DE19549150A1 - Hydrauliksteuerungssystem für Gabelstapler - Google Patents
Hydrauliksteuerungssystem für GabelstaplerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein einen Gabelstapler und
insbesondere ein Hydrauliksteuerungssystem für den Gabel
stapler, wobei Fluiddruckstellglieder, wie beispielsweise
Lenk- oder Steuerzylinder, Hubzylinder und Schwenk- oder
Kippzylinder gesteuert werden können, um die ihnen zugeord
neten Aufgaben wirksam auszuführen.
Es ist bekannt, daß bei Hydrauliksteuerungssystemen für
Gabelstapler mit einer Lastkapazität -oder -tragfähigkeit
von mehr als 5 Tonnen eine Lenkkreispumpe zum Erzeugen eines
in einem Lenkungssteuerungsabschnitt verwendeten unter Druck
stehenden Lenkkreisfluids und eine Hauptpumpe zum Erzeugen
eines in einem Arbeitssteuerungsabschnitt verwendeten unter
Druck stehenden Arbeitskreis- oder Arbeitsfluids verwendet
werden. Der Lenkungssteuerungsabschnitt weist einen Steuer
zylinder, eine Lenkungssteuerventileinheit zum Ändern des
Strömungsweges des Lenkkreisfluids, um die Betätigung des
Steuerzylinders in Abhängigkeit von der Drehrichtung und
-geschwindigkeit eines Lenkrades zu steuern, und ein zwischen
der Lenkkreispumpe und der Lenkungssteuerventileinheit ange
ordnetes Vorrangventil auf, durch das ermöglicht wird, daß
der Lenkungssteuerventileinheit von der Lenkkreispumpe eine
konstante Lenkkreisfluidmenge zugeführt wird.
Der Arbeitssteuerungsabschnitt weist unter anderem
einen Hubzylinder, einen Kippzylinder und ein Hauptsteue
rungsventil zum unabhängigen Steuern der Bewegung des Hub-
und des Kippzylinders unter Verwendung des von der Haupt
pumpe zugeführten Arbeitsfluids auf. Außerdem ist im Hydrau
liksystem normalerweise ein Überlastfunktionsventil vorgese
hen, um ein "Absterben" oder Abdrosseln bzw. Abwürgen eines
Motors aufgrund einer Überlastung, die auf die Hauptpumpe
ausgeübt werden kann, wenn der Hubzylinder und/oder der
Kippzylinder in einem niedrigen Motordrehzahlbereich betä
tigt werden, zu verhindern.
Fig. 2 zeigt ein typisches Hydrauliksteuerungssystem
zum Steuern der Bewegung verschiedener Stellglieder eines
Gabelstaplers. Das Hydrauliksteuerungssystem weist eine
Lenkkreispumpe 10 mit niedriger Pumpleistung und eine Haupt
pumpe 12 mit hoher Pumpleistung auf, die beide durch einen
Motor 14 angetrieben werden, um ein unter Druck stehendes
Lenkkreisfluid bzw. ein unter Druck stehendes Arbeitsfluid
zu erzeugen. Die Lenkkreispumpe 10 steht über ein Vorrang
ventil 18 und eine Lenkungssteuerventileinheit 20 in Fluid
verbindung mit einem Steuerzylinder 16. Parallel zum Vor
rangventil 18 ist ein Lenkkreisüberdruck- oder -sicherheits
ventil mit der Lenkkreispumpe 10 verbunden, um das Lenk
kreisfluid zu einem Speicherbehälter 24 abzuleiten, wenn der
Druck des Lenkkreisfluids einen zulässigen Wert überschrei
tet. Die Hauptpumpe 12 steht durch ein Überlastfunktions
ventil 30 und eine Hauptsteuerventileinheit 32 in Fluidver
bindung mit einem Hubzylinder 26 und einem Kippzylinder 28.
