DE19604632A1 - Verfahren zur Herstellung eines orientierten Films aus hochviskosem flüssigkristallinen Material - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines orientierten Films aus hochviskosem flüssigkristallinen MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines
orientierten Films aus hochviskosem flüssigkristallinen
Material.
Materialien mit flüssigkristallinen Eigenschaften, im
folgenden flüssigkristalline oder LC-Materialien (LC: Liquid
Crystal) genannt, haben in einem definierten
Temperaturbereich anisotrope Eigenschaften wie Kristalle
sind dabei aber beweglich wie eine Flüssigkeit. Man
unterscheidet verschiedene flüssigkristalline Phasen, deren
technisch bedeutendste derzeit die nematische, mehrere
smektische und die cholesterische Phase sind.
Damit die zunächst nur in mikroskopischen Bereichen
vorliegende Ausrichtung der LC-Moleküle makroskopisch
erfolgt und die anisotropen Eigenschaften beispielsweise für
optische Anwendungen nutzbar werden, müssen die Moleküle
orientiert werden.
Üblicherweise wird das LC Material hierzu in eine sog. Zelle
gebracht, welche zwischen oberem und unterem Substrat einen
Spalt definierter Weite, in der Regel von einigen
Mikrometern, freiläßt. Nach Befüllen mit LC-Material bildet
sich in diesem Spalt ein LC-Film aus. Die Orientierung des
LC-Films in dieser Zelle wird mittels
Orientierungsschichten, mechanischer Schergefälle und/oder
magnetischer und elektrischer Felder erreicht.
Eine starke Auswirkung auf die Orientierungsgeschwindigkeit
hat die Viskosität des flüssigkristallinen Materials. Die
Viskosität von LC-Materialien reicht von dünnflüssig z. B.
bei monomeren nematischen LC-Materialien bis zu dickflüssig
bei Smekten, Oligo- oder Polymeren. Unter Oligomeren sind
Verknüpfungen von 2 bis einschließlich 10 mesogenen
Monomeren zu verstehen, unter Polymeren sind Verknüpfungen
von mehr als 10 mesogenen Monomeren zu verstehen.
Niederviskose LC-Materialien lassen sich um mehrere
Größenordnungen schneller orientieren als hochviskose LC-
Materialien.
Für hochviskose LC-Materalien schließt sich die für
niederviskose LC-Materialien angewendete Möglichkeit zur
Befüllung der Zelle durch Kapillarwirkung im Vacuum aus. Das
hochviskose LC-Material muß vielmehr vor der Vereinigung der
beiden Substrate zur Zelle auf die Substrate aufgebracht
werden. Dabei treten Probleme dadurch auf, daß das Material
durch sein träges Fließen das Zusammenfügen der Zelle
behindert oder daß das Material Luftblasen enthält, die
unvermeidbar in der Zelle eingeschlossen werden. Zudem
verändert der Fluß des hochviskosen Materials aus der Zelle
beim Auftragen im Überschuß die Orientierungsschicht. Dieses
Verfahren führt daher zu wenig reproduzierbaren Produkten.
Es läßt sich ferner nur schwer automatisieren.
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines
orientierten Films enthaltend ein hochviskoses LC-Material
bei dem ein mit mindestens einem LC-Material ausgewählt aus
der Gruppe monomere Smekten, LC-Oligomere, LC-Polymere sowie
Mischungen dieser Substanzen mit mesogenen Monomeren
beschichtetes Substrat mit einem zweiten nicht mit LC-
Material beschichteten Substrat oder zwei mit dem LC-
Material beschichtete Substrate blasenfrei vereinigt werden
und anschließend in an sich bekannter Weise orientiert und
fixiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinigung
im Vakuum bei einem Druck von 10 mbar oder weniger und bei
einer Temperatur, bei welcher die Viskosität des LC-
Materials 0,1 bis einschließlich 10 Pa*s beträgt,
durchgeführt wird.
Vorzugsweise beträgt der Druck 1 mbar oder weniger,
besonders bevorzugt 0,5 mbar oder weniger.
Die Vereinigung wird vorzugsweise bei einer Temperatur
durchgeführt, bei welcher die Viskosität des LC-Materials
0,1 bis 5 Pa*s beträgt.
