DE19532848A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Montage und Demontage von Rotorkappen von Generatoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Montage und Demontage von Rotorkappen von GeneratorenInfo
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- H02K15/0037—Shaping or compacting winding heads
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage und Demontage von Rotorkappen von
Generatoren mit einer Erwärmungsanlage, mittels welcher die Rotorkappen durch An
legen einer oder mehrerer Induktionsspulen an die Rotorkappen oder durch Einlegen
der Rotorkappen in eine oder mehrere Induktionsspulen induktiv erwärmt werden. Fer
ner betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Rotorkappen an Generatoren sind im Wickelkopfbereich der Rotoren von Generatoren
angeordnet und dienen bekannterweise dazu, die am Rotor aufgebrachte Erregerwick
lung zu stützen. Die Befestigung der Rotorkappen erfolgt hierbei üblicherweise durch
Aufschrumpfen auf die Enden des Rotors unter vorheriger Erwärmung der Rotorkap
pen. Aufgrund des hohen Stückgewichts derartiger Rotorkappen von bis zu 2,8 Mp
sowie der hiermit verbundenen Größe ist die Handhabung der Rotorkappen entspre
chend schwierig.
Im Falle einer Revision oder einer Reparatur sind die Rotorkappen jeweils abzuneh
men, was ebenfalls jeweils mit einer Erwärmung der Rotorkappe verbunden ist. Dabei
ist es allgemeine Praxis, die Erwärmung der jeweiligen Rotorkappe nicht in einem
Glühofen vorzunehmen, sondern durch örtliche Erwärmung mit Heizbändern, das heißt
eine indirekte Widerstandserwärmung, oder durch induktive Erwärmung mittels Indukti
onsspulen, die auf die Rotorkappe aufgesetzt werden.
Darüber hinaus kommen bei Arbeiten vor Ort, das heißt auf der Baustelle oder am Ein
bauort, für die Erwärmung Gasbrenner zum Einsatz, das heißt, die Erwärmung erfolgt
mit offener Flamme.
Insbesondere bei einer erforderlichen Demontage der Rotorkappe vom fertig bestück
ten Rotor kann die Erwärmung mittels Gasbrenner problematisch sein, da hierbei durch
die offene Flamme eine Beschädigung der elektrischen Isolierung der Wicklung oder
der Kappenoberfläche möglich ist.
Der Einsatz von Heizbändern stößt bereits bei Rotorkappen geringer Größe schnell an
die Grenzen der Machbarkeit, da hierbei die zum Aufschrumpfen erforderlichen Tem
peraturen nicht erreicht werden, so daß diese Art der Erwärmung kaum zum Einsatz
kommt.
Die übliche Induktionserwärmung erfolgt bisher unter Verwendung von Strom mit einer
Netzfrequenz von 50160 Hz, also sehr niederfrequent. Hieraus resultiert das nicht un
wesentliche Problem einer unverhältnismäßig langen Dauer für die Erwärmung bis zum
Erreichen der erforderlichen Schrumpftemperatur der Rotorkappe. Darüber hinaus sind
jeweils größenbezogen den jeweiligen Rotorkappen zugeordnete Induktionsspulen,
sogenannte Induktoren, erforderlich, was zu einem umfangreichen Lager von Indukto
ren führt und die Handhabung einer herkömmlichen induktiven Erwärmungsanlage er
schwert. Hinzu kommt deren ungünstige Baugröße, welche weitere Problem bei der
Handhabung der induktiven Erwärmungsanlage verursacht.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der vorliegenden Er
findung, ein einfach handhabbares Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben,
das es erlaubt, mit einfachen Mitteln in möglichst kurzer Zeit ohne Gefahr der Beschä
digung von Bauteilen die für die Montage und Demontage vorgesehene Erwärmung der
Rotorkappen vorzunehmen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentan
spruchs 1 gekennzeichnet. Dementsprechend ist vorgesehen, daß die induktive Er
wärmung mit einem höherfrequenten Strom mit einer Arbeitsfrequenz von 5 bis 25 kHz
erfolgt.
