DE19534589A1 - Verfahren und System zur Routenplanung - Google Patents
Verfahren und System zur RoutenplanungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und System zur Fahrtroutenplanung, insbesondere
zur Zielführung von Fahrzeugen, bei dem an einzelnen Orten oder
Streckenabschnitten eines Straßennetzes ermittelte Verkehrszustandsdaten die
Informationen über den Verkehrszustand in mindestens einer Fahrtrichtung enthalten,
an einen Verkehrsrechner, der eine digitale Straßenkarte aufweist, übertragen und von
dem Verkehrsrechner zur Ermittlung mindestens einer günstigen Fahrtroute
herangezogen werden.
Aus der WO 89/02142 ist ein System zur optimalen Nutzung eines Straßennetzes
bekannt, das an ausgewählten Orten oder Streckenabschnitten über mindestens einen
Aufnahmesensor verfügt, der den Verkehrszustand, insbesondere die Verkehrsdichte,
und den Straßenzustand erfaßt. Die erfaßten Verkehrsdaten werden anschließend an
eine Leitstelle, welche ein Verkehrsrechner sein kann, übertragen. In der Leitstelle
erfolgt die Verarbeitung und Aufbereitung der Verkehrsdaten, die anschließend
insbesondere zur direkten Verkehrslenkung verwendet werden, beispielsweise durch
direkte Information des Autofahrers. Die Verkehrslenkung erfolgt dabei auf der
Grundlage eines Soll-Ist-Vergleichs der Verkehrsdaten von ausgewählten Orten oder
Streckenabschnitten. Die Soll-Werte entsprechen dabei beispielsweise dem optimalen
Verkehrszustand auf dem entsprechenden Streckenabschnitt des Straßennetzes. Zur
differenzierteren Erfassung der Verkehrsströme werden die an verschiedenen Orten
ermittelten Verkehrsdaten zweier Meßstellen z. B. einer Korrelationsanalyse
unterworfen, um daraus zusätzliche Aussagen u. a. über die Verkehrsströme zu
erhalten.
Nachteilig ist bei diesem System zur optimalen Nutzung eines Straßennetzes und
damit zur Ermittlung günstiger Fahrtrouten von einer Start- zu einer Zielposition, daß
insbesondere nur die aktuellen Verkehrszustandsdaten und der aktuelle
Straßenzustand herangezogen werden können. Die so ermittelten günstigen
Fahrtrouten sind besonders bei längeren Fahrtzeiten mit relativ großer Unsicherheit
behaftet, da der aktuelle Verkehrszustand über größere Zeiträume (z. B. mehrere
Stunden) im Regelfall starken Änderungen unterworfen ist.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein System anzugeben,
das die Ermittlung einer auch über einen größeren Zeitraum günstigen Fahrtroute von
einer Start- zu einer Zielposition ermöglicht und dadurch insbesondere eine effektivere
Verkehrslenkung und Zielführung von Fahrzeugen gestattet.
Die Lösung dieser Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale. Durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2
bis 10 ist dieses Verfahren in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar. Ein System zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Merkmale des
Patentanspruches 11 auf; durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche
12 bis 14 ist dieses System in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar.
