DE19534138C1 - Ballenpresse für Erntegut - Google Patents
Ballenpresse für ErntegutInfo
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- DE19534138C1 DE19534138C1 DE1995134138 DE19534138A DE19534138C1 DE 19534138 C1 DE19534138 C1 DE 19534138C1 DE 1995134138 DE1995134138 DE 1995134138 DE 19534138 A DE19534138 A DE 19534138A DE 19534138 C1 DE19534138 C1 DE 19534138C1
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse für Erntegut mit einer Aufnahmetrommel und einem
nachgeschalteten Schneidrotor, der gemeinsam von der Zapfwelle eines Schleppers oder eines
selbstfahrenden Fahrgestells über einen mit einer Überlastkupplung ausgerüsteten
Antriebstrang rotierend antreibbar ist.
Die in Frage kommende Ballenpresse kann eine Schwingkolbenpresse, eine
Wagenkolbenpresse oder eine Rundballenpresse sein, wie sie beispielsweise aus der DE 295
04 531 U1 bekannt ist. In dieser Schrift ist eine Ballenpresse für Erntegut mit einer
Aufnahmetrommel und einem nachgeschalteten Schneidrotor, der gemeinsam von der
Zapfwelle eines Schleppers oder eines selbstfahrenden Fahrgestelles über einen mit einer
Überlastkupplung ausgerüsteten Antriebstrang rotierend antreibbar ist, näher erläutert. Beim
Betrieb einer solchen Ballenpresse ist es unvermeidbar, daß es aufgrund von
Erntegutanhäufungen in den Schwaden zu einer Verstopfung im Preßaggregat kommt. Zum
Schutz der einzelnen, angetriebenen Bauteile ist deshalb der Antriebsstrang mit einer
Überlastkupplung ausgerüstet, so daß bei einer Verstopfung die angetriebenen Bauteile zum
Stillstand kommen. Aus der DE 93 16 685 U1 ist es für eine Rundballenpresse bekannt, einem
Schneidrotor federbelastete Gegenmesser zuzuordnen, die auf einer zur Drehachse des
Schneidrotors achsparallelen Welle aufgesetzt und mittels eines Hilfsantriebes in eine
Betriebs- und Außerbetriebsstellung schwenkbar sind. Auch bei dieser Anordnung ist es
erforderlich, zum Auflösen einer Verstopfung die Reversierung der Antriebe durch
Handantrieb zu bewirken und gegebenenfalls das Erntegut von Hand aus dem Preßaggregat
herauszuziehen. Diese Arbeit ist nicht nur umständlich, sondern auch äußerst zeitaufwendig.
Damit das Erntegut vom Schneidrotor vollständig getrennt wird, sind dem Schneidrotor
Abstreifer zugeordnet, die in die Umlaufbahn der Schneiden eingreifen. Die Abstreifer sind
auf einer oberhalb des Schneidrotors angeordneten Achse so aufgesetzt, daß sie an der dem
Preßraum zugewandten Seite stehen. Die sternförmig ausgebildeten Schneidscheiben des
Schneidrotors sind paarweise auf die Welle aufgesetzt, wobei der Abstand der ein Paar
bildenden Schneidscheiben geringer ist, als der Abstand der zugewandten Schneidscheiben
von zwei Schneidscheibenpaaren.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ballenpresse der eingangs
näher beschriebenen Art in konstruktiv einfacher Weise so weiter zu entwickeln, daß eine
Verstopfung ohne Handarbeit in äußerst kurzer Zeit aufgelöst werden kann.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem zumindest der Schneidrotor mit einem seine
Betriebsdrehrichtung umkehrenden Rückdrehantriebs zum Auflösen einer Verstopfung bei
stillgesetztem Antriebsstrang antriebstechnisch gekoppelt ist, daß dem Schneidrotor
federbelastete Gegenmesser zugeordnet sind, die auf einer zur Drehachse des Schneidrotors
achsparallelen Welle aufgesetzt sind und mittels eines Hilfsantriebes in ein Be- und
Außerbetriebsstellung schwenkbar sind, und daß der Rückdrehantrieb und der Hilfantrieb
mittels eines Steuerblocks derart steuerbar sind, daß bei einer Verstopfung vor dem
Inbetriebsetzen des Rückdrehantriebes die Gegenmesser in die Außerbetriebsstellung
schwenkbar sind.
