DE1954635A1 - Vorrichtung zur stoerspannungskompensierter Messung hoher Gleichstroeme - Google Patents
Vorrichtung zur stoerspannungskompensierter Messung hoher GleichstroemeInfo
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Description
LEVERKU S EN-B*yerwerk
G-B/Br/GW P»tent-Abteilunf 2 9· OKt. \%y
Vorrichtung zur störspannungskompensierten Messung hoher Gleichströme
Unter den Vorrichtungen zur Messung von hohen Gleichströmen, wie sie im Bereich der Elektrometallurgie oder der Elektrochemie
auftreten, ist das klassische Verfahren mittels Shunts seit langem bekannt. Laut Definition ist ein Shunt ein
konstanter Widerstand, dessen Wert bekannt ist und an dessen Klemmen man den Spannungsabfall mißt, der vom durchströmenden
Gleichstrom verursacht wird. Abgesehen davon, daß derartige Shunts recht kostspielig sind, stellt man oft fest, daß durch
schlechte Verteilung des Stroms in den verschiedenen, meist aus Manganin hergestellten Widerstandsplatten des Shunts, Meßungenauigkeiten
auftreten können.
Ferner können hohe Gleichströme auch mit Hilfe eines Gleichstrommeßwandlers
(vergleiche z. B. Elektrotechnische Zeitschrift 58, S. 1309, 1937) bestimmt werden. Doch auch diese Meßmethode
ist sehr aufwendig und besitzt auch den Nachteil, daß derartige Gleichstromwandler Dämpfungsglieder aufweisen. Dadurch
wird der zeitliche Verlauf des Stromflusses nicht exakt wiedergegeben.
Eine einfache und schon seit langem bekannte Methode zur Messung von sehr hohen Gleichströmen, wie sie z. B. in Elektrolyseanlagen
auftreten, besteht darin, den Spannungsabfall in einer vom Gleichstrom durchflossenen Kupfer- oder Aluminiumschiene
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mit einem Gleichspannungsmeßgerät zu erfassen und aufgrund des Ohm'sehen Gesetzes als Maß für den Strom zu benutzen.
Für eine gerade Stromschiene mit gleichförmigem Querschnitt,
deren Länge im Verhältnis zum Querschnitt so groß ist, daß eine homogene Stromverteilung angenommen werden kann, gilt
die allgemeine Beziehung des Ohm1sehen Gesetzes:
U
I = -
I = -
Der Widerstand R der Stromschiene zwischen den Spannungsabgriffen kann beispielsweise aus dem spezifischen Widerstand
des Leiterwerkstoffes und den Abmessungen der Stromschiene errechnet werden. Da der spezifische Widers band temperaturaDhängig
ist, muß auch die initiiere Temperatur der Stromschiene berücksichtigt werden. Die Bestimmung dieser verschiedenen
Faktoren und Einflußgrößen ist jedoch immer mit Unsicherheiten behaftet, welche die Genauigkeit des beschriebenen Meßverfahrens
erheblich einschränken. Es wird daher vorwiegend für Anwendungen mit g-eringeren Genauigkeitsansprüchen benutzt.
Für spezielle Anwendungen, beispielsweise im Zusammenhang
mit der Überwachung von Elektrolyseanlagen auf Elektrodenkurzschlusse,
ist es wünschenswert, alle -änderungen des
Elektrolysestroms ohne Zeitverzögerung und Amplitudenverfälschung messen zu können. Das oben beschriebene Verfahren
war für eine derartige Aufgabe bisher nicht geeignet, ^a die
zur Messung des Spannungsabfalls benutzte Stromschiene von einem starken, dem ElektroLysestrom proportionalen magnetischen
Feld umgeben ist, wird nämlich bei jeder Strom- und Feldstärkeänderung
in der vom Meß3tromkreis gebildeten Leiterschleife
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eine Störspannung der Größe
df
U=
dt
erzeugt, wobei £ der durch die Leiterschleife hindurchtretende
magnetische Fluß ist (vergleiche Fig. 1). Durch vorteilhafte Anordnung der Zuleitungen 1 zu den Spannungsabgriffen
2 an der Stromschiene 3 kann die Größe der vom magnetischen Feld durchsetzten Leiterschleife reduziert werden. In der
Regel ist es jedoch nicht möglich, die in den Meßstromkreis induzierte Störspannung auf diese Art hinreichend zu unterdrücken.
