DE19600615A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Granulaten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von GranulatenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Her
stellen von Granulaten.
Granulate im Sinne des hier beschriebenen Verfahrens sind körnige Feststoffe
im Korngrößenbereich von d = 0,5 bis 50 mm. Schülpen sind Feststoffplatten, de
ren Dicken klein gegen die Längs- und Querabmessungen sind. Schülpen sind
eine Zwischenform, die durch Zerkleinern in die Granulatform überführt werden.
Das Herstellen von Schülpen kann beispielsweise in Doppelwalzenpressen erfol
gen. Dazu wird ein körniger Feststoff, meist ein Pulver oder ein Pulvergemisch,
kontinuierlich in den Zwickel zwischen zwei gegensinnig rotierende Preßwalzen
aufgegeben. Das Verdichten des Pulvers im Zwickel des Walzenspalts führt zu
einem Entlüften des Pulvers, zu einer Abnahme der Porosität und zu einem An
stieg der Haftkräfte zwischen den Partikeln. Am Walzenspaltaustritt wird der
Feststoff in Form einer Schülpe ausgestoßen, die durch die Haftkräfte zwischen
den Partikeln zusammengehalten wird. Beim Herstellen von Schülpen können
auch verschiedene Stoffe als Mischung verpreßt werden.
In nachgeschalteten Zerkleinerungsmaschinen werden die Schülpen in der Regel
möglichst schonend zerkleinert. Hierbei soll im allgemeinen ein möglichst großer
Massenanteil der gewünschten Granulat-Kornfraktion erzielt werden. Zu feine
Partikeln werden von den Granulaten z. B. durch Siebung abgetrennt und in die
Walzenpresse zurückgeführt.
Der Zweck von Granulierverfahren besteht darin, den Feststoff in eine für die
Weiterverarbeitung günstige Form zu bringen. Hierbei sind häufig die Staubfrei
heit der Granulate, ein fixierter Mischungszustand des Feststoffes sowie ein defi
niertes Dispergier- und Lösungsverhalten erwünscht. Dies wird insbesondere bei
Granulaten mit einheitlicher Korngröße, Kornform und Festigkeit erreicht.
Derzeit können in Sonderfällen einheitliche Korngrößen der Granulate realisiert
werden. Beispielsweise können Stoffe, deren Haftung zur Metalloberfläche ge
ring ist, in Formmuldenpressen zu Kissen oder Briketts gepreßt werden. Form
muldenpressen sind Walzenpressen, deren Preßwalzen konkave Einsenkungen,
sogenannte Mulden, aufweisen. Bei vielen Stoffen ist die Haftung an der Walzen
oberfläche bzw. in den Mulden jedoch so groß, daß ein Ausformen der Granulate
aus den Mulden nicht möglich ist, da die Granulate hierbei zu Bruch gehen. Ins
besondere bei kleinen Granulatabmessungen mit d < 20 mm ist das Ausformen
aus den Mulden in den Preßwalzen häufig ein Problem, weil die mit abnehmen
der Granulatgröße zunehmende spezifische Oberfläche zu einer verstärkten Haf
tung in den Mulden führt.
Eine andere Alternative zum Herstellen gleich großer Granulate ist die Verwen
dung von Tablettenpressen. Diese Vorrichtungen enthalten üblicherweise Loch
matrizen mit zylindrischen Öffnungen, die mit dem zu pressenden Pulver gefüllt
werden. Das Pressen wird üblicherweise mit Stempeln durchgeführt, die meist
von oben und unten in die zylindrischen Öffnungen der Lochmatrize hineinge
drückt werden. Anschließend wird einer der Stempel genutzt, um den Preßling
bzw. das Granulat aus der Lochmatrize herauszudrücken, wobei eine komplizier
te Bewegung der Stempel erforderlich ist. Tablettenpressen sind bislang nur für
geringe Durchsätze M < 100 kg/h geeignet und erfordern außerdem ein gut rie
selfähiges Aufgabegut.
