DE19538009A1 - Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters sowie Verfahren zum Verschluß eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage - Google Patents
Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters sowie Verfahren zum Verschluß eines Sicherheitsbehälters einer KernkraftanlageInfo
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Description
Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Deckels eines
Druckbehälters sowie Verfahren zum Verschluß eines Sicher
heitsbehälters einer Kernkraftanlage.
Die Erfindung betrifft ein Verriegelungssystem zur Verriege
lung und Befestigung eines Deckels eines Druckbehälters, ins
besondere eines Ladedeckels eines Sicherheitsbehälters einer
Kernkraftanlage. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfah
ren zum Verschließen eines Sicherheitsbehälters einer Kern
kraftanlage mit einem Ladedeckel.
Druckbehälter können zur Inspektion, Reinigung oder Be- und
Entladung eine Öffnung aufweisen. Diese Öffnung ist während
eines Betriebes des Druckbehälters, bei dem in seinem Inneren
ein hoher Innendruck herrscht, beispielsweise durch einen
Deckel verschlossen. Dieser Deckel kann beispielsweise durch
eine Vielzahl von Schrauben gasdicht mit dem Druckbehälter
die Öffnung verschließend verbunden sein.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verriegelungssystem zur
Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters anzugeben,
welches kurze Öffnungs- und Schließzeiten sowie reproduzier
bare Verschlußbedingungen gewährleistet. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Verschließen eines
Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage mit einem Lade
deckel anzugeben.
Die auf ein Verriegelungssystem zur Verriegelung und Befesti
gung eines Deckels eines Druckbehälters gerichtete Aufgabe
wird durch ein Verriegelungssystem mit zumindest einer Gruppe
entlang einer jeweiligen Hauptachse verschieblicher Riegel
elemente gelöst, welche entlang der zylindrischen Umfangflä
che einer der Aufnahme des Deckels dienenden Öffnung des
Druckbehälters anordenbar sind, so daß die jeweiligen Haupt
achsen die Umfangsfläche schneiden und die Riegelelemente in
eine jeweilige den Deckel verriegelnde Verriegelungsposition
hinein- und aus dieser herausverschiebbar sind.
Durch eine Gruppe von Riegelelementen, beispielsweise von bis
zu über 50 Riegelelementen, ist eine sichere und schnelle
Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters ohne weiteres
bis zu einem Innendruck von über 10 bar gegeben. Durch eine
Verschiebung der Riegelelemente entlang einer jeweiligen
Hauptachse in eine Verriegelungsposition hinein sowie wieder
aus der Verriegelungsposition heraus sind kurze Öffnungs- und
Schließzeiten sowie reproduzierbare Verschlußbedingungen ge
geben. Aufgrund der im wesentlichen einaxialen Bewegung der
Riegelelemente ist das Verriegelungssystem mechanisch einfach
herstellbar. Zudem ist die Kraft, welche zur Verschiebung der
Riegelelemente in die jeweilige Verriegelungsposition sowie
zur Arretierung der Riegelelemente in dieser Verriegelungspo
sition ebenfalls einfach, beispielsweise durch einen Linear
antrieb, aufbringbar. Für die Riegelelemente, welche als im
wesentlichen entlang der Hauptachse gestreckte metallische
Bolzen ausführbar sind, kann als Werkstoff je nach Anwen
dungsfall eine entsprechende metallische Legierung, insbeson
dere bei Anwendung in einer Kernkraftanlage ein hierfür zuge
lassener Stahl, verwendet werden. Die Riegelelemente sind
vorzugsweise sämtlich in einer Ebene angeordnet, wobei die
jeweiligen Hauptachsen auf einen Mittelpunkt der Öffnung aus
gerichtet sind. Der Deckel kann einen kreisförmigen Quer
schnitt aufweisen und leicht nach außen gewölbt sein. Ent
sprechend ist die Öffnung ebenfalls kreisförmig ausgebildet,
und die Umfangsfläche ist eine kreiszylindrische Mantelflä
che. Das Verriegelungssystem eignet sich durch die weitgehend
freie Anordenbarkeit der Riegelelemente, allerdings auch für
jede andere Querschnittsform der Öffnung. Durch Verwendung
verschieblicher Riegelelemente tritt bei dem Verriegelungs
system das Problem eines Reibverschweißens von korrosionsbe
ständigen Stählen im wesentlichen selbst dann nicht auf, wenn
die Riegelelemente in ihrer Verriegelungsposition in den
Deckel eingreifen und der jeweilige Grundwerkstoff ein korro
sionsbeständiger Stahl ist. Dieses Problem könnte beispiels
weise bei einer Befestigung des Deckels durch Schrauben ent
stehen, die von außerhalb des Druckbehälters in den Deckel
eingefügt werden, insbesondere dann, wenn der Deckel während
eines normalen Betriebes des Druckbehälters von Wasser umge
ben ist. Dies ist insbesondere bei einem Ladedeckel eines
Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage gegeben, bei der
während eines normalen Betriebes der Sicherheitsbehälter im
Bereich des Ladedeckels an ein geodätisch hochliegendes Kühl
mittelreservoir unmittelbar angrenzt. Das Verriegelungssystem
gemäß der Erfindung ist vorzugsweise innerhalb des Sicher
heitsbehälters angeordnet, so daß die Riegelelemente dem
Kühlmittel nicht ausgesetzt sind.
