DE19543080C2 - Vorrichtung zur Steuerung von Ventilen einer Brennkraftmaschine, insbesondere des Gaszufuhrventils eines Gasmotors - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung von Ventilen einer Brennkraftmaschine, insbesondere des Gaszufuhrventils eines GasmotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung mindestens eines Ventiles einer
Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die DE 43 03 299 A1 zeigt eine derartige Steuerung des Gaszufuhrventils eines
Gasmotors, bei welcher eine als Steuerschieber ausgebildete Steuereinrichtung
gegen einen Gegendruck in einem oberhalb des Steuerschiebers angeordneten
Druckraum, der mit einer Steuerleitung verbunden ist, durch eine von einer
Vorsteuereinrichtung ausgelöste Druckbeaufschlagung einer Stirnseite des
Steuerschiebers in axialer Richtung des Steuerschiebers auslenkbar ist, wodurch
eine Hochdruckhydraulikleitung mit einem Arbeitsraum eines Arbeitszylinders
verbunden wird, so daß der in diesem Arbeitsraum angeordnete, mit dem Gasventil
verbundene Kolben mit Hochdruck beaufschlagt und gegen die Kraft einer
Rückstellfeder ausgelenkt wird. In der Vorsteuereinrichtung erfolgt die
Durchschaltung des hydraulischen Drucks auf die dem Druckraum abgekehrte
Stirnseite des Steuerschiebers mittels einer Druckleitung durch Auslenkung eines
eine Steuerausnehmung aufweisenden, durch eine von einer Nockenwelle
gesteuerte, überdies das Einlaßventil des Gasmotors steuernde Steuerwelle
betätigten Kolbens. Dabei sind durch einen am Arbeitszylinder des mit dem
Gaszufuhrventil verbundenen Kolbens angeordneten Hebel der Hub des Kolbens
durch dessen Drehung und die Öffnungsdauer durch Drehung eines an der
Vorsteuereinrichtung angeordneten, mit einem die Druckbeaufschlagung der
Stirnseite des Steuerschiebers durch eine Steuerausnehmung bewirkenden
Vorsteuereinrichtungskolben verbundenen Hebels einstellbar. Bei dieser Anordnung
sind Öffnungs- und Schließzeitpunkt des gesteuerten Gasventils weder unabhängig
voneinander noch unabhängig von der Ansteuerung des Einlaßventils der
Brennkraftmaschine einstellbar.
Ausgehend von der eingangs beschriebenen Anordnung ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, mit möglichst einfachen und kostengünstigen Mitteln die
Ansteuerung des Öffnungs- und Schließzeitpunktes des zu steuernden Ventiles,
insbesondere Gasventiles, flexibler zu gestalten.
Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Die durch die erfindungsgemäße Anordnung ermöglichte Ansteuerung des Öffnungs-
und Schließzeitpunktes des Gasventils sowohl unabhängig voneinander wie auch
unabhängig von der Betätigung des Einlaßventils der Brennkraftmaschine erlaubt
eine sehr präzise Beeinflussung des Verbrennungsvorganges. Insb sondere kann
beim Frischluftdurchsatz des Brennraumes das Gasventil geschlossen werden, um
den Durchtritt von Gas durch den Brennraum bis eventuell in die Abluftleitung zu
vermeiden. Überdies kann auch über den Abstand zwischen Öffnungs- und
Schließzeitpunkt des Gasventils die Ventilöffnungszeit verändert werden. Des
weiteren ist eine Optimierung des Verbrennungsvorganges durch Variieren des
Öffnungszeitpunktes und des Schließzeitpunktes in Abhängigkeit von der Drehzahl
und unabhängig voneinander möglich.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Bei Verwendung eines Hydrauliköls, insbesondere des im Schmieröl-Kreislauf des
Motors vorhandenen Öls, als Druckmedium ist vorzugsweise eine mit
Hydraulikölspeicher verbundene Rückführleitung an zwei in der Steuereinrichtung
angeordnete Rückführbohrungen angeschlossen, was einen Rücklauf des
Hydrauliköls bei Erreichen dieser Position ermöglicht.