Für hohe Durchsätze sowie für Feststoffe, die eine hohe Haftung zu den Oberflä
chen der pressenden Körper ausbilden, werden zur Granulatherstellung derzeit
üblicherweise Walzenpressen mit nachgeschalteten Zerkleinerungsmaschinen
verwendet. Die Preßwalzen haben hier eine mehr oder weniger glatte Oberfläche
oder aber vergleichsweise flache Einsenkungen, die den Feststoffeinzug in den
Walzenspalt erleichtern und kein Haftungsproblem darstellen. Die nachgeschal
teten Zerkleinerungsmaschinen haben die Aufgabe, die im Walzenspalt herge
stellte Schülpe möglichst schonend unter Vermeidung von Feingut zu zerklei
nern. Bislang ist es jedoch unvermeidlich, daß ein Granulat mit ungleichmäßiger
Korngröße anfällt. Der anfallende Feinanteil muß erneut der Walzenpresse zuge
führt werden. Dieser Umstand erfordert, daß die Walzenpressen für z. B. das
doppelte oder allgemein für ein Vielfaches des eigentlichen Granulatdurchsatzes
ausgelegt werden müssen. Je enger das geforderte Korngrößenintervall der Gra
nulate ist, desto größer wird der zur Walzenpresse zurückgeführte Anteil. Ein
weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Granulate unregelmä
ßig geformt sind.
Zur Vermeidung von Abrieb bei der weiteren Handhabung der Granulate wird in
einigen Fällen ein gezieltes Abrunden bzw. Brechen der Kanten beispielsweise in
rotierenden Trommeln vorgenommen. Das dabei anfallende Feingut wird übli
cherweise in Siebmaschinen von den Granulaten getrennt und zur Walzenpresse
zurückgeführt.
In EP 0266631 B1 ist eine Vorrichtung beschrieben, bei der Granulate zu Prüf
zwecken mit Keilen gespalten werden. Die zum Spalten notwendige Eindringkraft
wird dabei als Maß für die Granulatfestigkeit herangezogen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile herkömmlicher Granu
lierverfahren dadurch zu beseitigen, daß von vornherein gleich große Granulate
mit einheitlicher Form aus Schülpen hergestellt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zur Herstellung gleich großer Granulate mit
einheitlicher Form dadurch gelöst, daß die Schülpen (2) aus einer vorgeschalte
ten Walzenpresse entnommen und durch zwei Spalteinrichtungen in Laufrichtung
nacheinander gespalten werden. In der ersten Spalteinrichtung werden die
Schülpen quer zur Laufrichtung gespalten, wodurch Stäbchen mit Bruchflächen
quer zur Laufrichtung entstehen. In einer zweiten Spalteinrichtung werden die er
zeugten Stäbchen längs zur Laufrichtung der Schülpen zu Quadern oder Würfeln
gespalten. Die hierbei entstehenden Bruchflächen verlaufen in Laufrichtung der
ursprünglichen Schülpe.
Bei Untersuchungen an Spalteinrichtungen, bei denen in Laufrichtung der Schül
pe zuerst die beschriebene Längsspalteinrichtung, dann die Querspalteinrichtung
angeordnet wurde, mußte festgestellt werden, daß ein definierter Bruch der
Schülpe in Laufrichtung der Schülpe nicht möglich ist, da undefinierte Bruchflä
chen entstehen.
Das Spalten der Schülpe erfolgt erfindungsgemäß durch das definierte Eindrin
gen von Eindringkörpern in die Schülpe, wodurch im Inneren der Schülpe eine
Spannung hervorgerufen wird, die zum Bruch führt.
Als Eindringkörper sind z. B. Keile aus Werkstoffen geeignet, die eine höhere
Festigkeit und Härte aufweisen als die Schülpe. Bei Verwendung von Keilen mit
kleinen Scheitelradien r ergeben sich kleinere Eindringkräfte als bei Verwendung
von Keilen mit größeren Scheitelradien. Wie Messungen jedoch gezeigt haben,
nimmt die zum Bruch erforderliche Eindringkraft bei konstanter Schülpendicke δ
erstaunlicherweise mit zunehmendem Scheitelradius nur geringfügig zu, was das
Verwenden von Eindringkörpern mit Scheitelradien r < 0,1 δ ermöglicht. Dadurch
wird eine rasche Formänderung der Eindringkörper durch Verschleiß vermieden.
Bei zu großen Scheitelradien r < 0,5 δ bildet sich an der Eindringstelle des Ein
dringkörpers verstärkt Feingut. Deshalb sollten zu große Scheitelradien der Ein
dringkörper vermieden werden.
Im Fall des Eindringens eines Eindringkörpers in eine Schülpe, die auf der ge
genüberliegenden Seite beispielsweise durch eine ebene Unterlage gestützt
wird, stellt man fest, daß der Bruch nicht immer senkrecht zur Schülpenoberflä
che verläuft. Fallweise treten erhebliche Abweichungen von dieser Richtung auf.