Das Verriegelungssystem weist vorzugsweise zumindest einen
Antrieb zur Verschiebung der Verriegelelemente auf, wobei auf
jedes Riegelelement durch den Antrieb eine jeweilige Verrie
gelungskraft übertragbar ist, wobei die Verriegelungskräfte
untereinander weitgehend identisch sind. Hierdurch wird ins
besondere bei einem kreisförmigen Deckel eine gleichmäßige
Einspannung des Deckels gewährleistet, so daß ein Abtrag des
in dem Druckbehälter herrschenden Innendrucks symmetrisch
über den Umfang der Öffnung und den Umfang des Deckels er
folgt. Hierdurch wird insbesondere bei einem plötzlich auf
tretenden Anstieg des Innendrucks eine singuläre Belastung
des Verriegelungssystems vermieden. Zwischen jedem Riegelele
ment, welches als Riegelbolzen ausgeführt sein kann, und dem
Antrieb ist vorzugsweise ein Tellerfederpaket angeordnet, das
beim Verriegeln, d. h. beim Verschieben des Riegelelementes in
die Verriegelungsposition, zusammengedrückt wird. Bei Errei
chen der Verriegelungsposition, welche beispielsweise durch
einen in seiner geometrischen Lage fest vorgegebenen End
schalter angezeigt wird, wird eine wohldefinierte Verriege
lungskraft erreicht, die abhängig ist von der durch das Tel
lerfederpaket erzeugte Gegenkraft. Bei Verwendung identischer
Tellerfederpakete für jedes Riegelelement ist somit eine
identische Verriegelungskraft einstellbar. Somit ist für
jedes Riegelelement unabhängig von der genauen Lage des
Deckels in der Öffnung, auch bei exzentrischer Lage, die
gleiche Verriegelungskraft gegeben.
Vorzugsweise ist jedem Riegelelement ein jeweils eigener An
trieb zugeordnet. Dieser Antrieb wird - wie oben beispielhaft
erläutert - bei Erreichen einer definierten Verriegelungskraft
abgeschaltet. Sämtliche Riegelelemente sind somit mit der
identischen Verschlußkraft in ihrer Verriegelungsposisition
gehalten, unabhängig davon, ob der Deckel zentrisch oder
exzentrisch in der Öffnung des Druckbehälters angeordnet ist.
Der Antrieb weist vorzugsweise einen Elektromotor auf, wel
cher ein Spindelhubelement mit einem Doppel-Schneckengetriebe
sowie einen Bremsmotor besitzen kann. Durch Wahl einer ent
sprechend großen Übersetzung sowie entsprechender Ausgestal
tung des Bremsmotors kann der Antrieb selbsthemmend ausge
führt sein.
Der Antrieb der Riegelelemente kann ebenfalls auf hydraulische
Art und Weise erfolgen. Hierzu ist vorzugsweise ein Hydraulik
zylinder vorgesehen, welcher auch ein Wegmeßsystem besitzen
kann. Über entsprechende Ventile, wie entsperrbare Rückschlag
ventile und magnetbetätigbare Wegeventile, ist der Hydraulik
zylinder über eine Ringleitung an eine zentrale Hydraulikver
sorgung angeschlossen. Es ist ebenfalls möglich, jedem Hydrau
likzylinder eine eigene Hydraulikversorgung zuzuordnen.