Die Erfindung sieht vor, daß ein Verkehrsrechner anhand von erfaßten Verkehrs
zustandsdaten in Abhängigkeit von ermittelten und/oder vorgebbaren
Eingangsparametern parameterabhängige Verkehrszustandsmuster (im Sinne einer
Klassifizierung) für mindestens einige der Orte oder Streckenabschnitte des
Straßennetzes ableitet und speichert. Anschließend bestimmt (prognostiziert) der
Verkehrsrechner ausgehend von den aktuell erfaßten Verkehrszuständen und den in
der Vergangenheit abgeleiteten parameterabhängigen Verkehrszustandsmustern
zukünftige Verkehrszustände. Schließlich ermittelt der Verkehrsrechner anhand der
digitalen Straßenkarte unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrszustände
wenigstens eine günstige Fahrtroute von einer Start- zu einer Zielposition. Die so
ermittelte Fahrtroute beruht nicht auf lediglich vorübergehend zutreffenden
Momentanwerten sondern auf einer voraussichtlich deutlich näher an der eintretenden
Wirklichkeit liegenden Prognose der zukünftigen Verkehrszustände, so daß unter
Berücksichtigung der mittleren Fahrzeuggeschwindigkeit eine nahezu optimale
Zielführung verwirklicht werden kann.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Verkehrsrechner die parameterabhängigen
Verkehrszustandsmuster für jeweils verschiedene Zeitparameter ableitet,
aufgeschlüsselt nach Zeitfenstern innerhalb eines Tages, nach Wochentagen,
Feiertagen und Jahreszeiten.
Eine günstige Fahrtroute läßt sich insbesondere dann ermitteln, wenn die
parameterabhängigen Verkehrszustandsmuster die Verkehrsdichte, die mittlere
Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder sonstige Verkehrsleitwerte (z. B. die im Regelfall
erzielbare Geschwindigkeit) umfassen.
Für eine sichere Fahrtroutenplanung ist es vorteilhaft, wenn die ermittelten
Eingangsparameter die Witterungsverhältnisse, z. B. Regen, Schnee usw., umfassen.
Vorteilhafterweise sollten die vorgebbaren Eingangsparameter auch behördliche
Beschränkungen für bestimmte Abschnitte des Straßennetzes berücksichtigen.
Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß der Verkehrsrechner die parameterabhängigen
Verkehrszustandsmuster mittels statistischer Rechenalgorithmen ableitet, weil gerade
dadurch zufällige statistische Schwankungen angemessen berücksichtigt werden
können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Verkehrsrechner die tatsächlich eingetretenen
parameterabhängigen Verkehrszustände mit den prognostizierten Verkehrszuständen
vergleicht und die statistischen Rechenalgorithmen zur Prognose bei Abweichungen
entsprechend korrigiert. Dabei werden zweckmäßigerweise die entsprechenden
Parameter der Rechenalgorithmen sukzessive verändert und an die wirklichen
Verkehrszustandsschwankungen angepaßt. Man erhält auf diese Weise gleichzeitig
sich selbsttätig aktualisierende Rechenalgorithmen.
Um den zeitlichen Zusammenhang benachbarter typischer Verkehrszustände besser
zu erfassen und damit handhabbarer zu machen, wird mit der Erfindung
vorgeschlagen, daß der Verkehrsrechner jeweils einen typischen zeitlichen Übergang
von jeweils einem der parameterabhängigen prognostizierten Verkehrszustände eines
Orts oder Streckenabschnitts zu einem der parameterabhängigen prognostizierten
Verkehrszustände des unmittelbar benachbarten Orts oder Streckenabschnitts
bestimmt und zur Ermittlung einer günstigen Fahrtroute heranzieht.
Zweckmäßigerweise werden die aktuell erfaßten Verkehrszustände eines Ortes oder
Streckenabschnitts den prognostizierten Verkehrszuständen in Abhängigkeit von den
Parametern in Form einer Tabelle zugeordnet, da diese auch rechentechnisch leicht
handhabbar ist.
Eine sehr schnelle und unkomplizierte Ermittlung der Prognosen ergibt sich, wenn die
prognostizierten parameterabhängigen Verkehrszustände aus den aktuellen Verkehrs
zuständen in Abhängigkeit von den Eingangsparametern mittels Fuzzy-Logik ermittelt
werden.