Zweckmäßig ist eine an eine vom Hydraulikölspeicher gespeiste Pumpe
angeschlossene Druckzufuhrleitung über die Vorsteuerungseinrichtung mit jeweils
einer zu einer der Stirnseiten des Steuerschiebers führenden Druckleitung
verbindbar, was eine einfache und effektive Individualsteuerung von Öffnungs- und
Schließzeitpunkt des Gasventils durch Druckbeaufschlagung auf jeweils einer
Druckleitung und Rückführung über die jeweils andere Druckleitung ermöglicht.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist jeweils eine Stirnseite eines durch einen
auf einer Steuerwelle angeordneten Steuernocken auslenkbaren Vorsteuerstempels
über eine Druckleitung mit jeweils einer Stirnseite des Steuerschiebers verbunden.
Damit lassen sich unter Verwendung einer Nockenwelle in einfacher Weise
Druckstöße zur Umschaltung durch Translation des Steuerschiebers erzeugen.
Dabei ist vorzugsweise an einer von einer Stirnseite eines Vorsteuerstempels zu
einer Stirnseite des Steuerschiebers führenden Druckleitung jeweils ein
Rückschlagventil zum Nachfüllen der Druckleitung mit Druckmittel, insbesondere
Hydrauliköl, während der Abwärtsbewegung des dieser Druckleitung zugeordneten
Vorsteuerstempels vorgesehen, um einfach und zuverlässig eine Rückstellung des
jeweiligen Vorsteuerstempels nach seiner Auslenkung durch einen Nocken
unabhängig von Position und Bewegung des anderen Vorsteuerstempels zu
ermöglichen. Überdies ist vorzugsweise bei Druckstoßbeaufschlagung einer
Druckleitung durch Anheben des ihr zugeordneten Vorsteuerstempels durch diese
Druckstoßbeaufschlagung das der anderen Druckleitung zugeordnete
Rückstoßventil zur Ermöglichung des Abflusses von Hydrauliköl aus der letzteren
Druckleitung in Sperrichtung durch eine Deblockierleitung deblockierbar, was einfach
und effektiv die Translation des Schieberventils durch Abbau des in die letztere
Druckleitung übertragenen Druckstoßes ermöglicht.
Der Schließ-, bzw. Öffnungszeitpunkt ist wiederum durch Verdrehen des jeweiligen
Vorsteuerstempels, z. B. mittels eines Hebels, unter Mitwirkung jeweils einer
Steuerkante unabhängig, insbesondere stufenlos veränderbar.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die
Vorsteuerungseinrichtung eine elektronische Steuereinheit zur elektronischen
Ansteuerung eines die beiden zum Steuerschieber führenden Druckleitungen, eine
Zufuhrleitung und eine Rücklaufleitung zum Ölrücklaufbehälter zueinander
verschaltenden Schaltelementes. Damit ist eine überaus universelle,
programmierbare, jederzeit, also auch während des Betriebes variierbare
Ansteuerung sowohl des Öffnungs- wie auch des Schließzeitpunktes des
gesteuerten Gasventiles möglich. Insbesondere kann bei einem bestimmten
Lastzustand der Brennkraftmaschine mit mindestens einem mit der elektronischen
Steuereinheit verbundenen Aufnehmer letztere mit Daten versorgt werden, die die
Berechnung des erforderlichen, optimalen Öffnungszeitpunktes und
Schließzeitpunktes in der elektronischen Steuereinheit erlauben. Dabei können zur
Berechnung sowohl gemessene Daten, wie Dauer der Öffnung des Einlaßventils,
Solldrehzahl und Istdrehzahl des Motors, Lastzustände wie Beschleunigung oder
kontinuierliche Drehzahl und Verbrennungsparameter mit einbezogen werden.