Eine zentrale Hydraulikversorgung liefert einen konstanten
Druck, durch den an jedem Riegelelement eine definierte Ver
riegelungskraft entsteht. Mit einem Wegemeßsystem ist bei der
Verschiebung jedes Riegelelementes in die vorgegebene Verrie
gelungsposition das Erreichen der Verriegelungsposition be
stimmbar, wobei das zugeordnete magnetbetätigbare Wegeventil
bei Erreichen der Verriegelungsposition geschlossen wird.
Durch den konstanten Druck der Hydraulikversorgung sind sämt
liche Riegelelemente mit der gleichen Verriegelungskraft be
tätigt, unabhängig davon, wie genau sich der Ladedeckel zen
trisch in der Öffnung des Druckbehälters befindet. Bei Errei
chen der Verriegelungsposition wird der Hydraulikkolben des
Hydraulikzylinders, beispielsweise durch beidseitig seiner
Hauptausdehnungsachse angeordnete entsperrbare Rückschlagven
tile, durch die Hydraulikflüssigkeit eingespannt, so daß die
Lage des Hydraulikkolbens und damit die Verriegelungspositon
fixiert sind.
Vorzugsweise ist bei einem hydraulischen Antrieb eine Nach
verriegelungsvorrichtung vorgesehen, über die ein in dem
Druckbehälter herrschender Innendruck auf zumindest ein Rie
gelelement übertragbar ist, so daß diese eine zusätzliche
Kraft entlang seiner Hauptachse in Richtung der Verriege
lungsposition erfährt. Vorzugsweise sind hierbei sämtliche
Riegelelemente oder eine Gruppe symmetrisch um die Öffnung
liegende Riegelelemente an die Nachverriegelungsvorrichtung
angeschlossen.
Das Verriegelungssystem ist vorzugsweise in einem Sicher
heitsbehälter einer Kernkraftanlage, insbesondere mit einem
Siedewasserreaktor, angeordnet, wobei der Sicherheitsbehälter
zu seinem gasdichten Verschluß einen Ladedeckel aufweist, der
Aussparungen zum Eingreifen der Riegelelemente aufweist und
die Riegelelemente entsprechend der Aussparungen angeordnet
und mit dem Sicherheitsbehälter verbunden sind. Die Riegel
elemente können hierbei unmittelbar an der Umfangsfläche der
Öffnung angeordnet sein und bei einer Verschiebung in ihre
Verriegelungsposition somit den Deckel umfassen und in dessen
Aussparungen eingreifen. Die Riegelelemente können ebenfalls
so angeordnet sein, daß sie an dem Sicherheitsbehälter befe
stigt so angeordnet sind, daß sie bei einem Einbringen des
Ladedeckels in die Öffnung innerhalb des Ladedeckels liegen.
In diesem Fall ist die Verschiebung der Riegelelemente in die
Verriegelungsposition von dem Mittelpunkt der Öffnung wegge
richtet. Im erstgenannten Fall hingegen ist die Verschie
bungsrichtung auf den Mittelpunkt bzw. in die Öffnung hinein
gerichtet. Das Verriegelungssystem eignet sich für Lade
deckel, die kuppelförmig ausgebildet sind und einen maximalen
Kreisumfang aufweisen, dessen Durchmesser bis zu über 9 m be
trägt. Hierzu können beispielsweise 56 an der Umfangsfläche
der Öffnung angeordnete Riegelelemente vorgesehen sein. Ein
sicherer Verschluß des Ladedeckels bis zu einem Innendruck
von über 10 bar ist gewährleistet. Für einen gasdichten Ver
schluß weist der Deckel, beispielsweise eine Mehrfach-Lippen
dichtung auf. Eine solche Mehrfach-Lippendichtung ist einfach
wiederkehrend prüfbar. Bei steigendem Innendruck wird auf ei
ne Lippendichtung zudem eine zusätzliche Dichtkraft ausgeübt,
so daß hierdurch eine Verbesserung der Dichtigkeit erzielt
wird. Die Lippendichtung ist ebenfalls geeignet, Unebenheiten
sowie ein Nachlassen in der Vorspannung des Ladedeckels aus
zugleichen.
