DE1954078C3 - Elektrische Meßschaltung mit einem Widerstandsthermometer in einem Zweig einer Widerstandsmeßbrücke - Google Patents
Elektrische Meßschaltung mit einem Widerstandsthermometer in einem Zweig einer WiderstandsmeßbrückeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische
4u Meßschaltung mit einem Widerstandsthermometer
gemäß Oberbegriff des Hauptanspmches.
Der ohmsche Widerstand eines Widerstandsthermometers ist ein Maß für die Temperatur, auf der es sich
befindet. Für einen Temperaturbereich zwischen 0 und +630°C läßt sich der Zusammenhang zwischen
ohmschen Widerstand und Temperatur durch die Beziehung R,=--Rn (1 +-4/-Si2) annähern. Hierbei ist
mit Ri der Widerstandswert bei einer Temperatur t, mit
/?oder Widerstandswert bei 0° C, mit f die Temperatur in
so Grad Celsius und mit A bzw. B Materialkonstanten, die
größer als Null sind, bezeichnet. Wegen des quadratischen Gliedes im der obigen Beziehung ändert sich der
ohmsche Widerstand des Platin-Widerstandthermometers nichtlinear mit der Temperatur. Der Einfluß des
quadratischen Gliedes läßt sich am einfachsten durch eine entsprechende Eichung des Anzeigegerätes berücksichtigen.
Um eine Meßwertanzeige zu erhalten, die proportional der zu messenden Temperatur ist, ist es auch
do bekannt, ein Platin-Widerstansthtrmometer in einen
Zweig einer Widerslandsmeßbrücke einzubauen und den Temperaturgang des Widerstandsthermometers
unter besonderer Berücksichtigung des quadratischen Gliedes Bt2 durch ein in einem anderen Brückenzweig
f'5 angeordnetes Netzwerk aus ohmschen Widerständen,
von denen einer linea;· einstellbar ist, zu kompensieren
(DAS Il 15 066 und DAS 12 82 321). Diese Widerstandsmeßbrücken
arbeilen als sogenannte Nullbrük-
ken, d. h,, der einstellbare Widerstand wird so lange
verändert, bis die Spannung an der Meßdiagonalen zu Null wird. Der Wert des einstellbaren Widerstandes,
z. B, einer Widerstandsdekade, ist dann — unter der Voraussetzung, daß die Widerstände der restlichen s
Brückenzweige konstant gehalten werden — proportional der zu messenden Temperatur,
Eine weitere als Nullbrücke betriebene elektrische MeCtschaltung mit einem temperaturabhängigen Widerstand
in einem Zweig einer Widerstandsbrücke zur ι α Messung von Temperaturen und anderen physikalischen
Größen ist aus der US-PS 34 29 178 bekannt Der temperaturabhängige Widerstand dient als Meßfühler
für die brennbaren Bestandteile eines Gasgemisches und ist mit Platin als Katalysator beschichtet. Auf die is
Temperatur des Meßfühlers haben drei Anteile Einfluß, von denen der erste durch die dem Meßfühler
zugeführte elektrische Energie, der zweite von der Verbrennungswärme des Gasgemisches und der dritte
von der Umgebungstemperatur des Meßfühlers ab- >u
hängi. Die dem Meßfühler zugeführte elektrische Energie ist so gewählt, daß sich zusammen mit den
vorgegebenen beiden anderen Anteilen ein Gleichgewichtszustand der Widerstandsbrücke einstellt. Verändert
sich der zweite und/oder dritte Anteil, so erfolgt selbsttätig eine Steuerung der dem Meßfühler der
Speisespannung für die Widerstandsbrücke bis die Spannung an der Meßdiagonale wieder zu Null
geworden und damit der Gleichgewichtszustand wieder hergestellt ist. Hierfür ist die Spannung an der
Meßdiagonale der Widerstandsbrücke einem Verstärker mit hohem Verstärkungsfaktor als Eingangsspannung
zugeführt, dessen Ausgangsspannung die Speisespannung der Widerstandsbrücke ist. Im Gleichgewichtszustand
ist diese Spannung ein Maß für die zu <5 messende physikalische Größe des Gasgemisches.
