DE1955320B2 - Vorrichtung zur kontinuierlichen chemischen wasserreinigung - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen chemischen wasserreinigungInfo
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Description
Die chemische Wasserreinigung ist aus zwei Phasen zusammengesetzt: aus der chemischen Agglomeration
der Verunreinigungen in die Form einer Suspension und aus der Separation der durch Agglomeration entstandenen
Suspension. Die Separation wird üblicherweise in zwei Stufen durchgeführt, wobei der größte Teil der
flockenartigen Suspension in der ersten Stufe beseitigt wird; der Rest der flockenartigen Suspension wird in der
zweiten Stufe beseitigt, die von einem Filter mit körniger Füllung gebildet wird. Für die Separation
flockenartiger Suspension ist es vorteilhaft, eine vollkommen schwebende Flockenwirbelschicht und ein
Filter mit körniger, mehrschichtiger Füllung anzuwenden.
Der Effekt der Separationsvorgänge ist abhängig teils von den Konstruktionsparametern der Separationsvorrichtungen,
teils von dem spezifischen Gewicht und der Größenver'fiilung der im Verlauf der Agglomeration
entstandenen Teilchen. Beide Parameter können in einem weiten Bereich geändert werden, und zwar durch
Änderung der hydrodynamischen Agglomerationsbedingungen, d. h. durch Änderung des durchschnittlichen
Geschwindigkeitsgradienten und der Agglomerationszeit, während der die flockenartige Suspension der
Homogenisierung unterzogen wird. Intensive Homogenisierung kann die Filtrierbarkeit der flockenartigen
Suspension wesentlich verbessern. Der Homogenisierungsgrad, der dem Optimum der Suspensionsfiltrierbarkeit
entspricht, erfordert einen Wert der Campschen Zahl bis 150 000. Um eine so hohe Campsche Zahl zu
erreichen, ist die zur Homogenisierung notwendige Zeit recht lang und der Energieverbrauch relativ hoch. Die
Abmessungen des Homogenisators und der Verbrauch der zur Homogenisierung nötigen Energie sind in
bedeutendem Maße von der Geometrie des Homogenisators und der Geometrie des Rotors und Stators
abhängig.
Besonders effektiv ist die Homogenisierung der Flockensuspension im Falle, daß anorganische Agglomerationsmitte!
in Kombination mit Polykoagulatoren benützt werden. Eine effektive und ökonomische
Anwendung eines Polykoagulators erfordert allgemein eine intensive Homogenisierung der flockenartigen,
durch Agglomeration mittels anorganischer Koagulationsmittel entstandenen Suspension, und zwar vor der
Zugabe des Polykoagulators in das gereinigte Wasser. Unter Bedingungen einer optimalen Homogenisierung
und einer genauen Zugabe von Chemikalien kann eine
-rhöhung der Filtrationsgeschwindigkeit in einer /ollkommen schwebenden Flockenwirbelschicht bis um
SD% erreicht werden.
Die Anwendung der beschriebenen Homogenisierungsprinzipien ist bei kompakten Reaktoren, in denen
die chemische Agglomeration mit der Si^pensionsseparation
in einer Apparatur vereinigt sind, stets sehr schwierig. Dadurch wird vor allem das Problem der
Erreichung einer gleichmäßigen Verteilung des Wassers mit der homogenisierten Suspension im Raum der
Flockenwirbelschichtfiltration verursacht
Bislang ist eine befriedigende Lösung der Eingliederung eines Homogenisators mit einer genügend hohen
Campschen Zahl und Dosierung eines Polykoagulators bei einem kompakten Reaktor von nur geringen
Leistungen von 1 bis 5 l/s bekannt Diese bekannte Lösung benützt zylinderförmige, vertikale Homogeriisatoren,
die inmitten kugelförmiger Reaktoren untergebracht sind. Die gleichmäßige Verteilung c'es Wassers
mit der homogenisierten Suspension in den Raum der Flockenwirbelschichtfiltration wird bei dieser Lösung
durch die direkte Verbindung des Homogenisators mit dem Raum der Flockenwirbelschichtfiltration mittels
eines konzentrischen Schlitzes erreicht, der sich im unteren Teil des Homogenisators befindet. Diese
Anordnung ist nur bei Vorrichtungen kleiner Leistung anwendbar, bei denen das Verhältnis der Höhe des
Reaktors zu seinem Durchmesser einen zufriedenstellenden Einbau des Homogenisators in den Reaktor
ermöglicht. Für größere Reaktoren ist die vertikale, konzentrische Form des Homogenisators mit direkter
Verbindung mit dem Raum der Flockenwirbelschichtfiltration praktisch undurchführbar.