Eine Anordnung der Riegelelemente innerhalb des Sicherheits
behälters hat zudem den Vorteil, daß bei einem unmittelbar an
den Sicherheitsbehälter angrenzender geodätisch hochliegendem
Kühlmittelreservoir während eines normalen Betriebes der
Kernkraftanlage die Riegelelemente nicht in Kontakt mit dem
Kühlmittel gelangen. Hierdurch wird die Problematik eines
Reibverschweißens in der Verriegelungsposition vermieden. Die
Riegelelemente sind bevorzugt als Bolzen ausgeführt, die zum
Eingreifen in die Aussparungen keilförmig oder stufenförmig
ausgeführt sind, wodurch eine sichere Verriegelung des Lade
deckels gewährleistet ist.
Die Riegelelemente können alternativ auch an dem Ladedeckel
angeordnet sein und bei Einfügen des Ladedeckels in die Öff
nung in Aussparungen an der Umfangsfläche der Öffnung ein
greifen.
Die auf ein Verfahren zum insbesondere gasdichten Verschlie
ßen eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage mit ei
nem Ladedeckel gerichtete Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
ein Verriegelungssystem zur Verriegelung und Befestigung des
Ladedeckels vorgesehen ist, welches eine Mehrzahl entlang ei
ner jeweiligen Hauptachse verschieblichen Riegelelemente auf
weist, die entlang der Umfangsfläche der Öffnung oder am La
dedeckel angeordnet sind, wobei nach einem Einfügen des Lade
deckels in die Öffnung die Riegelelemente entlang der Haupt
achse in eine jeweilige Verriegelungsposition verschoben wer
den. Dies erfolgt vorzugsweise so, daß die Riegelelemente in
zumindest zwei Gruppen unterteilt sind und die Riegelelemente
einer Gruppe gleichzeitig, die Gruppen untereinander aber
nachfolgend in die jeweilige Verriegelungsposition verschoben
werden. Die Einordnung der Riegelelemente in eine jeweilige
Gruppe erfolgt so, daß entlang des Umfanges der Öffnung die
Riegelelemente jeder Gruppe vorzugsweise symmetrisch angeord
net sind. Mit dem Verfahren ist ein Öffnen und Schließen des
Sicherheitsbehälters, d. h. ein Einführen und ein Abnehmen des
Ladedeckels aus der Öffnung, mit kurzen Öffnungs- und
Schließzeiten gewährleistet. Zudem werden mit dem Verfahren
reproduzierbare Verschlußbedingungen hergestellt und die auf
gebrachten Verriegelungskräfte bleiben auch bei einem Stör
fall mit einem Anstieg der Temperatur und des Innendruckes
erhalten. Somit ermöglicht das Verfahren einen gasdichten
Verschluß des Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage mit
einem Siedewasserreaktor auch bei einem Störfall mit einem
hohen Druckanstieg im Inneren des Sicherheitsbehälters.
Anhand der Figur wird das Verriegelungssystem in einem Si
cherheitsbehälter einer Kernkraftanlage sowie das Verfahren
zum Verschluß eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanla
ge näher erläutert. Hierbei werden nur die für die Beschrei
bung wesentlichen Komponenten des Verriegelungssystems näher
dargelegt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Kernkraftanlage,
Fig. 2 eine Detailvergrößerung im Bereich des Ladedeckels
des Sicherheitsbehälters der Kernkraftanlage in einem
Längsschnitt,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung im Bereich des Riegel
elementes gemäß Fig. 2,
Fig. 4 eine Vergrößerung im Bereich des Ladedeckels mit ei
nem Riegelelement mit einem hydraulischen Antrieb und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines hydraulischen
Verriegelungssystems.