Diese Spannung ist von der Umgebungstemperatur des Meßfühlers abhängig; der Einfluß der Umgebungstemperatur
auf das Meßergebnis läßt sich durch eine zweite Widerstandsb; ücke ausschalten.
Eine als Ausschlagbrücke betriebene Widerstandsmeßbrücke mit einem Widerstandsthermometer in
einem der Brückenzweige ist aus der Dissertation von J. T i e m a π π, »Ein Respirationskalorimeter zur Bestimmung
des Transformationsgrades der Verbrennung im menschlichen Organismus«, TH München, Februar
1969, Seiten 67 bis 70 bekannt. Das Widerstandsthermometer eines LiCI-Feuchtemessers befindet sich in einer
Brückenschaltung, die von zwei getrennten Stromquellen gespeist wird. Die erste liefert einen konstanten
Speisestrom, die zweite einen der von der Widerstandsmeßbrücke an der Meßdiagonale abgegebenen Spannung
proportionalen Speisestrom. Die zweite Stromquelle benötigt zur galvanischen Trennung zwischen der
Meßdiagonale und der Speisediagonale der Wider-Standsmeßbrücke einen als Gleichspannungstransformator
bezeichneten, nach dem Chopper-Prinzip arbeitenden Gleichspannungswandler. Diese Schaltungsanordnung
ermöglicht eine Kennlinien-Linearisierung zwischen Meßwert und Anzeige, bezogen auf einen fo
einmal festgelegten Bezugspunkt.
Eine andere Aufgabenstellung ergibt sich jedoch, wenn ein Widerstandsthermometer in Regeleinrichtungen
als Geber für den Istwert der Regelgröße χ eingesetzt werden 30II. In diesem Fall wird gefordert, (y
daß die dem Regler (zum Beispiel in Form einer Spannung) zugeführte Regelabweichung x„ — unabhängig
von dem jeweiligen Wert der Führungsgröße w — für dieselben Temperaturabweichungen Au auch
dieselben Werte annimmt, um die Empfindlichkeit des Reglers über den gesamten Einstellbereich der Führungsgröße
w konstant zu halten. Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die Einstellvorrichtung für die
Führungsgröße weine lineare Teilung besitzt.
Der Soll-Istwert-Vergleich läßt sich einfach durchführen,
wenn das als Meßwertgeber dienende Widerstandsthermometer und ein als Sollwerteinsteller dienender
einstellbarer Widerstand in je einen Zweig einer Widerstandsmeßbrücke geschaltet sind. Die an der
Meßdiagonalen anstehende Spannung ist dann ein Maß für die Regelabweichung x^ Die Widerstandsmeßbrükke
wird also als sogenannte Ausschlagbrücke betrieben. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß aufgrund
der nichtlinearen Widerstands-Temperatur-Kennlinie des Widerstandsthermometers ein nichtlinearer Zusammenhang
zwischen der Temperaturabweichung Δϋ- und
der Widerstandsänderung AR besteht und wegen der Eigenschaften einer Ausschlagbrücke ; · der jeweils nur
ein Widerstand verändert wird (vgl. Krönen, »Meßbrücken und Kondensatoren«, Oidenbourg-Verlag,
München und Berlin, 1935, Seite 106 bis 110), ein
nichtlinearer Zusammenhang zwischen der Wider-Standsänderung AR und der Brückenausgangsspannung
AU besteht. Diese nichtlinearen Zusammenhänge überlagern sich, heben sich jedoch nicht gegenseitig auf.
