DE19545367A1 - Vorrichtung und Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere an gekrümmten Objektoberflächen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere an gekrümmten ObjektoberflächenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung sowie
ein Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere
an gekrümmten Objektoberflächen, mit einer Lichtquelle,
einer optischen Anordnung zur Erzeugung einer
periodischen Helligkeitsverteilung innerhalb eines
Lichtstrahlenbündels, einer ersten und zweiten
optischen Abbildungsstufe, einer zu untersuchenden
Objektoberfläche sowie einer Empfängereinheit.
Die Gestalt, insbesondere die Form von Oberflächen
metallischer Körper oder von Gläsern, kann durch
Streifenprojektionsverfahren mit hoher Genauigkeit ver
messen werden, wenn diese Oberflächen plan oder nur
schwach gekrümmt sind. Die für eine hohe Tiefenauflösung,
bzw. Genauigkeit benötigte große Streifendichte führt bei
der Abbildung des Streifenbildes zu einem begrenzten Tie
fenschärfebereich. Bei planen Meßobjekten kann die zu ver
messende Oberfläche durch Justierung problemlos in diesem
Tiefenschärfebereich angeordnet werden.
Dagegen führt die Anwendung dieser Meßmethode auf stärker
gekrümmte und gut reflektierende Oberflächen wie Sphären,
Zylinder oder Asphären zum Versagen dieses Verfahrens.
Aufgrund des begrenzten Tiefenschärfebereiches werden
nicht alle Teile der Oberfläche scharf abgebildet. Dies
stellt ein großes Problem dar. Eine Vergrößerung des Tie
fenschärfebereiches zum Beispiel durch die Verwendung
gröberer Gitter kann den Tiefenmeßbereich zwar vergrößern,
führt aber in der Regel zu einer Verringerung der Auf
lösung, da ein größerer Tiefenschärfebereich - optisch
bedingt - mit einer gröberen Streifenstruktur
korrespondieren muß. Ein zweites Problem ergibt sich durch
den großen Gradienten der Oberfläche, da die an stark
geneigten Oberflächen direkt reflektierten Lichtstrahlen
nicht mehr vom Abbildungsobjektiv erfaßt werden.
Bei der hochgenauen Messung stärker gekrümmter Oberflächen
stellen die in der Offenlegungsschrift P 44 13 758 A1,
"Verfahren und Vorrichtung für die Topographieprüfung von
Oberflächen", dargestellten vertikal scannenden Verfahren
einen Ausweg dar. Hierbei wird die zu untersuchende
Objektoberfläche in mehreren vertikal übereinander
liegenden, parallelen Schichten abgetastet. Bei re
flektierende Oberflächen müssen die Empfängerobjektive
jedoch eine dem Gradienten der zu untersuchenden
Oberfläche angepaßte Öffnung und numerische Apertur auf
weisen, um auch die gerichtet reflektierten Strahlen zu
erfassen. Dies führt in der Regel zu aufwendigen und
kostenintensiven optischen Abbildungssystemen.
Außerdem ist es üblich, die Form und die Rauheit der
Oberflächen getrennt zu erfassen. Formmessende Verfahren
liefern in der Regel keine Information über die Rauheit
der Oberfläche. Es ist bei einem Teil der Meßaufgaben in
der Fertigungsmeßtechnik von Vorteil, wenn neben der
Formmessung auch eine Information über die Rauheit der
Oberfläche gewonnen werden kann. In der Augenheilkunde
gelangt bei der optischen Vermessung der Augenlinsen mit
Streifenprojektionsverfahren auch ein Teil des Lichtes in
das Augeninnere. (in Optical Measurements
and Sensors for the Process industries, SPIE Vol. 2248, S.
10). Deshalb muß die verwendete Lichtintensität begrenzt
werden, was bei der Durchführung der Messung zu Problemen
führen kann.
Die Vermessung der Kreisformabweichung im Ein
mikrometerbereich ist bei Zylinderblöcken im Automobilbau
ein ungelöstes Problem, da bei den bisher verwendeten
Koordinatenmeßmaschinen das Abb´-Prinzip verletzt wird,
wodurch die erreichbare Genauigkeit aus prinzipiellen
Gründen begrenzt bleiben muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Vorrichtung sowie ein Verfahren zur optischen
Profilmessung, insbesondere an gekrümmten
Objektoberflächen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
derart weiterzuentwickeln, daß Profilmessungen mit
großem Tiefenschärfebereich insbesondere bei stärker
gekrümmten und gut reflektierenden Oberflächen möglich
sein sollen. Neben der Formmessung soll auch die
Rauheit der Oberfläche erfaßbar sein, wobei für das
hierfür erforderliche optische Abbildungssystem nur
ein geringer apparativer Aufbau notwendig und zudem
möglichst kostengünstig sein soll. Schließlich sollte
auch die Erfassung der Kreisformabweichung bei
Zylinderformen bis in den Mikrometerbereich möglich
sein.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe
ist in den Ansprüchen 1 und 14 angegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur optischen
Profilmessung, insbesondere an gekrümmten
Objektoberflächen, mit einer Lichtquelle, einer
optischen Anordnung zur Erzeugung einer periodischen
Helligkeitsverteilung innerhalb eines Lichtstrahlen
bündels, einer ersten und zweiten optischen
Abbildungsstufe, einer zu untersuchenden
Objektoberfläche sowie einer Empfängereinheit,
derart ausgebildet, daß die erste optische
Abbildungsstufe die periodische Helligkeitsverteilung
derart auf eine Querschnittsfläche die zu untersuchende
Objektoberfläche scharf abbildet, daß das, die
periodische Helligkeitsverteilung erzeugende Licht
strahlenbündel unter einem Winkel von mehr als 45° zur
Normalen der Objektoberfläche oder streifend auf die zu
untersuchende Objektoberfläche auftrifft und
wenigstens eine Normalebene zur Objektoberfläche unter
einem Winkel von mehr als 45° durchsetzt und die Ebene
der periodischen Helligkeitsverteilung einen
Schnittlinienbereich mit der zu untersuchenden
Objektoberfläche bildet, der die Meßebene darstellt, und
daß das Lichtstrahlenbündel an der Objektoberfläche
reflektiert wird und mittels der zweiten optischen
Abbildungsstufe in eine Empfängereinheit abgebildet
wird, wodurch eine scharfe Abbildung des
Schnittlinienbereiches entsteht.