Da nunmehr die Ballenpresse mit einem Rückdrehantrieb für den Schneidrotor und einem
Hilfsantrieb für die die Gegenmesser tragende Welle ausgerüstet ist, ist es bei einer
Verstopfung nunmehr möglich, den Schneidrotor entgegen der Betriebsdrehrichtung
anzueiben. Dadurch wird das Erntegut aus dem Preßaggregat herausgefördert, so daß die
Verstopfung aufgelöst wird. Da für den Rücktransport des Erntegutes die Gegenmesser den
Weg versperren, ist die Steuerung so ausgelegt, daß nach dem Einschalten des
Rückdrehantriebes zunächst der Hilfsantrieb eingeschaltet wird, also daß die Gegenmesser in
die Außerbetriebsstellung geschwenkt werden. Zeitverzögert wird dann der Rückdrehantrieb
eingeschaltet. Die Antriebselemente für den Schneidrotor im Normalbetrieb sind an einer
Seite des Schneidrotors vorgesehen, während der Rückdrehantrieb auf der anderen,
gegenüberliegenden Seite angeordnet ist. Der Antrieb des Schneidrotors erfolgt sowohl im
Normalbetriebszustand als auch bei eingeschaltetem Rückdrehantrieb über jeweils eine
Freilaufkupplung. Der Steuerblock für den Rückdrehantrieb und den Hilfsantrieb ist
zweckmäßigerweise in der Kabine des Schleppers oder der Fahrerkabine der selbstfahrenden
Erntemaschine montiert, so daß bei einer Verstopfung der Fahrer die Kabine nicht verlassen
muß.
Da zum Auflösen der Verstopfung der Schneidrotor mit einem relativ großen Drehmoment
annutreiben ist, ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, daß der Rückdrehantrieb im
wesentlichen aus einem auf die Antriebswelle des Schneidrotors gelagerten Klinkenrad und
einem reversierend antreibbaren Schwenkhebel sowie einer am Schwenkhebel gelagerten, in
die Zahnlücken des Klinkenrades eingreifende Klinke besteht. Durch die Klinke und das
Klinkenrad wird ein Formschluß erzeugt, wodurch sichergestellt wird, daß auch der
Schneidrotor angetrieben wird, da ein Rutschen oder ein Schlupf ausgeschlossen werden
kann. Da die Klinke außerdem an dem in entgegengesetzten Richtungen schwenkbaren
Schwenkhebel angeordnet ist, läßt sich das Drehmoment durch die Länge des Schwenkhebels
beeinflussen. In einfachster Weise könnte der Schwenkhebel sogar von Hand betätigt werden,
wodurch jedoch die Ballenpresse nicht mehr so bedienerfreundlich wäre. Es ist deshalb noch
vorgesehen, daß der Schwenkhebel mit einem Ende frei drehbar auf der Welle des
Schneidrotors gelagert ist, und daß am gegenüberliegenden freien Ende des Schwenkhebels
ein Schwenkantrieb, vorzugsweise die Kolbenstange einer Kolbenzylindereinheit angelenkt
ist. Da ohnehin jeder Schlepper mit einer Hydraulikanlage ausgerüstet ist, ist der Betrieb des
Schwenkantriebes sichergestellt. Dabei wird der Schwenkhebel mit einer besonders großen
Kraft verschwenkt, wenn der Schwenkantrieb als Kolbenzylindereinheit, beispielsweise als
Hydraulikzylinder ausgebildet ist.
Damit sichergestellt ist, daß die Klinke zum Rückdrehen des Schneidrotors auch in das
Klinkenrad eingreift, ist vorgesehen, daß die Klinke mittels einer Feder in die
Eingriffsstellung schwenkbar ist und in der durch die Rückbewegung des Schwenkhebels
gebildeten Ausgangsstellung die Klinke mittels eines ortsfesten Anschlages in die
Nichteingriffsstellung schwenkbar ist. Dadurch wird verhindert, daß die Spitze der Klinke
auf einen Zahn des Klinkenrades aufsetzt. Diese Lösung ist konstruktiv besonders einfach.
