DE19538870C2 - Gehäuse für ein Airbagmodul - Google Patents

Gehäuse für ein Airbagmodul

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Description

Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein Airbagmodul.
In zunehmendem Maße werden von den Automobilherstellern Airbags auch für den Beifahrer als Sonderausstattung angeboten oder gar serienmäßig vorgese­ hen. Dabei ist man bestrebt, solche Airbag-Module möglichst preiswert herzu­ stellen, um dem Kunden die zusätzliche Sicherheit möglichst kostengünstig anbieten zu können. Dazu werden alle Elemente des Airbag-Moduls kritisch analysiert und auf Einsparmöglichkeiten untersucht. Bei einem Gehäuse können Einsparungen insbesondere dadurch realisiert werden, daß man diese nicht mehr an die vorgegebenen u. U. engen und verwinkelten Einbauverhältnisse anpaßt, sondern umgekehrt die betroffenen Bereiche der Kraftfahrzeugkarosserie, insbe­ sondere im Armaturenbrett, bereits serienmäßig für den Einbau eines Airbags ausgestaltet. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, einheitliche Gehäuse für eine Vielzahl von Anwendungsfällen zu schaffen und die Fertigungsvorteile bei der Herstellung großer Stückzahlen zu nutzen.
Aus der DE 43 38 666 A1 ist ein einstückig durch Spritzgießen hergestelltes Airbag-Gehäuse bekannt, bei dem konstruktiv auf eine bestimmte Einbausituation abgestellte Befestigungselemente einstückig angeformt sind. Das bedingt eine sehr komplizierte Gießform, die zudem nur für einen bestimmten Anwendungsfall geeignet ist.
Aus der US-Patentschrift 5 310 213 ist ein Gehäuse für ein Airbagmodul be­ kannt, das durch Umkanten und Biegen eines speziell geformten Ausgangsblechs gebildet wird. An den Seitenwandhälften sind jeweils Flansche gebildet, an denen das Gehäuse verschweißt oder zusammengenietet ist. Wahlweise kann das Gehäuse auch mit Hilfe von Verbindungsblechen seitlich geschlossen werden.
In der DE 43 40 999 A1 ist ein im Strangpreßverfahren hergestelltes Gehäuse für ein Airbagmodul gezeigt, dessen Stirnseiten mittels Deckelklappen verschlos­ sen sind. Abhängig von den Einbauverhältnissen kann im bodenseitigen Bereich ein Befestigungsprofil aufgeschoben sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse der eingangs genann­ ten Art vorzuschlagen, das unter Berücksichtigung der genannten Gesichtspunkte möglichst einfach und preiswert herstellbar ist und das möglichst leicht ist, ohne daß Funktionsnachteile in Kauf zu nehmen sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Gehäuse für ein Air­ bagmodul vorgeschlagen, das aus zwei symmetrischen Gehäusehälften besteht, die im Kunststoffspritzgußverfahren hergestellt sind, wobei das Gehäuse eine Austrittsöffnung für den Gassack aufweist. Die zwei Gehäusehälften sind auf der der Öffnung gegenüberliegenden Seite durch ein Filmscharnier verbunden. Die beiden zusammengeklappten und miteinander verbundenen Gehäusehälften sind zusätzlich durch eine auf Gehäusevorsprünge aufgeschobene und diese übergrei­ fende Klammer im Bereich des Filmscharniers verbunden.
Der Erfindung liegt die Erwägung zugrunde, ein Airbag-Gehäuse aus mög­ lichst wenig Einzelteilen zu schaffen, das aufgrund seines Herstellungsverfahrens einerseits hinsichtlich seiner Formgebung flexibel gestaltet werden kann, anderer­ seits aber auch für eine moderne Serienfertigung geeignet ist. Das vorgeschlagene Gehäuse besteht - abgesehen von den Verbindungsmitteln - aus nur zwei Bauteilen. Es wird zweckmäßigerweise eine Doppelform verwendet, in der die beiden Gehäusehälften gleichzeitig hergestellt werden können und mit der man im Bereich der bodenseitigen Fügungsfläche ein Filmscharnier ausbilden kann, so daß zusammengehörige Gehäusehälften von vornherein lose miteinander verbun­ den sind. Dies hat den Vorteil, daß nur Gehäusehälften zusammengefügt werden, die aus der gleichen Werkstoffcharge stammen.
Die auf die Gehäusevorsprünge aufgeschobene und diese übergreifende Klammer kann sich über die gesamte Länge des Gehäuses erstrecken oder aus mehreren, über die Länge des Gehäuses verteilten Abschnitten bestehen.