Es wurde nun eine Vorrichtung zur Messung hoher Gleichströme mit Hilfe des Spannungsabfalls in einem stromdurchflossenen
Leiter gefunden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die bei Stromänderungen in den Meßstromkreis induzierte Störspannung
durch Addition einer Kompensationsspannung jeweils gleicher
Größe, aber mit entgegengesetztem Vorzeichen unwirksam gemacht wird, wobei die Kompensationsspannung mit Hilfe einer Leiterschleife
gewonnen wird, die so angeordnet ist, daß sie in gleicher Weise wie die vom Meßstromkreis gebildete Leiterschleife
vom magnetischen Feld des stromführendes Leiters durchsetzt wird.
Durch das erfindungsgemäße Einfügen der zweiten Leiterschleife
4 in den Meßstromkreis kann nunmehr erreicht werden, daß die Wirkung der beiden induzierten Spannungsanteile sich gegenseitig
aufhebt.
Fig. 1 zeigt eine einfache Meßvorrichtung ohne Kompensationsschaltung
mit einer Stromschiene 3, den Spannungsabgriffen 2,
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der Zuleitung 1 und einem Gleichspannungsmeßgerät U. In
Fig. 2 bedeutet 4 eine zweite Leiterschleife und in Fig. 3 ist eine Meßvorrichtung mit einer Spule 5, einem hochohmigen
Spannungsteiler 6 und einem Kathodenstrahloszillograph 7
dargestellt.
In der in Figur 3 dai'gestellten besonderen Ausführungsform
dient eine Spule 5 aus mehreren Windungen zur Erzeugung der Koinpensat ions spannung. Entsprechend der Windungszahl kann
eine solche Spule wesentlich kleiner sein als eine Leiterschleife mit nur einer Windung. Um den Abgleich auf den
Kleinstwertder restlichen Störspannung zu erleichtern, hat
es sich ferner als zweckmäßig erwiesen, die Größe bzw. die Windungszahl der Kompensationsspule über den notwendigen Wert
zu erhöhen und die Einstellung mit einem ausreichend hochohmigen Spannungsteiler 6 vorzunehmen. Weiterhin hat es sich
bewährt, als Sichtindikator für den Erfolg dieser Einstellung einen Kathodenstrahloszillographen 7 zu verwenden. Der im
■ praktischen Betrieb stets vorhandene Gehalt an Oberwellen, z. B. im Elektrolysegleichstrom und damit im magnetischen
Feld der Stromschiene erzeugt in der Meßschleife und in der Kompensationsspule jeweils, einen Störspannungsanteil, der es
gestattet, den Abgleich auf das Störspannungsminimum jederzeit vorzunehmen. Es ist also zu diesem Zweck nicht notwendig,
Laständerungen oder andere betrieblich meist unerwünschte Maßnähme
zur Erzeugung gewollter Stromschwankungen durchzuführen.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung eignet sich hervorragend zur Überwachung von Anlagen bei denen sehr hohe Gleichströme
auftreten, wie z. B. bei Elektrolyseanlagen, insbesondere Natriumchloridelektrolysen und elektrolytischen Prozessen
bei denen infolge der geringen Abstände zwischen den
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Elektroden die Gefahr von Kurzschlüssen erheblich ist, und wenn deren Strommessung ohne Zeitverzögerung und Amplitudenverfälschung
erwünscht ist.
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Claims (6)
1.J Vorrichtung zur Messung hoher Gleichströme mit Hilfe des
Spannungsabfalls in einem stromdurchflossenen Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Stromänderungen in den
Meßstromkreis induzierte Störspannung durch Addition einer Kompensationsspannunfo jeweils gleicher Größe, aber mit entgegengesetztem
Vorzeichen, unwirksam gemacht wird, wobei die Kompensation-spannung mit hilfe einer. Leiterschleife
gewonnen.wird, die so angeordnet ist, daß sie in gleicher Weise wie die vom Meßstromkreis gebildete Leiterschleife
vom magnetisch? η Feld des stromführenden Leiters durchsetzt
wird.
fe 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung der Kompensationsspannung als Leiterschleife eine Spule 5 (vergleiche Fig. 3) mit mehreren Windungen
benutzt wird.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterschleife zur Erzeugung der,,*-;*
Kompensationsspannung überdimensioniert wird und daß von der an s£ch zu großen Kompensationsspannung mit Hilfe
eines Spannungsteilers 6 (Fig. 3), gebildet aus veränderbaren Widerständen, ein der Größe der Störspanmmg entsprechender,.
Betrag abgegriffen wird. _ . ·- ■
4. Vorrichtung ,nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,'-daß
3.1s Sichtindikator für die Einstellung der Kompensationsspannung ein Kathodenstrahloszillograph 7
(Fig. 3) verwendet wird.
5. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4 zur Überwachung von Elektrolyseanlagen.
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6. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche "1 - 4 zur Überwachung von Anlagen zur Alkalichloridelektrolyse.
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