Diese Anordnung ist deshalb als Eingangsschaltung für einen Temperaturregler, der eine konstante Empfindlichkeit
über den gesamten Einstellbereich der Führungsgröße w besitzen soll, nicht brauchbar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Nachteile zu vermeiden und eine elektrische Meßschaltung
mit einem Widerstandsthermometer in einem Zweig einer Widerstandsmeßbrücke zu schaffen, bei der
unabhängig von einer betriebsmäßig veränderbaren Führungsgröße ein linearer Zusammenhang zwischen
der Änderung der zu messenden Temperatur bezogen auf die betriebsmäßig veränderbare Führungsgröße und
der Änderung der Ausgangsspannung der Widerstandsmeßb.ücke
erfolgt.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Weitere Merkmale und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Meßschaltung sind in den Unteransprüchen
angegeben und im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschrieben.
Zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Meßschaltung sind an Hand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Meßschaltung,
Fig.! a eine besondere Ausbildung der WiderstandsmeUbrücke,
F i g. 2 eine Meß?chaltung nach F i g. 1 mit einer
zusätzlichen Einrichtung zur Signalisierung von Störungen,
Fig.3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Meßjchaltung und
F i g. 4 eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach F i g. 3 mit einem zusätzlichen Sollwertgeber.
F i g. I zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Meßschaltung mit einem Widerstandsthermometer
in einem Zweig einer Widerstandsmeßbrücke. Die Widerstandsmeßbrücke besteht aus dem Widerstandsthermometer
1 als Meßwertaufnehmer, einem einstellbaren Widerstand 2 als Sollwertgeber und den
ohmschen Widerständen 3 und 4. Die Anschlußpunkte 5
9 54 078
und 6 bilden die Speisediagonale und die Anschlußpunkte
7 und 8 die Meßdiagonale der Widerstandsmcßbrükke. Die zwischen den Anschlußpunkten 7 und 8
anstehende Spannung ist ein Maß für die Regelabweichung Xw- x — w. Die Widerstandsmeßbrücke 1 bis 4 ist
ein Zweig einer selbstabgleichenden Brückenschallung, deren andere Zweige aus den Widerständen 9 und 10
sowie der Reihenschaltung eines nicht dargestellten Konstantspannungsgebers, welcher die konstante Spannung
Urct\ abgibt, und eines Widerstandes ti besteht.
Die Schaltungspunkte 6 und 12 bilden die Nulldiagonalc und die Schaltungspunkte 5 und 13 die Speisediagonalc
der selbstabglcichenden Briickenschaltung. Die Speisediagonale der selbstabgleichenden Brückenschallung ist
in Reihe mit einem als steuerbarer Widerstand dienenden Transistor 14 an eine Spannungsquclle mit
den Anschlußpunkten 13 und 15 angeschlossen, welche Anteil „ „ l>-,<, zusammensetzt, welcher der an den
Speiseklcmmen 5 und 6 der Widcrsiandsnicßbrückc I
bis 4 abfallenden Spannung (Ah proportional ist.
Die Speisung der Widerstandsmcßbrückc 1 bis 4
durch einen Strom, der aus einem konstanten Anteil und einem veränderlichen Anteil besteht, der dem Betrag
der an den Speiseklemmen 5 und 6 abfallenden Spannung ίΛο proportional ist, bewirkt, daß die an den
Schaltungspunkten 7 und 8 abgegriffene Regelabweichung x„ unabhängig von dem jeweiligen Wert der
Führungsgröße w proportional der Abweichung des Istwertes der Regelgröße ν von dem eingestellten
Sollwert w ist, so daß die Empfindlichkeit des Reglers unabhängig von dem eingestellten Sollwert konstant
bleibt.
Wird zusätzlich gefordert, daß der Sollwert w an
Mehrgangpotentiometer oder einer Widerstandsdekade, eingestellt werden soll, so kann die Widerstandsmeß
brücke 1 bis 4 zwischen den Anschlußpunkten 5 und 6 in Fig. I durch die Widerstandsmeßbrücke nach Fig. la
ersetzt werden. In F i g. 1 a sind die Bauelemente, die mil denen der Fig. I übereinstimmen, mit denselben
Bezugszeichen versehen. Entsprechend dem Ersatzschaltbild eines Platin-Widerstandes, das aus einen"
linear von icr Temperatur abhängigen veränderlicher
Widerstand mit einem Vorwiderstand und einem Parallelwiderstand besteht, ist ein linear einstellbarer
Widerstand 2' mit einem VorwidersUnd 19 und einem Parallelwiderstand 20 versehen.