Neben den Konstruktionsschwierigkeiten hat der Einbau eines effektiven Homogenisators in bislang
bekannte Systeme großer Reaktoren zur Wasserreinigung noch weitere Nachteile. Infolge der großen
Dimensionen der Funktionselemente der Vorrichtungen, üblich sind Betonfilter und Betonklärapparate, sind
die Anschaffungskosten verhältnismäßig hoch und die Bauzeit lang.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen.
Die Vorrichtung zur kontinuierlichen chemischen Wasserreinigung besteht erfindungsgemäß darin, daß
der Raum für die Flockenwirbelschichtfiltration durch einen Teil von wenigstens zwei Mänteln geschlossener,
horizontal und miteinander parallel gelagerter Behälter von allgemein zylindrischer Form gebildet wird, von
denen mindestens einer dieser Mäntel den Schlammeindickungsraum einschließt. Der Homogenisator mit
longitudinalem Durchfluß ist von allgemein zylindrischer Form und horizontal gelagert, wobei er in
Reihenschaltung mit jeder Flockenwirbelschicht des Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration verbunden
ist. Diese Verbindung erfolgt mittels des mit einem Längsschlitz versehenen Verteilungskanals, der am
Boden des unteren Teiles des Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration der ganzen Länge nach parallel mit
dem Homogenisator angeordnet ist Die ganze Vorrich- uo
tung gemäß der Erfindung besteht aus horizontalen, geschlossenen Behältern von allgemein zylindrischen
Formen, die durch entsprechende Anordnung aller Funktionsräume die Vorrichtung bilden, d. h. den
Homogenisator, den Schlammeindickungsraum und den <>>
Raum der Flockenwirbelschichtfiltration. Nötigenfalls ist es möglich, in die Vorrichtung gemäß der Erfindung
auch ein Filter mit körniger Füllung einzubauen, das von allgemein zylindrischer Form ist und horizontal gelagert
wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt des ersten Ausführungsbeispieles der Vorrichtung,
F i g. 2 einen Axialschnitt des Homogenisators nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Verteilungskanal nach Fig. 1 in axonometrischer Abbildung,
F i g. 4 einen Querschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels und
F ι g. 5 einen Axialschnitt nach F i g. 4.
Die in den F i g. 1 bis 3 gezeigte Vorrichtung eignet sich am besten für Wasserreinigungsanlagen kleinerer
Leistungen in einem Bereich von 5 bis 80 l/s. Diese Vorrichtung bilden vier Mäntel horizontal gelagerter,
geschlossener Behälter von allgemein zylindrischer Formen: der äußere Mantel 1, der Mantel des
Homogenisators H, der Mantel des Schlammeindikkungsraumes Cund der Mantel des Filters mit körniger
Füllung F. Der Homogenisator H ruht auf dem Mantel des Schlammeindickungsraumes C, und beide Mantel
dieser Räume sind innerhalb des äußeren Mantels 1 untergebracht. Den Raum der Flockenwirbelschichtfiltration
Bbilden der äußere Mantel 1 und die Mantel des
Schlammeindickungsraumes Cund des Homogenisators H. Der Homogenisator besteht aus zwei gegenseitig in
Reihenschaltung verbundenen Teilen H\ und H2, die mit
unterschiedlichen Rotor- und Statortypen ausgestattet sind. Der erste Teil H\ des Homogenisators H ist mit
dem Rotor 2 und dem Stator 3 ausgestattet, deren profilierte Paddel eine intensive Homogenisierung
ermöglichen. Der Rotor 2 wird vom Motor 4 angetrieben. Der erste Teil Wi ist an einem Ende mit
dem Eintrittsstutzen für dosiertes Wasser 8 und am zweiten Ende mit der Zuleitung des Polykoagulators 7
versehen. Der zweite Teil H2 ist mit dem Rotor 5 und
dem Stator 6 versehen, die beide gelöcherte Paddel haben. Der Rotor 5 wird vom Motor 4 angetrieben.
