DE19546619C2 - Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter und/oder verflüssigter Gase - Google Patents
Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter und/oder verflüssigter GaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter
und/oder verflüssigter Gase nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Behälter für tiefkalte und/oder verflüssigte Gase sind stets mit einer
aufwendigen Isolierung versehen, um den Wärmeeinfall aus der Umge
bung gering zu halten. Sie werden deshalb als doppelwandige Behälter
ausgeführt, wobei ein das tiefkalte Gas aufnehmender Innenbehälter in
einem der Umgebungstemperatur ausgesetzten Außenbehälter gelagert
ist. Die Isolierung wird dadurch erreicht, daß der Zwischenraum mit
schlecht wärmeleitenden Isoliermatten, beispielsweise Superisolation,
ausgefüllt und nach Fertigstellung der Zwischenraum evakuiert wird.
Üblicherweise werden standardisierte Behälter maschinell isoliert. Hier
zu werden die Innenbehälter zentrisch um ihre Achse gedreht und dabei
mit einer Wickelvorrichtung Isolierbänder mehrlagig um den Innenbehäl
ter gewickelt. Anschließend wird der Innenbehälter in dem Außenbehäl
ter angeordnet und der Außenbehälter verschlossen. Diese Technik ist
jedoch nur dann anwendbar, wenn im Zwischenraum der Behälter keine
Leitungen, Armaturen und dergleichen angeordnet sind und der Abstand
und damit der Zwischenraum zwischen dem Innen- und Außenbehälter
so groß ist, daß die sich im Kreuzungsbereich der Isolierbänder erge
bende größere Isolierdicke in dem Zwischenraum angeordnet werden
kann. Große Abmessungen der Behälter aufgrund der Wickeltechnik
führen bei beschränktem Raumangebot zu niedrigen Speicherkapazitä
ten. Hinzu kommt, daß wegen der Inhomogenitäten der Isolierbänder
aufgrund der Wicklung und von Quetschfalten insbesondere im Über
gangsbereich von den Klöpperböden zu den zylinderförmigen Außenhül
len unterschiedliche Isolierwerte erzielt werden.
Behälter, bei denen Leitungen und/oder Armaturen im Zwischenraum
verlaufen und Behälter, welche nicht um ihre Achse gedreht werden
können, werden mittels Isoliermatten aus mehreren im Wechsel ge
schichteten 10 µm Aluminium-Folien und 70 µm Glasfaserpapieren iso
liert. Die Isoliermatten werden manuell auf die Oberfläche des Innenbe
hälters aufgelegt und entsprechend zugeschnitten. An den Stoßfugen
werden die Isoliermatten einer Umbördelung entsprechend eingeschla
gen, damit Isoliermatten-Oberflächen mit gleichen Oberflächentempera
turen aneinanderliegen. Die Isoliermatten bestehen dabei aus bis zu 10
Einzelmatten. Ein Behälter für tiefkalte verflüssigte Gase wird mit bis zu
8 Einzellagen belegt. Die beim Einschlagen entstehenden Wülste füh
ren ebenso wie die mittels Wickelmaschine isolierten Behälter punktuell
zu größeren Isolierdicken und bei vorgegebenen Außenabmessungen
bzw. beschränktem Raumangebot zu geringeren Speicherkapazitäten.
Hinzu kommt, daß die so durchgeführte manuelle Isolation und die an
schließende Anordnung des isolierten Innenbehälters im Außenbehälter
zu erheblichen Fertigungszeiten führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Isolierdicken bei
der Isolierung von Kryobehältern zu reduzieren und die Fertigungszei
ten zu verringern.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten
Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im
kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung ermöglicht eine Reduzierung der Fertigungszeit bei der
Isolierung von Kryobehältern, insbesondere für Kryotanks von Fahrzeu
gen, von 50% bis 80% gegenüber der bekannten Einschlagetechnik.
Überraschenderweise haben Untersuchungen gezeigt daß der Wärme
verlust der erfindungsgemäß isolierten Kryobehälter gegenüber dem
Stand der Technik vernachlässigbar ist. Dies wird auf die Vermeidung
von Quetschfalten und das Zusammendrücken der Isoliermatten im
Kantenbereich bei der Montage des Innenbehälters im Außenbehälter
zurückgeführt. Der zwischen dem Innen- und Außenbehälter zur Verfü
gung zu stellende Zwischenraum für die Isoliermatten beträgt bei dem
erfindungsgemäßen Kryobehälter nur 50% gegenüber dem Stand der
Technik. Dies führt bei eingeschränktem Raumangebot z. B. bei der
Verwendung als Kryotank in mit Kryokraftstoff angetriebenen Fahrzeu
gen, zu kleineren Abmessungen bei erhöhter Speicherkapazität. So
wurde die Speicherkapazität eines Kryotanks um ca. 15% bei gleichen
Abmessungen des Außenbehälters gesteigert. Hinzu kommt, daß die
Größen der vorgefertigten Isoliermatten insbesondere für die Isolierung
der Klöpperböden des Innenbehälters auf zwei Abmessungen pro Be
hältergröße beschränkt werden kann, was die Lagerhaltung und die
Fertigung vereinfacht.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im fol
genden näher beschrieben.