Wegen der Freiheit bei der Formgestaltung ist es ohne weiteres möglich, daß die Seitenwandhälften Aussparungen für die Halterung eines zylindrischen Gasgenerators aufweisen. Ferner ist es ohne weiteres möglich, daß die Gehäuse­ hälften einen im Querschnitt viertelkreisförmigen Bodenbereich aufweisen und damit optimal an den zylindrischen Gasgenerator angepaßt werden können.
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung sind die beiden Gehäusehälf­ ten stirnseitig über an den Seitenwandhälften angebrachte Befestigungsbleche miteinander verbunden, die gleichzeitig zur Befestigung des Gehäuses in der Fahrzeugkarosserie dienen.
Ein weiterer Vorteil des gewählten Herstellungsverfahrens besteht darin, daß die Wandungen der Gehäusehälften innen und/oder außen durch ein Raster von Rippen verstärkt werden können, wobei die Stärke und Verteilung der Rippen den am Gehäuse auftretenden, örtlichen Festigkeitsbeanspruchungen jeweils genau anpaßbar ist.
Zur genauen Positionierung der beiden Gehäusehälften zueinander können in einer der Fügungsflächen zweckmäßigerweise vorspringende Zentrierungsnoppen und in der anderen Führungsfläche entsprechende Ausnehmungen vorgesehen sein.
Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Wandungen der Gehäusehälften innenseitig etwa auf halber Höhe einander gegenüberliegende schlitzartige, sich senkrecht zur Wandung und über die gesamte Länge des Gehäuses erstreckende Ausnehmungen aufweisen, in die die Seitenkanten eines Haltebleches für den Luftsack einsteckbar und ohne sonstige Mittel zu befestigen sind. Bei der Montage können Luftsack mit Halteblech und Gasgenerator in eine der beiden Gehäusehälften eingelegt und danach die andere Gehäusehälfte aufgesetzt werden. Durch die Ausnehmungen für das Halteblech und den Gasgenerator werden diese Bauteile innerhalb des Gehäuses durch einfaches Zusammenstecken positioniert und gehalten, ohne daß weitere Verbin­ dungsmittel erforderlich sind. Die Ausnehmungen für das Halteblech werden zweckmäßigerweise von zwei nach innen vorstehenden, verlängerten Rippen gebildet werden, die durch senkrecht dazu angeordnete Rippen versteift sind. Auch für diese Ausgestaltung ist das benutzte Formgießverfahren bestens geeignet.
Am oberen Ende der Gehäusehälften können am gesamten Umfang noch Lö­ cher für das Einsetzen selbstschneidender Schrauben zur Befestigung einer Abdeckung vorgesehen sein. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn an den Seiten­ wandhälften mit Löchern versehene Nocken für das Einsetzen selbstschneidender Schrauben zum Anbringen der Befestigungsbleche vorgesehen sind.
Damit ist festzustellen, daß nach dem Grundgedanken der Erfindung ein Ge­ häuse für eine Airbagmodul geschaffen werden kann, das bei weitgehend freier Formgebung leicht an alle Vorgaben anpaßbar ist und sich gleichwohl für eine Klein- und Großserienfertigung eignet.
Weitere Einzelheiten werden anhand des in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel in der Seitenansicht und im Längsschnitt, mit zu der Klammer alternativen Verbindungsmitteln der beiden Gehäusehälften;
Fig. 2 einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1; und
Fig. 3 einen Querschnitt des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1, wobei die beiden Gehäusehälften bodenseitig durch eine auf Gehäusevorsprünge aufgeschobene Klammer miteinander verbunden sind.
Das trogartige Gehäuse gemäß Fig. 1 besteht aus einer vorderen Gehäuse­ hälfte 1 und einer hinteren Gehäusehälfte 2 wobei man in der Darstellung links die äußere Seite der Gehäusehälfte 1 und rechts die innere Seite der Gehäusehälfte 2 sieht. Im Ausführungsbeispiel ist ein rechteckiges Raster aus Rippen 15, 16 realisiert und zwar sowohl auf der Außenseite (links) wie auch auf der Innenseite (rechts). Im unteren Bereich weisen die Gehäusehälften 1, 2 je einen sich zur Fügungsfläche parallel erstreckenden Flansch 10 bzw. 11 auf, wobei die Verbin­ dung der beiden Gehäusehälften in diesem Bereich durch selbstschneidende Schrauben 5 hergestellt ist. Die stirnseitigen Seitenwandhälften 3, 4 weisen Ausnehmungen 7 für die Halterung des Gasgenerators 8 auf. Aus Fig. 1 ist ferner ersichtlich, daß in