DE19533424A1 - Innenspiegel mit integrierter elektronischer Schaltung - Google Patents

Description

Aufgrund der wachsenden Beanspruchung der Bedienungsperson eines Kraftfahrzeuges sind die Hersteller bemüht, zusätzliche Hilfen anzubieten, die die Bedienungsperson von einer Reihe von Bedienungshandgriffen und Steuerungsaufgaben entlasten.

So ist beispielsweise aus der US-PS 5304936 bekannt, eine Steuerschaltung vorzusehen, die in Abhängigkeit von der Be­ netzung der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs die Bewegung der Scheibenwischanlage steuert. Nach anderen Literaturstel­ len ist im Kraftfahrzeug eine Schaltungsanordnung vorgesehen, mit welcher der Abstand des Fahrzeugs zu bestimmten Hinder­ nissen überwacht werden kann, so daß bei Unterschreiten eines bestimmten Mindestabstandes Warnsignale abgegeben werden. Weiterhin nimmt die Blendung der Bedienungsperson dann zu, wenn durch Absenken der Umgebungshelligkeit das Auge des Fah­ rers in Richtung zu höherer Empfindlichkeit hin adaptiert und dann über den Innenspiegel der Fahrer durch das Fahrlicht des hinter ihm fahrenden Fahrzeugs getroffen wird. Auch hier sind Maßnahmen bekannt, um die Reflektivität des Innenspiegels wahlweise abzusenken.

Die für derartige Schaltungsanordnungen benötigten Sensoren sollen die Innengestaltung des Fahrzeugs möglichst wenig be­ einflussen und einen möglichst geringen Einfluß auf das Aus­ sehen des Fahrzeugs haben.

In der genannten US-PS 53 04 936 ist weiterhin erläutert (siehe Spalte 2, Zeile 66 bis Spalte 3, Zeile 3), daß der Sensor für eine Steueranordnung der Scheibenwaschanlage in der Nähe des Innenspiegels angebracht werden kann, so daß der Sensor teilweise durch den Innenspiegel verdeckt ist. Es sind weiterhin Innenspiegel bekannt, welche mit ihrem Fuß auf die Innenfläche der Windschutzscheibe aufgeklebt sind.

Die Erfindung geht daher aus von einem Innenspiegel der sich aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ergebenden Gattung. Auf­ gabe der Erfindung ist es, den Innenspiegel, an dessen An­ blick über der Windschutzscheibe die Bedienungsperson gewöhnt ist, zur Aufnahme elektronischer Schaltungen und Sensoren auszunutzen.

Die Erfindung löst die Aufgabe durch die sich aus dem kenn­ zeichnenden Teils des Anspruchs 1 ergebende Merkmalskombina­ tion. Die Erfindung besteht im Prinzip also darin, den Emp­ fänger und/oder Sender einer Steuerschaltung im Fuß des In­ nenspiegels anzuordnen. Diese Lage hat erhebliche Vorteile. Zum einen ist der Fuß direkt auf die Scheibe aufgebracht, so daß man einen definierten Übergang zwischen Sensor und Schei­ be hat. Zum Anderen wird der Fuß vielfach aus dem Blickwinkel der Bedienungsperson durch den Innenspiegel abdeckt, so daß der Fahrer durch den Anblick des Sensors nicht irritiert wird. Darüber hinaus ist der Sensor von Einflüssen der Umge­ bung weitgehend geschützt.

Soweit durch die Schaltungsanordnung die Wischerbewegung einer Scheibenwischanlage gesteuert wird, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmalskombination nach Anspruch 2. Da der Sensor derartiger Steuerschaltungen ohne dies direkt an der Scheibe befestigt werden soll, um eine definierten Position zur Scheibe erreichen, läßt sich der Sensor auf diese Weise einfach zusammen mit dem Innenspiegel montieren. Durch die Anordnung des Innenspiegelfußes im Wischbereich der Scheibenwischanlage wird weiterhin erreicht, daß der Sensor jederzeit den Reinigungszustand der Scheibe bewerten kann, woraufhin durch die Steuerschaltung die Wischbewegungen entsprechend beschleunigt bzw. verlangsamt werden können.

Um die Sicht des Fahrers möglichst wenig zu behindern und um gleichzeitig die hinsichtlich des Wischvorgangs kritischste Stelle auf der Scheibe bewerten zu können, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmalskombination nach Anspruch 3.

Nachdem ohnedies der Fuß des Spiegels an Verbindungsleitungen zur Energie- und Signalübertragung angeschlossen sein muß, empfiehlt sich in Weiterbildung der Erfindung die Merkmals­ kombination nach Anspruch 4. Hierdurch können im Innenspiegel weitere elektronische Schaltungen bedient werden. Die Leitungsführung kann dabei beispielsweise durch die Scheibe selbst erfolgen, indem in der Scheibe Leitungen verlegt sind, wie dies beispielsweise bei einer Scheibenheizung oder einer in die Scheibe integrierten Antenne der Fall ist. Integriert man den Sensor für die Abblendung des Innenspiegels oder des Außenspiegels in die eigentliche Spiegelfläche, so kann man die Beschichtung des Spiegels in dem Sensorbereich aussparen. Eine derartige Schaltung kann entsprechend den Merkmalen nach Anspruch 5 eine Abblendschaltung für den Innenspiegel selbst betreffen, indem die Reflektivität des Spiegels an die Helligkeit der Umgebung angepaßt wird, um ein Blenden der Bedienungsperson durch hinterherfahrende Fahrzeuge zu vermei­ den.

Es sind auch andere Möglichkeiten zur Reflektivitätsänderung des Spiegel denkbar, z. B. LCD-Technik, elektromotorische Verstellung des Keilspiegels u. a.
Andere Anwendungsfälle der Erfindung können im Folgenden bestehen:
Ein Sensor im Spiegelfuß kann aus der Information des Umgebungslichts ein Signal zur Steuerung des Abblendlichtes generieren.

Ein weiterer Sensor oder eine Verknüpfung mit bereits im Spiegel vorhandenen Sensoren kann eine Steuerung des Fernlichts bewirken.

Denkbar ist ferner ein integrierter Sensor zur Erkennung von Nebel, um gegebenenfalls die Nebelleuchten und Nebelschluß­ leuchte zu aktivieren.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung liegen auf der Windschutzscheibe 1 die Wischer 2, 3 auf, die sich auf der Scheibe um einen vorgegebenen Wischwinkel bewegen, der den Scheibensektor festlegt, der von dem betreffenden Wischer gereinigt wird. Das äußere Ende des Wischers beschreibt eine kreissektorförmige Bahn. Für die Erfindung ist dies aber nicht zwingend. Es können auch andere Wischerbewegungen, wie Hubbewegungen oder Linearbewegungen im Rahmen der Erfindung Verwendung finden. Innerhalb der kreissektorförmigen Bahn und vorzugsweise am äußeren Rand ist der Fuß 4 des Innenspiegels 5 auf die Scheibe 1 aufgeklebt, wobei im Fuß gleichzeitig auch der Sensor für die Steuerschaltung untergebracht ist. Im Fuß können wahlweise auch noch andere oder zusätzliche Sensoren untergebracht sein, wie beispielsweise Sensoren für Abstandsmessungen zu anderen Fahrzeugen, für Parkhilfen oder Sensoren, die eine Steuerschaltung zum Abblenden des Innen­ spiegels steuern. In diesem Falle sollte allerdings der Fuß für die Lichtstrahlen des hinterherfahrenden Fahrzeugs zu­ gänglich sein. Auch andere Sensoren sind denkbar, wie bei­ spielsweise Sensoren, die bei entgegenkommenden Fahrzeugen eine Einschaltung des Abblendlichts herbeiführen, Sensoren zur Bestimmung der gewünschten Fahrtrichtung bei Lotsen­ systemen, Abstandssignale für Kolonnenfahrten und ähnliches.

Der Sensor 4 wird über in der Scheibe 1 verlegte Leitungen 6 mit Signalen und/oder Energie versorgt. Die Steuerschaltung selbst kann ebenfalls noch in dem Spiegel eingebaut sein.

Claims (5)

1. Innenspiegel für einen Pkw, der mit seinem Fuß auf der Innenfläche der Windschutzscheibe (1) angebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Fuß des Innenspiegels ein Sender und/oder Empfänger einer Steuerschaltung angeordnet ist.

2. Innenspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor im Bereich der Fläche des Fußes (4) angeordnet ist, die der Windschutzscheibe (1) zugewandt ist und daß die Steuerschaltung zur Steuerung der Wischerbewegung einer Scheibenwischanlage dient.

3. Innenspiegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (4) des Innenspiegels (5) im radial äußeren, vorzugsweise im Randbereich der Wischfläche der Wischer (2, 3) und vorzugsweise im Bereich der Symmetrieebene des Fahrzeugs angeordnet ist.

4. Innenspiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Innenspiegel und dort vor­ zugsweise an der der Windschutzscheibe abgewandten Fläche des Fußes (4) oder in der Spiegelfläche der Sender und/oder Empfänger einer die Abblendung des Innenspiegels steuernden Abblendschaltung untergebracht ist.

5. Innenspiegel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abblendschaltung die Reflektivität eines elek­ trochromen Spiegels durch Änderung der elektrischen Spannung an der elektrochromen Spiegelschicht steuert.