In der Zeichnung ist eine Hälfte des doppelwandigen Kryobehälters 10
dargestellt, der aus Innenbehälter 11, Außenbehälter 12 und einem
Innen- und Außenbehälter 11, 12 verbindenden, mechanischen Stütze
lement 13 besteht. Zwischen dem, das in der flüssigen und/oder gas
förmigen Phase stehende Gas speichernden Innenbehälter 11 und dem
der Umgebungstemperatur ausgesetzten Außenbehälter 12, ist ein Zwi
schenraum 14 vorhanden, dessen Volumen vom Abstand des Innen- zum
Außenbehälter bestimmt ist. Der Zwischenraum 14 umschließt den
Innenbehälter 11 vollständig. Der Innenbehälter 11 weist mindestens ei
ne Einfüll- und Entnahmeleitung 15, 16 auf, die in einer Führung 17 an
geordnet sind. Die Führung 17 ist bevorzugt als zentrales Rohr ausge
bildet das konzentrisch zu der Längsachse des Kryobehälters 10 ver
läuft und die Dichtheit zwischen Innen- und Außenbehälter gewährlei
stet, auch wenn der Zwischenraum 14 unter Druck steht. Die beiden
Leitungen 15, 16 sind jeweils durch den Außenbehälter nach außen
geführt.
Um den Wärmetransport zwischen der umgebungswarmen Außenhülle
des Außenbehälters 12 und der beispielsweise -253°C kalten Oberflä
che des Innenbehälters 11 aufgrund von Konvektion, Leitung und
Strahlung auf weniger als 10-4 (Wm-1 K-1) zu reduzieren, ist der Zwi
schenraum 14 evakuiert. In dem Zwischenraum befindet sich eine aus
Isoliermatten 18 bis 29 bestehende Mehrlagen-Superisolation. Jede Iso
liermatte 18 bis 29 ist aus mehreren, bis zu 10 im Wechsel geschichte
ten 10 µm Aluminium-Folien und 70 µm Glasfaserpapieren zusammen
gelegt, wobei eine Einzellage aus mindestens zwei Isoliermatten 18 und
24 oder 19 und 25 oder 20 und 26 oder 21 und 27 oder 22 und 28 oder
23 und 29 besteht. Die Isoliermatten 18 bis 29 die eine Einzellage bil
den sind mit ihren Stoßfugen 30 bis 41 so zueinander angeordnet, daß
ein isoliermattenfreier Zwischenraum 14.1 bis 14.6 von 0,5 cm bis 3 cm,
vorzugsweise 1 cm, vorhanden ist. Unter isoliermattenfreiem Zwischen
raum 14.1 bis 14.6 werden auch solche Räume verstanden, in denen
Lückenhalter angeordnet beziehungsweise vorgesehen sind, die ein
Durchbiegen der näher zum Außenbehälter 12 angeordneten Einzel
lage, zum Beispiel 29, zu der weiter vom Außenbehälter 12 entfernten
Einzellage, zum Beispiel 27, und damit Wärmebrücken verhindern. Je
der der zwischen zwei Stoßkanten 30 und 31 oder 39 und 40 oder 38
und 41 oder 32 und 37 oder 33 und 36 oder 34 und 35 einer Einzellage
gebildeten isoliermattenfreien Zwischenräume 14.1 bis 14.5 wird von
der jeweils folgenden Einzellage mit einer Isoliermatte 18 bis 29 über
deckt ausgenommen der letzte Zwischenraum 14.6, welcher an der In
nenhülle des Außenbehälters 12 anliegt. Bevorzugt beträgt die Über
deckung zwischen zwei Einzellagen bis zu 4 Zentimeter, so daß zwei in
Nachbarschaft angeordnete Reihen von übereinanderliegenden Zwi
schenräumen 14.1, 14.2, 14.5 und 14.3, 14.4 und 14.6 entstehen.