Werden jedoch zwei Eindringkörper gleichzeitig in die gegenüberliegenden Ober
flächen der Schülpe gedrückt, so tritt ein zur Schülpenoberfläche normal verlau
fender Bruch dann ein, wenn die gedachte Fläche, die durch die Scheitellinien
der Eindringkörper gelegt wird, normal zur Schülpenoberfläche verläuft. Je ge
nauer die Ausrichtung der Eindringkörper ist, desto eher kann ein zur Schülpen
oberfläche senkrechter Bruch erwartet werden. Ein Versatz v der Scheitel (11)
der gegenüberliegenden Eindringkörper hat einen zur Schülpenoberfläche
schräg verlaufenden Bruch zur Folge. Die entstehenden Granulate haben dann
einen rhombischen Querschnitt, der in der Regel nicht erwünscht ist. Im Fall des
Versatzes der Eindringkörper treten außerdem höhere Eindringkräfte auf, die
durch eine möglichst versatzlose Ausrichtung der Eindringkörper vermieden wer
den können. Erfindungsgemäß liegt der Versatz im Bereich 0 v < 0,2 δ.
Versuche mit derartigen Vorrichtungen an Schülpen aus Kochsalz haben außer
dem überraschenderweise gezeigt, daß die zum Auslösen des Bruchs aufzubrin
gende Eindringkraft im Fall von zwei gegenüberliegenden Eindringkörpern im
Gegensatz zur einseitigen Belastung erheblich reduziert werden kann. Im Fall
von zwei gegenüberliegenden Eindringkörpern beträgt diese Kraft lediglich ca.
30% der Kraft, die aufzubringen ist, wenn die Belastung nur durch einen Ein
dringkörper erfolgt und die Schülpe hierbei auf einer ebenen Unterlage aufgelegt
ist. Die geringere Kraft führt naturgemäß zu einer erheblichen Reduzierung des
Verschleißes.
Erstaunlich ist außerdem, daß die bis zur Spaltung der Schülpe erforderliche Ein
dringtiefe e bei gleichzeitiger Belastung durch zwei gegenüberliegende Eindring
körper nur ca. 25% der Eindringtiefe beträgt, die im Falle der Spaltung mit nur ei
nem Eindringkörper und einer auf der Gegenseite gestützen Schülpe erforderlich
ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von Granulaten, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schülpen (2) zuerst
quer zur Laufrichtung und anschließend in Laufrichtung durch beidseitiges Ein
drücken von Eindringkörpern bis zum Bruch belastet werden. Die Eindringkörper
sind auf beiden Seiten der Schülpe angeordnet, die Scheitel der Eindringkörper
haben einen Versatz v im Bereich 0 v < 0,2 δ, vorzugsweise mit v = 0. Die Ein
dringtiefe e liegt im Bereich 0,01 δ < e < 0,1 δ.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Scheitelradien r der Eindringkörper r < 1 δ und deren
Teilung T bzw. Abstand A zwischen 0,5 δ < T < 4 δ bzw. 0,5 δ < A < 4 δ liegen.
Insbesondere bei Feststoffen mit hoher Haftkraft an den Preßwalzen (1) ist es er
forderlich, die Schülpen (2) mit Abstreifern (3) von den Preßwalzen (1) der Wal
zenpresse zu trennen. Durch Führung der Schülpen zwischen zwei Führungen
(13) wird ein Transport des Feststoffes zur Querspalteinrichtung durch die nach
schiebenden Schülpen bewirkt. Der Transport kann auch durch geeignete Ein
richtungen wie z. B. Förderbänder unterstützt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die zuvor in einer Walzenpresse hergestellten Schülpen
(2) durch Abstreifer (3) von den Preßwalzen (1) der Walzenpresse entnommen
und durch den nachschiebenden Feststoff oder durch eine Fördereinrichtung wie
z. B. ein Förderband zur Querspalteinrichtung transportiert werden.