Die Sicherheit der Funktion wird jedoch erhöht, wenn die Klinke mittels eines steuerbaren
Schwenkgestänges in die Eingriffs- und Nichteingriffsstellung schwenkbar ist. Dabei besteht
das Schwenkgestänge zweckmäßigerweise aus einem drehbar am Schwenkhebel gelagerten
Winkelhebel und einer die Verbindung zur Klinke bildenden Koppelstange, und daß das der
Klinke abgewandte Ende des Winkelhebels mit dem Schwenkantrieb gekoppelt ist und in
einer Mitnahmeverbindung mit dem Schwenkhebel steht. Durch diese kinematische
Anordnung wird in einfachster Weise erreicht, daß die Klinke bei der Rückbewegung des
Schwenkhebels in die Außerbetriebsstellung geschwenkt wird, und daß zum Rückdrehen des
Schneidrotors die Klinke in die Eingriffsstellung geschwenkt wird, ohne daß die Gefahr
besteht, daß sie auf einen Zahn des Klinkenrades aufsetzt. Bei den Ballenpressen sind dem
Schneidrotor Abstreifer zugeordnet, die in einer Reihe an der dem Preßraum zugewandten
Seite stehen, damit das Erntegut an einer bestimmten Stelle vom Schneidrotor getrennt wird.
Damit diese Trennung auch beim Auflösen einer Verstopfung bei eingeschaltetem
Rückdrehantrieb erfolgt, ist vorgesehen, daß an der dem Preßraum abgewandten Seite eine
zweite Reihe von Abstreifern angeordnet ist. Da die Abstreifer an der oberen, den
Gegenmessern abgewandten Seite stehen, sind sie im Normalbetriebszustand unwirksam.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ballenpresse sind Gegenstand
von weiteren Unteransprüchen.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine als Rundballenpresse ausgebildete Ballenpresse in einer schematischen
Seitenansicht,
Fig. 2 eine als Wagenkolbenpresse ausgebildete Ballenpresse in einer schematischen
Teilseitenansicht,
Fig. 3 den Schneidrotor mit dem Rückdrehantrieb als Einzelheit in einer
Seitenansicht in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 4 den Schneidrotor mit dem Rückdrehantrieb in einer Seitenansicht in einer
zweiten Ausführungsform,
Fig. 5 die Ausführung gemaß der Fig. 4, bei der jedoch der Schwenkhebel in der
Ausgangsstellung und die Klinke in der nicht Eingriffsstellung steht und
Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung, bei der jedoch die Klinke in
Eingriff mit dem Klinkenrad steht.
Fig. 7 den Schneidrotor mit den Gegenmessern und den Abstreifern als Einzelheit in
einer Seitenansicht.
Die in der Fig. 1 dargestellte Rundballenpresse 1 ist mit einem von Preßrollen 2 begrenzten
Preßraum 3 ausgerüstet. Die Aufnahme des Erntegutes erfolgt durch eine Aufnahmetrommel
4, die gemäß der Darstellung nach der Fig. 1 im Uhrzeigersinn angetrieben wird. Zwischen
der Aufnahmetrommel 4 und dem Preßraum 3 liegt ein Schneidrotor 5, dessen
Betriebsdrehrichtung beim Pressen des Erntegutes entgegen dem Uhrzeigersinn verläuft. Die
Aufnahmetrommel 4 und der Schneidrotor 5 werden in nicht näher erläuterter Weise von
einem andeutungsweise dargestellten Antriebsstrang 6 angetrieben. Unterhalb des
Schneidrotors 5 sind auf einer gemeinsamen Welle 7 im Abstand zueinander angeordnete
Gegenmesser 8 gelagert. Die Welle 7 verläuft achsparallel zur Welle 9 des Schneidrotors 5.
An die Welle 9 ist an wenigstens einer Seite ein Hebel 10 fest angesetzt. Auf diesen Hebel
10 wirkt eine Druckfeder 11, wodurch die Gegenmesser 8 in die Betriebsstellung gedrückt
werden. Wird der Druck auf die Gegenmesser 8 zu groß, können sie entgegen der Wirkung
der Druckfeder 11 ausweichen. Auf den Hebel 10 wirkt außerdem die Kolbenstange 12 eines
Hydraulikzylinders 13. Dieser Hydraulikzylinder 13 ist von einem nicht näher erläuterten,
allgemein mit 14 bezeichneten Steuerblock steuerbar. Der Steuerblock 14 ist üblicherweise
in der Kabine des die Ballenpresse ziehenden Schleppers installiert. Die einzelnen Ventile des
Steuerblockes 14 werden nicht näher beschrieben, da sie zum Stand der Technik gehören. Es
ergibt sich aus der Fig. 1, daß mittels des Hydraulikzylinders 13 die Gegenmesser 8 in die
Außerbetriebsstellung geschwenkt werden können. Der Schneidrotor 5 ist außerdem noch mit
einem noch näher erläuterten Rückdrehantrieb 15 ausgerüstet, der dem Hauptantrieb
gegenüber liegt.
In der Fig. 2 ist rein schematisch eine Wagenkolbenpresse 16 dargestellt. Diese
Wagenkolbenpresse 16 hat einen bogenförmig gestalteten Förderkanal 17, der sich an den
Schneidrotor 5 anschließt. Der Förderkanal 17 mündet in einem leicht gegen die Horizontale
geneigten Preßkanal 18, in dem ein Preßkolben 19 verfahrbar ist. Der Transport des
Erntegutes im Förderkanal 17 erfolgt durch einen Förderrechen 20. Die Aufnahmetrommel
4 des Schneidrotors 5 sowie der aus dem Hydraulikzylinder 13 gebildete Hilfsantrieb und der
Rückdrehantrieb 15 sind baugleich zu der in der Fig. 1 dargestellten Rundballenpresse 1.
In der Fig. 3 ist eine erste Ausführungsform des Rückdrehantriebes 15 für den Schneidrotor
5 dargestellt. Danach besteht der Rückdrehantrieb 15 aus einem drehfest auf die Welle 7 des
Schneidrotors 5 aufgesetzten Klinkenrad 21, einem frei drehbar auf der Welle 7 gelagerten
Schwenkhebel 22, einer drehbar auf einem Bolzen des Schwenkhebels 22 gelagerten Klinke
23 und einer Kolbenzylindereinheit in Form eines Hydraulikzylinders 24, dessen
Kolbenstange mittels eines Gabelkopfes 25 an das freie Ende des Schwenkhebels 22
angelenkt ist. Die Klinke 23 wird mittels einer Feder 26 in die Zahnlücken des Klinkenrades
21 geschwenkt. Das gegenüberliegende Ende ist winkelförmig ausgebildet. In der Fig. 3 ist
in Voll-Linien die unterste Stellung des Schwenkhebels 22 dargestellt, in der die
Rückdrehbewegung des Schneidrotors 5 zunächst unterbrochen wird. Durch Einfahren der
Kolbenstange des Hydraulikzylinders 24 wird der Schwenkhebel 22 in die in
strichpunktierten Linien dargestellte Ausgangsstellung zurück geschwenkt. Dabei schlägt das
dem Klinkenrad 21 abgewandte Ende der Klinke 23 gegen einen ortsfesten Anschlag 27, so
daß kein Kontakt mehr mit den Zähnen des Klinkenrades 21 besteht. Die Abwinkelung der
Klinke 23 ist so ausgebildet, daß in dieser Ausgangsstellung oder Grundstellung das dem
Klinkenrad 21 zugeordnete Ende der Klinke 23 zwischen zwei Zähnen steht, so daß dieses
Ende sofort einen Zahn berührt, sobald die Kolbenstange des Hydraulikzylinders 24 ein
kleinwenig ausgefahren wird. Das Rückdrehen des Schneidrotors 5 erfolgt so lange in
Pfeilrichtung A, bis die Verstopfung ausreichend aufgelöst ist. Das Rückdrehen des
Schneidrotors 5 erfolgt demzufolge schrittweise oder intervallmäßig.
In den Fig. 4 bis 6 ist ein Rückdrehantrieb 15 dargestellt, bei dem die Steuerung der
Klinke 23 durch ein Schwenkgestänge 28 erfolgt, welches am Schwenkhebel 22 gelagert ist.
Das Schwenkgestänge 28 besteht aus einem am Schwenkhebel 22 gelagerten Winkelhebel 29
und einer die Verbindung zur Klinke 23 herstellenden Koppelstange 30. Die Koppelstange
30 ist mit einem Längenausgleich 31 versehen. Das der Koppelstange 30 abgewandte Ende
des Winkelhebels 29 ist mit einem sich in Längsrichtung des zugeordneten Schenkels
erstreckenden Langloch versehen, in den ein Bolzen 32 eingreift. Der Bolzen 32 greift
außerdem in ein quer zur Längsrichtung des Schenkelhebels 22 verlaufendes Langloch 33
ein. Der Bolzen 32 ist fest mit dem Gabelkopf 25 des Hydraulikzylinders 24 verbunden. An
den Schwenkhebel 22 ist außerdem eine Rückhaltefeder 34 eingehängt, die den Schwenkhebel
22 gegen einen ortsfesten Anschlag 35 zieht. Hierdurch ist gewährleistet, daß der
ausfahrende doppeltwirkende Hydraulikkolben mit seinem Anschlußende den Winkelhebel 29
in dem Langloch 33 verstellt, vordem der Schwenkhebel 22 mitgenommen wird. In der Fig.
4 ist entsprechend der Fig. 3 die untere Stellung des Schwenkhebels 22 dargestellt, in der
die Rückdrehbewegung in Pfeilrichtung A des Schneidrotors 5 beendet ist. Durch umsteuern
des Hydraulikzylinders 24 mittels des Steuerblockes 14 wird der Schwenkhebel 22 entgegen
der Pfeilrichtung A in die in der Fig. 5 und 6 dargestellte Endstellung geschwenkt. In der
Fig. 5 ist die Ausgangsstellung dargestellt, in der die Klinke 23 noch nicht in Eingriff mit
dem Klinkenrad 22 steht. Dazu steht der Bolzen 32 in der oberen Stellung des Langloches
33, das heißt an der Seite, die dem Gabelkopf 25 zugewandt liegt. Sobald die Kolbenstange
des Hydraulikzylinders 24 um einen relativ geringen Betrag ausgefahren wird, wird der
Winkelhebel 29 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt, so daß der Bolzen 32 gegen die
andere Seite des Langloches 33 schlägt. Dabei hält die Rückholfeder 34 den Schwenkhebel
22 zunächst noch in der ursprünglichen Stellung, das heißt er liegt noch am Anschlag 35 an.
Wie die Fig. 6 zeigt, wird dadurch die Klinke 23 in Eingriff mit dem Klinkenrad 21
gebracht. Diese kinematische Anordnung ist so ausgelegt, daß verhindert wird, daß die
Klinke 23 auf einen Zahn des Klinkenrades 21 aufsetzt. Beim weiteren Ausfahren der
Kolbenstange 33 wird die Rückholfeder 34 gespannt und der Schneidrotor 5 in Pfeilrichtung
A gedreht. Aus der Fig. 1 ergibt sich, daß auch der Hydraulikzylinder 24 durch
Steuerblock 14 gesteuert wird. Der Rückdrehantrieb 15 könnte auch sinngemäß wie ein
Schrittschaltwerk gesehen werden. Die Fig. 1 und 7 zeigen, daß dem Schneidrotor 5 zwei
Reihen von Abstreifern 36, 37 zugeordnet sind, die in konstruktiv einfacher Weise auf einer
gemeinsamen Achse 38 angeordnet sind. Diese Achse 38 ist gegenüber der Welle 9 des
Schneidrotors 5 nach oben versetzt und steht demzufolge an der den Gegenmessern 8
abgewandten Seite. Der Schneidrotor 5 wird deshalb von den Abstreifern im oberen Bereich
umgriffen. Wie die Fig. 7 zeigt, sind die Abstreifer sichelförmig ausgebildet. Die freien
Endbereiche greifen in den Ringraum ein, den die Naben 39 der Schneidscheiben 40 des
Schneidrotors 5 beschreiben, wodurch verhindert wird, daß noch eine Restmenge von
Erntegut mitgenommen wird.
Aus Gründen der vereinfachten Darstellung sind die Abstreifer bei der in der Fig. 2
dargestellten Wagenkolbenpresse 16 nicht dargestellt.
In ebenfalls nicht dargestellter Weise sind die Schneidscheiben 40 des Schneidrotors 5
paarweise auf die Welle 9 aufgesetzt. Der Abstand der beiden ein Paar bildenden
Schneidscheiben 40 ist kleiner als der Zwischenraum zwischen zwei zugewandten
Schneidscheiben 40 von zwei Schneidscheibenpaaren. Zur Erzielung eines optimalen
Schnittes sind die Gegenmesser 8 mittig zwischen zwei ein Paar bildende Schneidscheiben
angeordnet. Die Abstreifer 36, 37 liegen mittig zwischen zwei einander zugewandten
Schneidscheiben 40 von zwei Schneidscheibenpaaren, so daß jede Länge des geschnittenen
Erntegutes mit seiner Mitte auf die feststehenden Abstreifer auftrifft.
Bezugszeichenliste
1 Rundballenpresse
2 Preßrollen
3 Preßraum
4 Aufnahmetrommel
5 Schneidrotor
6 Antriebsstrang
7 Welle
8 Gegenmesser
9 Welle
10 Hebel
11 Druckfeder
12 Kolbenstange
13 Hydraulikzylinder
14 Steuerblock
15 Rückdrehantrieb
16 Wagenkolbenpresse
17 Förderkanal
18 Preßkanal
19 Preßkolben
20 Förderrechen
21 Klinkenrad
22 Schwenkhebel
23 Klinke
24 Hydraulikzylinder
25 Gabelkopf
26 Feder
27 Anschlag
28 Schwenkgestänge
29 Winkelhebel
30 Koppelstange
31 Längenausgleich
32 Bolzen
33 Langloch
34 Rückhaltefeder
35 Anschlag
36 Abstreifer
37 Abstreifer
38 Achse
39 Nabe
40 Schneidscheibe
1 Rundballenpresse
2 Preßrollen
3 Preßraum
4 Aufnahmetrommel
5 Schneidrotor
6 Antriebsstrang
7 Welle
8 Gegenmesser
9 Welle
10 Hebel
11 Druckfeder
12 Kolbenstange
13 Hydraulikzylinder
14 Steuerblock
15 Rückdrehantrieb
16 Wagenkolbenpresse
17 Förderkanal
18 Preßkanal
19 Preßkolben
20 Förderrechen
21 Klinkenrad
22 Schwenkhebel
23 Klinke
24 Hydraulikzylinder
25 Gabelkopf
26 Feder
27 Anschlag
28 Schwenkgestänge
29 Winkelhebel
30 Koppelstange
31 Längenausgleich
32 Bolzen
33 Langloch
34 Rückhaltefeder
35 Anschlag
36 Abstreifer
37 Abstreifer
38 Achse
39 Nabe
40 Schneidscheibe
Claims (15)
1. Ballenpresse für Erntegut mit einer Aufnahmetrommel und einem nachgeschalteten
Schneidrotor, der gemeinsam von der Zapfwelle eines Schleppers oder eines
selbstfahrenden Fahrgestelles über einen mit einer Überlastkupplung ausgerüsteten
Antriebsstrang rotierend antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der Schneidrotor (5) mit einem seine Betriebsdrehrichtung umkehrenden
Rückdrehantrieb (15) zum Auflösen einer Verstopfung bei stillgesetztem Antriebsstrang
(6) antriebstechnisch gekoppelt ist, daß dem Schneidrotor (5) federbelastete Gegenmesser
(8) zugeordnet sind, die auf einer zur Drehachse des Schneidrotors (5) achsparallelen
Welle (7) aufgesetzt und mittels eines Hilfsantriebes in eine Betriebs- und
Außerbetriebsstellung schwenkbar sind, und daß der Rückdrehantrieb (15) und der
Hilfsantrieb mittels eines Steuerblocks (14) in der Art steuerbar sind, daß bei einer
Verstopfung vor dem Inbetriebsetzen des Rückdrehantriebes (15) die Gegenmesser (8) in
die Außerbetriebsstellung schwenkbar sind.
2. Ballenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückdrehantrieb (15) im wesentlichen aus einem auf die Antriebswelle (9) des
Schneidrotors gelagerten Klinkenrad (21) und einem reversierend antreibbaren
Schwenkhebel (22) sowie einer am Schwenkhebel (22) gelagerten, in die Zahnlücken des
Klinkenrades (21) eingreifenden Klinke (23) steht.
3. Ballenpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkhebel (22) mit einem Ende frei drehbar auf der Welle (9) des
Schneidrotors (5) gelagert ist, und daß am gegenüberliegenden, freien Ende des
Schwenkhebels (22) ein Schwenkantrieb vorzugsweise die Kolbenstange einer
Kolbenzylindereinheit (24) angelenkt ist.
4. Ballenpresse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkhebel (22) mittels einer daran angreifenden Rückholfeder (34) in seine
Ausgangsstellung gegen einen ortsfesten Anschlag (35) schwenkbar ist.
5. Ballenpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinke (23) mittels einer Feder (26) in die Eingriffsstellung schwenkbar ist und
in der durch Rückbewegung des Schwenkhebels (22) gebildeten Ausgangsstellung die
Klinke (23) mittels eines ortsfesten Anschlages (27) in die nicht Eingriffsstellung
schwenkbar ist.
6. Ballenpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinke (23) mittels eines steuerbaren Schwenkgestänges (28) in die Eingriffs-
und Nichteingriffsstellung schwenkbar ist.
7. Ballenpresse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenkgestänge (28) aus einem drehbar am Schwenkhebel (22) gelagerten
Winkelhebel (29) und einer die Verbindung zur Klinke (23) bildenden Koppelstange (30)
gebildet ist, daß das der Klinke (23) abgewandte Ende des Winkelhebels (29) mit dem
Schwenkantrieb gekoppelt ist und in einer Mitnahmeverbindung mit dem Schwenkbebel
(22) steht.
8. Ballenpresse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelstange (30) mit einem Längenausgleich (31) versehen ist.
9. Ballenpresse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnahmeverbindung aus einem in ein Langloch des Winkelhebels (29)
eingreifenden Bolzen (32) und einem im Schwenkhebel (33) vorgesehenen, quer zur
Längsachse verlaufenden Langloch (33) gebildet ist, in dem der Bolzen (32) geführt ist.
10. Ballenpresse nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (32) fest mit einem Gabelkopf (25) des Schwenkantriebes (24) verbunden
ist.
11. Ballenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hilfsantrieb für die Gegenmesser (8) aus einer Kolbenzylindereinheit
vorzugsweise in Form eines Hydraulikzylinders (13) gebildet ist.
12. Ballenpresse nach Anspruch 1, bei der dem Schneidrotor an der dem Preßraum
zugewandten Seite in einer Reihe stehende Abstreifer zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der dem Preßraum abgewandten Seite eine zweite Reihe von Abstreifern (37)
angeordnet ist.
13. Ballenpresse nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifer (36, 37) beider Reihen auf einer gemeinsamten Achse (38) angeordnet
sind.
14. Ballenpresse nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifer (36, 37) in den von den einander zugewandten Schneidscheiben (40)
von zwei Schneidscheibenpaaren gebildeten Zwischenraum eingreifen.
15. Ballenpresse nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Endbereiche der Abstreifer (36, 37) in den von den Naben (39) der
Schneidscheiben (40) definierten Ringraum eingreifen.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995134138 DE19534138C1 (de) | 1995-09-14 | 1995-09-14 | Ballenpresse für Erntegut |
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