DE19545129A1 - Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Gegenständen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen GegenständenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Herstellung von stabförmigen Gegenständen, insbesondere
Schrauben, mit einer Einrichtung zur Abtrennung eines
Rohlings von einem Materialstrang, einer Einrichtung zum
Verformen des Rohlings in Axialrichtung desselben und einer
Einrichtung zur radialen Verformung des Rohlings.
Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Bei den bekannten
Vorrichtungen werden die einzelnen Teilprozesse voneinander
getrennt durchgeführt, wobei entsprechende Transportvor
gänge für die zu bearbeitenden Rohlinge bzw. die teilweise
bearbeiteten Rohlinge zwischen den einzelnen Einrichtungen
zur Durchführung der jeweiligen Teilprozesse erforderlich
sind. Dies hat den Nachteil, daß die Vorrichtung insgesamt
sehr aufwendig gestaltet ist und einen großen Raumbedarf
hat. Durch die einzelnen Transportprozesse zwischen den
einzelnen Einrichtungen zur Durchführung der jeweiligen
Teilprozesse besteht die Gefahr, daß Störungen auftreten,
und teilweise sind aufwendige Vereinzelungsprozesse erfor
derlich, um die als Schüttgut geförderten Rohlinge in eine
definierte Lage zur Durchführung des jeweiligen Teilprozes
ses zu bringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich durch
eine besonders kompakte Bauweise und einen besonders hohen
Integrationsgrad auszeichnet.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs be
schriebenen Art dadurch gelöst,
daß sie einen schrittweise bewegbaren Rotor aufweist, der eine Vielzahl von Taschen zur Aufnahme von Rohlingen besitzt,
daß der Rotor den in einer ersten Position in eine Tasche eingeführten Materialstrang durch Bewegung in eine zweite Position abschert,
daß die Einrichtung zum axialen Verformen den abgescherten Rohling im Rotor in der zweiten und/oder einer weiteren Position axial verformt,
daß die Einrichtung zum radialen Verformen unmittelbar benachbart zum Rotor angeordnet ist und
daß eine Ausstoßeinrichtung den axial ver formten Rohling in einer nachfolgenden Position aus dem Ro tor direkt in die Einrichtung zum radialen Verformen stößt.
daß sie einen schrittweise bewegbaren Rotor aufweist, der eine Vielzahl von Taschen zur Aufnahme von Rohlingen besitzt,
daß der Rotor den in einer ersten Position in eine Tasche eingeführten Materialstrang durch Bewegung in eine zweite Position abschert,
daß die Einrichtung zum axialen Verformen den abgescherten Rohling im Rotor in der zweiten und/oder einer weiteren Position axial verformt,
daß die Einrichtung zum radialen Verformen unmittelbar benachbart zum Rotor angeordnet ist und
daß eine Ausstoßeinrichtung den axial ver formten Rohling in einer nachfolgenden Position aus dem Ro tor direkt in die Einrichtung zum radialen Verformen stößt.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung weist drei eng
benachbart zueinander angeordnete Werkzeuge auf, die das
Abscheren, das axiale Verformen, insbesondere Kaltumformen,
und radiale Verformen, insbesondere Kaltumformen,
durchführen, wobei der zu bearbeitende Rohling immer eine
definierte Lage beibehält. Der erfindungsgemäß vorgesehene
Rotor führt einerseits den Abschervorgang vom zugeführten
Materialstrang durch und bildet andererseits das
Gegenwerkzeug für den axialen Verformungsvorgang. Durch die
Anordnung der Rohlinge in den Taschen des Rotors behalten
diese ihre beim Abschervorgang eingenommene Lage bei, die
gleichzeitig die definierte Lage für die axiale Verformung
bildet, wobei lediglich eine Verschiebung in
Umfangsrichtung des Rotors erfolgt. Die Einrichtung zum ra
dialen Verformen ist unmittelbar benachbart zum Rotor
angeordnet, wobei die vorgesehene Ausstoßeinrichtung den
axial verformten Rohling aus dem Rotor direkt in die
Einrichtung zum radialen Verformen stößt. Auch hierbei
ändert daher der Rohling, abgesehen von einer Verschiebung
in axialer Richtung desselben, seine definierte Lage nicht.