Selbstverständlich sind auch andere Anordnungen, zum Beispiel trep
penförmige Überdeckungen möglich. Die isolationsmattenfreien Zwi
schenräume 14.1 bis 14.6 sind vorzugsweise an der weitesten Stelle
des Kryobehälters 10 im Übergangsbereich 42 vom Klöpperboden zu
der zylinderförmigen Außenhülle angeordnet, wodurch Quetschfalten
und ein Zusammendrücken der Isoliermatten 18 bis 29 beim Positionie
ren des Innenbehälters 11 im Außenbehälter 12 vermieden werden. Es
ist selbstverständlich auch zusätzlich möglich, die Isoliermatten 18 bis
29 im Bereich 43 des zylinderförmigen Mantels der Behälter 11, 12 auf
Stoßlücke anzuordnen, so daß im Bereich 43 Zwischenräume 14.1 bis
14.6 zwischen den Stoßfugen der Isoliermatten vorhanden sind.
Durch die Anordnung der Isoliermatten mit Zwischenräumen 14.1 bis
14.6 zwischen den Stoßfugen 30 bis 41 ist es möglich, den Innenbehäl
ter 11 mit in ihren Abmessungen vorgefertigten Isoliermatten zu bele
gen. So werden für den Klöpperboden lediglich zwei in ihrem Durch
messer verschiedene Isoliermatten (Ronden) benötigt die nacheinander
als Einzellage aufgelegt den jeweils vorhandenen Zwischenraum der
vorherigen Einzellage überdecken. Durch die über das zentrale Rohr 17
geführten Leitungen 15, 16, ist es vorteilhaft möglich die hierfür in den
Isoliermatten benötigten Öffnungen standardisiert vorzufertigen. Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung des Kryobehälters 10 wird die Ferti
gungszeit der Isolierung um 50% bis 80% und der Abstand zwischen In
nen- und Außenbehälterwand um bis zu 50% bei nahezu gleichem
Wärmeverlust wie beim Stand der Technik reduziert. Der Kryobehälter
10 wird daher bevorzugt bei beengtem Raumangebot, wie zum Beispiel
bei einem Kryotank für mit Kryokraftstoffen betriebene Fahrzeuge, ein
gesetzt.
Claims (6)
1. Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter und/oder verflüssigter
Gase, mit einem Außen- und Innenbehälter, der innerhalb des
Außenbehälters so angeordnet ist, daß zwischen beiden
Behältern ein den Innenraum umschließender Zwischenraum
vorhanden ist, durch den mindestens Entnahme- bzw.
Einfülleitungen geführt sind und in dem Zwischenraum mehrere,
jeweils aus mindestens zwei Isoliermatten gebildete und
übereinander geschichtete Einzellagen einer den Innenbehälter
umgebenden Isolierung angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Stoßfugen (30 bis 41) der Isoliermatten (18 bis
29) einer Einzellage ein isoliermattenfreier Zwischenraum (14.1
bis 14.6) vorhanden ist.
2. Kryobehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Zwischenraum (14.1 bis 14.5) von der jeweils folgenden
Einzellage überdeckt ist.
3. Kryobehälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenräume (14.1 bis 14.6) der Einzellagen im
Übergangsbereich (42) vom Klöpperboden zu der zylinder
förmigen Außenhülle des Kryobehälters (10) angeordnet sind.
4. Kryobehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenraum (14) evakuiert ist.
5. Kryobehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entnahme- und Einfülleitungen (15, 16) in einem
Rohr (17) geführt sind.
6. Kryobehälter nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (17) konzentrisch zu der zentralen Längsachse des
Kryobehälters (10) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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DE1995146619 DE19546619C2 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter und/oder verflüssigter Gase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995146619 DE19546619C2 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter und/oder verflüssigter Gase |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19546619A1 DE19546619A1 (de) | 1997-06-19 |
DE19546619C2 true DE19546619C2 (de) | 1998-01-15 |
Family
ID=7780066
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995146619 Expired - Fee Related DE19546619C2 (de) | 1995-12-14 | 1995-12-14 | Kryobehälter zum Aufbewahren tiefkalter und/oder verflüssigter Gase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (4)
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DE10141048A1 (de) | 2001-08-22 | 2003-04-03 | Bayerische Motoren Werke Ag | Fahrzeug-Kryotank zum Aufbewahren eines Kryo-Kraftstoffs in einem Kraftfahrzeug |
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1995
- 1995-12-14 DE DE1995146619 patent/DE19546619C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE19546619A1 (de) | 1997-06-19 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AIR LIQUIDE DEUTSCHLAND GMBH, 47805 KREFELD, DE |
|
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20140701 |