DE1955313C2 - Verfahren zur Herstellung von Unterdruck in einem ein Füllgut enthaltenden Behälter und Behälter zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Unterdruck in einem ein Füllgut enthaltenden Behälter und Behälter zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ^5
von Unterdruck in einem luftdicht geschlossenen, ein Füllgut enthaltenden Behälter, sowie einen Behälter zur
Durchführung des Verfahrens.
Derartige Behälter, die als Portionspackungen in großen Mengen im Handel sind, weisen zwar verschiedene
konstruktive Merkmale auf, wie Einreißkerbe, optimale Lappenbreite, Aufreißrichtung, Lackdicke,
Lacksorte usw., die ihre Handhabung erleichtern. Ein wesentlicher Mangel wird aber darin erblickt, daß
vielfach beim öffnen der Behälter das Füllgut teilweise ausspritzt.
Um ein Spritzen beim Öffnen zu vermeiden, soll zweckmäßig im Behälter ein Unterdruck herrschen.
Bekannte Verfahren zur Herstellung eines Unterdrukkes in einem Behälter, die beispielsweise auf dem ^0
thermodynamischen Prinzip des Heißabfüllens oder der Dampfinjektion in den Leerraum der Packung beruhen,
erbringen nicht den gewünschten Erfolg, oder sie sind für Massenware zu aufwendig. Wird ein mechanisches
Prinzip zur Herstellung des Unterdruckes benutzt, indem beispielsweise die offenen, das Füllgut enthaltenden
Behälter in eine evakuierbare Kammer eingesetzt werden, dann muß diese Kammer im Innern Vorrichtungen
zum Schließen der Behälter enthalten, die von außen zu betätigen sind. Mit einem tragbaren
maschinellen Aufwand ist daher auch auf diesem Wege der gewünschte Unterdruck nicht zu erzielen.
Weiterhin ist es bekannt, in einem ein pharmazeutisches
durch Erhitzen zu sterilisierendes Produkt enthaltenden Behälter aus thermoplastischem Material,
das erforderliche Leervolumen dadurch zu erzeugen. daß der teilweise gefüllte Bi-nälter zunächst durch den
äußeren Druck eines Stempels volumenmindernd elastisch deformiert wird, so daß die Luft vollständig
entweicht und daß dann nach dem Verschließen des Behälters die elastische Rückstellkraft des Materials das
ursprüngliche Behältervolumen annähernd wiederherstellt, wobei ein gewisser Unterdruck im Behälter
entsteht. Auch das zuletzt genannte Verfahren erfordert einen für Massenware zu hohen Aufwand, weil jeder
einzelne Behälter mit Hilfe eines Stempels mechanisch verforml werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, nach dem auf möglichst einfache
Weise ein Unterdruck in dem Behälter herstellbar ist. zu
dem Zweck, beim Öffnen des Behälters ein Herausspritzen des Inhaltes zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einem luftdicht geschlossenen, ein Füllgut enthaltenden Behälter aus relativ
steifem Material durch bleibendes Deformieren eines Bchälterwandteiles erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß nach dem luftdichten Verschließen des Behälters durch Erzeugung eines Unterdruckes in der Behälterumgebung
mindestens ein Teil des Behälters plastisch deformiert und dabei das innere Behältervolumen
dauerhaft vergrößert wird.
Als plastisch zu deformierender Behälterteil wird zweckmäßig der Behälterboden und/oder der Behälterdeckel
vorgesehen.
Um nach der Erfindung Füllgut enthaltende Behälter herzustellen, deren Unterdruck ständig und zuverlässig
erhalten bleibt, so daß beim öffnen ein Herausspritzen des Inhaltes mit Sicherheit vermieden wird, oder, mit
anderen Worten, um undichte Behälter erkennen und ausscheiden zu können, empfiehlt die Erfindung
weiterhin, das Verfahren wie folgt zu gestalten. Die Geschwindigkeit der Erzeugung des Unterdruckes und
die Unterdruckhaltezeit und/oder die Geschwindigkeit der Aufhebung des Unterdruckes in der Umgebung des
Behälters wird zweckmäßig derart gewählt, daß bei Verfahrensende, wenn die Behälter dem Vakuumraum
entnommen werden, undichte Behälter sich in ihrer Form von dichten Behältern unterscheiden.
Für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung werden bevorzugt luftdicht verschließbare,
mindestens eine gewölbte, verformbare Fläche aufweisende Behälter aus relativ steifem Material benutzt, die
erfindungsgemäß derart gestaltet sind, daß die Wölbung in das Behällerinnere hineinragt und durch plastische
Verformung in ihrem Krümmungsradius vergrößerbar ist. Insbesondere können der Behälterboden und/oder
der Deckel aus einem plastisch verformbaren Material bestehen. Der Behälter kann aber auch als tiefgezogene
Hartfoliendose ausgebildet sein.