Da alle Einzelschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne
Handarbeit ausgeführt werden können, läßt sich das gesamte
Verfahren gut automatisieren.
Prinzipiell können im erfindungsgemäßen Verfahren als
Substrate beliebige Feststoffe eingesetzt werden. Beispiele
für Substrate sind Metall, Keramik, Gläser oder Kunststoffe
in Form von Platten oder Filmen. Die Substrate können eine
planare oder eine gekrümmte Oberfläche haben.
Bevorzugt werden hochtransparente Gläser oder Kunststoffe
als Substrat eingesetzt.
Das Substrat weist vorzugsweise eine glatte Oberfläche auf.
Es ist in seiner Dicke nicht beschränkt. In der Regel werden
Platten bis zu 100 mm Dicke verwendet, bevorzugt Platten
einer Dicke von 2 µm bis 10 mm, besonders bevorzugt 2 µm bis
1 mm.
Vorzugsweise werden im erfindungsgemäßen Verfahren
vorbehandelte Substrate eingesetzt. Die Vorbehandlung
erleichtert die spätere Orientierung des LC-Materials. Sie
wird vorzugsweise in an sich bekannter Art und Weise
durchgeführt.
Das ausgewählte Substrat kann beispielsweise mit einer
leitfähigen Schicht, z. B. einer ITO-Beschichtung (ITO . . .
indium tin oxide) versehen werden, um eine spätere
Orientierung des LC-Materials durch Anwendung eines
elektrischen Feldes zu ermöglichen. Wenn das Substrat selbst
leitend ist, läßt sich auch ohne zusätzliche Schicht eine
spätere Orientierung des LC-Materials durch Anwendung eines
elektrischen Feldes erreichen.
Beispielsweise können auch mittels folgender Verfahren die
jeweils genannten Orientierungen erreicht werden:
- a) Planare Orientierung läßt sich z. B. erreichen, indem
auf die Substratoberfläche ein dünner Film aus Polyimid,
PVA oder Nylon aufgetragen und gerieben wird. Solche
Verfahren, sind beispielsweise aus der Herstellung von
LC-Displays bekannt. Eine Polyimidschicht läßt sich z. B.
mit folgendem Set herstellen: Liquicoat PI-Kit, ZLI
2650, Harz, erhältlich bei Merck, Darmstadt.
Bei Kunststoffen erreicht man eine planare Orientierung meist bereits durch das Reiben der Oberfläche mit einem geeigneten Stoff, z. B. einem Samttuch, so daß keine Orientierungsschicht erforderlich ist.
Der Tiltwinkel (die Abweichung von der planaren Ausrichtung an der Oberfläche) des flüssigkristallinen Materials läßt sich in bekannter Weise durch die Verwendung geeigneter Orientierungsschichten einstellen. So läßt sich durch die Verwendung einer Orientierungsschicht geeigneter Kunststoffe z. B. aus geriebenem Polyimid oder durch schräges Bedampfen mit SiO₂ der Tiltwinkel auf 0-70° einstellen (s. z. B. Mosley A., Nicholas B. M., Gass P. A.; Displays (Jan 1987) S. 17-21. Filas R. W., Patel J. S.; Appl. Phys. Lett. 50/20 (1987) S. 1426-1428). - b) Homöotrope Orientierung läßt sich, wie aus der Herstellung von LC-Displays allgemein bekannt ist, z. B. durch Beschichtung mit Lecithin bewirken.
Eine ausführliche Monographie zu verschiedenen
Orientierungsverfahren findet sich in: Cognard J; Mol.
Cryst. Liq. Cryst. Suppl. 1 (1982) Gordon & Breach Sc.
Publ.
Zur Beschichtung mindestens einer der beiden
Substratoberflächen ist vorzugsweise LC-Material geeignet,
welches auf dem Substrat einen stabilen Film ausbildet.
Insbesondere sind auch LC-Materialien mit hoher Viskosität
geeignet, die sich nicht zur Kapillarbefüllung von Zellen
eignen.
