DE19538148C1 - Wäßrige Pigmentpasten und deren Verwendung zur Herstellung von wäßrigen Lacken - Google Patents
Wäßrige Pigmentpasten und deren Verwendung zur Herstellung von wäßrigen LackenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft wäßrige Pigmentpasten und deren Verwendung zur Herstellung von
wäßrigen Lacken.
Die Pigmentierung von wäßrigen Lacken erfolgt durch Zugabe von wäßrigen
Pigmentkonzentraten, sogenannten Pigmentpasten, zu den übrigen Lackbestandteilen.
Pigmentpasten bestehen aus Wasser, mindestens einem Pigment, mindestens einem
wasserverdünnbaren Bindemittel sowie ggf. organischen Lösemitteln, Netzmitteln und
anderen für Pigmentpasten üblichen Zusätzen (vgl. Volker Radke in "Pigmente für
Anstrichmittel", Technische Akademie Esslingen, Kap. 7, Dispergierung von Pigmenten,
Export-Verlag, 1990).
Für die Qualität der aus den Pigmentpasten hergestellten Lacke ist es von großer
Wichtigkeit, daß die in der Pigmentpaste enthaltenen Pigmentteilchen nicht kleiner als die
Primärteilchen und nicht größer als 10 µm sind und daß die Pigmentteilchen vom
Bindemittel möglichst vollkommen benetzt sind. Andernfalls sind die coloristischen
Eigenschaften der Lacke und die Stabilität der Pigmentpasten unbefriedigend. Um
Pigmentteilchen der gewünschten Größe zu erhalten und um eine möglichst vollständige
Benetzung der Pigmentteilchen zu erreichen, wird das Pigment in Pulverform mit Wasser,
Bindemittel und ggf. weiteren Zusätzen, wie z. B. Netzmittel vermischt. Die so erhaltene
Mischung wird anschließend in einem Dissolver geschert und in einem Mahlaggregat (z. B.
Rührwerksmühle, Sandmühle, Dreiwalze) so lange gemahlen bis die Pigmentteilchen die
erforderliche Feinheit aufweisen und vom Bindemittel ausreichend benetzt sind, wobei der
Mahlprozeß mit einem erheblichen Zeit- und Energieaufwand verbunden ist.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand darin, Pigmentpasten
enthaltend Wasser, wenigstens ein Pigment, wenigstens ein wasserverdünnbares
Bindemittel sowie Lösemittel, Netzmittel und andere für Pigmentpasten übliche Zusätze,
bereitzustellen, die ohne zeit- und energieaufwendigen Mahlprozeß herstellbar sind.
Diese Aufgabe wurde überraschenderweise durch die Bereitstellung von Pigmentpasten
gelöst, die
(A) 25 bis 80 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 25 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels enthalten.
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 25 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels enthalten.
Vorzugsweise enthalten die Pigmentpasten
(A) 40 bis 59 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 25 bis 44 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 8 bis 23 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 8 bis 16 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,3 bis 5 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 4 bis 15 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels.
(B) 25 bis 44 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 8 bis 23 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 8 bis 16 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,3 bis 5 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 4 bis 15 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels.
Die erfindungsgemäßen Pigmentpasten weisen einen Feststoffgehalt von 20 bis 70,
vorzugsweise 35 bis 50 Gew.-%, einen pH-Wert von 7 bis 9, vorzugsweise 7,5 bis 8,5 und
bei einer Temperatur von 23°C und einer Schergeschwindigkeit von 50 s-1 eine Viskosität
von 100 bis 4000, vorzugsweise 600 bis 1000 mPas auf und bei einer
Schergeschwindigkeit von 1000 s-1 eine Viskosität von 100 bis 1000 mPas, vorzugsweise
200 bis 400 mPas.
Als Komponente B können alle für wäßrige Lacke geeigneten Eisenoxidpigmente eingesetzt
werden. Als einsetzbare Eisenoxidpigmente werden genannt: Eisenoxidrot (Hämatit, α-
Dieisentrioxid), Eisenoxidgelb (Eisenoxidhydroxid) und Eisenoxidbraun (Mischpigment
aus Eisenoxidrot, Eisenoxidgelb und Eisenoxidschwarz).