Parallel zur Hauptsteuerventileinheit 32 ist ein Überlast
überdruck- oder -sicherheitsventil 34 mit dem Überlast
funktionsventil 30 verbunden, um das Arbeitsfluid bei einem
ersten Überdruck abzuleiten. Die Hauptsteuerventileinheit 32
weist ein Hubzylindersteuerventil 36, ein Kippzylin
dersteuerventil 38 und ein Hauptüberdruckventil 40 auf,
durch das das Arbeitsfluid bei einem zweiten Überdruck abge
leitet wird, der höher ist als der erste Überdruck.
Durch das Hydrauliksteuerungssystem mit dem vorstehend
beschriebenen Aufbau erzeugt die Hauptpumpe 12 ein Arbeits
fluid mit niedrigem Druck, so lange der Motor sich mit einer
niedrigen Drehzahl von beispielsweise weniger als 1000 Um
drehungen je Minute (U.p.M.) dreht. In diesem Zustand bleibt
das Überlastfunktionsventil auf eine erste Betriebsposition
eingestellt, wie in Fig. 2 dargestellt, um die
Hauptsteuerventileinheit 32 mit dem Überlastüberdruckventil
34 und mit der Hauptpumpe 12 zu verbinden. Wenn das Hub
zylindersteuerventil 36 oder das Kippzylindersteuerventil 38
der Hauptsteuerventileinheit 32 von einer in Fig. 2 darge
stellten neutralen Position zu einer Betriebsposition ver
stellt wird, wird das Arbeitsfluid dem Hubzylinder 26 oder
dem Kippzylinder 28 zugeführt, wodurch der Arbeitsfluiddruck
abrupt zunimmt. Dieser Lastdruck wird über die
Hauptsteuerventileinheit 32 und das Überlastfunktionsventil
30 zum Überlastüberdruckventil 34 zurückgeführt. Daher lei
tet das Überlastüberdruckventil 34 das Arbeitsfluid zum
Speicherbehälter 24 ab, um zu gewährleisten, daß der Last
druck nicht der Hauptpumpe 12 zugeführt wird, wodurch anson
sten der Motor "abgedrosselt" oder abgeschaltet bzw. abge
würgt würde.
Wenn die Motordrehzahl auf beispielsweise mehr als 1000
Umdrehungen je Minute erhöht wird, erzeugt die Hauptpumpe 12
ein Arbeitsfluid mit höherem Druck, so daß das Überlastfunk
tionsventil 30 automatisch auf eine in Fig. 2 nicht darge
stellte zweite Betriebsposition eingestellt wird, wodurch
die Verbindung des Überlastüberdruckventils 34 mit der
Hauptpumpe 12 und der Hauptsteuerventileinheit 32 unterbro
chen wird. In diesem Zustand wird der auf den Hubzylinder 26
oder den Kippzylinder 28 wirkende Lastdruck nicht abgelei
tet, bis er den zweiten Überdruckwert des Hauptüber
druckventils 40 erreicht. Weil der Motor 14 sich mit mehr
als 1000 Umdrehungen je Minute dreht, wird dieser nicht
abgedrosselt, auch wenn der höhere Lastdruck zur Hauptpumpe
12 zurückgeführt wird.
Inzwischen wird das aus der Lenkkreispumpe 10 ausströ
mende Lenkkreisfluid über das Vorrangventil 18, das als
Druckausgleichsventil dienen kann, um unabhängig vom aus
strömenden Fluidvolumen der Lenkkreispumpe der Lenkungs
steuerventileinheit 20 eine gesteuerte Lenkkreisfluidmenge
zuzuführen, der Lenkungssteuerventileinheit 20 zugeführt.