Ferner ist erfindungsgemäß ein Verfahren zur optischen
Profilmessung, insbesondere an gekrümmten Objektober
flächen, bei dem Licht aus einer Lichtquelle durch eine
Anordnung zur Erzeugung einer periodischen
Helligkeitsverteilung mittels einer einer ersten
optischen Abbildungsstufe auf eine zu untersuchende
Objektoberfläche scharf abgebildet wird und an dieser
reflektiert wird und über eine zweite optische
Abbildungsstufe in eine Empfängereinheit geleitet wird,
derart ausgebildet, daß die Fläche, auf die die
periodische Helligkeitsverteilung scharf abgebildet
wird mit einer Querschnittsfläche des Objektes überein
stimmend gemacht wird, und so auch mit einem peripheren
Randbereich des Objektes übereinstimmend gemacht wird
und die Querschnittsfläche die Meßfläche darstellt und
das Licht an der Objektoberfläche reflektiert wird.
Es gibt Vorschläge zur Erfassung der 3D-Topographie stark
gekrümmter Oberflächen mit vertikal scannenden Verfahren
(P 44 13 758 A1), die die zu untersuchende Oberfläche in
verschiedenen Ebenen mit hochaperturigen Objektiven ab
tasten. Diese tiefenscannenden Verfahren liefern die voll
ständige 3D-Information über das Oberflächenprofil, welches
jedoch nicht immer benötigt wird. In der Praxis genügt oft
auch schon ein Profilschnitt der Oberfläche.
Dies läßt sich mit der erfinderischen Lösung ohne Tiefen
scannen erreichen. Darüber hinaus kann die benötigte Ab
bildungsstufe mit einem Objektiv mit vergleichsweise ge
ringer numerischer Apertur A, beispielsweise mit A = 0,2
und gegebenenfalls mit A = 0,1, realisiert wer
den. Dies führt bei einem großen Tiefenmeßbereich und
einer hohen Genauigkeit zu einer kostengünstigen Lösung.
Im Gegensatz zu den klassischen Streifenprojektionsver
fahren ist bei dem vorgeschlagenen Verfahren im gesamten
Tiefenmeßbereich keine Fokussierung auf die anzumessende
Oberfläche notwendig. Demzufolge entfällt der oft zeit
raubende manuelle oder automatisch durchzuführende Vorgang
des Scharfeinstellens. Auch subjektive Einstellfehler
werden vollständig vermieden.
Das Lichtschnittmeßgerät der Firma Carl Zeiss Jena, eine
Weiterentwicklung des Oberflächenprüfgerätes nach
Schmaltz, ermöglicht durch die mikroskopische Projektion
einer Lichtkante auf dunklem Grund oder maximal fünf
parallelen schwarzen Linien eine Messung der Rauhtiefe.
Eine Messung von gekrümmten Profilen ist aufgrund des sehr
schmalen Lichtballs des mikroskopisch kleinen Feldes nicht
möglich.
Das vorgeschlagene Verfahren zeichnet sich durch eine gute
Adaptierbarkeit an verschiedene Meßobjekte aus. Der Ein
satzbereich reicht von sehr rauhen Oberflächen wie grobes
Schleifband bis zu spiegelnden Oberflächen. Als Meßobjekte
kommen Glasflaschen, aber auch optische Linsen, besonders
Zylinderlinsen, in Betracht.
Durch horizontales Scannen ist bei Bedarf eine 3D-Er
fassung durch das Zusammensetzen von Profilschnitten
möglich.
Es kann der Durchmesser, die Zentrierung wie auch die
Kreisformabweichung von zylindrischen Körpern bestimmt
werden.
Die gleichzeitige Erfassung der Rauheit, Welligkeit und
Form einer Oberfläche ist möglich, da die mikroskopischen
Eigenschaften der Oberfläche durch makroskopische Effekte
wie der Kontrastverlauf einer Streifenstruktur oder die
laterale Ausdehnung eines Streifenbandes sichtbar gemacht
werden.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung
liegt die Idee zugrunde, daß Licht mit einer
periodischen Helligkeitsverteilung in einer
ausgedehnten Querschnittsfläche der zu untersuchenden
Oberfläche erzeugt, an der Oberfläche reflektiert und
mittels reflektiertem Licht ein Teil der Oberfläche
scharf auf einen Bildempfänger abgebildet wird. Das
Licht kann auf die Oberfläche unter einem großen Winkel
einfallen, so daß ein streifender Einfall des Lichtes
auf die Oberfläche entsteht. Dabei kann die gerichtete
Reflexion dominieren.
Dies kann wie folgt realisiert werden: Licht von einer
Beleuchtungseinrichtung durchsetzt ein Transmissions
gitter, wobei aber auch die Reflexion des Lichtes an einem
Reflexionsgitter möglich ist. Das Gitter ist dabei vorzug
sweise ein ebenes Liniengitter. Das Gitter befindet
sich in einer Ebene, die eine Neigung zu einer Brennebene
eines Abbildungsobjektivs aufweist, vorzugsweise eine
Neigung von wenigen Grad. Es folgt die Abbildung des
Gitters über eine Abbildungsstufe, bestehend bei
spielsweise aus einem afokalen Teleskop mit zwei Ob
jektiven. Es ist je nach Größe des zu vermessenden
Objektes eine Vergrößerung, eine 1 : 1-Abbildung oder
Verkleinerung des Gitters bei der Abbildung möglich. Das
Bild des Gitters entsteht in einer Ebene, die eine
Querschnittsebene des zu vermessenden Objektes dar
stellt. Die Normale der Objektoberfläche und die Achse der
Abbildungsstufe schließen einen großen Winkel, vorzugs
weise über 60° ein. Die Schnittlinie zwischen der
Objektoberfläche und der Ebene des Gitterbildes stellt
die Profillinie des Objektes dar. Die gemeinsame Ebene
von Objektquerschnitt und Gitterbild wird durch eine
zweite Abbildungsstufe, beispielsweise bestehend aus einem
Teleskop mit zwei Objektiven, auf einen Bildempfänger
durch die vorzugsweise direkt reflektieren Bündel abge
bildet. Die Teleskopachse schließt dabei den glei
chen Winkel mit der Normalen der Objektoberfläche oder der
Normalen einer angrenzenden Tangentialebene ein wie die
erste Teleskopachse. Es ist bei der Abbildung eine Ver
größerung, eine 1 : 1-Abbildung oder eine Verkleinerung
möglich. Auf dem Bildempfänger wird in einem Bereich des
Bildfeldes die Gitterstruktur sichtbar. Bei einem planen
und spiegelnden Objekt entsteht ein ausgedehntes
Gitterbild. Bei einem planen aber optisch rauhen Objekt
ist das Gitterbild nur in einem schmalen Band kontrast
reich zu beobachten. Die Breite dieses Bandes ist von der
verwendeten Gitterkonstanten, dem Abbildungsmaßstab der
Abbildungsstufen und von der Rauheit der Objektoberfläche
abhängig. Eine sehr rauhe Oberfläche liefert ein sehr
schmales Band und kein einziger Streifen ist zu be
obachten. Die Breite des Bandes ist direkt ein Maß für die
mittlere Rauheit der Objektoberfläche, wenn diese
Oberfläche in ihrem auf den Bildempfänger abgebildeten
Ausschnitt durch eine Ebene angenähert werden kann.