Die als Komponente (C) eingesetzten wasserverdünnbaren Polyurethanharze können durch
Umsetzung von
- (i) einem Polyester- und/oder Polyetherpolyol mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000 oder einem Gemisch aus solchen Polyester- und/oder Polyetherpolyolen
- (ii) einem Polyisocyanat oder einem Gemisch aus Polyisocyanaten, gegebenenfalls
- (iii) einer Hydroxyl- und/oder Aminogruppen enthaltenden organischen Verbindung mit einem Molekulargewicht 60 bis 400 (Zahlenmittel) oder einem Gemisch aus solchen Verbindungen und gegebenenfalls
- (iv) einer Verbindung, die nur eine gegenüber Isocyanatgruppen reaktive Gruppe im Molekül enthält
hergestellt werden.
Die als Komponente (C) eingesetzten Polyurethanharze weisen üblicherweise ein
zahlenmittleres Molekulargewicht von mindestens 1000 auf. Das zahlenmittlere
Molekulargewicht der Polyurethanharze sollte vorzugsweise bei mindestens 4000,
besonders bevorzugt zwischen 5000 und 8000 liegen.
Die Angaben zu den zahlenmittleren Molekulargewichten beziehen sich auf
gelpermeationschromatographische Messungen, die mit Hilfe eines Polystyrolstandards
durchgeführt werden.
Der Einbau von aminogruppenhaltigen (iii)-Komponenten erfolgt vorzugsweise derart, daß
zuerst aus (i), (ii) und gegebenenfalls einer hydroxylgruppenhaltigen Komponente (iii) ein
NCO-gruppenhaltiges Präpolymer hergestellt wird, das dann in wäßriger Phase mit einer
aminogruppenhaltigen (iii)-Komponente weiter umgesetzt wird (vgl. EP-A-89 497).
Die als Komponente (C) eingesetzten Polyurethanharze müssen hydrophile Gruppen
enthalten, die die Wasserverdünnbarkeit der Polyurethanharze gewährleisten. Diese
hydrophilen Gruppen können nichtionisch oder ionisch sein, wobei die Polyurethanharze
auch sowohl ionische als auch nichtionische hydrophile Gruppen enthalten können. Als
nichtionische hydrophile Gruppen kommen insbesondere Poly(oxyalkylen)gruppen in
Betracht. Diese Poly(oxyalkylen)gruppen können sowohl über die Komponente (i) als
auch über poly(oxyalkylen)gruppenhaltige (iii)-Komponenten in die
Polyurethanharzmoleküle eingeführt werden. Es werden bevorzugt Polyurethanharze
eingesetzt, die anionische Gruppen enthalten. Die zur Anionenbildung befähigten
Gruppen, die vorzugsweise Carboxylgruppen sind, können über die Komponente (i)
(insbesondere als carboxylgruppenhaltige Polyesterpolyole, wie in der DE-A-39 03 804
beschrieben) und/oder über die Komponente (iii) in die Polyurethanharzmoleküle eingeführt
werden. Es ist bevorzugt, carboxylgruppenhaltige (iii)-Komponenten einzusetzen. Die als
Komponente (C) eingesetzten Polyurethanharze weisen vorzugsweise eine Säurezahl von 7
bis 50, besonders bevorzugt 15 bis 35 auf.
Die erfindungsgemäß eingesetzten wasserverdünnbaren Polyurethanharze werden
vorzugsweise hergestellt, indem aus den Komponenten (i), (ii) und gegebenenfalls (iii) ein
isocyanatgruppenhaltiges Präpolymer hergestellt wird, das anschließend mit einer
wenigstens drei Hydroxylgruppen aufweisenden (iii)-Komponente umgesetzt wird.
Anschließend werden die Carboxylgruppen mit Hilfe von vorzugsweise tertiären Aminen
neutralisiert und das Polyurethanharz in Wasser dispergiert. Die Umsetzung mit
aminogruppenhaltigen (iii)-Komponenten ist weniger bevorzugt (vgl. DE-A-35 45 618).
Die als Komponente (i) einsetzbaren Polyester- und Polyetherpolyole, die vorzugsweise
Polyester- und Polyetherdiole sind, sind in der EP-A-89 497, DE-A-35 45 618, EP-A-355 433,
US-A-4 719 132 und DE-A-39 03 804 detailliert beschrieben. Als Komponente (i)
werden vorzugsweise Polyesterdiole eingesetzt. Die Komponente (i) wird vorzugsweise in
einer solchen Menge eingesetzt, daß sie 50 bis 80, besonders bevorzugt 60 bis 70 Gew.-%
des Polyurethanharzes ausmacht.
Als Komponente (ii) kann ein aliphatisches und/oder cycloaliphatisches und/oder
aromatisches Polyisocyanat oder ein Gemisch aus solchen Polyisocyanaten eingesetzt
werden. Als Beispiele für einsetzbare Polyisocyanate werden
Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI), Phenylendiisocyanat, Tolyulendiisocyanat,
Xylylendiisocyanat, Bisphenylendiisocyanat, Naphtylendiisocyanat,
Diphenylmethandiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Cyclopentylendiisocyanat,
Cyclohexylendiisocyanat, Methylcyclohexylendiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat,
Trimethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Pentamethylendiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat, Propylendiisocyanat, Ethylethylendiisocyanat und
Trimethylhexandiisocyanat genannt. Neben Diisocyanaten können auch Polyisocyanate
mit Funktionalitäten über zwei eingesetzt werden. Gegebenenfalls kann die mittlere
Funktionalität durch Mitverwendung von Monoisocyanaten herabgesetzt werden.
Als Komponente (iii) können beispielsweise Polyole mit bis zu 44 Kohlenstoffatomen je
Molekül wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-
Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,2-Butylenglykol, 1,6-Hexandiol, Trimethylolpropan,
Ricinusöl oder hydriertes Ricinusöl, Ditrimethylolpropanether, Pentaerythrit, 1,2-
Cyclohexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol, Bisphenol A, Bisphenol F, Neopentylglykol,
Hydroxypivalinsäureneopentylglykolester, hydroxyethyliertes oder hydroxypropyliertes
Bisphenol A, hydriertes Bisphenol A und deren Mischungen eingesetzt werden. Über die
Komponente (iii) können auch zur Anionenbildung befähigte Gruppen wie Carboxyl-,
Sulfonsäure- und/oder Phosphonsäuregruppen in die Polyurethanharzmoleküle eingeführt
werden. Es werden bevorzugt Carboxylgruppen über die Komponente (iii) in die
Polyurethanharzmoleküle eingeführt. Dies kann beispielsweise mit Hilfe von
Dihydroxypropionsäure, Dihydroxybernsteinsäure und Dihydroxybenzeosäure erfolgen.
Bevorzugte (iii)-Komponenten zur Einführung von Carboxylgruppen in die
Polyurethanharzmoleküle sind 2,2-Dimethylolalkansäuren wie 2,2-Dimethylolessigsäure,
2,2-Dimethylolpropionsäure, 2,2-Dimethylolbuttersäure und 2,2-Dimethylolpentansäure.
Carboxylgruppen können auch über aminogruppenhaltige (iii)-Komponenten wie z. B. α,ω-
Diaminovaleriansäure und 3,4-Diaminobenzoesäure eingeführt werden. Die Verwendung
von aminogruppenhaltigen (iii)-Komponenten ist weniger bevorzugt.
Als Komponente (iv) können insbesondere Verbindungen mit einem Molekulargewicht von
60 bis 400 (Zahlenmittel), die entweder eine Hydroxyl- oder eine primäre Amino- oder eine
sekundäre Aminogruppe enthalten, eingesetzt werden. Als Komponente (iv) werden
vorzugsweise aliphatische Alkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie z. B. Methanol,
Ethanol, Propanol, Butanol, Pentanol oder Hexanol eingesetzt.
Zur Neutralisation der zur Anionenbildung befähigten Gruppen können sowohl organische
als auch anorganische Basen eingesetzt werden. Vorzugsweise werden primäre, sekundäre
und tertiäre Amine, wie z. B. Ethylamin, Propylamin, Dimethylamin, Dibutylamin,
Cyclohexylamin, Benzylamin, Morpholin, Piperidin und Triethanolamin verwendet.