Unter LC-Materialien mit hoher Viskosität versteht man
erfindungsgemäß Materialien mit flüssigkristallinen
Eigenschaften, bei denen im Temperaturbereich von 0 bis
250°C vorzugsweise 20° bis 170° eine Viskosität von 0,1 bis
10 Pa*s, bevorzugt 0,1 bis 5 Pa*s auftritt.
Solche Materialien sind im Stand der Technik vielfach
bekannt, so beispielsweise aus US-A-4,388,453 vom 14. Jun.
1983 (Anmelder: Consortium für elektrochemische Industrie
GmbH).
Beispielsweise kann ein cholesterischer Flüssigkristall mit
Reflexionswellenlänge im sichtbaren Spektralbereich
oder ein cholesterischer Flüssigkristall mit
Reflexionswellenlänge im infraroten oder ultravioletten
Spektralbereich verwendet wird. Geeignet sind ferner
cholesterische Flüssigkristalle mit sehr kleinem Pitch,
cholesterische Flüssigkristalle die rechtshelikal
polarisiertes Licht reflektieren ebenso wie solche, die
linkshelikal polarisiertes Licht reflektieren. Ebenso kann
ein nematischer Flüssigkristall verwendet werden. Dieser
kann durch Zugabe eines Chiralikums so dotiert werden, daß
er in links- oder rechtshelikal um 10° bis 720° verdrillter
Orientierung, vorzugsweise 10° bis 360° verdrillter
Orientierung verwendet wird. Weiterhin verwendbar sind
smektische Flüssigkristalle.
Polymerisierbare LC-Materialien tragen zu den mesogenen
Eigenschaften noch eine funktionelle Gruppe für die
Polymerisation.
Auf das vorzugsweise vorbehandelte Substrat läßt sich das
LC-Material mittels verschiedener an sich bekannter
Techniken in definierter Dicke auftragen. Dies kann z. B.
durch Spincoating, durch Rollenauftrag oder durch
Schmelzauftrag z. B. mit einer Rakel erfolgen.
Erfindungswesentlich ist, daß die Substrate anschließend im
Vakuum in einem Temperaturbereich mit reduzierter Viskosität
blasenfrei zusammengefügt werden. Erfindungsgemäß können
beide Substrate, die zusammengefügt werden mit dem LC-
Material beschichtet sein, es ist jedoch ebenso möglich, ein
mit LC-Material beschichtetes und ein Substrat ohne LC-
Beschichtung zu verwenden.
Anschließend sind weitere übliche Schritte zur Orientierung
und ggf. Polymerisation des LC-Materials erforderlich.
Vorzugsweise erfolgt bei Verwendung polymerisierbarer LC-
Materialien nach dem Orientieren der LC-Schicht die
Polymerisation. Dadurch wird die Orientierung der LC-Schicht
konserviert.
Während bei den bekannten Verfahren zur Herstellung eines
LC-Films unter Verwendung von LC-Zellen die Filmdicke des
LC-Films durch den zuvor mit z. B. Spacern eingestellten
Spalt der leeren Zelle vorgegeben wird, erfolgt beim
erfindungsgemäßen Verfahren die Einstellung der Filmdicke
über die Vorgabe der Dicke des einzelnen LC-Films auf den
Substraten.
Dies kann beispielsweise mittels einer der zwei im folgenden
beschriebenen Methoden geschehen:
- a) Das LC-Material wird in einem geeigneten flüchtigen
Lösemittel gelöst. Geeignete Lösungsmittel sind
vorzugsweise halogenierte Kohlenwasserstoffe wie z. B.
Chloroform oder Chlorbenzol, zyklische Ether wie
Tetrahydrofuran oder Dioxan, unsubstituierte oder
substituierte aromatische Ringsysteme wie beispielsweise
Toluol oder Xylole, Ketone wie z. B. Cyclohexanon oder
Metylethylketon, Alkohole wie Cyclohexanol oder Ethanol,
Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon, Dimethylformamid
oder Dimethylacetamid, sowie Mischungen der aufgeführten
Lösemittel.
Besonders bevorzugt geeignet sind halogenierte Kohlenwasserstoffe, zyklische Ether, unsubstituierte und substituierte aromatische Ringsysteme, N- Methylpyrrolidon, Dimethylformamid, sowie deren Mischungen.
