DE19532558A1 - Lagerstabil fixiertes Wasserstoffperoxid enthaltende Mehrstoffgemische in Feststofform, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung (II) - Google Patents

Lagerstabil fixiertes Wasserstoffperoxid enthaltende Mehrstoffgemische in Feststofform, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung (II)

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Description

Die erfindungsgemäße Lehre geht von der alten Zielvorstellung aus, das als beispielsweise Bleich- und/oder Desinfektionsmittel hoch­ wirksame Wasserstoffperoxid als Mischkomponente in eine feste An­ gebotsform zu überführen, die hinreichende Lagerstabilität auch unter erschwerten Einsatzbedingungen mit der Freisetzung der ange­ strebten Oxidationswirkung bei Zutritt von Wasser und insbesondere in wäßrigen Flotten auch schon im Bereich der Raumtemperatur oder nur schwach erhöhter Temperaturen von beispielsweise 40°C verbin­ det. Die hinreichende Lagerstabilität soll insbesondere unter er­ schwerten Bedingungen gewährleistet sein, wie sie beispielsweise bei der Abmischung mit flüssigen und/oder festen Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln in der Praxis vorliegen. Die erfindungsgemäße Lehre wird im nachfolgenden unter Bezugnahme auf diesen zuletzt genannten Einsatzbereich fester Wasch- und Reinigungsmittelgemische beschrieben, sie ist aber nicht darauf eingeschränkt. Für die Anwendbarkeit der im Rahmen der Erfindung offenbarten Prinzipien gilt das allgemeine Fachwissen.
Wasserstoffperoxid beziehungsweise daraus gewonnene Peroxoverbindungen, die bei Wasserzutritt das H₂O₂ als Wirkstoff­ komponente freisetzen, sind ein wichtiger Rohstoff des großtech­ nischen Bereichs. Dabei hat das Natriumperborat als Waschmittel­ komponente mit Bleichwirkung heute überragende Bedeutung. Anlaß hierfür ist die hinreichende Lagerstabilität dieser Perverbindung unter den erschwerten Bedingungen der Abmischung mit den weiteren Inhaltsstoffen von Wasch- und Reinigungsmitteln. Ein Nachteil die­ ser Angebotsform liegt in der vergleichsweise hohen Temperatursta­ bilität des Perborats, die im praktischen Einsatz vergleichsweise erhöhte Temperaturen der Waschflotte und/oder die Mitverwendung von Bleichaktivatoren erforderlich macht. Für die heute geforderte Niedrigtemperaturwäsche sind dabei nicht unbeträchtliche Mengen an Bleichaktivatoren im Waschmittelgemisch notwendig. Ihr Gehalt liegt beispielsweise zwischen 3 und 10 Gew.-%.
Die einschlägige Industrie hat zahlreiche Versuche unternommen, anstelle des Perborats andere Peroxoverbindungen in lagerstabiler Form zu entwickeln, die anstelle des Perborats insbesondere auch schon bei niederen Anwendungstemperaturen eingesetzt werden könnten. Zur einschlägigen Literatur wird beispielsweise verwiesen auf F. Beer et. al. "Wasserstoffperoxid und Peroxoverbindungen in der anorganischen Chemie", Chemiker-Zeitung, 1975, 120-125. In der einschlägigen Patentliteratur werden als mögliche Alternativen zum Perborat beispielsweise vorgeschlagen, Percarbonate, Perpyrophosphate, Pertripolyphosphate, Persilikate und Peroxomonosulfate von Alkalimetallen und insbesondere Natrium und Kalium, siehe beispielsweise EP-A-0 030 759 und die darin genannte Sekundärliteratur.