Besonders bevorzugt werden tertiäre Amine als Neutralisationsmittel eingesetzt,
insbesondere Dimethylethanolamin, Triethylamin, Tripropylamin und Tributylamin.
Der Fachmann kennt mehrere Möglichkeiten, das Molekulargewicht der Polyurethanharze
zu beeinflussen. Das Molekulargewicht kann beispielswiese durch das Verhältnis
zwischen den eingesetzten Äquivalenten an NCO-Gruppen zu den eingesetzten
Äquivalenten an gegenüber NCO-Gruppen reaktiven Gruppen in den Komponenten (i), (iii)
und (iv) beeinflußt werden. Das Moleklargewicht kann weiterhin durch die Umsetzung
eines aus (i), (ii) und gegebenenfalls (iii) hergestellten NCO-gruppenhaltigen Präpolymers
mit der Komponente (iii) durch die Menge an eingesetzter Komponente (iii) gesteuert
werden. Je nach dem Verhältnis zwischen den Äquivalenten an freien NCO-Gruppen und
Hydroxyl- oder Aminogruppen aus der Komponente (iii) fungiert (iii) als
Endgruppenbildner oder Kettenverlängerungsmittel. Das Molekulargewicht kann auch
durch Abbrechen der Umsetzung zu dem Zeitpunkt an dem das gewünschte
Molekulargewicht erreicht worden ist, gesteuert werden. Die Reaktion kann z. B.
abgebrochen werden, indem die Reaktionstemperatur schnell erniedrigt wird und/oder ein
Reaktionspartner zugegeben wird, der mit den noch vorhandenen Isocyanatgruppen
reagiert, ohne daß Kettenverlängerung eintritt (z. B. Wasser, Komponente (iv) oder
Komponente (iii) im hohen Überschuß).
Die erfindungsgemäßen Pigmentpasten können als Komponente (D) im Prinzip jedes für
Pigmentpasten geeignete wasserverdünnbare Polyesterharz oder eine Mischung aus solchen
Polyesterharzen enthalten.
Wasserverdünnbare Polyesterharze sind bekannt und in großer Auswahl im Handel
erhältlich. Sie können durch Umsetzung von Polyolen mit Polycarbonsäuren bzw. deren
Anhydriden hergestellt werden und enthalten im allgemeinen Carboxylatgruppen, die für
die Wasserverdünnbarkeit der Polyesterharze sorgen.
Wasserverdünnbare Polyester sind solche mit freien Carboxylgruppen, d. h. Polyester mit
hoher Säurezahl. Es sind grundsätzlich zwei Methoden bekannt, die benötigten
Carboxylgruppen in das Harzsystem einzufügen. Der erste Weg besteht darin, die
Veresterung bei der gewünschten Säurezahl abzubrechen. Nach Neutralisation mit Basen
sind die so erhaltenen Polyester in Wasser löslich und verfilmen beim Einbrennen. Die
zweite Möglichkeit besteht in der Bildung partieller Ester von Di- oder Polycarbonsäuren
mit hydroxylreichen Polyestern mit niedriger Säurezahl. Für diese Reaktion werden
üblicherweise Anhydride eder Dicarbonsäuren herangezogen, welche unter milden
Bedingungen unter Ausbildung einer freien Carboxylgruppe mit der Hydroxylkomponente
umgesetzt werden.
Die als Komponente D einsetzbaren Amine können unter anderem primäre, sekundäre oder
tertiäre Amine sein. Beispiele sind Dimethylethanolamin, Aminomethylpropanol und NH₃,
Triethylamin, Tripropylamin, Tributylamin, Ethylamin, Propylamin, Dimethylamin,
Dibutylamin, Cyclohexylamin, Morpholin, Piperidin und Triethanolamin.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel können auch weitere übliche Zusätze wie
Lösungsmittel, Füllstoffe, Weichmacher, Stabilisatoren, Netzmittel, Dispergierhilfsmittel,
Verlaufsmittel, Einschäumer und Katalysatoren einzeln oder im Gemisch in den üblichen
Mengen enthalten. Diese Substanzen können den Einzelkomponenten und/oder der
Gesamtmischung zugesetzt werden.