Insbesondere geeignet sind Dichlormethan, Toluol, Xylole, N-Methylpyrrolidon, Tetrahydrofuran und deren Mischungen.
Die Konzentration der verwendeten Lösungen ist bevorzugt im Bereich von 2 bis 70 Gewichtsprozent LC-Material im Lösemittel, besonders bevorzugt im Bereich von 5 bis 50 Gewichtsprozent.
Diese LC-Lösung wird anschließend durch an sich bekannte Beschichtungsmethoden auf das Substrat aufgebracht und anschließend getrocknet.
Bekannte Beschichtungsmethoden sind beispielsweise Spincoating, Walzen-, Meniskus- oder Sprühauftrag.
Die Dicke des nach dem Trocknen verbleibenden LC-Films läßt sich bereits beim Auftragen gezielt auf den jeweils gewünschten Wert einstellen. Dies kann z. B. durch entsprechende Variation der LC-Konzentration in der LC- Lösung, des Lösemittels, der Umdrehungsgeschwindigkeit des Spincoaters, oder der Substratgeschwindigkeit beim Walzen oder Meniskusauftrag geschehen.
Vorzugsweise beträgt die Dicke des LC-Films nach dem Trocknen 0,2 bis 50 µm, besonders bevorzugt 0,2 bis 20 µm. - b) Das LC-Material wird bei erhöhter Temperatur und damit geringerer Viskosität von 0,1 bis 10 Pa*s, vorzugsweise 0,1 bis 5 Pa*s beispielsweise mit einer Rakel, Walze oder einem Druckverfahren auf das Substrat aufgetragen. Die Filmdicke kann beispielsweise durch den Rakelspalt, die Walzengeschwindigkeit, die Substratgeschwindigkeit oder die Temperatur beeinflußt werden. Sie liegt vorzugsweise im Bereich von 1-50 µm, besonders bevorzugt im Bereich von 1-20 µm.
Nach dem Auftragen wird die Viskosität des trockenen LC-
Films über die Temperatur auf 0,1 bis 10 Pa*s, vorzugsweise
0,1 bis 5 Pa*s eingestellt. Dadurch wird eine blasenfreie
Vereinigung der LC beschichteten Substrate bzw. des LC
beschichteten Substrats mit dem unbeschichteten Substrat
möglich. Ohne diese Maßnahme kommt es aufgrund von
unvermeidlichen kleinen Schwankungen in der Filmdicke auf
dem Substrat zur Blasenbildung bei der Vereinigung.
Zwei LC-beschichtete Substrate oder ein LC-beschichtetes und
ein LC-freies Substrat werden im Vakuum bei einem Druck von
weniger als 10 mbar, vorzugsweise weniger als 1 mbar
zusammengefügt.
Die Vereinigung erfolgt vorzugsweise über einen Zeitraum von
2 Sekunden bis 5 Minuten. Durch zusätzlichen Druck auf die
Substrate mit z. B. einem Gewicht kann die Vereinigung
beschleunigt werden.
Nach erfolgter Vereinigung wird die Vakuumkammer belüftet.
Der zwischen den Substraten eingeschlossene blasenfreie LC-
Film muß bei je nach Material geeigneter Temperatur in der
gewünschten LC-Phase orientiert und fixiert werden. Dies
kann in an sich bekannter Art und Weise erfolgen.
Bekanntermaßen wird bei Orientierung durch ein elektrisches
Feld der LC Film bei positiver dielektrischer Anisotropie
des verwendeten LC-Materials homöotrop ausgerichtet, bei
negativer dielektrischer Anisotropie des verwendeten LC-
Materials dagegen planar.
Bei Orientierung durch ein elektrisches oder magnetisches
Feld muß das Feld bis zur Fixierung der Orientierung durch
Temperatursenkung oder Polymerisation erhalten werden.
Vorzugsweise werden polymerisierbare LC-Materialien
im orientierten Zustand in an sich bekannter Weise
polymerisiert. Dies kann beispielsweise mittels geeigneter
Strahlung, (z. B. Photopolymerisation oder
Elektronenstrahlhärtung) geschehen.