Praktische Bedeutung in der Entwicklung eines Austauschproduktes für Perborate, die bekanntlich in der Form des Tetrahydrats oder des Monohydrats eingesetzt werden, kommt bis heute nur dem Natriumpercarbonat zu, bei dem es sich bekanntlich um keine echte Peroxoverbindung, sondern um eine Anlagerungsverbindung des Was­ serstoffperoxids an Natriumcarbonat mit der Summenformel Na₂CO₃ · 1,5 H₂O₂ handelt - vergleiche hierzu beispielsweise die Veröffent­ lichung F. Beer a.a.O., Kapitel 2.2 Percarbonat. Natriumpercarbonat ist durch eine erheblich geringere Stabilität des Aktivsauer­ stoffes, besonders beim Einsatz in Waschmitteln, gekennzeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten sind außergewöhnlich intensive For­ schungs- und Entwicklungsarbeiten mit dem Ziel durchgeführt worden, auf Basis Percarbonat ein für die Praxis wirklich brauchbares und dem Perborat sogar überlegenes Bleich- und/oder Desinfektionsmittel zu entwickeln. Zur einschlägigen Literatur wird beispielsweise verwiesen auf E. Rommel "Natriumpercarbonat, Herstellung, Eigen­ schaften und Verwendung", Seifen-Öle-Fett-Wachse, 1977, 411-415 und die umfangreiche darin zitierte Sekundärliteratur. Allein aus den Jahren 1969 bis 1976 werden hier 60 Patentschriften zu dieser Aufgabenstellung benannt. Neben dem hohen Gehalt an Aktivsauerstoff weist Natriumpercarbonat auch eine hohe Lösegeschwindigkeit in Wasser auf. Es entwickelt schon im Tieftemperaturbereich auch in Abwesenheit von Bleichaktivatoren Bleichwirkung.
Zahlreiche Ansätze des Standes der Technik beschäftigen sich mit der hinreichend dichten Umhüllung des Natriumpercarbonats zum Aus­ schluß einer durch zutretende Feuchtigkeit induzierten Zersetzung. Zur einschlägigen Patentliteratur wird beispielsweise verwiesen auf die DE-A 41 09 953 und die umfangreiche darin zitierte Sekundär­ literatur. Die Umhüllung des Percarbonatteilchens gibt keine Ant­ wort auf die folgende Problematik: Die einmal ausgelöste Zersetzung des H₂O₂ liefert als Reaktionsprodukt Wasser, das jetzt in das um­ hüllte Teilchen inkludiert ist. Die Zersetzung selber ist eine exotherme Reaktion, so daß der Zersetzungsmechanismus durch Tempe­ ratursteigerung sich selbst rasch aufbaut.
Es ist bekannt, dem Natriumpercarbonat Stabilisatoren gegen die unerwünschte Zersetzung beizumischen. Hierbei werden insbesondere 2 auslösende Faktoren im einschlägigen Stand der Technik berücksich­ tigt: Schwermetallverbindungen, die in mehreren Wertigkeitsstufen auftreten können, insbesondere Eisen, wirken als Zersetzungskata­ lysatoren schon im ppm-Bereich. Üblicherweise wird eine maximale Obergrenze für die Zulässigkeit solcher Schwermetalle bei etwa 5 ppm gesehen. Zur zusätzlichen Minderung der katalytischen Aktivität wird die Mitverwendung von Komplexbildnern anorganischer und/oder organischer Beschaffenheit empfohlen. Aber auch Wasser wird aus den zuvor angegebenen Gründen als "Katalysator" für die Auslösung der unerwünschten Percarbonatzersetzung angesehen.
