DE19544827A1 - Einteilige Blase für Hydrospeicher - Google Patents
Einteilige Blase für HydrospeicherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einteiliger Blasen für
Hydrospeicher, insbesondere für Blasenspeicher, eine Formvorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens sowie die hierbei zum Einsatz kommenden Form
rohlinge.
Die bekannten Verfahren zum Herstellen einteiliger Blasen betreffen Spritzgieß
verfahren, bei denen unter sehr hohem Druck von 800 bis 1000 bar ein Elasto
mer-Material, insbesondere Nitrilkautschuk, in eine Formvorrichtung einge
spritzt wird, die zu beiden Seiten formgebende Begrenzungsflächen aufweist,
die der herzustellenden Außen- und Innenkontur der Speicherblase entspre
chen. Neben Problemen beim Entfernen der fertig hergestellten Speicherblasen
aus den bekannten Formvorrichtungen sind die für die Spritzgießtechnik einzu
setzenden Formwerkzeuge und Maschinen ausgesprochen kostenaufwendig.
Durch das Herstellverfahren bedingt bestehen darüber hinaus Grenzen, sofern
man mit der bekannten Spritzgießtechnik sehr großvolumige, einteilige Spei
cherblasen herstellen möchte, die bis zu 50 l und mehr Blasenvolumen aufwei
sen sollen. Auch hat es sich gezeigt, daß mit der üblichen Spritzgießtechnik
wiederum verfahrensbedingt, um die fertig erstellte Speicherblase relativ leicht
aus der Formvorrichtung entfernen zu können, die Gestaltungsfreiheit für mögli
che Blasenformen eingeschränkt ist.
Die angesprochenen Blasen finden später regelmäßig in sog. Blasenspeichern
Verwendung, die den Hydrospeichern mit Trennelement zugeordnet werden
und die aus einem Flüssigkeits- und einem Gasteil bestehen, wobei die Blase
als gasdichtes Trennelement die angesprochene Flüssigkeits-Gastrennung vor
nimmt. Der die Blase umschließende Flüssigkeitsteil steht mit einem Hydro
kreislauf derart in Verbindung, daß bei einem Ansteigen des Druckes der Bla
senspeicher befüllt und dadurch das in der Speicherblase befindliche Gas ent
sprechend komprimiert wird. Beim Senken des Fluiddruckes expandiert dann
das verdichtete Gas und verdrängt dabei die gespeicherte Druckflüssigkeit zu
rück in den Hydrokreislauf.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren, eine Formvorrichtung sowie einen Formrohling zur Ver
fügung zu stellen, die es ermöglichen, einteilige Speicherblasen in nahezu be
liebiger Größe und insbesondere auch sehr großvolumige herstellen zu können
bei gleichzeitig niedrigen Herstellkosten. Eine dahingehende Aufgabe löst ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1, eine Formvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 9 und ein Formrohling mit den Merkmalen des An
spruches 13.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einteiliger Blasen für
Hydrospeicher, insbesondere für Blasenspeicher, wird ein schlauch- oder topf
förmiger Formrohling aus dehnbarem Material innerhalb einer Formvorrichtung
mittels einer Einspannstelle festgelegt. Des weiteren wird mittels eines Dehn
mediums der Formrohling an die vorgebbare Form der Formvorrichtung ange
legt und in dieser Stellung mittels des Dehnmediums und/oder eines Formge
bungsmediums wird die tatsächliche Form der Blase erzeugt. Das dahingehen
de Verfahren kann im Niederdruckbereich arbeiten und aufwendige sowie teu
re Formwerkzeuge und Maschinen können entfallen. Ferner ist mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren die Gestaltungsfreiheit erhöht, weil sich grundsätzlich
keine Probleme beim Entfernen der fertigen Blase aus der Formvorrichtung er
geben. Des weiteren lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eintei
lige Speicherblasen in nahezu beliebiger Größenordnung kostengünstig her
stellen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Formrohling aus dehnbarem Material gebildet, insbesondere aus ei
nem Elastomer-Material oder einem thermoplastischen Kunststoff, wobei als
Dehnmedium Luft, insbesondere Kaltluft, im Niederdruckbereich von 0,01 bis
10 bar eingesetzt wird und wobei als Formgebungsmedium Heißdampf mit ei
nem Druck von ca. 4 bis 25 bar vorgesehen wird. Das Aufblasen des Formroh
lings mittels Kaltluft zum Anlegen desselben entlang der Innenseite der Form
vorrichtung geschieht besonders materialschonend und ein Ausvulkanisieren
des Elastomer-Materials findet erst statt, wenn der Formrohling seine zu formen
de Gestalt bereits eingenommen hat.
