DE19537628A1 - Vorrichtung zum Übertragen von Signalen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übertragung von Signalen zwischen
einem drehbaren Bauteil und einem feststehenden Bauteil, insbesondere zwischen Lenk
rad und Lenkstock oder dergl. in einem Kraftfahrzeug, mittels eines spiralförmig gewickelten,
in ein zweiteiliges Gehäuse eingeschlossenen Leiters.
Für die Übertragung von Signalen zwischen einem drehbaren Bauteil und einem festste
henden Bauteil, z. B. zwischen dem Lenkrad und Lenkstock in einem Kraftfahrzeug, hat
man lange Zeit ausschließlich Schleifringkontakte verwendet. Diese können verschleißen
und verschmutzen, was über die Lebensdauer eines Kraftfahrzeuges ohne gravierende
Folgen bleibt, wenn es sich beispielsweise, nur um die Schließung eines Stromkreises zur
Betätigung der Hupe handelte.
Bei modernen Kraftfahrzeugen müssen zwischen Lenkrad und Lenkstock jedoch mehr
und qualitativ andere Signale übertragen werden. Viele Automobilhersteller gingen schon
für die Schließung eines Kontaktes zur Zündung eines im Lenkrad untergebrachten Air
bags von Schleifringkontakten ab. Insbesondere aber für diverse Fernbetätigungen, die
vom Armaturenbrett oder anderen im Griffbereich des Fahrers im Kraftfahrzeug liegenden
Stellen auf das Lenkrad verlegt werden sowie für digitalisierte Signale, sind Schleifring
kontakte nur bedingt brauchbar. Man hat daher schon spiralig aufgewickelte, in einem
zweiteiligen Gehäuse eingeschlossene Leiter entwickelt und angewendet, die so ausgebildet
sind, daß sie - ausgehend von einer mittleren Wicklungslage - der jeweils vorgesehe
nen Anzahl von Lenkradumdrehungen in eine weitere oder engere Wicklungslage folgen
können, ohne daß eine schleifende Kontaktgabe erforderlich ist.
Um den Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag ohne Bruch und Einklemmen
folgen zu können, sind dazu ein verhältnismäßig langer und mit ausreichendem Abstand
zwischen den Windungen gewickelter Leiter und ein entsprechend dimensioniertes,
zweiteiliges Gehäuse erforderlich. Wegen der Wicklungslänge stellen die üblicherweise
verwendeten Kupferleiter eine ideale Antenne für das Auffangen von Störimpulsen dar,
die insbesondere für die digitale Signalübertragung zu gravierenden Übermittlungsfehlern
führen können. Außerdem ist der Kupferleiter nur mit erheblichem Aufwand abzuschirmen,
so daß er auch als Sender für die Abstrahlung elektromagnetischer Störungen in
Betracht kommt. Schließlich spielt auch der Platzbedarf für das zweiteilige Leitergehäuse
bei den zunehmend mit weiteren Funktionen befrachteten Lenkrädern eine beachtliche
Rolle.
Es besteht daher die Aufgabe, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, mit der bei geringem Platzbedarf eine
Vielzahl von Signalen, insbesondere auch von hochfrequenten, digitalen Signalen übertragen
werden kann, ohne daß der spiralig gewickelte Leiter als elektromagnetischer Sender
Störungen verursacht oder als Empfänger Störungen in das Signalübertragungssystem
einspeist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß als Leiter ein Lichtwellenleiter verwendet wird.
Derartige Leiter sind an sich bekannt und einschließlich ihrer Anschlußsysteme in den
verschiedensten Bereichen der Technik bereits im Einsatz. Sie haben den Vorteil, daß sie
bei gleichem Querschnitt eine wesentlich höhere Signalmenge übertragen können, als
metallische Leiter, bzw., daß man bei einer gegebenen Signalmenge mit deutlich geringeren
Querschnitten auskommt. Dies wirkt sich bei dem spiralförmig gewickelten, gat
tungsmäßigen Leiter besonders stark aus, so daß man mit flacheren und im Durchmesser
kleineren Gehäuseteilen auskommt.