Die in der Praxis wichtigsten Stabilisatoren sind einerseits Sili­ kate und andererseits Erdalkalimetalle, insbesondere Magnesium, wobei die Silikate als Alkalisilikate aber auch als Erdalkalisili­ katverbindungen zum Einsatz kommen können. Magnesium wird übli­ cherweise in der Form wasserlöslicher Magnesiumsalze und dabei insbesondere den zur Umsetzung mit Soda verwendeten wäßrigen H₂O₂-Lösungen zugesetzt. Die Konzentration dieser Stabilisatoren liegt im Bereich bis etwa 1 Gew.-%, bezogen auf das zu stabilisie­ rende Natriumpercarbonat. Zur einschlägigen Literatur wird bei­ spielsweise verwiesen auf die zitierte Veröffentlichung E. Rommel a.a.O., sowie auf die folgende Patentliteratur DE-C-21 33 566 (be­ vorzugte Stabilisatormengen von 0,2 bis 0,5 Gew.-% MgSO₄ und 1 Gew.-% Natriumsilikat, jeweils bezogen auf das erhaltende Percarbonat im trockenen Zustand), US-3,801,706 (MgCl₂ 0,2 bis 1,0 %, Natriumsilikat mit dem Modul 3,25 in Mengen von 0,5 bis 1,0%, jeweils bezogen auf wasserfreies Natriumcarbonat), sowie DE- A-23 44 017, wo ähnliche Mengen an diesen und weiteren Stabilisa­ toren wie Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpenta­ essigsäure oder Benzoesäure beschrieben sind.
Die Herstellung des Natriumpercarbonats ist nach 2 grundlegenden Verfahren möglich, nämlich im sogenannten Trockenprozeß und im Naßprozeß. Im trockenen Verfahren wird calcinierte Soda mit kon­ zentrierter Wasserstoffperoxidlösung besprüht, wobei das Wasser­ stoffperoxid absatzweise zugegeben werden kann. Zwischenzeitlich erfolgt eine Trocknung mittels eines Heiß- oder Kaltluftstromes.
Beim Naßverfahren erfolgt die Reaktion zwischen Na₂CO₃ und H₂O₂ in wäßriger Phase, das Natriumpercarbonat wird ausgefällt - zur Lite­ ratur vergleiche die bereits zitierte Veröffentlichung E. Rommel in Seifen-Öle-Fette-Wachse, und die dort zitierte Sekundärliteratur. Ein modifizierter Trockenprozeß ist in der bereits benannten DE- A 23 44 017 beschrieben. Gemäß den Angaben der US 3,801,706 soll das Percarbonat aus seinen wäßrigen und geringe Mengen an Stabili­ satoren erhaltenden Zubereitungen durch Sprühtrocknung hergestellt werden. Die DE-C-21 33 566 beschreibt den Auftrag von Wasserstoff­ peroxid und insbesondere entsprechenden wäßrigen Lösungen, denen die genannten Stabilisatoren in geringer Menge zugesetzt worden sind, auf Natriumcarbonat in der Wirbelschicht.
Trotz dieser außergewöhnlich intensiven Bearbeitung des durch die Erfindung betroffenen Sachgebietes gibt es bis heute beträchtliche Schwierigkeiten, in beispielsweise Wasch- und Reinigungsmitteln das Bleichmittel auf Perboratbasis durch andere Peroxoverbindungen, beispielsweise durch Percarbonat, zu ersetzen.
Die Lehre der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung P 44 08 359.9 geht von einem Denkansatz aus, der nach Wissen der An­ melderin in der umfangreichen Literatur bisher nicht auftaucht. Bleich- und Desinfektionsmittel der hier betroffenen Art sind in aller Regel nur eine - wenn auch wichtige - Wirkstoffkomponente eines Mehrkomponentengemisches. Insbesondere auf dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel kann rein mengenmäßig Alkali-silikat­ verbindungen eine große Bedeutung zukommen. Alkalisilikate sind nicht nur bekannte Mischungsbestandteile in Mitteln dieser Art zur Einstellung und Regulierung der Alkalität der Waschflotte, in wichtigen technischen Ausgestaltungen können Alkalisilikate als Builder beziehungsweise Builderkomponenten zum Einsatz kommen. We­ nigstens in dieser Form machen sie einen beträchtlichen Prozentsatz des Wertstoffgemisches aus, der beispielsweise im Bereich von 20 bis 60 Gew.-% - bezogen auf Gesamtwaschmittel - liegen kann. Die erfindungsgemäße Konzeption baut hierauf und zugleich auf der zuvor angegebenen Tatsache auf, daß Alkalisilikaten entscheidende funk­ tionelle Bedeutung als Stabilisatoren für leicht zersetzliche Peroxoverbindungen von der Art des Natriumpercarbonats zukommt.