F i g. 2 zeigt eine Erweiterung der Meßschaltung nach Fig. 1. Sie dient zur Signalisierung von Störungen in der
Widerstandsmeßbrücke, die auf einem Bruch des Widerstandsthermometers oder auf einem Kurzschluß
zwischen seinen Anschlußklemmen beruhen. Diese Zusatzeinrichtung ist besonders einfach aufgebaut, da
sie wesentliche Teile der in Fig. I beschriebener Meßschaltung mit verwendet. Bauelemente, die mit
denen der Fig. I übereinstimmen, sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Im Unterschied zu dem
Schaltbild nach Fig. 1 ist ein Widerstand 24 zwischen die Eingangsklemme 6' des Differenzverstärkers 16 bis
18 und die Speiseklemme 6" der Widerstandsmeßbrükke 1 bis 4 eingefügt. Zur Störungssignalisierung sind
weiterhin die Kondensatoren 21 bis 23 und det Widerstand 25 eingefügt. Der Kondensator 22 bildei
eine Gegenkopplung, der Kondensator 21 eine Mitkopplung. Die Eingangsklemmen 6' und 12 de«
Differenzverstärkers 16 bis 18 sind durch die Reihenschaltung des Kondensators 21 und des Widerstandes 24
sowie durch die Reihenschaltung des Kondensators 22 und des Widerstands 9 verbunden. Die Kondensatorer
21 und 22 sind so angeordnet, daß je eine Belegung mil einer der Eingangsklemmen 6' bzw. 12 des Differenzverstärkers
16 bis 18 verbunden ist. Die anderer Belegungen der beiden Kondensatoren 21 und 22 sine
mit den Speiseklemmen 5 bzw. 6" der Widerstandsmeßbrücke 1 bis 4 verbunden. Der Kondensator 23 isi
parallel zu dem Widerstand 3 angeordnet. Seine Kapazität ist wesentlich größer als die der Kondensatoren
21 und 22. In dem vorliegenden Ausführungsbeispie liegen die betriebsmäßig auftretenden Widerstandswerte
des Widerstandsthermometers 1 zwischen 10 und 4OC Ohm. Bewegt sich der ohmsche Widerstand de«
Widerstandsthermometers 1 in diesem Bereich, se dominiert die gegenkoppelnde Wirkung des Kondensators
22 über die mitkoppelnde Wirkung des Kondensa-
klemmcn eines Differenzverstärkers, der aus den
Transistoren 16 und 17 sowie dem gemeinsamen F.mitterwiderstand 18 besteht, sind an die Schaltungspunkte 6 und 12, welche die Nulldiagonale der
selbstabgleichenden Brückenschaltung bilden, angeschlossen. Der Differenzverstärker 16 bis 18 steuert den
Strom durch den Transistor 14 so aus, daß die Schaltungspunkte 6 und 12 unabhängig von dem Betrag
der Versorgungsspannung L/, und dem Gesamtwiderstand
der Widerstandsbrückc 1 bis 4 praktisch auf demselben Potential gehalten werden. Wie die nachfolgende
Rechnung zeigt, ändert sich der Strom A-, *. der von Anschlußpunkt 5 zum Anschlußpunkt 6 fließt, linear
mit der Spannung, die zwischen den Anschlußpunkten 5 und 6 abfällt. Im abgeglichenen Zustand haben die
Schaltungspunkte 6 und 12 dasselbe Potential. Hieraus ergeben sich die folgenden vier Gleichungen:
ι GiCmiGiMCiCi
Jf 11 = | L | S.h | (Il |
I 2.1 Λ = | i | h.l.l | (2) |
's,2 = | I | 12.1.1 | (3) |
/,h = | I | h.l.l | (4) |