Das Ende des zweiten Teiles H2 des Homogenisators
H ist mittels zweier Verbindungsleitungen 9 mit zwei Verteilungskanälen D verbunden, die im unteren Teil
des Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration B angebracht sind. Jeder Verteilungskanal D besteht aus drei
Sektionen: der Entschlammungssektion Di, der Verteilungssektion D2 und der Dissipationssektion D\. Die
Verteilungssektion D2 verjüngt sich in Strömungsrichtung
des Wassers in direkter Abhängigkeit von der Wasserverteilung in die Dissipationssektion Ds mittels
der Verteilungsöffnungen 10. Die Dissipationssektion Di ist mit dem Raum der Flockenwirbelschichtfiltration
B durch Längsschlitze 11 verbunden. Die Verteilungs-Sektion D2 ist mit der Entschlammungssektion D\ durch
die Verbindungsöffnungen 12 verbunden. Die Entschlammungssektion Di erweitert sich in Strömungsrichtung proportional zur Länge des Verteilungskanals
D.
Im oberen Teil des Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration
B sind Entnahmekanäle für geklärtes Wasser 13 angeordnet. Die Entnahmekanäle 13 sind mit der
Zuflußleitung 14 im Waschwassersammeltrog 15 verbunden, der im oberen Teil des Filters mit körniger
Füllung F angeordnet ist. Das Filter F ist in einem horizontalen, zylindrischen Mantel eingeschlossen, der
exzentrisch auf dem Boden des Schlammeindickungsraumes C liegt. Der Schlammeindickungsraum C ist in
seinem oberen Teil mit der Entnahmeleitung für abgesetztes Wasser 16 versehen, die auch mit der
Zuflußleitung 14 in das Filter F verbunden ist. Der Schlammeindickungsraum C ist mit dem Raum der
Flockenwirbelschichtfiltration B durch die Überfallöffnungen
18 verbunden, die im oberen Teil qos Schiammeindickungsraumes C untergebracht sind und
die von der Entnahmeleitung für abgesetztes Wasser 16 durch die Führungswand 17 getrennt werden. In seinem
unteren Teil ist der Schlammeindickungsraum C mit der Entschlammungsleitung 19 versehen.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende: Das Rohwasser, dem die anorganischen
Agglomerationsmittel zugegeben sind, fließt in den ersten Teil Hi des Homogenisators H durch den
Eintrittsstutzen für dosiertes Wasser 8. Im ersten Teil Hi
wird die flockenartige Suspension einer Turbulenz hoher Intensität ausgesetzt. Um eine ausreichend hohe
Turbulenz zu erreichen, ist der Teil Hi des Homogenisators
H mit dem Rotor 2 und dem Stator 3 ausgestattet, die von profilierten Paddeln gebildet werden. Am Ende
des Teiles Hi, in der Zone intensiver Turbulenz, wird der Polykoagulator mittels der Zuleitung 7 zugegeben. Im
Teil H2 verläuft die Homogenisierung bei einer Turbulenz, deren Intensität niedriger ist als im Teil Hi.
Die Gleichmäßigkeit der Homogenisierung im Teil H2 wird durch die gelöcherten Rotor- und Statorpaddel
erzielt, die in ihrer Reihenfolge wechseln. Die longitudinale, zylindrische Form des Homogenisators H
ist für die Erreichung einer effektiven Homogenisierung sehr vorteilhaft. Die Dimensionen des Homogenisators
und der Energieverbrauch, die notwendig sind, um einen ausreichenden Effekt der Homogenisierung zu erreichen,
werden durch die Campsche Zahl ausgedrückt, die durch das Produkt Gt gegeben ist, wobei G der
durchschnittliche Geschwindigkeitsgradient in see1
und f die Dauer der Homogenisierung in see ist; G ist
durch den Ausdruck -^- gegeben, wobei W die
Intensität der Homogenisierung, d.h. die verbrauchte Leistung je Volumeneinheit, und μ die Viskosität des
Wassers ist. Der Wert W ist abhängig von der Geometrie des Rotors und Stators, der Form des
Homogenisators und der Umdrehungszahl des Rotors. Der Wert Wkann durch Messung des Momentes an der
Rotorachse des Homogenisators bestimmt werden mit Hilfe des Ausdrucks
W =
sT.