Als Dispergierhilfsmittel (Komponente G) können beispielsweise Polyalkylenoxide,
insbesondere Polyoxyethylen in Betracht kommen.
Geeignete Füllstoffe sind z. B. Talkum, Glimmer, Kaolin, Kreide, Quarzmehl, Asbestmehl,
Schiefermehl, Bariumsulfat, verschiedene Kieselsäuren, Silikate, Glasfasern, organische
Fasern oder dergleichen.
Die erfindungsgemäßen Überzugsmittel können neben Wasser die üblichen Lösungsmittel,
beispielsweise aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, ein- oder mehrwertige
Alkohle, Ether, Ester, Glykolether sowie deren Ester, Ketone wie z. B. Toluol, Xylol,
Butanol, Ethyl- oder Butylglykol (= Ethylenglykolmonomethyl- oder -butylether) sowie deren
Acetate, Butyldiglykol (Ethylenglykoldibutylether), Ethylenglykoldimethylether,
Diethylenglykoldimethylether, Cyclohexanon, Methylethylketon, Aceton, Isophoron oder
Mischungen davon enthalten.
Die erfindungsgemäßen Pigmentpasten zeichnen sich dadurch aus, daß sie ohne
Mahlvorgang in gewünschter Qualität herstellbar sind. Das heißt, daß die in den
erfindungsgemäßen Pigmentpasten enthaltenen Eisenoxidpigmentteilchen die erforderliche
Teilchengröße auch ohne Mahlvorgang erreichen. Es genügt, wenn die erfindungsgemäßen
Pigmentpasten in einem Dissolver und gegebenenfalls in einem Inline-Mischer gut
vermischt und anschließend gegebenenfalls filtriert werden. Dabei sind Dissolverzeiten
von 10 bis 60, vorzugsweise 15 bis 30 Minuten bei Schergeschwindigkeiten von 10 bis 30,
vorzugsweise 15 bis 25 m/s ausreichend.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich demgemäß auch auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Pigmentpaste enthaltend Wasser, wenigstens ein Pigment, wenigstens ein
wasserverdünnbares Bindemittel sowie Lösemittel, Netzmittel und andere für
Pigmentpasten übliche Zusätze. Dies ist dadurch gekennzeichnet, daß
(A) 25 bis 80 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels
in einem Dissolver und ggf. in einem Inline Mischer vermischt und anschließend ggf.
filtriert werden.
Vorzugsweise werden
(A) 40 bis 59 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 25 bis 44 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 8 bis 23 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 8 bis 16 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,3 bis 5 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 4 bis 15 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels
(B) 25 bis 44 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 8 bis 23 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 8 bis 16 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,3 bis 5 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 4 bis 15 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels
in einem Dissolver und ggf. in einem Inline Mischer vermischt und anschließend ggf.
filtriert.
- 1.1 In einem 6-l-Reaktionsgefäß mit Rührer, Rückflußkühler und 2 Zulaufgefäßen wird. eine Mischung aus 798 g eines Polyesterdiols mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 1400 (hergestellt aus hydrierter dimerisierter Fettsäure (Pripol 1009, Handelsprodukt der Firma Unichema International), 1,6-Hexandiol und Phthalsäureanhydrid) 12,5 g 1,6-Hexandiol, 65 g Dimethylolpropionsäure und 516,6 g Methylethylketon vorgelegt. Zu dieser Mischung werden 299 g Isophorondiisocyanat (IPDI) gegeben. Anschließend wird bei 82°C so lange umgesetzt, bis der Isocyanatgehalt auf 1 Gew.-% abgesunken ist. Dann werden dem Reaktionsgemisch 31 g Trimethylolpropan hinzugefügt und die Mischung wird weiter auf etwa 82°C gehalten. Dann wird der Viskositätsanstieg des Reaktionsgemisches verfolgt, indem jeweils 10 ml der Reaktionsmischung mit 10 ml N-Methylpyrrolidon versetzt werden und die Viskosität dieser Probenlösung bei 23°C mit einem Platte-Kegel Viskosimeter gemessen wird. Sobald die nach dieser Vorschrift erhaltenen Probenlösungen eine Viskosität von 5 dPas aufweisen (nach etwa 5 Stunden), wird die Reaktion durch Zugabe von 54 g Butanol gestoppt. Dann werden dem erhaltenen Reaktionsprodukt 38 g Dimethylethanolamin und 3254 g entionisiertes Wasser innerhalb von 2 Stunden unter starkem Rühren zugefügt. Schließlich wird das Methylethylketon unter Vakuum abdestilliert. Die so entstandene wäßrige Polyurethanharzdispersion weist einen Feststoffgehalt von 27 Gew.-% auf.
