DE19544713A1 - Verfahren für den Zuschnitt und die Montage von Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten - Google Patents
Verfahren für den Zuschnitt und die Montage von Dämmstoff- oder VerkleidungsplattenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für den
Zuschnitt und die Montage von Dämmstoff- oder Verkleidungs
platten an Gebäudeaußenwänden.
Besonders an älteren Gebäuden werden häufig zur Wärmedäm
mung und zum Einsparen von Heizkosten an den Außenwänden
nachträglich Dämmstoffplatten befestigt, auf deren Außen
fläche dann ein Putz aufgebracht wird. Solche Dämmstoff
platten werden meist aus geschäumtem Kunststoff oder einem
anderen wärmedämmenden Material hergestellt.
Soll hauptsächlich das äußere Erscheinungsbild von Gebäuden
verändert werden, werden an den Außenwänden häufig dünne
Verkleidungsplatten befestigt. Sie bestehen meist aus Ze
ment oder Beton, deren Außenflächen in Struktur und Farbe
verschiedenen Baustoffen, beispielsweise Klinkern, Ziegel
steinen oder einem Putz, ähnlich sehen.
Das Anbringen von Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten an
Gebäudeaußenwänden erfolgt für beide Plattenarten auf
gleiche Weise. Im folgenden soll nur auf Dämmstoffplatten
eingegangen werden, es versteht sich jedoch, daß für Ver
kleidungsplatten sinngemäß das gleiche gilt.
Nach dem Stand der Technik wird zum Verlegen von Dämmstoff
platten auf Gebäudeaußenwänden ein Gerüst entlang dieser
Wände errichtet. Von dem Gerüst aus vermessen Arbeiter die
Außenwand und schneiden aus standardisierten Dämmstoff
platten entsprechend geformte Stücke zurecht. Dieser Zu
schnitt der Dämmstoffplatten findet meist am Erdboden
statt, da dort die nötigen Werkzeuge und ausreichend Bewe
gungsfreiraum vorhanden sind. Mit der zugeschnittenen
Platte begeben sich die Arbeiter dann wieder auf das Ge
rüst, um die Platte an der vorgesehenen Stelle an der
Gebäudeaußenwand zu befestigen.
Das Anbringen der Dämmstoffplatten nach diesem Verfahren
hat mehrere Nachteile. Zum einen muß bereits zum Anbringen
der Platten ein Gerüst entlang der Gebäudewand errichtet
werden. Während der gesamten Dauer des Anbringens der Plat
ten muß dieses Gerüst dort stehen. Dies ist ein erheblicher
Kostenfaktor, der den Preis für das Anbringen von Dämm
stoffplatten in die Höhe treibt.
Außerdem ist dieses Verfahren sehr arbeits-, zeit- und ko
stenintensiv. Die Arbeiter müssen ständig zwischen Gerüst
und Erdboden hin und her pendeln, um die zu verkleidende
Gebäudeaußenwand zu vermessen, die Platten zurecht zu
schneiden und diese dann an der Gebäudeaußenwand anzubrin
gen. Selbst wenn durch Arbeitsteilung einzelne Arbeiter nur
die Gebäudeaußenwand vermessen, andere nur Platten zu
schneiden und wieder andere nur die zugeschnittenen Platten
an der Gebäudeaußenwand anbringen, entfallen zwar die lan
gen Wege zwischen Gerüst und Erdboden, es ergeben sich aber
neue Probleme. Die Kommunikation zwischen vermessendem und
zuschneidendem Arbeiter stellt eine Fehlerquelle dar.
Besonders im Bereich von Gebäudeöffnungen in der Außenwand,
wo zum Teil sehr komplizierte Plattenformen zugeschnitten
werden müssen, kann es leicht zu Kommunika
tionsschwierigkeiten zwischen den beiden Arbeitern kommen.