Durch Verknüpfung der Gleichungen 2 bis 4 ergibt sich:
• _ 's.ilRii + w,·; ι .,,
'S.f. - r, (M
und durch Umformung der Gleichung 1 ergibt sich:
R9
Durch Einsetzen der Gleichung 6 in die Gleichung 5 ergibt sich weiter:
u„ =
Rio
Das bedeutet, daß der Strom A>. &. durch die
Widerstandsmeßbrijcke 1 bis 4 sich aus einem
konstanten Anteil A'''' und aus einem veränderlichen
K1,,
tors 21. Tritt jedoch zwischen den Anschlußpunklcn 5 und 7 des Widerstandsthermometers 1 ein Kurzschluß
auf (R\ < 10 Ohm), dann dominiert die Mitkopplung über
den Kondensator 21, dessen Kapazität größer als die des Kondensators 22 gewählt ist, und es entsteht eine
ungedämpfte Schwingung, da der Kondensator 23 den Widers^nd 3 wechselstrommäßig kurzschließt. Aufgrund
der entstandenen Schwingung wird der Transistor 14 zeitweise übersteuert, und der Kollektorstrom
des Transistors 17 wird hierdurch zeitweise 2.u Null. Tritt
dagegen ein Bruch des Widerstandsthermometers 1 auf, ist sein ohmscher Widerstand also größer als der größte
betriebsmäßig auftretende Wert (in diesem Ausführungsbeispiel « 400 Ohm), so läuft die Spannung U-,.h
gegen einen elektrischen Anschlag, die Brücke ist nicht mehr in der Lage, sich selbst abzugleichen, der
Transistor 14 wird übersteuert und geht in die Sättigung.
üierdürch wii'u ucf Künekiui'Siiui'ii des TrarixiMurs i7
dauernd zu Null.
Das Verschwinden des Kollekiorstroms des Transistors
17 wird als Störsignal verwendet und folgendermaßen weiter geleitet: Unterschreitet der Kollektorstrom
des Transistors 17 einen bestimmten Wert, so unterschreitet auch die an dem Widerstand 25
abfallende Spannung den Wert, der erforderlich ist, um den Transistor 26 im leitenden Zustand zu halten. Wenn
der Transistor 26 sperrt, beginnt der Transistor 27 zu leiten und gibt über eine Signaiisierungseinrichtung, z. B.
eine Lampe 28 oder ein Relais, ein Störungssignal. Der Konde.isator 29 dient hier zur Siebung.
Ein Nachteil des Ausführungsbeispiels nach F i g. 1 besteht darin, daß die Widerstände 3, 4 und 10 eine
große Genauigkeit aufweisen müssen, was die Schaltung verteuert. F i g. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Meßschaltung, in der nur zwei Widerstände mit großer Genauigkeit erforderlich sind.
Bauelemente, die mit denen der F i g. I übereinstimmen, sind mit demselben Bezugszeichen versehen. Die
Widerstände 3,4 und 10, die in dem Ausführungsbeispiel nach F i g. I zwischen den Schaltungspunkten 7,8 und 13
liegen, sind in dem Ausführungsbeispiel nach Fig.3 durch die Widerstände 10' und 10" sowie durch die zur
Trennung der Potentiale zwischen den Schaltungspunkten T und 8' dienenden Widerstände 3' und 4' ersetzt. In
diesem Ausführungsbeispiel brauchen nur noch die Widerstände 10' und 10" genaue Widerstände zu sein.
Die Werte der Widerstände 3' und 4' sind durch den Eingangswiderstand des Differenzverstärkers 16 bis 18
nach oben begrenzt.
