DE19534935C2 - Verfahren und Einrichtung zum Verseilen von elektrischen und/oder optischen Verseilelementen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Verseilen von elektrischen und/oder optischen VerseilelementenInfo
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- DE19534935C2 DE19534935C2 DE19534935A DE19534935A DE19534935C2 DE 19534935 C2 DE19534935 C2 DE 19534935C2 DE 19534935 A DE19534935 A DE 19534935A DE 19534935 A DE19534935 A DE 19534935A DE 19534935 C2 DE19534935 C2 DE 19534935C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verseilen von elek
trischen und/oder optischen Verseilelementen zu einer Ver
seileinheit, wobei ein rotierender Bügel vorgesehen ist, dem
die Verseilelemente zugeführt werden und wobei die Verseil
elemente von Vorratsspulen abgezogen werden, die im Inneren
des von dem rotierenden Bügel umschlossenen Raumes angeordnet
sind.
Ein Verfahren dieser Art ist aus EP-B1 0 056 362 bekannt.
Dabei werden die einzelnen Adern im wesentlichen tangential
von den Vorratsspulen abgezogen und einem rotierendem Bügel
zugeführt, durch den die Verseilung der Adern bewirkt wird
(Bügelverseilung). Derartige Bügelverseilmaschinen werden
bevorzugt zur Paar- oder Viererverseilung eingesetzt, wobei
bei jeder Umdrehung des Bügels um 360° das Paar oder der
Vierer um zwei Schläge verdreht werden (2.360°), weshalb
dieses Verseilverfahren auch als "Doppelschlag-Bügelverseil
verfahren" bezeichnet wird. Ein wesentlicher Nachteil der
Bügelverseilung liegt darin, daß das Verseilgut beim Ein- und
beim Herauslaufen aus dem Bügel verwürgt wird, d. h. die Ver
seilelemente ohne Ausgleichsdrehung zusammengedreht werden.
Dies kann z. B. zu Steigungsschwankungen des Dralles und zu
Rückstellkräften in dem verseilten Gut führen. Diese Rück
stellkräfte der durch den Bügelverseilvorgang tordierten Ver
seilelemente wirken dem Verseildrall entgegen. Kommt es zu
einem Nachlassen der Zugspannung oder zu einer Drehung entge
gen der Drallrichtung (beispielsweise etwa bei einer nachfol
genden Seelenverseilung des Verseilgutes), dann können die
Rückstellkräfte bewirken, daß die Verseilelemente sich aus
ihrer engen Umschlingung lösen und ein mehr oder weniger
großer Luftspalt zwischen den Verseilelementen entsteht. Dies
bewirkt infolge unterschiedlicher Abstände bzw. Luftspalte
Schwankungen des elektrischen Wellenwiderstandes längs der
Paare, was insbesondere bei solchen Kabeln zu erheblichen
Schwierigkeiten führen kann, die eine große Längshomogenität
aufweisen sollen, wie z. B. Hochleistungs-Datenkabel oder der
gleichen. Auch kann es bei diesem Verseilvorgang wegen der
Verwürgung z. B. bei Durchmesserschwankungen der Adern zu
Steigungsschwankungen kommen, die ebenfalls die elektrischen
Eigenschaften des so hergestellten Verseilverbundes beein
trächtigen. Hinzu kommt, daß sich geringste Unsymmetrien bei
den einzelnen Verseilelementen (z. B. Zentrizitätsabweichungen
bei einer isolierten Ader) oder azimutal ungleich verteilte
Dielektrizitätswerte oder dergleichen durch die beim Verwür
gen stets gleichbleibende Berührungslinie der Verseilelemente
als Störung der durchlaufenden elektromagnetischen Welle auf
addieren. Damit wird die Symmetrie des so erzeugten Verseil
gutes (z. B. eines verseilten Paares oder eines Vierers) er
heblich gestört. Derartige Störungen äußern sich vor allem in
verstärkter Abstrahlung von elektromagnetischer Energie,
durch Schwankungen des Wellenwiderstandes über der Betriebs
feguenz und durch erhöhte Kabeldämpfung und durch verstärktes
Nebensprechen zwischen den Paaren einer Kabelseele.
In der Literaturstelle Dr. Walther Ehlers, Dr. Herrmann Lau:
"Kabel-Herstellung", Springer-Verlag Berlin, Göttingen, Hei
delberg, 1956, Seiten 377 bis 383 sind Korbverseilmaschinen
beschrieben, die ein Planetengetriebe aufweisen und die Vor
ratsspulen für die Verseilelemente in stets waagrechter Ori
entierung während des Verseilvorgangs zu halten. Dadurch wird
eine Rückdrehung der Verseilelemente bewirkt. Die DE 33 44 731 A1
zeigt eine andere Verseilmaschine mit einem Planeten
getriebe, um die Vorratsspulen während des Verseilvorgangs
bei Rotation des Spulenträgers in waagrechter Position zu
halten.
In der US 3,715,877 ist eine Verseilmaschine für Nachrichten
kabel gezeigt, bei der ein rotierendes Gehäuse eine Vor
ratsspule umgibt. Dem Gehäuse wird zur Verseilung das
von der jeweiligen Spule abgezogene Kabel zugeführt. Ein Ge
wicht hält die freibeweglich gelagerte Spule statisch in Po
sition.
In Ben Bravin "Maschinen zum Verseilen: Versuch einer Syste
matik", Drahtwelt 6/7-1984, Seiten 161-164 ist ein Maschi
nentyp mit rotierender Aufwicklung und Rückdrehung beschrie
ben. Das durchzuführende Verfahren für die Rückdrehung ist
nicht beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzei
gen, wie die Herstellung des Verseilproduktes verbessert wer
den kann. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Maßnahmen.
Durch eine gleichläufige Vordrehung der Verseilelemente kommt
es zu einer Verringerung und ggf. zu einer weitgehenden Be
seitigung von Störungen, die auf Unsymmetrien im Querschnitt
der Verseilelemente zurückzuführen sind. Weil die Verseilele
mente nicht mehr mit gleichen, sondern mit wechseln
den Berührungslinien aufeinandertreffen, wird die Abstrahlung
von elektromagnetischer Energie verringert und Schwankungen
des Wellenwiderstandes werden verkleinert. Die Kabeldämpfung
sowie das Nebensprechen können positiv beeinflußt werden. Die
mechanische Beanspruchung der Verseilelemente ist durch die
entgegengesetzte Verdrehung (Rückdrehung) verringert (bei
Teil-Rückdrehung) bzw. ganz beseitigt (bei vollständiger
Rückdrehung). Diese torsionsarme Verseilung ist besonders bei
der Verseilung von optischen Verseilelementen z. B. Lichtwel
lenleiteradern, Hohladern, Bündelader o. dgl.) von Bedeutung.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens.
Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprü
chen wiedergegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend an
hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Verseilvorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine weitere Verseilvorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 3 eine Anordnung von zwei Vorratsspulen und
Fig. 4 eine Anordnung von vier Vorratsspulen.
In Fig. 1 ist eine Verseilvorrichtung VV1 dargestellt, die
in einem hier nicht dargestellten Gestell oder Rahmen befe
stigt ist. Sie beinhaltet zwei Vorratsspulen VS1 und VS2 für
Verseilelemente AD1, AD2 (strich-doppelpunktiert darge
stellt), die zu einer Verseileinheit VE in Form eines Bündels
miteinander verseilt werden sollen. Diese Verseilelemente AD1
und AD2 können aus einzelnen isolierten elektrischen Adern
bestehen, woraus als Verseileinheit VE eine Zweidrahtleitung
(Paar) erhalten werden kann. Es ist aber auch möglich, als
Verseilelemente auf den Vorratsspulen VS1 und VS2 jeweils aus
zwei elektrischen Leitern bestehende Aderbündel vorzusehen,
so daß bei der Verseilung als fertiges Verseilelement VE ein
Doppelbündel erhalten werden kann. Auch andere Kombinationen
sind denkbar; schließlich ist es auch möglich, daß es sich
bei den Verseilelementen AD1 und AD2 um optische Leiterele
mente handelt, beispielsweise Hohladern, Bündeladern, einzel
ne Lichtwellenleiter oder dergleichen.
Die Vorratsspulen VS1 und VS2 sind jeweils an einem mit einer
Durchtrittsöffnung versehenen Antriebsmotor MO1 und MO2 ange
flanscht oder mit einem Getriebe mit diesem verbunden. Diese
Antriebsmotoren MO1 bzw. MO2 sind einerseits mit einem rohr
förmigen Stutzen ST1, ST2 an der der Vorratsspule VS1, VS2
abgekehrten Seite versehen. Die Stutzen ST1 und ST2 werden
über eine Wippe fest miteinander verbunden, wobei an der
Wippe WP zusätzlich ein Gewicht GW vorgesehen ist. Die durch
die bisher beschriebenen Elemente gebildete innere Einheit
IE1 werden somit über im Inneren der Stutzen ST1 und ST2
angebrachte Lager LG1 und LG2 getragen, die sich auf Hohl
achsen AX1 und AX2 abstützen. Die durch die Wippe WP verbun
denen Elemente können geringfügige Pendel- oder Ausgleichsbe
wegungen durchführen, sind jedoch durch das Gewicht GW zusam
men mit dem Gewicht der Wippe WP in ihrer Lage stabilisiert.
Die aus dem Stutzen ST1 bzw. ST2, dem Motor MO1 bzw. MO2 und
der Vorratsspule VS1 bzw. VS2 gebildete Elementegruppe ist
fluchtend in der Längsachse LA angeordnet. Die Hohlachsen AX1
und AX2 sind an ihren in den Vorratsspulen VS1 und VS2 abge
kehrten Enden in Lagebuchsen LG3 und LG4 jeweils ebenfalls
drehbar gelagert, wobei zumindest eine dieser Achsen (im vor
liegenden Beispiel die Achse AX1) über einen Antriebsmotor AM
beispielsweise mittels eines Treibriemens AR (z. B. Zahnrie
men) angetrieben wird. Fest mit den ebenfalls rohrförmig aus
gebildeten Hohlachsen AX1 und AX2 ist ein Bügel RB verbunden,
der um die Längsachse LA rotiert und dabei einen Raum
umschließt, in dem die Elemente der inneren Einheit IE1 ange
ordnet sind.
Die Verseilelemente AD1 und AD2 werden über rotierende Abnah
mebügel FL1 bzw. FL2 (z. B. in Form eines "Flyer") von den
Vorratsspulen VS1 und VS2 abgenommen. Der Abschlag und die
Führung der Verseilelemente können z. B. auch als Abwurfzylin
der ausgestaltet sein. Durch diesen Abnahmevorgang wird auf
die Verseilelemente AD1 und AD2 eine Abschlagstorsion ausge
übt, d. h. sie werden pro Spulenumfang einmal um ihre Längs
achse verdreht. Die Verseilelemente AD1 und AD2 gelangen
durch eine Führungshülse FH1, die sich durch die Vorratsspule
VS1 und den Motor MO1 erstreckt, in das Innere der Hohlachse
AX1.
Die feststehenden äußeren Teile (Ständer) STM1 und STM2 der
Motoren MO1 und MO2 sind fest mit dem jeweiligen rohrförmigen
Stutzen ST1 bzw. ST2 verbunden. Der innere, drehende Teil
(Rotor) RO1 bzw. RO2 des Motors MO1 bzw. MO2 besitzt als
Drehachse das Führungsrohr FH1 bzw. FH2, auf dem die Vorrats
spule VS1 bzw. VS2 fest aufsitzt. Die Führungsrohre FH1 bzw.
FH2 sind drehbar über hier nicht dargestellte Lager in den
Ständern STM1 und STM2 gehalten. Die Vorratsspulen VS1 und
VS2 werden damit durch den jeweiligen Rotor RO1 bzw. RO2 in
eine Drehung um ihre Längsachse versetzt, wodurch die abgezo
genen Adern AD1 und AD2 ebenfalls um ihre Längsachse gedreht
werden. Zusätzlich zur Abschlagstorsion wird je nach Motor
drehzahl eine weitere Drehung auf die ablaufende Ader aufge
bracht.
Von der Hohlachse AX1 aus gelangen die Verseilelemente AD1,
AD2 zu einer Umlenkrolle UR1, von der aus sie durch eine Öff
nung in der Hohlachse AX1 dem rotierenden Bügel RB zugeführt
werden. Die Umlenkrolle UR1 bildet einen ersten Verseilpunkt
VP1. Diese Umlenkrolle ist fest mit der Achse AX1 verbunden
und rotiert um ihre Achse, wobei auf ihrer Außenfläche die zu
verseilenden Verseilelemente AD1 und AD2 aufliegen. Der
rotierende Bügel RB nimmt die Verseilelemente mit auf seine
rotierende Bahn und zwingt ihnen dadurch eine Verdrillung
oder Verwürgung auf. Der Bügel RB kann in verschiedener Weise
aufgebaut sein, z. B. in Form eines Rohres, in dessen Inneren
die Verseilelemente AD1 und AD2 verlaufen oder in Form eines
Bügels, über dessen Länge verteilt Halteelemente (z. B. Ösen,
Rollen o. dgl.) für die Verseilelemente angeordnet sein
können.
Am Ausgang des rotierenden Bügels RB wird zweckmäßig eine
weitere Umlenkrolle UR2 vorgesehen, die drehbar in der
Hohlachse AX2 gelagert ist. Durch diese Umlenkrolle UR2
werden die nunmehr bereits zu einem Bündel VE verseilten
Verseilelemente AD1 und AD2 in Richtung der Längsachse LA
durch die Hohlachse AX2 hindurchgeleitet, von wo aus sie das
nicht dargestellte Verseilgestell verlassen und über weitere
Transport- oder Fördereinrichtungen (dargestellt sind Förder
rollen UR4, UR5 - es kann sich aber auch um Transportraupen
oder sonstige der Längsbewegung dienende Einrichtungen
handeln) zu einer Aufwickeltrommel AT geführt werden. Beim
Einlaufen des sich um seine Längsachse mit der Bügeldrehzahl
drehenden verseilten Paares VE in die Torsionssperre UR4 und
UR5 bildet sich ein weiterer Verseilpunkt VP2 an der Umlenk
rolle UR4 aus, an dem der zweite Anteil dieses Doppelschlages
auf das vorverseilte Gut VE eingebracht wird. Das Verseilele
ment VE kann aber auch direkt dem nächsten Verarbeitungs
schritt zugeführt werden, z. B. einer nachfolgenden Bündelver
seileinrichtung.
Die Drehrichtung, in der der Verseilbügel RB rotiert
(angedeutet durch den Pfeil PB) stimmt mit der Drehrichtung
PF überein, welche die Verseilelemente AD1 und AD2 im Bereich
der Längsachse LA durch das Drehen der Vorratsspulen VS1 und
VS2 und durch das Überkopfabgeschlagen erfahren. Dies bedeu
tet, daß beim Abschlagen der Verseilelemente AD1 und AD2 von
den rotierenden Spulen VS1, VS2 diese eine Drehung (Torsion)
erfahren (entsprechend PF), die gleich derjenigen Drehung
ist, welche durch den rotierenden Bügel (entsprechend Pfeil
PB) erzeugt wird. Dadurch findet eine "Rückdrehung" im Ver
seilelement statt, d. h. die im fertigen Verseilelement VE
jeweils bei den einzelnen Verseilelementen AD1 und AD2 vor
handene Rest-Torsion ist geringer als wenn die Verseilelemen
te ohne diese gleichläufige Drehung beim Abziehen vorn den
Vorratsspulen VS1 und VS2 dem Verseilbügel RB zugeführt
werden.
Bei der Rückdrehung selbst kann es sich um eine Teilrückdre
hung (d. h. eine restliche Torsion verbleibt in den Verseil
elementen) oder um eine vollständige Rückdrehung (d. h. die
Verseilelemente haben innerhalb der Verseileinheit VE gar
keine oder praktisch keine Torsion mehr) handeln. Je nach dem
Verhältnis der Drehzahl der Aderspulen für die Verseilelemen
te AD1 und AD2 zur Drehzahl des Bügels RB lassen sich inner
halb eines sehr weiten Rahmens die gewünschten Rückstellgrade
einstellen. Wird z. B. die Drehzahl der Aderspulen VS1, VS2
für die Verseilelemente AD1 und AD2 gleich der Drehzahl des
Bügels RB gewählt, dann ergibt sich am ersten Verseilpunkt
VP1 (also beim Übergang der parallel laufenden Adern auf das
rotierende Bügelsystem am Einlauf in die Umlenkrolle UR1) der
Maschine eine 100%ige Rückdrehung. Nach dem nochmaligen
Zudrehen oder Verwürgen gelangt die so erhaltene Verseilein
heit VE an den zweiten Verseilpunkt VP2 an der im Raum fest
stehenden Umlenkrolle UR4 (d. h. außerhalb des Verseilge
stells). Dadurch wird das seiner Längsachse mit Bügeldrehzahl
rotierende Verseilelement VE in seiner Rückdrehung nach dem
Verlassen des Bügels RB auf 50% reduziert wird, weil das
vorverseilte Verseilgut dort nochmals zugedreht bzw. verwürgt
wird.
Ein rückdrehender Ablauf läßt sich platzsparend als Über
kopfablauf mit rotierender Aderspule realisieren, so wie es
in der Fig. 1 dargestellt ist. Beim Einbau in eine Bügelver
seileinrichtung ist zu beachten, daß die Drehung der Verseil
elemente AD1, AD2 ohne Umlenkung bis zum ersten Verseilpunkt
VP1 wirksam werden kann, d. h. die einzelnen Verseilelemente
AD1 und AD2 sollten bis zum ersten Verseilpunkt VP1 an der
Umlenkrolle UR1 möglichst geradlinig geführt werden.
Aus den Drehzahlen der drehenden Vorratsspulen VS1 und VS2
vermehrt oder vermindert - je nach Drehrichtung - um die
Abschlagstorsion durch die von der jeweiligen Ader mitge
schleppte Abnahmeeinrichtungen FL1, FL2 ergibt sich, bezogen
auf die Drehzahl des rotierenden Bügels RB der Grad der
Torsionsfreiheit der Adern und dieser kann durch entspre
chende Wahl dieser Drehzahlverhältnisse eingestellt werden.
Überschreitet die resultierende Drehzahl der Abnahmeeinrich
tungen FL1 und FL2 die Drehzahl des rotierenden Bügels RB,
dann wird eine Überkompensation der Aderverdrehung am ersten
Verseilpunkt VP1 erreicht, die in diesem ersten Verseilpunkt
nur teilweise aufgebraucht wird und damit auch im zweiten
Verseilpunkt VP2 nach Verlassen des Bügels noch zur Verfügung
steht. Im Idealfall, d. h. bei einer Vorverdrehung von 200%
im Bereich des Verseilpunktes VP1 wird (da diese Drehung
durch den Einfluß des Verseilbügels RB in etwa halbiert wird)
am Ausgang, d. h. nach dem Verseilpunkt VP2 eine resultierende
Rückdrehung von 100% erhalten, d. h. die mechanischen Span
nungen in dem verseilten Element VE sind praktisch Null oder
zumindest minimal. Dieses Verfahren setzt allerdings Verseil
elemente voraus, die die eingebrachte Vorverdrehung elastisch
während ihres Durchlaufs durch den Bügel speichern können,
z. B. Stahl, Kunststoffe für Bündeladern oder Lichtwellen
leiteradern. Findet eine plastische Verformung statt, kommt
es am zweiten Verseilpunkt zu einer plastischen Rückverfor
mung und die resultiernende Rückdrehung verringert sich.
Ein rückdrehender Ablauf läßt sich wie vorstehend beschrieben
besonders platzsparend als Überkopfablauf mit rotierender
Vorratsspule VS1r VS2 realisieren. Beim Einbau in eine Bügel
verseileinrichtung VV1 ist zu beachten, daß die Aderdrehung
bis zum ersten Verseilpunkt VP1 wirksam werden kann, d. h. die
Ader sollte wie bereits erwähnt nach ihrem Abschlag mittels
der Abnahmeeinrichtung FL1 bis zu diesem Verseilpunkt VP1
möglichst geradlinig geführt werden. Etwaige Umlenkrollen
könnten als Torsionssperren wirken und damit eine plastische
Vortorsion der jeweiligen Verseilelemente AD1 und AD2 bewir
ken. Dies hat in der Regel ungünstigere elektrische Eigen
schaften des jeweiligen Verseilelementes VE zur Folge. Ohne
jegliche Umlenkung der rotierenden Verseilelemente AD1 und
AD2 läßt sich dies besonders vorteilhaft mit dem koaxialen
Aufbau entsprechend Fig. 1 realisieren, wo die Vorratsspulen
VS1 und VS2 für das Verseilgut fluchtend zueinander angeord
net sind. Die Adern erhalten ihre Drehung erst nach Verlassen
der Umlenkrollen der Abnahmeeinrichtungen FL1 und FL2, d. h.
beim Übergang vom rotierenden Ablaufsystem auf das relativ
dazu ruhende Drehsystem.
Zur Erläuterung der Erfindung werden nachfolgend verschiedene
Drehzahlbeispiele und die dabei sich ergebende Rückdrehung
angegeben:
- 1. Drehzahl der Abschlagbügel FL1, FL2: 100 min-1
Drehzahl des rotierenden Bügel RB: 100 min-1
Rückdrehung: 50% - 2. Drehzahl der Abschlagbügel FL1, FL2: 200 min-1
Drehzahl des rotierenden Bügel RB: 100 min-1
Rückdrehung: 100% - 3. Drehzahl der Abschlagbügel FL1, FL2: 100 min-1
Drehzahl des rotierenden Bügel RB: 250 min-1
Rückdrehung: 20%
Allgemein gilt:
RD[%] = Rückdrehung in %
UFL = Drehzahl des Flyers FL1, FL2
UB = Drehzahl des Bügels RB
UFL = Drehzahl des Flyers FL1, FL2
UB = Drehzahl des Bügels RB
Für besonders hohe Drehzahlen des Verseilbügels RB ist eine
flache Bügelführung und damit ein entsprechend gedrängter
koaxialer Aufbau besonders zweckmäßig, so wie er in Fig. 1
dargestellt ist. Steht dagegen mehr Platz zur Verfügung, dann
ist ein Aufbau entsprechend Fig. 2 zweckmäßiger. Werden die
Vorratsspulen VS21 und VS22 entsprechend Fig. 2 mit ihren
Achsen parallel nebeneinander und somit gleichmäßig zur
Längsachse LA angeordnet, so ergibt sich zwar ein bauchig
ausgebildeter rotierender Bügel RB und es kann damit im all
gemeinen nur mit verringerter Drehzahl gefahren werden. Der
Vorteil dieser Anordnung besteht im wesentlichen darin, daß
die Anordnung der Vorratsspulen und die Führung der Verseil
elemente AD21 und AD22 übersichtlicher durchgeführt werden
kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, fluchtend zur Längs
achse LA Tänzer UB31 und UB32 anzuordnen und zwar für jedes
der Verseilelemente AD21 und AD22 einen derartigen Tänzer
möglichst nahe der Längsachse LA. Dadurch läßt sich die Ader
zugspannung im Verseilpunkt VP1 in einfacher Weise regeln,
ohne daß es zu einer unerwünschten Torsionssperre kommt.
Bei dem Aufbau der Verseilvorrichtung nach Fig. 2 ist die
Anordnung außerhalb der inneren Elemente IE2 in gleicher
Weise vorgenommen, wie bei Fig. 1, weshalb die äußeren Ele
mente hier nicht mehr mit Bezugszeichen versehen sind. In
Fig. 2 ist die Maschine im Unterschied zur Fig. 1 in Draufsicht
gezeichnet, so daß die Wippe WP und das Gewicht GW
zwischen den Ablaufspulen zu sehen sind.
Die Vorratsspulen VS21 und VS22 sind mit parallel zueinander
verlaufenden Achsen an den zugehörigen Motoren MO21 und MO22
angeflanscht. Diese Motoren MO21 und MO22 sind mit ihren
Ständern STM21 und STM22 an Haltearmen HA21 und HA22 befe
stigt, während ihre Rotoren RO21 und RO22 mit einem durchge
henden Führungszapfen FZ21 und FZ22 verbunden sind, der dreh
bar im jeweiligen Ständer gelagert ist. Durch die Führungs
zapfen FZ21 und FZ22 werden die Vorratsspulen VS21 und VS22
in Drehung versetzt. Die Abschlageinrichtungen FL21 sowie
FL22 sind drehbar auf den Führungszapfen FZ21, FZ22 gelagert.
Angetrieben werden sie bevorzugt durch die ablaufenden Adern
AD21 und AD22, die vom Spulenflansch aus den jeweiligen
Flyer FL21, FL22 in die günstigste Abwickelposition ziehen.
Um beim Zurücknehmen der Aderablaufgeschwindigkeit ein selb
ständiges Weiterdrehen des Armes zu verhindern, muß der Arm
des jeweiligen Flyers mit einer angemessenen Reibung auf dem
Führungszapfen FZ21, FZ22 gelagert sein. Diese reibungsbehaf
teten Lager sind mit RL1, RL2 bezeichnet. Dies gilt in analo
ger Weise auch für die Vorratsspulen VS1, VS2 sowie für die
Abschlageinrichtungen FL1 und FL2 nach Fig. 1. Die beiden
endseitigen buchsenförmigen Stutzen ST21 und ST22 sind wie in
Fig. 1 miteinander über eine Wippe WP verbunden und werden
mittels des Gewichtes GW pendelnd in einer waagerechten Lage
gehalten (Fig. 2 zeigt wie bereits erwähnt die Draufsicht.)
Die abgeschlagenen Verseilelemente AD21 und AD22 werden in
Richtung auf die Achse der Führungszapfen FZ21 und FZ22
geführt und von dort aus über Umlenkungen UB21 und UB22
schräg nach Innen in Richtung auf die Längsachse LA geführt.
Dort sind zwei weitere, bevorzugt als Tänzer ausgebildete
Umlenkrollen UB31 und UB32 vorgesehen, die symmetrisch zur
Längsachse LA angeordnet sind und zwischen sich die Verseil
elemente AD21 und AD22 zu der Umlenkrolle UR1 weiterleiten.
Wie durch die Pfeile PB und PF21 sowie PF22 angedeutet,
rotieren alle bewegten Elemente (Vorratsspulen, Abschlagein
richtungen, Bügel) in der gleichen Richtung, was zu einer
vollständigen oder teilweisen Rückdrehung bzw. teilweisen
Torsionsfreiheit der Verseilelemente VE führt.
Die Bahnen der Abschlageinrichtung FL21 und FL22 entsprechend
Fig. 3 müssen so gewählt werden, daß die entsprechenden
Elemente sich nicht berühren.
Es ist auch möglich, z. B. zur Herstellung eines Sternvierers
im Inneren des von dem rotierenden Bügel RB jeweils umschlos
senen Raumes vier Vorratsspulen VS41 bis VS44 in einer symme
trischen Struktur entsprechend Fig. 4 anzuordnen, wobei die
Achsen der Vorratsspulen parallel und symmetrisch zur senk
recht zur Zeichenebene stehenden Längsachse LA verlaufen. Die
zugehörigen Abschlageinrichtungen sind mit FL41 bis FL44
bezeichnet, wobei diese zweckmäßig so rotieren, daß sie sich
nicht an den am meisten angenäherten Punkten begegnen, son
dern entsprechend gegeneinander versetzt verlaufen. Da die
Flyerarme von den ablaufenden Adern geführt werden, nehmen
sie während des Betriebs je nach Dichte des Wickelpaketes,
Genauigkeit der Wickellagen usw. beliebige Positionen zuein
ander ein.
Für die vier Vorratsspulen VS41 bis VS44 und die zugehörigen
Abschlageinrichtungen FL41 bis FL44 sind entsprechende (hier
nicht näher dargestellte) Antriebe analog zu Fig. 2 notwen
dig.
Ein Sternvierer kann auch mit einer koaxialen Anordnung ent
sprechend Fig. 1 hergestellt werden, wenn die vier ablaufen
den Spulen hintereinander angeordnet werden. für jede dieser
Vorratsspulen ist ein eigener Antrieb vorzusehen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Verseilen von elektrischen und/oder opti
schen Verseilelementen (AD1, AD2) zu einer Verseileinheit
(VE), wobei ein rotierender Bügel (RB) vorgesehen ist, dem
die Verseilelemente (AD1, AD2) zugeführt werden und wobei die
Verseilelemente (AD1, AD2) von Vorratsspulen (VS1, VS2) abge
zogen werden, die im Inneren des von dem rotierenden Bügel
(RB) umschlossenen Raumes angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Verseilelementen (AD1, AD2) durch Überkopfabschlag
von den Vorratsspulen (VS1, VS2) eine Drehung um ihre Längs
achse aufgeprägt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtung dieser Drehung entgegengesetzt der Richtung
derjenigen Verdrehung gewählt wird, welche die Verseilelemen
te (AD1, AD2) durch den Verseilvorgang erfahren (Rückdre
hung).
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Richtung dieser Drehung im Sinne einer Vordrehung der
Verseilelemente in der Richtung derjenigen Verdrehung gewählt
wird, welche die Verseilelemente (AD1, AD2) durch den Ver
seilvorgang erfahren.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorratsspulen (VS1, VS2) sich um ihre Längsachsen
drehen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Vorratsspulen (VS1, VS2) verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Vorratsspulen (VS41 bis VS44) in einer symmetrischen
Anordnung vorgesehen sind.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Vorratsspulen (VS1, VS2) mit fluchtend zueinander ange
ordneten Längsachsen vorgesehen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Vorratsspulen (VS1, VS2) verwendet werden, deren Achsen
parallel zueinander verlaufen, jedoch gegenüber der durchge
henden Längsachse (LA) für den Verseilbügel (RB) versetzt an
geordnet sind.
9. Vorrichtung zum Verseilen von elektrischen und/oder opti
schen Verseilelementen (AD1, AD2) zu einer Verseileinheit
(VE) mittels eines rotierenden Bügels (RB), dem die Verseile
lemente (AD1, AD2) zugeführt sind und wobei die Verseilele
mente (AD1, AD2) von Vorratsspulen (VS1, VS2) abgezogen wer
den, die im Inneren des von dem rotierenden Bügel (RB) um
schlossenen Raumes angeordnet sind, zur Durchführung des Ver
fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Überkopfabschlagsvorrichtung vorgesehen ist, um den
Verseilelementen (AD1, AD2) eine Drehung um ihre Längachse
aufzuprägen.
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: CCS TECHNOLOGY, INC., WILMINGTON, DEL., US |
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8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: EPPING, HERMANN & FISCHER GBR, 80339 MUENCHEN |
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