Die elektronische Ausbildung der Vorsteuereinheit erlaubt überdies die Einbindung in
ein Gesamtsteuerungskonzept der Brennkraftmaschine, da insbesondere die
aktuelle Schaltposition der Umschaltelemente und damit des Steuerorgans,
insbesondere Steuerschiebers, jederzeit bekannt und variierbar sind.
Zweckmäßig ist dabei durch eine von der elektronischen Steuereinheit angesteuerte
Umschalteinrichtung die eine vom bewegbaren Steuerorgan, insbesondere von einer
Stirnseite des Steuerschiebers kommende Druckleitung mit der Druckzufuhrleitung
und die andere Druckleitung mit einer Rückführleitung zum Ölrücklaufbehälter
synchron verbindbar. Damit ist gewährleistet, daß bei Druckbeaufschlagung der
einen Druckleitung durch Verbinden mit der Druckzufuhrleitung und dadurch
bedingter Auslenkung des Steuerorgans, insbesondere Translation des
Steuerschiebers, das Druckmittel, insbesondere die Hydraulikflüssigkeit, in der
anderen Druckleitung ohne weitere Einrichtungen und Vorkehrungen einfach,
kostengünstig und zuverlässig über die Rückführleitung herauspreßbar ist.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Dabei zeigt:
Fig. 1: eine teilgeschnittene Ansicht von zur Steuerung eines Gasventiles über
ein Nockenwelle zusammenwirkenden Komponenten eines Gasmotors,
Fig. 2: ein zweites Ausführungsbeispiel mit Ansteuerung des Gasventils durch
eine elektronische, hydraulische Vorsteuerung.
Fig. 1 Zeit ein anzusteuerndes Gasventil 1 eines Gasmotors, z. B. Dieselgasmotors,
das z. B. einem nicht gezeigten Einlaßventil zum Brennraum dieses Gasmotors
vorgeordnet ist. Das Gasventil 1 ist aus seiner gezeigten, den Zustrom von Gas 2
unterbrechenden Stellung um einen Maximalhub H in die gestrichelte Stellung 1'
translatorisch bewegbar, indem in seiner gezeigten Schließposition der obere
Arbeitsraum 3 oberhalb des mit dem Gasventil 1 verbundenen Kolbens 4 mit einem
entgegen der Rückstellkraft einer Gasventilrückstellfeder 5 wirkenden Druck P2, dem
Steuerdruck, beaufschlagt wird. Der Steuerdruck P2 wird in den oberen Arbeitsraum
3 zur Auslenkung des Gasventils 1 aus dem dargestellten in den gestrichelten
Zustand durch ein bewegbares Steuerorgan, hier in Form einer als Steuerschieber 6
ausgebildeten Steuereinrichtung, von einer Druckzulaufleitung 7 mit dem von einer
Pumpe erzeugten Steuerdruck P2 über eine Druckzufuhrbohrung 8 entlang einer
Drucksteuerausnehmung 9 am Steuerschieber 6 durch eine Druckzufuhrkanal 10
zum oberen Arbeitsraum 3 oberhalb des mit dem Gasventil 1 verbundenen Kolbens
4 durchgeschaltet. Damit wird der Kolben 4 aus der dargestellten Position maximal
um den Hub H in Fig. 1 nach unten ausgelenkt, bis die schräg verlaufende
Steuerkante 12 die Rückführbohrung 20 passiert, so daß das Druckmedium
nunmehr über eine nicht im Detail dargestellte Druckrücklaufleitung zum
Ölrücklaufbehälter 14 zurück geführt wird.