Nach Durchführung der radialen Verformung sind die am
Rohling durchzuführenden Verformungsschritte beendet, und
dieser kann zur Weiterbehandlung beispielsweise mehreren
Beschichtungs- und Wärmebehandlungsprozessen unterzogen
werden.
Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung läßt sich
somit eine verbesserte Fertigung erreichen, da lange
Transport strecken zwischen der Durchführung der einzelnen
Teilprozesse entfallen. Hierdurch wird die Gefahr von Stö
rungen während derartiger Transportvorgänge sowie von Ver
mischungen mit Fremdteilen vermieden. Wie vorstehend erläu
tert, werden die einzelnen Rohlinge einzeln geordnet in
einer definierten Lage über sehr kurze Strecken transpor
tiert, wobei sich diese Strecken lediglich aus einer Bewe
gung in Umfangsrichtung des Rotors und einer Axialbewegung
über eine sehr kurze Strecke zusammensetzen. Hierdurch wer
den unnötige Vereinzelungsprozesse vermieden. Die Zahl der
Einzelteile der Vorrichtung und der Raumbedarf werden ver
ringert. Insgesamt läßt sich somit die Vorrichtung beson
ders kostengünstig herstellen und einsetzen, und es resul
tiert eine besonders hohe Gesamtsystemverfügbarkeit während
des laufenden Betriebes.
Die Übergabe des axial verformten Rohlings an die Ein
richtung zum radialen Verformen erfolgt direkt nur über
einen physikalisch unbedingt erforderlichen
Zwischentransport. Bei diesem Transportvorgang handelt es
sich um den Ausdrückvorgang des Rohlings aus dem Rotor, bei
dem der Rohling gleichzeitig in die Position zur radialen
Verformung gebracht wird.
Der hier verwendete Begriff "Ausstoßeinrichtung" soll auch
solche Einrichtungen umfassen, die den Rohling nicht durch
Ausdrücken aus dem Rotor herausbewegen, sondern diesen aus
dem Rotor herausziehen. Solche Einrichtungen zum Herauszie
hen haben den Vorteil, daß keine langen Ausdrückstäbe ver
wendet werden müssen. Die Erfindung deckt daher beide Fälle
ab, nämlich das Ausdrücken von der einen Seite und das Her
ausziehen von der anderen Seite. Als Herauszieheinrichtung
kann vorzugsweise ein Greifer Verwendung finden.
Vorzugsweise stößt die Ausstoßeinrichtung den axial
verformten Rohling von der der Einführungsseite gegenüber
liegenden Seite des Rotors aus. Die Einrichtung zum radia
len Verformen ist daher ebenfalls auf der der Einfüh
rungsseite gegenüberliegenden Seite des Rotors angeordnet.
Zweckmäßigerweise befindet sich auch die Einrichtung zum
axialen Verformen auf dieser Seite des Rotors. Sie umfaßt
mindestens einen Verformungsstempel.
Die Einrichtung zum radialen Verformen ist vorzugsweise
eine Walzeinrichtung, die bei der Herstellung von Schrauben
das entsprechende Schraubengewinde einwalzt. Die Walzein
richtung umfaßt zweckmäßigerweise eine stationäre und eine
bewegliche Walzplatte, zwischen denen der axial verformte
Rohling angeordnet ist. Die Ausstoßeinrichtung führt dabei
den Rohling direkt in die Walzeinrichtung ein, so daß
dieser die definierte Lage zwischen der stationären und be
weglichen Walzplatte einnimmt. Zur Fixierung des Rohlings
auf der Walzplatte findet vorzugsweise eine Rampe oder ein
Finger Verwendung.