Nicht polymerisierbare LC-Materialien werden in an sich
bekannter Weise auf Raumtemperatur abgekühlt. Dadurch bleibt
die eingestellte Orientierung durch die ansteigende
Viskosität des Materials erhalten oder das Material erstarrt
im Glaszustand.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich einfach
Filme mit unterschiedlichster Orientierung herstellen. Die
im folgenden genannten Möglichkeiten sind daher nur
beispielhaft und keine abschließende Aufzählung.
Beispielsweise kann ein nematischer Flüssigkristall zwischen
Orientierungsschichten eingeschlossen werden, welche eine
antiparallele oder parallele Ausrichtung aufweisen.
Es ist jedoch ebenso möglich, einen nematischen
Flüssigkristall zwischen Orientierungsschichten
einzuschließen, welche einen Tiltwinkel zwischen 0° und
70°,vorzugsweise von 0° bis 40° induzieren oder einen
nematischen Flüssigkristall zwischen homöotropen
Orientierungsschichten oder eine homöotrope
Orientierungsschicht und eine planare Orientierungsschicht,
welche einen Tiltwinkel zwischen 0° und 70°, vorzugsweise
von 0° bis 40° induziert, einzuschließen.
Es ist ferner möglich, einen nematischen Flüssigkristall
durch ein elektrisches Feld so umzuorientieren, daß eine
vollständige oder teilweise Umorientierung des LC-Direktors
erfolgt, die letztlich durch Einfrieren oder Polymerisation
fixiert wird.
In Kombination mit Orientierungsschichten, wie sie
beispielhaft zuvor beschrieben wurden, läßt sich bei
geeigneter Feldstärke des angelegten elektrischen Feldes die
Direktorverteilung von LC-Displays nachbilden. So läßt sich
beispielsweise bei planarer Orientierung mit einem
Tiltwinkel von ca. 10° die um 180° bis 270° verdrillte
Direktoranordnung in einem STN-Display knapp unter dem
Durchschaltpunkt nachbilden. Somit erhält man einen
Polymerfilm mit einer Direktoranordnung analog zur
statischen STN-Zelle des sogenannten DSTN-Displays (Double-
STN-Display). Bei diesem Displaytyp wird eine zu schaltende
STN-Zelle mit einer statischen STN-Zelle kombiniert, wobei
letztere die Farb- und Blickwinkelabhängigkeit der
schaltenden Zelle optimal kompensiert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Filme
eignen sich beispielsweise als optische Verzögerungsplatten
oder cholesterische Reflektoren oder Filter.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der
Erfindung.
Beispiel 1 und 2 beschreiben die Herstellung von LC-
Materialien, Beispiele 3 bis 10 beschreiben die
erfindungsgemäße Herstellung von LC-Filmen aus den
Materialien gemäß Beispiel 1 und 2.
Ein cholesterisches LC-Polymer mit links- oder
rechtshelikaler Reflexion im sichtbaren oder IR
Spektralbereich wird erhalten, indem
Flüssigkristall-Grundmischungen unterschiedlicher Farbe
und/oder Helizität in geeigneten Mengenverhältnissen
gemischt werden (s. z. B. Häberle N., Leigeber H., Maurer
R., Miller A., Stohrer J., Buchecker R., Fünfschilling J.,
Schadt M., "Right and left circular polarizing colorfilters
made from crosslinkable cholesteric LC-Silicones", SID 91
Digest 1991, S. 57-59, San Diego).
Blaue, links- und rechtshelikale Grundmischungen und eine
rote linkshelikale Grundmischung von vernetzbaren
cholesterischen LC-Siliconen sind in EP 0 358 208
(entspricht US 5,362,315) Bsp. 2A (CC4039L) bzw. in Bsp. 3B
(CC4070L) und in DE 42 34 845, Beispiel 1 (CC470R)
beschrieben.
Zur späteren Polymerisation wurden 2% wt/wt Photoinitiator
zugegeben (erhältlich unter der Bezeichnung Irgacure 907,
bei Ciba Geigy, Basel).