Fig. 1 zeigt in einem Längsschnitt schematisch einen Sicher
heitsbehälter 3 einer Kernkraftanlage. Der Sicherheitsbehäl
ter 3 ist ein Kreiszylinder mit einer Rotationsachse 16, wel
cher auf einer Bodenplatte 3a ruht und eine Abschlußdecke 3b
besitzt. Der Sicherheitsbehälter 3 mit Bodenplatte 3a und
Decke 3b ist vorzugsweise aus einem Beton hergestellt. Die
Decke 3b weist eine kreisförmige Öffnung 7 auf, welche einen
Mittelpunkt 8 hat, der auf der Rotationsachse 16 liegt. Die
Öffnung 7 ist durch einen kuppelförmigen Ladedeckel 2 mittels
eines Verriegelungssystems 1 verschlossen. Innerhalb des Si
cherheitsbehälters 3 ist im wesentlichen rotationssymmetrisch
zur Rotationsachse 16 ein Reaktordruckbehälter 15 angeordnet.
Dieser beinhaltet den nicht näher dargestellten Reaktorkern
der Kernkraftanlage. Das Verriegelungssystem 1 weist an der
kreiszylinderförmigen Umfangsfläche 6 der Öffnung 7 in einer
parallel zur Decke 3b verlaufenden Ebene symmetrisch zum
Mittelpunkt 8 eine Mehrzahl, insbesondere 56, Riegelelement 5
auf. Jedes der Riegelelemente 5 hat eine Hauptachse 4, die in
der Ebene parallel zur Platte 3b verläuft und auf den Mittel
punkt 8 der Öffnung 7 gerichtet ist. Jedes Riegelelement 5
ist entlang dieser Hauptachse 4 zum Mittelpunkt 8 verschieb
bar ausgeführt. Die Decke 3b mit dem Ladedeckel 2 bilden den
Boden eines während des normalen Betriebes der Kernkraftanla
ge mit Kühlmittel gefluteten Absetzbeckens 14. Die Riegelele
mente 5 greifen in Aussparungen 13 (siehe Fig. 2 bis 4) des
Ladedeckels 2 ein und bilden ein Teil des Verriegelungs
systems 1 zur Verriegelung des Lagedeckels 2. Mit den inner
halb des Sicherheitsbehälters 3 angeordneten Riegelelementen
5, die während des normalen Betriebes der Kernkraftanlage den
Deckel 2 in einer den Sicherheitsbehälter 3 gasdicht ver
schließenden Position halten und während Revisionsarbeiten
oder einem Auswechseln der nicht-dargestellten Brennelemente
im Inneren des Reaktordruckbehälters 15 ein schnelles Öffnen
und Schließen des Sicherheitsbehälters gewährleisten. Mit
gleichen Bezugszeichen werden im Folgenden die gleichen Kom
ponenten bezeichnet, so daß der einfachheithalber in den
nachfolgenden Figurenbeschreibungen teilweise von einer noch
maligen Erläuterung bereits beschriebener Komponenten abge
sehen wird.
Fig. 2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Bereich des Sicher
heitsbehälters 3, in dem ein Riegelelement 5 in einer Ausspa
rung 13 des Ladedeckels 2 eingreift. Das Riegelelement 5 ist
ein entlang der Hauptachse 4 gestreckter Bolzen, welcher an
seiner dem Ladedeckel 2 zugewandten Seite keilförmig ausge
bildet ist, wodurch in der ebenfalls entsprechend keilförmig
ausgebildeten Aussparung 13 eine in das Innere des Sicher
heitsbehälters 3 hineingerichtete Kraft auf den Ladedeckel 2
ausgeübt wird. Dieser wird hierdurch zusätzlich zu dem auf
ihn lastenden Druck des Kühlmittels des Absatzbeckens 14 in
einer die Öffnung 7 verschließenden Position gehalten. An dem
dem Ladedeckel 2 abgewandten Ende des Riegelelementes 5
greift ein Spindelhub-Element 19 an, welches ebenfalls auf
der Hauptachse 4 angeordnet ist. Dieses Spindelhub-Element 19
ist mit einem Antrieb 9 verbunden, welcher einen Elektromotor
10 aufweist. Das Riegelelement 5 kann hierbei entlang der
Achse 4 einen Hub von 0,1 m aufweisen. An seinem dem Lade
deckel 2 abgewandten Ende weist das Riegelelement 5 einen
Dichtbalg 21 auf, der dichtend mit einer Führung 24 des Rie
gelelementes 5 verbunden ist. Hierdurch ist erreicht, daß der
Raum 25, in dem das Spindelhub-Element 19 und der Antrieb 9
des Riegelelementes 5 angeordnet, gasdicht gegenüber dem Si
cherheitsbehälter 3 abgeschlossen sind. Zum Druckausgleich
ist eine Druckausgleichsleitung 18 vorgesehen, die von dem
Sicherheitsbehälter 3 durch den Raum 25 in den Dichtbalg 21
hineinführt.