Untersuchungen bzgl. der optimalen Geometrie der Querspalteinrichtung haben
ergeben, daß die Eindringkörper der Querspalteinrichtung vorzugsweise in regel
mäßiger Teilung T am Umfang von Walzen angeordnet sind und die Form von
abgerundeten Zähnen besitzen. Die Scheitel (11) der abgerundeten Zähne ver
laufen im wesentlichen parallel zur Walzenachse. Die entspricht einer "Geradver
zahnung", wenn man die im Maschinenbau übliche Bezeichnung wählt. Die Ach
sen dieser Walzen sind parallel zur Schülpenoberfläche ausgerichtet und stehen
normal zur Laufrichtung der Schülpe. Die Zahnwalzen, im folgenden als Quer
spaltwalzen (4) bezeichnet, werden in ihrem Abstand s so eingestellt, daß die
Eindringtiefe e zur Spaltung der Schülpe ausreicht. Beide Walzen der Querspalt
einrichtung sind angetrieben.
Durch Messungen wurde festgestellt, daß die auf die Schülpendicke δ bezogene,
zum Bruch erforderliche Eindringtiefe e je nach Scheitelradius r der gegen über
liegenden Eindringkörper und Materialbeschaffenheit der Schülpe im Bereich
0,01 δ < e < 0,1 δ liegt.
Der Abstand T der Scheitel (11) untereinander beträgt 0,5 δ < T < 4 δ. Im Fall von
T = δ werden von der Schülpe Streifen mit quadratischem Querschnitt abgespal
ten. Beim Spaltvorgang können die abgespaltenen Streifen in Laufrichtung aus
weichen. Ein Klemmen der Streifen zwischen den Zähnen wird theoretisch dann
vermieden, wenn der durch die Scheitel (11) der Zähne gegebene Kopfkreis
durchmesser mit
ausgeführt wird. Dies entspricht beispielsweise bei einer Teilung T = 4 mm und
einer erforderlichen Eindringtiefe e = 0,1 mm einem Walzendurchmesser
DK = 160 mm. Versuche haben jedoch ergeben, daß die theoretische Grenze
fallweise um den Faktor 2 überschritten werden kann, ohne daß Klemmen eintritt,
wobei im Fall großer Radien der Scheitelrundung r das Klemmen eher vermieden
wird als bei kleinen. Größere Walzendurchmesser haben den Vorteil einer höhe
ren Steifigkeit sowie einer größeren Anzahl an Zähnen bei gleicher Teilung. Dies
wiederum führt zu einem geringeren Zahnverschleiß.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Eindringkörper der Querspalteinrichtung in regelmä
ßiger Teilung T am Umfang von Walzen angeordnet sind und die Form von abge
rundeten Zähnen besitzen, deren Scheitel im wesentlichen parallel zur Walzen
achse verläuft. Die Querspaltwalzen (4) sind auf beiden Seiten der Schülpen an
geordnet und werden angetrieben. Der Kopfkreisdurchmesser DK liegt im Bereich
Die in der Querspalteinrichtung erzeugten Streifen (5) werden durch Abstreifer
(6), die in die Umfangsnuten (12) der Querspaltwalzen (4) eingreifen, von den
Querspaltwalzen getrennt. Der Transport der Streifen zur Längsspalteinrichtung
erfolgt durch die nachschiebenden Streifen. Unterstützt werden kann der Trans
port durch eine geeignete Einrichtung wie z. B. ein Förderband.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die in der Querspalteinrichtung hergestellten Streifen (5)
durch Abstreifer (6), die in die Umfangsnuten (12) der Querspaltwalzen (4) hin
ein ragen, von den Querspaltwalzen entnommen und durch den nachschieben
den Feststoff oder durch eine Fördereinrichtung wie z. B. ein Förderband zur
Längsspalteinrichtung transportiert werden.
Die Längsspalteinrichtung besteht erfindungsgemäß ebenso wie die Querspalt
einrichtung vorzugsweise aus zwei gegensinnig rotierenden Walzen, die mit Ein
dringkörpern, jetzt in der Form von am Walzenumfang umlaufenden Wülsten,
versehen sind. Die Scheitel der Eindringkörper verlaufen im wesentlichen in Um
fangsrichtung der Walzen. Diese Walzen werden im folgenden als Längsspalt
walzen (7) bezeichnet. Die Längsspaltwalzen werden ebenfalls angetrieben. Die
Scheitel der Eindringkörper dringen so tief in die Streifen ein, daß deren Spaltung
erfolgt. Auch hier sind je nach Feststoffeigenschaften Eindringtiefen e von 0,01 δ
< e < 0,1 δ erforderlich, um das Spalten auszulösen. Beim Einzug der Streifen in
den Walzenspalt werden diese nun in Laufrichtung der ursprünglichen Schülpe
durch die Eindringkörper so gespalten, daß die Streifen je nach Abstand A der
Eindringkörper zu Quadern, im Idealfall zu Würfeln zerteilt werden. Die Bruchflä
chen verlaufen dabei vorwiegend normal zu den Walzenachsen. Der Abstand A
der Eindringkörper liegt zweckmäßigerweise im Bereich 0,5 δ < A < 4 δ. Auf diese
Weise werden im Idealfall bei T = δ und A = δ würfelförmige, im Fall A < δ bzw.