Ein System zur Durchführung des Verfahrens enthält einen Verkehrsrechner, der
mindestens mit einer digitalen Straßenkarte sowie einem elektronischen Speicher zur
Speicherung von Daten ausgestattet ist. Darüber hinaus verfügt der Verkehrsrechner
über eine Zuordnungseinrichtung zur Zuordnung von parameterabhängigen
Verkehrszustandsmustern für mindestens einige der Orte oder Streckenabschnitte des
Straßennetzes in Abhängigkeit von ermittelten und/oder vorgebbaren
Eingangsparametern, eine Prognoseeinrichtung zur Prognose zukünftiger Verkehrs
zustände, ausgehend von den aktuell erfaßten Verkehrszuständen und den in der
Vergangenheit abgeleiteten parameterabhängigen Verkehrszustandsmustern, eine
Fahrtroutenermittlungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer günstigen
Fahrtroute von einer Start- zu einer Zielposition anhand der digitalen Straßenkarte
unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrszustände, und Mittel zur
Erfassung und Übertragung von Verkehrszustandsdaten, die Informationen über den
Verkehrszustand in mindestens einer Fahrtrichtung enthalten, an den
Verkehrsrechner.
Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung sind die Mittel zur Erfassung und
Übertragung von Verkehrszustandsdaten in sich im Straßenverkehr mitbewegenden
Fahrzeugen installiert sind, insbesondere in den Fahrzeugen einer speziellen
organisatorischen Einheit (z. B. Mietwagenflotte).
Zweckmäßigerweise weisen die sich im Straßenverkehr mitbewegenden Fahrzeugen
einen Empfänger für ein Navigations-Satellitensystem zur Bestimmung der aktuellen
Ortsposition auf.
Darüber hinaus sollten die Mittel zur Erfassung und Übertragung von Verkehrs
zustandsdaten eine Empfangseinrichtung zum Empfang von Anforderungen des
Verkehrsrechners zur Datenübertragung aufweisen, um gezielt abgefragt werden zu
können, was beispielsweise bei starker Belastung der Übertragungskanäle von Vorteil
ist.
Anhand des in der einzigen Figur dargestellten Systems zur Fahrtroutenplanung,
insbesondere zur Zielführung von Fahrzeugen, wird die Erfindung nachfolgend
exemplarisch näher erläutert.
Das System zur Durchführung des Verfahrens zur Routenplanung umfaßt im
wesentlichen zwei Teilsysteme: ein Verkehrszustandserfassungssystem 10 und ein
Routenplanungssystem 20. Das Verkehrszustandserfassungssystem enthält eine
Vielzahl innerhalb eines Straßennetzes räumlich verteilt angeordneter Mittel 11 zur
Erfassung von Verkehrszustandsdaten, sogenannte Verkehrszustandssensoren 11.
Die Verkehrszustandssensoren 11 ermöglichen es, die mittlere Geschwindigkeit der
Fahrzeuge, die Verkehrsdichte, Witterungsverhältnisse usw. zu erfassen. Installiert
sind die Verkehrszustandssensoren 11 vorzugsweise ortsfest an wichtigen Orten oder
Streckenabschnitten des Straßennetzes. Zur Übertragung der Verkehrszustandsdaten
sind die Verkehrszustandssensoren 11 jeweils mit einem Sender 12 versehen. Als
Gegenstück dazu verfügt das Routenplanungssystem 20 über einen entsprechenden
Empfänger 21 zum Empfang der Verkehrszustandsdaten der Verkehrszustands
sensoren 11. Der Empfänger 21 ist datentechnisch direkt mit einem Verkehrsrechner
22 verbunden. Zur Abspeicherung der übermittelten Verkehrszustandsdaten verfügt
der Verkehrsrechner 22 über eine elektronische Speichereinrichtung 24. Dabei sind
beispielsweise in einem Teilbereich des Speichers der Speichereinrichtung 24 die