- 1.2 Es wird wie unter Pkt. 1.1 beschrieben verfahren. Anstelle von 299 g IPDI werden jedoch 353 g 4,41-Di-(isocyanatocyclohexyl)methan und anstelle von 516,6 g Methylethylketon werden 539,7 g Methylethylketon eingesetzt.
- 1.3 Es wird wie unter Pkt. 1.1 beschrieben verfahren. Anstelle von 299 g IPDI werden jedoch 329 g 1,3-Bis-(2-isocyanatoprop-2-yl)benzol (m-TMXDI) und anstelle von 516,6 g Methylethylketon werden 529,5 g Methylethylketon eingesetzt.
In einem Reaktor, der mit einem Rührer, einem Thermometer und einer Füllkörperkolonne
ausgestattet ist, werden 729 Gew.-Teile Neopentylglykol, 827 Gew.-Teile Hexandiol, 462
Gew.-Teile Hexahydrophthalsäureanhydrid und 1710 Gew.-Teile einer polymeren
Fettsäure (Dimerengehalt mindestens 98 Gew.-%, Trimerengehalt höchstens 2 Gew.-%,
Monomerengehalt höchstens Spuren) eingewogen und zum Schmelzen gebracht. Unter
Rühren wird so aufgeheizt, daß die Kolonnenkopetemperatur 100°C nicht übersteigt. Es
wird bei max. 220°C so lange verestert, bis eine Säurezahl von 8,5 erreicht ist. Nach
Abkühlen auf 180°C werden 768 Gew.-Teile Trimellithsäureanhydrid zugegeben und
weiter verestert, bis eine Säurezahl von 30 erreicht ist. Dann wird auf 120°C abgekühlt
und mit 1410 Gew.-Teilen Butanol angelöst. Nach dem Abkühlen auf 90°C werden
langsam 16,2 Gew.-Teile Dimethylethanolamin und anschließend 1248 Gew.-Teile
deionisiertes Wasser eingerührt. Man erhält eine feinteilige Dispersion mit einem pH-Wert
von 7,8, einem nicht-flüchtigen Anteil von 60 Gew.-% und einer Säurezahl von 30 mg
KOH/g.
450 g der Komponente C wurden zusammen mit 30 g der Komponente F und 100 g
deionisiertem Wasser vorgelegt. Danach wurde 300 g des Eisenoxydpigmentes
(Komponente B) unter Rühren (1000 U/min) eingearbeitet. Der Ansatz wurde
anschließend mit Hilfe eines Labordissolvers (Scheibendurchmesser 60 mm,
Umdrehungszahl 6000 U/min, Umdrehungsgeschwindigkeit 20 m/s) 20 min dissolvert. Die
Temperatur bleibt dabei unter 40°C. Die erreichte Feinheit der Pigmentpaste war kleiner
als 10 µm. Anschließend wurde zum Einstellen des pH-Wertes noch 30 g der Komponente
E dazugegeben. Die Eigenschaften der so hergestellten Paste sowie deren Auflackung
entsprachen schon den Ansprüchen für eine Autoserienlackierung. Jedoch sollte außerdem
der Glanzgrad der Formulierung erhöht werden. Dazu wurde die wie oben beschrieben
hergestellte Paste nochmal 60 Sekunden mit einem Inline-Mischer geschert.