Die Folge sind ungenau oder falsch zugeschnittene Platten.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, welches ein schnelles und genaues Vermessen der
zu verkleidenden Gebäudeaußenwand, einen genauen Zuschnitt
der Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten und eine schnelle
Montage der zugeschnittenen Platten an der Gebäudeaußenwand
ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend
von dem Verfahren der eingangs genannten Art die folgenden
Verfahrensschritte vor:
- a) Die Maße der zu verkleidenden Gebäudeaußenwand mit Ge bäudeöffnungen, insbesondere Fenstern und Türen und bei Fertigbauten die Maße der einzelnen Fassadenplatten wer den optoelektronisch erfaßt,
- b) die Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten werden entspre chend den so erhaltenen Gebäudedaten zugeschnitten und
- c) an der Gebäudewand angebracht.
Dies hat den Vorteil, daß das Vermessen und das Zuschneiden
der Dämmstoffplatten stark rationalisiert werden können.
Die Folge sind Zeit- und damit Kosteneinsparungen in be
trächtlicher Höhe.
Das Erfassen der zu verkleidenden Gebäudeaußenwände auf
optoelektronischem Wege kann bequem vom Erdboden aus ge
schehen. Dadurch kann auf das Errichten eines Gerüstes zum
manuellen Vermessen der zu verkleidenden Gebäudeaußenwände
verzichtet werden. Dies führt zu einer weiteren Reduzierung
der Kosten.
Darüber hinaus ist dieses Meßverfahren äußerst genau und
verhindert eventuelle Fehlmessungen durch die Arbeiter.
Dies ist besonders im Bereich von Gebäudeöffnungen, insbe
sondere Fenstern und Türen, wichtig, da dort die Gebäude
maße besonders genau zu erfassen sind.
Bei Fertigbauten ist es sinnvoll, die Maße der einzelnen
Fassadenplatten, aus denen die Gebäudewände von Fertig
bauten aufgebaut sind, mit zu berücksichtigen. Die Wärme
dehnungen solcher Gebäudewände aufgrund hoher Temperatur
differenzen sowie andere Bewegungen werden hauptsächlich
über elastische Fugen zwischen den einzelnen Fassaden
platten ausgeglichen. Beim Anbringen von Dämmstoff- oder
Verkleidungsplatten auf die Außenwände in Fertigteilbau
weise muß darauf geachtet werden, daß diese Platten die
Fugen zwischen den einzelnen Fassadenplatten nicht über
decken. In diesem Bereich könnte es sonst aufgrund von
Wärmedehnungen der Fassadenplatten zu Spannungen und Riß
bildung in den Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten kommen.
Dies kann dadurch verhindert werden, daß die Maße der
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten denen der einzelnen
Fassadenplatten entsprechen, die Ränder der Dämmstoff- oder
Verkleidungsplatten mit denen der Fassadenplatten ab
schließen und die Fugen zwischen den einzelnen Fassaden
platten nicht durch Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
durchgehend überdeckt werden. So können die Dämmstoff- oder
Verkleidungsplatten den Wärmedehnungen der Fassadenplatten
folgen, ohne daß große Spannungen oder gar Rißbildung auf
treten.
Die Fugen zwischen den einzelnen Dämmstoff- oder Verklei
dungsplatten werden ihrerseits zur Feuchtigkeits- und
Wärmeisolation mit einem elastischen Material ausgefüllt,
das den Wärmedehnbewegungen der elastischen Fugen zwischen
den einzelnen Fassadenplatten problemlos folgen kann.
Die auf optoelektronischem Wege erhaltenen Gebäudedaten
werden gespeichert, um sie später bei Bedarf jederzeit ab
rufen zu können.
Dann werden die Dämmstoffplatten entsprechend den durch die
optoelektronische Vermessung erhaltenen Gebäudedaten zuge
schnitten. Nach dem Zuschneiden der Platten werden diese
beschichtet und mit fortlaufenden Nummern versehen, die die
Montagereihenfolge der zugeschnittenen Platten an der zu
verkleidenden Gebäudeaußenwand wiedergeben.