Tab. 1 zeigt die Reflexionswellenlängen (WOR . . . wavelength
of reflection) der blauen, links- (CC4039L) und
rechtshelikalen (CC470R) und der roten linkshelikalen
(CC4070L) Basismischungen sowie Zusammensetzung und WOR
der in den Beispielen verwendeten Gemische der
Basismischungen.
Die WOR wurde an LC-Filmen nach Zugabe von 2% Photoinitiator
Irgacure 907 und UV-Polymerisation bei 90°C bestimmt.
Negative Werte bezeichnen linkshelikal polarisierte
Reflexion, positive rechtshelikal polarisierte Reflexion.
Als nematisches LC-Material wurde ein vernetzbares
Organosiloxan verwendet. Dieses Material mit der Bezeichnung
CN4000 wird folgendermaßen hergestellt:
1 mol p-Hydroxybenzoesäure und 5 mol des gewünschten Phenols
werden in 800 ml Xylol gelöst, mit 20 g p-Toluolsulfonsäure
versetzt und am Wasserabscheider erhitzt bis sich die theo
retische Menge Wasser abgeschieden hat. Die Reaktionslösung
wird auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 200 ml Petrolether
(40-60°C) versetzt. Das ausgefallene Produkt wird abgesaugt
und mit Petrolether phenolfrei gewaschen.
Ausbeuten:
4-Hydroxybenzoesäurephenylester: 85%
4-Hydroxybenzoesäure-(4-methoxyphenyl)ester: 74%
4-Hydroxybenzoesäure-(4-ethylphenyl)ester: 80%
4-Hydroxybenzoesäure-(4-propyloxyphenyl)ester: 52%
4-Hydroxybenzoesäure-(2-naphthyl)ester: 50%.
4-Hydroxybenzoesäurephenylester: 85%
4-Hydroxybenzoesäure-(4-methoxyphenyl)ester: 74%
4-Hydroxybenzoesäure-(4-ethylphenyl)ester: 80%
4-Hydroxybenzoesäure-(4-propyloxyphenyl)ester: 52%
4-Hydroxybenzoesäure-(2-naphthyl)ester: 50%.
1 mol p-Hydroxybenzoesäureester und 1 mol 4-Allyloxybenzoe
säurechlorid, hergestellt nach US-A-4,358,391, werden in
500 ml Toluol gelöst und für 8 h zum Rückfluß erhitzt. Die
Reaktionslösung wird auf Raumtemperatur abgekühlt und das
ausgefallene Produkt abgesaugt. Das Rohprodukt wird aus
Ethanol umkristallisiert.
Ausbeuten:
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäurephenylester)ester: 85%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-4′-methoxyphe nylester)ester: 64%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-4′-ethylphenyl ester)ester: 65%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-4′-propyloxyphe nylester)ester: 75%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-2′-naphthyl ester)ester: 76%
Ausbeuten:
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäurephenylester)ester: 85%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-4′-methoxyphe nylester)ester: 64%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-4′-ethylphenyl ester)ester: 65%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-4′-propyloxyphe nylester)ester: 75%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoesäure-2′-naphthyl ester)ester: 76%
1 mol 4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxyphenyl)ester, herge
stellt nach US-A-5,211,877, 1,1 mol Methacrylsäureanhydrid
und 10 g p-Toluolsulfonsäure werden in 300 ml Toluol gelöst
und für eine Stunde auf 100°C erwärmt. Die abgekühlte Lösung
wird mit 100 ml Hexan versetzt und der ausgefallene Nieder
schlag aus Ethanol umkristallisiert.
Ausbeute: 75-80%
Ausbeute: 75-80%
1 mol 4-substituiertes Phenol und 1 mol 4-Allyloxybenzoesäu
rechlorid werden in 300 ml Toluol gelöst und für 8 h zum
Rückfluß erhitzt. Die Reaktionslösung wird auf Raumtempera
tur abgekühlt und das ausgefallene Produkt abgesaugt. Das
Rohprodukt wird aus Ethanol umkristallisiert.