Mit der Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen erzielt, die gegenüber dem Bekannten einen erheblichen
technischen Fortschritt begründen.
Als Wichtigstes wird in den das Füllgut enthaltenden Behältern zuverlässig ein ständig gleichbleibender
Unterdruck hergestellt. Beim späteren öffnen der Portionspackung wird der Unterdruck durch Ansaugen
von atmosphärischer Luft egalisiert, d. h., es tritt Luft in wird somit verhindert. Dabei ist bedeutsam, daß es sich
bei den Portionspackungen vielfach um Massenprodukte handelt, so daß die einfache erfindungsgeniäße
Kontrolle des fertigen Behälters wichtig und weniger jufwendig und zuverlässiger ist, als eine gründliche
Prüfung des Behältermaterials und des Verschließvorfanges. Weiterhin erlaubt das genannte Verfahren eine
Erzeugung des Unierdruckes mit sehr kleine.1 Leervolumen i.i den Behältern, was in manchen Fällen von
besonderer Bedeutung sein kann.
Das Verfahren nach der Erfindung eignet sich deshalb besonders vorteilhaft zur massenweisen Herstellung
von mit einem Gut gefüllten und luftdicht verschlossenen Behältern, weil mehrere bei atmosphärischem
Druck abgefüllte und abgeschlossene Behälter in eine zu evakuierende Kammer hineingelegt werden können, so
daß während der Evakuierung ler Kammer der Unterdruck in sämtlichen eingelegten Behältern gleichzeitig
entsteht. Da die zu evakuierenden Kammern keine besondere Versciiließeinrichtung für die Behälter
enthalten, kann ihr Innenraum eine entsprechend hohe
Anzahl von Behältern aufnehmen.
Selbstverständlich ist auch ein Mchrkammersystem
zur Verwirklichung des Verfahrens verwendbar, was eine kontinuierliche Arbeitsweise zuläßt. Ein solches
Verfahren bringt eine weitere Zeit- und Kostenersparnis mit sich.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. IA einen Schnitt durch einen mit einem flüssigen Gut abgefüllten Behälter,
Fig. IB einen Schnitt durch den in Fig. IA dargestellten Behälter, der mit einem Deck:! versehen
ist,
Fig. IC einen Schnitt durch den Behälter nach Fig. IB, der in einer geschlossenen Kammer angeordnet
ist und dessen Boden durch den in dieser Kammer herrschenden Unterdruck verformt wurde.
Der Behälter 1 besteht aus einer Dose, die einen ins Innere konkav hineinragenden Boden 3 aufweist. Das
jeweilige Bodenprofil ist weitgehend von der Dosengröüe und der Art des Dosenmaterials abhängig. Das obere
Ende der Dose ist mit einem Flansch 4 versehen. .,
Zunächst wird das zu verpackende Gut 2 in den Behälter 1 eingefüllt und dieser alsdann mit einem
Deckel 5, zweckmäßigerweise bei atmosphärischem Druck, luftdicht verschlossen. Wie aus den F i g. IA und
IB ersichtlich ist, weist der Flüssigkeitsspiegel nach dem
Einfüllen des Gutes in dem Behälter (Fig. IA), sowie
nach dessen Abschließen ( F i g. I B) immer dieselbe Höhe hi über dem niedrigsten Punkt Pdes Bodens 3 des
Behälters 1 auf. Durch das Abschließen der Dose mit dem Deckel 5 wird oberhalb des Spiegels des Füllgutes
ein bestimmtes Volumen Vi definiert, in welchem atmosphärischer Druck herrscht. Dieses Volumen kann,
falls erwünscht, sehr gering sein. Nachdem der Behälter I oder vorzugsweise mehrere Behälter in der geschlossenen
Kammer 6 untergebracht sind, wird die Kammer oo
6 evakuiert. Während der Evakuierung wird der Druck im Innern des Behälters 1 relativ zu dem Druck in der
Behälterumgebung steig größer, was ein zunehmendes Durchbiegen des konkaven Bodens nach außen bei
zunehmendem Krümmungsradius dieses Behältelteiles zur Folge hat. Sobald dieses Verformen des Bodens so
groß ist, daß die Grenze der plastischen Deformation des verwendeten Materials überschritten wird, bleibt
den Behälter hinein, und ein Austreten des Füllgutes der Boden auch nach Aufhebung des äußeren
Unterdruckes in der mit 3' in Fig. IC bezeichneten Lage.
Das Durchbiegen des Bodens aus dem Behälterinneren in Richtung nach außen und selbstverständlich auch
eine Llmformung des Bodenprofils im Umfangsgebiei des Behälterbodens ha; auch /ur Folge, daß der Abstand
zwischen dem Spiegel des Füllgutes 2 und dem neuen niedrigsten Punk; P' des Behälterbodens vermindert
wird. Dieser Abstand ist in F i g. IC mit hi bezeichnet.