wobei s die Umdrehungszahl des Rotors in Umdrehungen pro sec, T das Moment an der Achse und V das
Flüssigkeitsvolumen ist
Die Homogenisierungsdauer kann z. B. 1 bis 3 Minuten im ersten Teil Hi und 6 bis 12 Minuten im
zweiten Teil Hi des Homogenisators H sein, wobei
Rotoren, Statoren und Rotationsgeschwindigkeit so gewählt werden müssen, daß die resultierende Campsche
Zahl den für die gewählte Homogenisierungsdauer geforderten Wert erreicht.
Das erhöhte spezifische Gewicht und die verbesserte Homogenität der Flockengröße der Suspension, die
durch die Homogenisierung erreicht werden, verbessert wesentlich die Filtrierbarkeit der Suspension. Die gute
Filtrierbarkeit ermöglicht eine hohe Ffltrationsgeschwindigkeit und dadurch auch eine Leistungssteigerung
der Vorrichtung von 30bis 50%.
Nachdem es den ganzen Homogenisator Hder Länge
nach durchlaufen hat, wird das gereinigte Wasser mit der homogenisierten Suspension von der Verbindungsleitung 9 in die Verteilungssektion lh des Verteilungskas
nals D geführt, von wo es von den Verteilungsöffnungen
10 gleichmäßig in die Dissipationssektion Dj des Verteilungskanals D verteilt wird, worin die Energie des
von den Verteilungsöffnungen 10 aufgeteilten Wassers dissipiert wird. Die Dissipationssektion Dj verbinden
mit dem Raum der Flockenwirbelschichtfiltration ßdie
Längsschlitze 11. Die Dimensionen der Schlitze sind so gewählt, daß die Strömungsbedingungen im Raum der
Flockenwirbelschichtfiltration eine vollkommene Fluidisation gewährleisten und damit jede Sedimentation im
, s Raum B verhindert wird.
Der Großteil der flockenartigen Suspension wird bei der Filtration in der Flockenwirbelschicht zurückgehalten.
Der Überschuß der in der Flockenwirbelschicht zurückgehaltenen Suspension wird kontinuierlich durch
die Überfallöffnungen 18 in den Schlammeindickungsraum C abgesaugt. Die Führungswand 17 lenkt die
Strömung in den unteren Teil des Eindickungsraumes C, wo die Sedimentation und Konzentration der flockenartigen
Suspension verläuft. Der konzentrierte Schlamm wird periodisch durch die Entschlammungsleitung 19
ausgelassen. Das geklärte Wasser aus dem Raum der Flockenwirbelschichtfiltration B und das abgesetzte
Wasser aus dem Schlammeindickungsraum C werden im Entnahmekanal für geklärtes Wasser 13 und in der
Entnahmeleitung für abgesetztes Wasser 16 gesammelt. Der Entnahmekanal und die Entnahmeleitung sind mit
der Zuflußleitung 14 in das Filter F verbunden. Beide Entnahmeeinrichtungen 13 und 16 sind so gewählt, daß
15 bis 25% der Gesamtwassermenge durch den Schlammeindickungsraum C fließt Das Filter mit der
körnigen Füllung F1 das unter dem Druck der Rohwasserpumpe arbeitet, hält den Rest der flockenartigen
Suspensionen zurück.