Es ist aber auch möglich, mit anderen Dehn- und Formgebungsmedien den
Formvorgang zu bewerkstelligen, wie mit Dampf, mit Salzlösungen, Thermalöl
oder Luft unterschiedlicher Erwärmung. So wäre es grundsätzlich auch möglich,
mit nur einem dahingehenden Medium mit zunehmender Erwärmung und
Druck sowohl den Aufdehn- als auch den Formgebungsschritt zu vollziehen.
Gegebenenfalls müßte hierzu das Medium in einer Art Kreislaufführung in die
Formvorrichtung ein- und ausgebracht werden. Als weitere Dehnmedien lassen
sich pastöse Medien, wie Silikonpaste, einsetzen und, soweit das jeweilige
Dehnmedium aus einem Feststoff gebildet wird, sind hierfür insbesondere pul
ver- und granulatförmige Stoffe einsetzbar.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird mittels des Dehnmediums ein Aufweitvorgang um ein Vielfaches
des ursprünglichen, von dem Formrohling umfaßten Volumens durchgeführt,
wobei mittels des Formgebungsmediums nach dem Aufweiten die derart ent
standene Blasenform ausvulkanisiert wird. Es hat sich gezeigt, daß das dahinge
hende Verfahren besonders materialschonend ist und Speicherblasen entstehen
läßt mit homogener, weitgehend gasdichter Materialverteilung. Der Aufweit
vorgang kann auch ein Kaltaufweitvorgang sein.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird vor dem Einwirken des Dehnmediums ein Vakuum in der Form
vorrichtung mit dem Formrohling eingestellt, das insbesondere innerhalb und
außerhalb des Formrohlings auf diesen einwirkt. Mit dem Einstellen des Vaku
ums innerhalb der Formvorrichtung ist gewährleistet, daß bei dem sich an
schließenden Dehn- und Formvorgang der Formrohling zur Bildung einer ferti
gen Speicherblase sich vollständig an die Innenkontur der Formvorrichtung an
legt.
Um ein vollständiges Ausvulkanisieren des Elastomer-Materials zu erreichen,
wirkt das Formgebungsmedium zeitlich länger als das Dehnmedium auf den
Rohling ein, wobei im Bereich der Einwirkung des Formgebungsmediums zu
sätzlich die Formvorrichtung von außen her beheizt wird. Durch die angespro
chene Innen- und Außenbeheizung des Elastomer-Materials läßt sich der eigent
liche Formgebungsvorgang wesentlich verkürzen.
Nach der Formerzeugung der Blase wird in die Formvorrichtung zum Entfernen
der Blase Luft eingeblasen, was den Entformvorgang und das Bereitstellen der
Formvorrichtung für einen neuen Blasenherstellvorgang erleichtert. Darüber
hinaus kann eine entsprechend kalte Blasluft den noch heißen Blasenkörper
kühlen.
In Fortführung des Formgebungsverfahrens für einteilige Blasen können mit
dem angesprochenen erfindungsgemäßen Verfahren auch Membranen mit topf
förmiger Charakteristik für Membranspeicher, die ebenfalls den Hydrospeichern
zuzurechnen sind, hergestellt werden.
Die erfindungsgemäße Formvorrichtung zum Durchführen des vorhergehend
beschriebenen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß die Innenkontur der
Vorrichtung der herzustellenden Blasenform entspricht, wobei der Formrohling
mittels der Einspannstelle, vorzugsweise in Form eines Haltedornes befestigt,
innerhalb der Vorrichtung anordenbar ist. Aufgrund des Haltedornes ist für den
Aufdehn- und Formgebungsvorgang eine exakte Vorausrichtung des Formroh
lings innerhalb der Formvorrichtung ermöglicht. Die Formvorrichtung kann in
einer vorteilhaften Weiterführung des erfindungsgemäßen Gedankens auch aus
dem Speichergehäuse selbst gebildet sein, in das ansonsten die Speicherblase
zur Vervollständigung des Hydrospeichers eingesetzt wird.