A < δ quaderförmige Granulate hergestellt, deren Dicke gleich der Schülpendicke
δ ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Eindringkörper der Längsspalteinrichtung in regelmä
ßigem Abstand A in Wulstform am Umfang von Walzen angeordnet sind. Die
Scheitel (11) der Eindringkörper verlaufen im wesentlichen in Umfangsrichtung
der Walzen. Die Längsspaltwalzen (7) sind auf beiden Seiten der Schülpen ange
ordnet und werden angetrieben.
Die in der Längsspalteinrichtung erzeugten Granulate (8) werden durch Abstrei
fer (9) in Form eines Kammes, dessen Zähne in die Nuten zwischen den Ein
dringkörpern hinein ragen, von den Längsspaltwalzen (7) getrennt. Der Transport
zur nachgeschalteten Abrundungsvorrichtung (10) erfolgt durch die nachschie
benden Granulate. Unterstützt werden kann der Transport auch durch eine ge
eignete Einrichtung wie z. B. ein Förderband.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die in der Längsspalteinrichtung hergestellten Granulate (8) durch Abstreifer
(9) in Form eines Kammes, dessen Zähne in die Nuten zwischen den Eindring
körpern hineinragen, von den Längsspaltwalzen (7) entnommen und durch den
nachschiebenden Feststoff oder durch eine Fördereinrichtung wie z. B. ein För
derband weitertransportiert werden.
Bei variierender Schülpendicke δ ist das Nachführen der Spaltweite s der Quer-
und Längsspaltwalzen erforderlich, damit ein Bruch eintritt. Dies kann beispiels
weise durch eine kontinuierliche Schülpendickenmessung und eine Walzenspalt
regelung erfolgen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Spaltweite s zwischen den Scheiteln (11) der Eindringkörper der Quer
spaltwalzen (4) sowie der Längsspaltwalzen (7) laufend an die Schülpendicke δ
angepaßt bzw. geregelt wird.
Bei zu granulierenden Feststoffen, die klebrige Eigenschaften besitzen, kann es
erforderlich sein, eine kontinuierliche Reinigung der Eindringkörper - insbesonde
re mit umlaufenden Bürsten - durchzuführen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Quer- (4) und Längsspaltwalzen (7) kontinuierlich - vorzugsweise mit
Bürsten - gereinigt werden.
Bei Bedarf werden die Granulate in einer nachgeschalteten Abrundungsvorrich
tung (10), z. B. in einer rotierenden Trommel, gerundet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die erzeugten Granulate in geeigneten Abrundungsvor
richtungen (10), insbesondere in rotierenden Trommeln, abgerundet werden.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel erläutert:
In einer Walzenpresse werden 185 kg/h kristallines Kochsalz zu Schülpen ver preßt. Der Walzendurchmesser der Preßwalzen (1) beträgt 475 mm, die Walzen breite 80 mm. Die Spaltweite der Preßwalzen ist auf 3 mm, die Umfangsge schwindigkeit auf 0,1 m/s eingestellt. Die entstehende Schülpe (2) hat eine Dicke von ca. 3,2 mm und wird durch Abstreifer (3) von den Preßwalzen getrennt. Durch die Führung (13) gelangt die Schülpe zur Querspalteinrichtung.
In einer Walzenpresse werden 185 kg/h kristallines Kochsalz zu Schülpen ver preßt. Der Walzendurchmesser der Preßwalzen (1) beträgt 475 mm, die Walzen breite 80 mm. Die Spaltweite der Preßwalzen ist auf 3 mm, die Umfangsge schwindigkeit auf 0,1 m/s eingestellt. Die entstehende Schülpe (2) hat eine Dicke von ca. 3,2 mm und wird durch Abstreifer (3) von den Preßwalzen getrennt. Durch die Führung (13) gelangt die Schülpe zur Querspalteinrichtung.