Zylinderoberflächen wie auch Kugeloberflächen liefern auf
dem Bildempfänger gekrümmte Bänder, die insgesamt mehrere
gekrümmte Streifen enthalten können. Eine genaue Auswer
tung, um die Topographie dieser Oberfläche zu bestimmen,
ist möglich, wenn die Linie des Maximums des
Streifenkontrastes bestimmt wird. Eine noch größere Ge
nauigkeit kann erreicht werden, wenn im Maximum des
Streifenkontrastes die Phase im Streifenbild bestimmt
wird. Es ist möglich Phase-shift-Methoden anzuwenden, bei
der das Gitter quer zu den Gitterlinien je in einem
Bruchteil der Periodenlänge bewegt wird und mehrere
Gitterbilder in unterschiedlichen Gitter- oder Phasenlagen
miteinander punktweise verrechnet werden. Auch
FFT-Methoden sind anwendbar, wobei hier spaltenweise die
Phasenlage im Maximum des Streifenkontrastes bestimmt
wird.
Bei der Anwendung des Verfahrens für die Zylinder
formmessung kann wie folgt vorgegangen werden: Es wird das
Streifenmuster, welches beispielsweise durch ein auf die
Zylinderoberfläche projiziertes Gitter erzeugt wird, in
verschiedenen Gitterlagen durch einen Bildempfänger aufge
nommen. Das Streifenbild steht senkrecht zur Einfallsebene
der Bündel und die Streifen stehen im justierten Fall
senkrecht zur Oberflächennormale der Zylinderober
fläche in der Einfallsebene. Aus den aufgenommenen
Streifenbildern wird in jedem Bildpunkt der
Streifenkontrast berechnet. Nur Bildpunkte mit einem
Streifenkontrast oberhalb einer Komparatorschwelle werden
weiter verarbeitet. Bei einer Zylinderoberfläche entsteht
so ein gekrümmtes Band, welches aus Bildpunkten mit einem
Streifenkontrast oberhalb der Komparatorschwelle gebildet
wird. Dieses Band entspricht makroskopisch dem Schnitt der
Zylinderoberfläche durch eine achssenkrechte Querschnitts
fläche. In diesem Band sind gekrümmte Streifen enthalten.
Die Krümmung der Streifen ist größer als die
makroskopische Krümmung des Bandes. In Richtung der
Mantellinie des Zylinders tritt bei den im Band be
findlichen Streifen ein Phasengradient auf, der sich
direkt aus der Gitterkonstanten, dem Einfallswinkel und
dem Zylinderradius ableitet. Es werden aus den Bildern,
beispielsweise vier oder fünf, bildpunktweise die
Rohphasen und anschließend die Feinphasen berechnet, also
das sogenannte Unwrapping durchgeführt. So entsteht ein Feld von
Fein-Phasenwerten. Anschließend wird eine mathematische
Operation, ein linearer Fit, durchgeführt, um die
räumliche Trägerfrequenz, zu eliminieren. Nach dieser
mathematischen Operation gibt es bei einer Zylinderober
fläche in diesem als schmal angenommenen Band in Richtung
der Mantellinie - also senkrecht zu den projizierten
Streifen - praktisch keine Phasenvariation mehr. Die nach
diesem linearen Fit vorhandenen Geraden gleicher Phase
liegen bei einem entsprechend justierten Präzisions
zylinder parallel zur Mantellinie, wobei der
Streifenabstand variiert. Dabei ist die Krümmung des
Bandes selbst nicht von Bedeutung, jedoch muß bei dieser
Auswertung der Phasenwerte der Krümmung des Bandes gefolgt
werden, da nur innerhalb des Bereiches, der durch das Band
definiert wurde, eine Profilbestimmung möglich ist. Die
Krümmung des Bandes gestattet mit den Geometriedaten und
den optischen Daten der Anordnung auch eine grobe Aussage
für den Zylinderdurchmesser. Dies entspricht der bekannten
Profilmeßtechnik. Es ist jedoch so auch möglich, Unstetig
keiten in der Oberfläche wie Absätze zu erkennen.
Um die Genauigkeit der Messung zu erhöhen, kann eine Mit
telwertbildung der Phasenwerte innerhalb des Bandes in
Richtung der ursprünglich aufprojizierten Streifen be
ziehungsweise in Richtung der Geraden gleicher Phase
durchgeführt werden. Im justierten Fall bedeutet dies die
Mittelwertbildung der Phasenwerte in Richtung der
Mantellinie des Zylinders. Die Form der Zylinderoberfläche
wird anschließend ausschließlich in der senkrecht zur
Mantellinie der Zylinderoberfläche liegenden Richtung
bestimmt, in dem die in dieser Richtung auftretende
Phasenvariation vorzeichenrichtig ausgewertet wird und aus
diesen Phasenwerten unter Verwendung der effektiven
Wellenlänge der Anordnung die Profilwerte bestimmt werden.