Vorzugsweise ist dabei der Haltedorn ein Siebrohr und mit einem Anschluß für
das jeweilige Dehn- und Formgebungsmedium versehen, wobei die Formvor
richtung für die Zu- und Abfuhr von Luft mit einem ansteuerbaren Ventil verse
hen ist, das in den Formraum der Vorrichtung mündet. Das Siebrohr mit seinen
Durchlässen erlaubt ein gesteuertes Einwirken des jeweiligen Druckmediums
auf die Innenseite des Formrohlings, so daß dieser sich gleichmäßig in allen
Richtungen aufweiten kann.
Sofern vorzugsweise der Haltedorn eine sich konisch erweiternde Aufnahme für
das freie Ende des Formrohlings aufweist, der mittels geteilter Ringsegmente auf
dem Haltedorn festlegbar ist, der zusammen mit dem Formrohling über eine
Haltevorrichtung in die Formvorrichtung einsetzbar ist, ist eine besonders
schnelle Aufnahme des Formrohlings sowie sein Einsetzen in die Formvorrich
tung möglich.
Der erfindungsgemäße Formrohling zum Durchführen des Verfahrens sowie
zum Einsatz bei der Formvorrichtung besteht aus einem Elastomer-Material,
insbesondere aus Nitrilkautschuk, wobei der Rohling einen nach mindestens ei
ner Seite hin offenen Schlauch ausbildet oder aus einer aufweitbaren Membran
besteht. Über die jeweils offene Seite des Schlauches oder der Membran lassen
sich die Dehn- und Formgebungsmedien zuführen. In einer Weiterführung der
Erfindung kann es auch vorgesehen sein, daß der Schlauchrohling nach beiden
Seiten hin offen ist in der Art eines Schlauchstückes, wobei dann das dem
Druck ausgesetzte Ende innerhalb der Formvorrichtung vor oder nach der Vul
kanisation, beispielsweise durch Zusammenpressen oder durch Einsetzen eines
Verschlußstückes, geschlossen wird. Sofern das angesprochene Schlauchstück
endseitig hin offen ist, kann die Einspannstelle aus zwei Halteraufnahmen gebil
det sein, die endseitig das Schlauchstück innerhalb der Formvorrichtung festhal
ten. Die fertig hergestellte Speicherblase weist dann endseitig zwei Öffnungen
auf, von denen eine zum Befüllen der Speicherblase mit einem Gas, insbeson
dere Stickstoffgas, dient und die andere Öffnung läßt sich mit einer Endplatte
verschließen.
Für das Formgebungsverfahren ist es vorteilhaft, wenn die Ringfläche des Form
rohlings der Ringfläche des fertigen Blasenteiles entspricht, wobei der Formroh
ling selbst ohne weiteres Längen bis 2 m aufweisen kann, um gegebenenfalls
einteilige Speicherblasen herzustellen, die noch über ein Fassungsvolumen von
50 l hinausgehen. Des weiteren ist vorzugsweise das Material des Formrohlings
luftfrei und homogen und seine Herstellung kann mittels üblicher Extruder er
folgen, wobei in Fortsetzung der Erfindung vorgesehen ist, einen unmittelbar
aus dem Extruder stammenden Formrohling in die Formvorrichtung automati
siert einzuführen und die fertige Speicherblase auszuführen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen in prinzipieller Darstellung die
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Formvorrichtung mit einge
spanntem Formrohling;
Fig. 2 einen Längsschnitt der zum Festlegen des Formrohlings in
der Formvorrichtung vorgesehenen Halteaufnahme;
Fig. 3 in Draufsicht zwei Ringsegmente zum Bilden einer Ein
spannung für den Formrohling;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Haltevorrichtung zum Festle
gen des Haltedornes innerhalb der Formvorrichtung.