Wenn sich der Steuerschieber 6 hingegen in der in Fig. 1 unteren Position befindet,
wird der obere Arbeitsraum 3 oberhalb des Kolbens 4 zur Rückstellung des
Gasventils 1 aus der gestrichelten in die dargestellte Position über den Zufuhrkanal
10, die Steuerausnehmung 9 am Steuerschieber 6 und die Rücklaufbohrung 16 mit
der zum Ölrücklaufbehälter 14 führenden Rücklaufleitung 15 verbunden. Damit
erfolgt die Rückstellung des Kolbens 4 durch die Rückstellkraft der
Gasventilrückstellfeder 5. Dabei wird der unter dem Kolben 4 liegende untere
Arbeitsraum 17 über die an ein Rückschlagventil 18 angeschlossene Zufuhrbohrung
19 mit Hydrauliköl gefüllt. Die die translatorische Auslenkung des Kolbens 4 nach
unten begrenzende mittlere Bohrung 20 läßt ebenfalls Hydrauliköl in den unteren
Arbeitsraum 17 ein und aus.
Der Kolben 4 bewegt sich solange in Richtung seines Zylinderbodens, bis die
Steuerkante 12 durch Überstreichen die Bohrung 20 verschließt. Das sich im
Arbeitsraum 17 befindliche, durch die Bohrungen 19, 20 zugeführte Öl kann nicht
mehr durch die Bohrung 20 entweichen und wird somit unter Druck gesetzt, so daß
die Kolbenbewegung aufhört. Zugleich öffnet die Steuerkante 12 die
Rückführbohrung 11. Das im oberen Arbeitsraum 3 auf die Kolbenoberseite
wirkende Steuerdrucköl (Druck P2) kann teilweise über die Leitung 13 (Druck P0)
abfließen. Die Kolbenbewegung und ein eventuelles Rückschlagen werden auf diese
Weise gedämpft und die Hochdruckspitzen abgebaut.
Die Umschaltung des Steuerschiebers 6 zwischen der den Kolben 4 zur Auslenkung
des Gasventils 1 in die gestrichelte, untere Position mit Druck beaufschlagenden,
oberen Position und der nicht dargestellten, die Rückstellung des Kolbens 4 zur
Rückführung des Gasventils 1 in die gezeigte Position durch Freigabe der
Rückführung des im oberen Arbeitsraum 3 befindlichen Hydrauliköls ermöglichen
unteren Position erfolgt durch Beaufschlagung der oberen (21) bzw. unteren (22)
Stirnseite des Steuerschiebers 6 mit Druckstößen über jeweils mit einer Stirnseite
21, 22 verbundene Druckleitungen 23, 24. Ein Druckstoß in der Druckleitung 23 wird
durch Auslenkung eines stirnseitig (25) gegen die Rückstellkraft einer Feder 26
durch einen auf einer Nockenwelle 27 angeordneten Steuernocken 28 auslenkbaren
Vorsteuertempels 29 erzeugt.
Bei Auslenkung des Vorsteuertempels 29 durch den Steuernocken 28 wird ein
Druckstoß über die Druckleitung 23 zur oberen Stirnseite 21 des Steuerschiebers 6
übertragen, so daß dieser aus der dargestellten oberen Position in nicht dargestellte
untere Position verschoben wird, wobei er die Zulaufleitung 7 versperrt und die
Rücklaufbohrung 16 freigibt. Die maximale Auslenkung des Steuerschiebers 6 nach
unten bei diesem Druckstoß wird durch den Anschlag am Gehäuse festgelegt. Durch
Absteuerbohrungen 30 wird ein Druckanstieg in den Leitungen 23, 24 nach dem
Erreichen der jeweiligen Endstellung des Steuerschiebers 6 verhindert. Der die
Auslenkung des Steuerschiebers verursachende Druckstoß wird über die untere
Stirnseite 22 des Steuerschiebers 6 auf die andere Druckleitung 24 übertragen, aus
welcher Hydraulikflüssigkeit über das Rückschlagventil 31 abströmen kann. Nach
Passieren des den Hub des Steuerschiebers 6 auslösenden Steuernockens 28 wird
durch die Rückstellkraft der Feder 26 der Vorsteuerstempel 29 in seine in Fig. 1
untere Position zurückgeführt, wobei über das Rückschlagventil 32 hydraulische
Flüssigkeit mit dem Druck P1, dem Betriebsdruck, in die Druckleitung 23 einfließen
kann. Der Zufluß von Hydrauliköl in die Druckleitung 23 entspricht der normalen
Durchlaßrichtung des Ventils 32. Um das ausweichende Abströmen von Hydrauliköl
z. B. aus der Druckleitung 23 bei einem nach oben gerichteten Hub des
Steuerschiebers 6 zu ermöglichen, wird der bei diesem Hub auf die Druckleitung 24
ausgeübte Druckstoß über eine Deblockierleitung 33 auf das Rückschlagventil 32 in
einer Weise übertragen, die den Durchlaß des Rückschlagventils 32 z. B. durch
Auslenkung des Ventilkörpers mit Stiften aus der Rückschlagposition etc. entgegen
der Rückschlagventildurchlaßrichtung bewirkt.