Das Anbringen der derart durchnumerierten zugeschnittenen
Platten erfolgt ohne Gerüst. Mittels einer fahrbaren Hub
arbeitsbühne mit einer beweglich an einen Ausleger befe
stigten Arbeitsplattform kann ein Monteur Platte für Platte
gemäß der Durchnumerierung in kurzer Zeit an der Außenwand
befestigen. Dabei ist es sinnvoll, wenn der Monteur auf der
Arbeitsplattform einen kleinen Vorrat aufeinanderfolgend
durchnumerierter Dämmstoffplatten hat. Lediglich wenn
dieser Vorrat aufgebraucht ist, muß die Arbeitsplattform
zum Erdboden zurück und die nächsten aufeinanderfolgend
durchnumerierten Platten aufnehmen. Es ist auch denkbar,
daß der Nachschub an durchnumerierten zugeschnittenen
Platten durch ein automatisches Transportsystem,
beispielsweise ein Förderband oder einen Fassadenlift, be
werkstelligt wird.
Viele modernen Gebäude verfügen über ein Flachdach. Beson
ders zum Anbringen großflächiger, zugeschnittener
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten auf den Fassadenplatten
eines Fertigteilbaus empfiehlt es sich, die zugeschnittenen
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten von dem Flachdach an
ihre Montageposition an der Gebäudeaußenwand herabzulassen.
Dort können die Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten dann
von Arbeitern auf Hubarbeitsbühnen problemlos befestigt
werden. So kann für das Befestigen der Dämmstoff- oder Ver
kleidungsplatten an der Gebäudeaußenwand auf das zeit- und
kostenintensive Errichten eines Baugerüstes verzichtet
werden.
Der Zuschnitt und die Beschichtung der Dämmstoffplatten
entsprechend den Gebäudedaten kann in einer Werkstatt oder
einer Halle durchgeführt werden. Dadurch wird ein Arbeiten
auch bei Regen oder sehr tiefen Temperaturen möglich.
Außerdem können durch das Zuschneiden der Platten an einem
geschlossenen Ort Späne, die vor allem beim Zuschneiden von
Dämmstoffplatten aus geschäumtem Kunststoff entstehen, ge
zielt aufgefangen und der Wiederverwertung zugeleitet oder
entsorgt werden. Eine Verschmutzung der Umwelt durch diese
Späne wird vermieden.
Die Zuschneidehallen verfügen über ausreichend Platz, um
darin auch sehr große Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
mit mehreren Metern Seitenlänge zurechtschneiden zu können.
Solche großen Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten decken
jeweils einzelne Fassadenplatten von Fertigbauten komplett
ab. Die Fugen dieser Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
decken sich mit den Fugen der Fassadenplatten. Die
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten können dadurch den Wär
medehnbewegungen der Fassadenplatten folgen, ohne daß es in
den Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten zu Spannungen oder
Rißbildungen käme. Mittels der großen Dämmstoff- oder Ver
kleidungsplatten kann eine Gebäudeaußenwand in wesentlich
kürzerer Zeit verkleidet werden, als dies mit den
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten herkömmlicher standar
disierter Größe möglich wäre.
Die Befestigung der Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten an
der Gebäudeaußenwand erfolgt mittels geeigneter Befesti
gungselemente. Diese Befestigungselemente werden beispiels
weise mittels druckluftbetriebener Setzgeräte in die Gebäu
deaußenwand eingetrieben und in dieser verankert. Die Punk
te, an denen Befestigungselemente in die Gebäudeaußenwand
eingetrieben werden sollen, werden vorzugsweise telemetri
sch mit einem Laser ermittelt und angezeigt. Der Arbeiter,
der die Montage der Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten an
der Gebäudeaußenwand durchführt, kann einfach ohne großen
Zeitaufwand die Befestigungselemente an den markierten
Punkten mittels des Setzgerätes in die Gebäudeaußenwand
eintreiben und damit die Dämmstoff- oder Verkleidungsplat
ten an dieser sicher befestigen.
Nach dem Befestigen der Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
an der Gebäudeaußenwand werden im Bereich der Gebäudeöff
nungen neue, tiefere Leibungen und Sturze angebracht. Im
Bereich von Fensteröffnungen kann das gesamte Fenster wei
ter nach außen versetzt werden. Dadurch kann eine Blumen
bank, die sich meist innen vor dem Fenster, über einem
Heizkörper befindet, ebenfalls weiter nach außen versetzt
werden. In der Folge wird eine freie Zirkulation der Heiz
luft im Gebäudeinneren ermöglicht, was zu einer besseren
Wärmeverteilung im Gebäudeinneren und damit zu einer wei
teren Heizkosteneinsparung führt.
