DE1957008C3 - Elastische Kristallmodelle - Google Patents
Elastische KristallmodelleInfo
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Description
Bei den bekannten Kristallmodellen sind die Modell-Atome
starr miteinander verbunden. Modelle mit Federn zwischen den Atomen sind auch bekannt
(meist Gedankenmodelle), indessen ist bei diesen Modellen jede Feder einzeln im Gleichgewicht (solern
keine äußeren Kräfte wirken). Solche Modelle veranschaulichen die talsächlichen Verhältnisse nur
unzureichend. Die Modelle, die hier beschrieben werden, entsprechen der Wirklichkeit weit besser
und sind für das Studium von Erscheinungen geeignet,
bei denen die Kräfte zwischen Atomen oder Molekülen eine Rolle spielen.
Gemäß der Erfindung sind zwischen erstnächsten Nachbaratomen gespannte Druckfedern und zwischen
zweitnächsten und weiter entfernten Nachbaratomen gespannte Zugfeder angeordnet. Die Federn
sind auch bei Abwesenheit äußerer Kräfte gespannt; das Gleichgewicht zwischen abstoßenden und anziehenden
Federkräften führt zu einer stabilen Modellstruktur; die Modellatome nehmen automatisch diejenigen
Plätze ein, bei welcher, die Summe der potentiellen Energie aller Federn minimal wird; die relativen
Federkräfte lassen sich den relativen Kräften zwischen den Atomen anpassen, soweit diese bekannt
sind.
Die F i g. 1 und 2 zeigen beispielsweise je eine Elementarzelle
(kubisch raumzentrien) solcher Modelle. Zwischen nächsten Nachbarn liegen gespannte
Druckfedern D und zwischen zweitnächsten Nachbarn (Würfelkante) gespannte Zugfedern Z. Das Modell
der Fig. 2 enthält auch Zugfedern zwischen drittnächsten Nachbarn (Diagonale der Würfelflache).
Jede Druckfeder befindet sich in teleskopartigen Röhrchen, die ein seitliches Ausbiegen der Federn
verhindern. Jedes Modellatom kann mit der Hand verschoben werden, wenn man es aber wieder
losiälit, fällt oder schwingt es automatisch an den ursprünglichen Gitterplatz" zurück. Um größere Modelle
zu erhalten, braucht man nur weitere Federn und Knoten (Modeüatome) hinzuzufügen.
Die Knoten enthalten Vorrichtungen, um die Federn zu halten. In Fig. 3 ist ein Teil eines kugelförmigen
Knotens dargestellt, α ist ein Bohrloch, b eine Druckfeder und c und d innerhalb der Feder liegende
Teleskopröhren. Rechts in F i g. 3 ist c eine Federöse mit Gewinde, die eine Zugfeder/ hält. Ein anderes
Beispiel zeigt F i g. 4. Der Knoteng ist sternförmig. Die Teleskopröhre /1 enthält eine Druckfeder, in die
öse ist eine Zugfeder eingehängt. Die Anordnung einer Feder, die je nach Knotenabstand entweder die
Funktion einer Druckfeder oder die einer Zugfeder h:<i. zeigt Fig. 5. Mit Federn dieses Typs kann ein
stabiles Modell gebaut werden, das nur eine einzige Sorte von Federn enthält. F i g. 6 zeigt eine Federöse
/. mit der sich der Angriffspunkt einer Kraft verschieben läßt. Mit Hilfe von Federösen dieser Art
läßt sich erreichen, daß die Kräfte stets in Richtung zuir. Knotenmittelpunkt wirken. Das kann Anwendung
finden, um Modelle zu bauen, bei denen einzelne Kräfte anomale Richtungen haben (Darstellung
von Kristallbaufehlern), oder die eine andere Struktur haben als die, für die die Federn und Knoten ursprünglich
gedacht waren.