Die der Lenkungssteuerventileinheit 20 zuzuführende Fluid
menge Qr hängt ab von oder ändert sich mit der von der Len
kungssteuerventileinheit 20 ausströmenden nominellen Fluid
menge qth(cc/rev) und der maximalen Drehzahl Nh(Umdrehungen
je Minute) eines Lenkrades gemäß der nachstehenden Glei
chung:
Qr = Nh×gth/1000 [I]
Der Schwellenwert Qp der von der Lenkkreispumpe 10 aus
strömenden Fluidmenge sollte hoch genug sein, um auch dann
eine stabile Lenkfunktion zu gewährleisten, wenn der Motor
14 sich mit einer niedrigen Leerlaufdrehzahl dreht, wie
durch die nachfolgende Gleichung dargestellt wird:
Qp = (Ne)l×qth22×V/1000 < Qr [II],
wobei (Ne)l die Leerlaufdrehzahl des Motors, qth2 die durch
die Lenkungssteuerventileinheit abgegebene nominelle Fluid
menge und V den Liefergrad oder volumetrischen Wirkungsgrad
der Lenkkreispumpe bezeichnen.
Durch eine Analyse der Korrelation der Gleichungen [I]
und [II] ergibt sich, daß der Schwellenwert Qp der Fluid
menge als Reaktion auf eine Motordrehzahlerhöhung höher
sein muß als die erforderliche Fluidmenge Qr. Aus diesem
Grunde muß die durch die Steuerpumpe 10 erzeugte überschüs
sige Fluidmenge über ein Lenkkreisüberdruckventil 22 zum
Speicherbehälter 24 abgeleitet werden, wodurch der Wirkungs
grad des Hydrauliksteuerungssystems und daher die Kraft
stoffwirtschaftlichkeit des Motors verschlechtert wird.
Daher ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Hydraulik
steuerungssystem für einen Gabelstapler bereitzustellen,
durch das das durch eine Hauptpumpe erzeugte Arbeitsfluid
für Lenkfunktionszwecke bei einer niedrigen Motordrehzahl
verwendet werden kann, wodurch die Fluidströmungsmenge einer
Lenkkreispumpe minimiert und der Betrieb des Systems wirt
schaftlich wird.
Ferner wird ein Hydrauliksteuerungssystem für einen Ga
belstapler bereitgestellt, bei dem kein Lenkkreisüberdruck
ventil erforderlich ist, so daß das System kostengünstiger
ist und einen einfacheren Aufbau hat.
Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der Pa
tentansprüche gelöst.
Die vorstehenden und andere Aufgaben, Merkmale und Vor
teile der Erfindung werden gemäß der folgenden ausführlichen
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform in Verbindung
mit den beigefügten Zeichnungen verdeutlicht; es zeigen:
Fig. 1 ein Fluiddruckschaltungsdiagramm zum Darstellen
des erfindungsgemäßen Hydrauliksteuerungssystems;
Fig. 2 ein Fluiddruckschaltungsdiagramm zum Darstellen
eines herkömmlichen Hydrauliksteuerungssystems; und
Fig. 3 eine vergrößerte Ansicht zum Darstellen des
Überlastfunktionsventils und des Überlastüberdruckventils,
die im Hydrauliksteuerungssystem von Fig. 1 verwendet wer
den.
Gemäß Fig. 1 weist das erfindungsgemäße Hydrauliksteue
rungssystem eine Lenkkreispumpe 50 und eine Hauptpumpe 52
auf, die beide durch einen Motor 54 drehbar angetrieben wer
den, um ein Lenkkreisfluid mit einem relativ niedrigen Druck
bzw. ein Arbeitsfluid mit einem relativ hohen Druck zu er
zeugen. Die Lenkkreispumpe 50 steht über ein Vorrangventil
58 und eine Lenkungssteuerventileinheit 60 in Fluidverbin
dung mit einem Steuerzylinder 56. Das Vorrangventil 58 dient
dazu, der Lenkungssteuerventileinheit 60 unabhängig von
Schwankungen der von der Lenkkreispumpe 50 ausströmenden
Fluidmenge eine gesteuerte Lenkkreisfluidmenge zuzuführen.
