DE19533630C2 - Motorunabhängiges Fahrzeugheizgerät - Google Patents
Motorunabhängiges FahrzeugheizgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein motorunabhängiges Fahrzeugheizge
rät, mit einem Brennerkopf und einem Flammrohr, welches mit
einem von einem Wärmeträgermedium durchströmbaren Wärmetau
scher-Mantel umgeben ist, wobei der Wärmetauscher-Mantel An
schlüsse für einen Eingang und einen Ausgang des Wärmetau
schermediums aufweist und im Bereich der Anschlüsse Regel
fühler angeordnet sind, welche mit einem Steuergerät verbun
den sind, das den Betrieb des Fahrzeugheizgerätes in Abhän
gigkeit von der gemessenen Wärmeträgertemperatur regelt.
Aus DE 44 46 829 A1 ist ein Fahrzeugheizgerät der vorgenann
ten Art bekannt, deren Steuergerät entsprechend der einge
stellten Sollwerte zwar einen definierten zuverlässigen Be
trieb des Heizgerätes ermöglicht. Jedoch sind Eingang und
Ausgang des Wärmetauschermediums am Wärmetauscher-Mantel
festgelegt. Dortige Anschlußleitungen vom Fahrzeugmotor ei
nerseits und zum Wärmetauscher des Fahrzeuginnenraums ande
rerseits enthalten naturgemäß Zusatzeinrichtungen wie Was
serpumpe und evtl. Bypass-Leitung und erfordern entsprechen
den Einbauraum im Fahrzeug. Anwendung und Einsatz eines sol
chen Heizgerätes sind also auf einen bestimmten Fahrzeugtyp
begrenzt. Dies gilt auch aufgrund der fixen Anordnung der Re
gelfühler im Gerät, die nur einen einzigen definierten Be
trieb für ein individuelles Fahrzeug ermöglichen. Will man
beispielsweise das bekannte Heizgerät baulich vereinfachen
und den Wärmeträger-Temperaturfühler ausgangsseitig beim Wär
metauscher-Mantel anordnen, etwa zusammen mit einem dortigen
Überhitzungsfühler, so bringt dies gewisse Nachteile im Hin
blick auf einen stabilen gleichmäßigen Regelbetrieb des Fahr
zeugwärmetauschers in Richtung Fahrzeuginnenraum. Die Rege
lung des Heizgerätes erfolgt nämlich dann auf der Grundlage
der am austrittsseiten Ende des Wärmetauscher-Mantels gefühl
ten Wärmeträgertempertur, die kurzfristigen Schwankungen un
terliegt, je nachdem, ob der Wärmeverbraucher zum Fahrzeug
innenraum eingeschaltet ist oder nicht (sofern keine Bypass-
Leitung verhanden ist).
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe
der Erfindung, ein Fahrzeugheizgerät der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und zuverlässi
gem Betrieb die Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten erwei
tert.
Gelöst wird die der Erfindung zugrundliegende Aufgabe durch
ein Heizgerät der im Anspruch 1 angegebenen Art.
Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand
durch die Merkmale der Ansprüche 2 bis 8.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, die Anschlüsse für den Ein
gang und den Ausgang des Wärmeträgermediums vertauschbar und
die Regelwerte der vorhandenen Regelfühler entsprechend ange
paßbar auszuführen, so daß der Wärmetauscher-Mantel vom Wär
meträgermedium wahlweise auch in umgekehrter Richtung durch
strömt werden kann.
Die Regelfühler können dann am Steuergerät wechselseitig ver
tauschbar angeschlossen sein, sofern das Steuergerät Steckan
schlüsse aufweist, oder es können die vorhandenen Regelfühler
wechselseitig vertauschbar am Wärmetauscher montiert sein.
Alternativ kann das Steuergerät für jeden Regelfühler zumin
dest einen Alternativ-Regelwert für einen Umkehrbetrieb be
sitzen, welcher bei Umkehrbetrieb aktivierbar ist. Hierbei
kann der Alternativ-Regelwert durch ein z. B. elektrisches
Signal mittels einer Schnittstelle Fahrzeug/Heizgerät
aktiviert werden, wobei die Signalcodierung einem entspre
chenden Fahrzeugtyp zugeordnet sein kann (Drahtbrükke, Span
nungssignal) und daher unabhängig vom Heizgerät ist.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vor
gesehen, daß die Aktivierung der Alternativ-Regelwerte auto
matisch durch das Steuergerät erfolgt (selbstlernend, selbst
adaptierend, Eigenlogik), insbesondere durch Auswertung des
Temperaturgefälles zwischen den Regelfühlern während des
Brennbetriebes.