Um eine Überprüfung des Rohlings zu ermöglichen, weist die
Ausstoßeinrichtung vorzugsweise ein Formprüfelement auf,
das die genaue Gegenkontur des axial verformten Rohlings
enthält. Dieses Formprüfelement kann an der Gabel zum Her
ausziehen des Rohlings angeordnet sein. Durch einen Nähe
rungsschalter und eine entsprechende Auswerteelektronik
kann für jeden Rohling der Abstand des Formprüfelementes
vom Rohling ermittelt und kontrolliert werden. Wenn der Ab
stand außerhalb einer über die Auswerteelektronik einstell
baren Toleranz liegt, wird ein Schaltimpuls erzeugt. Der
Schaltimpuls kann zum Abschalten des Antriebsmotors der
Vorrichtung und/oder zur Auslösung eines Werkzeugwechslers
führen.
Die Verformungswerkzeuge können über eine Werkzeugwech
seleinrichtung verfügen, die es erlaubt, einzelne ver
schlissene Formwerkzeuge automatisch im laufenden Betrieb
oder bei kurzem gesteuerten Anhalten der Vorrichtung gegen
unverbrauchte Formwerkzeuge auszutauschen. Diese Werkzeug
wechseleinrichtung wird vorzugsweise für diejenigen Form
werkzeuge angewendet, die eine sehr geringe Standzeit be
sitzen. Die Werkzeugwechselmechanik kann pneumatisch, elek
tromagnetisch, elektrisch oder mechanisch angetrieben wer
den.
Darüber hinaus kann die Vorrichtung mit einer Einrichtung
zum automatischen Nachstellen der Werkzeuge versehen sein.
Die Verformungswerkzeuge können über Aktoren in ihrer
Position so nachgestellt werden, daß eine manuelle Nach
stellung der Werkzeuge, beispielsweise aufgrund von Ver
schleiß, nicht mehr erforderlich ist.
Besonders bevorzugt wird eine Vorrichtung, bei der der
Materialstrang, der schrittweise bewegbare Rotor, die
Einrichtung zum axialen Verformen, die Ausstoßeinrichtung
und die Einrichtung zum radialen Verformen über eine
gemeinsame Welle angetrieben sind. Hierbei entfallen
unnötige Kraftumlenkungen über mehrere gelagerte Wellen,
was einen weiteren Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung
darstellt.
Vorzugsweise sind die Werkzeughalter der Walzeinrichtung in
allen Raumachsen verstellbar.
Was die Werkzeugwechseleinrichtung anbetrifft, so wird
diese vorzugsweise für diejenigen Formwerkzeuge eingesetzt,
die die geringste Standzeit besitzen. Damit wird die Ge
samtstandzeit des Systems verlängert. Die Werkzeugwechsel
mechanik kann pneumatisch, elektromagnetisch, elektrisch
oder mechanisch angetrieben werden. Sie wird dabei in den
Zeitablauf aller Bewegungen eingepaßt. Die Anordnung der
Ersatzwerkzeuge kann in einem Magazin erfolgen, wobei die
Wechseleinrichtung ein Werkzeug entnimmt und es in die vor
gesehene Position bringt, wo es verklemmt wird
(beispielsweise hydraulisch). Bei einer besonders bevorzug
ten Ausführungsform werden die Ersatzwerkzeuge revolverar
tig angeordnet, so daß bei schrittweisem Verdrehen der re
volverartigen Anordnung ein neues Formwerkzeug zum Einsatz
kommt.
In Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung eine
zweite Einrichtung zum radialen Verformen des Werkstückes
nach dem axialen Verformen und vor dem ersten radialen Ver
formen auf. Mit dieser zweiten Einrichtung kann beispiels
weise ein weiterer radialer Umformvorgang am anderen Ende
des bereits an einem Ende verformten Werkstückes erfolgen.
Die zweite Einrichtung weist ein Formwerkzeug und Gegen
werkzeug auf, wobei sich das Formwerkzeug vorzugsweise in
der Ebene senkrecht zur Rotorachse zum Gegenwerkzeug be
wegt.
Generell kann ein Gegenwerkzeug über jeweils eine oder meh
rere konzentrisch angeordnete Auswerfer, beispielsweise mit
ringförmigem oder kreisförmigem Querschnitt, verfügen, die
die Werkstückrohlinge aus dem Gegenwerkzeug drücken
und/oder Verformungen an den Werkstücken ausführen.
Der Abschermechanismus ist vorzugsweise so ausgebildet, daß
die Länge des abgescherten Materiales verstellbar ist.