Die in der Fig. 1 dargestellte Formvorrichtung ist in ihrer bevorzugten Lagean
ordnung gezeigt, d. h. die Längsachse der Formvorrichtung verläuft in einer ho
rizontalen Ebene. Jedoch sind auch andere Einbaulagen, beispielsweise in senk
rechter Anordnung, möglich. Die Formvorrichtung weist ein dünnwandiges Ge
häuse 10 auf, das aus Einzelsegmenten zusammensetzbar ist, die insbesondere
durch Schweißverbindungen miteinander verbindbar sind. Das Gehäuse 10
weist im Grunde nach die Kontur einer üblichen Blase auf und insbesondere
die Innenmantelform 12 entspricht der beabsichtigten, herzustellenden Blasen
form. Das im Durchmesser im wesentlichen zylindrische Gehäuse 10 ist an sei
nem einen Ende über einen gewölbten Deckelteil 14 druckdicht verschlossen
und am anderen Ende ist eine als Ganzes mit 16 bezeichnete Einspannstelle
vorhanden, die eine Öffnung 18 in das Innere der Formvorrichtung freiläßt und
die nachfolgend noch näher beschrieben wird.
In das Gehäuse 10 hineinragend und koaxial zur Längsrichtung der Formvor
richtung verlaufend ist ein Haltedorn 20 vorgesehen, der als Siebrohr ausgebil
det ist. An seinem dem Deckelteil 14 des Gehäuses 10 benachbarten Ende ist
der Haltedorn 20 mit einer massiven Abschlußkappe 22 versehen. An seinem
anderen Ende stützt sich der Haltedorn 20 auf einem zylindrischen Absatz 24
einer sich konisch nach außen hin erweiternden Aufnahme 26 ab, die einen
Mittenkanal 28 aufweist, der die angesprochene Öffnung 18 bildet und mithin
die Verbindung zwischen dem Inneren des Haltedornes 20 und der Umgebung
oder einer druckführenden Anschlußstelle (nicht dargestellt) herstellt. Auf den
Haltedorn 20 läßt sich ein schlauchförmiger Formrohling 30 aufziehen, was
außerhalb der Formvorrichtung geschieht, und der aus einem dehnbaren Mate
rial, insbesondere aus einem Elastomer-Material, vorzugsweise aus Nitrilkaut
schuk, besteht.
Die Abmessungen des Formrohlings stehen in entsprechendem Verhältnis zur
notwendigen Aufweitung und den Abmessungen des Fertigteiles. An seinem
um die Abschlußkappe 22 des Haltedornes 20 herumgeführten und geschlosse
nen Endes ist der Formrohling 30 zwischen der Abschlußkappe 22 und der
Innenwand des Deckelteiles 14 angeordnet. Die dahingehende Anlage kann
klemmend auf den Formrohling 30 an dieser Stelle wirken, vorzugsweise ist
jedoch der Formrohling 30 in seiner in der Fig. 1 gezeigten Stellung auf der Ab
schlußkappe 22 für den Formvorgang frei bewegbar geführt. Das andere freie
Ende des Formrohlings 30 ist über eine absatzartige Verlängerung auf der koni
schen Erweiterung der zylindrischen Aufnahme 26 gehalten und dort über zwei
geteilte Ringsegmente 32 fixiert.
