DE19604243A1 - Beschlag zum Verbinden von zwei Bauteilen - Google Patents

Beschlag zum Verbinden von zwei Bauteilen

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Description

Die Erfindung bezieht sich gemäß dem Oberbegriff von Patentan­ spruch 1 auf einen Beschlag zum Verbinden zweier Bauteile, insbesondere Holzbauteile. Der Beschlag besteht aus zwei Beschlaghälften, die jeweils in einem der zu verbindenden Bauteile befestigt werden und miteinander in Eingriff bringbare Elemente aufweisen, die die Verbindung der Bauteile bewirken. Jede der Beschlaghälften weist einen ersten Abschnitt auf, der so ausgebildet ist, um in einer, in dem Bauteil vorgesehenen Ausnehmung gehalten zu werden. Ein zweiter Abschnitt der Beschlaghälfte ist als plat­ tenförmige Zunge ausgebildet und ragt über die Stirnfläche des zu verbin­ denden Bauteils heraus. An der Zunge sind seitwärts wegragende Vor­ sprünge angeordnet, die miteinander in Eingriff sind, wenn die Bauelemen­ te sich im zusammengefügten Zustand befinden.
Ein Beschlag vorgenannter Art ist aus der EP 0 261 150 bekannt und dadurch gekennzeichnet, daß an jedem der beiden Beschlaghälften zwei auf einer Seite der Verbindungszunge seitlich nebeneinander liegende Vorsprünge angeordnet sind, die jeweils eine schräg auslaufende Verha­ kungsfläche aufweisen und deren Abstand voneinander mindestens der Länge eines der Vorsprünge entspricht. Der in einer kreissegmentförmig ausgebildeten Nut gehaltene erste Abschnitt der Beschlaghälfte ist dazu passend ebenfalls kreissegmentförmig.
Zur Erzielung einer sicheren Verbindung der Bauteile ist es erforder­ lich, die Beschlaghälften fest in den Bauteilen zu verankern. Dazu weist der erste Abschnitt der Beschlaghälften an seinen jeweiligen Endabschnitten Abstufungen auf, damit die Beschlaghälften mit Schrauben oder ähnlichen Befestigungselementen in dem Bauteil befestigt werden können. Es ist je­ doch von Nachteil, daß diese Befestigungsart eine Reihe von Arbeitsschrit­ ten bedingt, wie sie für die Herstellung einer Schraubverbindung unerläß­ lich sind. Der erforderliche Arbeitsaufwand ist daher relativ hoch, was sich besonders in der automatischen Möbelproduktion als sehr nachteilig erwei­ sen kann.
Eine weitere Möglichkeit der Befestigung der Beschlaghälften ist das Ein kleben. Dazu können in dem erste Abschnitt der Beschlaghälften geeig­ nete konstruktive Ausbildungen vorgesehen sein, z. B. Klebstofftaschen, wie sie zur Herstellung von Klebeverbindungen bekannt sind. Auch für Klebeverbindungen sind eine Reihe einzelner, zeitaufwendiger Arbeits­ schritte erforderlich. So erfordert der Aushärtungsprozeß des Klebstoffs eine bestimmte Zeit, die in einer automatisierten Produktion unerwünscht sein kann. Aus diesem Grund müssen u. U. besonders schnellhärtende Klebstoffe verwendet werden, die einerseits teuer sind und andererseits oft gesundheitsgefährdende chemische Verbindungen enthalten können, auf deren Einsatz besonders im Möbelbau verzichtet werden soll.
Unter Berücksichtigung der vorstehend diskutierten Nachteile des Standes der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Beschlag zum Verbinden von Bauteilen zu schaffen, der mit wesentlich geringerem Zeit­ aufwand in den Bauteilen befestigt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 ge­ löst.