Fig. 3 zeigt eine Vergrößerung des Riegelelementes 5 in dem
Bereich, in dem es an das Spindelhub-Element 19 angekoppelt
ist. In das Riegelelement 5 sind Tellerfeder-Pakete 20 ein
gebracht, welche entlang der Hauptachse 4 gestreckt sind und
mit dem Spindelhub-Element 19 verbunden sind. Das Spindelhub-
Element 19 ist mit dem Riegelelement 5 durch entlang der
Hauptachse 4 verschiebliche Schrauben 26 verbunden, so daß
bei einer Verschiebung des Spindelhub-Element 19 in Richtung
des Ladedeckels 2 eine Kraft auf die Tellerfeder-Pakete 20
und über diese auf das Riegelelement 5 ausgeübt wird. Die Re
aktionskraft der Tellerfeder-Pakete 20 ist somit ein Maß für
die von dem Riegelelement 5 auf den Ladedeckel 2 ausgeübte
Verriegelungskraft. Bei identisch gewählten Federteller-Pake
ten 20 jedes Riegelelements 5 ist somit eine für jedes Rie
gelelement 5 identische Verriegelungskraft gegeben. Der Lade
deckel 2 wird daher unabhängig von seiner Lage innerhalb der
Öffnung 7 von jedem Riegelelement 5 mit derselben Verriege
lungskraft gehalten. An dem Spindelhub-Element 19 ist eine
feststehende Verriegelungspositionsanzeige 23a vorgesehen,
welche einen Druckschalter mit einem beweglichen Stift auf
weist. Wird das Riegelelement 5 entlang der Hauptachse 4 aus
dem Ladedeckel 2 herausverschoben, so ist die Entriegelungs
position bei Berührung des Riegelelementes 5 mit einer Ent
riegelungspositionsanzeige 23b erreicht. Nach Erreichen der
Entriegelungsposition jedes Riegelelementes 5 kann der Lade
deckel 2 aus der Öffnung 7 herausgehoben werden.
Fig. 4 zeigt analog zu Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt
durch ein Verriegelungssystem 1, welches einen Antrieb 9 mit
einem Hydraulikzylinder 11 aufweist. Der Hydraulikzylinder 11
ist entlang einer Achse 39 gestreckt, die parallel zur Haupt
achse 4 verläuft. Entlang dieser Achse 39 ist ein aus dem Hy
draulikzylinder 11 hinausragende Kolbenstange 29 verschieb
lich. Diese ist über ein Hebelsystem 28 an das dem Ladedeckel
2 abgewandte Ende des Riegelelementes 5 befestigt, so daß ei
ne Verschiebung der Kolbenstange 29 eine Verschiebung des
Riegelelementes 5 bewirkt. Der Hydraulikzylinder 11 wird über
ein zentrales Hydrauliksystem 27 mit einer Hydraulikflüssig
keit versorgt. Über die zentrale Hydraulikversorgung 27 ist
in dem Hydraulikzylinder 11 ein konstanter Druck aufbringbar,
der eine definierte Verriegelungskraft des Riegelelementes 5
erzeugt. Entlang der Achse 39 ist auf der dem Hebelsystem ge
genüberliegenden Seite des Hydraulikzylinders 11 ein Wegmeß
system 30 zur Bestimmung der Verschiebung des Riegelelementes
5 angeordnet.