Ausbeuten:
4-Allyloxybenzoesäurephenylester: 85%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-methoxyphenyl)ester: 90%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-ethylphenyl)ester: 90%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-propyloxyphenyl)ester: 80%
4-Allyloxybenzoesäurephenylester: 85%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-methoxyphenyl)ester: 90%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-ethylphenyl)ester: 90%
4-Allyloxybenzoesäure-(4-propyloxyphenyl)ester: 80%
14,96 g Pentamethylcyclopentasiloxan, 12,71 g 4-Allyloxyben
zoesäure- (4-hydroxybenzoesäurephenylester)ester, 13,66 g 4-
Allyloxybenzoesäure- (4-hydroxybenzoesäure-4′-ethylphenyl
ester)ester, 13,73 g 4-Allyloxybenzoesäure-(4-hydroxybenzoe
säure-4′-methoxyphenylester)ester und 14,68 g 4-Allyloxyben
zoesäure- (4-hydroxybenzoesäure-4′-propyloxyphenylester) ester
werden in 100 ml Toluol gelöst, mit 0,5 ml Dicyclopentadien
platindichloridlösung (1 Gew.% in Methylenchlorid) versetzt
und für eine Stunde auf 100°C erwärmt. Die Lösung wird auf
50°C abgekühlt, mit 30,64 g 4-Allyloxybenzoesäure-(4-meth
acryloyloxyphenyl)ester, 100 ml Toluol und 100 mg 4-Methoxy
phenol versetzt und für eine Stunde bei 80°C gerührt. Das
Produkt wird über einen Mikroporenfilter filtriert und ge
trocknet; man erhält 100 g einer Substanz mit einer nemati
schen Phase zwischen dem Glaspunkt bei 22°C und dem Klär
punkt bei 168°C.
Das so erhaltene Oligomer wird mit 20 Gew.% MAABH versetzt.
Die Herstellung von MAABH ist in EP-B-0 358 208, S. 10,
Abschnitt D (entspricht US 5,211,877, Spalte 12 Abschnitt D)
beschrieben.
Zur chiralen Dotierung von CN4000 wurden die in EP-B-0 358
208, Seite 10, Abschnitt E (entspricht US 5,211,877, Spalte
12 Abschnitt E) und in DE-A-O 42 34 845, Beispiel 1.a
näher beschriebenen chiralen Monomere mit der im folgenden
verwendeten Kurzbezeichnung MAChol und ABDor verwendet.
Zwei mit Polyimid beschichtete unidirektionell geriebene
Glasplatten wurden als Substrat verwendet. Diese Substrate
wurden bei 22°C mit einer Lösung von 40% wt/wt CC530L in
Toluol mittels Spincoating beschichtet. Über die Drehzahl
des Spincoaters wurde die Dicke des einzelnen LC-Films auf 5
µm eingestellt. Typischerweise variiert die Filmdicke um
weniger als 0,5 µm. Die beschichteten Substrate wurden im
Vacuum (p<0.1 mbar) bei 90°C eine Minute getrocknet und
anschließend so vereinigt, daß die Reibrichtung der beiden
Orientierungsschichten antiparallel zu liegen kam (im
folgenden antiparallele Orientierung).
Nach Belüftung der Vacuumkammer wurden die blasenfreien
Filme auf einer Heizplatte bei 90°C für 10 min getempert und
schließlich mit UVA-Licht (15 mW/cm², 1 min) polymerisiert.
Die Reflexionsbande des Films wurde mit einem
Spektralphotometer bestimmt. Sie liegt bei 530 nm und
entspricht der für cholesterische Flüssigkristalle bekannten
Charakterisitik.
Wie in Beispiel 3 beschrieben, wurden cholesterische Filme
mit CC4070L, CC4039L und CC470R hergestellt. Die Maxima der
Reflexionsbande sind in Tab. 1 genannt.
Wie in Beispiel 3 beschrieben, wurde ein nematischer Film
mit CN4000 und antiparalleler Orientierung hergestellt.
Zwischen gekreuzten Polarisatoren ist die Probe dunkel, wenn
die Orientierungsrichtung parallel oder senkrecht zum
jeweils benachbarten Polarisator steht und hellt sich beim
Verdrehen aus dieser Stellung auf.
