DE19537137A1 - Metallmatrix-Hohlkugel-Kompositwerkstoff - Google Patents
Metallmatrix-Hohlkugel-KompositwerkstoffInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C32/00—Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ
- C22C32/0089—Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ with other, not previously mentioned inorganic compounds as the main non-metallic constituent, e.g. sulfides, glass
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kompositwerkstoff mit metallischer
Matrix. Derartige Werkstoffe sind mit Fasern, Körnern oder
Pulvern aus verschiedenen nichtmetallischen Materialien
bekannt, z. B. aus EP 0 487 535 B1. Zur Herstellung wird dabei
stets eine Metallschmelze verwendet. In Polymere eingebettete
Glaskugeln sind als Reflexionsfolien handelsüblich.
Die elektrolytische Abscheidung von Metallen und Metall
legierungen, auch als Galvanoplastik, ist bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung neuer Komposit
werkstoffe, die insbesondere eine niedrige Dichte und
reduzierte Wärmeausdehnung im Vergleich zum Matrix-Material
aufweisen. Das Herstellverfahren soll auch zur Verwendung von
Hohlkugeln aus niedrigschmelzendem Material geeignet sein sowie
die Herstellung dünnwandiger Teile ermöglichen.
Gelöst wird die Aufgabe durch einen Kompositwerkstoff bestehend
aus einer Metallmatrix mit eingebetteten Hohlkugeln. Vorteil
hafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche 2
bis 6.
Eine Sandwichstruktur gemäß Anspruch 7 oder 8 ergibt eine
besonders leichte hochfeste Struktur.
Das Herstellverfahren für den Kompositwerkstoff nach Anspruch
9 bis 11 sieht vor, daß einem für die elektrolytische Metall
abscheidung üblichen Elektrolyten die einzubettenden Hohlkugeln
zugesetzt werden.
Überraschend wurde gefunden, daß die Hohlkugeln mit
abgeschieden werden, und zwar homogen verteilt. Ihr Anteil im
Kompositwerkstoff ist über die Konzentration der Hohlkugeln im
Elektrolyten und über die Abscheiderate, also die Stromdichte,
steuerbar.
Näher erläutert wird die Erfindung anhand der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt schematisch im Querschnitt eine Sandwich
struktur mit Zwischenschicht aus Kompositwerkstoff
mit Metallmatrix und Hohlkugeln;
Fig. 2 zeigt schematisch eine Elektrolyseanlage zur Durch
führung eines Herstellverfahrens für einen
erfindungsgemäßen Kompositwerkstoff.
Die Sandwichstruktur der Fig. 1 besteht aus den zwei
Deckschichten 21 und 22 und der Zwischenschicht 1, die mit
Glashohlkugeln 11 gefüllt ist. Diese Sandwichstruktur kann in
unterschiedlichen Formen, z. B. ebenen oder gekrümmten Platten,
auch mit Verstärkungsrippen auf den Außenseiten der
Deckschichten 21, 22, oder z. B. "Honigwaben"-Stegen zwischen
den Deckschichten, ausgeführt sein und wird vorzugsweise als
Teil von Tragstrukturen von raumfahrttauglichen Instrumenten
eingesetzt.
Bevorzugte Materialien für die Deckschichten 21, 22 und die
Metallmatrix 10 der Zwischenschicht 1 sind Nichtmetalle,
vorzugsweise Aluminium und Legierungen davon, z. B. Aluminium-
Titan-Legierungen und Aluminium-Magnesium-Legierungen.
Dabei können beide Deckschichten 21, 22 und die Metallmatrix 10
aus dem gleichen Material bestehen, was herstelltechnisch
Vorteile hat, da bei der Elektrolyse nur die Glaskugeln
zugesetzt bzw. wieder entfernt werden müssen. Zur gezielten
Steuerung der Festigkeitseigenschaften usw. können aber auch
verschiedene Materialien kombiniert werden. Eine Deckschicht 21
kann ein Blech oder dergleichen sein und als Elektrode zur
elektrolytischen Abscheidung der Zwischenschicht 1 und der
zweiten Deckschicht 22 dienen.
Der Gehalt an Hohlkugeln 11, ihre Größe, aber auch ihr Material
sind in der ganzen Zwischenschicht 1 in der Regel homogen. Eine
Variation dieser Parameter über die Schichtdicke ist jedoch
auch möglich.
Fig. 2 zeigt als Beispiel und schematisch eine Anordnung zur
galvanischen Abscheidung des erfindungsgemäßen Komposit
werkstoffes 1′ aus Metallmatrix 10 und Hohlkugeln 11, wie er in
Fig. 1 als Zwischenschicht 1 vorgesehen ist.
Die Anordnung entspricht bis auf die zugesetzten Glashohlkugeln
11 grundsätzlich einer normalen Apparatur zur galvanischen
Metallabscheidung und ist ohne Zusatz der Glashohlkugeln 11
unmittelbar geeignet zur Abscheidung der Deckschichten 21, 22
gemäß Fig. 1.
In einem Behälter 5 befindet sich die Elektrolytlösung 100 mit
dispergierten Glashohlkugeln 11. Eine Rührmaschine 4 mit
Rührwerkzeug 41 (z. B. ein Magnetrührer) hält die Glashohlkugeln
11 gleichmäßig verteilt. Zwei Elektroden 31, 32 sind an eine
regelbare Stromquelle 3 angeschlossen. An der Kathode 31 wird
der Kompositwerkstoff 1′ abgeschieden.
Als Füllstoff des erfindungsgemäßen Kompositwerkstoffs 1′
dienen in einem Ausführungsbeispiel Hohlkugeln 11 aus
Borosilikatglas in einer Mischung mit 20-74 µm Durchmesser,
einer Wanddicke von 0,5-2 µm, einer Dichte von 0,22 g/cm³ bei
einer Schüttdichte von 0,09-0,17 g/cm³ des Herstellers
3M Deutschland GmbH, Neuss, die unter der Katalogbezeichnung
E22/400 angeboten werden.
Die Packungsdichte der Hohlkugeln 11 beträgt zwischen ca. 20
und 50 Volumen-Prozent. Bei 40 Volumenprozent reduziert sich
die Dichte des Kompositwerkstoffs 1′ mit Reinaluminium als
Matrix 10 auf ca. 63% der Dichte von Reinaluminium.
Der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient wird von
α = 24 · 10-6 K-1 für Reinaluminium
auf α = 2,2 · 10-6 K-1 für 20 Vol. % Packungsdichte
und α = 1,45 = · 10-6 K-1 für 50 Vol. % Packungsdichte
reduziert.
α = 24 · 10-6 K-1 für Reinaluminium
auf α = 2,2 · 10-6 K-1 für 20 Vol. % Packungsdichte
und α = 1,45 = · 10-6 K-1 für 50 Vol. % Packungsdichte
reduziert.
Die elektrolytische Abscheidung der erfindungsgemäßen Schicht
aus Kompositwerkstoff 1′ mit Reinaluminium als Metallmatrix
gelingt beispielsweise mit einer üblichen Elektrolytlösung mit
Aluminiumchlorid, Lithiumaluminiumhydrid und Tetrahydrofuran
bei einer Stromdichte von 0,5 A/dm² und einem Gehalt an
Glaskugeln 11 der obengenannten Sorte von 20 Vol.% im
Elektrolyten 100. Der Gehalt an Hohlkugeln 11 im Komposit
werkstoff 1′ erreicht dann 40 Vol.%.
Beachtlich ist, daß so dickere Schichten schneller abgeschieden
werden, als bei der reinen Metallelektrolyse, da für den
Hohlkugel-Anteil kein Ladungstransport erforderlich ist.
Die angegebenen Daten sind nur Beispiele. Insbesondere können
andere Elektrolyseverfahren, auch für andere Metalle und
Legierungen - natürlich bevorzugt Leichtmetalle, um den
Dichtevorteil zu nutzen - ohne weiteres angewendet werden.
Claims (11)
1. Kompositwerkstoff bestehend aus einer Metallmatrix (10)
mit eingebetteten Hohlkugeln (11).
2. Kompositwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlkugeln (11) 10-70 Volumenprozent, vorzugsweise
20-50 Volumenprozent, des Kompositwerkstoffs einnehmen.
3. Kompositwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlkugeln (11) 10-200 µm,
insbesondere 20-80 µm Durchmesser haben.
4. Kompositwerkstoff nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hohlkugeln (11) eine Wanddicke von
0,2-5 µm, insbesondere 0,5-2 µm, haben.
5. Kompositwerkstoff nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlkugeln (11) aus Glas,
insbesondere Borosilikatglas bestehen.
6. Kompositwerkstoff nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallmatrix (10) aus
Leichtmetall, vorzugsweise aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung, besteht.
7. Sandwichstruktur mit zwei metallischen Deckschichten (21,
22) und einer Zwischenschicht (1) aus einem Komposit
werkstoff nach mindestens einem der Ansprüche 1-6.
8. Sandwichstruktur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallmatrix (10) und die metallischen
Deckschichten (21, 22) aus dem gleichen Material bestehen.
9. Verfahren zur Herstellung eines Kompositwerkstoffs nach
mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Verfahren zur elektrolytischen
Metallabscheidung angewendet wird und dem dazu dienenden
Elektrolytbad (100) Hohlkugeln (11) zugesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Elektrolytbad (100) eine Dispersion mit 5 bis 50
Volumenprozent Hohlkugeln (11) ist.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt (100) Aluminiumchlorid,
Lithiumaluminiumhydrid und Tetrahydrofuran enthält.
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---|---|---|---|---|
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