der Fügungsfläche Zentriernoppen 17 bzw. entsprechen­ de Ausnehmungen 18 vorgesehen sind. Außerdem ist am oberen Rand des Gehäuses eine Reihe von Löchern 23 vorgesehen, in die selbstschneidende Schrauben zum Befestigen einer Abdeckung eingesetzt werden können. An den stirnseitigen Seitenwandhälften 3, 4 sind Nocken 26 angeformt, die ebenfalls Löcher zum Einsetzen selbstschneidender Schrauben 24 zum Anbringen der Befestigungsbleche besitzen. Die Wandungen der Gehäusehälften 1, 2 weisen innenseitig etwa auf halber Höhe einander gegenüberliegende schlitzartige, sich senkrecht zur Wandung und über die gesamte Länge des Gehäuses erstreckende Ausnehmungen 19 auf, in die die Seitenkanten eines Halteblechs 20 für den Luftsack 25 einsteckbar sind. Dabei ist der Luftsack 25 mittels Schrauben 27 mit dem Halteblech 20 verbunden.
Aus der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 und Fig. 3 ergibt sich insbesondere die Form der Rippen 15, 16 sowie der Rippen 21, 22, die die Ausnehmung 19 bilden. Die Seitenwandhälften 3, 4 haben eine Ausnehmung 7 für die Halterung des Gasgenerators (hier nicht dargestellt). Die Gehäusehälften 1, 2 sind mittels in die bodenseitige Flansche 10 bzw. 11 eingesetzte selbstschneidende Schrauben 5 sowie über die Befestigungsbleche 14 miteinander verbunden. Zur Zentrierung dienen Noppen 17 und Ausnehmungen 18.
Aus Fig. 2 ergibt sich ferner, daß der Bodenbereich 9 viertelkreisförmig ausgestaltet ist und daß sich am oberen Rand der Gehäusehälften 1, 2 umlaufend Löcher zur Befestigung einer Abdeckung befinden.
Fig. 3 unterscheidet sich von Fig. 2 lediglich dadurch, daß anstelle der Schrauben 5 eine Klammer 6 zur Verbindung der beiden Gehäusehälften 1, 2 vorgesehen ist. Dazu besitzen die Flansche einen sich im wesentlichen parallel zur Teilungsebene des Gehäuses erstreckenden Abschnitt 12 sowie einen davon rechtwinklig nach außen abstehenden Gehäusevorsprung 13. Die Klammer kann zur Verbindung der beiden Gehäusehälften 1, 2 in Längsrichtung über die Gehäusevorsprünge 13 geschoben werden. Dabei können zur Materialersparnis mehrere, über die Länge des Gehäuses verteilte Abschnitte eines Klammerprofils verwendet werden. Im übrigen entspricht die Darstellung in Fig. 3 derjenigen in Fig. 2, so daß sich eine Wiederholung der dazu gemachten Erläuterungen erübrigt.
Der Erfindungsgedanke ermöglicht eine einfache und preisgünstige Gestaltung eines Airbag Gehäuses unter Berücksichtigung der eingangs erwähnten Anforde­ rungen, daß aufgrund des gewählten Formgebungsverfahrens leicht an unter­ schiedliche Vorgaben anpaßbar ist. Der Materialaufwand läßt sich gegenüber herkömmlichen Konstruktionen erheblich reduzieren, weil es möglich ist, die erforderlichen Wandstärken überall an die örtlichen Festigkeitsbeanspruchungen anzupassen. Diesem Zweck dient auch die Verrippung, mit der überall für die erforderliche Formsteifigkeit und Bruchfestigkeit des Gehäuses gesorgt werden kann. Da Kunststoff verwendet wird, kann das Airbag-Gehäuse nach dem Erfindungsgedanken auch besonders leicht ausgeführt werden, was dem Bestreben nach Gewichtsersparnis bei Kraftfahrzeugen entgegenkommt. Auf der anderen Seite lassen sich die Gehäusehälften auch für alle funktionellen Anforderungen auslegen.

Claims (3)

1. Gehäuse für ein Airbagmodul, bestehend aus zwei symmetrischen Gehäusehälften (1, 2), die im Kunststoffspritzgußverfahren hergestellt sind, wobei das Gehäuse eine Austrittsöffnung für den Gassack (25) aufweist, und die zwei Gehäusehälften (1, 2) auf der der Öffnung gegenüberliegenden Seite durch ein Filmscharnier verbunden sind, und wobei die beiden zusammengeklappten und miteinander verbundenen Gehäusehälften (1, 2) zusätzlich durch eine auf Gehäusevorsprünge (13) aufgeschobene und diese übergreifende Klammer (6) im Bereich des Filmscharniers verbunden sind.
2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer (6) sich über die gesamte Länge des Gehäuses erstreckt.
3. Gehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammer (6) aus mehreren, über die Länge des Gehäuses verteilten Abschnitten besteht.
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