Im Betrieb kann also das Heizgerät wie bisher genutzt wer
den. Beispielsweise kann ein (erster) Regelfühler, z. B. ein
Temperaturfühler, welcher in der Nähe des Medium-Eintritts
in den Wärmetauscher (oder beim Medium-Austritt aus dem Wär
metauscher) positioniert ist, die Signalausgabe zum Ein-Aus
regeln der Heizung übernehmen. Ein weiterer Regelfühler,
z. B. ein Überhitzungstemperaturfühler, welcher in der Nähe
des Medium-Austritts aus dem Wärmetauscher positioniert ist,
übernimmt die Überhitzungssicherungsfunktion und die Aus
strömtemperaturbegrenzungsfunktion.
Soll nun der Umkehrbetrieb mit entgegengesetzter Durchströ
mungsrichtung im Heizgerät-Wärmetauscher eingerichtet wer
den, werden die Anschlüsse für Ein- und Ausgang des Heizge
räts im Wärmeträger-Kreislauf vertauscht, wobei dann der
vorgenannte erste Regelfühler (welcher nun in der Nähe des
Medium-Austritts aus dem Wärmetausche positioniert ist) die
Ausströmbegrenzungsfunktion übernimmt, während der andere
vorgenannte Regelfühler (welcher nun in der Nähe des Medium-
Eintritts in den Wärmetauscher positioniert ist) die Über
hitzungssicherungsfunktion und die Signalausgabefunktion zum
Ein- und Ausregeln der Heizung übernimmt.
Durch die Erfindung wird also in ein und demselben Heizgerät
eine wechselseitige Durchströmung des Wärmetauschermediums
zugelassen. Änderungen und Modifikationen an der Hardware
des Geräts sind nicht notwendig, wodurch kein zusätzlich
baulicher Aufwand entsteht und gleichwohl der Anwendungsbe
reich des Gerätes deutlich erweitert wird. Die Anwendungsmög
lichkeiten werden bei gleichbleibender gegebener Heizgeräte
versionszahl insbesondere verdoppelt. Die Vorteile bei Was
serheizgeräten, die Temperaturregelung im Wassereintritt
durchzuführen, können bei beiden Durchströmungsrichtungen
beibehalten und genutzt werden. Bei Einplanungs- und Kon
struktionsarbeiten in Fahrzeugen kann je nach den Randbe
dingungen die Durchstömung in die eine oder in die andere
Richtung gewählt werden. Die Sachnummer des Heizgerätes kann
beibehalten werden, was Logistik- und Dispositionsvorteile
mit sich bringt. Der Einbau und die Wartung des Heizgeräts
können durch den variablen Anschluß an den Fahrzeugkreislauf
vereinfacht und kostenoptimiert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier Ausführungsbei
spiele unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher
erläutert, es zeigen:
Fig. 1 ein Fahrzeugheizgerät in schematischer Darstellung
in einem Wärmeträger-Kreislauf mit vorgeordnetem
Verbrennungsmotor und nachgeordnetem Fahrzeug-Wärme
tauscher in einer Anwendung wie nach dem Stand der
Technik, und
Fig. 2 das Fahrzeugheizgerät nach Fig. 1 in einer Anwendung
mit umgekehrter Durchströmungsrichtung.
In Fig. 1 ist ein Fahrzeugheizgerät dargestellt, dessen
Hauptmerkmale bekannt sind.
In einer an einem Brennerkopf 9 anschließenden Brennkammer
wird eine Flamme erzeugt, wozu dem Brennerkopf von einem
(nicht veranschaulichten) Verbrennungsluftgebläse Verbren
nungsluft und über eine (nicht veranschaulichte) Brennstoff
pumpe Brennstoff zugeführt wird. Der Brennstoff wird in dem
Brennerkopf 9 verbrannt. Die Flamme breitet sich in Fig. 1
nach rechts im Bereich eines Flammrohres 8 aus. Das Flamm
rohr ist von einem Wärmetauscher-Mantel 10 umgeben, bei dem
es sich um ein metallisches Doppelwandgehäuse mit einem inne
ren Gasmantel und einem äußeren Wassermantel handelt.
Als Wärmeträgermedium gelangt Wasser in einem geschlossenen
Kreislauf vom Motor 100 eines Kraftfahrzeugs kommend und
durch eine Wasserpumpe 5 gefördert durch einen Einlaß-An
schluß A in den Wärmetauscher. Zwischen dem inneren Gasman
tel und dem äußeren Wassermantel besitzt der Heizgerät-Wär
metauscher spiralförmige Gänge, in denen sich das durch den
Wärmetauscher strömende Wasser durch die heißen Gase der
Flamme im Flammrohr 8 erwärmt.
Das erwärmte Wasser tritt durch den Auslaß-Anschluß B aus
dem Wärmetauscher des Heizgerätes aus und gelangt von dort
zum eigentlichen Wärmetauscher (WT) 50 des Fahrzeuges zwecks
Beheizung des Fahrzeug-Innenraumes. Nach letztgenanntem Wär
metauscher 50 wird das Wasser wieder in den Kühlkreislauf
des Verbrennungsmotors 100 zurückgeführt, um einen geschlos
senen Kreislauf im Fahrzeugheizgerät auszubilden.
Außerdem ist in Fig. 1 eine Bypass-Leitung BP dargestellt,
deren Zweck darin besteht, bei gesperrtem Wärmetauscher 50
ein Zirkulieren des Wassers durch den Wärmetauscher-Mantel
10 zu ermöglichen.
In der Nähe des Einlaß-Anschlusses A befindet sich ein ein
trittsseitiger Wärmeträger-Temperaturfühler 20 in Form eines
Wassertemperaturfühlers, dessen Ausgangssignal auf ein
Steuergerät ausgegeben wird.
Anstelle des eintrittsseitigen Wärmeträger-Temperaturfühlers
20 kann auch ein austrittsseitiger Wärmeträger-Temperaturfüh
ler 20' vorgesehen sein, wie dies an sich bekannt ist.
Am rechten Ende des Wärmetauscher-Mantels 10 bzw. Flammrohrs
8 befindet sich auch ein Überhitzungs-Temperaturfühler 22.
Letzterer ist wie der zur Regelung dienende Wassertemperatur
fühler 20 oder 20' ausgebildet.
Auch der Überhitzungs-Temperaturfühler 22 gibt ein Ausgangs
signal an das Steuergerät ab. Beide Ausgangssignale, das des
Fühlers 20 bzw. 20' und das des Fühlers 22, werden im Steuer
gerät einer Analog-Digitalumsetzung unterzogen und von einem
Mikroprozessor nach bestimmten Kriterien ausgewertet, wie
dies an sich Stand der Technik ist. Letztendlich wird der
Brenner so angesteuert, daß das vorgegebene obere und untere
Temperaturniveau im Wärmetauscher-Mantel 10 gehalten, d. h.
nicht über- und nicht unterschritten wird. Der Regelfühler
20 bzw. 20' übernimmt also die Signalausgabe zum Ein-Aus
regeln der Heizung. Der Regelfühler 22 übernimmt die Über
hitzungssicherung und die Auströmtemperaturbegrenzung.
Vorgenanntes Fahrzeugheizgerät kann nun ohne Veränderung der
Hardware gemäß Fig. 2 im geschlossenen Wärmeträger-Kreislauf
so angeordnet werden, daß die Durchströmungsrichtung bezüg
lich der Ausführungsvariante nach Fig. 1 im Wärmetauscher
-Mantel 10 umgekehrt wird. Hierbei wird der Anschluß A des
Heizgerät-Wärmetauschers zum Auslaß-Anschluß und der An
schluß B zum Einlaß-Anschluß. Es versteht sich, daß sich
dadurch andere Anschlußleitungen vom und zum Motor 100 und
von und zum Wärmetauscher 50 ergeben. Wärmetauscher 50 und
Wasserpumpe 5 können also räumlich an anderer Stelle in ei
nem Kraftfahrzeug angeordnet werden. Der Einbau und die War
tung des Fahrzeugheizgerätes können durch den variablen An
schluß A bzw. B an den Fahrzeugkreislauf vereinfacht und
kostenoptimiert werden. Die konstruktiven Randbedingungen in
einem Fahrzeug können mithin besser berücksichtigt werden.
Die Hardware des Fahrzeugheizgerätes bleibt - wie gesagt -
unverändert. Dies gilt vor allem für die Regelfühler 20 bzw.
20' und 22, welche in dem Wärmetauschersystem installiert,
aber nunmehr anders am Steuergerät angeschlossen oder bei
gleichem Anschluß am Steuergerät anderen Alternativ-Regel
werten zugeordnet sind, um einen zufriedenstellenden vor
gegebenen Heiz- und Regelbetrieb des Fahrzeugheizgerätes ein
zurichten. Im besonderen übernimmt hierbei der Regelfühler
20 die Funktion der Ausströmtemperaturbegrenzung und der
Regelfühler 22 bzw. 20' die Funktion der Überhitzungssiche
rung und der Signalausgabe zum Ein- und Ausregeln der Hei
zung.
Die im Steuergerät hinterlegten Alternativwerte können
durch ein Signal (z. B. elektrisch, mittels der Schnittstelle
Fahrzeug zu Heizgerät) aktiviert werden. Die Signalcodierung
ist dem entsprechenden Fahrzeug zugeordnet (Drahtbrücke,
Spannungssignal) und daher unabhängig vom Heizgerät.
Es sei noch angemerkt, daß in den Unteransprüchen enthaltene
selbständig schutzfähige Merkmale trotz der vorgenommenen
formalen Rückbeziehung auf den Hauptanspruch entsprechenden
eigenständigen Schutz haben sollen. Im übrigen fallen sämt
liche in den gesamten Anmeldungsunterlagen enthaltenen erfin
derischen Merkmale in den Schutzumfang der Erfindung.
Claims (8)
1. Motorunabhängiges Fahrzeugheizgerät, mit einem Brenner
kopf (9) und einem Flammrohr (8), welches mit einem von
einem Wärmeträgermedium durchströmbaren Wärmetauscher-
Mantel (10) umgeben ist, wobei der Wärmetauscher-Mantel
Anschlüsse (A; B) für einen Eingang und einen Ausgang
des Wärmetauschermediums aufweist und im Bereich der An
schlüsse Regelfühler (20; 20'; 22) angeordnet sind, wel
che mit einem Steuergerät verbunden sind, das den Be
trieb des Fahrzeugheizgerätes in Abhängigkeit von der
gemessenen Wärmeträgertemperatur regelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anschlüsse (A; B) für den Eingang und den Aus
gang des Wärmeträgermediums vertauschbar und die Regel
werte der vorhandenenen Regelfühler (20; 20'; 22) ent
sprechend anpaßbar ausgeführt sind, so daß der Wärme
tauscher-Mantel (10) vom Wärmeträgermedium wahlweise
auch in umgekehrter Richtung durchströmt werden kann.
2. Fahrzeugheizgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelfühler (20; 20'; 22) am Steuergerät wechsel
seitig vertauschbar angeschlossen sind.
3. Fahrzeugheizgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelfühler wechselseitig vertauschbar am
Wärmetauscher montiert sind.
4. Fahrzeugheizgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuergerät für jeden Regelfühler (20; 20' bzw.
22) zumindest einen Alternativ-Regelwert für einen Um
kehrbetrieb besitzt, welcher bei Umkehrbetrieb aktivier
bar ist.
5. Fahrzeugheizgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Alternativ-Regelwert durch ein Signal (z. B. elek
trisch) aktivierbar ist.
6. Fahrzeugheizgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Signalcodierung einem entsprechenden Fahrzeugtyp
zugeordnet ist.
7. Fahrzeugheizgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivierung der Alternativ-Regelwerte automa
tisch durch das Steuergerät erfolgt.
8. Fahrzeugheizgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aktivierung der Alternativ-Regelwerte durch
Auswertung des Temperaturgefälles zwischen den Regel
fühlern während des Brennbetriebes erfolgt.
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