Die Einspannstelle 16 weist darüber hinaus einen mit dem Gehäuse 10 ver
schweißten zylindrischen Einschubflansch 34 auf, der an seinem zur Umge
bung hin gewandten Ende eine konisch sich erweiternde Ring- und Anlageflä
che 36 hat, die eine den Spalt 38 zwischen den beiden Ringsegmenten 32 ver
engende Zustellbewegung auf die angesprochenen Ringsegmente 32 ausübt, so
bald die Haltevorrichtung in Form der Halteplatte 40 nach der Fig. 4 randseitig
mit dem Einschubflansch 34, beispielsweise über eine Schraubverbindung, fest
verbunden wird. Der Rohling läßt sich jedoch auch mit hydraulischen, pneu
matischen oder mechanisch betätigten Spannelementen befestigen, so daß eine
weitgehende Freiheit bei der Gestaltung des Dichtwulstes gegeben ist. Die
flanschartige Halteplatte 40 ist mit einem Durchgang 42 versehen in den die
Aufnahme 26 mit einem abgesetzten zylindrischen Endstück 44 eingreift. Das
freie Ende der konisch nach außen sich erweiternden Ringsegmente 32 ragt vor
dem vollständigen Zusammenbau der Formvorrichtung mit dem Formrohling
30 mit einem axial vorgebbaren Abstand über die freie Endseite des Einschub
flansches 34 derart hinaus, daß zwischen Einschubflansch 34 und Halteplatte
40 ein Spalt begrenzt ist, der sich im Durchmesser verringert, sobald die Zu
stellbewegung der Halteplatte 40 auf den Einschubflansch 34 zu erfolgt. Bei der
dahingehenden Zustellbewegung gleitet die konische Außenfläche der beiden
Ringsegmente 32 entlang der konischen Ring- und Anlagefläche 36 des Ein
schubflansches 34 mit der Folge, daß sich eine radiale Zustellbewegung auf das
eingespannte Ende des Formrohlings 30 ergibt, der dann tust auf der Aufnahme
26 gehalten ist. Gleichzeitig kann über eine entsprechende Formgebung der
Ringsegmente 32 die Verwendung anderer geeigneter Spannelemente und/oder
durch Anpassung der Halteplatte 40 die Formgebung des Einspannwulstes der
fertigen Blase oder Membran erfolgen.
Der Formrohling 30 besteht aus im wesentlichen luftfreiem Material und weist
einen homogenen Materialaufbau auf. Seine Herstellung kann mittels üblicher
Extruder vor dem Einsetzen in die Formvorrichtung erfolgen. Der Formrohling
30 umschließt unter Beibehalten eines radialen Abstandes den Haltedorn 20.
Das als Haltedorn 20 zum Einsatz kommende Siebrohr verfügt über nicht näher
dargestellte Durchlässe, die über den zylindrischen Umfang des Haltedornes 20
verteilt sind und die eine mediumführende Verbindung zwischen dem Inneren
des Haltedornes 20 und dem von Formrohling 30 und dem Außenumfang des
Haltedornes 20 eingeschlossenen Raum erlauben. Der von dem Außenumfang
des Formrohlings 30 und der Innenmantelform 12 des Gehäuses 10 begrenzte
Aufweitraum 46 steht für die mögliche Aufweitung des Formrohlings 30 zur
Verfügung. An dem Deckelteil 14 des Gehäuses 10 der Formvorrichtung ist des
weiteren ein ansteuerbares Ventil 48 angeordnet, das insbesondere der Vaku
umerzeugung und dem Einblasen von Luft in die Formvorrichtung dient.
Bei dem mittels der beschriebenen Formvorrichtung verwirklichbaren Verfahren
zum Herstellen einteiliger Blasen für Hydrospeicher, insbesondere für Blasen
speicher, bei dem der schlauchförmige Formrohling 30 aus dehnbarem Kaut
schuk innerhalb der Formvorrichtung mittels der Einspannstelle 16 nach außen
hin gasdicht festgelegt ist, wird zunächst über das Ventil 48 innerhalb des
Aufweitraumes 46 ein Vakuum erzeugt. Ebenso wird über die Öffnung 18 und
den Mittenkanal 28 im Inneren des Haltedornes 20 ein Vakuum hergestellt.
Der Formrohling 30 nimmt dann im wesentlichen seine in der Fig. 1 gezeigte
Stellung innerhalb der Formvorrichtung ein. Nach Schließen des Ventils 48
wird dann über die Öffnung 18 ein Dehnmedium in das Innere des Haltedor
nes 20 eingebracht, insbesondere in Form von Kaltluft im Niederdruckbereich
von 0,3 bis 0,4 bar. Bei diesem Kaltaufweitvorgang weitet das Dehnmedium
den Formrohling 30 um den Faktor 3 bis 5 seines ursprünglichen, in der Fig. 1
gezeigten Volumens auf. Vorzugsweise legt sich hierbei bereits der Formrohling 30
vollständig an die Innenmantelform 12 an, welche der herzustellenden Bla
senform entspricht.