Es können auch andere Arten von Federn verwendet werden. Eine Möglichkeit besteht darin, feste
Stäbe eines federnden Materials (Metall, Plastik, Gummi) zu verwenden. Eine andere Möglichkeit
zeigt Fig. 7. Dabei besteht, umgekehrt wie bei den
bisher beschriebenen Modellen, der kugelförmige Knoten b und c aus federndem Material, etwa
Gui.'.mi, der Stab α, der zwei Knoten miteinander
verbindet, braucht dagegen nicht federnd zu sein. F i g. 7 zeigt die Gleichgewichtslage einer solchen
«Feder«. Wird der Knotenabstand verkürzt, so drückt der Stempel von α gegen die Gummikugel <\
und es wirken Abstoßungskräfte. Wird der Knotenabstand dagegen verlängert, dann zieht der Stempel
von α an der Gummischale b, und es wirken Anziehungskräfte.
Durch Wahl des Gummimaterials von b
und c und der Länge der Knotenstäbe hat man es in der Hand, bestimmte Federeigenschaften zu erhalten.
Elastische Modelle dieser Art eignen sich zur Untersuchung von Erscheinungen, die mit bekannten
Modellen nicht oder nur unzureichend studiert werden können. Hierzu gehören etwa die Stabilität der
Kristalle, elastische Deformationen, Kristallbaufehler, Gittertransformationen, Relaxationen an der
Oberfläche, örtliche Schwankungen der Gitterkonstanten und Gitterschwingungen.
Claims (8)
1. Kristallmodell mit Federn zwischen den Modellatomen
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen erstnächsten Nachbaratomen gespannte Druckfedern und zwischen zweitnächsten
oder weiter entfernlen Nachbaratomen gespannte Zugfedern angeordnet sind.
2. Modell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schraubenfedern verwendet werden.
.v Modell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß federnde Festkörper als Federn verwendet werden.
4. Druckfedern für ein Kristallmodell nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß
sie vun einer Führung gehalten werden, z. B. von Teleskopröhren.
5. Modell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Knoten (Modellatome) mit
Bohrlöchern oder Stiften zum Halten der Druckfedern verschen sind.
6. Modell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an Stelle der Druck- und Zugfedern solche universellen Federn bekannter Art verwendet
w erden, welche bei Druckbeanspruchung als Druckfeder und bei Zugbeanspruchung als
Zugiedcr wirken.
7. Modell nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Fcderhalterung, bei der der Angriffspunkt
der Kraft (öse, Stift, Bohrloch) gegenüber der Linie vom Knotenmittcipunkt zu dem Befesligungspunkt
am Knoten verschoben ist.
8. Modell nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch iedemde Knoten aus gummiariigein Material.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691957008 DE1957008C3 (de) | 1969-11-13 | 1969-11-13 | Elastische Kristallmodelle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691957008 DE1957008C3 (de) | 1969-11-13 | 1969-11-13 | Elastische Kristallmodelle |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1957008A1 DE1957008A1 (de) | 1971-05-19 |
DE1957008B2 DE1957008B2 (de) | 1973-09-13 |
DE1957008C3 true DE1957008C3 (de) | 1974-04-04 |
Family
ID=5750941
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691957008 Expired DE1957008C3 (de) | 1969-11-13 | 1969-11-13 | Elastische Kristallmodelle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1957008C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3224163C2 (de) * | 1982-06-29 | 1987-02-19 | Ludwig Ing.(grad.) 6840 Lampertheim Becher | Kristallmodell zur Veranschaulichung von Kristallstrukturen und deren Umwandlungen |
DE3502968A1 (de) * | 1985-01-30 | 1986-07-31 | Heinrich Dr. 7400 Tübingen Karfunkel | Molekuelmodellbaukasten bestehend aus molekuelfragmentmodellen und verbindungselementen, die nach der zusammensetzung eine konformation minimaler energie annehmen |
-
1969
- 1969-11-13 DE DE19691957008 patent/DE1957008C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1957008B2 (de) | 1973-09-13 |
DE1957008A1 (de) | 1971-05-19 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |