DE19548997C1 - Kraftfahrzeug und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Kraftfahrzeug und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, welches aus einem
Grundfahrzeug und einem Aufbauteil besteht, gemäß den Merk
malen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung bezieht
sich ferner auf Verfahren zur Herstellung derartiger Fahr
zeuge.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, verschiedene Fahrzeug
typen dadurch herzustellen, daß man auf einem einheitlichen
Grundfahrzeug unterschiedliche Aufbauteile befestigt. Das
Grundfahrzeug besteht dabei z. B. aus einem kabriolettähnli
chen Fahrzeug. Durch Befestigung eines Aufbauteiles auf dem
Grundfahrzeug kann dann je nach Form dieses Aufbauteiles eine
Limousine, ein Coupe, ein Kabriolett mit Rollbügel oder ein
Mehrzweckfahrzeug hergestellt werden.
Nachteilig ist bei den bekannten Fahrzeugen vor allem, daß
die Herstellung sowohl der Karosserie des Grundfahrzeuges als
auch der Karosserie des Aufbauteiles relativ aufwendig ist.
So werden insbesondere die Seitenteile der jeweiligen Karos
serie aus einzelnen gestückelten Profilen zusammengesetzt,
die jeweils einzeln bearbeitet und durch Knotenpunkte mit
einander verbunden werden müssen.
Aus der DE 43 30 014 A1 ist bereits ein Kraftfahrzeug be
kannt, welches eine tragende Rahmenstruktur aufweist, wobei
die Rahmenstruktur aus gegenüber der Karosserie sichtbaren
Profilen und Trägern besteht, die einstückig ausgebildet und
mindestens mit ihren Vorderflächen freiliegend zur Karosse
rieaußenhaut angeordnet sind. Dabei bilden die sichtbaren
Profile einer Seitenwand jeweils einen umfangseitig geschlos
senen Rahmen, der sich aus verbindbaren Teilprofilen (Säulen
profile, Dachholmprofil und Schwellerprofil) zusammensetzt.
Aus der DE 43 30 559 A1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, wel
ches aus einer Fahrgastzelle und einem mit einem Bodenbereich
versehenen Frontmodul besteht, wobei Fahrgastzelle und Modul
über ineinandergreifende Knotenelemente verbunden sind, wel
che sich an den für die Krafteinleitung kritischen Stellen am
Modul und an der Fahrgastzelle befinden.
Aus den Patentschriften DE 43 42 960 C1, US 3 061 360 und
US 5 458 393 sind ebenfalls Kraftfahrzeuge mit tragenden Rohbau
strukturen bekannt. Allerdings beschäftigen sich diese
Schriften nicht mit Fahrzeugen, die modular aus einem Grund
fahrzeug und unterschiedlichen Aufbauteilen zusammensetzbar
sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug
der eingangs erwähnten Art anzugeben, welches gegenüber be
kannten vergleichbaren Fahrzeugen kostengünstiger herstellbar
ist. Außerdem sollen Verfahren zur Herstellung derartiger
Kraftfahrzeuge offenbart werden.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Kraftfahrzeuges durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 und hin
sichtlich der Verfahren durch die Merkmale der kennzeichnen
den Teile der Ansprüche 5 oder 6 gelöst. Weitere, besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die
Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, zur
Herstellung der seitlichen Trägerstruktur des Fahrzeuges
einen zweiteiligen Rahmen, vorzugsweise durch Streckbiegen,
zu fertigen, dessen Kontur bereits die A- und B-Säulen sowie
den diese Säulen bodenseitig verbindenden Schweller und den
dachseitig verbindenden Dachseitenträger enthält. Anschließend
wird dann von diesem Rahmen derjenige Teil abgetrennt,
der später als Teil des Aufbauteil es den entsprechenden
Dachseitenträger und den oberen Teil der B-Säule bildet. Mit
der Herstellung von Karosserieteilen für das Grundfahrzeug
werden also auf einfache Weise gleichzeitig auch Karosserie
teile für die Aufbauten gefertigt.
Die bei der Herstellung des Grundfahrzeuges anfallenden
Karosserieteile lassen sich bei allen Aufbauten des ent
sprechenden Fahrzeuges verwenden, auch wenn die einzelnen
Aufbauten zur Realisierung unterschiedlicher Fahrzeugtypen
unterschiedliche Formen aufweisen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den folgenden anhand von Figuren erläuterten Ausführungs
beispielen. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines schematisch darge
stellten erfindungsgemäßen Personenkraftfahrzeuges mit
einem Grundfahrzeug und einem für eine Limousine typi
schen Aufbauteil;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht von Führungsschienen des
Grundfahrzeuges zum Befestigen von Aufbauteilen;
Fig. 3 und Fig. 4 zwei Seitenansichten eines zweiteiligen
Rahmens zur Herstellung von Profilteilen für das Grund
fahrzeug und das Aufbauteil und
Fig. 5 bis Fig. 9 perspektivische Ansichten unterschiedlich
geformter Aufbauteile.