Durch die geschilderten Maßnahmen wird eine Zunahme des Behältervolumens erreicht, die durch
Schraffierung in der Fig. IC gezeigt ist. Diese Vergrößerung des Leervolumens oberhalb des Spiegels
des Füllgutes, die in F i g. IC im übertriebenen Maßstab
dargestellt und mit V: bezeichnet ist, verursacht /wangläufig eine Drucksenkung im Behälterinnern. Eine
solche Senkung des Druckes im Behälter entspricht im Ergebnis dem bekannten Teil-Evakuieren dieses Volumens
vor dem Verschließen des Behälters.
Das Füllgut kann selbstverständlich in verschiedenen Aggregatzuständen vorliegen. Es kann flüssig oder
pulvrig sein, aber beispielsweise auch aus Mischungen von mehr oder weniger festen mit mehr oder weniger
flüssigen Bestandteilen bestehen.
Es versteht sich, daß bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die verschiedenen Einflußgrößen
aufeinander abgestimmt werden müssen. So sind z. B. die Eigenschaften des Behältermaterials
zusammen mit dem Volumen Vi und dem erwünschten Leervolumen V:>
zu berücksichtigen, wobei die Größe des Leervolumens V2 wiederum mit der Größe des im
Bchältei gewünschten Unterdruckes direkt zusammenhängt
In Abhängigkeit dieser Größe ist dann der äußere in der Kammer 6 herrschende Unterdrück zu wählen.
Da die Zusammenhänge zwischen diesen Größen rein mathematischer Natur sind und nicht zum Erfindungsgegenstand gehören, werden diese hier nicht im
einzelnen dargelegt. Grundsätzlich ist festzustellen, daß die Größe des erreichbaren Unterdruckes in dem
Behälter primär nur von dessen Verformungsgrad abhängt. Letzterem ist sowohl eine untere wie auch eine
obere Grenze gesetzt. Eine minimale Verformung ist dadurch gegeben, daß das Material so weit plastisch
verformt werden muß, damit es nach Entlastung nicht wieder in die Ausgangslage zurückgeht. Die obere
Grenze wird durch die Verformbarkeit des Bchältermaterials festgelegt unter Berücksichtigung der zu
gewährleistenden Behälterdichtigkeit, der Oberflächenqualität, usw. Eier Verformungsgrad ist andererseits
abhängig vom Betrag des angewandten äußeren Unterdruckes. Bei dichten Behältern sind die Zeitspannen,
während deren das äußere Vakuum erzeugt, aufrechterhalten und wieder aufgehoben wird, von
untergeordneter Bedeutung. Bei undichten Behältern dagegen, die beispielsweise infolge vorhandener oder
beim Verformen auftretender Porigkeit des Behältermatenals
oder wegen eines nicht einwandfreien Verschließen des Behälters eine Leckstelle aufweisen,
findet ein Ausgleich zwischen dem Innen- und dem Außendruck stau, wenn die Zeitdauer des Evakuierens
und die Zeitspanne für die Vakuumaufhebung in der Kammer 6 entsprechend gewählt werden. Bei einer
angepaßten langen Evakuierung und/oder einer angepaßt schnellen Vakuumaufhebung tritt an undichten
Behältern die angestrebte bleibende plastische Deformation unter Vercrößerune des Behäliervolumens nicht
ein; es kann sogar eine Verringerung des Behältervolumens auftreten.
Nicht oder nicht ausreichend deformierte Behälter können mithin auf einfache Weise durch Augenschein
oder melitechnisch festgestellt und aussortiert werden. Hierin wird ein wesentlicher weiterer Vorteil des
Verfahrens nach der Erfindung erblickt, der bei den geschilderten bekannten Verfahren nicht gegeben ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Unterdruck in einem luftdicht geschlossenen, ein Füllgut enthaltenden
Behälter aus relativ steifem Material, durch bleibendes Deformieren eines Behälterwandteiles,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem luftdichten Verschließen des Behälters (1) durch
Erzeugung eines Unterdruckes in der Behälterumgebung mindestens ein Teil des Behälters plastisch
deformiert und dabei das innere Behältervolumen dauerhaft vergrößert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (3) und/oder der Deckel (5) plastisch verformt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Erzeugung
des Unterdruckes und die Unterdruckhaltezeit und/oder die Geschwindigkeit der Aufhebung des
Unterdruckes in der Umgebung des Behälters derart gewählt wird, daß anschließend die Form undichter
Behälter sich von der Form dichter Behälter unterscheidet.
4. Luftdicht verschließbarer Behälter aus relativ steifem Material, der mindestens eine gewölbte, in
ihrer Wölbung verformbare Fläche aufweist, zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wölbung in das Behälterinnere hineinragt und durch plastische
Verformung in ihrem Krümmungsradius vergrößerbar ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterboden (3) und/oder der
Behälterdeckel (5) aus einem plastisch verformbaren Material bestehen.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er als tiefgezogene Hartfoliendose
ausgebildet ist.
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