Der Hauptvorteil liegt aber darin, daß der spiralförmig gewickelte Leiter nun nicht mehr
als Sender oder Empfänger für elektromagnetische Störsignale wirkt, d. h. daß er hin
sichtlich der EMV-Verträglichkeit allen metallischen Leitern überlegen ist.
Zweckmäßigerweise werden zwei oder mehr Lichtwellenleiter verwendet oder einer, über
den gleichzeitig eine Vielzahl unterschiedlicher Signale übertragen werden kann. Endseitig
weist der Lichtleiter Steckverbindungen auf, von denen je eine an den beiden relativ
zueinander drehbaren Gehäuseteilen angeordnet ist. Über diese Steckverbindungen ist der
Anschluß an das im Lenkrad bzw. am Lenkstock angeordnete Signalübertragungssystem
möglich. Dabei müssen selbstverständlich Wandler zur Umwandlung elektrischer Signale
in optische Signale und umgekehrt vorgesehen werden, soweit nicht optische Signale
erzeugt bzw. direkt benutzt werden.
Müssen außer den Signalen noch vergleichsweise große Stromstärken übertragen werden,
beispielsweise für die Betätigung der Hupe oder zum Auslösen der Airbag-Zündung,
kann man parallel zu dem Lichtwellenleiter noch einen oder mehrere metallische Leiter
anordnen, wobei elektromagnetische Störungen nicht auftreten, weil es sich um nieder
frequente Vorgänge handelt oder weil sie im Ereignisfall (Airbag-Zündung) hingenommen
werden können.
Im Hinblick auf die Unterbringung in dem zweiteiligen Gehäuse ist es zweckmäßig, wenn
der Lichtwellenleiter zwischen zwei schmalen, bandförmigen Kunststoffolien einkaschiert
ist, wodurch eine einwandfreie Führung beim Auf- und Abwickeln gewährleistet werden
kann und die elastischen Rückstellkräfte beeinflußt und an den jeweiligen Anwendungsfall
angepaßt werden können. Auf die gleiche Weise kann man auch den Lichtwellenleiter und
die metallischen Leiter nebeneinander einkaschieren.
Bei geeigneter Materialauswahl können auch eine oder beide bandförmige Kunststoffolien
selbst als Lichtleiter benutzt werden.
Sind am Lenkrad Einrichtungen zur Erzeugung optischer Signale vorgesehen, können
diese über die Steckverbindung direkt, d. h. ohne Wandler, mit dem Lichtwellenleiter ver
bunden werden.
Weitere Einzelheiten werden anhand des in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch den Befestigungsbereich zwischen Lenkrad und
Lenkstock
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das Gehäuse senkrecht zu Fig. 1
Fig. 3 zeigt vergrößert einen Schnitt durch den Signalleiter.
In Fig. 1 sind teilweise das Lenkrad (1) und der Lenkstock (2) vereinfacht und ohne
Anspruch auf konstruktive Genauigkeit dargestellt. Das Lenkrad (1) besitzt einen zentralen
Befestigungsbereich (13) mit einstückig angeformter Buchse (18), die mit ihrem koni
schen Endteil auf einem entsprechend konisch geformten Bereich der Lenksäule (12)
aufsitzt, wobei über eine Unterlegscheibe (14) und eine auf das mit Gewinde versehene
Ende der Lenksäule (12) aufgeschraubte Mutter (15) eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen Lenkrad (1) und Lenksäule (12) hergestellt wird. Außerdem ist über den mit
einer Kerbverzahnung versehenen Bereich (17) der Lenksäule und eine entsprechende
Verzahnung in der Buchse (18) noch eine formschlüssige Verbindung vorhanden. Die
Lenksäule (12) ist drehbar im Lenkstock (2) gelagert, der einen Teil der Fahrzeugkaros
serie darstellt, die im vorliegenden Zusammenhang als der feststehende Teil im Unter
schied zum Lenkrad als drehbarem Teil bezeichnet wird.