Die Breite des Bandes gibt in Abhängigkeit von der Gitter
konstanten der Streifen in der Querschnittsebene und vom
Einfallswinkel der Lichtbündel ein Maß für die mittlere
Rauheit der Objektoberfläche. Je schmaler das Band, desto
rauher ist für eine gegebene Gitterkonstante die
Oberfläche.
Die Gitterlinien können in verschiedener Richtung ange
ordnet werden. Vorteilhaft ist es, die Gitterlinien sen
krecht zur Einfallsebene anzuordnen. Aber auch gekrümmte
Linien sind denkbar, die bei einem Meßobjekt mit bekanntem
Krümmungsradius Linien mit gleicher Krümmung wie das Band,
in welchem die Streifenstruktur sichtbar ist, liefern.
Wenn die Linien parallel zur Einfallsebene angeordnet
sind, ist zwar ein Band zu beobachten, jedoch gibt es kei
ne in Abhängigkeit vom Profil der Oberfläche zu be
obachtende Auslenkung der Streifen im Streifenbild.
Es ist aber auch möglich, daß ein Gitter mit sehr feinen
Linien verwendet wird und die Linien nur einen kleinen
Winkel mit der Einfallsebene einschließen. In diesem Fall
folgt der zweiten Abbildungsstufe in der zum Gitter
konjugierten Ebene ein zweites Gitter, ebenfalls mit einer
feinen Gitterstruktur und in der Liniendichte und
Linienrichtung mit dem Gitterbild übereinstimmend. Es
entstehen Moir´-Streifen, deren Dichte sich entsprechend
der Objektkrümmung im gekrümmten Band ändert. Hier ent
spricht die Zahl der Moir´-Streifen der Abweichung
von der angrenzenden Ebene und kann somit zur Bestimmung
der Krümmung des Objektes verwendet werden.
Außerdem kann monochromatisches Licht in ein Lateral-
Shear-Interferometer eintreten, wodurch zwei lateral ge
trennte Lichtbündel entstehen, die durch ein Objektiv
fokussiert werden, wobei je nach Wellenlänge, lateraler
Trennung der Lichtbündel und Brennweite ein mehr oder
weniger dichtes Interferenzstreifenbild in der Brennebene
des Objektives entsteht. Die laterale Shear liegt in der
Einfallsebene in Richtung der Oberflächennormale der anzu
messenden Objektoberfläche. Die Objektivachse steht dabei
parallel zur Objektoberfläche bzw. zu einem Ausschnitt
dieser und kann z. B. bei einem Zylinderstück mit der
Mantellinie derselben zusammenfallen. Die Lichtbündel
treten bei der Objektbeleuchtung im Teil des Objek
tives oberhalb der Mantellinie aus und gelangen vorzugs
weise streifend auf die Objektoberfläche und werden dort
direkt reflektiert. Ein zweites Objektiv in gleicher
Achsenlage wie das erste und mit konjugierten Brennebenen
mit einem nachgeschalteten Lateral-Shear-Interferometer
eliminiert die Lateral-Shear zwischen den Bündeln. Ein
nachfolgendes Objektiv bilden die Ebene, in der das
Interferenzstreifenbild und auch die Profillinie der
Oberfläche entstehen, scharf auf einen Bildempfänger oder
mehrere CCD-Zeilen ab. Auf dem Empfänger entstehen in
einem Band, je nach der Oberflächenform des Meßobjektes,
geradlinige oder auch gekrümmte Streifen. Bei einer planen
Oberfläche sind auch null Streifen möglich. Wenn der Be
trag der lateralen Shear nicht zu null gemacht ist, können
auch mehrere Streifen eingestellt werden, um auch ein
Streifenauswerteverfahren anwenden zu können.
Bei einem polierten Präzisionszylinder können durch die
Eliminierung der lateralen Shear zwischen den Bündeln auf
dem Bildempfänger parallele Streifen entstehen, deren
Dichte sich entsprechend der Krümmung der
Zylinderoberfläche ändert, wobei bei entsprechend geringer
Rauheit des Zylinders ein so breites Band entsteht, daß
ein großer Teil des Bandes im Empfängerfeld sogar mit
einer einzigen CCD-Zeile überdeckt werden kann, wodurch
eine besonders schnelle Auswertung möglich ist. Es kann
die Phase-Shift-Methode angewendet werden, wenn durch eine
Änderung des optischen Gangunterschiedes in einem Arm
eines Lateral-Shear-Interferometers eine
Phasenverschiebung erfolgt. Dabei ist es prinzipiell
gleichgültig, ob die Änderung des optischen
Gangunterschiedes im ersten oder im zweiten Lateral-Shear-
Interferometer erfolgt. Mit einem Lateral-Shear-Inter
ferometer läßt sich eine besonders hohe Variabilität bei
der Einstellung der Streifendichte und damit der
Empfindlichkeit erreichen. Bei einer großen Lateral-Shear
zwischen den Bündeln ergibt sich eine besonders hohe
Empfindlichkeit der Meßanordnung aufgrund der dichten
Streifenstruktur.
Die am Ausgang des Lateral-Shear-Interferometer entste
henden Interferenz streifen können durch die Einstellung
eines von null verschiedenen optischen Gangunterschiedes
in ihrer Krümmung beeinflußt werden. Es kann für jeden
Durchmesser eines Zylinders ein optischer Gangunterschied
eingestellt werden, so daß sich in der Draufsicht auf die
Mantelfläche des Zylinders am Ort der Brennebene des
fokussierenden Objektivs ein oder mehrere gerade Streifen
ergeben. Die an der Zylinderoberfläche, reflektierten
Lichtstrahlen können über ein afokales Teleskop auf einen
nachgeordneten Bildempfänger gelangen. Es ist aber auch
möglich, daß anstelle des Bildempfängers ein an die
Streifendichte angepaßtes Liniengitter mit einer nachge
ordneten Abbildungsstifte mit Bildempfänger angeordnet
ist.
Aufgrund des vorzugsweise streifenden Einfalls auf ge
krümmte Oberflächen wird der Oberflächengradient bei der
Ablenkung der reflektierten Lichtstrahlen nicht so wirksam
wie beim senkrechtem Einfall der Lichtstrahlen. Das Licht
bündel öffnet sich so nur etwas und das dem Objekt nachge
ordnete Objektiv kann eine im Vergleich zum senkrechten
Beleuchtungsfall vergleichsweise kleine Öffnung Aufweisen.