In einer Variante der Vorrichtung, die in dem Ausführungsbeispiel nicht beschrieben ist, kann der
erste Teil Hi des Homogenisators H von dem zweiten Teil H2 getrennt sein. In diesem Falle verbinden beide
Teile in Reihenschaltung entsprechende Rohrleitungen. Die in Fig.4 wiedergegebene Vorrichtung, deren
4s Homogenisator Hin Fig.5 gezeigt wird, gilt vorwiegend
für Wasserreinigungsanlagen großer Leistungen von einigen hundert bis einigen tausend l/s. Diese
Vorrichtung besteht aus fünf horizontalen, geschlossenen Behältern mit allgemein zylindrischen Mänteln, von
so denen der den Homogenisator Heinschließende Mantel
zwischen zwei Mänteln untergebracht ist, die zwei Schlammeindickungsräume C einschließen, wobei am
Boden jedes Raumes C ein horizontales Filter mit körniger Füllung F, eingeschlossen in einem Mantel von
allgemein zylindrischer Form, exzentrisch gelagert ist Die Wände des unteren Teiles des Raumes dei
Flockenwirbelschichtfiltration B bilden Teile zweiei Mantel zylinderförmiger Behälter, von denen einer der
Schlammeindickungsraum C, der zweite den Homogeni
f,o sator H einschließt Der Homogenisator H ist in zwe Teile Hi und H2 geteilt, der erste Teil Hi ist ausgestatte
mit einem Rotor 2' mit vertikaler Welle und einen Stator 3', die profilierte Paddel haben. Der Rotor 2' wire
durch die horizontale Welle 20 vom Motor 4 f,5 angetrieben. Die Welle 20 kann eine größere Anzah
von Rotoren 2' antreiben, wenn die Wasserreinigungs anlage aus mehreren nebeneinander gereihten Vorrich
tungen gemäß der Erfindung zusammengestellt ist. De
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Teil H\ des Homogenisators H hat in seinem oberen Teil
den Eintrittsstutzen 8 und in seinem unteren Teil die Verbindungsöffnung 21, die den Teil H\ mit dem Teil H2
des Homogenisators H verbindet. Obendrein ist der Teil H\ in seinem unteren Teil vor der Verbindungsöffnung
21 mit der Zuleitung des Polykoagulators 7 versehen. Der zweite Teil H2 des Homogenisators H entspricht
dem in Fig. 2 gezeigten und ist mit dem Rotor 5 mit horizontaler Welle und dem Stator 6 ausgestattet, die
von gelöcherten Paddeln gebildet werden.
Der Rotor des zweiten Teiles H2 wird ebenfalls von
Motor 4 mittels der Welle 20 angetrieben, die derart oberhalb der Vorrichtung angeordnet ist, daß sie
mehrere Rotore der Teile H2 antreiben kann, falls die
Wasserreinigungsanlage aus einer Batterie von Vorrichtungen gemäß der Erfindung zusammengestellt ist.
Das Ende des Teiles H2 des Homogenisators H ist
mittels der Verbindungsleitung 9 mit den Verteilungskanälen D verbunden, die im unteren Teil des Raumes der
Flockenwirbelschichtfiltration B untergebracht sind. Wie bei der Vorrichtung in Fig. 3 besteht der
Verteilungskanal D aus drei Sektionen: der Entschlammungssektion
Di, der Verteilungssektion D2 und der Dissipationssektion D3. Die Anordnung aller drei
Sektionen ist die gleiche, aber die Form des Verteilungskanals D ist anderen Formen des unteren Teiles des
Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration angepaßt.
Die Entnahmekanäle 13 des geklärten Wassers sind im oberen Teil des Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration
angeordnet und stehen mit der Zuflußleitung 14 in das Filter mit körniger Füllung Fin Verbindung. Die
Zuflußleitung 14 mündet in das Filter F oberhalb des Waschwassersammeltrogs 15. Jeder Schlammeindikkungsraum
C ist in seinem oberen Teil mit der Entnahmeleitung für abgesetztes Wasser 16 ausgestattet,
die von den Überfallöffnungen 18 durch die Führungswand 17 abgetrennt wird. Die Entnahmeleitung
für abgesetztes Wasser 16 ist ebenfalls mit der Zuflußleitung 14 in das Filter F verbunden. Im unteren
Teil des Schiammeindickungsraumcs C ist die Entschlammungsleitung
19 angebracht.
Die Arbeitsweise der in Fig.4 und 5 dargestellten
Vorrichtung entspricht derjenigen des ersten Ausführungsbeispieles der Vorrichtung. Der einzige Unterschied
liegt darin, daß der Druck im Filter F hydrostatisch ist und von der Höhe des Wasserniveaus
im Raum der Flockenwirbelschichtfiltration B bestimmt wird. Diese Anordnung ist für Vorrichtungen großer
Leistungen vorteilhaft.