Hierzu werden vorzugsweise mehrere Elemente auf der Rück
seite des Rotors paarweise so verwendet, daß die Gesamt
länge der Elemente gleichbleibt. Zur Fertigung von Werk
stücken unterschiedlicher Länge wird somit der Abscherspalt
verschoben.
Der Transport des Ausgangsmateriales in den Rotor kann di
rekt mechanisch mit dem Auswerfermechanismus gekoppelt
sein, so daß beim Auswerfen eines Werkstückrohlinges
gleichzeitig neues Ausgangsmaterial in einer anderen Auf
nahme des Rotors in Bearbeitungsposition gebracht wird.
Für den Transport des Ausgangsmateriales wird das stabför
mige Material zweckmäßigerweise klemmend entweder über eine
Hebelmechanik oder hydraulisch angetrieben gehalten.
In Weiterbildung der Erfindung sind die im Rotor angeordne
ten Gegenwerkzeuge (Aufnahmen) lösbar verbunden und können
in ihrer Lage durch Klemmen oder Schrauben gesichert wer
den.
Von den beiden Werkzeugen zum radialen Verformen ist ein
Werkzeug vorzugsweise an sechs Punkten verstellbar.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform verfügt die
Vorrichtung über eine Kontrolleinheit in der Bearbeitungs
kette. Dabei handelt es sich vorzugsweise um eine Bildver
arbeitungseinheit, die jedes Werkzeug im Schattenbild kon
trolliert und über einen Abschaltmechanismus die Vorrich
tung anhält oder das fehlerhafte Werkstück aussondert,
sobald das Werkstück detektiert wurde.
Die Gegenwerkzeuge können anstatt fest im Rotor oder in ei
ner anderen Werkzeugaufnahme verklemmt zu werden, auch nur
axial gelagert werden. In radialer Richtung kann sich das
Werkzeug dann frei bewegen und erlaubt eine leichte Zen
trierung des Werkzeuges und Gegenwerkzeuges beim Verformen
des Endes des stabförmigen Materiales. Die Zentrierung der
Werkzeuge kann sonst nur durch enge Lage- und
Formtoleranzen der Werkzeugaufnahmen zueinander erreicht
werden. Die Zentrierung ist deshalb von besonderer
Bedeutung, weil die Werkzeugstandzeiten, d. h. die
Biegebelastung auf das Werkzeug, verkleinert werden.
Zweckmäßigerweise ist hinter dem Rotor eine Platte aus we
sentlich härterem Material als die Werkzeugaufnahme und der
zu verformende Werkstoff vorgesehen, damit bei Trennen des
stabförmigen Material es eventuell entstehende Späne nicht
zum Fressen der Rückwände führen. Außerdem ist der Rotor an
den Stellen, an denen keine direkte Kraftüberleitung statt
findet, ausgenommen, um eventuell anfallende Späne abzu
streifen und nach unten fallenzulassen. Die Rückwand des
Rotors wird zusätzlich mit Umlauföl bespült, um haftende
Späne zu vermeiden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform zur Herstellung
von Schrauben in schematischer räumlicher An
sicht;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen mit einem
Formprüfelement versehenen Werkstückgreifer;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Werkzeug
wechselvorrichtung in der Vorder- und Seiten
ansicht (teilweise im Schnitt);
Fig. 4 eine schematische räumliche Darstellung eines
zweiten Werkzeuges zum radialen Verformen;
Fig. 5 eine schematische räumliche Darstellung einer
Walzeinrichtung;
Fig. 6 eine Rückansicht des Rotors; und
Fig. 7 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des
Abschermechanismus.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung zur
Herstellung von Schrauben ist auf einem Lagergestell 22 an
geordnet. Sie weist einen einzigen Elektromotor als An
triebsmotor 1 auf, der über einen Riemen 2 eine Welle 3 an
treibt. An der Welle sind in Fig. 1 von links nach rechts
eine Kurvenscheibe 4, ein Kurbeltrieb 15, ein Zahnrad 14
und eine Zylinderkurve 18 angeordnet. Zwischen dem Zahnrad
14 und der Zylinderkurve 18 läuft die Welle durch, ist je
doch zur besseren Darstellung von weiteren Elementen unter
brochen dargestellt.