In Fig. 1 ist mit 1 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug be
zeichnet, welches sich aus einem Grundfahrzeug 2 und einem
auf dem Grundfahrzeug befestigbaren Aufbauteil 3 zusammen
setzt. Die Verbindung zwischen Grundfahrzeug 2 und Aufbauteil 3
kann beispielsweise mittels einer schwalbenschwanzförmigen
Nut-Feder-Verbindung erfolgen, wobei
die Feder 4 an dem Grundfahrzeug 2 und die Nut an der Unter
seite des Aufbauteiles 3 angeordnet ist. Wie in Fig. 2 darge
stellt, kann die Nut 5 aber auch an dem Grundfahrzeug ange
ordnet werden, so daß das Aufbauteil 3 auf seiner Unterseite
eine entsprechende schwalbenschwanzförmige Feder besitzen
muß.
Wie aus Fig. 1 entnehmbar, weist die mit 6 bezeichnete Seiten
wand im vorderen Bereich der Fahrgastzelle eine Trägerstruk
tur auf, die im wesentlichen aus einem dreiteiligen Rahmen 7
besteht. Ein erstes Rahmenteil 8 bildet dabei die A-Säule 9
des Fahrzeuges. Ein zweites Rahmenteil 10 bildet den Dach
seitenträger 11 sowie den Teil 12 der B-Säule 13, welcher dem
Aufbauteil 3 zugeordnet ist. Das dritte Rahmenteil 14
schließlich bildet den Bodenschweller 15 einschließlich des
verbleibenden Teiles 16 der B-Säule 13.
Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, kann der dreiteilige
Rahmen 7 auf einfache Weise aus zwei einteiligen gebogenen
Rahmenteilen 18, 19 hergestellt werden. Dabei ist das Rahmen
teil 19 bereits identisch mit dem dritten Rahmenteil 14
(Fig. 1). Das Rahmenteil 18 hingegen setzt sich aus der
A-Säule 9, dem Dachseitenträger 11 und dem Teil 12 der B-Säule
13 zusammen, der dem Aufbauteil 3 zugeordnet ist. Durch Tren
nung des Rahmenteiles 18 an der gestrichelt dargestellten
Trennlinie 20 werden das erste und das zweite Rahmenteil 8
und 10 hergestellt.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Herstellung
des dreiteiligen Rahmens 7 aus zwei einteiligen gebogenen
Rahmenteilen 21, 22 dargestellt. Dabei bildet das Rahmenteil
21 bereits die A-Säule 9 und ist daher mit dem ersten Rahmen
teil 8 identisch (Fig. 1). Durch Trennung des Rahmenteiles 22
an der gestrichelt dargestellten Trennlinie 23
werden in diesem Fall das zweite und das dritte Rahmenteil
10, 14 hergestellt.
Die Fig. 5-9 zeigen unterschiedlich geformte Aufbauteile 3 für
die Herstellung verschiedener Fahrzeugtypen bei gleichem
Grundfahrzeug. Bei allen Aufbauteilen 3 wird das gleiche bei
der Herstellung der Karosserie des Grundfahrzeuges anfallende
zweite Rahmenteil 10 verwendet.
Bezugszeichenliste
1 Kraftfahrzeug
2 Grundfahrzeug
3 Aufbauteil
4 Feder
5 Nut
6 Seitenwand
7 dreiteiliger Rahmen
8 erstes Rahmenteil, Profilteil
9 A-Säule
10 zweites Rahmenteil, Profilteil
11 Dachseitenträger
12 Teil der B-Säule
13 B-Säule
14 drittes Rahmenteil, Profilteil
15 Bodenschweller, Schweller
16 Teil der B-Säule
18, 19 Rahmenteile
20 Trennlinie
21, 22 Rahmenteile
23 Trennlinie
2 Grundfahrzeug
3 Aufbauteil
4 Feder
5 Nut
6 Seitenwand
7 dreiteiliger Rahmen
8 erstes Rahmenteil, Profilteil
9 A-Säule
10 zweites Rahmenteil, Profilteil
11 Dachseitenträger
12 Teil der B-Säule
13 B-Säule
14 drittes Rahmenteil, Profilteil
15 Bodenschweller, Schweller
16 Teil der B-Säule
18, 19 Rahmenteile
20 Trennlinie
21, 22 Rahmenteile
23 Trennlinie
Claims (7)
1. Kraftfahrzeug, welches aus einem Grundfahrzeug (2) und
einem Aufbauteil (3) besteht, bei dem die Trägerstruktur
der Seitenwände (6) des Kraftfahrzeuges (1) im vorderen
Bereich der Fahrgastzelle sich aus mehreren Profilteilen
(8, 10, 14) zusammensetzt, derart, daß sich jeweils ein
Rahmen (7) ergibt, der aus zwei säulenförmigen Trägern
(A- und B-Säule) (9, 13), einem diese Säulen bodenseitig
verbindenden Schweller (15) und einem die Säulen
dachseitig verbindenden Dachseitenträger (11) besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Rahmen (7) aus drei
gebogenen, jeweils einteiligen Rahmenteilen (8, 10, 14)
zusammensetzt, wobei das erste Rahmenteil (8) die
A-Säule (9), das zweite Rahmenteil (10) den Dach
seitenträger (11) sowie das Teil (12) der B-Säule (13),
welches dem Aufbauteil (3) zugeordnet ist, und das
dritte Rahmenteil (14) den Bodenschweller (15) und den
restlichen Teil (16) der B-Säule (13) umfaßt.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aufbauteil (3) auswechselbar an dem Grundfahr
zeug (2) befestigt ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundfahrzeug (2) und das jeweilige Aufbauteil
(3) über eine Nut-/Feder-Verbindung mit schwalben
schwanzförmigem Querschnitt miteinander verbunden sind.
4. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei den Profilteilen (8, 10,
14) des Rahmens (7) um Vollprofile handelt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeuges, welches
aus einem Grundfahrzeug (2) und einem Aufbauteil (3)
besteht, wobei die Trägerstruktur der Seitenwände (6)
des Kraftfahrzeuges (1) im vorderen Bereich der Fahr
gastzelle sich aus mehreren Profilteilen (8, 10, 14)
zusammensetzt, derart, daß sich jeweils ein Rahmen (7)
ergibt, der aus zwei säulenförmigen Trägern (A- und
B-Säule) (9, 13), einem diese Säulen bodenseitig verbinden
den Schweller (15) und einem die Säulen dachseitig ver
bindenden Dachseitenträger (11) besteht, gekennzeichnet
durch die Merkmale:
- a) zunächst werden aus entsprechenden stangenförmigen Profilteilen zwei einteilige Rahmenteile (18, 19) geformt, derart,
- b) daß du eine Rahmenteil (18) die A-Säule (9), den Dachseitenträger (11) und den Teil (12) der B-Säule (13) enthält, der dem Aufbauteil (3) zugeordnet ist, und
- c) das andere (dritte) Rahmenteil (19) den restlichen Teil (16) der B-Säule (13) sowie den daran angren zenden Bodenschweller (15) umfaßt,
- d) dann wird durch Trennung des einen Rahmenteiles (18) an dem Übergang zwischen dem oberen Ende der A-Säule (9) und dem entsprechenden Ende des Dach seitenträgers (11) ein erstes und ein zweites Rahmenteil (8, 10) hergestellt und
- e) schließlich werden das erste und das dritte Rahmenteil (8, 14) mit den restlichen Trägern der Karosserie des Grundfahrzeuges (2) und das zweite Rahmenteil (10) mit den restlichen Trägern der Karosserie des Aufbauteiles (3) verbunden.
6. Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeuges, welches
aus einem Grundfahrzeug (2) und einem Aufbauteil (3)
besteht, wobei die Trägerstruktur der Seitenwände (6)
des Kraftfahrzeuges (1) im vorderen Bereich der Fahr
gastzelle sich aus mehreren Profilteilen (8, 10, 14)
zusammensetzt, derart, daß sich jeweils ein Rahmen (7)
ergibt, der aus zwei säulenförmigen Trägern (A- und
B-Säule) (9, 13), einem diese Säulen bodenseitig verbinden
den Schweller (15) und einem die Säulen dachseitig ver
bindenden Dachseitenträger (11) besteht, gekennzeichnet
durch die Merkmale:
- a) zunächst werden aus entsprechenden stangenförmigen Profilteilen zwei einteilige Rahmenteile (21, 22) geformt, derart,
- b) daß das eine (erste) Rahmenteil (21) nur die A-Säule (9) und
- c) das andere Rahmenteil (22) die B-Säule (13), den Bodenschweller (15) sowie den Dachseitenträger (11) umfaßt,
- d) dann wird durch Trennung des anderen Rahmenteiles (22) im Bereich der B-Säule (13) ein zweites und ein drittes Rahmenteil (10, 14) hergestellt,
- e) schließlich werden das erste und das dritte Rahmenteil (8, 14) mit den restlichen Trägern der Karosserie des Grundfahrzeuges (2) und das zweite Rahmenteil (10) mit den restlichen Trägern der Karosserie des Aufbauteiles (3) verbunden.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die stangenförmigen Profilteile durch Streck
biegen geformt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995148997 DE19548997C1 (de) | 1995-12-28 | 1995-12-28 | Kraftfahrzeug und Verfahren zu seiner Herstellung |
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