Das Rohwasser, dem die anorganischen Agglomerationsmittel
zugegeben sind, strömt durch den Eintrittsstutzen für dosiertes Wasser 8 in den eisten Teil H\ des
Homogenisators H. Im ersten Teil H\ des Homogenisators H wird die Homogenisierung mittels Turbulenz
hoher Intensität durchgeführt. In diesem ersten Teil H\ ist die Wasserströmung und auch die Welle des Rotors
2' vertikal. Die Paddel des Stators 3' sind horizontal in zur Strömung senkrechten Ebenen gelegen.
Vor dem Eintritt in den zweiten Teil H2 des
Homogenisators H wird dem Wasser mittels der Zuleitung 7 der Polykoagulator zugesetzt Das Wasser
tritt in den Teil H2 durch die Verbindungsöffnung 21, die
im unteren Teil von H1 angeordnet ist Der zweite Teil
H2 ist mit dem Rotor 5 und dem Stator 6 versehen, die
gelöcherte Paddel haben. Die gelöcherten Paddel erzeugen eine Turbulenz mit turbulenten Wirbeln
kleiner Dimensionen, wodurch die Suspensionshomogenisierung gefördert wird, und zwar bei hoher Ausnüt
4c
f,0 zung des Homogenisators und minimalem Energieaufgebot.
Im ersten Teil H\ des Homogenisators H ist der durchschnittliche Geschwindigkeitsgradient G höher
und die Dauer der Homogenisierung l kürzer als im zweiten Teil H2. Für eine effektive Homogenisierung ist
der Wert der gesamten Campschen Zahl in beiden Teilen 100 000 bis 150 000.
Das Wasser mit der flockenartigen Suspension wird mit Hilfe des Verteilungskanals D in den Raum B der
Flockenwirbelschichtfiltration verteilt. Die Entschlammungssektion
D\ dient zum Auslassen des Schlammes aus dem Raum der Flockenwirbelschichtfiltration B
nach Einstellung des Betriebes der Vorrichtung. Die Verteilungssektion D2 verteilt das Wasser gleichmäßig
in der Dissipationssektion Di des Verteiluiigskanals D,
in welcher die Strömungsenergie des Wassers vor dem Eintritt in die Längsschlitce 11 in den Verteilungsöffnungen
10 dissipiert wird. Die Dimensionen der Schlitze 11,
die die Dissipationsseklion Di mit dem Raum der
Flockenwirbelschichtfiltration B verbinden, sind so gewählt, daß eine vollkommene Fluidisation der
Flockenwirbelschicht erreicht und jedwede Sedimentation im Raum der Flockenwirbelschichtfiltration B
verhindert wird. Der Großteil der Suspension wird aus der Wirbelschicht durch die Überfallöffnungen 18 in den
Schlammeindickungsraum C abgesaugt. In diesem Raum wird der eintretende, mit Suspension beladene
Wasserstrom beim Eintritt durch die Führungswand 17 zum Boden des Schlammeindickungsraumes C geleitet,
wo sich die sedimentierende Flockensuspension konzentriert. Der eingedickte Schlamm wird durch die
Entschlammungsleitung 19 periodisch ausgelassen. Das abgesetzte Wasser wird aus dem oberen Teil des
Schlammeindickungsraumes C mittels der Etnahmeleitung für abgesetztes Wasser 16 entnommen, die von den
Überfallöffnungen 18 durch die Führungswand 17 getrennt ist. Das geklärte Wasse wird von den
Entnahmekanälen des geklärten Wassers 13, die im oberen Teil des Raumes der Flockenwirbelschichtfiltration
B untergebrach', sind, entnommen und fließt gemeinsam mit dem abgesetzten Wasser aus dem
Schlammeindickungsraum Cdurch die Zuflußleitung 14 in das Filter mit körniger Füllung F. Die Entnahmekanäle
13 und die Entnahmeleitungen 16 sind so dimensioniert, daß ein Teil des Wassers, etwa 15 bis 25%, den
Schlammeindickungsraum C durchfließen muß. Die Filter mit körniger Füllung Fcrbeiten unter hydrostatischem
Druck, der durch die Höhe des Wasserniveaus im Raum der Flockenwirbelschichtfiltration B bestimmt
wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat zahlreiche Vorteile. Die zylindrischen, statisch vorteilhaften Formen
der Funktions- und zugleich Konstruktionsgrundelemente ermöglichen durch entsprechende Zusammenstellung
in horizontaler Lage die Bildung kompakter Wasserreinigungsvorrichtungen von beliebiger