Hauptteil der Vorrichtung ist ein scheibenförmiger Rotor 9,
der eine Vielzahl von Werkstückaufnahmetaschen 11 besitzt,
die in Umfangsrichtung des Rotors 9 angeordnet sind. Der
Rotor 9 ist über ein geeignetes untersetztes Schrittschalt
getriebe 13 drehbar und wird speziell über ein Zahnrad 12
angetrieben, das mit einem am Rotor vorgesehenen Zahnkranz
10 kämmt. Das Schrittschaltgetriebe 13 wird über das vor
stehend erwähnte, an der Welle angeordnete Zahnrad 14 ange
trieben.
Bei 19 ist ein Materialstrang, d. h. ein zur Schraubenher
stellung geeigneter Draht, gezeigt, der in der Figur von
rechts der Vorrichtung zugeführt wird. Zur Zuführung dient
eine schematisch angedeutete Klemmvorrichtung 21. Der Vor
schub des Materialstranges 19 wird über die an der Welle 3
befestigte Zylinderkurve 18 bewirkt.
Das Vorderende des Materialstranges 19 wird in eine der Ta
schen 11 des Rotors 9 eingeführt, wenn sich der Rotor in
einer Materialaufnahmeposition befindet. Durch Drehung des
Rotors 9 in eine zweite Position wird der in der Tasche 9
befindliche Teil des Materialstranges vom restlichen Teil
abgeschert. Es versteht sich, daß der Rotor hierzu mit ge
eigneten Schereinrichtungen (nicht gezeigt) versehen ist.
Der in der Tasche befindliche Materialrohling gelangt dann
durch schrittweises Drehen des Rotors in eine in Fig. 1
gezeigte obere Stellung, in der er zur axialen Kaltverfor
mung von geeigneten Stempeln 8 beaufschlagt werden kann.
Diese Axialverformung wird durchgeführt, um einen Schrau
benkopf auszubilden. Hierzu sind die Taschen 11 als ge
eignetes Gegenwerkzeug (Matrize) ausgebildet. Durch Bewe
gung des bzw. der Stempel 8 in Fig. 1 von links nach
rechts werden die entsprechenden Schraubenköpfe in den Ro
tortaschen 11 ausgebildet.
Der Antrieb des bzw. der Stempel 8 erfolgt über eine Haupt
führung 7, die über einen Kniehebel 5 angetrieben wird.
Hier kann auch ein Knobeltrieb Verwendung finden. Der Knie
hebel 5 wiederum wird über die an der Welle 3 angeordnete
Kurvenscheibe 4 angetrieben. Der Rückzug der Stempel 8 bzw.
des Hauptkolbens 7 erfolgt über eine schematisch bei 6 ge
zeigte Feder, die den Kniehebel in seine Ausgangslage zu
rückdrückt.
Durch schrittweises Weiterbewegen des Rotors 9 wird der
nunmehr axial kaltverformte Rohling in eine Ausstoßposition
gebracht. In dieser Position drückt ein Ausstoßstab 20, der
ebenfalls über die Zylinderkurve 18 gesteuert wird, den
Rohling direkt in eine Einrichtung zur radialen Verformung
seines Schaftes, bei der es sich um eine Walzeinrichtung
handelt. Diese Walzeinrichtung besitzt eine senkrecht zur
Achse der Welle 3 hin- und herbewegbare Walzplatte 16 und
eine stationäre Gegenplatte 17. Die Walzplatte 16 wird über
den Kurbeltrieb 15 von der Welle 3 angetrieben. Durch Bewe
gen der Walzplatte 16 wird der zwischen Walzplatte und sta
tionärer Platte 17 befindliche Rohling zur Ausbildung eines
Gewindes am Schaft gewalzt.
Die fertig geformte Schraube kann über eine geeignete Ein
richtung (nicht gezeigt) von der Vorrichtung entnommen und
weiteren Bearbeitungsschritten, beispielsweise Beschichten,
Wärmebehandlung, zugeführt werden.
