DE19532998A1 - Folie zum Aufbringen auf glatte Flächen und Folienzuschnitt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Folie zum Aufbringen auf glatte Flä­ chen, insbesondere an einem Kraftfahrzeug, und einen Folienzu­ schnitt aus der Folie.

Es ist bekannt (JP 4-55489 A) beim Applizieren von Folien ent­ stehende Blasen durch mikroskopisch kleine Durchstiche in der Folie zu vermeiden. Der Folie ist eine Klebeschicht aus synthe­ tischem oder natürlichem Kautschuk oder einem thermoplastischen Elastomer zugeordnet, die flächig auf eine Seite der Folie auf­ gebracht ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, Blasenbildung und Faltenwurf von Folien insbesondere beim Aufbringen im Bereich von gekrümmten Oberflächen zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zumindest über Teilflä­ chen der Folie verteilt eine Vielzahl kleiner Löcher in die Fo­ lie eingebracht sind. Der Durchmesser dieser Löcher bewegt sich in einem Bereich < 500µm. Die Perforation bewirkt neben der Ent­ lüftung der Kontaktzone beim Aufkleben der Folie auf die Unter­ lage vor allem auch eine Flexibilisierung der Folie in der Wei­ se, daß sie räumlichen gekrümmten Oberflächen eher faltenfrei zu folgen vermag; Oberflächenspannungen können sich aufgrund der Perforation besser ausgleichen. Durch die Löcher wird eine Fal­ ten- und/oder Blasenbildung beim Aufbringen der Folie auf glatte Flächen insbesondere im Bereich von Radien oder Kanten oder an derweitig gekrümmter Oberflächen vermieden.

In Ausgestaltung der Erfindung sind als Entlüftungslöcher nadel­ artige Durchstiche vorgesehen. Diese Art von Entlüftungslöchern ist in einfacher Weise in die Folie einbringbar, und zwar insbe­ sondere durch Einstanzen mittels Stempeln, durch eine Nadelwal­ ze, durch Wasserstrahlschneiden oder durch Lasertechnik.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Entlüftungslö­ cher durch Poren eine offenporigen Schaummaterials gebildet, aus denen die Folie hergestellt ist. Dadurch werden die Entlüftungs­ löcher bereits bei der Herstellung der Folie in einem einzelnen Arbeitsgang vorgesehen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung stellt die Folie eine Lack- oder Dekorationsfolie dar. Solche Folien sind insbesondere für die Außenbeplankung von Kraftfahrzeugen geeignet.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Folie als Trä­ gerfolie eines Folienverbundsystems vorgesehen. Dadurch wird auch bei Folienverbundsystemen, die als Bezüge bestimmter Funk­ tionselemente innerhalb eines Kraftfahrzeugs dienen, ein falten- und blasenfreies Aufziehen erzielt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Entlüftungslö­ cher in Form von definierten Lochbildern oder -rastern in die Folie eingebracht. Dadurch lassen sich stilistische Kriterien verwirklichen, die exakt an die entsprechende Unterlage angepaßt sind.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.

Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungs­ form einer erfindungsgemäßen Folie, die als Trägerfolie für ein Folienverbundsystem vorgesehen ist, und

Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Folie, die auf einer Karosseriebeplankung eines Kraft­ fahrzeugs im Bereich einer Krümmung des Beplankungsteiles aufgebracht ist.

Eine Folie (1) nach Fig. 1 stellt eine Lackfolie dar, die als Trägerfolie für eine Polyurethanschicht (3) dient. Die Kombina­ tion aus der Polyurethanschicht (3) und der Lackfolie (1) stellt daher ein Folienverbundsystem dar. Wie aus Fig. 1 erkennbar ist, ist die Fläche der als Unterlage für die Polyurethanschicht (3) dienenden Lackfolie (1) größer als die der Polyurethanschicht (3), so daß die Lackfolie (1) seitlich über die Polyurethan­ schicht (3) hinausragt. In diesen Bereichen liegt die Lackfolie (1) frei. In dem freiliegenden Teilbereich ist die Lackfolie (1) mit einer Vielzahl kleiner Entlüftungslöcher (2) versehen, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel als eingestanzte Durch­ stiche in Form von Perforationen ausgeführt sind. Die Entlüf­ tungslöcher (2) sind in mehreren Reihen rasterartig aufgebracht, wobei die Abstände der Entlüftungslöcher (2) zueinander etwa 20 bis 25 mm betragen. Der Durchmesser der Entlüftungslöcher (2) liegt im Zehntel-mm-Bereich. Auf ihrer von der Polyurethan­ schicht (3) abgewandten Unterseite weist die Lackfolie (1) eine selbsthaftende Schicht auf, mittels der sie flächig auf eine entsprechende Oberfläche aufgeklebt werden kann. Als Oberflächen sind insbesondere Außenbeplankungen von Fahrzeugkarosserieteilen geeignet. Durch die Entlüftungslöcher (2) werden Blasen- und Faltenbildung beim Aufbringen der Lackfolie (1) auf die entspre­ chende Oberfläche vermieden, wobei insbesondere im Bereich ge­ krümmter oder abgekanteter Oberflächen die Entlüftungslöcher (2) eine besonders glatte und flächige Anbringung der Lackfolie (1) ermöglichen.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist eine Dekorationsfolie (1a) auf ein Beplankungsteil (4) einer Kraftfahrzeugkarosserie aufgebracht. Die Dekorationsfolie (1a) ist lediglich im Bereich von Radien des Beplankungsteiles (4) mit Entlüftungslöchern (2a) versehen, so daß insbesondere im Bereich der gekrümmten Oberflä­ che des Beplankungsteiles (4) eine glatte und flächige Auflage der Dekorationsfolie (1a) erzielt wird.

Durch das Einbringen von Entlüftungslöchern (2, 2a) in die ent­ sprechende Folie wird die Flexibilität der Folie in diesem Be­ reich erhöht, so daß insbesondere in Bereichen der Unterlage, in denen die entsprechende Folie nur schwierig aufzubringen ist, eine Anordnung der Entlüftungslöcher (2, 2a) vorgesehen ist. Die durch die Entlüftungslöcher (2, 2a) gebildete Entlüftungsperfo­ ration ist so fein gewählt, daß sie nach dem Aufbringen der ent­ sprechenden Folie (1, 1a) nahezu unsichtbar ist. Durch die Be­ schränkung der Ausbildung der Entlüftungslöcher auf bestimmte Teilbereiche der zu beklebenden Unterlage wird die Stabilität der Folie insgesamt nicht reduziert.

Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Lackfolie schwarz getönt und hochglänzend gestaltet und wird auf Höhe einer Mittelsäule auf einen vertikalen Rahmenholm eines Fensterrahmens einer Seitentür eines Personenkraftwagens aufgeklebt, wodurch der Eindruck einer durchgehenden Glasfläche und damit einer rahmenlosen Seitentür vermittelt wird.

Claims (8)

1. Folie zum Aufbringen auf glatte Flächen, insbesondere an einem Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest über Teilflächen der Folie (1, 1a) verteilt eine Vielzahl kleiner Entlüftungslöcher (2, 2a) in die Folie (1, 1a) eingebracht sind.

2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Entlüftungslöcher (2, 2a) nadelartige Durchstiche vorge­ sehen sind.

3. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungslöcher durch Poren eines offenporigen Schaum­ materials gebildet sind, aus dem die Folie hergestellt ist.

4. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie eine Lack- oder Dekorationsfolie darstellt.

5. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (1) als Trägerfolie eines Folienverbundsystems (1, 3) vorgesehen ist.

6. Folie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungslöcher (2) in Form von definierten Lochbil­ dern oder -rastern in die Folie (1) eingebracht sind.

7. Folienzuschnitt aus einer Folie gemäß einem der vorherge­ henden Ansprüche, der zum Aufbringen auf gekrümmte oder abgekan­ tete Oberflächen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungslöcher (2a) in definierten Teilflächen auf Höhe der gekrümmten oder abgekanteten Oberflächen vorgesehen sind.

8. Folienzuschnitt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungslöcher in Form von Lochbildern in den Folien­ zuschnitt eingebracht sind, die abhängig von der Gestaltung und Form der Oberfläche ausgebildet sind, auf die der Folienzu­ schnitt aufgebracht wird.