Leistung. Die zylindrische Form des horizontal gelagerten Homogenisators H ermöglicht die Wahl seiner zur
Erreichung optimaler Homogenisierung der flockenargigen Suspension notwendigen Dimensionen und
gewährleistet eine hohe Gleichmäßigkeit der Homogenisierung bei minimalem Energieverbrauch. Der longitudinale
Durchfluß in Richtung der horizontalen Achse des Homogenisators ermöglicht eine progressive
Homogenisierung und die Anwendung mehrerer Homogenisierungsetappen mit verschiedener Turbulenzintensität
und ermöglicht so eine wirtschaftliche Anwendung von Polykoagulatoren bei der Wasserreinigung
709 521/32'
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Die Homogenisierung mit hoher Campschen Zahl ermöglicht bei genauem chemischen Regime die
Steigerung der Leistung der Vorrichtung bis um 50% und eine wesentliche Herabsetzung des Einflusses
saisonbebedingter Änderungen des Rohwassers auf die Leistung der Vorrichtung. Neben diesen technologischen
Vorteilen bietet die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch Vorteile konstruktiven Charakters. Die
in F i g. 1 abgebildete Vorrichtung für kleinere Leistungen ermöglicht die Konstruktion kompakter Vorrichtungen
von 5 bis 80 l/s. Die zylindrische Form der einzelnen Konstruktionselemente vereinfacht ihre Herstellung
wesentlich und bietet die Möglichkeit, plastische Stoffe, wie z. B. Glaslaminate, anzuwenden. Die
vorteilhaften Dimensionen der Vorrichtung und ihr herabgesetztes Gewicht ermöglichen den Transport
ganzer Reaktoren bis an ihren Aufstellungsort. Die Vorrichtung kann ohne Schutzgebäude und ohne
Isolierung installiert werden, weil der ganze äußere Mantel 1 innen von dem im Raum der Flockenwirbelschichtfiltration
B strömenden Wasser gleichmäßig bespült wird. Der Schlammeindickungsraum mit stagnierendem
Wasser und das Filter mit körniger Füllung sind innen angeordnet und von den äußeren atmosphärischen
Einflüssen durch das im Räume der Flockenwirbelschichtfiltration strömende Wasser isoliert.
Die Anwendung zylindrischer, statisch vorteilhafter Formen bei individuell transportablen Behältern, die
Konstruktionsgrundelemente großer Vorrichtungen bilden, vereinfachen Herstellung und Montage von
Wasserreinigungsanlagen großer Leistungen wesentlich. Konstruktionselemente wie Homogenisator
Schlammeindicker und Filter mit körniger Füllung können im Herstellungswerk komplett verfertigt und an
den Aufstellungsort gebracht werden. Dadurch kann der s Bau großer Eisenbetonbehälter, die bislang die Grundelemente
von Wasserreinigungsanlagen bildeten, vollständig ausgeschlossen werden.
Die vorhergehend beschriebenen Vorrichtungen gemäß der Erfindung haben auch den Vorteil einer
ίο leichten Anpassung an die notwendige Leistung durch
einfache Änderung der Konstruktionslänge der Vorrichtung ohne Änderung der übrigen Dimensionen der
Vorrichtung. Dieser Vorteil ist besonders wichtig vom Gesichtspunkt der Standardisierung der Konstruktions-
is elemente für Vorrichtungen verschiedener Leistungen
Die Standardisierung der Konstruktionselemente ermöglicht ihre Herstellung in großen Serien und ist be
der Anwendung plastischer Stoffe, wie z. B. vor Glaslaminaten, von Bedeutung. Infolge dieser Standardisierung
genügen einige Grundmodulen der Konstruktionselemente zur Abdeckung einer ganzen Leistungsskala von Wasserreinigungsanlagen im Bereich von i
bis einigen tausend l/s. Alle diese erwähnten Vorteile ermöglichen eine hohe Wirtschaftlichkeit hinsichtlich
der Investitionskosten und eine wesentliche Verkürzung der Bauzeit. Der hohe Reinigungseffekt und di{
Herabsetzung des Einflusses saisonbedingter Qualitäts änderungen des Wassers auf den Betrieb der Vorrich
tung vereinfachen die Bedienung und schaffen Bedin
jo gungen für die Automatisierung der ganzen Vorrich
tung.