Fig. 1 zeigt darüber hinaus noch eine gemeinsame Platte 23
zum Antreiben des Ausstoßstabes 20 und zum Vorschieben des
Materialstranges 19.
Die nachfolgenden Fig. 2-7 zeigen Einzelheiten der in
Fig. 1 dargestellten Gesamtvorrichtung, teilweise in abge
änderter Ausführungsform.
Der in Fig. 2 gezeigte Werkstückgreifer 24 zum Herauszie
hen eines axial verformten Werkstückes aus der entsprechen
den Ausnahme des Rotors 9 besitzt eine Öffnung 25 zur Auf
nahme des Werkstückes. Der Greifer 24 besitzt ferner eine
Ausnehmung, in der ein Formprüfelement 26 über eine Führung
28 verschiebbar gelagert ist. Das Formprüfelement 26 ent
hält genau die Gegenkontour des gerade geformten
Werkzeuges. Eine Feder 27 drückt das Formprüfelement in der
Zeichnung nach rechts. Ein Hebel 29 dient zum Hochdrücken
des Formwerkzeuges vor dem Herausziehen des Greifers. Durch
einen Näherungsschalter und eine entsprechende Auswerter
elektronik wird für jedes Werkzeug der Abstand des
Formprüfelementes vom eingeführten Werkstück ermittelt.
Fig. 3 zeigt einen Stempel 8, der zur axialen Verformung
des Werkstückes dient. Am Vorderende des Stempels 8 (in der
Figur rechts) ist ein Werkzeugwechselrotor 30 drehbar gela
gert. Dieser Werkzeugwechselrotor 30 ist in Fig. 3 oben in
Vorderansicht dargestellt. Er besitzt vier in Umfangsrich
tung verteilte Aufnahmen 31, die zur Aufnahme von verschie
denen Werkzeugen dienen. Durch Drehen des Werkzeugwechsel
rotors kann ein in einer geeigneten Ausnahme 31 angeordne
tes Werkzeug in die Bearbeitungsstellung oder aus dieser
heraus geführt werden. Eine Keilhülse 32 dient zum Spannen
der Werkzeuge.
Fig. 4 zeigt eine zweite Einrichtung zum radialen Verfor
men des Werkstückes 36 nach dem axialen Verformen und vor
dem ersten radialen Verformen (Hauptverformung). Die Ein
richtung besteht aus zwei Formwerkzeugen 35, die in einer
Ebene senkrecht zur Rotorachse bewegt werden. Sie dienen
zum radialen Verformen des anderen Endes des bereits an ei
nem Ende axial verformten Werkstückes. Man erkennt aus
Fig. 4, daß die zweite Verformungseinrichtung das Werkstück
unmittelbar nach dessen Austritt aus der Rotoraufnahme 11
verformt.
Fig. 5 zeigt eine räumliche Darstellung der Walzeinrich
tung (erste Einrichtung zum radialen Verformen). Eine sta
tionäre Walzplatte 17 wirkt mit einer beweglichen Walz
platte 16 zusammen. Die stationäre Walzplatte ist über vier
Stellmotoren (bei 40 schematisch angedeutet) in allen
Raumachsen verstellbar angeordnet. Die möglichen Lageände
rungen der Walzplatte sind schematisch bei 41 angedeutet.
Fig. 6 zeigt die Rückseite des Rotors 9. Dieser weist ne
ben den Aufnahmen 11 für die Werkzeuge zum axialen Verfor
men über den Rotorumfang verteilte Taschen 45 zur Aufnahme
von Spänen etc. auf.