Die Außenflächen der an der Gebäudeaußenwand befestigten
Dämmstoffplatten werden alle oberflächengestaltet, d. h. mit
einer Putzschicht und/oder einem Farbanstrich versehen. Die
Putzschicht und der Farbanstrich schützen die
Dämmstoffplatten gegen Wetter- und Umwelteinflüsse. Darüber
hinaus sind die verkleideten Gebäude nicht nur sehr gut
wärmeisoliert, sondern verfügen auch äußerlich über ein
völlig neues Erscheinungsbild.
Die Fugen zwischen den Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
werden nach deren Befestigung an der Gebäudeaußenwand mit
einem elastischen Material, vorzugsweise einem Kompressi
onsband, zur Feuchtigkeits- und Wärmeisolation ausgefüllt.
Dabei ist das Kompressionsband farblich auf die oberflä
chengestalteten Dämmstoffplatten abgestimmt und paßt sich
problemlos dem äußeren Erscheinungsbild der gesamten ver
kleideten Gebäudeaußenwand an.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß die zugeschnittenen Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
einzeln oberflächengestaltet, insbesondere verputzt
und/oder angestrichen werden. Die Oberflächengestaltung der
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten kann direkt im Anschluß
an das Zuschneiden unter Ausnutzung der o.g. Vorteile eben
falls in einer Halle oder einer Werkstatt durchgeführt wer
den. Die Oberflächengestaltung kann manuell oder maschinell
erfolgen. Das manuelle Verputzen der einzelnen Dämmstoff
platten hat den Vorteil, daß es von einem einzelnen Arbei
ter ausführt werden kann. Würden etwa die Außenflächen
aller Dämmstoffplatten nach dem Befestigen an der Gebäude
wand gemeinsam verputzt werden, müßte dies von mehreren
Arbeitern in kontinuierlicher Arbeit durchgeführt werden,
da die große Putzfläche sonst ungleichmäßig trocknen würde
und die einzelnen Arbeitsansätze sichtbar wären.
Die Oberflächengestaltung der einzelnen Dämmstoffplatten in
einer Halle oder einer Werkstatt direkt nach dem Zuschnitt
der Dämmstoffplatten hat außerdem den Vorteil, daß der aus
führende Arbeiter in einer für ihn bequemen Arbeitsposition
die Dämmstoffplatte verputzen und/oder anstreichen kann.
Auf das zeit- und kostenaufwendige Errichten eines Arbeits
gerüstes entlang der Gebäudeaußenwand, um die Oberfläche
der Dämmstoffplatten zu verputzen und anzustreichen, kann
zudem verzichtet werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß das Anbringen der zugeschnittenen Dämmstoff- oder Ver
kleidungsplatten nach einem aus den Gebäudedaten ermittel
ten zeitoptimierten Verlegeplan erfolgt.
Aus den durch die optoelektronische Erfassung erhaltenen
Gebäudedaten wird durch einen Computer ein Verlegeplan er
mittelt. In diesem werden beispielsweise die Größe der
Dämmstoffplatten, die Form der zu verkleidenden Gebäudewand
und ein möglichst rationelles Befestigen der Dämmstoff
platten an der Gebäudewand berücksichtigt. Er beinhaltet
u. a. die Reihenfolge, in der die zugeschnittenen
Dämmstoffplatten zeitoptimiert vor Ort an der zu verklei
denden Gebäudeaußenwand anzubringen sind. Zeitoptimiert
bedeutet in diesem Zusammenhang, daß die Dämmstoffplatten,
unter Berücksichtigung der für das Anbringen der Platten
wichtigen Faktoren, in möglichst kurzer Zeit erfolgt.
Eine anschließende fortlaufende Numerierung der zugeschnit
tenen Platten gemäß des Verlegeplans ermöglicht eine rasche
und unkomplizierte Umsetzung des Verlegeplans bei dem An
bringen der zugeschnittenen Dämmstoffplatten. Es ist denk
bar, daß der Verlegeplan auch Angaben über Position und An
zahl der Befestigungselemente der Platten enthält. Die Po
sition der Befestigungselemente kann wieder mittels eines
Lasers telemetrisch ermittelt und angezeigt werden.
Um beim Zuschnitt der Dämmstoffplatten möglichst wenig Ma
terial zu verbrauchen, sieht eine weitere Ausführungsform
vor, daß der Zuschnitt der Dämmstoff- oder Verkleidungs
platten materialoptimiert mittels einer CNC-gesteuerten
Schneidemaschine erfolgt, deren Steuerdaten aus den Gebäu
dedaten und dem Verlegeplan ermittelt werden.
Eine solche computergesteuerte Schneidemaschine hat den
Vorteil, daß die Platten schneller und genauer zugeschnit
ten werden, als dies auf manuellem Wege möglich wäre. Zudem
wird die Anzahl der Mensch-Maschine-Schnittstellen redu
ziert und damit weitere mögliche Fehlerquellen ausgeschal
tet.
Es ist vorstellbar, daß die Schneidemaschine mit einer Was
ser- oder einer Glühdrahtschneidevorrichtung versehen ist.
Eine automatische Zuführung der standardisierten Platten
würde zu einer weiteren Zeitersparnis führen. Die CNC-ge
steuerten Schneidemaschinen erlauben auch das Zuschneiden
von großen Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten, die haupt
sächlich zum Abdecken ganzer Fassadenplatten im Fertigbau
eingesetzt werden.
Nach dem automatischen Zuschneiden der Dämmstoffplatten
werden sie dann gemäß des Verlegeplans automatisch fortlau
fend durchnumeriert.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß zum Anbringen der zugeschnittenen Dämmstoff- oder Ver
kleidungsplatten an den Gebäudeaußenwänden längenvariable
Befestigungselemente benutzt werden.
Bei der Montage der zugeschnittenen Dämmstoffplatten werden
Befestigungselemente benötigt, die schnell und einfach an
bringbar und sicher in der Gebäudewand verankerbar sind.
Besonders geeignet für diesen Zweck sind Befestigungs
elemente, die mit einem einzigen Schlag, beispielsweise
mittels druckluftbetriebener Setzgeräte, an einer Gebäude
außenwand befestigt werden. Dabei ist es wichtig, daß die
Befestigungselemente stets vorschriftsmäßig im Mauerwerk
verankert sind. Um nachträglich noch den Abstand der
Platten von der Außenwand regulieren zu können, etwa um
Unebenheiten in der Gebäudewand auszugleichen, ist der Ein
satz von längenvariablen Befestigungselementen besonders
günstig.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand ei
nes Ablaufdiagramms näher erläutert.
Durch das optoelektronische Erfassen einer zu verkleidenden
Gebäudeaußenwand erhält man Gebäudedaten. Diese Gebäudeda
ten spiegeln die Maße und Formen der Gebäudeaußenwand mit
den darin enthaltenen Gebäudeöffnungen, insbesondere Türen
und Fenster, und bei Fertigbauten die Aufteilung der Gebäu
deaußenwände in einzelne Fassadenplatten wider. Durch das
optoelektronische Erfassen der Gebäudeaußenwand werden Meß
fehler ausgeschlossen.
Mittels eines Computers wird aus diesen Gebäudedaten ein
Verlegeplan erstellt. In diesem Verlegeplan werden die Maße
und die Form der Gebäudeaußenwand, die Größen der ursprüng
lichen Standard-Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten sowie
andere Parameter berücksichtigt. Der Verlegeplan liefert
eine zeitoptimierte Verlegereihenfolge der zugeschnittenen
Platten.
Aus dem Verlegeplan und den Gebäudedaten werden dann mit
tels des Computers Steuerdaten für eine computergesteuerte
Schneidemaschine ermittelt. Durch die elektronische Weiter
verarbeitung der Gebäudedaten innerhalb des Computers wer
den Mißverständnisse in der Übertragung oder andere Über
tragungsfehler zwischen Vermessen und Zuschneiden der Plat
ten ausgeschlossen. Das automatische Zuschneiden der Plat
ten spart im Gegensatz zum herkömmlichen manuellen Zu
schneiden sehr viel Zeit und Arbeitsaufwand ein. Außerdem
wird dadurch ein versehentliches falsches Zuschneiden der
Platten verhindert.
Die anschließende Oberflächengestaltung der Platten, insbe
sondere Verputzen und Anstreichen, kann manuell oder ma
schinell erfolgen. Das Verputzen der einzelnen Dämmstoff
platten kann von einem einzigen Arbeiter durchgeführt wer
den, da auch bei großflächigen Dämmstoffplatten ein gleich
mäßiges Trocknen des Putzes sichergestellt ist und dadurch
keine Arbeitsansätze sichtbar sind. Der Arbeiter kann das
Verputzen und Anstreichen der einzelnen Dämmstoffplatten in
einer für ihn bequemen Arbeitsposition durchführen.
Nach dem Zuschnitt und der Oberflächengestaltung der Plat
ten werden diese gemäß des Verlegeplans durchlaufend nume
riert, so daß sie vor Ort auf der Baustelle nur noch der
Reihe nach an der Gebäudeaußenwand befestigt werden müssen.
Vom Verarbeiten der Gebäudedaten bis zur Numerierung der
Platten können alle Abläufe an einem einzigen Ort, bei
spielsweise einer großen Halle, durchgeführt werden. Das
erlaubt eine wesentlich höhere Rationalisierung, als dies
auf mobilen Baustellen möglich wäre. Zudem können die
Schneideabfälle, wie sie besonders bei Dämmstoffplatten aus
geschäumten Kunststoffen anfallen, aufgefangen und entsorgt
oder der Wiederverwertung zugeführt werden.
Das Anbringen der Platten an der Gebäudeaußenwand vor Ort
kann mittels eines Hubkrans mit einem am Ende des Auslegers
befestigten Korb durchgeführt werden. Dies erspart die Er
richtung eines Gerüstes. Im Hubkorb selbst ist Platz für
mehrere fortlaufend numerierte fertig zugeschnittene Plat
ten. Diese werden der Reihenfolge nach an der Gebäudeaußen
wand befestigt. Dazu können die zugeschnittenen Platten mit
Hilfe eines ebenfalls am Korb montierten kleinen mobilen
Klebstoff-Beschichtungsgerätes einseitig mit einer Kleb
stoffschicht versehen werden. Durch beispielsweise mittels
druckluftbetriebener Setzgeräte in die Gebäudeaußenwände
eintreibbarer Befestigungselemente, die vorzugsweise län
genvariabel sind, werden die Dämmstoffplatten dann in der
Gebäudewand verankert.
Nach dem Befestigen der Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten
an der Gebäudeaußenwand werden die Fugen zwischen diesen
mit einem elastischen Material, vorzugsweise einem vorkom
primierten Band, zur Feuchtigkeits- und Wärmeisolation aus
gefüllt. Das Band ist bereits farblich auf die ober
flächengestalteten Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten ab
gestimmt und paßt sich dem äußeren Erscheinungsbild der ge
samten verkleideten Gebäudeaußenwand problemlos an.
Claims (5)
1. Verfahren für den Zuschnitt und die Montage von
Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten an Gebäudeaußenwänden,
gekennzeichnet durch
die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Die Maße der zu verkleidenden Gebäudeaußenwand mit Ge bäudeöffnungen, insbesondere Fenstern und Türen, und bei Fertigbauten die Maße der einzelnen Fassadenplatten werden optoelektronisch erfaßt,
- b) die Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten werden entspre chend den so erhaltenen Gebäudedaten zugeschnitten und
- c) an der Gebäudeaußenwand angebracht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die zugeschnitten Dämmstoff- oder Verkleidungs
platten einzeln oberflächengestaltet, insbesondere verputzt
und/oder angestrichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anbringen der zugeschnittenen Dämmstoff-
oder Verkleidungsplatten nach einem aus den Gebäudedaten
ermittelten zeitoptimierten Verlegeplan erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Zuschnitt der Dämmstoff- oder Verkleidungs
platten materialoptimiert mittels einer CNC-gesteuerten
Schneidemaschine erfolgt, deren Steuerdaten aus den Gebäu
dedaten und dem Verlegeplan ermittelt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anbringen der zu
geschnittenen Dämmstoff- oder Verkleidungsplatten an den
Gebäudeaußenwänden längenvariable Befestigungselemente
benutzt werden.
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---|---|---|---|---|
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