Daten der digitalen Straßenkarte 23 abgelegt. Die einzelnen Straßenabschnitte der
digitalen Straßenkarte 23 sind außerdem mit Verkehrszustandsattributen belegbar. Die
Klassifizierung der Verkehrszustandsdaten erfolgt in der vom Verkehrsrechner 22
gesteuerten Zuordnungseinrichtung 25. Die Zuordnungseinrichtung 25 kann selbst
über einen Mikrorechner zur Durchführung der Verkehrszustandsdatenklassifizierung
verfügen. Die klassifizierten Verkehrszustandsmuster, die parameterabhängig sind,
sind vom Verkehrsrechner 22 in der Speichereinrichtung 24 ablegbar. Zur Prognose
zukünftiger typischer Verkehrszustände weist der Verkehrsrechner 22 eine
Prognoseeinrichtung 26 auf, wobei die prognostizierten Verkehrszustände in der
Speichereinrichtung 24 zur Ablage kommen. Eine Fahrtroutenermittlungseinrichtung
27, die mit dem Verkehrsrechner 22 verbunden und von diesem steuerbar ist,
ermöglicht die Bestimmung günstiger Fahrtrouten von einer Start- zu einer Zielposition,
unter Berücksichtigung der in der Speichereinrichtung 24 abgelegten aktuellen und
prognostizierten Verkehrszustände. Zur Durchführung der Fahrtroutenplanung hat die
Fahrtroutenermittlungseinrichtung 27 außerdem Zugriff auf die digitale Straßenkarte 23
und die den Straßenabschnitten zugeordneten Verkehrszustandsattribute. Auch die
Fahrtroutenermittlungseinrichtung 27 kann mit einem separaten Mikrorechner
versehen sein.
Die Vorbereitung der Durchführung der Fahrtroutenplanung erfolgt so, daß die
Verkehrszustandssensoren 11 die verschiedensten Verkehrszustandsdaten erfassen
und an den Verkehrsrechner 22 übertragen. Die Verkehrszustandsdaten werden dabei
mit den entsprechenden Kennungen versehen übermittelt. Die Kennungen enthalten
u. a. die Ortsposition oder die Kennummer des Verkehrszustandssensors 11 sowie den
Zeitpunkt oder Zeitbereich der Erfassung der Verkehrszustandsdaten. Der
Verkehrsrechner 22 führt die empfangenen Verkehrszustandsdaten der
Zuordnungseinrichtung 25 zu. Dies kann direkt oder nach Zwischenspeicherung in der
Speichereinrichtung 24 erfolgen. Die Zuordnungseinrichtung 25 ermittelt anhand der in
der Vergangenheit erfaßten Verkehrszustandsdaten Verkehrszustandsmuster in
Abhängigkeit von ermittelten oder vorgegebenen Eingangsparametern. Die
Klassifizierung der Verkehrszustandsdaten in Form von parameterabhängigen
Verkehrszustandsmustern wird vom Verkehrsrechner 22 laufend überprüft und
aktualisiert, so daß die Klasseneinteilung auch langfristige Verkehrszustands
änderungen erfaßt. Um zufällige, statistische Schwankungen ausreichend zu
berücksichtigen, erfolgt die Klassifizierung der Verkehrszustandsdaten mittels
statistischer Rechenalgorithmen. Die Abweichung der einzelnen
Verkehrszustandsdaten wird dabei durch die entsprechende mittlere
Schwankungsbreite erfaßt. Für die Routenplanung hat es sich als besonders
zweckmäßig erwiesen, außerdem jeweils die Übergänge von jeweils einem der
parameterabhängigen Verkehrszustände eines Ortes oder Streckenabschnittes zu
einem der parameterabhängigen Verkehrszustände des unmittelbar benachbarten
Orts- oder Streckenabschnitts zu bestimmen, d. h. die erste Ableitung nach dem Ort
zu ermitteln. Diese Übergänge spiegeln vereinfacht den Zusammenhang der an
einzelnen Orten oder Streckenabschnitten bestimmten Verkehrszustände wider. Auch
bei den typischen Übergängen handelt es sich um parameterabhängige
Verkehrsinformationen.