Wie bei den herkömmlichen, spiralförmig gewickelten, metallischen Leitern ist der erfin
dungsgemaße Lichtwellenleiter (5) in einem zweiteiligen Gehäuse (3, 4) eingeschlossen,
dessen mitdrehender Teil (3) mit dem Befestigungsbereich (13) des Lenkrades (1) fest
verbunden ist, während dessen feststehender Teil (4) mit dem Lenkstock (2) fest verbunden
ist. Das Gehäuse (3, 4) ist zumindest im äußeren Bereich ähnlich wie eine Schuhcremedose
geformt, d. h. die gegensinnig um etwa 900 abgekanteten Ränder liegen dicht
aneinander, lassen sich aber relativ zueinander um die Mittelachse des Gehäuses (3, 4)
drehen, die auch die Mittelachse des Lenkrades (1) und der Lenksäule (12) ist. An jedem
Gehäuseteil (3, 4) ist eine Steckverbindung (6, 7) oder dergl. vorgesehen, über die der im
Gehäuse (3, 4) spiralig aufgewickelte Lichtwellenleiter (5) mit den Signalleitungssystemen
des Lenkrades (1) und des Lenkstocks (2) bzw. der Karosserie verbindbar ist.
Fig. 2 zeigt das zweiteilige Gehäuse im Schnitt senkrecht zur Darstellung in Fig. 1. Das
mit dem Lenkrad (1) verbundene Gehäuseteil (3) übergreift mit seinem rechtwinklig ab
gekanteten Rand den gegensinnig rechtwinklig abgekanteten Rand des mit dem
Lenkstock (2) verbundenen Gehäuseteils (4). Zwischen der inneren Begrenzung des Ge
häuses (3, 4) und dessen äußeren Randbereichen ist der spiralig aufgewickelte Lichtwellenleiter (5)
angeordnet.
Fig. 3 zeigt im Schnitt ein Beispiel für einen Lichtwellenleiter gemäß der Erfindung, bei
dem zwischen zwei schmalen bandförmigen Kunststoffolien (10, 11) im mittleren Bereich
der eigentliche Lichtwellenleiter (5) angeordnet ist, während in den beiden äußeren Berei
chen noch je ein metallischer Leiter (8, 9) angeordnet ist.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Übertragung von Signalen zwischen einem drehbaren Bauteil und
einem feststehenden Bauteil, insbesondere zwischen Lenkrad (1) und Lenkstock
(2) oder dergl. in einem Kraftfahrzeug, mittels eines spiralförmig gewickelten, in
einem zweiteiligen Gehäuse (3, 4) eingeschlossenen Leiters, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Leiter ein Lichtwellenleiter verwendet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr
Lichtwellenleiter (5) verwendet werden, bzw. ein Lichtwellenleiter (5), über den
gleichzeitig eine Vielzahl unterschiedlicher Signale übertragen werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwel
lenleiter (5) endseitig Steckverbindungen (6, 7) aufweist, von denen je eine an den
beiden relativ zueinander drehbaren Gehäuseteilen (3, 4) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
der Gehäuseteile einen Wandler für die Umwandlung elektrischer Signale in
optische Signale und umgekehrt aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zu dem Lichtwellenleiter (5) noch ein oder mehrere metallische Leiter (8, 9) für die Energieübertragung angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lichtwellenleiter (5) zwischen zwei schmalen, bandförmigen Kunststoffolien (10, 11)
einkaschiert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter
(5) und die metallischen Leiter (8, 9) nebeneinander zwischen zwei schmalen
bandförmigen Kunststoffolien (10, 11) einkaschiert sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß eine
oder beide der bandförmigen Kunststoffolien selbst als Lichtwellenleiter (5) benutzt werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am
Lenkrad (1) angeordnete Einrichtungen zur Erzeugung optischer Signale über die
Steckverbindung (6) direkt mit dem Lichtwellenleiter (5) verbunden sind.
Priority Applications (7)
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