Bei der Zylindermessung ist es grundsätzlich möglich, daß
die Achse des Zylinders mit der optischen Achse wenigstens
eines Objektivs der Teleskope zusammenfällt. Dies ist die
Voraussetzung dafür, daß in einer Messung der gesamte
Umfang des Zylinders erfaßt werden kann.
Eine einfache Lösung, die für vorzugsweise ebene Profile
geeignet ist, ergibt sich, wenn anstelle eines Teleskopes
dem Gitter mit Lichtquelle nur ein Objektiv zugeordnet
wird, und das Gitter in eine Ebene abgebildet wird, die
senkrecht zur Oberfläche angeordnet ist und so tritt einer
Querschnittsfläche der Objektfläche zusammenfällt. Es ist
eine 1 : 1-Abbildung oder auch eine vergrößernde oder ver
kleinernde Abbildung auf den Bildempfänger möglich. In der
gitterseitigen Fokalebene des Abbildungsobjektivs befindet
sich eine Spaltblende, die außeraxial angeordnet ist. Die
an der Schnittlinie, zwischen der Objektoberfläche und der
Ebene, in der das Gitter scharf abgebildet wird, unter
einem Winkel von beispielsweise 80° reflektierten
Lichtstrahlen werden durch ein zweites Objektiv erfaßt und
scharf auf einen Bildempfänger abgebildet, wobei eine
Blende in der empfängerseitigen Fokalebene die Hälfte der
Brennebene abdeckt. Dadurch wird erreicht, daß nur an der
Objektoberfläche reflektierte Strahlen zur Abbildung zuge
lassen werden. Die nicht reflektierten Strahlen werden an
der Blende gesperrt. In der Empfängerebene entsteht das
Streifenband, welches die Schnittlinie der Oberfläche,
enthält. Das erste und das zweite Objektiv sind vorzugs
weise koaxial zueinander angeordnet.
Die Gitterkonstante im Bild in der Meßebene (Querschnitts
fläche des Objektes) sollte bei der Form- oder
Makroprofilmessung etwa den 30-100fachen Betrag des Ra-
Wertes der Oberfläche aufweisen. In diesem Fall entsteht
das Streifenbild mit geschlossenen Streifen, welches
bezüglich der Ordnung der Streifen eindeutig auswertbar
ist.
Es ist möglich, daß das Liniengitter ein elektrooptisches
Gitter darstellt, dessen Gitterkonstante der dessen
Linienform rechnergesteuert an die Sollgeometrie der
Oberflächengestalt angepaßt werden kann.
Andererseits kann anstelle des Liniengitters auch ein
steuerbares Punktlichtquellen-Array verwendet werden, wenn
anstelle eines gesamten Profilschnittes nur an wenigen
Punkten einer Objektoberfläche das Profil gemessen werden
soll. Dies ist beim Messen der Dicke von Leiterbahnen auf
einer Leiterplatte der Fall.
Die Breite des Streifenbandes, welche sich nach der Be
rechnung der Modulation, beziehungsweise des
Streifenkontrastes ergibt, beinhaltet die Information über
die Rauheit der Objektoberfläche. Je größer die Breite
dieses Streifenbandes, umso geringer ist die Rauheit der
Objektoberfläche.
Die Erfindung wird ohne Einschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a, b, c, d Meßanordnung zur Erfassung der Kreisformabweichung
an einem Zylinder,
Fig. 2 Hochgenaue Meßanordnung zur Erfassung der
Kreisformabweichung an einem Zylinder,
Fig. 3 Meßanordnung zur Profilbestimmung an einer
Blechoberfläche,
Fig. 4a, b, c, d Meßanordnung zur Messung der
Kreisformabweichung und die
Durchmesserbestimmung an einem Kugellager
und
Fig. 5a, b, c Meßanordnung zur Vermessung von
Zylinderbohrungen in Motorblöcken.
Die Fig. 1a, 1b, 1c und 1d zeigen ein Beispiel für die
Messung der Kreisformabweichung an einem Zylinder.
Im Bild 1a durchsetzt ein von einer Lichtquelle 1 ausge
hendes Lichtbündel ein um etwa 10° schräg gestelltes
Linear-Transmissionsgitter (G) 2, welches durch ein Te
leskop TEL 1, bestehend aus den Objektiven 3 und 4, ge
bildet wird, vergrößert abgebildet wird. Der Brennpunkt
des Objektivs 3 F1 liegt dabei in der Gitterebene. Das
Bild des Gitters (G) 2 entsteht in einem Querschnitt des
Objektes 5 als G′, wobei die Lichtstrahlen an der
Objektoberfläche in der Schnittlinie zwischen dem
Gitterbild G′ und der Objektoberfläche des Objektes 2
reflektiert werden. Der Punkt A auf dem Gitter G wird
scharf als A′ in die Ebene des Gitterbildes G′ ab
gebildet. Die am Objekt 5 reflektierten Lichtstrahlen
werden durch ein Teleskop TEL 2, bestehend aus den
Objektiven 6 und 7, erfaßt. Der dem Objekt 5 zugekehrte
Brennpunkt F3 des Objektives 6 liegt in der Ebene des
Gitterbildes G′ und die Ebene des Gitterbild G′ wird durch
das Teleskop TEL 2 auf eine CCD-Matrix 8 abgebildet. Die
Empfängerfläche der CCD-Matrix ist ebenfalls gegenüber der
optischen Achse des Teleskopes TEL 2 gekippt, so daß die
Gitterbildebene G′ und die Empfängerfläche der CCD-Matrix
optisch konjugiert sind. Auf der Zylinderoberfläche ent
stehen gekrümmte Streifen, die jedoch nur im Bereich der
Ebene des Gitterbildes G′ scharf abgebildet werden. Fig.
1b zeigt ein Streifenbild Draufsicht auf den Zylinder.