Claims (11)
1. Pigmentpaste enthaltend Wasser, wenigstens ein Pigment, wenigstens ein
wasserverdünnbares Bindemittel sowie Lösemittel, Netzmittel und andere für
Pigmentpasten übliche Zusätze,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
(A) 25 bis 80 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels enthält.
(A) 25 bis 80 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels enthält.
2. Pigmentpaste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
(A) 40 bis 59 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 25 bis 44 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 8 bis 23 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 8 bis 16 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,3 bis 5 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 4 bis 15 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels enthält.
(A) 40 bis 59 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 25 bis 44 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 8 bis 23 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 8 bis 16 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,3 bis 5 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 4 bis 15 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 2 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels enthält.
3. Pigmentpaste nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Feststoffgehalt von 20 bis 70,
vorzugsweise 35 bis 50 Gew.-%, einen pH-Wert von 7 bis 9, vorzugsweise 7,5 bis 8,5
und bei einer Temperatur von 23°C und einer Schergeschwindigkeit von 50 s-1 eine
Viskosität von 100 bis 4000, vorzugsweise 600 bis 1000 mPas aufweist.
4. Pigmentpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sie als Eisenoxidpigmente Eisenoxidrot,
Eisenoxidgelb und/oder Eisenoxidbraun enthält.
5. Pigmentpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die als Komponente (C) eingesetzten
wasserverdünnbaren Polyurethanharze durch Umsetzung von
- (i) einem Polyester- und/oder Polyetherpolyol mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht von 400 bis 5000 oder einem Gemisch aus solchen Polyester- und/oder Polyetherpolyolen
- (ii) einem Polyisocyanat oder einem Gemisch aus Polyisocyanaten, gegebenenfalls
- (iii) einer Hydroxyl- und/oder Aminogruppen enthaltenden organischen Verbindung mit einem Molekulargewicht von 60 bis 400 (Zahlenmittel) oder einem Gemisch aus solchen Verbindungen und gegebenenfalls
- (iv) einer Verbindung, die nur eine gegenüber Isocyanatgruppen reaktive Gruppe im Molekül enthält.
6. Pigmentpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die als Komponente (C) eingesetzten
Polyurethanharze ein zahlenmittleres Molekulargewicht von mindestens 1000
aufweisen.
7. Pigmentpaste nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das zahlenmittlere Molekulargewicht
der Polyurethanharze bei mindestens 4000, besonders bevorzugt zwischen 5000 und
8000 liegt.
8. Pigmentpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die wasserverdünnbaren Polyesterharze
durch Umsetzung von Polyolen mit Polycarbonsäuren bzw. deren Anhydriden
herstellbar sind und carboxylatgruppenhaltig sind.
9. Verfahren zur Herstellung einer Pigmentpaste enthaltend Wasser, wenigstens ein
Pigment, wenigstens ein wasserverdünnbares Bindemittel sowie Lösemittel,
Netzmittel und andere für Pigmentpasten übliche Zusätze,
dadurch gekennzeichnet, daß
(A) 25 bis 80 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels
in einem Dissolver und ggf. in einem Inline-Mischer vermischt und anschließend ggf. filtriert werden.
(A) 25 bis 80 Gew.-% deionisiertes Wasser
(B) 10 bis 65 Gew.-% mindestens eines Eisenoxidpigmentes
(C) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyurethanharzes
(D) 5 bis 30 Gew.-% mindestens eines wasserverdünnbaren Polyesterharzes
(E) 0,2 bis 10 Gew.-% Ammoniak und/oder mindestens eines Amins,
(F) 0 bis 20 Gew.-% mindestens eines zumindest teilweise mit Wasser mischbaren organischen Lösemittels und
(G) 0 bis 5 Gew.-% mindestens eines Dispergierhilfsmittels
in einem Dissolver und ggf. in einem Inline-Mischer vermischt und anschließend ggf. filtriert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dissolverzeiten 10 bis 60,
vorzugsweise 15 bis 30 Minuten bei Schergeschwindigkeiten von 10 bis 30,
vorzugsweise 15 bis 25 m/s betragen.
11. Verwendung der Pigmentpaste nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Herstellung
von Lacken.
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