Die Lehre der älteren Anmeldung wird von der Konzeption geprägt, die instabile Peroxokomponente derart intensiv mit vergleichsweise großen Mengen des Stabilisators zu vermischen und damit zu verdün­ nen, daß mikrodispers homogenisierte Stoffmischungen vorliegen, in denen jeweils kleinste Einzelteilchen der instabilen Perverbindung von der stabilisierenden Alkalisilikatverbindung umgeben sind. Es leuchtet sofort ein: Diese Verwendung des Stabilisators in größerer Menge gleichzeitig als Verdünnungsmittel für die instabile Perverbindung muß dazu führen, daß unvermeidlich ausgelöste "kata­ lytisch" induzierte Zersetzungsreaktionen nicht mehr zur selbstin­ duzierten Zersetzung des instabilen Gutes in seiner Gesamtheit führen. Insbesondere der Prozeß der Selbsterhitzung des zerfallen­ den Gutes durch die exotherme Abreaktion und die sich damit selbst beschleunigende Stoffzersetzung sind unterbunden.
Die Mitverwendung beliebiger bekannter zusätzlicher Stabilisatoren ist möglich. Die Herstellung der festen Mehrkomponentengemische ist unter breitem Einsatz an sich bekannter Technologien möglich.
Einzelheiten hierzu finden sich in der genannten älteren Anmeldung, deren Offenbarung hiermit ausdrücklich auch zum Gegenstand der im nachfolgenden geschilderten Lehre der Erfindung gemacht wird. Die erfindungsgemäße Lehre benutzt in einer bevorzugten Ausführungsform ein Arbeitsprinzip der Auftrocknung von wäßrigen Wertstoffzuberei­ tungen, das sich durch die Verwendung von überhitztem Wasserdampf als Trocknungsgasstrom auszeichnet. Mit dieser Technologie fallen die festen Wertstoffgemische in einer Form an, die sich durch eine Vielzahl von Vorteilen auszeichnet. Lediglich beispielhaft sei hier auf die mikroporöse Gutstruktur mit erhöhter BET-Oberfläche des Trockenstoffes und die Sicherstellung hoher Wasserlöslichkeit beim Auftrocknen von wäßrigen Alkalisilikatlösungen verwiesen. Einzel­ heiten werden dazu im nachfolgenden noch angegeben. Schon hier sei allerdings auf die parallelen deutschen Patentanmeldungen der An­ melderin gemäß P 44 06 591.4 sowie P 44 06 592.2 verwiesen, deren Inhalt hiermit gleichzeitig auch zum Gegenstand der Erfindungsof­ fenbarung gemacht wird.
Gegenstand der Erfindung
Erfindungsgegenstand ist in einer ersten Ausführungsform ein wasserlösliches Mehrstoff-Compound als Feststoffgemisch, das ins­ besondere als Bleich- und/oder Desinfektionsmittel eingesetzt wer­ den kann, enthaltend absorbiertes und/oder gebundenes Wasserstoff­ peroxid sowie gegebenenfalls unter dessen Einwirkung in-situ ge­ bildete Perverbindungen, aufgenommen in einer Abmischung von (K1) festen Alkalisilikaten des Modulbereichs (Molverhältnis SiO₂ : M₂O wobei M = Alkalimetall) von 0,8 bis 10 und (K2) wenigstens einer weiteren, bevorzugt wenigstens anteilig wasserlöslichen anorganischen und/oder organischen Feststoffkompo­ nente, die insbesondere zur Bindung von H₂O₂ und gegebenenfalls H₂O befähigt ist.