Die Auslenkung des Steuerschiebers 6 nach oben wird entsprechend durch
Übertragen eines Druckstoßes beim Passieren eines Steuernockens 34 am
Vorsteuerstempel 35 über die Druckleitung 24 zur Stirnseite 22 des Steuerschiebers
6 ausgelöst.
Der Versorgungsdruck P1 der Vorsteuereinrichtung kann kleiner oder gleich dem
Druck P2 der Steuereinrichtung sein.
Die Steuernocken 28, 34 sind z. B. zur Synchronisierung der Ventilerhebungen
verschiedener Zylinder oder zur voneinander unabhängigen Einstellung des
Öffnungs- und Schließzeitpunktes des Gasventils einzeln in Umfangsrichtung auf der
Nockenwelle 27 verschiebbar angeordnet.
Bei allen Ausführungsbeispielen kann der Kolben 4 nach unten bewegt werden,
wenn der im oberen Arbeitsraum 3 anliegende Druck z. B. auf eine größere Fläche
des Kolbens 4 wirkt als der im unteren Arbeitsraum 17 anliegende Druck, da die auf
den Kolben wirkende Kraft jeweils das Produkt aus anliegendem Druck und
zugeordneter Druckfläche ist. Insbesondere kann der untere Arbeitsraum 17 mit
einem komprimierbaren Druckmittel wie beispielsweise Luft gefüllt sein oder drucklos
sein oder mit geringerem Druck beaufschlagt werden als der obere Arbeitsraum 3.
In Fig. 1 sind zur Erzeugung der Drücke P1 und P2 Ölpumpen 51, 52 vorgesehen,
wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 die Ölpumpe 52, z. B. die
Pumpe des Schmieröl-Kreislaufes des Motors, den Niederdruck P1 und die
gesonderte Ölpumpe 51 den Hochdruck P2 erzeugen. Damit ist vorteilhafterweise
ein Hydraulikkreis nur mit Niederdruck beaufschlagt. Ebenso ist es möglich, für beide
Hydraulikkreise den gleichen Druck P1, P2 zu verwenden. Damit ist nur eine
Ölpumpe 51 erforderlich.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer eine elektronische
Steuereinheit 49 umfassenden Vorsteuereinrichtung. Wie im oben beschriebenen
Ausführungsbeispielen erfolgt die Umschaltung des Steuerschiebers 6 zwischen der
den oberen Arbeitsraum 3 oberhalb des Kolbens 4 mit dem Druck P2
beaufschlagenden, oberen Stellung und der die Druckentlastung des oberen
Arbeitsraumes 3 über die Rücklaufbohrung 16 zur Rückstellung des Kolbens 4 mit
dem Gasventil 1 nach oben ermöglichenden, unteren Stellung durch
Beaufschlagung jeweils einer der beiden Druckleitungen 23, 24 mit dem Druck P2
und Entlasten bzw. teilweises Entleeren der anderen Druckleitung 23, 24 durch
Verbinden mit dem Ölrücklaufbehälter 14. Dafür ist hier ein von der elektronischen
Steuereinheit 49 betätigbares elektromagnetisches Schaltelement 50 vorgesehen,
welches zwischen mindestens zwei Positionen umschaltbar ist. In der einen Position
des Schaltelements 50 ist die Druckleitung 23 mit dem Druck P2 beaufschlagt und
die Druckleitung 24 ist mit dem Ölrücklaufbehälter 14 (Druck P0) verbunden. In einer
weiteren Position des Schaltelements 50 ist die Druckleitung 23 mit dem
Ölrücklaufbehälter 14 verbunden und die Druckleitung 24 mit dem Druck P2
beaufschlagt, so daß sich der Steuerschieber 6 aus einer nicht dargestellten, unteren