Zweckmäßigerweise werden die Verkehrszustandsmuster parameterabhängig
bestimmt. So werden die Verkehrszustandsmuster zweckmäßigerweise für folgende
Zeitparameter abgeleitet: Zeitfenster innerhalb eines Tages, Wochentage, Feiertage
und Jahreszeiten. Selbstverständlich können auch weitere Zeitparameter
berücksichtigt werden, insbesondere wenn häufig zu bestimmten Zeiten spezifische
Verkehrszustandssituationen (z. B. bei Großveranstaltungen wie Messen usw.)
vorliegen. Mit "Zeitfenster innerhalb eines Tages" ist die Zerlegung der vierundzwanzig
Stunden eines Tages in gleich lange oder je nach Tageszeit unterschiedlich lange
Zeitbereiche gemeint, z. B. könnte ein einzelnes Zeitfenster die Zeit zwischen 12 und
14 Uhr umfassen. Als ermittelbare Eingangsparameter können die
Witterungsverhältnisse in den Verkehrszustandsmustern berücksichtigt werden. Die
parameterabhängigen Verkehrszustandsmuster selbst sollten die Verkehrsdichte, die
mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder sonstige Verkehrsleitwerte umfassen.
Dabei ist die im Mittel erzielbaren Geschwindigkeit auf diesem Straßenabschnitt des
Straßennetzes in der entsprechenden Richtung ein Verkehrsleitwert, eine
vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit ein anderer. Vorgebbare Eingangsparameter
der Verkehrszustandsmuster sind beispielsweise behördliche Beschränkungen für
bestimmte Abschnitte des Straßennetzes, z. B. zeitweilige
Geschwindigkeitsbegrenzungen und dergleichen.
Zur Routenplanung werden die aktuellen Verkehrszustandsdaten vom
Verkehrsrechner 22 an die Zuordnungseinrichtung 25 übergeben, die den
Verkehrszustandsdaten jeweils eines Orts oder Straßenabschnittes in Abhängigkeit
von ermittelten und vorgegebenen Parametern einen Verkehrszustand zuordnet. Auf
der Grundlage der so ermittelten aktuellen Verkehrszustände bestimmt anschließend
die Prognoseeinrichtung 26 mögliche zukünftige Verkehrszustände. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, daß die aktuellen parameterabhängigen
Verkehrszustände mittels Fuzzy-Logik prognostizierten parameterabhängigen
Verkehrszuständen zugeordnet werden. Diese Zuordnung kann aber auch über in
Tabellen abgelegten Ist- und Prognosewerten erfolgen, wobei auch hier die
tabellarische Zuordnung parameterabhängig erfolgt.
Ausgehend von einer Startposition ermittelt der Verkehrsrechner schließlich anhand
der aktuellen und prognostizierten Verkehrszustände mindestens eine günstige
Fahrtroute. Bei der Berechnung spielen die Verkehrsleitwerte eine wesentliche Rolle,
da der Verkehrsrechner anhand der Verkehrsleitwerte, die die erzielbare
Geschwindigkeit beinhalten, den Zeitpunkt berechnen kann, an dem sich ein Fahrzeug
oder eine Fahrzeugkolonne an einem bestimmten Ort oder Streckenabschnitt der
Fahrtroute befinden wird. Ort und Zeitpunkt bestimmen aber in Abhängigkeit von den
ermittelten und/oder vorgegebenen Parametern den zu berücksichtigenden
Verkehrszustand. Diese Verfahrensweise ermöglicht es, eine günstige Fahrtroute auch
für längere Fahrt unter Berücksichtigung von prognostizierten Verkehrszuständen zu
ermitteln.
Zur ständigen Verbesserung und Aktualisierung der Rechenalgorithmen zur Prognose
der parameterabhängigen Verkehrszustandsmuster werden die prognostizierten
Verkehrszustände mit den zum Prognosezeitpunkt vorliegenden Verkehrszuständen
verglichen. Überschreitet dabei die gewichtete Gesamtabweichung einen
vorgegebenen Toleranzwert, so werden die zur Prognose verwendeten
Rechenalgorithmen entsprechend nach oben oder unten korrigiert, indem die
entsprechenden Rechenparameter der Algorithmen entsprechend verkleinert bzw.
vergrößert werden.