An Reglereingangsschaltungen wird manchmal die Forderung gestellt, daß zwei verschiedene Sollwertgeber
vorgesehen sein sollen, von denen der eine zum Beispiel die Einstellung eines Grundbetrages gestattet,
während über den anderen betriebsmäßig meist kleinere Sollwertveränderiingen vorgenommen werden
sollen. Dies läßt sich durch eine einfache Erweiterung des Ausführungsheispiels nach Fig. 3, die in Fig. 4
gezeigt ist, erreichen. Bauelemente, die mil denen der F i g. 3 übereinstimmen, sind mit denselben Bc/ugs/.cichen
versehen. Der zweite Sollwertgeber 30 in der Widerstandsmeßbrücke besteht aus einem linear einstellbaren
Festwiderstand 30" und zwei Vorwiderständen 30'" und 30"". Über den Abgriff des Potentiometers
30' fließt ein konstanter Strom /|. Dieser Aufbau des Sollwertgebers 30 hat den Vorteil, daß linear gewickelte
Potentiometer mit einem beliebigen ohmschcn Widerstand verwendet werden können, die durch entsprechende
Wahl des Parallclwiderstandes 30" sowie der Vorwiderstände 30'" der jeweiligen Widerstandsmeßbrücke
angepaßt werden können. Befindet sich der Schleifer des Potentiometers 30' in seiner oberen
Endlage, (entsprechend 0% der zweiten Führungsgrößc W2), so muß die an dem Widerstand 30'" abfallende
Spannung kompensiert werden. Dies geschieht durch einen zu dem Widerstandsthermometer 1 in Reihe
geschalteten Widerstand 31, der von einem konstanten Strom h durchflossen ist. Die Ströme A und h werden
von einer aus den Transistoren 32 und 33 sowie den Emitterwiderständen 34 bzw. 35 bestehenden Stromquelle
geliefert, wobei die Basisanschlüsse der Transistoren 32 und 33 an eine Konstantspannung Urcn
angeschlossen sind. In einem praktischen Ausführungsbeispiel sind die folgenden Werte gewählt worden:
«u
= 100 Ohm
= 5 Ohm
5 Ohm
= IIO Ohm
= 22 K15
Der Schleifer des Potentiometers 30' kann von Hand oder auch durch einen Stellmotor 36 bewegt werden.
Hier/u 4 Blatt Zcichntinucn
Claims (7)
1. Elektrische MeUsehaltung mit einem Widerstandsthermometer
in einem Zweig einer als Ausschlagbrücke betriebenen Widerstandsmeßbrükke,
deren Speisestrom einen konstanten Anteil und einen in Abhängigkeit von der zu messenden Größe
veränderlichen Anteil aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der von der zu messenden Größe abhängige Anteil des Speisestromes (1% h)
proportional dem Betrag der an den Speiseklemmen (5, 6) der Widerstandsmeßbrücke (1 bis 4) abfallenden
Spannung (U% t,) ist und daß die Widerstandsmeßbrücke (1 bis 4) ein Zweig einer selbstabgleichenden
Brückenschaltung (1 bis 4,9 bis 11) ist, in der
zwei weitere Zweige aus ohmschen Widerständen (9, 10) gebildet sind und der vierte Zweig aus der
Reihenschaltung eines Konstantspannungsgebers und eines ohftischen Widerstandes (11) besteht und
die an der Nuildiagonalen (6, 12) der selbstabgleichenden
Brückenschaltung (1 bis 4, 9 bis II) anstehende Spannung (IA. u) einem Differenzverstärker
(16 bis 18) zugeführt ist, dessen Ausgangsgröße einen mit der Speisediagonalen (5, 13) der
selbstabgleichenden Brückcnschallung (1 bis 4,9 bis 11) in Reihe geschalteten steuerbaren Widerstand
(14) so beeinflußt, daß die dem Differenzverstärker (16 bis 18) zugeführte Eingangsspannung (Uh. \i) zu
Null wird.