Position in die dargestellte, obere Position bewegt. Zusätzlich kann mindestens eine
weitere Schaltposition des Schaltelements 50 vorgesehen sein, in welcher die
beiden Druckleitungen 23, 24 weder mit dem Druck P2 beaufschlagt noch mit dem
Ölrücklaufbehälter verbunden sind, also beide abgeschlossen sind.
Die elektronische Steuereinheit 49 zur Ansteuerung des Schaltelements 50 kann mit
unterschiedlichen Eingangsinformationen versorgt werden. Beispielsweise können
über die Eingangsleitung E1, E2... En Eingangssignale von Aufnehmern oder von
weiteren Steuereinheiten mit Informationen über die Betriebsart (Kraftstoffart,
verbrauchs-, oder schadstoffoptimiert), die Motorlast, die Ist-Drehzahl der
Brennkraftmaschine etc. erhalten werden. Zusätzlich oder alternativ ist auch die ein-
oder mehrkanalige Beaufschlagung mit Informationen EH von einem Hauptrechner
oder mit Informationen von einem anderen Teilrechner möglich, beispielsweise über
die Stellung des Einlaßventils, über Soll- und Ist-Drehzahl der Brennkraftmaschine,
über gegebenenfalls zu erwartenden Lastanstieg, und über weitere Motorparameter.
In der elektronischen Steuereinheit 49 können damit Öffnungs- und Schließzeitpunkt
des angesteuerten Gasventiles 1 berechnet und durch Umschalten des
Schaltelements 50 entsprechend die Druckleitungen 23, 24 zum geeigneten
Zeitpunkt zur Betätigung des Steuerschiebers 6 beaufschlagt werden.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Steuerung mindestens eines Ventils einer Brennkraftmaschine,
insbesondere eines Gaszufuhrventils (1) eines Gasmotors, welches mittels
eines - vorzugsweise gegen die Rückstellkraft einer Feder (5) - mit einem
Druckmedium (7) beaufschlagbaren Kolbens (4) eines Arbeitszylinders betätigbar
ist, dem beaufschlagungsseitig eine vorzugsweise als Steuerschieber
ausgebildete Steuereinrichtung vorgeordnet ist, die ein bewegbares
Steuerorgan (6) aufweist, mit dem ein Arbeitsraum (3) des Arbeitszylinders zum
Öffnen des Ventils (1) mit dem Druckmedium (7) beaufschlagbar und zum
Schließen (1') entlastbar (15) ist und das (6) seinerseits mittels einer zugeordneten
Vorsteuereinrichtung (27, 29, 35; 49, 50) ansteuerbar ist, wobei das
Steuerorgan (6) mittels einer ersten ein Druckmittel führenden Druckleitung
(24), die von der Vorsteuereinrichtung (27, 29, 35; 49, 50) vorgebbar auf und
zumachbar ist, in die den Arbeitsraum (3) mit dem Druckmedium (7)
beaufschlagende Stellung und mittels einer zweiten ein Druckmittel führenden
Druckleitung (23), die ebenfalls von der Vorsteuereinrichtung (27, 29, 35; 49,
50) auf- und zumachbar ist, in die den Arbeitsraum (3) vom Druckmedium
entlastende (15) Stellung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Druckleitung (23) zeitlich unabhängig von der ersten Druckleitung (24)
vorgebbar auf und zumachbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmittel
Hydrauliköl in Form des im Schmierölkreislauf des Motors vorhandenen Öls
vorgesehen ist, wobei zur Erzeugung eines Versorgungsdruckes (P1) für die