Anschließend wird mittels eines Formgebungsmediums, vorzugsweise in Form
von Heißdampf, mit einem Druck von ca. 4 bis 25 bar, welches ebenfalls über
die Öffnung 18 zugeführt wird, und über die Durchlässe des Haltedornes 20
auf die Innenseite des aufgeweiteten Formrohlings einwirkt dieser längs der In
nenmantelform 12 unter Bildung der Speicherblase ausgehärtet. Das dahinge
hende Formgebungsmedium weist eine Temperatur auf, die geeignet ist, das
Elastomer-Material der Blase zu vulkanisieren, wobei die Vulkanisierung noch
durch eine Beheizung des Gehäuses 10 von außen über eine geeignete Heiz
einrichtung (nicht dargestellt) unterstützt werden kann. Nach dem Vulkanisier
schritt und der Fertigstellung der einteiligen Blase wird die Haltevorrichtung in
Form der Halteplatte 40 gelöst und die fertige Blase kann aus der Formvorrich
tung, wenn notwendig auch nach Trennung des oder der Deckelteile vom Ge
häuse 10, entfernt werden. Dieser Vorgang kann noch dadurch unterstützt wer
den, daß über das dann wiederum aufgesteuerte Ventil 48 Luft in die Formvor
richtung eingeblasen wird. Die Formvorrichtung steht dann für einen erneuten
Formvorgang zur Verfügung.
Die Formvorrichtung ist mit ihren Einzelbauteilen im wesentlichen modular
aufgebaut, so daß für unterschiedlichste Blasengrößen im Prinzip immer ein
und derselbe Aufbau der Formvorrichtung verwendet werden kann. Ebenso ist
der Verfahrensablauf bis auf eventuell sich ändernde Temperatur- und Druck
vorgaben gleich. Neben den bereits genannten Kosteneinsparungen ist auch
eine größere Freiheit bei der Gestaltung der Einknöpfdurchmesser gegenüber
den Blasendurchmessern gegeben, da eine wesentlich leichtere Formung er
reicht ist. Dies erlaubt eine weitgehende Ventilkörperanpassung und mithin
eine Reduzierung der Teilevielfalt.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform der Formvorrichtung kann das
Siebrohr 20 auch durch ein zylindrisch geschlossenes Rohr ersetzt sein, wobei
die Abschlußkappe 22 entfällt. Die Zufuhr der Medien erfolgt dann über die
derart freigegebene Endöffnung des Rohres. Bei einer weiteren, nicht dargestell
ten geänderten Ausführungsform der Formvorrichtung kann das Siebrohr 20 mit
Abschlußkappe 22 auch vollständig entfallen und die Dehnmedien werden
über die Öffnung 18 unmittelbar in den Schlauchrohling 30 eingebracht.
Claims (15)
1. Verfahren zum Herstellen einteiliger Blasen für Hydrospeicher, insbeson
dere für Blasenspeicher, bei dem ein schlauch- oder topfförmiger Form
rohling (30) aus dehnbarem Material, insbesondere aus Elastomer-Materi
al, innerhalb einer Formvorrichtung mittels einer Einspannstelle (16) fest
gelegt wird, mittels eines Dehnmediums an die vorgebbare Form der
Formvorrichtung angelegt wird und in dieser Stellung mittels des Dehn
mediums und/oder eines Formgebungsmediums die tatsächliche Form der
Blase erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dehnmedi
um Gase, Fluide, pastöse Medien oder Feststoffe sowie Kombinationen
hiervon eingesetzt werden und daß als Formgebungsmedium ein Wärmee
nergieträger eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Dehnmedium im Niederdruckbereich, insbesondere von 0,01 bis 10 bar,
eingesetzt wird oder innerhalb der Formvorrichtung gegenüber dem dehn
baren Material ein Vakuum ausbildet, und daß der Wärmeenergieträger
einen Druck von ca. 4 bis 25 bar aufweist und insbesondere gasförmig
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dehnmedium Luft, insbesondere Kaltluft, und als Formgebungs
medium Heißdampf eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Dehnmediums ein Aufweitvorgang, insbesondere um ein
Vielfaches des ursprünglichen, von dem Formrohling (30) umfaßten Volu
mens, durchgeführt wird und daß mittels des Formgebungsmediums bei
oder nach dem Aufweiten die derart entstandene Blasenform ausvulkani
siert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß vor oder mit dem Einwirken des Dehnmediums ein Vakuum in der
Formvorrichtung mit dem Formrohling (30) eingestellt wird, das insbeson
dere innerhalb und/oder außerhalb des Rohlings (30) auf diesen einwirkt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Formgebungsmedium zeitlich länger als das Dehnmedium auf
den Formrohling (30) einwirkt und daß im Bereich der Einwirkung des
Formgebungsmediums zusätzlich die Formvorrichtung von außen her be
heizt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Formerzeugung der Blase in die Formvorrichtung zum Ent
fernen der Blase Luft eingeblasen wird.
9. Formvorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkontur (12) der
Vorrichtung der herzustellenden Blasenform entspricht und daß der Form
rohling (30) mittels der Einspannstelle (16), vorzugsweise in Form eines
Haltedornes (20) befestigt, innerhalb der Vorrichtung anordenbar ist.
10. Formvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Hal
tedorn (20) ein Siebrohr ist mit einem Anschluß (28) für das jeweilige
Dehn- und Formgebungsmedium und daß die Formvorrichtung für die Zu- und
Abfuhr von Luft mit einem ansteuerbaren Ventil (48) versehen ist, das
in den Formraum der Vorrichtung mündet.
11. Formvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Haltedorn (20) eine Aufnahme (26) für das freie Ende des Formroh
lings (30) aufweist, der mittels geteilter Ringsegmente (32) oder anderer
hydraulisch, pneumatisch oder mechanisch betätigter Spannelemente auf
dem Haltedorn (20) festlegbar ist, der zusammen mit dem Formrohling
(30) über eine Haltevorrichtung (40) in die Formvorrichtung einsetzbar ist.
12. Formvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der freie Raum zwischen der Forminnenwand (12) der Vor
richtung und dem Haltedorn (20) dem möglichen Aufweitraum (46) für
die Aufweitung des Formrohlings (30) entspricht.
13. Formrohling zum Durchführen des Verfahrens sowie zum Einsatz bei der
Formvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß er aus einem Elastomer besteht, insbesondere Nitril
kautschuk, und daß er einen nach mindestens einer Seite hin offenen
Schlauch ausbildet oder aus einer aufweitbaren Membran besteht.
14. Formrohling nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Wanddicke entsprechend dem Verhältnis von Aufweitung zur Wanddicke
des Fertigteiles festgelegt ist und Längen bis 2 m aufweist.
15. Formrohling nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
sein Material luftfrei und homogen ist und daß seine Herstellung mittels
geeigneter Kolben- oder Schneckenextruder erfolgt.
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DE1995144827 DE19544827C2 (de) | 1995-12-01 | 1995-12-01 | Einteilige Blase für Hydrospeicher |
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Family Applications (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20108781U1 (de) | 2001-05-25 | 2001-09-13 | Reinelt, Markus, 49124 Georgsmarienhütte | Speicherbehälter, insbesondere Niederdruck-Gasspeicher, mit mindestens einer flexiblen, dichtenden Membran |
DE19952490C1 (de) * | 1999-10-30 | 2001-10-18 | Horst Jansen | Druckspeicherblase und Verfahren zum Herstellen einer Druckspeicherblase |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0505338A1 (de) * | 1991-03-20 | 1992-09-23 | MARTINELLO ARTICOLI TECNICI SpA | Membrane für Ausdehnungstanks und Form zur Herstellung der Membrane |
-
1995
- 1995-12-01 DE DE1995144827 patent/DE19544827C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0505338A1 (de) * | 1991-03-20 | 1992-09-23 | MARTINELLO ARTICOLI TECNICI SpA | Membrane für Ausdehnungstanks und Form zur Herstellung der Membrane |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19952490C1 (de) * | 1999-10-30 | 2001-10-18 | Horst Jansen | Druckspeicherblase und Verfahren zum Herstellen einer Druckspeicherblase |
DE20108781U1 (de) | 2001-05-25 | 2001-09-13 | Reinelt, Markus, 49124 Georgsmarienhütte | Speicherbehälter, insbesondere Niederdruck-Gasspeicher, mit mindestens einer flexiblen, dichtenden Membran |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19544827C2 (de) | 1997-09-18 |
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