Für Kochsalz wurde die zur Spaltung erforderliche Eindringtiefe e der Scheitel
(11) in Abhängigkeit vom Radius r der Zahnscheitelrundung ermittelt. Die Ergeb
nisse sind in der Fig. 4 für eine Schülpendicke δ = 3 mm bei einseitiger sowie
bei zweiseitiger Belastung dargestellt. Für die hier beschriebene Anordnung ist
eine Eindringtiefe von e = 0,1 mm gewählt. Unter einseitiger Belastung ist zu ver
stehen, daß ein Eindringkörper nur von einer Seite in die Schülpe gedrückt wird,
während die andere Seite durch eine Auflage abgestützt ist. Bei zweiseitiger Be
lastung sind Eindringkörper auf beiden Seiten der Schülpe angeordnet und drin
gen von beiden Seiten in die Schülpe ein.
Die Querspalteinrichtung besteht aus zwei gegensinnig rotierenden, geradver
zahnten Querspaltwalzen (4) mit gerundeten Scheiteln (11). Beide Walzen sind
so angetrieben, daß deren Umfangsgeschwindigkeit der Fördergeschwindigkeit
der Schülpe entspricht. Der Durchmesser der Zahnwalzen beträgt DK = 150 mm,
die Breite B = 80 mm, die Teilung T = 3,5 mm. Die Scheitel (11) sind mit einem
Radius r = 0,5 mm gerundet. Der Versatz v der gegenüberliegenden Zahnschei
tel beträgt v < 0,1 mm. Am Umfang der Querspaltwalzen sind zwei Umfangsnu
ten (12) mit einer Breite von 2 mm und einer Tiefe von 3 mm eingelassen.
Die Schülpe (2) wird zur Querspaltung zwischen die beiden Querspaltwalzen (4)
geführt und dort durch das gleichzeitige Eindringen der beiden gegenüberliegen
den Zähne bis zur Spaltung belastet. Hierbei entstehen Streifen (5), deren Breite
der Teilung T entspricht. Die zur Spaltung erforderliche Maximalkraft beträgt ca.
300 N.
Die in der Querspalteinrichtung von der Schülpe abgespaltenen Streifen (5) wer
den durch Abstreifer (6), die in die Nuten der Querspaltwalzen (4) eingreifen, von
den Querspaltwalzen (4) getrennt. Anschließend werden diese Streifen durch die
nachschiebenden Streifen zur Längsspaltung transportiert.
Die Längsspalteinrichtung besteht aus zwei gegensinnig rotierenden Längsspalt
walzen (7), die mit gleicher Drehzahl angetrieben werden. Die Längsspaltwalzen
(7) sind mit Eindringkörpern in Form von Wülsten am Umfang versehen. Der
Durchmesser der Walzen beträgt DS = 150 mm, die Breite 80 mm, der Abstand
A = 3,5 mm. Die Scheitel (11) der Wülste sind mit einem Radius r = 0,5 mm ge
rundet. Der Versatz v der gegenüberliegenden Scheitel (11) beträgt v ≈ 0 mm.
Die Eindringtiefe e der Scheitel (11) in die Schülpe beträgt e = 0,1 mm.
Die in der Querspalteinrichtung abgespaltenen Streifen (5) werden zwischen die
beiden Längsspaltwalzen (7) geführt und dort durch das gleichzeitige Eindringen
der gegenüberliegenden Wülste bis zur Spaltung belastet. Es entstehen Granula
te (8), deren Breite der Teilung T, deren Länge dem Abstand A und deren Höhe
der Schülpendicke δ entsprechen.
Diese Quader werden durch kammartige Abstreifer (9), die zwischen den Wül
sten eingreifen, von den Längsspaltwalzen (7) getrennt und zur Abrundungsvor
richtung (10) transportiert. Der Transport erfolgt durch die nachschiebenden Qua
der.
Die Erfindung wird durch die beispielhafte Darstellung in den beigefügten Zeich
nungen näher erläutert:
Fig. 1 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 Seiten- und Vorderansicht einer Querspaltwalze und Detaildarstellung des
Walzeneingriffs (Detail A) ohne und mit Versatz v,
Fig. 3 Seiten- und Vorderansicht einer Längsspaltwalze und Detaildarstellung des
Walzeneingriffs (Detail B) ohne und mit Versatz v,
Fig. 4 Zum Spalten von Schülpen aus Kochsalz maximal erforderliche Eindringtiefe
e in Abhängigkeit vom Radius r der Scheitelrundung.