Erfindungsgemäß wird ein Beschlag zum Verbinden zweier Bauteile geschaffen, der aus zwei Beschlaghälften besteht, die jeweils in einem der zu verbindenden Bauteile befestigt werden und miteinander in Eingriff bringbare Elemente aufweisen, die die Verbindung der Bauteile bewirken. Jede der Beschlaghälften weist einen ersten Abschnitt mit einer vorbe­ stimmten Dicke auf, der so ausgebildet ist, um in einer, in dem Bauteil vorgesehenen Ausnehmung gehalten zu werden, wobei die Dicke nähe­ rungsweise der Breite der Ausnehmung entspricht. Jede der Beschlaghälf­ ten weist einen zweiten Abschnitt auf, der so ausgebildet ist, damit er mit dem zweiten Abschnitt der jeweils anderen Beschlaghälfte in Eingriff bringbar ist. Erfindungsgemäß ist an dem ersten Abschnitt mindestens ei­ ne, längs des Abschnittes verlaufende Befestigungsvorrichtung vorgese­ hen, die in der Längserstreckung der Befestigungsvorrichtung mindestens eine seitwärts vorspringende Haltekante aufweist, wobei die über diese Haltekante gemessene Breite größer ist als die Breite der Ausnehmung, so daß beim Einsetzen der Beschlaghälfte die Haltekante in die Seitenwand der Ausnehmung gepreßt wird und mit dieser eine kraft- und formschlüssi­ ge Verbindung bildet. Die vorspringende Haltekante kann sowohl nur auf einer Seite der Beschlaghälfte, als auch auf beiden Seiten vorgesehen sein. Weiterhin können auf jeder Seite mehrere Haltekanten vorgesehen sein. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung können die Haltekanten an ihren Anfangs- oder Endabschnitten verjüngt ausgebildet sein, um ein gu­ tes Führungsverhalten beim Eintreiben zu gewährleisten. Die Haltekanten können auch zurückgesetzt angeordnet sein, so daß der Beschlag kraftfrei ein kleines Stück in die Befestigungsnut eingesteckt werden kann, bevor die Haltekanten in die Seitenwand der Ausnehmung gedrückt werden. In einer sehr bevorzugten Ausführungsform weisen die Haltekanten Ausspa­ rungen auf, in denen sich das beim Eintreiben der Beschlaghälfte von den Kanten der Aussparungen abgeschälte Material sammelt. Durch die Aus­ sparungen wird somit verhindert, daß bei dünnwandigen Bauteilen diese durch das abgeschälte Materialvolumen aufgetrieben werden.
Der Radius des kreissegmentförmigen Abschnitts, die Dimensionie­ rung der Befestigungsvorrichtung, die Form bzw. die Anzahl der Haltekan­ ten und die Anordnung bzw. die Anzahl der Aussparungen zur Aufnahme der Späne werden wesentlich von den Eigenschaften des Bauteilmaterials und den gewünschten mechanischen Eigenschaften der Verbindung be­ stimmt.
Für den Einsatz in einer automatischen Fertigung ist es vorteilhaft, wenn die Haltekanten unsymmetrisch bzw. versetzt zueinander sind, so daß sich die Beschlagteile leicht und definiert aneinanderfügen lassen, wenn sie in einem Beschickungsmagazin angeordnet werden sollen.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemä­ ßen Beschlags werden die in Eingriff bringbaren Halteelemente federnd ausgeführt. Diese Maßnahme dient dem Toleranzausgleich und gewährlei­ stet, daß die Beschlaghälften sicher in Eingriff kommen.
Die Beschlaghälfte des erfindungsgemäßen Beschlags kann von Hand und automatisch in das Bauteil eingefügt werden. Dazu wird die Be­ schlaghälfte in einer vorbestimmten Position und in einem vorbestimmten Winkel an bzw. in die Aussparung des Bauteils gesetzt und mit einem ge­ eigneten Drück- bzw. Schlagwerkzeug in das Bauteil gepreßt oder ge­ schlagen.