In Fig. 5 ist schematisch ein hydraulischer Antrieb 9 für ein
Riegelelement 5 mit einer Nachverriegelungs-Einrichtung 12
dargestellt. Der Hydraulikzylinder 11 ist über zwei entsperr
bare Rückschlagventile 31 an die zentrale Hydraulikversorgung
27 angeschlossen. Ist das Riegelelement 5 in seiner Verriege
lungsposition, so befinden sich die Rückschlagventile 31 in
ihrer Rückschlagfunktion, wodurch die Druckverhältnisse in
nerhalb des Hydraulikzylinders 11 und damit die Lage des
Hydraulikkolbens 29 fixiert sind. Hierdurch ist ebenfalls die
Verriegelungsposition des Riegelelementes 5 fixiert. An eine
Druckzuleitung 34, durch welche Hydraulikflüssigkeit der zen
tralen Hydraulikversorgung 27 zur Verschiebung des Riegel
elementes 5 in seine Verriegelungsposition in den Hydraulik
zylinder 11 eingeführt wird, ist die Nachverriegelung-Ein
richtung 12 angeschlossen. Letztere verfügt ebenfalls über
einen Hydraulikzylinder 35 mit einer Kolbenstange 36. Der
Hydraulikzylinder 35 ist über ein Rückschlagventil 37 mit der
Druckleitung 34 verbunden. Die Kolbenstange 36 ist mit einer
Membran 38 verbunden, welcher an der der Kolbenstange 36 ab
gewandten Seite der Innendruck 32 des Sicherheitsbehälters
und an der der Kolbenstange 36 zugewandten Seite ein niedri
gerer Außenraumdruck, beispielsweise Atmosphärendruck 33, zu
führbar ist. Der Innendruck 32 ist zusätzlich dem Hydraulik
zylinder 35 zuführbar. Übersteigt eine von dem Innendruck 32
hervorgerufene Kraft eine durch den in dem Antrieb 9 herr
schenden Hydraulikdruck hervorgerufene Gegenkraft, so wird
zusätzliche Hydraulikflüssigkeit in den Hydraulikzylinder 11
eingeführt und das Riegelelement 5 weiter verriegelt. Ein
starker Anstieg des Innendruckes, beispielsweise während ei
nes Störfalles der Kernkraftanlage führt somit zu einer noch
stärkeren Verriegelung des Ladedeckels 2, so daß das Verrie
gelungssystem 1 somit auch bei einem stark ansteigenden In
nendruck 32 eine sichere Verriegelung des Ladedeckels 2 ge
währleistet.
Die Erfindung zeichnet sich durch ein Verriegelungssystem,
insbesondere zur Verriegelung eines Ladedeckels eines Sicher
heitsbehälters einer Kernkraftanlage mit Siedewasserreaktor
aus, bei dem ein Verschluß des Ladedeckels durch eine Mehr
zahl von an der Umfangsfläche des Ladedeckels angeordneten
Riegelelemente erfolgt. Die Riegelelemente liegen vorzugswei
se in einer Ebene und befinden sich im Inneren des Sicher
heitsbehälters. Sie sind entlang einer Hauptachse verschieb
bar und werden durch ein Hydrauliksystem oder einen elektri
schen Motor entlang dieser Achse verschoben. Bei einem Ver
schluß des Ladedeckels ragen die Riegelelemente in Ausspa
rungen entweder des Deckels selbst oder des Sicherheitsbehäl
ters ein, so daß der Ladedeckel gasdicht auf dem Sicherheits
behälter aufliegt und in dieser Position verriegelt ist. Un
abhängig von der Lage des Lagedeckels in einer Öffnung des
Sicherheitsbehälters übt jedes Riegelelement die gleiche Ver
riegelungskraft auf den Ladedeckel aus.
Claims (10)
1. Verriegelungssystem (1) zur Verriegelung und Befestigung
eines Deckels (2) eines Druckbehälters (3), mit zumindest
einer Gruppe entlang einer jeweiligen Hauptachse (4) ver
schieblicher Riegelelemente (5), welche entlang der zylindri
schen Umfangsfläche (6) einer der Aufnahme des Deckels (2)
dienenden Öffnung (7) des Druckbehälters (3) anordenbar sind,
so daß die jeweiligen Hauptachsen (4) die Umfangsfläche (6)
schneiden und die Riegelelemente (5) in eine jeweilige den
Deckel (2) verriegelnde Verriegelungsposition hinein- und aus
dieser herausverschiebbar sind.
2. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 1, das zumindest
einen Antrieb (9) zur Verschiebung der Riegelelemente (5)
hat, so daß auf jedes Riegelelement (5) eine jeweilige Ver
riegelungskraft übertragbar ist, wobei die Verriegelungskräf
te untereinander weitgehend identisch sind.
3. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 2, bei dem jedem
Riegelelement (5) ein jeweiliger Antrieb (9) zugeordnet ist.
4. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem
der Antrieb (9) einen Elektro-Motor (10) aufweist.
5. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei dem
der Antrieb (9) einen Hydraulik-Zylinder (11) aufweist.
6. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 5, mit einer Nach
verriegelungs-Vorrichtung (12) über die ein in dem Druckbe
hälter (3) herrschender Innendruck auf zumindest ein Riegel
element (5) übertragbar ist, so daß dieses eine zusätzliche
Kraft entlang der Hauptachse (4) in Richtung der Verriege
lungsposition erfährt.
7. Verriegelungssystem (1) nach einem der vorhergehenden An
sprüche in einem Sicherheitsbehälter (3) einer Kernkraftan
lage, insbesondere mit einem Siedewasserreaktor, welcher
Sicherheitsbehälter (3) zu seinem gasdichten Verschluß einen
Ladedeckel (2) aufweist, wobei der Ladedeckel (2) Aussparun
gen (13) zum Eingreifen der Riegelelemente (5) aufweist und
die Riegelelemente (5) entsprechend der Aussparungen (13) an
geordnet und mit dem Sicherheitsbehälter (3) verbunden sind.
8. Verriegelungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in
einem Ladedeckel (2) eines Sicherheitsbehälters (3) einer
Kernkraftanlage, wobei die Riegelelemente (5) an dem Lade
deckel (2) angeordnet sind und der Sicherheitsbehälter (3) an
der Umfangsfläche (6) der Öffnung (7) Ausparungen (13) zum
Eingreifen der Riegelelemente (5) aufweist.
9. Verriegelungssystem (1) nach Anspruch 7 oder 8, bei dem
jedes Riegelelement (5) eine jeweilige Keilfläche (22) zum
Eingreifen in eine jeweilige Aussparung (13) aufweist.
10. Verfahren zum gasdichten Verschließen eines Sicherheits
behälters (3) einer Kernkraftanlage mit einem Ladedeckel (2)
und einem Verriegelungssystem (1) mit einer Mehrzahl entlang
einer jeweiligen Hauptachse (4) verschieblichen Riegelelemen
te, wobei der Ladedeckel (2) in die Öffnung (7) eingesetzt
wird und die Riegelelemente (5) in mindestens zwei Gruppen
aufgeteilt und entsprechend der Gruppeneinteilung nacheinan
der in eine den Ladedeckel (2) verriegelnden Position ge
bracht werden, wobei Riegelelemente (5) einer jeweiligen
Gruppe gleichzeitig in die den Ladedeckel (2) verriegelnde
Position gebracht werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19538009A DE19538009A1 (de) | 1995-10-12 | 1995-10-12 | Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters sowie Verfahren zum Verschluß eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19538009A DE19538009A1 (de) | 1995-10-12 | 1995-10-12 | Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters sowie Verfahren zum Verschluß eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19538009A1 true DE19538009A1 (de) | 1997-04-17 |
Family
ID=7774665
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19538009A Ceased DE19538009A1 (de) | 1995-10-12 | 1995-10-12 | Verriegelungssystem zur Verriegelung eines Deckels eines Druckbehälters sowie Verfahren zum Verschluß eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19538009A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998012458A1 (de) * | 1996-09-20 | 1998-03-26 | Siemens Aktiengesellschaft | Abdeckvorrichtung für kraftwerke mit einem kammerelement und einem aufliegenden mehrfach gesicherten deckelelement |
DE10213608A1 (de) * | 2002-03-27 | 2003-10-16 | Framatome Anp Gmbh | Kernkraftanlage |
DE10224593A1 (de) * | 2002-06-04 | 2004-01-15 | Framatome Anp Gmbh | Verschlussvorrichtung zum Verschließen einer Öffnung eines Sicherheitsbehälters einer Kernkraftanlage |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2648760A1 (de) * | 1975-10-28 | 1977-05-05 | Commissariat Energie Atomique | Einrichtung zum festen verbinden des verschlussdeckels des druckbehaelters eines kernreaktors und des oberen innenaufbaus |
-
1995
- 1995-10-12 DE DE19538009A patent/DE19538009A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |