DE19537735C1 - Transpharyngealtubus für Intubationsnarkosen - Google Patents
Transpharyngealtubus für IntubationsnarkosenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transpharyngealtu
bus, insbesondere für die Intubationsnarkose, mit einem Tu
busschaft, an dem ein aufblasbarer Zentralcuff zur Blockung
des Pharynx und ein aufblasbarer Nebencuff zur Blockung des
Ösophagus angeordnet sind und an dem oder in dem mindestens
ein Applikationskanal ausgebildet ist, der unterhalb des
Zentralcuffs eine Applikationsöffnung zur Applikation von
Substanzen in die Trachea aufweist.
Ein derartiger mit zwei Cuffs und einer zwischen den Cuffs angeordneten
Applikationsöffnung versehener Tubus ist durch die
US 4,230,108 bekanntgeworden.
Bei einer möglichen Anwendung der Intubationsnarkose wird
dem Patienten, zumeist nach erfolgter Prämedikation, nach
bereits initialer, intravenöser Narkose oder nach erfolgter
Inhalationsnarkose mittels einer Narkosemaske ein Ösophage
altubus in den Ösophagus eingeführt, der zur gas- und flüs
sigkeitsdichten Verschließung des zwischen der Trachea und
einem Tubusschaft des Ösophagealtubus befindlichen Freiraums
einen oder mehrere aufblasbare Cuffs aufweist.
Nach erfolgter Einführung des Ösophagealtubus wird die Tra
chea durch Blocken der Cuffs im Ösophagus und im Pharynx ab
gedichtet, so daß jederzeit ein freier, vom Ösophagus ge
trennter Atemweg des Patienten mit Hilfe des Applikationska
nals des Tubus gegeben ist, und insbesondere keine Vermi
schung von erbrochenem Mageninhalt und Atemluft stattfinden
kann.
Über den Applikationskanal des Ösophagealtubus kann der Pa
tient fortan künstlich beatmet werden und ggf. kann eine In
halationsnarkose durch Zuführen eines Narkosemittels, bei
spielsweise eines Luft- bzw. O₂-Narkotikumgemisches folgen.
Die Intubationsnarkose findet bei Patienten Anwendung, die
über einen längeren Zeitraum narkotisiert werden müssen bzw.
wegen eines vollen Magens einer erhöhten Aspirationsgefahr
ausgesetzt sind.
Der aus der US 4,230,108 bekannte Ösophagealtubus wird in
den Ösophagus eingeführt und anschließend über einen Zen
tralcuff im Pharynx und über einen Nebencuff im Ösophagus
geblockt. Im Bereich einer Tubuswand ist bei dem bekannten
Tubus ein Applikationskanal ausgebildet, der Öffnungen an
der Tubusaußenwand in Form von Perforierungen zum Trachea
eingang aufweist. Über diese Perforierungen können Medika
mente am Tracheaeingang in die Trachea appliziert werden.
Dabei verursacht der weit in den Ösophagus eingeführte Öso
phagealtubus eine mehr oder weniger starke Reizung, die zu
unerwünschten Reaktionen, wie beispielsweise einer abgestuf
ten Streßantwort in Form von Kreislaufreaktionen, führen
kann. Dieser Reizung wird entweder durch ein Lokalanästheti
kum oder ein Bestreichen des Tubus mit einem lokalanästheti
kumhaltigen Gel oder durch eine Verstärkung der Narkose ent
gegengewirkt. Nach Abklingen der lokalanästhetischen Wirkung
muß der Tubusreiz durch eine vertiefte Narkose kompensiert
werden.
Bei narkotisierten Patienten fallen aufgrund der allgemeinen
zentralen Dämpfung oder auch Muskelrelaxierung die natürli
chen Reflexe wie Husten oder dergleichen aus oder sind zu
mindest abgeschwächt, und es besteht Aspirationsgefahr.
Alternativ zur Intubationsnarkose ist es möglich, beispiels
weise eine Inhalationsnarkose mittels Applikation einer La
rynxmaske zu erzielen. Hierbei wird dem Patienten das Narko
semittel, beispielsweise ein Luft- bzw. O₂-Narkotikumgemisch
durch Einführen eines speziell geformten Maske in den Larynx
zugeführt, die in der Wirkung ähnliche Abdichtungsverhält
nisse wie der vorgenannte Tubus bieten kann.
Eine Inhalationsnarkose mittels Larynxmaske unterliegt al
lerdings einigen Indikationsbeschränkungen. So kann sie bei
spielsweise nicht bei Patienten angewendet werden, die eine
Narkose bei vollem Magen benötigen. Auch besteht vor allem
bei inkorrekter Lage der Larynxmaske die Gefahr einer Aspi
ration.
Bei anderen operativen bzw. therapeutischen Methoden zur Be
atmung oder Anästhesie wird ein Endotrachealtubus verwendet,
der entweder nasal oder oral in die Trachea eingeführt wird.
Bei einem solchen Tubus müssen die Tubusspitze und ein Cuff
des Endotrachealtubus durch die Stimmbänder in die Trachea
zur Blockung der Trachea eingeführt werden. Zur Ausübung
dieser Intubationstechnik muß zusätzlich ein Laryngoskop
eingesetzt werden. Folglich kann ein derartiger Intubations
vorgang nachteiligerweise mit Komplikationen für den Patien
ten verbunden sein.
Mit Hilfe des aus der US 4,230,108 bekannten Ösophagealtubus
ist es möglich, die Beatmung oder die Narkose des Patienten
mittels eines eingeführten Tubus durchzuführen, der keine
Intubation durch die Stimmbänder benötigt und eine Aspirati
on des Mageninhalts mit Hilfe einer Blockung durch einen Ne
bencuff ausschließt. Um diese Funktionseigenschaften zu er
möglichen, muß der bekannte Tubus relativ weit in den Öso
phagus eingeführt werden. Dies führt nachteiligerweise zu
den obengenannten schmerzhaften Belastungen des Patienten.
Da die Einführung des Tubus in den Ösophagus schnell und oh
ne Zeitverlust durchgeführt werden muß, kann es vorkommen,
daß der bekannte Tubus nicht in den Ösophagus, sondern
fälschlicherweise in die Trachea eingeführt wird. Eine ge
zielte Einführung in den Ösophagus ist schwierig und muß
ggf. mehrfach angesetzt und wiederholt werden. Dies führt zu
einem unnötigen Zeitverlust in der operativen Behandlung des
Patienten, zu einer Nachdosierung der Narkose, weiteren
schmerzhaften Belastungen des Patienten und ggf. schließlich
zum Abbruch der Intubation.
Daher liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den bekannten Tubus derart weiterzuentwickeln, daß eine si
cherere, reproduzierbarere und reizfreiere Blockung des Öso
phagus möglich wird, indem eine lagestabile und möglichst
schmerzfreie Fixierung des Tubus und eine gezielte Applika
tion des Applikationsmittels in die Trachea gewährleistet
ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 dazu angegebenen Merkmale gelöst.
Da die Tubusspitze nur in den Eingangsbereich des Ösophagus
eingeführt ist und der Nebencuff nur diesen Eingangsbereich
blockt, wird eine für den Patienten schmerzhafte Belastung
des Ösophagus vermieden. Im aktivierten Zustand umschließt
der Nebencuff die Tubusspitze und verhindert eine dauerhafte
Anlage der Tubusspitze, die die Innenwände im Eingangsbe
reich des Ösophagus zu stark belasten könnte. Durch den ak
tivierten Nebencuff wird die Eingangspforte zum Ösophagus
gas- und flüssigkeitsdicht okkludiert.
Wenn der Nebencuff mit einem Innendruck von mindestens 50 cm
H₂O gefüllt wird und der Innendruck des Zentralcuffs ca. 80
bis 100 cm H₂O erreicht, gelangen beide Cuffs in einen guten
Kontakt mit der Schleimhaut des Ösophaguseingangs bzw. des
Pharynx. Anschließend kann der Innendruck beider Cuffs auf
ca. 20 cm H₂O abgelassen werden, so daß der Tubusschaft gut
fixiert und eine optimale Dichtfunktion gewährleistet ist.
Wenn der behandelnde Arzt den erfindungsgemäßen
Transpharyngealtubus über den Pharynx hinaus in den Körper
eines Patienten einführt, gelangt die Tubusspitze aufgrund
der S-förmigen Krümmung des Tubusschaftes sicher und sich
selbst richtungsausrichtend in den Eingangsbereich des Öso
phagus. Durch den erfindungsgemäßen Transpharyngealtubus ist
gewährleistet, daß die Tubusspitze zwingend im Eingangsbe
reich des Ösophagus richtig plaziert ist, und die Intubation
schnell und gezielt durchgeführt werden kann. Anschließend
wird der Nebencuff aufgeblasen, so daß die Tubusspitze in
den Ösophagus nicht weiter eindringen bzw. eingeführt werden
kann und zu schmerzhaften Belastungen des Ösophagus führen
kann. Danach wird der Zentralcuff geblockt, so daß die Tra
chea nur noch über den Applikationskanal zugänglich ist.
Über den Applikationskanal erfolgt sowohl die Beatmung als
auch eine Einführung eines Anästhetikums. Über den Applika
tionskanal kann auch ein Absaugkatheter in die Trachea ein
geführt werden. Der Absaugkatheter gleitet geführt durch das
Lumen des Transpharyhgealtubus und wird über die Formgebung
des Sperrelements zielsicher in die Trachea geführt.
Durch die geschickte und aufeinander abgestimmte Anordnung
des Zentralcuffs, des Nebencuffs und der Applikationsöffnung
an einem S-förmigen Tubusschaft wird erreicht, daß der
Transpharyngealtubus im Eingangsbereich des Ösophagus rich
tig plaziert werden kann, damit sich die Applikationsöffnung
stets am Eingang der Trachea befindet.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Tubusspitze
eine an die Kontur des Ösophagus angepaßte Anlagefläche zur
Anlage an der Innenwand im Eingangsbereich des Ösophagus
auf. Daher kann sich die Tubusspitze des erfindungsgemäßen
Ösophagealtubus besonders gut an die Innenwand im Eingangs
bereich des Ösophagus anlegen bzw. anschmiegen. Der S-förmig
ausgebildete Tubusschaft übt eine leichte Federwirkung aus,
so daß die Tubusspitze an die Innenwand angedrückt wird. Da
her läßt sich die Tubusspitze leicht im Eingangsbereich des
Ösophagus fixieren, wobei ein niedrigerer Innendruck des Ne
bencuffs benötigt wird. Folglich kann die Anlage der Tubus
spitze im Eingangsbereich des Ösophagus für den Patienten
auf eine schonendere Art und Weise erreicht werden.
Bei einer anderen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist
im Bereich der Tubusspitze ein Hohlraum zur Aufnahme eines
Teils des aufblasbaren Nebencuffs im nichtaktivierten Zu
stand des Nebencuffs ausgebildet. Vor der Einführung des
Transpharyngealtubus wird der aufblasbare Nebencuff zusam
mengefaltet und in den Hohlraum der Tubusspitze gesteckt.
Der Nebencuff kann an einer Außenwand des Tubusschaftes be
festigt sein, so daß ein Teil des Nebencuffs in zusammenge
faltetem Zustand in den Hohlraum hineingedrückt werden kann.
Es wäre allerdings ebenfalls denkbar, den Nebencuff inner
halb des Hohlraums zu befestigen, so daß der Nebencuff zu
sammengefaltet gänzlich im Hohlraum untergebracht werden
kann. Das Einlegen des Nebencuffs in den Hohlraum hat den
Vorteil, daß die Einführung des Transpharyngealtubus dadurch
erleichtert wird, daß die Tubusspitze dünn und an den Tubus
schaftdurchmesser angepaßt ausgebildet werden kann. Der Ne
bencuff im Spitzenbereich trägt zu keiner wesentlichen Spit
zenverdickung bei.
Die Ausbildung des Hohlraums läßt sich besonders einfach da
durch realisieren, wenn der Hohlraum durch einen unteren
Teil des durchgängigen Applikationskanals gebildet ist, der
von einem oberen Teil des Applikationskanals durch ein in
den Applikationskanal eingesetztes Sperrelement getrennt
ist. Bei der Herstellung des Transpharyngealtubus kann daher
ein durchgängiger Applikationskanal ausgebildet werden, der
nachträglich durch das Sperrelement abgeteilt wird. Das
Sperrelement kann hinsichtlich der Form unterschiedlich aus
gebildet sein und könnte beispielsweise auch durch eine Mem
bran gebildet sein. Das Sperrelement hat die Aufgabe, daß
das Lumen, das als Applikationskanal genutzt wird, zur Tu
busspitze hin sicher und dauerhaft unterbrochen ist. Der
Hohlraum in der Tubusspitze ist immer vom Applikationskanal
getrennt.
Bevorzugt ist es, daß das Sperrelement eine zur Applika
tionsöffnung gerichtete Strömungshilfe für applizierte Sub
stanzen bildet. Das Sperrelement kann entweder eine entspre
chende Form aufweisen oder im Applikationskanal derart ange
ordnet sein, daß ein durch den Applikationskanal einströmen
des Applikationsmittel, beispielsweise ein Lokalanästheti
kum, direkt auf die Applikationsöffnung gelenkt wird. Daher
kann auch ein mit geringerem Druck durch den Applikationska
nal strömendes Applikationsmittel leicht durch die Applika
tionsöffnung in die Trachea eingeführt werden. Umgekehrt
kann durch die Strömungshilfe Atemluft zielgerichtet in den
Applikationskanal gelenkt und über diesen abgeführt werden.
Wenn die Applikationsöffnung aus mehreren Öffnungen gebildet
ist, kann das einströmende Applikationsmittel fein verteilt
in die Trachea eingeführt werden. Bevorzugt ist die Applika
tionsöffnung zur Epiglottis hin gerichtet schlitzförmig aus
gebildet und weitet sich in Richtung Nebencuff tropfenför
mig.
Bei einer weiteren Ausführungsform sind der Zentralcuff und/
oder der Nebencuff als Niederdruckcuff ausgebildet. Dies hat
den Vorteil, daß die Gewebeoberflächen des Pharynx bzw. des
Ösophagus, an denen die Cuffs anliegen, geschont werden.
Weiterhin ist es bevorzugt, daß in der Tubuswand Kanäle zum
Aufblasen des Zentral- und des Nebencuffs vorgesehen sind.
Dadurch sind beide Cuffs voneinander unabhängig zur Blockung
von Körperhohlräumen einsetzbar. Jeder Cuff ist mit einem
eigenen Zuführkanal verbunden, so daß jeder Cuff separat und
individuell auf den Patienten eingestellt aufgeblasen werden
kann.
Wenn der Zentral- und der Nebencuff permeationsstabil ausge
bildet sind, kann kein Narkosegas in den Cuff diffundieren
und somit eine unerwünschte Änderung des Innendrucks im Cuff
verursachen.
Bei weiteren Ausführungsformen ist der Zentralcuff entweder
walzen-, oder birnen- und/oder an seiner Außenoberfläche
wellenförmig ausgebildet. Durch die Form des Zentralcuffs
lassen sich sowohl die Anlageeigenschaften an den Innenwän
den des Pharynx, die Blockungseigenschaften und die Fixie
rung des Tubusschaftes optimieren. Die unterschiedlichen
Formen des Zentralcuffs, bei denen neben den bevorzugten
Formen und Oberflächenausbildungen weitere an die Konturen
der Körperhohlräume angepaßte Formen möglich sind, erlauben
eine Anpassung der Außenkontur des Zentralcuffs an unter
schiedlich ausgebildete Bereiche des Pharynx verschiedener
Patienten.
Um zu gewährleisten, daß der Tubusschaft gezielt eingeführt
werden kann, ist der Tubusschaft aus einem elastischen
Kunststoff gefertigt. Ein Tubusschaft aus einem derartigen
Material kann einerseits formbeständig ein S-förmiges Längs
profil aufweisen und andererseits leichte Formänderungen er
lauben, um schonend in den Ösophasus des Patienten einge
führt werden zu können. Außerdem ermöglicht das elastische
Material eine leicht federnde und druckbeaufschlagte Anlage
der Tubusspitze an der Innenwand im Eingangsbereich des Öso
phagus.
Der erfindungsgemäße Transpharyngealtubus kann als Einmalin
strument oder als mehrmals sterilisierbarer Tubus ausgebil
det sein.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung der bei
gefügten Zeichnung für ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Ebenso können die vorstehend genannten
Merkmale der Ansprüche erfindungsgemäß
jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander
verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht
als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben
vielmehr beispielhaften Charakter. Die Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch den Eingangsbe
reich des Ösophagus, in den ein erfindungsgemäßer
Transpharyngealtubus eingeführt ist;
Fig. 2 den Transpharyngealtubus nach Fig. 1 mit walzenför
migem Zentralcuff und aufgeblasenem Nebencuff;
Fig. 3 einen weiteren erfindungsgemäßen Transpharyngealtu
bus mit birnenförmigem Zentralcuff und einem in ei
nen Hohlraum der Tubusspitze teilweise eingesteck
ten Nebencuff.
Die einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen den erfindungsge
mäßen Gegenstand teilweise stark schematisiert und sind
nicht maßstäblich zu verstehen. Die Gegenstände der einzel
nen Figuren sind teilweise stark verkleinert bzw. vergrößert
dargestellt, damit ihr Aufbau besser gezeigt werden kann.
Fig. 1 zeigt einen Transpharyngealtubus 10, dessen Tubus
spitze 11 in den Eingangsbereich des Ösophagus 12 eingeführt
ist. Der Transpharyngealtubus 10 weist einen Tubusschaft 13
auf, der ein S-förmig ausgebildetes Längsprofil besitzt. Das
S-förmig ausgebildete Längsprofil gewährleistet, daß der
Transpharyngealtubus 10 stets in den Eingangsbereich des
Ösophagus 12 und nicht fälschlicherweise in die Trachea 14
eingeführt wird. Durch die S-förmige Ausbildung des Tubus
schaftes 13 aus einem flexiblen elastischen Kunststoff liegt
die Tubusspitze 11 aufgrund der Federwirkung des Tubusschaf
tes 13 leicht angedrückt an der Innenwand 15 des Ösopha
gus 12 an. Daher ist die Tubusspitze 11 im Eingangsbereich
des Ösophagus 12 fixiert. Zur lagefesten Halterung der Tu
busspitze 11 in dieser Position ist ein Nebencuff 16 aufge
blasen, der den Eingangsbereich des Ösophagus 12 gas- und
flüssigkeitsdicht blockt. Bei der Einführung des Transpha
ryngealtubus 10 ist der Nebencuff 16 zusammengefaltet und in
einen Hohlraum 17 der Tubusspitze 11 gesteckt, damit der
Transpharyngealtubus 10 leicht eingeführt werden kann. Der
Nebencuff kann auch derart an der Tubusspitze 11 angeordnet
sein, daß er den Außendurchmesser der Tubusspitze 11 nicht
verdickt.
Über einen aufblasbaren Zentralcuff 18 wird der Pharynx 19
geblockt. Durch die Blockung des Zentralcuffs 18 und des Ne
bencuffs 16 ist die Trachea 14 ebenfalls geblockt und nur
noch über einen Applikationskanal 20 zugänglich. Über den
Applikationskanal 20 wird der behandelte Patient einerseits
beatmet und andererseits durch zugeführte Applikationsmit
tel, wie beispielsweise Anästhetika narkotisiert. Applikati
onsmittel können über den Applikationskanal 20 und eine Ap
plikationsöffnung 21 in die Trachea einströmen. Der Applika
tionskanal 20 ist im Tubusschaft 13 durchgängig ausgebildet
und wird durch ein Sperrelement 22 in einen für eine Appli
kation genutzten oberen Teil und den Hohlraum 17 der Tubus
spitze 11 unterteilt. Das Sperrelement 22 bildet eine Strö
mungshilfe, die ein einströmendes Applikationsmittel auf die
Applikationsöffnung 21 lenkt. Die Applikationsöffnung 21
kann unterschiedlichste Formen aufweisen. Kreisförmige, ova
le, schlitzförmige und tropfenförmige Kombinationen der vor
genannten Formen werden als Applikationsöffnungen bevorzugt.
Der Zentralcuff 18 und der Nebencuff 16 sind über separate
im Tubusschaft 13 ausgebildete und in der Wandung des Tubus
schaftes 13 verlaufende Kanäle 23 und 24 aufblasbar. Die Ka
näle 23 und 24 sind jeweils mit Absperrvorrichtungen 25
und 26 verbunden, so daß der Zentralcuff 18 und der Neben
cuff 16 kontrolliert mit einstellbarem Innendruck aufgebla
sen werden können. Ein Konnektierelement 27 (z. B. eine
Luer-Lock-Verbindung) ermöglicht den Anschluß des Transpharynge
altubus 10 an übliche bekannte Intubationseinrichtungen.
Fig. 2 zeigt den erfindungsgemäßen Transpharyngealtubus 10.
Der Transpharyngealtubus 10 weist einenends das Konnektier
element 27 zum Anschluß des Transpharyngealtubus 10 an Intu
bationseinrichtungen und anderenends die Tubusspitze 11 auf.
Die Tubusspitze 11 wird von einem Nebencuff 16 umgeben, der
im nicht aufgeblasenen Zustand zusammengefaltet und in den
Hohlraum 17 gesteckt werden kann, damit die Einführung des
Transpharyngealtubus schonend erfolgen kann. Der Zentral
cuff 18 ist walzenförmig ausgebildet, so daß große Teile der
Außenkontur des Zentralcuffs 18 an Bereichen des Pharynx an
liegen können.
Im Tubusschaft 13 sind in einer Wandung Kanäle 23 und 24
ausgebildet, die eine separate Aktivierung des Zentral
cuffs 18 und des Nebencuffs 16 gewährleisten. Die Kanäle 23
und 24 sind mit den Absperreinrichtungen 25 und 26 verbun
den, um den Zentralcuff 18 und den Nebencuff 16 mit ein
stellbarem Innendruck aufzublasen. Im Tubusschaft 13 ist der
Applikationskanal 20 ausgebildet, der sich vom Konnektier
element 27 bis zur Tubusspitze 11 erstreckt. Der Applikati
onskanal 20 ist durch ein Sperrelement 22 in einen oberen
zur Applikation genutzten Teil und einen unteren Hohlraum 17
gas- und flüssigkeitsdicht dauerhaft unterteilt, in den der
Nebencuff 16 in zusammengefaltetem Zustand zur Einführung
des Transpharyngealtubus 10 eingesteckt werden kann. Über
die Applikationsöffnung 21 kann ein einströmendes Applikati
onsmittel, beispielsweise ein Anästhetikum, in die Trachea
einströmen.
Fig. 3 zeigt einen Transpharyngealtubus 30 in einem Zustand
vor der Einführung in den Ösophagus des Patienten. An einem
Tubusschaft 31 ist einenends ein Konnektierelement 32 zum
Anschluß an bekannte Intubationseinrichtungen und anderen
ends eine Tubusspitze 33 ausgebildet. Die Tubusspitze 33
weist einen Hohlraum 34 auf, in den ein Teil eines Neben
cuffs 35 eingesteckt ist. Daher kann der Transpharyngealtu
bus 30 leicht in den Ösophagus des Patienten eingeführt wer
den, da der Nebencuff 35 die Einführung nicht behindert.
Wenn die Tubusspitze 33 im Eingangsbereich des Ösophagus zur
Anlage kommt, wird der Nebencuff 35 über einen Kanal 36, der
in einer Wand des Tubusschafts 31 ausgebildet ist, aktiviert
und aufgeblasen.
Ein aufblasbarer Zentralcuff 37 weist eine Birnenform auf,
die gewährleistet, daß die Einführung des Zentralcuffs 37
nur bis zu einer bestimmten Stellung in den Pharynx möglich
ist. Somit wird auch gewährleistet, daß der Ösophagealtu
bus 30 nicht über den Eingangsbereich des Ösophagus hinaus
in den Ösophagus eingeführt wird. Der Zentralcuff 37 ist
ebenfalls über einen in der Wandung des Tubusschafts 31 aus
gebildeten Kanal 38 aufblasbar. Die Kanäle 36 und 38 sind
mit Absperreinrichtungen 39 und 40 verbunden, die eine ge
zielte Aktivierung des Zentralcuffs 37 und des Nebencuffs 35
mit einstellbarem Innendruck erlauben.
Im Tubusschaft 31 ist ein Applikationskanal 41 ausgebildet,
der sich durchgängig im Tubusschaft 31 erstreckt. Ein Sperr
element 42 unterteilt den Applikationskanal 41 einerseits in
einen Teil zur Applikation eines Applikationsmittels über
eine Applikationsöffnung 43 in die Trachea und andererseits
in den Hohlraum 34.
Die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen erfindungsge
mäßer Transpharyngealtuben sind aus Kunststoff hergestellt,
die unterschiedlich weich und temperaturstabil ausgebildet
sein können.
Ein Transpharyngealtubus (10), insbesondere für die Intuba
tionsnarkose, weist einen Tubusschaft (13) auf, an dem ein
aufblasbarer Zentralcuff (18) zur Blockung des Pharynx (19)
und ein aufblasbarer Nebencuff (16) zur Blockung des Ösopha
gus (12) angeordnet sind. An dem oder in dem Tubusschaft
(13) ist mindestens ein Applikationskanal (20) ausgebildet,
der unterhalb des Zentralcuffs (18) eine Applikationsöffnung
(21) zur Applikation von Substanzen in die Trachea (14) auf
weist. Der Nebencuff (16) umgibt eine Tubusspitze (11) des
Tubusschaftes (13), die im eingeführten Zustand des
Transpharyngealtubus (10) im Eingangsbereich des Ösophagus
(12) an einer Innenwand (15) des Ösophagus (12) anliegt.
Aufgrund dieser Ausbildung des Transpharyngealtubus (10)
wird eine sicherere, reproduzierbarere und gezieltere Ein
führung in den Ösophagus (12) möglich, indem eine sichere
und schmerzfreie Fixierung des Transpharyngealtubus (10) und
eine gezielte Applikation des Applikationsmittels in die
Trachea (14) gewährleistet ist.
Claims (13)
1. Transpharyngealtubus (10; 30), insbesondere für die
Intubationsnarkose, mit einem Tubusschaft (13; 31),
an dem ein aufblasbarer Zentralcuff (18; 37) zur
Blockung des Pharynx (19) und ein aufblasbarer Neben
cuff (16; 35) zur Blockung des Ösophagus (12) ange
ordnet sind und an dem oder in dem mindestens ein Ap
plikationskanal (20; 41) ausgebildet ist, der unter
halb des Zentralcuffs (18; 37) eine Applikationsöff
nung (21; 43) zur Applikation von Substanzen in die
Trachea (14) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tubusschaft (13; 31) ein S-förmig ausgebildetes Längsprofil aufweist und
daß der Nebencuff (16; 35) eine Tubusspitze (11; 33) des Tubusschaftes (13; 31) allseitig umgibt, die im eingeführten Zustand des Transpharyngealtubus (10; 30) im Eingangsbereich des Ösophagus (12) endet.
daß der Tubusschaft (13; 31) ein S-förmig ausgebildetes Längsprofil aufweist und
daß der Nebencuff (16; 35) eine Tubusspitze (11; 33) des Tubusschaftes (13; 31) allseitig umgibt, die im eingeführten Zustand des Transpharyngealtubus (10; 30) im Eingangsbereich des Ösophagus (12) endet.
2. Transpharyngealtubus nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tubusspitze (11; 33) eine an die
Kontur im Eingangsbereich des Ösophagus (12) angepaß
te Anlagefläche aufweist.
3. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der
Tubusspitze (13; 31) ein Hohlraum (17; 34) zur Auf
nahme eines Teils des aufblasbaren Nebencuffs (16;
35) im nicht aktivierten Zustand des Nebencuffs (16;
35) ausgebildet ist.
4. Transpharyngealtubus nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hohlraum (17; 34) durch einen
unteren Teil des Applikationskanals (20; 41) gebildet
ist, der von einem oberen Teil des Applikationskanals
(20; 41) durch ein in den Applikationskanal (20; 41)
eingesetztes Sperrelement (22; 42) getrennt ist.
5. Transpharyngealtubus nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sperrelement (22; 42) eine
zur Applikationsöffnung (21; 43) gerichtete
Strömungshilfe für applizierte Substanzen bildet.
6. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Applikati
onsöffnung (21; 43) aus mehreren Öffnungen gebildet
ist.
7. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zentralcuff (18; 37) und/oder der Nebencuff (16; 35)
als Niederdruckcuffs ausgebildet sind.
8. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Tubuswand Kanäle (23, 24; 36, 38) zum Aufblasen des
Zentralcuffs (18; 37) und des Nebencuffs (16; 35)
vorgesehen sind.
9. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zentralcuff (18; 37) und der Nebencuff (16; 35)
permeationstabil ausgebildet sind.
10. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zentralcuff (18) walzenförmig ausgebildet ist.
11. Transpharyngealtubus nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralcuff (37)
birnenförmig ausgebildet ist.
12. Transpharyngealtubus nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des
Zentralcuffs (37) wellenförmig ausgebildet ist.
13. Transpharyngealtubus nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Tubusschaft (13; 31) aus einem elastischen Kunststoff
gefertigt ist.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
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DE29521244U DE29521244U1 (de) | 1995-10-10 | 1995-10-10 | Transpharyngealtubus für Intubationsnarkosen |
US08/745,947 US5819733A (en) | 1995-10-10 | 1996-11-08 | Transpharyngeal tube with pharyngeal and esophageal cuffs, and protected tip |
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ID=27438214
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