DE19543857C2 - Vorrichtung zum Vergießen von elektronischen Bauelementen - Google Patents
Vorrichtung zum Vergießen von elektronischen BauelementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vergießen von elektronischen
Bauelementen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei elektronischen Bauelementen, insbesondere Leuchtdioden, müssen die
elektronischen Halbleiterkomponenten mit einem lichtdurchlässigen Harz
als Gießmasse vergossen werden.
Nach dem Stand der Technik ist dafür eine mechanische Spritz-Gießvorrich
tung vorgesehen mit einer Zuleitung für die Gießmasse, die im einen
Ansaug- und Verdichtungsraum führt, innerhalb dessen ein bestimmtes
Dosiervolumen gebildet wird, das mittels eines Kolbens und über eine Düse
ausgespritzt wird. Das Dosiervolumen ist dabei konstant und für eine
bestimmte Baureihe und Baugröße von elektronischen Bauelementen, ins
besondere Leuchtdioden, fest vorgegeben. Außerdem kann nach dem
Stand der Technik pro Arbeitszyklus jeweils nur ein elektronisches Bauele
ment vergossen werden.
Aus der DE 93 20 072 U1 ist eine Vorrichtung zum Befüllen einer oder mehre
rer Gießformen mit gießfähig flüssigen Medien bekannt, mit Vorratsbehälter
für die Gießmasse, mit sich anschließender Pumpeinrichtung, Verbindungs
leitung und Ventil, einer Zweifach-Kolben-Zylinder-Anordnung oder zwei
einzelnen Kolben-Zylinder-Anordnungen, die einen Stufenkolben oder
Kolben und Dosierkammern besitzt/besitzen, einer Antriebseinheit, mit
Hydraulikaggregat, Versorgungsleitungen, Servoventil(en), Inkremental
geber zur Erfassung der Kolbenposition, Drucksensor zur Erfassung des
Nachpreßdruckes und einer Steuerung zur Steuerung der Antriebseinheit
unter Berücksichtigung der von den Sensoren erfaßten Meßwerte, und
einer Mischkammer, die einerseits über Zuführleitungen und Ventile mit
den Dosierkammern verbunden ist und andererseits eine mit einem
Absperrventil versehen Gießmündung (Düse) aufweist, über die die Gieß
masse in eine Gießform zugeführt wird. Es ist dabei auch möglich für
mehrere parallel liegende Gießformen mehrere parallele Düsen anzuordnen.
Die Dosierung der Gießmasse erfolgt dabei über die Steuerung des Kolben
hubes.
Aus der DE 43 18 496 A1 ist eine Vorrichtung zum Befüllen einer oder mehre
rer Gießformen mit gießfähig flüssigen Medien bekannt, ähnlich der aus der
DE 93 20 072 U1 bekannten Vorrichtung.
Aus der DE 42 11 370 A1 ist eine Vorrichtung zum Fördern oder Dosieren von
viskosen, fließfähigen Massen bekannt, mit einem Vorratsbehälter, in dem
sich die Masse befindet, einer im Vorratsbehälter kolbenartig angeordneten
Folgeplatte mit einem zentrisch angeordneten Auslaßstutzen, wobei sich
saugseitig am Auslaßstutzen ein Absperrhahn befindet, der als Drehschieber
mit einer radialen Durchgangsbohrung ausgeführt ist und um seine
Längsachse verdrehbar ist, so daß entsprechend seiner Drehposition (Offen-
oder Schließstellung) entweder das Ansaugen und Dosieren oder das Aus
spritzen in die Gießform erfolgen kann, einem Förderzylinder, der am
Absperrhahn (Ventil) gegenüberliegend vom Auslaßstutzen angeordnet ist,
wobei in der Axialbohrung des Förderzylinders ein, ebenfalls eine Axialboh
rung aufweisender, kolbenartiger Verdrängungskörper angeordnet ist, der
über ein Gestänge mit einem Antriebszylinder (Pneumatik- oder Hydrau
likzylinder) verbunden ist, wobei die Dosierung der Gießmasse im Förderzy
linder durch den Kolbenhub des Antriebszylinders und dementsprechend
des Verdrängungskörpers bewirkt und gesteuert wird, einer sich dem
Verdrängungskörper ausgangsseitig anschließenden Förderleitung mit
einem weiteren dazwischen liegendem Absperrhahn (Ventil) und einer Düse.
Aus der DE 42 24 330 C1 ist allgemein ein Verfahren zum Vergießen von Elek
tronikbausteinen mit fließfähigen Medien bekannt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Vergießen elektronischer Bauelemente anzugeben, durch die auf
einfache Art und Weise ohne großen Aufwand unterschiedliche Größen von
elektronischen Bauelementen, insbesondere Leuchtdioden, hergestellt
werden können und durch die zugleich in einem Arbeitsvorgang eine Viel
zahl von Bauelementen vergossen werden können.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbe
griffs des Anspruchs 1 erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Anspruchs 1 gelöst.
Insbesondere dient als Antrieb für die Kolben ein Schrittmotorantrieb, so
daß die Dosiervolumina durch eine softwarebestimmte Anzahl von Schritten
des Schrittmotors variabel einstellbar sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles und
der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a) die Vorrichtung in einer Prinzip-Schnittdarstellung beim
Entlüften,
Fig. 1b) die Vorrichtung in einer Prinzip-Schnittdarstellung beim
Ansaugen,
Fig. 1c) die Vorrichtung in einer Prinzip-Schnittdarstellung beim
Dosieren,
Fig. 2) die Vorrichtung als Prinzipdarstellung mit elektronischen
Steuerkomponenten.
Die in Fig. 1a) dargestellte Vorrichtung zeigt mit dem Bezugszeichen 1 die
Gießmasse, die über den Zulauf 2
zugeführt wird, aus dem diese in den mit dem beweglichen
Kolben 3 versehenen Ansaug- und Verdichtungsraum 5 und
den für das Vergießen der entsprechenden Quantität vorge
sehenen und vom Gehäuse 4 umschlossenen Dosiervolumen 6
einfließt. Zwischen Ansaug- und Verdichtungsraum 5 ist
im Gehäuse 4 der Drehschieber 9 vorgesehen, der um seine
Längsachse verdrehbar ist und durch den bei entsprechen
den Positionen entweder das Ansaugen oder das Dosieren
mit Ausspritzen in die Gießform 8 bewerkstelligt werden
kann. Der Drehschieber 9 besteht aus einer Welle mit
einer Vielzahl paralleler beabstandeter, im wesentlichen
T-förmiger Durchgangsbohrungen 10, 11, über die Gieß
masse 1 vom Zulauf 2 in der einen Position des Drehschie
bers 9 in den Ansaug- und Verdichtungsraum 5 mittels
Kolbenhub 26 durch den Kolben 3 in die Gießform 8 einge
spritzt werden kann. Im Bereich des oberen Totpunkts 12
des Kolbens 3 mündet der Ansaug- und Verdichtungsraum
5 in ein Überlaufbehältnis 13, das für die Entlüftung
von in der Gießmasse 1 eingeschlossenen Luftblasen dient.
Der Drehschieber 9 ist dabei in der gemäß Fig. 1a) ge
zeigten Position und der Kolben 3 ist im Bereich des obe
ren Totpunkts 12. Dann strömt Gießmasse 1 aus einem nicht
dargestellten Vorratsbehälter unter Druck über den Zulauf
2 und die T-förmigen Durchgangsbohrungen 10, 11 in den
Ansaug- und Verdichtungsraum 5. Dieser ist im wesent
lichen identisch mit dem Dosiervolumen 6 der Vorrich
tung. Die Gießmasse 1 strömt bis in das Überlaufbehältnis
13, wo die noch in der Gießmasse 1 enthaltenen Luftblasen
entweichen. Dieser Vorgang erfolgt vor der Inbetrieb
nahme der Vorrichtung. Für die Bewegung der Kolben 3 ist
ein Schrittmotor 14 vorgesehen, der beim Entlüftungs
vorgang im Einzelschrittmodus betrieben wird.
Die T-förmigen Durchgangsbohrungen 10, 11 des Drehschie
bers 9 stehen unter einem Winkel von 70 bis 80 Grad bzw.
100 bis 110 Grad, vorzugsweise 75 bzw. 105 Grad zuein
ander.
Zum eigentlichen Vergießen der elektronischen Bauelemen
te mit Gießmasse 1 wird der Drehschieber 2 wie beim Ent
lüften in die gemäß Fig. 1b) dargestellte Position gebracht.
Die Gießmasse 1 wird über den Zulauf 2 von dem im unteren
Totpunkt befindlichen Kolben 3 angesaugt. Das Dosiervolumen
6 ist durch den Kolbenhub 26 vorgegeben, der durch den
Schrittmotor 14 bewegt wird, und das Dosiervolumen 6 kann
variabel eingestellt werden in Abhängigkeit von der Bau
größe der elektronischen Bauelemente über eine Software
vorgabe der Taktschritte pro Arbeitszyklus. Der Kolben 3
wird bis zum vorgewählten oberen Totpunkt 12 bewegt und
saugt Gießmasse an. Dann wird der Drehschieber 2 in die
in Fig. 1c) dargestellte Position zum Dosieren gebracht.
