DE19534442A1 - Überstromschutzvorrichtung - Google Patents
ÜberstromschutzvorrichtungInfo
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- H01C7/02—Non-adjustable resistors formed as one or more layers or coatings; Non-adjustable resistors made from powdered conducting material or powdered semi-conducting material with or without insulating material having positive temperature coefficient
Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Überstromschutz
vorrichtung mit einem mit Hochspannung beaufschlagbaren
Stromleiter und mit einer im Leitungszuge des Stromleiters
angeordneten und von einer Auslösespule ansteuerbaren Schalt
stelle. Die Auslösespule wird oberhalb eines Schwellwertes
des im Stromleiter geführten Stroms nach einer vorgegebenen
Zeitspanne aktiviert. Dies wird durch einen Stromwandler
erreicht, welcher den im Stromleiter geführten Strom in einen
die Auslösespule enthaltenden Sekundärstromkreis abbildet.
Eine solche Vorrichtung wird von der Fa. ABB Distribusjon AS,
N-3701 Skien, schon seit langen zum Schutz von Netzen mit
Nennspannungen von typischerweise 11 oder 17 kV verwendet und
enthält eine im Sekundärstromkreis des Stromwandlers liegen
de, parallel zur Auslösespule geschaltete Schmelzsicherung.
Tritt ein Überstrom im Netz auf, so schmilzt der vom Strom
wandler in den Sekundärstromkreis abgebildete Strom diese
Sicherung auf und kommutiert der Strom danach in einen die
Auslösespule enthaltenden Strompfad. Die Auslösespule bewirkt
dann ein Öffnen der im Primärstromkreis vorgesehenen Schalt
stelle. Typische Nennstromwerte einer derartigen Schmelz
sicherung betragen 3 bis 15 A. Beim Ansprechen der Sicherung
darf die Spannung im Sekundärstromkreis bis zu 950 V
betragen. Nach einem Schaltvorgang muß die Schmelzsicherung
jedoch ersetzt werden.
In DE 43 40 632 A1 ist eine elektrische Schaltvorrichtung
beschrieben, welche einen Netzleiter eines Mittel- oder
Hochspannungsnetzes beim Auftreten eines Überstroms unter
bricht. Dies wird durch ein in Reihe mit einem elektrischen
Lasttrennschalter geschaltetes PTC-Element erreicht, das den
auftretenden Überstrom auf vom Lasttrennschalter schaltbare
Werte begrenzt. An diesem PTC-Element liegt beim Begrenzen
des Stroms häufig eine ganz erhebliche Überspannung an,
welche durch parallel geschaltete Steuerelemente, wie
insbesondere Varistoren, reduziert werden muß.
Aus EP 0 363 746 A1 ist ein in Niederspannungsnetzen einsetz
barer Motorschutzschalter bekannt mit einer Schaltstelle und
mit einem in Reihe zur Schaltstelle geschalteten PTC-Element.
Ein im Netz auftretender Überstrom wird vom PTC-Element
begrenzt und in eine parallel zum PTC-Element geschaltete
Auslösespule kommutiert, welche ein Öffnen der Schaltstelle
bewirkt. Obwohl dieser Schalter nur in Niederspannungsnetzen
eingesetzt wird, benötigt er zur schnellen Wiederherstellung
seiner Spannungsfestigkeit einen parallel zum PTC-Element
geschalteten Varistor.
Der Erfindung, wie sie in Patentanspruch 1 angegeben ist,
liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überstromschutzvorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, welche einfach und
kostengünstig ausgebildet ist, und dennoch mit geringem
Wartungsaufwand betrieben werden kann.
Die Überstromschutzvorrichtung nach der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß sie aus preisgünstigen Komponenten
aufgebaut ist und mehrfach Schaltvorgänge ausführen kann,
ohne daß Wartungsarbeiten, wie etwa das Auswechseln von
Schmelzsicherungen, ausgeführt werden müssen. Dies ist eine
Folge des im Sekundärstromkreis angeordneten PTC-Elementes,
welches lediglich die vom Stromwandler abgebildeten, geringen
Ströme führen muß und wegen seiner Anordnung im Sekundär
stromkreis keine Vorrichtung zum Steuern von unerwünschten
Überspannungen benötigt, die beim Unterbrechen eines starken
Kurzschlußstroms im Primärstromkreis entstehen können.
Die Überstromschutzvorrichtung nach der Erfindung weist mit
Vorteil ein PTC-Element mit einem Widerstandskörper aus einem
Verbundwerkstoff mit einer Polymer-Matrix und einem in die
Polymer-Matrix eingebetteten pulverförmigen Füllstoff aus
elektrisch leitfähigem Material, welches gegenüber Ruß oder
Silber härter und oxidationsbeständiger ist, auf. Besonders
geeignete Füllstoffe - allein oder in Mischung - sind typi
scherweise Metallboride, wie TiB₂ oder ZrB₂, Metallcarbide,
wie TiC oder VC, Metallnitride, wie TiN, Metalloxide, wie
RuO₂, und/oder Metallsilizide, wie MoSi₂ oder WSi₂ und/oder
ein Metall, wie insbesondere Mo, Ni und/oder W. Die Füllstof
fe können massive und/oder hohle Teilchen aufweisen. Sie
können aber auch Teilchen von Kern-Schale-Struktur aufweisen,
wobei die Schale aus einem der vorgenannten Boride, Carbide,
Nitride, Oxide oder Silizide und der Kern aus einem praktisch
unlegierten Metall, wie Ni, W, Ti, Zr, Mo, Co oder Al, einer
Legierung, wie Messing, oder einem Oxid auf der Basis von Ti
oder V, wie insbesondere TiO, V₂O₃ oder VO, gebildet ist.
Durch Auswahl harter Füllstoffteilchen wird zugleich
erreicht, daß bei dem zum PTC-Übergang führenden Erwärmen
des Elementes die einzelnen Füllstoffteilchen infolge der
sich dehnenden Polymermatrix rasch voneinander getrennt
werden und somit ein Verkleben der Teilchen, wie dies bei
vergleichsweise weichen Füllstoffen möglich ist, mit
Sicherheit vermieden wird.
Das Polymer kann ein Duromer, etwa ein Epoxid, oder ein
Thermoplast, insbesondere ein solches mit einem hohen
kristallinen Anteil und einer dementsprechend hohen
Schmelztemperatur sein, wie insbesondere ein Polyäthylen
(PE), ein Polypropylen (PP), ein Polyurethane (TPU), ein
Polybutylenterephtalat (PBT), ein Polyäthylenterephtalat
(PET), ein Polyäthylennaphtalat (PEN), ein Polyphenylensulfid
(PPS), ein syndiotaktisches Polystyrol (s-PS), ein Polyäther
ätherketon (PEEK), ein Polyarylätherketon (PAEK), ein Poly
benzamidazol (PBI), ein Fluorkunststoffe, ein thermoplasti
sches Polyimid (TPI) oder Copolymere oder Mischungen davon.
Eine mit einem solchen PTC-Element ausgerüstete Überstrom
schutzvorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß sie äußerst schnell auf einen Kurzschluß- oder
Überstrom anspricht und so schon zu einem frühen Zeitpunkt
den Überstrom begrenzen kann. Zudem nimmt ein derart
ausgebildetes PTC-Element relativ wenig Energie auf und
bleibt weitgehend von unzulässig hohen thermischen und
elektrischen Belastungen verschont. Daher und da in einem
solchen PTC-Element überhitzte lokale Bereiche nahezu
vermieden werden, weist die Überstromschutzvorrichtung nach
der Erfindung eine große Betriebssicherheit auf.
Der überwiegende Volumenanteil des Füllstoffs sollte eine
Fraktion von Teilchen aufweisen, deren mittlerer Durchmesser
kleiner 100 µm, insbesondere kleiner 70 µm, und größer 5 µm
ist. Ein besonders rasches Ansprechen wird erreicht, wenn der
überwiegende Volumenanteil des Füllstoffs eine Fraktion von
Teilchen aufweist, deren mittlerer Durchmesser kleiner 30 µm
oder sogar kleiner 20 µm ist, und deren mittlerer Durchmesser
größer 10 µm ist. Eine ausreichende Kaltleitfähigkeit weist
das PTC-Element mit einem Füllstoffgehalt von mindestens 30
Volumenprozent auf.
Eine weitere Verbesserung des Ansprechverhaltens des
erfindungsgemäßen PTC-Elements wird erzielt, wenn die
Füllstoffteilchen hohl ausgebildet sind oder eine geringe
Masse aufweisen, da dann aufgrund einer relativ geringen
spezifischen Wärme eine besonders rasche Erwärmung des
Polymers erreicht werden kann.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung und die
damit erzielbaren weiteren Vorteile werden nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer Überstromschutz
vorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 Diagramme, in denen bei der Überstromschutz
vorrichtung nach Fig. 1 der Verlauf der in deren
Phasenleitern geführten Ströme Ir, Is und It, der
Verlauf des an deren Auslösespule anliegenden
Spannungssignals, der Verlauf des von deren PTC-
Element geführten Stroms und der Verlauf der über
dem PTC-Element abfallenden Spannung in Funktion
der Zeit t dargestellt sind, und
Fig. 3 ein Diagramm, in dem das durch die Zeit t bestimmte
Ansprechverhalten einer weiteren Überstromschutz
vorrichtung nach der Erfindung und von Überstrom
schutzvorrichtungen nach dem Stand der Technik in
Abhängigkeit von dem in einem der Phasenleiter
geführten Strom dargestellt ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Überschutzvorrichtung enthält einen
Phasenleiter R eines dreiphasigen Mittelspannungsnetzes mit
einer Nennspannung von 17 kV. Dieser Phasenleiter stellt die
Primärwicklung eines Stromwandlers CT dar. Die Sekundärwick
lung U des Stromwandlers liegt parallel zu einem PTC-Element
PTC und zu einer Auslösespule TC. Im Leitungszug des Leiters
R ist eine in Reihe zum Stromwandler CT geschaltete Schalt
stelle CB angeordnet. Diese Schaltstelle weist einen auf
einen beweglichen Schaltstellenkontakt wirkenden, nicht
dargestellten Antrieb auf, welcher über ein Auslösesignal der
Spule TC aktiviert werden kann und dann ein Öffnen der
Schaltstelle sowie von nicht dargestellten Schaltstellen für
die beiden anderen Netzphasen bewirkt. Die Überstromschutz
vorrichtung enthält für die beiden weiteren Netzphasen
entsprechend aufgebaute und entsprechend wirkende Schutz
vorrichtungen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 1
nicht dargestellt sind.
Das PTC-Element wurde durch Vermischen von ca. 50 Volumen
prozent Polyäthylen mit ca. 50 Volumenprozent TiB₂, Pressen
der resultierenden Mischung bei erhöhter Temperatur zu einem
Ausgangsmaterial, Schneiden eines quaderförmigen Widerstands
körpers aus dem Ausgangsmaterial von ca. 5 mm Länge und ca.
0,6 mm² Querschnitt mit geglätteten und polierten Stirnflä
chen und Anpressen zweier Elektroden auf die Stirnflächen
gebildet. Dieses PTC-Element wies einen Kaltwiderstand von
ca. 30 mΩ auf. Die Teilchengrößen des TiB₂ lagen zwischen
ca. 10 und ca. 30 µm.
Vor der Inbetriebnahme der Überstromschutzvorrichtung wurde
das PTC-Element gezielt einem Alterungsvorgang unterzogen.
Dieser Alterungsvorgang bestand darin, daß mit der Über
stromschutzvorrichtung vor ihrer Inbetriebnahme ein starker
Überstrom, beispielsweise von 1,6 kA, abgeschaltet wird. Der
Wert des Kaltwiderstands erhöhte sich nach diesem ersten
Abschaltvorgang auf ca. 60 mΩ und behielt auch nach weiteren
5 Abschaltungen des gleichen Überstroms diesen Wert nahezu
unverändert bei.
Diese Überstromschutzvorrichtung wirkt wie folgt:
Bei normalen Betriebsbedingungen fließt im Phasenleiter R ein Strom von beispielsweise 25 A. Der Stromwandler CT bildet den im Leiter R geführten Strom in den die Auslösespule TC und die Sekundärwicklung U enthaltenden Sekundärstromkreis ab. Das Übersetzungsverhältnis des Stromwandlers und die Stromtragfähigkeit des PTC-Elements sind so bemessen, daß bei Erreichen eines Stromschwellwertes die durch den abgebildeten Strom im PTC-Element erzeugte Stromwärme innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne einen PTC-Übergang hervorruft. Bei einem Übersetzungsverhältnis von typischerweise 100 : 5 fließt dann im PTC-Element ein Strom von 1,25 A, welcher eine Stromwärme von wenigen mW erzeugt und das PTC-Element lediglich um einige °C erwärmt. Tritt im Netz ein Über- oder Kurzschlußstrom, beispielsweise von 1,6 kA, auf, so fließt in der Sekundärwicklung des Stromwandlers CT je nachdem, ob der Wandler noch linear verstärkt oder bereits in einem durch Sättigung seines Ferromagnetikums nichtlinear verstärkenden Bereich arbeitet, ein Strom von bis zu 80 A. Dieser Strom erzeugt im PTC-Element eine Stromwärme von mehr als 10 W, welche das PTC-Element rasch stark aufheizt.
Bei normalen Betriebsbedingungen fließt im Phasenleiter R ein Strom von beispielsweise 25 A. Der Stromwandler CT bildet den im Leiter R geführten Strom in den die Auslösespule TC und die Sekundärwicklung U enthaltenden Sekundärstromkreis ab. Das Übersetzungsverhältnis des Stromwandlers und die Stromtragfähigkeit des PTC-Elements sind so bemessen, daß bei Erreichen eines Stromschwellwertes die durch den abgebildeten Strom im PTC-Element erzeugte Stromwärme innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne einen PTC-Übergang hervorruft. Bei einem Übersetzungsverhältnis von typischerweise 100 : 5 fließt dann im PTC-Element ein Strom von 1,25 A, welcher eine Stromwärme von wenigen mW erzeugt und das PTC-Element lediglich um einige °C erwärmt. Tritt im Netz ein Über- oder Kurzschlußstrom, beispielsweise von 1,6 kA, auf, so fließt in der Sekundärwicklung des Stromwandlers CT je nachdem, ob der Wandler noch linear verstärkt oder bereits in einem durch Sättigung seines Ferromagnetikums nichtlinear verstärkenden Bereich arbeitet, ein Strom von bis zu 80 A. Dieser Strom erzeugt im PTC-Element eine Stromwärme von mehr als 10 W, welche das PTC-Element rasch stark aufheizt.
Bei einer von der Beschaffenheit des Polyäthylens abhängigen
kritischen Temperatur von typischerweise ca. 140°C findet ein
PTC-Übergang statt und wird der Strom nun stark begrenzt. Die
erforderliche Zeit zur Begrenzung des Kurzschluß- oder Über
stroms hängt vom spezifischen Widerstand, der spezifischen
Dichte und der spezifischen Wärme des Materials des PTC-
Elements sowie seinem Querschnitt und seiner Länge zwischen
seinen Anschlußelektroden ab. Durch den hinsichtlich seiner
makroskopischen und mikroskopischen Eigenschaften geeignet
gewählten Füllstoff, nämlich elektrisch gut leitendes und
mechanisch hartes Material, wird die Ansprechzeit des PTC-
Elementes und damit auch diejenige der Überstromschutz
vorrichtung gering gehalten.
Im PTC-Element wird jedoch die vom Kurzschluß- oder Über
strom zugeführte Energie nicht homogen umgesetzt. Der
Widerstand weist von den leitfähigen Teilchen gebildete
perkolierende Strompfade auf. Der größte elektrische
Widerstand und damit auch die größte Umsetzung von
elektrischer in thermische Energie findet am elektrischen
Kontakt zwischen den einzelnen Füllstoffteilchen statt. Die
an den Kontaktstellen erzeugte thermische Energie erhitzt das
die Füllstoffteilchen einbettende Polymer. Sind die Füll
stoffteilchen relativ groß, beispielsweise größer 100 µm,
so bilden sich zwischen den einzelnen Teilchen relativ große
mit Polymer gefüllte Lücken. Sind hingegen die Füllstoffteil
chen relativ klein, so bilden sich zwischen den einzelnen
Teilchen lediglich relativ kleine mit Polymer gefüllte
Lücken. Die an den Kontaktstellen umgesetzte Energie kann das
in den kleinen Lücken befindliche Polymer sehr viel schneller
erwärmen als das in den großen Lücken befindliche Polymer.
Die zur Durchführung des PTC-Übergangs benötigte kritische
Temperatur wird daher bei kleineren Füllstoffteilchen rascher
erreicht. Jedoch darf der überwiegende Teil der Füllstoff
teilchen nicht kleiner 10 im sein, da sonst der spezifische
Widerstand des PTC-Elementes wegen der großen Anzahl an
Übergangskontakten zwischen den Füllstoffteilchen zu groß
wird.
Beim PTC-Übergang steigt der ohmsche Widerstand des PTC-
Elementes stark, beispielsweise um einen Faktor von 1000 oder
mehr, an. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, fällt dann der Strom
Iptc durch das PTC-Element stark ab und steigt zugleich die
vom Element gehaltene Spannung Uptc stark an. Ca. 250 ms nach
Auftreten des Überstroms Ir im Leiter R (Fig. 2) kommutiert
der in der Sekundärwicklung U des Stromwandlers CT fließende
Strom in einen die Auslösespule TC enthaltenden Strompfad.
Die Auslösespule TC gibt dann nach wenigen Millisekunden
einen in Fig. 2 als OFF gekennzeichneten Ausschaltbefehl an
den Antrieb der Schaltstelle CB ab, wodurch die Schaltstelle
CB geöffnet und der Überstrom nach ca. 100 weiteren
Millisekunden abgeschaltet wird.
Nach Abkühlen des PTC-Elementes ist die Überstromschutz
vorrichtung wieder betriebsbereit und kann die Schaltstelle
geschlossen werden. Es hat sich gezeigt, daß der Kaltwider
stand des PTC-Elementes nach dem Abschalten praktisch unver
ändert 60 mΩ beträgt, was die hervorragende Wiederverwend
barkeit des PTC-Elementes auch nach mehrmaligem Ansprechen
der Überstromschutzvorrichtung selbst bei großen Über- und
Kurzschlußströmen dokumentiert.
In Fig. 3 ist das Ansprechverhalten einer Überstromschutz
vorrichtung nach der Erfindung mit einem PTC-Element auf der
Basis eines elektrisch gut leitenden und mechanisch harten
Füllstoffs, wie insbesondere TiB₂, sowie vergleichbar
dimensionierter Überstromschutzvorrichtungen nach dem Stand
der Technik, nämlich einer Schutzvorrichtung mit einer
Schmelzsicherung und einer Schutzvorrichtung mit einem
elektronisch gesteuerten Relais, angegeben. Aus diesem
Diagramm ist ersichtlich, daß die Überstromschutzvorrichtung
mit dem PTC-Element auf niedrige Überströme, beispielsweise
auf Überströme, welche das ca. 2-10-fache des Nennstroms In
betragen, wesentlich rascher reagiert als Überstromschutz
vorrichtungen mit Schmelzsicherungen oder mit elektronischen
Relais und bereits beim ca. 1,7-fachen des Nennstroms
abschalten kann.
Bezugszeichenliste
CB Schaltstelle
CT Stromwandler
PTC PTC-Element
TC Auslösespule
R Phasenleiter
U Sekundärwicklung
CT Stromwandler
PTC PTC-Element
TC Auslösespule
R Phasenleiter
U Sekundärwicklung
Claims (11)
1. Überstromschutzvorrichtung mit einem mit Hochspannung
beaufschlagbaren Stromleiter (R), einer im Leitungszug
des Stromleiters (R) angeordneten Schaltstelle (CB),
einer auf die Schaltstelle (CB) wirkenden Auslösespule
(TC) und einem Stromwandler (CT), welcher im Stromleiter
(R) geführten Strom in einen die Auslösespule (TC)
enthaltenden Sekundärstromkreis abbildet, wobei der
abgebildete Strom oberhalb eines Schwellwerts des Stroms
eine Aktivierung der Auslösespule (TC) bewirkt, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel zur Auslösespule (TC)
mindestens ein PTC-Element (PTC) geschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das PTC-Element (PTC) einen Widerstandskörper aus
einem Verbundwerkstoff mit einer Polymer-Matrix und
einem in die Polymer-Matrix eingebetteten pulverförmigen
Füllstoff aus elektrisch leitfähigem Material aufweist,
bei dem als Füllstoff ein Material ausgewählt wird,
welches gegenüber Ruß oder Silber härter und
oxidationsbeständiger ist.
3. Vorrichtung nach Anspruche 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der überwiegende Volumenanteil des Füllstoffs eine
Fraktion von Teilchen aufweist, deren mittlerer
Durchmesser kleiner 100 µm und größer 5 µm ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der überwiegende Volumenanteil des Füllstoffs eine
Fraktion von Teilchen aufweist, deren mittlerer Durch
messer kleiner 70 µm ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der überwiegende Volumenanteil des Füllstoffs eine
Fraktion von Teilchen aufweist, deren mittlerer
Durchmesser kleiner 30 µm ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der überwiegende Volumenanteil des Füllstoffs eine
Fraktion von Teilchen aufweist, deren mittlerer
Durchmesser kleiner 20 µm ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der überwiegende Volumenanteil des
Füllstoffs eine Fraktion von Teilchen aufweist, deren
mittlerer Durchmesser größer 10 µm ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch
gekennzeichnet, daß als Füllstoff elektrisch leitende
Teilchen in Form mindestens eines Metallborids, -carbids,
-nitrids, -oxids und/oder -silizids und/oder
eines Metalles und/oder einer Legierung auf der Basis
des Metalls vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gehalt an Füllstoff mindestens
30 Volumenprozent beträgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß das PTC-Element vor der Inbetrieb
nahme der Vorrichtung durch Ausführung mindestens eines
PTC-Überganges gezielt einem Alterungsvorgang unterzogen
wurde.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis des
Stromwandlers (CT) und die Stromtragfähigkeit des PTC-
Elements (PTC) derart bemessen sind, daß bei Erreichen
des Stromschwellwertes die durch den abgebildeten Strom
im PTC-Element (PTC) erzeugte Stromwärme innerhalb einer
vorgegebenen Zeitspanne einen PTC-Übergang hervorruft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134442 DE19534442A1 (de) | 1995-09-16 | 1995-09-16 | Überstromschutzvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134442 DE19534442A1 (de) | 1995-09-16 | 1995-09-16 | Überstromschutzvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19534442A1 true DE19534442A1 (de) | 1997-03-27 |
Family
ID=7772389
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995134442 Withdrawn DE19534442A1 (de) | 1995-09-16 | 1995-09-16 | Überstromschutzvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19534442A1 (de) |
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- 1995-09-16 DE DE1995134442 patent/DE19534442A1/de not_active Withdrawn
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