DE1958653A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Kuehlung von Schuettgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Kuehlung von SchuettgutInfo
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Description
1958653l· Dipl.-lng. H. Sauenland ■ Dr.-ing. R. König
Patentanwälte ■ 4aaa Düsseldorf · Cecilienallee ye ■ Telefon 435732
Unsere Akte: 25 190 21. November 1969
0. Grossmann, Eisen- und Stahlwerk Akt.-Ges., 5650 Solingen-Wald
"Verfahren und Vorrichtung zum Regeln der Kühlung von
Schüttgut"
Die Erfindung "bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Regeln der Kühlung von Schüttgut durch Zugabe von Wasser und deseen Verdunstung. Es ist bereits bekannt,
heißen Schüttgütern Wasser zuzugeben, um durch die Wasserverdunstung von dem Gut Wärme abzuleiten und somit das
Schüttgut zu kühlen. Üblicherweise wird die zuzugebene Wassermenge aufgrund einer Temperaturmessung im Schüttgut
und/oder einer Mengenmessung des Schüttgutes eingestellt. Gelegentlich sind auch zwei oder mehr dieser Steuersysteme
hintereinander geschaltet, um durch stufenweise Wasserdosierung
einer gewünschten Endtemperatur näherzukoamen. Als indirekte Methode des Steuerns ließen sich auch solche
Verfahren heranziehen, die nicht eine Temperaturänderung, sondern ein Einstellen des Wassergehaltes im Schüttgut bezweoken.
Als Steuerung wird in dieser Hinsieht ein Vorgang bezeichnet,
bei dem aufgrund eines Signals (Temperatur, Wassergehalt) von einer etwa auf einem fortlaufenden Band transportierten
Schüttguteinheit die Dosierung für die folgend· Sohüttguteinheit eingestellt wird. Das steuernde Kühlen
besitzt insofern erhebliche Nachteile, als die gewünschte Temperatur nur mit geringer Treffsicherheit zu erreiohen
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ist« Insbesondere bietet der Stand der Technik noch keine
wirtschaftliche Lösung zur Einbeziehung der für die Kühlung durch Verdunstung außerordentlich wichtigen Einflüsse
der Umgebung, doh, der Luft, Temperatur, Luftfeuchtigkeit,
Luftbewegung usw. und des Schüttgutes selbst, wie Packungsdichte, Beimengungen, Korngröße und Oberfläche.
Als Regelung wird ein Vorgang bezeichnet, bei dem von einer zweiten, hinter die Dosiervorrichtung geschalteten
Meßstrecke ein Signal (Rückkoppelung) zur ersten Meßstrecke und zu der Dosierung erfolgt, wobei die Dosierung entsprechend
dem an der zweiten Meßstrecke beobachteten Effekt korrigiert wird.
Es ist weiterhin aus den deutschen Patenten 1 194 534 und 1 199 932 eine Anordnung und ein Verfahren zum Regeln des
Feuchtigkeitsgrades von Gießereisand bekannt, bei der der
Feuciit-igkeitsgrad des Sandes durch Messen des Widerstandes
zwischen zwei in den Sand eintauchenden Elektroden bestimmt wird. Die bekannten Verfahren dienen lediglich zum Messen
des Wassergehaltes; sie umfassen teilweise auch Prinzipien des Regeins·
Der Wassergehalt ist jedoch als Steuergröße für die Kühlung insofern ungeeignet, als das kontinuierliche Messen des
Wassergehaltes beispielsweise durch Widerstandsmessung, StrahlungsSchwächung, Siebbarkeit, Packungsdichte der
Schüttung usw. entweder zu ungenau arbeitet oder nicht mit einem vertretbaren Zeitaufwand durchzuführen ist» Entscheidender
ist jedoch, daß die Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes nicht nur von den Temperatur- und Verdunstungsbedingungen
abhängt, sondern auch in großem Maße von der a priori unbekannten Zusammensetzung bzw«, von den Eigenschaften des
Schüttgutes·
Das Wesen der Erfindung besteht darin, innerhalb eines
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fortlaufenden Schüttgut-Stromes an zwei hintereinander liegenden
Meßstellen, deren Abstand durch die zeitabhängige Differenz zwischen der Hoch- und Tieflage der Temperatur
vor und nach dem Kühlen für verschiedene Schüttgüter besonders festgelegt ist, jeweils die Temperatur des Schüttgutes
zu messen, wobei die erste Meßstelle die unmittelbar danach angeordnete Wasserzufuhr in Abhängigkeit von der
Temperatur des anltoasenden Schüttgutes steuert und die
zweite Mefistelle die positive oder negative Abweichung von
einer vorgegebenen temperatur nach dem Kühlen feststellt und das Einschalten eines weiteren Regelgliedes auslöst,
das die Korrektur der von der ersten Meßstelle steuernd eingestellten Wasserzufuhr proportional zur Temperaturdifferenz
zwischen den Meßstellen eins und zwei vornimmt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die durch die erste Meßstelle steuernd eingestellte Wassermenge zusätzlich
nach der durchlaufenden Sandmenge variiert werden. Dies kann beispielsweise durch Anordnen des Temperaturfühlers
an der Meßstelle an einem schwenkbaren Hebel, der proportional zur Höhe des Schüttgutes auf dem Transportband
die Menge des Schüttgutes anzeigt, geschehene Die Menge kann bei strösendea bzw, fließendem Gut beispielsweise
auch durch Strahlungsschwächung optisch oder radioaktiv ermittelt werden.
Zweckmäßig kann für den gall, daß nach einer Abweichung
der Temperatur an der zweiten Meßstelle das zweite Regelglied keine Differenz zwischen der Temperatur an der ersten
Meßstelle und der Temperatur an der zweiten Meßstelle gegenüber dem zuletzt registrierten Zustand anzeigt, ein
optischer oder akustischer Alarm ausgelöst werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand von
Zeichnungen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
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gjg« 1 den Sohüttguttemperatur-Verlauf entlang der abgewickelten Kühlstrecke, mit von der geförderten Sandmenge gesteuerter Wasserzugabe und
gjgo 2 den Sehüttguttemperatur-Yerlauf entlang der abgewickelten Kühlstrecke mit erfindungsgemäß geregelter Wasserzugabe.
figο 3 ein Blockdiagramm eines einfachen Regelungssystems
zum Suhlen von Schüttgut und
J1Ig0 4 ein Blockdiagramm eines erweiterten Regelsysteme
zum Kühlen von Schüttgut.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Kühlung von Schüttgut besteht aus zwei hintereinander geschalteten Meßstellen 1
und 2, die die !Temperatur des durch die Regel- bzw. Kühlstrecke 3 fließenden Schüttgutes messen. Der Abstand zwischen den beiden Meßstellen wird derart ausgelegt, daß die
Meßeteile 1 in der Teaperatur-Hoehlage, die Meßstelle 2 in
der Temperatur-lieflage (vgl· Fig. 1 und 2) mißt. Die Meßeteile 1 steuert die Kühlwasserzugabe je nach der Sehüttgutmenge beim Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur
des Schüttgutes.
Bei dem Blockschaltbild (!ig. 3) ist hinter der Meßstelle
1 die Zugabevorrichtung 4 für das Kühlmittel (Wasser) in
form von niohtdargestellten parallelgeschalteten Sprühdüsen angeordnet.
Die durch die Meßstelle 1 steuernd eingestellte Wassermenge kann zusätzlich nach der durchlaufenden Sandmenge variiert werden, so z.B. durch Anordnung des Temperaturmeßfühlers in einem schwenkbaren Hebel, der proportional zur
Höhe des Schüttgutes auf dem Transportband die Menge des Schüttgutes anzeigt. Die Mengenanzeige kann bei jeglicher
Art strömenden Gutes beispielsweise auch durch Strahlungs-
Die Wasserzugabe, die hinter der Meßstelle 1 in Abhängigkeit von der geförderten Sandmenge gesteuert zugegeben
wird, führt je nach der Einlauftemperatur des Sandes zu
einer Abkühlung, deren Verlauf als Beispiel in Fig* 1 dargestellt ist. Die gewünschte Endtemperatur von 5O0C wird
bei der gegebenen Einlauftemperator des Sandes nicht erreicht. Ihre regelnde Einstellung übernimmt die von der
Heßstelle 2 beaufschlagte Regelanlage 5, 6. Sie besteht aus dem eigentlichen Meßfühler 2, einem Meßumwandler 5»
einem Regler 6, in dem der Istwert mit dem Sollwert verglichen wird, und einem Stellglied der Zugabevorriohtung
4o Der Meßfühler ist ein Heizleiter, dessen Widerstand
sich mit der Temperatur ändert. Bei dem Meßwandler 5 handelt es sich um einen Transistorverstärker, der eine Widerstandsänderung des Temperaturfühlers 2 dem Regler 6
als proportional steuernden Strom aufgibt. Das Stellglied 4 besteht aus einem elektromotorisch gesteuerten Ventil,
Das Stellglied 4 regelt die zuzugebende Wassermenge, bezogen auf die Abweichung von der Solltemperatur (500C) sowohl in positivem als auch in negativem Sinne, so daß sieh
der Abkühlungsverlauf nach 3?ig« 2 ergibt.
Die Solltemperatur von 500C wird hierbei mit relativ geringer Streuung eingehalten, während bei ungeregelter Wasserzugabe, abgesehen von dem bereite erwähnten Überschreiten
der Solltemperatur, eine verhältnismäßig große Streuung der Temperatur des Sandes beim Verlassen der Kühlstrecke
ausgewiesen wird (vgl«, ?ig0 1)·
Eine empfehlenswerte, aber nicht zwingend notwendige Erweiterung der beschriebenen Anlage besteht darin, die Meng·
des einlaufenden Sandes zusätzlich zu messen und den der Temperaturdifferene diet-I - 500C), sowie den der jeweili-
1 09877/Π93?
gen Fördermenge entsprechenden Strom dem Regler als Steuergröße aufzugeben,, Dadurch soll im vorhinein eine der gewünschten
Solltemperatur möglichst weitgehend angepaßte Wasserzugabe erreicht werden. Die exakte Anpassung an den
Sollwert erfolgt wieder durch regelndes Rückkoppeln über die zweite Meßstelle mit den angeschlossenen Aggregaten
in der Weise, daß zunächst die Schüttgutmenge durch ein Heßgerät 7 gemessen wird. Das Heßgerät 7 ist über einen
Meßwandler 8 mit dem Regler 6 verbunden, auf den über einen weiteren Meßwandler 9 auch der Temperaturfühler 1
geschaltet ist„ Im übrigen ist die Anlage gemäß Figo 4
ebenso aufgebaut wie die Anlage gemäß PIg0 3·
Die Regeleinrichtung braucht nicht unbedingt nach dem beschriebenen
elektrischen Verfahren betrieben zu werden. Sie kann auch hydraulisch unter Ausnutzung der Ausdehnung
einer Flüssigkeit in einem entsprechend angeordneten Kapillarsystem derart erfolgen, daß in den Meßfühlern inkompressible
Flüssigkeiten ihre Volumenänderung einem Hauptzylinder mitteilen, der als Regler den Stellantrieb steuert.
Claims (3)
- C. Grossmann, Bisen- und Stahlwerk Akto-G-es., 5650 Solingen-Walds==r==3=s=sssascsBPatentansprüche:( 1.jVerfahren zum Regeln der Kühlung von Schüttgut durch Zuga-—De von Wasser und dessen Verdunstung, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines fortlaufenden Stromes von Schüttgut an zwei hintereinander angeordneten Meßstellen, deren Abstand durch die zeitabhängige Differenz zwischen der Hoch- und Tieflage der Temperatur vor und naoh der Kühlung des betreffenden Schüttgutes gegeben 1st, jeweils die Temperatur des Schüttgutes gemessen wird, wobei die erste Meßstelle die unmittelbar danach angeordnete Wasserzufuhr in Abhängigkeit von der Temperatur des ankommenden Schüttgutes steuert und die zweite Meßstelle entsprechend der positiven oder negativen Abweichung von einer vorgegebenen Temperatur nach der Kühlung das Einschalten eines weiteren Regelgliedes auslöst, das eine Korrektur der von der ersten Meßstelle steuernd eingestellten Wasserzufuhr proportional zur Temperaturdifferenz zwischen der ersten und der zweiten Meßstelle vornimmt .
- 2. Verfahren naoh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerimpuls an der ersten Meßstelle zusätzlich nach der durchlaufenden Sandmenge variiert wird.
- 3. Verfahren naoh Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß ein optischer oder akustischer Alarm ausgelöst wird, wenn nach Abweichung der Temperatur an der zweiten Meßstelle das zweite Regelglied keine Differenz zwischen der Temperatur der ersten Mefi-1098?? /093?stelle und der !Temperatur der zweiten Meßstelle gegenüber dem zuletzt registrierten Zustand anzeigt«,Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch1 oder 3, gekennzeichnet durch über einen Meßwandler (T) auf einen Begier (6) für ein Stellglied (4) der Wasserzugabe geschalteten Meßfühler (1) an der Einlaufseite einer Kühlstrecke (3) und einen über einen Meßwandler (5) auf den Regler (6) geschalteten Meßfühler (2) am Ende der Kühlstrecke (3).Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mengenmesser (7) und ein Temperaturfühler (1) an der Einlaufseite einer Kühlstrecke (3) über jeweils einen Meßwandler (8, 9) und über einen Meßwandler (5) ein Meßfühler (2) auf einen Regler (6) für das Stellglied (4) der Wasserzugabe geschaltet sind.Leerseite
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