2. Elektrische Meßschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbstabgleichende
Brückenschahung (1 bis 4, 9 bis 11) Koppelkondensatoren (21 bis 23) enthält, die bei Unterschreitung
des kleinsten betriebsmäßig auftretenden Wertes des Widerstandsthermometers (1) durch Mitkopplung
zu Schwingungen führen, welche den Differenzverstärker (16 bis 18) periodisch in eine Extremlage
steuern und daß eine Einrichtung zu Erfassen einer periodisch auftretenden Extremlage vorgesehen ist.
3. Elektrische Meßschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem invertierenden
Eingang (6') des Differenzverstärkers (16 bis 18) und dem gemeinsamen Schaltungspunkt (6")
der Meßbrücke (I bis 4) und des zu dieser in Reihe liegenden Widerstandes (10) der selbstabgleichenden
Brückenschaltung (1 bis 4,9 bis 11), der die eine
Speiseklemme der Meßbrücke (1 bis 4) bildet, ein weiterer Widerstand (24), zwischen den invertierenden
Eingang (6') des Differenzverstärkers (16 bis 18) und die andere Speiseklemme (5) der selbstabgleichenden
Brückenschahung (1 bis 4, 9 bis 11) ein erster Kondensator (22) und zwischen den nichtinvertierenden
Eingang (12) des Differenzverstärkers (16 bis 18) und die eine Speiseklemme (6") der
Meßbrücke (1 bis 4) ein zweiter Kondensator (21) geschaltet ist, daß parallel zu dem Widerstand (3),
der in Reihe zu dem Widerstandsthermometer (1) liegt, ein dritter Kondensator (23) geschaltet ist und
daß die Kapazität des dritten Kondensators (23) so gewählt ist, daß er den Widerstand (3), der in Reihe
zu dem Widerstandsthermometer (1) liegt, wechselstrommäßig kurzschließt,
4. Elektrische Meßschaltung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreitung
des größten betriebsmäßig auftretenden Wertes des Widerstandsthermometers (1) der Differenzverstärker
(16 bis 18) dauernd in eine Endlage gesteuert ist und daß die zum Erfassen einer periodisch
auftretenden E*tremlage dienende Einrichtung auch zum Erfassen einer dauernd auftretenden Extremlage
geeignet ist,
5. Elektrische Meßschaltung nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zweig der Widerstandsmeßbrücke (1 bis 4), der mit
dem Widerstandsthermometer (1) eine gemeinsame Speiseklemme (5) besitzt, aus der Reihenschaltung
eines linear einsteilbaren Widerstandes (2') und eines Festwiderstandes (19) besteht und dieser Reihenschaltung
ein weiterer Festwiderstand (20) parallel geschaltet ist.
6. Elektrische Meßschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zweig der
selbstabgleichenden Brückenschaltung (1,2,3', 4', 9,
10', 10", 11), der mit der Widerstandsmeßbrücke (1, 2, 3', 4') in Reihe geschaltet ist, aus zwei ohmschen
Widerständen (10', 10") besteht, die so angeordnet sind, daß jeweils ein Anschlußpunkt der Widerstände
(10', 10'') mit einem der beiden Punkte der Meßdiagonalen (7', 8') der Widerstandsmeßbrücke
(I, 2, 3', 4')· verbunden ist und die anderen beiden Anschlußpunkte der Widerstände (10', 10") miteinander
und mit einem Anschlußpunkt (13) der Versorgungsspannungsquelle verbunden sind.
7. Elektrische tleßschaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein linear einstellbares
Potentiometer (30') mit seinen Endpunkten in den Zweig der Widerstandsmeßbrücke (1, 2, 3', 4')
geschaltet ist, der demjenigen benachbart ist, der das Widerstandsthermometer (1) enthält und über den
Abgriff des Potentiometers (30') ein konstanter Strom (Ii) zugeführt ist.
Priority Applications (2)
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1969
- 1969-10-28 DE DE19691954078 patent/DE1954078C3/de not_active Expired
-
1970
- 1970-09-11 CH CH1355270A patent/CH529344A/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
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