Zwei mit Polyimid beschichtete unidirektionell geriebene
Glasplatten wurden als Substrat verwendet. Diese Substrate
wurden mit einer Lösung von 40% wt/wt CN4000 in das eine
geringe Menge (0.1% wt/wt) des chiralen Monomers MAChol
eingemischt worden war in Toluol mittels Spincoating
beschichtet. über die Drehzahl des Spincoaters wurde die
Dicke des einzelnen LC-Films auf 5 µm eingestellt.
Typischerweise variiert die Filmdicke um weniger als 0,5 µm.
Die beschichteten Substrate wurden im Vacuum (p<0.1 mbar)
1 min bei 90°C getrocknet und anschließend so vereinigt, daß
die Reibrichtung der Orientierungsschicht zueinander um 900
verdreht waren. So bildete sich ein TN-Zellen analoger Film
aus. (TN . . . twisted nematic). Durch Einmischen des MAChol
zum LC-Material vor dem Auftragen auf das Substrat wurde
eine Linksschraube für die Drehung des nematischen Direktors
vorgegeben.
Zwischen gekreuzten Polarisatoren ist die Probe farbneutral
hell, wenn die Orientierungsrichtung parallel oder senkrecht
zum jeweils benachbarten Polarisator steht. Zwischen
parallelen Polarisatoren läßt sich ein Dunkelzustand
einstellen.
Wie in Beispiel 6 beschrieben, aber mit einer Erhöhung des
Anteils an Chiralikum MAChol auf 1.25% wurde ein nematischer
Film mit CN4000 in linkshelikaler Direktordrehung um 270°
hergestellt.
Wie in Beispiel 5 beschrieben, aber mit dem Unterschied, daß
Substratplatten ohne Orientierungsschicht aber mit einer
transparenten leitfähigen Schicht (ITO . . . indium-tin-oxide)
verwendet wurden, wurde ein nematischer Film mit CN4000
hergestellt.
Durch Anlegen eines Wechselfeldes von 400 Hz mit 60 V
Amplitude beginnend 10 s vor und andauernd während des
Vernetzungsvorgangs wurde der Flüssigkristall in homöotroper
Orientierung ausgerichtet und in dieser Orientierung
fixiert.
Der fertige Film wird zwischen gekreuzten Polarisatoren erst
durch Verkippen hell, jedoch nicht durch Verdrehen, wie für
eine pseudoisotrope Orientierung zu erwarten ist.
Analog zu Beispiel 3 wurden die gekrümmten Flächen einer
Plankonkavlinse und einer Plankonvexlinse beschichtet und in
der beschriebenen Weise mit den gekrümmten Flächen
zueinander vereinigt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines orientierten Films
enthaltend ein hochviskoses LC-Material, bei dem ein mit
mindestens einem LC-Material ausgewählt aus der Gruppe
monomere Smekten, LC-Oligomere, LC-Polymere sowie
Mischungen dieser Substanzen mit mesogenen Monomeren
beschichtetes Substrat mit einem zweiten nicht mit LC-
Material beschichteten Substrat oder zwei mit dem LC-
Material beschichtete Substrate blasenfrei vereinigt
werden und anschließend in an sich bekannter Weise
orientiert und fixiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vereinigung im Vakuum bei einem Druck von 10
mbar oder weniger und bei einer Temperatur, bei welcher
die Viskosität des LC-Materials 0,1 bis einschließlich
10 Pa*s beträgt durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vereinigung bei einem Druck von 1 mbar oder weniger,
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vereinigung bei einem Druck von 0,5 mbar oder
weniger durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vereinigung bei einer
Temperatur, bei welcher die Viskosität des LC-Materials
0,1 bis 5 Pa*s beträgt, durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß hochtransparente Gläser
oder Kunststoffe als Substrat eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß vorbehandelte Substrate,
bei denen die Vorbehandlung die spätere Orientierung des
LC-Materials erleichtert, eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß LC-Materialien, bei denen
im Temperaturbereich von 0 bis 250°C vorzugsweise 20
bis 170°C eine Viskosität von 0,1 bis 10 Pa*s, bevorzugt 0,1
bis 5 Pa*s auftritt, eingesetzt werden.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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AU1722297A (en) | 1997-08-28 |
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