Druckleitungen (23, 24) eine Pumpe (52) des Schmierölkreislaufes des Motors
und zur Erzeugung eines Steuerdruckes (P2) zur Beaufschlagung des
Arbeitsraumes (3) eine gesonderte Pumpe (51) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit einem
Hydraulikölspeicher (14) verbundene Rückführleitung (Druck P0) an zwei in der
Steuereinrichtung in einer jeweils einer Maximalauslenkung des Steuerorgans
(6), insbesondere Steuerschiebers, zugeordneten Position angeordnete
Rückführbohrungen (30) angeschlossen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine an eine vom
Hydraulikölspeicher (14) gespeiste Pumpe (52; 51) angeschlossene
Druckzufuhrleitung über die Vorsteuerungseinrichtung (27, 29, 35; 49; 50)
wahlweise mit jeweils einer der Druckleitungen (23, 24) verbindbar ist, wobei
diese jeweils zu einer der Stirnseiten (21, 22) des Steuerschiebers (6) führen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jeweils eine Stirnseite (25) eines durch einen auf einer
Steuerwelle (27) angeordneten Steuernocken (28, 34) auslenkbaren Vorsteuerstempels (29, 35) über eine Druckleitung
(23, 24) mit jeweils einer
Stirnseite (21, 22) des Steuerschiebers (6) verbunden ist, wobei die
Vorsteuerstempel (29, 35) zum Einstellen der Steuerzeitpunkte einstellbare
Steuerkanten aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an einer von
einer Stirnseite (25) eines Vorsteuerstempels (29) zu einer Stirnseite (21) des
Steuerschiebers (6) führenden Druckleitung (23) jeweils ein Rückschlagventil
(32) zum Nachfüllen der Druckleitung (23) mit Druckmittel, insbesondere
Hydrauliköl, während der Abwärtsbewegung des dieser Druckleitung (23)
zugeordneten Vorsteuerstempels (29) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Druckstoßbeaufschlagung einer Druckleitung (23) durch Anheben des ihr
zugeordneten Vorsteuerstempels (29) durch diese Druckstoßbeaufschlagung
das der anderen Druckleitung (24) zugeordnete Rückschlagventil (31) zur
Ermöglichung des Abflusses von Druckmittel, insbesondere Hydrauliköl, aus
der letzteren Druckleitung (24) in Sperrichtung durch eine Deblockierleitung
(33) deblockierbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorsteuereinrichtung eine elektronische, insbesondere elektromagnetische
Steuereinheit (49) zur elektronischen Ansteuerung eines die beiden zum
Steuerschieber (6) führenden Druckleitungen (23, 24), eine Zufuhrleitung (P2)
und eine Rücklaufleitung (P0) für das Druckmittel zueinander verschaltenden
Schaltelements (50) umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine von
der elektronischen Steuereinheit (49) angesteuerte Umschalteinrichtung (50)
die eine vom bewegbaren Steuerorgan, insbesondere von einer Stirnseite (21,
22) des Steuerschiebers (6), kommende Druckleitung (23, 24) mit einer
Druckzufuhrleitung (P2) und die andere Druckleitung (24, 23) mit einer
Rückführleitung (P0) zum Druckmittelbehälter (14) verbindbar ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=7777824
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