Claims (10)
1. Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Granulaten aus Schülpen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schülpen (2) zuerst quer zur Laufrichtung und
anschließend in Laufrichtung durch beidseitiges Eindrücken von Eindringkörpern
bis zum Bruch belastet werden. Die Eindringkörper sind auf beiden Seiten der
Schülpe angeordnet, die Scheitel der Eindringkörper haben einen Versatz v im
Bereich 0 v < 0,2 δ, vorzugsweise mit v = 0. Die Eindringtiefe e liegt im Bereich
0,01 δ < e < 0,1 δ.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheitelradien r der Eindringkörper r < 1 δ und deren Teilung T sowie Ab
stand A zwischen 0,5 δ < T < 4 δ bzw. 0,5 δ < A < 4 δ liegen.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die zuvor in einer Walzenpresse hergestellten Schülpen (2) durch Ab
streifer (3) von den Preßwalzen (1) der Walzenpresse entnommen und durch den
nachschiebenden Feststoff oder durch eine Fördereinrichtung wie z. B. ein För
derband zur Querspalteinrichtung transportiert werden.
4. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Eindringkörper der Querspalteinrichtung in regelmäßiger Teilung T
am Umfang von Walzen angeordnet sind und die Form von abgerundeten Zäh
nen besitzen, deren Scheitel im wesentlichen parallel zur Walzenachse verläuft.
Die Walzen sind auf beiden Seiten der Schülpen angeordnet und werden ange
trieben. Der Kopfkreisdurchmesser DK liegt im Bereich
5. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in der Querspalteinrichtung hergestellten Streifen (5) durch Ab
streifer (6), die in die Umfangsnuten der Querspaltwalzen (4) hinein ragen, von
den Querspaltwalzen entnommen und durch den nachschiebenden Feststoff
oder durch eine Fördereinrichtung wie z. B. ein Förderband zur Längsspaltein
richtung transportiert werden.
6. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Eindringkörper der Längsspalteinrichtung in regelmäßigem Ab
stand A in Wulstform am Umfang von Walzen angeordnet sind. Die Scheitel (11)
der Eindringkörper verlaufen im wesentlichen in Umfangsrichtung der Walzen.
Diese Längsspaltwalzen (7) sind auf beiden Seiten der Schülpen angeordnet und
werden angetrieben.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5
und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Längsspalteinrichtung hergestell
ten Granulate (8) durch Abstreifer (9) in Form eines Kammes, dessen Zähne in
die Nuten zwischen den Eindringkörpern hineinragen, von den Längsspaltwalzen
(7) entnommen und durch den nachschiebenden Feststoff oder durch eine För
dereinrichtung wie z. B. ein Förderband weitertransportiert werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6
und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltweite s zwischen den Scheiteln
(11) der Eindringkörper der Querspaltwalzen (4) sowie der Längsspaltwalzen (7)
laufend an die Schülpendicke δ angepaßt bzw. geregelt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6,
7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Quer- und Längsspaltwalzen (4, 7)
kontinuierlich - vorzugsweise mit Bürsten - gereinigt werden.
10. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9, da
durch gekennzeichnet, daß die erzeugten Granulate in geeigneten Abrundungs
vorrichtungen (10), insbesondere in rotierenden Trommeln, abgerundet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996100615 DE19600615A1 (de) | 1996-01-10 | 1996-01-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Granulaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996100615 DE19600615A1 (de) | 1996-01-10 | 1996-01-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Granulaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19600615A1 true DE19600615A1 (de) | 1997-07-17 |
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ID=7782419
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1996
- 1996-01-10 DE DE1996100615 patent/DE19600615A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1999058236A1 (en) * | 1998-05-11 | 1999-11-18 | Nippon Ketjen Co., Ltd. | Process for producing spherical oxide particles |
US6802958B1 (en) | 1998-05-11 | 2004-10-12 | Nippon Ketjen Co., Ltd. | Process for producing spherical oxide particles |
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US8349441B2 (en) | 2006-08-30 | 2013-01-08 | Evonik Degussa Gmbh | Pyrogenic titanium dioxide compressed to slugs |
EP2103338A1 (de) | 2008-03-19 | 2009-09-23 | Fels-Werke GmbH | Rauchgasreinigungsverfahren und Kalkhydrat für Rauchgasreinigungsverfahren |
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