Der Bereich, in welchem die Streifen sichtbar sind, ist
in Fig. 1b durch die beiden parallelen gestrichenen
Linien gekennzeichnet. Die Fig. 1c stellt das
Streifenbild auf der CCD-Matrixkamera dar. In der
Empfängerfläche der CCD-Matrix entsteht nun ein gekrümmtes
Band mit Streifen. Durch die Bewegung des Gitters 2 mit
einem hier nicht dargestelltem PC-gesteuerten Piezo-Stel
ler wird die Phasenlage der Streifen im Streifenbild
verändert, z. B. um mehrere Viertel Streifen gestellt. So
werden 4 oder 5 Streifenbilder durch die CCD-Matrixkamera
in unterschiedlicher Phasenlage aufgenommen und nach dem
Phase-shift-Verfahren ausgewertet. Die Empfindlichkeit der
Meßanordnung, das ist der zu einem Streifenabstand ge
hörende Höhenwert in Mikrometern auf dem Objekt, kann aus
der Gitterkonstanten des Gitters 2, dem Abbildungsmaßstab
der Teleskope und dem mittleren Einfallswinkel des Licht
bündels auf das Objekt 5 berechnet werden. Vorteilhaft
ist, mit einem Objekt bekannter Krümmung die Empfindlich
keit experimentell zu bestimmen oder die errechnete
Empfindlichkeit zu überprüfen. In der Fig. 1d sind die
nach einem linearen Fit vorhandenen Geraden gleicher Phase
dargestellt, aus welchen die Formabweichung bei bekannter
Gitterkonstanten berechnet werden kann.
Die Fig. 2 zeigt ein Beispiel für die hochgenaue Messung
der Kreisformabweichung an einem Zylinder.
Licht einer ausgedehnten monochromatischen Lichtquelle 1
gelangt auf eine Teilerfläche 9, wo ein reflektiertes und
ein hindurchgelassenes Lichtbündel entstehen. Das re
flektierte und das hindurchgelassene Lichtbündel erfahren
an je einem Tripelreflektor 10 bzw. 11 je eine Reflexion
mit einem lateralen Versatz, wobei beim Auftreffen auf die
Teilerfläche 9 nun das zuerst reflektierte Bündel eine
Transmission und das zuerst hindurchgelassene Bündel eine
Reflexion erfahren. Ein Objektiv 4 erzeugt in seiner
Brennebene mit dem Brennpunkt F1′ Shearstreifen. Die
Dichte der Shearstreifen am Ausgang dieses Lateral-Shear-
Interferometers mit dem optischen Gangunterschied null in
der Achse des Objektivs 4 ergibt sich aus dem lateralen
Versatz der beiden auf das Objektiv 4 treffenden kohären
ten Lichtbündel und der Brennweite des Objektivs 4. Die
beiden Lichtbündel werden am Objekt 5 reflektiert und ge
langen nach dem Passieren des Objektivs 6 in ein zweites
Lateral-Shear-Interferometer, welches aus der Teilerfläche
12 und den beiden Tripelreflektoren 13 und 14 besteht. Die
beiden Tripelreflektoren 13 und 14 sind so angeordnet, daß
der laterale Versatz der beiden Bündelachsen zu null ge
macht wird und der optische Gangunterschied ebenfalls
gegen null geht. Für jedes Bündel erfolgt wieder genau
eine Reflexion und genau eine Transmission an der Teiler
fläche 12. Weitere entstehende Bündel werden durch eine
Schwarzblende 15 gesperrt. Die beiden Bündel verlassen das
zweite Lateral-Shear-Interferometer und werden durch das
Objektiv 7 auf den Bildempfänger 8 fokussiert. Es entste
hen auf dem Bildempfänger 8 Streifen, die zum Rand des
Bildempfängers 8 in der Dichte zunehmen. Durch die Aus
zählung kann im einfachsten Fall die Krümmung des
Zylinders bestimmt werden. Wesentlich genauer ist jedoch
die bekannte Phase-shift-Methode. Hierbei wird an einem
der vier Tripelreflektoren 10, 11, 13 oder 14, bei
spielsweise am Tripelreflektor 11, durch einen hier nicht
dargestellten Piezo-Steller eine steuerbare Änderung des
optischen Gangunterschiedes in einem der beiden Lateral-
Shear-Interferometer erzeugt. Die Auswertung ermöglicht
neben der Bestimmung des Makroprofils auch die Erfassung
des Mikroprofils des Objektes 5. Dies ist durch die Aus
wertung der Breite des Streifenbandes möglich. Das
Kalibrieren der Anordnung für die Messung des Mikroprofils
erfolgt über Referenzoberflächen mit bekanntem
Mikroprofil.
Die Fig. 3 zeigt ein Beispiel für die Messung des Profils
an einer Blechoberfläche.
Das von einer Lichtquelle 1 ausgehende Lichtbündel durch
setzt ein Linear-Transmissionsgitter (G) 2 und wird durch
eine Blende 16 begrenzt. Das Gitter wird durch ein
Objektiv 17 in die Gitterebene G′ mit dem Abbildungsmaß
stab 1 : 1 abgebildet. Die Gitterebene G′ schneidet das
Objekt 5 etwa senkrecht. Dieses Objekt stellt hier eine
Blechoberfläche dar. Im Bereich der Schärfentiefe entste
hen auf dem Objekt 5 Streifen, die durch das Objektiv 18
auf eine CCD-Matrix 8 abgebildet werden. In der
Empfängerfläche der CCD-Matrix entsteht nun ein Band mit
Streifen. Durch die Bewegung des Gitters 2 mit einem hier
nicht dargestelltem PC-gesteuerten Piezo-Steller wird die
Phasenlage der Streifen im Streifenbild verändert, z. B. um
mehrere Viertel Streifen gestellt. So werden 4 oder 5
Streifenbilder durch die CCD-Matrixkamera in unter
schiedlicher Phasenlage aufgenommen und nach dem Phase
shift-Verfahrens ausgewertet. Die Empfindlichkeit der
Meßanordnung, das ist der zu einem Streifenabstand ge
hörende Höhenwert in Mikrometern auf dem Objekt, kann
wieder aus der Gitterkonstanten des Gitters 2 und dem
mittleren Einfallswinkel des Lichtbündels auf das Objekt 5
berechnet werden. Vorteilhaft ist, mit einem Objekt mit
einer bekannten Höhenstufe die Empfindlichkeit
experimentell zu bestimmen oder die errechnete
Empfindlichkeit zu überprüfen.
Durch Drehung der gesamten Meßanordnung um die gemeinsame
optische Achse der beiden Objektive 17 und 18 kann die
Meßanordnung stets so ausgerichtet werden, daß auch bei
einer gekrümmten Oberfläche des Objektes 5 die
Oberflächennormale etwa in der Ebene liegt, wel
che die Achse des einfallenden und die Achse des re
flektierten Bündels aufspannen. Durch eine translatorische
Nachführung der Meßanordnung kann so beispielsweise bei
einem Karosserieblech auch eine sehr stark gekrümmte
Oberfläche optisch in ihrem Makro- und Mikroprofil erfaßt
werden.
Die Fig. 4a bis 4d zeigen ein Beispiel für die Messung
der Kreisformabweichung und die Durchmesserbestimmung an
einem Kugellagerring.
Das von einer flächig strahlenden Lichtquelle 1 ausgehende
Lichtbündel durchsetzt das Gitter 2. Dieses Lichtbündel
wird vom Objektiv 3 erfaßt, welches mit dem Objektiv 4 ein
Teleskop TEL 1 bildet. In der gemeinsamen Brennebene des
Teleskopes TEL 1 ist eine Ringspaltblende 20 angeordnet.
Das Bild des Gitters 2 entsteht in der Brennebene F2′ und
schneidet dabei die Innenfläche eines Objektes 21, hier
ein Kugellagerring. Dabei werden die Lichtstrahlen an der
Innenfläche fast streifend reflektiert, wobei in einem
sehr begrenzten Bereich um die Schnittlinie der In
nenfläche mit der Gitterbildebene G′ die Gitterstruktur
auf der Innenfläche eines Objektes 21 scharf abgebildet
wird. Das reflektierte Licht wird über ein zweites Te
leskop TEL 2, bestehend aus den Objektiven 6 und 7, auf
einen Bildempfänger 8 abgebildet. Die ringförmige
Spaltblende 22 ist so dimensioniert, daß nur an der In
nenfläche des Objektes 21 reflektierte Strahlen das Te
leskop TEL 2 passieren können. Es entsteht nur in
einer sehr schmalen Kreisringfläche auf der CCD-Matrix ein
Bild mit Streifen. Bei einem Gitter mit konzentrischen
Gitterlinien (Fig. 4b) folgen der oder die Streifen bis
auf durch Kreisformfehler und Exzentrizität verursachte
Einflüsse der Kreisringfläche. Es wird die Lage
des Intensitätsmaximums eines Streifens ausgewertet.
Es ist aber auch möglich, daß anstelle des Bildempfängers
8 ein zweites Gitter in der Art des Gitters in Fig. 4c
angeordnet ist und die Abbildung auf den Bildempfänger 8
über eine weitere, hier nicht dargestellte Abbildungsstufe
erfolgt. In diesem Fall entsteht kein hochfrequentes
Gitterbild auf dem Bildempfänger 8, sondern das in Fig.
4d dargestellte Schwebungsbild, in welchem die Information
über das Mikro- und das Makroprofil enthalten ist. Die
Anwendung des Phase-shift-Verfahren erfolgt durch die
Drehung eines der beiden Gitter. Dabei erfolgt die Drehung
so, daß die Phasenveränderung in den Pixeln auf dem Bild
empfänger 8 jeweils 90° beträgt.
Die Fig. 5a bis 5c zeigen eine Variante für das hochge
naue Vermessen von Zylinderbohrungen in Motorblöcken. In
diesem Fall gibt es nur eine Öffnung im Objekt.
Das von einer Lichtquelle 1 ausgehende Lichtbündel durch
setzt das Gitter 2 und passiert das Objektiv 3, dem in
seiner Brennebene eine Ringspaltblende 20 nachgeordnet
ist. Das fokussierte Lichtbündel durchsetzt einen
Strahlenteilerwürfel 21, der dem Objektiv 4 vorgeordnet
ist, welches mit dem Objektiv 3 das Teleskop TEL 1 bildet.
Dieses Teleskop TEL 1 bildet das Gitter 2 als Bild G′ im
Innenraum einer Zylinderbohrung 22 ab. An der Schnittlinie
zwischen der Zylinderbohrung 22 und der Bildebene G′
werden einige Lichtstrahlen reflektiert, anschließend noch
einmal an der Spiegelfläche 23 reflektiert und am
Strahlenteiler 21 aus dem Eingangsstrahlengang ausge
koppelt. Das Teleskop TEL 2, bestehend aus den Objektiven
4 und 7, bildet das Gitterbild scharf auf das Gitter 24
ab. Das Gitter 2 und das Gitter 24 sind streng geometrisch
ähnlich und sind so aufeinander abgebildet, daß das Bild
von Gitter 2 mit dem Gitter 24 übereinstimmt. Die Gitter 2
und 24 sind als geometrische Überlagerung eines konzen
trisches Gitters mit einem Radialgitter generiert, wobei
das Radialgitter eine höhere Streifendichte aufweist,
siehe Figur Sb. Das Gitter 24 wird durch das Teleskop TEL
3, bestehend aus den Objektiven 25 und 27 und der
Ringblende 26 auf die CCD-Matrix 8 abgebildet. Durch die
Kopplung des Gitters 2 mit einem hier nicht dargestellten
Mikrorotator, dessen Drehachse mit dem Gitterzentrum über
einstimmt, kann in dem kreisringförmigen Band, siehe
Fig. 5c, die Phase definiert verstellt werden. Damit kann
durch die Auswertung der Phasenlage im Kreisring die
Kreisformabweichung hochgenau bestimmt werden. Bei einer
CCD-Matrix mit 5000 × 5000 Pixeln oder einer Zeilenkamera
mit 5000 Pixeln kann bei einer Phasenauswertung von 2Pi/100
die Kreisformabweichung bei fein- oder feinstbearbeiteten
Innenzylindern von 50 mm Durchmesser mit einer Meßun
sicherheit von 1 µm bestimmt werden. Dabei beträgt die
durchschnittliche Breite des kreisförmigen Bandes, in
welchem das Licht bei der Phasenverschiebung eine
Modulation aufweist, nur wenige Pixel.
Der gesamte optische Aufbau muß aus verzeichnisarm abbil
denden optischen Systemen bestehen, die zueinander sehr
gut justiert sind. Über die Verwendung von Eichzylindern
ist auch eine Absolutmessung der Durchmesser möglich.
Claims (19)
1. Vorrichtung zur optischen Profilmessung, insbesondere an
gekrümmten Objektoberflächen, mit einer Lichtquelle, einer
optischen Anordnung zur Erzeugung einer periodischen
Helligkeitsverteilung innerhalb eines Lichtstrahlen
bündels, einer ersten und zweiten optischen
Abbildungsstufe, einer zu untersuchenden Objektoberfläche
sowie einer Empfängereinheit,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste optische
Abbildungsstufe die periodische Helligkeitsverteilung
derart auf eine Querschnittsfläche die zu untersuchende
Objektoberfläche scharf abbildet, daß das, die
periodische Helligkeitsverteilung erzeugende Licht
strahlenbündel unter einem Winkel von mehr als 45° zur
Normalen der Objektoberfläche oder streifend auf die zu
untersuchende Objektoberfläche auftrifft und
wenigstens eine Normalebene zur Objektoberfläche unter
einem Winkel von mehr als 45° durchsetzt und die Ebene
der periodischen Helligkeitsverteilung einen
Schnittlinienbereich mit der zu untersuchenden
Objektoberfläche bildet, der die Meßebene darstellt, und
daß das Lichtstrahlenbündel an der Objektoberfläche
reflektiert wird und mittels der zweiten optischen
Abbildungsstufe in eine Empfängereinheit abgebildet
wird, wodurch eine scharfe Abbildung des
Schnittlinienbereiches entsteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung zur Erzeugung
einer periodischen Helligkeitsverteilung ein
Transmissionsgitter ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Transmissionsgitter
gegenüber der optischen Achse der ersten optischen
Abbildungsstufe geneigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung zur Erzeugung
einer periodischen Helligkeitsverteilung ein
Reflexionsgitter ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die optische Achse der
ersten optischen Abbildungsstufe einen Winkel von etwa
60° mit der Normalebene zur Objektoberfläche ein
schließt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder zweite
optische Abbildungsstufe eine Teleskopanordnung ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung zur Erzeugung
einer periodischen Helligkeitsverteilung relativ zum
Lichtstrahlenbündel bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder zweite
optische Abbildungsstufe eine afokale Teleskopanordnung
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Brennebenen beider
Teleskope auf der zu untersuchenden Objektoberfläche
zusammenfallen, dem zweiten Teleskop ein Lateral-Shear-
Interferometer oder ein zweites Gitter nachgeordnet ist
und die beiden Teleskope eine gemeinsame optische Achse
aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung eines
Zylinders die Achse des Zylinders mit der optischen Achse
wenigstens eines Objektivs der Teleskope zusammenfällt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das für die Zylindermessung
zwei Gitter derart im Strahlengang angeordnet sind, daß
das Bild des einen Gitters mit dem Bild des anderen
Gitters übereinstimmt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Gitter als ge
ometrische Überlagerung eines konzentrischen Gitters
mit einem Radialgitter gebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Radialgitter eine
höhere Streifendichte aufweist als das konzentrische
Gitter.
14. Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere
an gekrümmten Objektoberflächen, bei dem Licht aus einer
Lichtquelle durch eine Anordnung zur Erzeugung einer
periodischen Helligkeitsverteilung mittels einer
einer ersten optischen Abbildungsstufe auf eine zu
untersuchende Objektoberfläche scharf abgebildet wird
und an dieser reflektiert wird und über eine zweite
optische Abbildungsstufe in eine Empfängereinheit
geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche, auf die die
periodische Helligkeitsverteilung scharf abgebildet
wird mit einer Querschnittsfläche des Objektes überein
stimmend gemacht wird, und so auch mit einem peripheren
Randbereich des Objektes übereinstimmend gemacht wird
und die Querschnittsfläche die Meßfläche darstellt und
das Licht an der Objektoberfläche reflektiert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexion an der
Objektoberfläche eine gerichtete Reflexion ist.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbündel streifend
auf der Objektoberfläche auftreffen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß zur optischen Profilmessung
an Zylinderoberflächen ein Streifenbild auf der
Zylinderoberfläche scharf abgebildet wird, dessen
Streifen senkrecht zur Einfallsebene der auf die
Zylinderoberfläche einfallenden Lichtstrahlen sowie
senkrecht zur Oberflächennormalen der Zylinderober
fläche stehen.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß aus dem auf der
Zylinderoberfläche entstehenden Streifenkontrastbild
Rohphasen und Fein-Phasen berechnet werden und zur
Eliminierung einer räumlichen Trägerfrequenz ein
linearer Ausgleich der Phasenwerte in Richtung der
Mantellinie durchgeführt wird und
anschließend in diesem berechneten Phasenfeld die
Phasenwerte für die Zylinderformmessung in einer senk
recht zur Mantellinie liegenden Richtung innerhalb
eines Bandes mit kontrastreichen Streifen bestimmt
werden.
19. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die scharf auf der
Objektoberfläche abgebildete periodische
Helligkeitsverteilung eine Interferenz ist, die durch
Überlagerung zweier Lichtbündel mit Lateral-Shear
erzeugt werden und die durch eine zweite Lateral-Shear-
Interferenz verkleinert oder zu Null gemacht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995145367 DE19545367C2 (de) | 1995-12-05 | 1995-12-05 | Vorrichtung und Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere an gekrümmten Objektoberflächen |
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DE1995145367 DE19545367C2 (de) | 1995-12-05 | 1995-12-05 | Vorrichtung und Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere an gekrümmten Objektoberflächen |
Publications (2)
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DE19545367A1 true DE19545367A1 (de) | 1997-06-12 |
DE19545367C2 DE19545367C2 (de) | 2001-07-12 |
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DE1995145367 Expired - Fee Related DE19545367C2 (de) | 1995-12-05 | 1995-12-05 | Vorrichtung und Verfahren zur optischen Profilmessung, insbesondere an gekrümmten Objektoberflächen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19545367C2 (de) |
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- 1995-12-05 DE DE1995145367 patent/DE19545367C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE19545367C2 (de) | 2001-07-12 |
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