Die Lenkungssteuerventileinheit 60 ist dazu geeignet, in Ab
hängigkeit von der Drehrichtung und -geschwindigkeit eines
Lenkrades 62 den Strömungsweg des Lenkkreisfluids zu ändern,
um die Bewegung des Steuerzylinders 56 zu steuern.
Andererseits steht die Hauptpumpe 52 über ein Überlast
funktionsventil 68 und eine Hauptsteuerventileinheit 70 in
Fluidverbindung mit dem Hubzylinder 64 und dem Kippzylinder
66. Parallel zur Hauptsteuerventileinheit 70 ist ein Über
lastüberdruckventil 72 mit dem Überlastfunktionsventil 68
verbunden, um das Arbeitsfluid bei einem ersten Überdruck an
einen Speicherbehälter 74 abzuleiten. Das Überlast
überdruckventil 72 steht außerdem mit der Lenkkreispumpe 50
und dem Vorrangventil 58 in Fluidverbindung, um zu ermögli
chen, daß das Lenkkreisfluid beim ersten Überdruck zum
Speicherbehälter 74 abgeleitet wird. Die Haupt
steuerventileinheit 70 weist ein zwischen einer neutralen
Position, einer aktiven Position, bei der das Arbeitsfluid
dem Hubzylinder 64 zugeführt wird, und einer Ableitposition,
bei der das Arbeitsfluid vom Hubzylinder 64 zum Speicherbe
hälter 74 abgeleitet wird, verstellbares Hubsteuerungsventil
76 auf. Die Hauptsteuerventileinheit 70 weist ferner ein
zwischen einer neutralen Position, einer ersten aktiven Po
sition, bei der das Arbeitsfluid in eine erste Kammer 66a
des Kippzylinders 66 strömen kann, und einer zweiten aktiven
Position, bei der das Arbeitsfluid einer zweiten Kammer 66b
des Kippzylinders 66 zugeführt wird, verstellbares Kipp
steuerungsventil 78 auf. In der Hauptsteuerventileinheit 70
ist außerdem ein Hauptüberdruckventil 80 vorgesehen, um das
Arbeitsfluid bei einem zweiten Überdruck, der wesentlich hö
her ist als der erste Überdruck des Überlastüberdruckventils
72, zum Speicherbehälter 74 abzuleiten.
Das Überlastfunktionsventil 68 ist so konstruiert, daß
es, wenn die Drehzahl des Motor 54 einen vorgegebenen Wert,
wie beispielsweise die Leerlaufdrehzahl, nicht überschrei
tet, auf eine erste Betriebsposition eingestellt bleibt, bei
der das Arbeitsfluid zum Vorrangventil 58 umgeleitet wird,
und, wenn die Drehzahl des Motors 54 den vorgegebenen Wert
überschreitet, auf eine zweite Betriebsposition umgeschaltet
wird, bei der das Arbeitsfluid der Hauptsteuerventileinheit
70 zugeführt wird.
Wie in Fig. 3 verdeutlicht wird, weist das Überlast
funktionsventil 68 einen Ventilkörper 82, einen für eine Be
wegung zwischen der in Fig. 3 dargestellten ersten Position
und der in der Figur nicht dargestellten zweiten Position
auf dem Ventilkörper 82 verschiebbar angepaßten
Ventilabstandsring 84 und eine Druckfeder 86 auf, durch die
der Ventilabstandsring 84 normalerweise auf die erste Posi
tion vorgespannt wird. Der Ventilkörper 82 weist auf: eine
erste und eine zweite Einlaßöffnung 88, 90, die beide über
eine Hauptzuflußleitung 92 mit der Hauptpumpe 52 verbunden
sind, eine erste Auslaßöffnung 94, die bezüglich der ersten
Einlaßöffnung 88 exakt ausgerichtet und über eine
Hauptauslaßleitung 96 mit dem Hauptsteuerventil 70 verbunden
ist, und eine zweite Auslaßöffnung 98, die mit der zweiten
Einlaßöffnung 90 exakt ausgerichtet und über eine Brücken
leitung 100 mit dem Vorrangventil 58 verbunden ist. Der
Ventilabstandsring 84 weist einen ersten Öffnungsweg 102 zum
Verbinden der zweiten Einlaß- und der zweiten Auslaßöffnung
90, 98, wenn der Ventilabstandsring 84 auf die in Fig. 3
dargestellte erste Position eingestellt ist, und einen zwei
ten Öffnungsweg 104 zum Verbinden der ersten Einlaß- und der
ersten Auslaßöffnung 88, 94 auf, wenn der Ventilabstandsring
84 auf die zweite Position eingestellt ist.
Der Ventilkörper 82 weist ferner auf: eine über eine
erste Steuerleitung 108 mit der ersten Auslaßöffnung 94
verbundene erste Steuerkammer 106, um zu ermöglichen, daß
das Fluid in der Hauptauslaßleitung 96 den Ventilabstands
ring 84 zur ersten Position drängt, eine über eine zweite
Steuerleitung 112 mit der zweiten Auslaßöffnung 98 verbun
dene zweite Steuerkammer 110, um zu ermöglichen, daß das
Fluid in der Brückenleitung 100 den Ventilabstandsring 84
weiter zur ersten Position drängt, und eine über eine dritte
Steuerleitung 116 mit der ersten und der zweiten Einlaßöff
nung 88, 90 verbundene dritte Steuerkammer 114, um zu ermög
lichen, daß der Ventilabstandsring 84 durch das Fluid in der
Hauptzuflußleitung 92 zur zweiten Position hin voreinge
stellt bzw. vorgespannt wird.
Das Überlastüberdruckventil 72 ist über die Brücken
leitung 100 mit dem Überlastfunktionsventil 68 und mit dem
Vorrangventil 58 verbunden, so daß das Fluid in der
Brückenleitung 100 zum Speicherbehälter 74 abgeleitet werden
kann, wenn der auf das Vorrangventil 58 ausgeübte Fluiddruck
den ersten Überdruckwert überschreitet.
Nachstehend wird die Arbeitsweise des Hydrauliksteue
rungssystems insbesondere hinsichtlich des in Fig. 3 darge
stellten Überlastfunktionsventils beschrieben. Wenn die
Motordrehzahl beispielsweise nicht mehr als 1000 Umdrehungen
je Minute beträgt, erzeugt die Hauptpumpe 52 ein Arbeits
fluid mit einem relativ niedrigen Druck, das den ersten Öff
nungsweg ohne oder mit nur geringem Druckverlust durchlaufen
kann. D.h., daß der Steuerdruck in der dritten Steuerkammer
114 niedrig bleibt und daher die Steuerdrücke in der ersten
und in der zweiten Steuerkammer 106, 110 plus den durch die
Vorspannkraft der Druckfeder 86 erzeugten Druck nicht über
schreiten kann. Dadurch bleibt der Ventilabstandsring 84 des
Überlastfunktionsventils 68 auf der in Fig. 3 dargestellten
ersten Position eingestellt.
Wenn der Ventilabstandsring 84 auf der ersten Position
eingestellt bleibt, strömt das von der Hauptpumpe 52 aus
strömende Arbeitsfluid durch die Hauptzuflußleitung 92, die
zweite Einlaßöffnung 90, die zweite Auslaßöffnung 98 und die
Brückenleitung 100 und wird daraufhin mit dem Lenkkreisfluid
kombiniert, um ein Mischfluid mit höherem Druck zu erhalten.
Das Mischfluid wird über das Vorrangventil 58 der Lenkungs
steuerventileinheit 60 zugeführt. Zu diesem Zeitpunkt, wenn
der Druck des Mischfluids den durch das Überlastüberdruck
ventil 72 eingestellten ersten Überdruck überschreitet, wird
das Mischfluid über das Überlastüberdruckventil 72 zum
Speicherbehälter 74 abgeleitet.
Weil, wie vorstehend beschrieben, das von der Haupt
pumpe 52 ausströmende Arbeitsfluid mit dem Lenkkreisfluid
kombiniert wird, während die Drehzahl des Motors 54 nicht
höher ist als 1000 Umdrehungen je Minute, kann die
Ausströmungs- oder Abgabemenge Qp der Lenkkreispumpe 50
minimiert werden, wie durch die folgenden Gleichungen oder
Beziehungen dargestellt wird:
Qr < Qp = Nl(1000 U.p.M.)×qth2×V/1000 [III]
Qr×1000/(V×800 U.p.M.) qth2 Qr×1000/(V×1000 U.p.M.) [IV]
wobei Qr die der Lenkungssteuerventileinheit zuzuführende
Fluidmenge, Nl die Motordrehzahl, qth2 die aus der Lenkungs
steuerventileinheit ausströmende bzw. die von der Lenkungs
steuerventileinheit abgegebene Fluidmenge und V den volume
trischen Wirkungsgrad der Lenkkreispumpe bezeichnen. Glei
chung [IV] basiert auf der Voraussetzung, daß die Leer
laufdrehzahl des Motors 800 U.p.M. beträgt.
Wenn die Motordrehzahl auf über 1000 U.p.M. erhöht
wird, erzeugt die Hauptpumpe 52 ein Arbeitsfluid mit relativ
hohem Druck, der durch den ersten Öffnungsweg 102 begrenzt
wird. Dadurch nimmt der Steuerdruck in der dritten Steuer
kammer 114 derart zu, daß er die Steuerdrücke in der ersten
und in der zweiten Steuerkammer 106, 110 plus den durch die
Vorspannkraft der Druckfeder 86 erzeugten Druck überschrei
tet. Dadurch wird der Ventilabstandsring 84 des Überlast
funktionsventils 68 auf die zweite Position eingestellt, wo
durch das Arbeitsfluid durch die erste Einlaßöffnung 88, den
zweiten Öffnungsweg 104, die erste Auslaßöffnung 94 und die
Hauptauslaßleitung 96 zur Hauptsteuerventileinheit 70 strö
men kann.
Claims (5)
1. Hydrauliksteuerungssystem für einen Gabelstapler mit
einem Motor, einem Steuerzylinder, einem Hubzylinder,
einem Kippzylinder, einer durch den Motor drehbar ange
triebenen Lenkkreispumpe zum Erzeugen eines unter Druck
stehenden Lenkkreisfluids, um den Steuerzylinder zu
betätigen, und einer Hauptpumpe zum Erzeugen eines un
ter Druck stehenden Arbeitsfluids, um den Hub- und den
Kippzylinder zu betätigen, wobei das Hydrauliksteue
rungssystem aufweist:
eine Lenkungssteuerventileinheit zum Ändern des Strömungsweges des Lenkkreisfluids, um die Bewegung des Steuerzylinders zu steuern;
ein zwischen der Lenkkreispumpe und der Lenkungs steuerventileinheit angeordnetes Vorrangventil, durch das der Lenkungssteuerventileinheit eine gesteuerte Lenkkreisfluidmenge zugeführt wird;
eine Hauptsteuerventileinheit, die mit der Haupt pumpe selektiv verbunden werden kann und dazu geeignet ist, die Bewegungen des Hub- und des Kippzylinders zu steuern; und
ein Überlastfunktionsventil, das, wenn die Motor drehzahl eine vorgewählte Drehzahl nicht überschreitet, auf einer ersten Position eingestellt bleibt, bei der das Arbeitsfluid zum Vorrangventil umgeleitet wird, und, wenn die Motordrehzahl die vorgewählte Drehzahl überschreitet, auf eine zweite Position geschaltet wird, bei der das Arbeitsfluid der Hauptsteuerventil einheit zugeführt wird.
eine Lenkungssteuerventileinheit zum Ändern des Strömungsweges des Lenkkreisfluids, um die Bewegung des Steuerzylinders zu steuern;
ein zwischen der Lenkkreispumpe und der Lenkungs steuerventileinheit angeordnetes Vorrangventil, durch das der Lenkungssteuerventileinheit eine gesteuerte Lenkkreisfluidmenge zugeführt wird;
eine Hauptsteuerventileinheit, die mit der Haupt pumpe selektiv verbunden werden kann und dazu geeignet ist, die Bewegungen des Hub- und des Kippzylinders zu steuern; und
ein Überlastfunktionsventil, das, wenn die Motor drehzahl eine vorgewählte Drehzahl nicht überschreitet, auf einer ersten Position eingestellt bleibt, bei der das Arbeitsfluid zum Vorrangventil umgeleitet wird, und, wenn die Motordrehzahl die vorgewählte Drehzahl überschreitet, auf eine zweite Position geschaltet wird, bei der das Arbeitsfluid der Hauptsteuerventil einheit zugeführt wird.
2. Hydrauliksteuerungssystem nach Anspruch 1, ferner mit
einem mit dem Überlastfunktionsventil und dem Vorrang
ventil in Fluidverbindung stehendes Überlastüber
druckventil zum Ableiten des Arbeitsfluids und des
Lenkkreisfluids, wenn der auf das Vorrangventil aus
geübte Fluiddruck einen vorgegebenen Überdruckwert
überschreitet.
3. Hydrauliksteuerungssystem nach Anspruch 1, wobei das
Überlastfunktionsventil aufweist: einen Ventilkörper,
einen auf dem Ventilkörper für eine Bewegung zwischen
der ersten Position und der zweiten Position angepaßten
Ventilabstandsring und eine Druckfeder, durch die der
Ventilkörper normalerweise auf die erste Position
vorgespannt wird, wobei der Ventilkörper aufweist: eine
erste und eine zweite Einlaßöffnung, die beide über
eine Hauptzuflußleitung mit der Hauptpumpe verbunden
sind, eine erste Auslaßöffnung, die mit der ersten
Einlaßöffnung ausgerichtet und über eine Hauptauslaß
leitung mit der Hauptsteuerventileinheit verbunden ist,
und eine zweite Auslaßöffnung, die mit der zweiten Ein
laßöffnung ausgerichtet und über eine Brückenleitung
mit dem Vorrangventil verbunden ist, und der
Ventilabstandsring aufweist: einen ersten Öffnungsweg,
durch den die zweite Einlaß- und die zweite Auslaßöff
nung in der ersten Position miteinander verbunden sind,
und einen zweiten Öffnungsweg, durch den die erste Ein
laß- und die erste Auslaßöffnung in der zweiten Po
sition miteinander verbunden sind.
4. Hydrauliksteuerungssystem nach Anspruch 3, wobei der
Ventilkörper ferner aufweist: eine mit der ersten Aus
laßöffnung verbundene erste Steuerkammer, um zu
ermöglichen, daß das Fluid in der Hauptauslaßleitung
den Ventilabstandsring zur ersten Position drängt, eine
mit der zweiten Auslaßöffnung verbundene zweite Steuer
kammer, um zu ermöglichen, daß das Fluid in der
Brückenleitung den Ventilabstandsring weiterhin zur er
sten Position drängt, und eine mit der ersten und der
zweiten Einlaßöffnung verbundene dritte Steuerkammer,
um zu ermöglichen, daß das Fluid in der Hauptzuflußlei
tung den Ventilabstandsring zur zweiten Position vor
spannt.
5. Hydrauliksteuerungssystem nach Anspruch 3, ferner mit
einem mit dem Überlastfunktionsventil und dem Vorrang
ventil über die Brückenleitung in Fluidverbindung ste
hendes Überlastüberdruckventil zum Ableiten des Fluids
in der Brückenleitung, wenn der auf das Vorrangventil
ausgeübte Fluiddruck einen vorgegebenen Überdruckwert
überschreitet.
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