Mit dem erfindungsgemäßen Beschlag kann die Produktivität we­ sentlich gesteigert werden, da für das Einschlagen oder Eindrücken u. U. nur wenige Zehntel Sekunden benötigt werden, z. B. bei der Verwendung von Preßluftwerkzeugen. Durch den Verzicht auf Klebstoff werden auch keine gesundheitsgefährdenden Stoffe freigesetzt. Die Beschlagverbindung zeichnet sich durch eine hohe Auszugskraft aus, da die Haltekanten beim Eindringen in die Nut Material verdrängen und z. T. auch verdichten und somit verfestigen. In dem Fall, wo massives Naturholz verwendet wird, kann auf die Anwendung der Aussparungen bei Bedarf verzichtet werden. Die Holzfasern werden in diesem Fall von den Haltekanten nicht durch­ trennt oder beschädigt, sondern lediglich seitwärts verschoben. Da die na­ türlich gewachsene Struktur des Holzes nicht zerstört wird, erhöht sich die Auszugskraft erheblich.
Es ist zu erwähnen, daß die Ausnehmung des Bauteils zur Aufnahme der Beschlaghälfte in ihrer Tiefenerstreckung kreissegmentförmig oder auch gerade sein kann.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf besonders vorteilhafte Ausgestaltungen, die in den beigefügten Zeichnungen sche­ matisch dargestellt sind, näher erläutert:
Die Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Beschlaghälfte im Funk­ tionszustand.
Die Fig. 2 zeigt den Gegenstand von Fig. 1 in der Draufsicht.
Die Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht A-A von Fig. 1.
Die Fig. 4 zeigt drei Beschlaghälften, die zu einem Magazinblock zu­ sammengelegt sind.
Fig. 5 zeigt das Einbringen einer Beschlaghälfte in ein Bauteil.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Beschlaghälfte 1a, die in einem der zu verbindenden Bauteile 2a eingefügt ist, welches als Aufnahmeausnehmung eine gerade verlaufende Nut aufweist, die z. B. durch einen Sägeschnitt gefertigt wurde. Die Beschlaghälfte weist ein Element 3 auf, das so aus­ gebildet ist, daß es mit einem entsprechenden Gegenstück einer Beschlag­ hälfte 1b in Eingriff bringbar ist. Im vorliegenden Fall ist das Element 3 fe­ dernd ausgebildet, so daß Fertigungs- und Montagetoleranzen ausgegli­ chen werden können. Fig. 5 zeigt, wie die Beschlaghälfte in eine kreisseg­ mentförmige Ausnehmung getrieben wird. Mit Bezugszeichen 4 ist der kreissegmentförmige Abschnitt bezeichnet, an dem die Befestigungsvor­ richtung 6 angeordnet ist. Im vorliegenden Fall weist die Befestigungsvor­ richtung weiterhin auf jeder Seite eine Schneidkante mit Dreiecks-Querschnitt auf. Die Schneidkanten sind so versetzt angeordnet, daß die Beschlaghälften zu einem Magazinblock zusammengelegt werden können, wie in Fig. 4 gezeigt. Mit Bezugszeichen 7 ist eine Aussparung bezeichnet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel dreifach vorgesehen ist. Jede die­ ser Aussparungen 7 weist eine Räumkante auf, die beim Eindringen der Beschlaghälfte Material von der Innenseite der Nut abschält. Die Größe und die Anzahl der Aussparungen 7 werden so gewählt, daß das beim Ein­ fügen abgeschälte Material gerade vollständig in den Aussparungen aufge­ nommen werden kann. Damit wird ein Auftreiben der Nut bzw. des Bau­ teils vermieden. Bei Bedarf können an einem Beschlagteil, in Abhängigkeit vom Bauteilmaterial, die Form und die Größe der Aussparung auch unter­ schiedlich sein. Damit beim Eintreiben der Beschlaghälfte eine gute Füh­ rung gewährleistet ist, sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Halte­ kanten an ihren Endabschnitten keilförmig verjüngt ausgebildet. In Fig. 3 ist gezeigt, wie die Haltekanten in die Wandungen der Nut gedrückt sind. Weiterhin ist die gegenseitige Versetzung der im Eingriff befindlichen Kan­ ten zu erkennen, die ein Zusammenfügen zu einem Magazinblock gemäß Fig. 4 gewährleisten.
Wie in Fig. 5 dargestellt, wird das Beschlagteil in einem vorbestimm­ ten Winkel α in die Ausnehmung eingetrieben. Es ist möglich, dieses Ein­ treiben mit einem Hammer vorzunehmen, wobei in einem solchen Anwen­ dungsfall eine kreissegmentförmige Ausnehmung die Führung der Be­ schlaghälfte unterstützen kann. Es ist weiterhin möglich, den vorbestimm­ ten Winkel α mittels einer Einschlag-Vorrichtung zu gewährleisten. Da die Haltekanten an beiden Endabschnitten keilförmig verjüngt sind, kann die Beschlaghälfte von beiden Seiten in die Ausnehmung eingefügt werden. Bei einer hochproduktiven Möbelfertigung werden die Beschlaghälften als Magazinblock in einer automatischen Bestückungsmaschine angeordnet, die z. B. mittels preßluftgetriebener Werkzeuge arbeitet. Dieser Anwen­ dungsfall gewährleistet eine besonders hohe Steigerung der Produktivität.

Claims (9)

1. Beschlag (1) zum Verbinden zweier Bauteile (2a, 2b), insbesonde­ re Holzbauteile, bestehend aus zwei Beschlaghälften (1a, 1b), die jeweils in einem der zu verbindenden Bauteile (2a, 2b) befestigt werden und mitein­ ander in Eingriff bringbare Elemente (3) aufweisen, die die Verbindung der Bauteile (2a, 2b) bewirken, wobei jede der Beschlaghälften (1a, 1b) einen kreissegmentförmigen Abschnitt (4) mit einer vorbestimmten Dicke auf­ weist, um in einer, in dem Bauteil vorgesehenen Ausnehmung (5) gehalten zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem kreissegmentförmigen Abschnitt (4) mindestens eine, längs des Abschnittes verlaufende Befesti­ gungsvorrichtung (6) mit vor- und zurückspringende Kanten angeordnet ist, wobei die Kanten der Befestigungsvorrichtung (6) in der Dickener­ streckung der Befestigungsvorrichtung eine Breite aufweisen, die größer ist als die Breite der Ausnehmung (5), wodurch die Kanten in die Seitenwände der Ausnehmung (5) gepreßt sind und mit diesen eine kraft- und form­ schlüssige Verbindung bilden.
2. Beschlag nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (6) auf beiden Seiten des Abschnitts (4) vor­ gesehen ist.
3. Beschlag nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (6) auf nur einer Seite des Abschnitts (4) vor­ gesehen ist.
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (6) als Haltekante mit Dreiecksquerschnitt ausgebildet ist.
5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (6) Aussparungen (7) aufweist, in welchen sich abgeschältes Material von den Innenwänden der Ausnehmung (5) ansammeln kann.
6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Haltekanten der Befestigungsvorrichtung (6) sich an mindestens einem Ende keilförmig verjüngen, um das Eindrin­ gen in die Seitenwand der Nut zu erleichtern.
7. Beschlag nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Haltekanten der Befestigungsvorrichtung (6) nur in einem mittleren Abschnitt des Beschlagteils ausgebildet sind, so daß die Beschlaghälfte mit ihren kantenfreien Endabschnitten leicht in die Ausnehmung (5) einsetzbar ist.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das in Eingriff bringbare Element (3) federnd ausgebildet ist, um einen Ausgleich der Fertigungstoleranzen zu ermögli­ chen.
9. Beschlag nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (3) eine solche Form aufweist, daß sich mehrere Beschlaghälften (1a, 1b) zu einem maga­ zinierungsfähigen Block zusammenlegen bzw. definiert stapeln lassen.
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