Schließlich zeigt Fig. 7 den Rotor 9 mit dem Abschermecha
nismus. Auf der Rückseite des Rotors sind Distanzblöcke 50,
51 vorgesehen. Durch Ändern der Länge der Distanzblöcke bei
einer gleichbleibenden Gesamtlänge können verschiedene Ab
scherlängen eingestellt werden.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Gegen
ständen, insbesondere Schrauben, mit einer Einrichtung
zur Abtrennung eines Rohlings von einem Material
strang, einer Einrichtung zum Verformen des Rohlings
in Axialrichtung desselben und einer Einrichtung zur
radialen Verformung des Rohlings, dadurch
gekennzeichnet, daß
sie einen schrittweise bewegbaren Rotor (9) aufweist, der eine Vielzahl von Taschen (11) zur Auf nahme von Rohlingen besitzt,
daß der Rotor (9) den in einer ersten Posi tion in eine Tasche (11) eingeführten Materialstrang (19) durch Bewegung in eine zweite Position abschert,
daß die Einrichtung zum axialen Verformen den abgescherten Rohling im Rotor (9) in der zweiten und/oder einer weiteren Position axial verformt,
daß die Einrichtung zum radialen Verformen unmittelbar benachbart zum Rotor (9) angeordnet ist und
daß eine Ausstoßeinrichtung (20) den axial verformten Rohling in einer nachfolgenden Position aus dem Rotor (9) direkt in die Einrichtung zum radialen Verformen stößt.
sie einen schrittweise bewegbaren Rotor (9) aufweist, der eine Vielzahl von Taschen (11) zur Auf nahme von Rohlingen besitzt,
daß der Rotor (9) den in einer ersten Posi tion in eine Tasche (11) eingeführten Materialstrang (19) durch Bewegung in eine zweite Position abschert,
daß die Einrichtung zum axialen Verformen den abgescherten Rohling im Rotor (9) in der zweiten und/oder einer weiteren Position axial verformt,
daß die Einrichtung zum radialen Verformen unmittelbar benachbart zum Rotor (9) angeordnet ist und
daß eine Ausstoßeinrichtung (20) den axial verformten Rohling in einer nachfolgenden Position aus dem Rotor (9) direkt in die Einrichtung zum radialen Verformen stößt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausstoßeinrichtung (20) den axial verformten
Rohling von der der Einführungsseite gegenüberlie
genden Seite des Rotors (9) ausstößt bzw. herauszieht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung zum radialen Verformen
eine Walzeinrichtung ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzeinrichtung eine stationäre und eine be
wegliche Walzplatte (16, 17) aufweist, zwischen denen
der axial verformte Rohling angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der verformte Rohling in der
Walzeinrichtung über eine Rampe oder einen Greifer
fixierbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum axia
len Verformen mindestens einen Verformungsstempel (8)
aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstrang (19),
der schrittweise bewegbare Rotor (9), die Einrichtung
zum axialen Verformen, die Ausstoßeinrichtung (20) und
die Einrichtung zum radialen Verformen über eine
gemeinsame Welle (3) angetrieben sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstoßeinrichtung
(20) ein Formprüfelement aufweist, das die genaue Ge
genkontur des axial verformten Rohlings enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeughalter der Walzeinrichtung (16, 17) in
allen Raumachsen verstellbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formwerkzeuge eine
Werkzeugwechseleinrichtung (30) aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formwerkzeuge über
Aktoren in ihrer Position nachstellbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine zweite
Einrichtung (35) zum radialen Verformen des
Werkstückes (36) nach dem axialen Verformen und vor
dem ersten radialen Verformen aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein oder mehrere
Auswerfer aufweist, die die Werkstückrohlinge aus dem
Gegenwerkzeug drücken und/oder Verformungen an den
Werkstücken ausführen.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abschermechanismus so
ausgebildet ist, daß die Länge des abgescherten
Materiales verstellbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (9) auf der
Rückseite mit Taschen (40) zur Aufnahme von Spänen
etc. versehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Greifer auf der Rotationsachse des Rotors (9)
entlang dieser beweglich und um diese drehbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995145129 DE19545129C2 (de) | 1995-12-04 | 1995-12-04 | Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Gegenständen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995145129 DE19545129C2 (de) | 1995-12-04 | 1995-12-04 | Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Gegenständen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19545129A1 true DE19545129A1 (de) | 1997-06-05 |
DE19545129C2 DE19545129C2 (de) | 2001-03-08 |
Family
ID=7779110
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995145129 Expired - Fee Related DE19545129C2 (de) | 1995-12-04 | 1995-12-04 | Vorrichtung zur Herstellung von stabförmigen Gegenständen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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1995
- 1995-12-04 DE DE1995145129 patent/DE19545129C2/de not_active Expired - Fee Related
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