Der Kolben 3 wird dazu jetzt abwärts bewegt und spritzt
Gießmasse 1 über die Düse 7 in die Gießform 8.
Durch die Anordnung einer Vielzahl paralleler Zuläufe 2,
T-förmiger Durchgangsbohrungen 10, 11 im Drehschieber 9,
Dosiervolumina 6, Kolben 3 und Düsen 7 können in einem
Arbeitsgang beliebig viele elektronische Bauelemente in
einem Arbeitsgang vergossen werden.
Für den Steuerungsablauf der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist gemäß Fig. 2 ein von einem Magnetventil 22
betätigter Zylinder 15 vorgesehen, der die Gießform 8
gegenüber den Düsen 7 anhebt und in Gießposition gegen
den Anschlag 27 bringt bzw. absenkt nach Beendigung
des Gießvorgangs. Die Endpositionen des Zylinders 15
werden über die Näherungsschalter 16, 17 erfaßt. Die Gieß
position der Gießform 8 wird über zwei weitere Näherungs
schalter 18, 19 erfaßt, außerdem wird auch der Hub des
Kolbens 3 im Ansaug- und Verdichtungsraum 5 durch die
Näherungsschalter 20, 21 erfaßt. Die Position des Dreh
schiebers 9 wird durch ein zweites Magnetventil 23 einge
stellt und mittels der beiden Näherungsschalter 24, 25 erfaßt.
Neben Leuchtdioden können auch andere elektronische Bau
elemente mit der Vorrichtung vergossen werden und ne
ben dem bevorzugten Schrittmotorantrieb können auch an
dere motorische Antriebe Anwendung finden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Vergießen von elektronischen Bauelementen mit einem
eine Gießmasse (1) zuführenden Zulauf (2) in einem mit einem über einen
motorischen Antrieb (14) bewegbaren Kolben (3) versehenen Ansaug- und
Verdichtungsraum (5) in einem Gehäuse (4) und einem für das Vergießen der
entsprechenden Quantität vorgesehenen Dosiervolumen (6), aus dem
Gießmasse (1) durch den Kolbenhub (26) über eine Düse (7) in eine Gießform
(8) eingespritzt wird, wobei zwischen Zulauf (2) und Ansaug- und
Verdichtungsraum (5) ein Drehschieber (9) vorgesehen ist, der um seine
Längsachse verdrehbar ist, und durch den bei entsprechenden Positionen
entweder das Ansaugen oder das Dosieren und Ausspritzen in die Gießform
(8) bewerkstelligt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehschieber (9) eine Vielzahl paralleler, beabstandeter, im wesentlichen T-
förmiger Durchgangsbohrungen (10, 11) aufweist, über die Gießmasse (1)
vom Zulauf (2) in der einen Position des Drehschiebers (9) in den Ansaug-
und Verdichtungsraum (5) mittels Kolbenhub (29) angesaugt und in der
anderen Position in die Gießform (8) eingespritzt werden kann, daß im
Bereich des oberen Totpunkts (12) des Kolbens (3) der Ansaug- und
Verdichtungsraum (5) in ein Überlaufbehältnis (13) mündet, das für die
Entlüftung von der Gießmasse (1) eingeschlossenen Luftblasen dient, und
daß die Positionen des Drehschiebers (9) magnetventilbetätigt durch ein
zweites Magnetventil (23) mittels Näherungsschalter (24, 25) erfaßt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die T-
förmigen Durchgangsbohrungen (10, 11) des Drehschiebers (9) unter einem
Winkel von 70 bis 80 Grad oder 100 bis 110 Grad, vorzugsweise 75 oder 105
Grad zueinander stehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
motorische Antrieb (14) ein Schrittmotor ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hub des Kolbens (3) im Ansaug- und
Verdichtungsraum (5) durch zwei weitere Näherungsschalter (20, 21) erfaßt
wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch die Verwendung zum Vergießen von Leuchtdioden.
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DE1995143857 DE19543857C2 (de) | 1995-11-24 | 1995-11-24 | Vorrichtung zum Vergießen von elektronischen Bauelementen |
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Families Citing this family (3)
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- 1995-11-24 DE DE1995143857 patent/DE19543857C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19543857A1 (de) | 1997-05-28 |
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