Bezugszeichenliste
10 Verkehrszustandserfassungssystem
11 Verkehrszustandssensor
12 Sender
20 Routenplanungssystem
21 Empfänger
22 Verkehrsrechner
23 digitale Straßenkarte
24 Speichereinrichtung
25 Zuordnungseinrichtung
26 Prognoseeinrichtung
27 Fahrtroutenermittlungseinrichtung
11 Verkehrszustandssensor
12 Sender
20 Routenplanungssystem
21 Empfänger
22 Verkehrsrechner
23 digitale Straßenkarte
24 Speichereinrichtung
25 Zuordnungseinrichtung
26 Prognoseeinrichtung
27 Fahrtroutenermittlungseinrichtung
Claims (14)
1. Verfahren zur Fahrtroutenplanung, insbesondere zur Zielführung von
Fahrzeugen, bei dem an einzelnen Orten oder Streckenabschnitten eines
Straßennetzes ermittelte Verkehrszustandsdaten, die Informationen über den
Verkehrszustand in mindestens einer Fahrtrichtung enthalten, an einen
Verkehrsrechner, der eine digitale Straßenkarte aufweist, übertragen und von
dem Verkehrsrechner zur Ermittlung mindestens einer günstigen Fahrtroute
herangezogen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verkehrsrechner anhand von erfaßten Verkehrszustandsdaten in Abhängigkeit von ermittelten und/oder vorgebbaren Eingangsparametern parameterabhängige Verkehrszustandsmuster für mindestens einige der Orte oder Streckenabschnitte des Straßennetzes ableitet und speichert,
daß der Verkehrsrechner ausgehend von den aktuell erfaßten Verkehrszuständen und den in der Vergangenheit abgeleiteten parameterabhängigen Verkehrszustandsmustern zukünftige Verkehrszustände prognostiziert und
daß der Verkehrsrechner anhand der digitalen Straßenkarte unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrszustände wenigstens eine günstige Fahrtroute von einer Start- zu einer Zielposition ermittelt.
daß der Verkehrsrechner anhand von erfaßten Verkehrszustandsdaten in Abhängigkeit von ermittelten und/oder vorgebbaren Eingangsparametern parameterabhängige Verkehrszustandsmuster für mindestens einige der Orte oder Streckenabschnitte des Straßennetzes ableitet und speichert,
daß der Verkehrsrechner ausgehend von den aktuell erfaßten Verkehrszuständen und den in der Vergangenheit abgeleiteten parameterabhängigen Verkehrszustandsmustern zukünftige Verkehrszustände prognostiziert und
daß der Verkehrsrechner anhand der digitalen Straßenkarte unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrszustände wenigstens eine günstige Fahrtroute von einer Start- zu einer Zielposition ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verkehrsrechner die parameterabhängigen Verkehrszustandsmuster
für jeweils verschiedene Zeitparameter ableitet, aufgeschlüsselt nach
Zeitfenstern innerhalb eines Tages, nach Wochentagen, Feiertagen und
Jahreszeiten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die parameterabhängigen Verkehrszustandsmuster die Verkehrsdichte, die
mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder sonstige Verkehrsleitwerte
umfassen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ermittelten Eingangsparameter die Witterungsverhältnisse umfassen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgebbaren Eingangsparameter behördliche Beschränkungen für
bestimmte Abschnitte des Straßennetzes umfassen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verkehrsrechner die parameterabhängigen Verkehrszustandsmuster
mittels statistischer Rechenalgorithmen ableitet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verkehrsrechner die tatsächlich eingetretenen parameterabhängigen
Verkehrszustände mit den prognostizierten Verkehrszuständen vergleicht und
die statistischen Rechenalgorithmen zur Prognose bei Abweichungen
entsprechend korrigiert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verkehrsrechner jeweils einen typischen zeitlichen Übergang von
jeweils einem der parameterabhängigen prognostizierten Verkehrszustände
eines Orts oder Streckenabschnitts zu einem der parameterabhängigen
prognostizierten Verkehrszustände des unmittelbar benachbarten Orts oder
Streckenabschnitts bestimmt und zur Ermittlung einer günstigen Fahrtroute
heranzieht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktuell erfaßten Verkehrszustände eines Ortes oder Streckenabschnitts
den prognostizierten Verkehrszuständen in Abhängigkeit von den Parametern
in Form einer Tabelle zugeordnet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die prognostizierten parameterabhängigen Verkehrszustände den aktuellen
Verkehrszuständen in Abhängigkeit von den Parametern mittels Fuzzy-Logik
zugeordnet werden.
11. System zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend einen
Verkehrsrechner, der mindestens eine digitale Straßenkarte sowie einen
elektronischen Speicher zur Speicherung von Daten aufweist, mit
einer Zuordnungseinrichtung zur Zuordnung von parameterabhängigen
Verkehrszustandsmustern für mindestens einige der Orte oder
Streckenabschnitte des Straßennetzes in Abhängigkeit von ermittelten und/oder
vorgebbaren Eingangsparametern,
einer Prognoseeinrichtung zur Prognose zukünftiger Verkehrszustände, ausgehend von den aktuell erfaßten Verkehrszuständen und den in der Vergangenheit abgeleiteten parameterabhängigen Verkehrszustandsmustern, einer Fahrtroutenermittlungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer günstigen Fahrtroute von einer Start- zu einer Zielposition anhand der digitalen Straßenkarte unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrszustände, und
Mittel zur Erfassung und Übertragung von Verkehrszustandsdaten, die Informationen über den Verkehrszustand in mindestens einer Fahrtrichtung enthalten, an den Verkehrsrechner.
einer Prognoseeinrichtung zur Prognose zukünftiger Verkehrszustände, ausgehend von den aktuell erfaßten Verkehrszuständen und den in der Vergangenheit abgeleiteten parameterabhängigen Verkehrszustandsmustern, einer Fahrtroutenermittlungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer günstigen Fahrtroute von einer Start- zu einer Zielposition anhand der digitalen Straßenkarte unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrszustände, und
Mittel zur Erfassung und Übertragung von Verkehrszustandsdaten, die Informationen über den Verkehrszustand in mindestens einer Fahrtrichtung enthalten, an den Verkehrsrechner.
12. System nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Erfassung und Übertragung von Verkehrszustandsdaten in
sich im Straßenverkehr mitbewegenden Fahrzeugen installiert sind.
13. System nach Anspruch 11 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sich im Straßenverkehr mitbewegenden Fahrzeuge einen Empfänger
für ein Navigations-Satellitensystem zur Bestimmung der aktuellen Ortsposition
aufweisen.
14. System nach einem der Ansprüche 11 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Erfassung und Übertragung von Verkehrszustandsdaten eine
Empfangseinrichtung zum Empfang von Anforderungen des Verkehrsrechners
zur Datenübertragung aufweisen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19534589A DE19534589A1 (de) | 1994-11-28 | 1995-09-11 | Verfahren und System zur Routenplanung |
EP95250281A EP0715290A1 (de) | 1994-11-28 | 1995-11-20 | Verfahren und System zur Routenplanung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4444392 | 1994-11-28 | ||
DE19534589A DE19534589A1 (de) | 1994-11-28 | 1995-09-11 | Verfahren und System zur Routenplanung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19534589A1 true DE19534589A1 (de) | 1996-05-30 |
Family
ID=6535707
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19534589A Withdrawn DE19534589A1 (de) | 1994-11-28 | 1995-09-11 | Verfahren und System zur Routenplanung |
Country Status (1)
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