Hierzu 4 BhHt Zeichnungen
5
Claims (9)
1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Wasserreinigung durch chemische Agglomeration der Verunreinigung
und durch folgende Separation mittels Filtration in einer vollkommen schwebenden Flokkenwirbelschicht,
bestehend aus einem Raum für Flockenwirbelschichtfiltration, einem Schlammeindickungsraum,
der mit dem Raum für Flockenwirbel-Schichtfiltration mittels der im Niveau der Flockenwirbelschichtoberfläche
angeordneten Überfallöffnungen verbunden ist, wohin das geklärte Wasser
und das abgesetzte Wasser aus den oberen Teilen des Raumes für Flockenwirbelschichtnitration und !5
des Schlammeindickungsraumes entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum
für die Flockenwirbelschichtfiltratior. (B) durch einen Teil von wenigstens zwei Mänteln geschlossener,
horizontal und miteinander parallel gelagerter Behälter von allgemein zylindrischer Form gebildet
wird, von denen mindestens einer dieser Mantel den Schlammeindickungsraum ^Q einschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen horizontal gelagerten
Homogenisator (H) von allgemein zylindrischer Form enthält, der parallel zu den anderen horizontal
gelagerten Behältern angeordnet ist, wobei der Austritt aus dem Homogenisator (H) mittels eines
Verteilungskanals (D), der einen Längsschlitz (11) entlang der ganzen Länge im Boden des Raumes (B)
für Flockenwirbelschichtfiltration aufweist, mit diesem Raum (B) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter mit körniger Füllung
(F) in einem geschlossenen, walzenförmigen und waagerecht gelagerten Behälter untergebracht ist,
und daß der Schlammeindickungsraum fQ einerseits durch einen äußeren, den Schlammeindickungsraum
(C) begrenzenden Mantel gebildet wird, und andererseits durch wenigstens einen von den beiden
Mänteln, welche den Homogenisator (H)bzv/. Filter (F) mit körniger Füllung begrenzen, und welche am
Boden und exzentrisch zur Achse des Schlammeindickungsraumes
(Qgelagert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (B) für Flockenwirbelschichtfiltration
von einem äußeren Mantel (1) umfaßt wird, der horizontal gelagert ist und eine allgemein zylindrische Form hat.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1,2,3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Mantel des Schlammeindickungsraumes (C) und einer von den
Mänteln, die entweder den Homogenisator (H) oder das Filter mit körniger Füllung (F) begrenzen,
übereinander gelagert sind, so daß sie im Innenraum des äußeren Mantels (1) den Raum (B) für
Flockenwirbelschichtfiltration in zwei Teile unterteilen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (B) für Flockenwirbelschichtfiltration
über mindestens zwei geschlossenen, waagerecht nebeneinander gelagerten Behältern
von allgemein zylindrischer Form gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Homogenisator (H) aus mindestens zwei hintereinander eereihten und verbundenen Teilen (H\ und H2)
besteht, die einen Reaktor und Stator enthalten, wobei zwischen dem ersten Teil (H,) mit einer
höheren Turbulenzintensität und zwischen dem zweit-n Teil (H2) mit einer kleineren Turbulenzintensität
eine Zuleitung (7) des Polykoagulenten
angebracht ist ,,._,.,
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Paddel des Rotors, gegebenenfalls
auch des Stators, wenigstens des zweiten Teiles (H2)
des Homogenisators ^gelocht sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in einem Teil des
Homogenisators (H) der Rotor eine senkrechte Achse hat.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1672468A CH494189A (fr) | 1968-11-08 | 1968-11-08 | Appareil pour le traitement chimique continu de l'eau |
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