In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens erweist es sich als
günstig, daß die zur Montage oder Demontage vorgesehene Rotorkappe mit wenig
stens einem Induktionskabel umwickelt wird und daß das wenigstens eine Induktions
kabel eine Induktionsspule bildet.
Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß die in
duktive Erwärmungsanlage von einem Frequenzumrichter mit einer Wechselspannung
von 400 V und einer Arbeitsfrequenz von 5 bis 25 kHz versorgt wird, die der Frequen
zumrichter aus einem 400 V- Netz mit einer Netzfrequenz von 50160 Hz entnimmt, um
wandelt und der induktiven Erwärmungseinrichtung zuführt.
Darüber hinaus ist es auch Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zu schaffen, welche möglichst einfach gestaltet ist,
um so eine leichte Handhabung, insbesondere bei Arbeiten vor Ort, das heißt auf der
Baustelle oder am Einbauort des betreffenden Generators, zu gewährleisten.
Eine derartige Vorrichtung weist neben einer Induktions-Erwärmungsanlage auch we
nigstens eine Induktionsspule auf, welche der zu erwärmenden Rotorkappe angelegt
wird.
Zur Lösung der Aufgabe ist entsprechend Patentanspruch 4 erfindungsgemäß vorge
sehen, daß, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktions-Erwärmungsanlage mit ei
nem Frequenzumrichter verbunden ist, der einen Strom mit einer Netzfrequenz von 5
bis 25 kHz bereitstellt. Da solche Frequenzumformer auf Baustellen, insbesondere
Kraftwerksbaustellen häufig im Einsatz sind, ist es also generell unproblematisch, die
Versorgung mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen höherfrequenten Strom sicher
zustellen.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung be
sitzt als Induktor wenigstens ein flexibles Induktionskabel, welches an Stelle eines star
ren, auf eine bestimmte Rotorkappenabmessung zugeschnittenen Induktors verwendet
wird.
Das flexible Induktionskabel wird hierbei jeweils um die Rotorkappe gewickelt, wobei
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung im Schrumpfsitzbereich, das heißt an dem
dem Rotor zugewandten Ende, also nahe dem Rotor, eine enge Wicklung vorgesehen
ist, während im übrigen Bereich ein größerer Windungsabstand von 20 bis 30 cm zu
lässig ist.
Zweckmäßigerweise sind wenigstens 5 Windungen vorgesehen, um eine ausreichende
induktive Durchflutung der Rotorkappe und damit deren umfassende Erwärmung zu
gewährleisten. Dabei ist die Länge des Induktionskabels auf die Abmessung der zu
erwärmenden Rotorkappe abgestimmt und beträgt wenigstens etwa 5 Meter.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das wenigstens
eine Induktionskabel luftgekühlt ist. Hierdurch ist einerseits die Betriebssicherheit ver
bessert, weil eine Erwärmung nicht zu einer Zerstörung des Induktionskabels führt, und
andererseits ein vielseitiger Einsatz gewährleistet, da keine weitere Versorgungsquelle
für die Kühlung, zum Beispiel ein Wasseranschluß, benötigt wird.
Um jegliche Schädigung, sowohl der Rotorkappe als auch der Erwärmungsanlage zu
verhindern, ist in weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgese
hen, daß die Erwärmungsanlage mit wenigstens einem an der zu erwärmenden Ro
torkappe angeordneten Temperaturfühler zusammenarbeitet. Vorteilhafterweise sind
mehrere Temperaturfühler vorgesehen, die vorzugsweise als Thermoelement ausge
bildet sind. Statt dessen können aber auch elektrische Widerstandsthermometer zum
Einsatz kommen. Wesentlich hierbei ist, daß eine elektrische Meßgröße resultiert, die
als Eingangsgröße für eine Regelelektronik dienen kann.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sind Gegenstand
der Unteransprüche. Anhand eines in der schematischen Zeichnung gezeigten Ausfüh
rungsbeispieles sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserun
gen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt
die einzige Figur: eine Rotorkappe mit angelegtem Induktor aus Induktionskabel,
das mit einem Frequenzumrichter verbunden ist.
In der einzigen Figur ist eine induktive Erwärmungseinrichtung 10 dargestellt, die von
einem aus einem hier nicht näher dargestellten Netz mit einer Netzspannung von
400 V und einer Netzfrequenz von 50 Hz beziehungsweise 60 Hz gespeisten Frequen
zumrichter 12, einer hiermit über ein Anschlußkabel 14 verbundenen Verteiler-
Sammelschiene 16 und wenigstens einer hieran angeschlossenen aus einem Indukti
onskabel 18 gebildeten Induktionsspule zusammengesetzt ist. Die Induktionsspule 18
ist hierbei um eine zu erwärmende Rotorkappe 20 eines Rotors 22 für einen nicht nä
her gezeigten Generator gewickelt. Bevorzugterweise werden für die Erwärmung einer
Rotorkappe sechs Induktionskabel 18 vorgesehen.
Der Frequenzumrichter 12 kann zusätzlich mit einer hier ebenfalls nicht näher darge
stellten Temperaturregeleinrichtung ausgestattet beziehungsweise verbunden sein,
welche über an der zu erwärmenden Rotorkappe 20 angebrachte Temperaturmeßfüh
ler, insbesondere Thermoelemente, zum Beispiel NiCr-Ni, angesteuert wird und dafür
sorgt daß eine vorgegebene Erwärmungstemperatur eingehalten wird. Die Temperatur
fühler werden vorzugsweise mittels wärmefestem Band, zum Beispiel Glasfaserband,
auf der Rotorkappe 20 befestigt.
Im allgemeinen wird mit Hilfe der induktiven Erwärmungseinrichtung 10 eine Erwär
mung auf ca. 310°C ± 30°C vorgesehen, wobei eine Aufwärmzeit von etwa 1,5 Stunden
zu veranschlagen ist. Während das Aufziehen der erwärmten Rotorkappe 20 auf den
Rotor 22 im allgemeinen unproblematisch ist, muß beim Abziehen der Rotorkappe 20
vorn Rotor 22 auf eine Mindesttemperaturdifferenz von etwa 160 bis 180°C zwischen
der Rotorkappe 20 und dem Rotor 22 im Bereich des Schrumpfsitzes erreicht werden.
Eine Überschreitung der Erwärmungstemperatur ist unbedingt zu vermeiden, da hier
durch eine Beschädigung der Rotorkappe resultieren kann.
Wie der schematischen Darstellung in der einzigen Figur zu entnehmen ist, weist die
erfindungsgemäße induktive Erwärmungseinrichtung 10 eine handliche Baugröße, auf
die ihren leichten Transport ermöglicht. Damit aber, daß die Umformeranlage 12 trans
portabel ist, ist gleichzeitig gewährleistet, daß die Erwärmung von Rotorkappen 20
auch auf der Baustelle erfolgen kann.
Bei der Einrichtung der Erwärmungseinrichtung 10 ist es wichtig, das wenigstens eine
Induktionskabel 18 in einer bestimmten Art und Weise um die Rotorkappe 20 zu wic
keln.
Vor dem Wickeln des Induktionskabels 18 ist es vorteilhaft, die zu erwärmende Ober
fläche, das heißt die Rotorkappe 20 mit einer Wärmematte 24 zu bedecken, welche
dazu dient, die Abstrahlung der in der Rotorkappe 20 auf induktivem Wege hervorgeru
fenen Wärme zu verhindern.
Beim Umwickeln der Rotorkappe 20 mit dem Induktionskabel 18 ist darauf zu achten,
daß die Wicklung mit dem wenigstens einen Induktionskabel 18 über die gesamte Län
ge der Kappe 20 verteilt ist, wobei im Bereich des Schrumpfsitzes der Rotorkappe 20
auf dem Rotor 22 die Einzelwindungen der Umwicklung sehr eng aneinanderliegen,
wie auch in der einzigen Fig. zu erkennen ist. Im übrigen Kappenbereich 20 können
Leiterabstände von 20 bis 30 cm zugelassen werden.
Die zur Erwärmung vorgesehenen Induktionskabel 18 besitzen üblicherweise eine
Länge von 15 m, wobei durchaus bei Bedarf mehrere Induktionskabel 18 miteinander
verbunden werden können, um die erforderliche Wicklungslänge herzustellen.
Ferner ist beim Umwickeln der Rotorkappe 20 zu beachten, daß die Wicklung mit dem
Induktionskabel 18 während der Glühbehandlung nachgerichtet werden kann, das
heißt, daß das beziehungsweise die Induktionskabel 18 nachgezogen werden können,
um so eine enge Anlage an der Oberfläche der Rotorkappe 20 zu gewährleisten.
Claims (11)
1. Verfahren zur Montage und Demontage von Rotorkappen (20) von Genera
toren mit einer Erwärmungsanlage (10), mittels welcher die Rotorkappen (20) durch
Anlegen einer oder mehrerer Induktionsspulen an die Rotorkappen (20) oder durch
Einlegen der Rotorkappen (20) in eine oder mehrere Induktionsspulen induktiv erwärmt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die induktive Erwärmung mit einem höherfre
quenten Strom von 5 bis 25 kHz Arbeitsfrequenz erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Montage
oder Demontage vorgesehene Rotorkappe (20) mit wenigstens einem Induktionskabel
(18) umwickelt wird und daß das wenigstens eine Induktionskabel (18) eine Indukti
onsspule bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die indukti
ve Erwärmungsanlage (10) von einem Frequenzumrichter (12) mit einer Wechselspan
nung von 400 V und einer Arbeitsfrequenz von 5 bis 25 kHz versorgt wird, die der Fre
quenzumrichter (12) aus einem 400 V- Netz mit einer Netzfrequenz von 50160 Hz ent
nimmt, umwandelt und der induktiven Erwärmungseinrichtung (10) zuführt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche mit einer Induktions-Erwärmungsanlage (10) sowie mit wenigstens einer
Induktionsspule, dadurch gekennzeichnet, daß die induktive Erwärmungsanlage (10)
einen Frequenzumrichter (12) aufweist, der an ein Netz mit einer Wechselspannung
von 400 V mit einer Netzfrequenz von 50160 Hz angeschlossen ist und den hieraus
entnommenen Strom auf eine Arbeitsfrequenz von 5 bis 25 kHz umwandelt und der
Induktionsspule (18) für die induktive Erwärmung zuführt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Indukti
onsspule von wenigstens einem Induktionskabel (18) gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Län
ge des Induktionskabels (18) auf die Abmessung des Wickelkopfes abgestimmt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Windungen der Induktionsspule auf die Größe der zu erwärmenden
Rotorkappe (20) abgestimmt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Windungen
im Bereich des Schrumpfsitzes der Rotorkappe (20) auf dem Rotor (22) eng aneinan
der anliegen und im übrigen Bereich einen Abstand von bis zu 30 cm aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, wenigstens 5 Win
dungen vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Induktionskabel luftgekühlt sind.
11 Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 5 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Erwärmungsanlage (10) mit wenigstens einem an der zu erwär
menden Rotorkappe (20) angeordneten Temperaturfühler zusammenarbeitet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132848 DE19532848A1 (de) | 1995-09-06 | 1995-09-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Montage und Demontage von Rotorkappen von Generatoren |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995132848 DE19532848A1 (de) | 1995-09-06 | 1995-09-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Montage und Demontage von Rotorkappen von Generatoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532848A1 true DE19532848A1 (de) | 1997-03-13 |
Family
ID=7771376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995132848 Ceased DE19532848A1 (de) | 1995-09-06 | 1995-09-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Montage und Demontage von Rotorkappen von Generatoren |
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