Die Erfindung ist in dieser Ausführungsform dadurch gekennzeichnet, daß im Mehrstoff-Compound die Mengenanteile (K1) bei wenigstens 3-5 Gew.-% und die Mengenanteile (K2) bei wenigstens 5-10 Gew.-% liegen - Gew.-% bezogen auf Summe (K1) + (K2) -, daß dabei weiterhin das Mehrstoff-Compound als Agglomerat einer Vielzahl haftfest mitein­ ander verbundener Feinpartikel der Komponente (K2) und gegebenen­ falls (K1) ausgebildet ist, dessen feinpartikuläres Gut wenigstens anteilsweise als entsprechendes Feststoffgut in die Agglomeration eingebracht worden ist, und daß der Eintrag von H₂O₂ während und/oder bevorzugt wenigstens anteilig nach der Ausbildung des agglomerierten Mehrstoff-Compounds vorgenommen worden ist.
In einer besonders wichtigen Ausführungsform betrifft die Erfindung ein multifunktionelles Mehrstoff-Compound in Feststofform für den Einsatz in Wasch- und/oder Reinigungsmitteln, enthaltend wenigstens 15 Gew.-% Alkalisilikate des Modulbereiches von 1 bis 4, vorzugs­ weise von 1,2 bis 3, in homogener Abmischung mit wenigstens 10 Gew.-% feinteiliger anorganischer und/oder organischer wasserlöslicher und/oder wasserdispergierbarer Salze, insbesondere aus dem Bereich der Builder- beziehungsweise Cobuilder-Komponenten und/oder Gerüststoffe für Wasch- und Reinigungsmittel, das durch Auftrocknung wäßriger Abmischungen der das Mehrstoff-Compound bil­ denden Komponenten zu einem bevorzugt rieselfähigen Gut hergestellt worden ist.
Die erfindungsgemäße Lehre ist hier dadurch gekennzeichnet, daß dieses multifunktionelle Mehrstoff-Compound zusätzlich H₂O₂ einge­ bunden enthält.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung das Ver­ fahren zur Herstellung der zuvor beschriebenen Mehrstoff-Compounds, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß man die feinteilige(n) Komponente(n) zu (K2) und gegebenenfalls auch als Feststoff vorliegende Komponenten zu (K1) unter Einsatz einer be­ vorzugt wäßrigen Flüssigphase zu einem schütt- und rieselfähigen Material agglomeriert und trocknet und dabei gleichzeitig mit/oder nach dieser Trocknung H₂O₂ in das Mehrstoffgut einführt.
In dieser Ausführungsform liegt eine besonders wichtige Ausgestal­ tung darin, daß man in wenigstens einer Verfahrensstufe mit über­ hitztem Wasserdampf als Trocknungsgas arbeitet, wobei die Trocknung bevorzugt in einer Sprüh- und/oder Wirbelschicht-Behandlung vorge­ nommen werden kann.
Schließlich sind Gegenstand der Erfindung Wasch- und Reinigungs­ mittel in fester Zubereitungsform, insbesondere Textilwaschmittel auf Basis einer Abmischung von Tensiden, Builderkomponenten, Bleichmitteln und weiteren üblichen Wert- und/oder Hilfsstoffen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als multifunktionelle Builder- und Bleichmittelkomponente Mehrstoff-Compounds gemäß der vorherigen Definition enthalten.
Einzelheiten zur erfindungsgemäßen Lehre
Die Prinzipien des erfindungsgemäßen Handels lehnen sich an die Lehre der eingangs genannten älteren deutschen Patentanmeldung P 44 08 359.9 an. Das bestimmte technische Handeln wird jetzt aber dahingehend abgewandelt, daß wenigstens ein Anteil der Komponen­ te(n) (K2) als vorgebildetes feinpartikuläres Trockengut in inniger Abmischung mit (K1) gebracht und aus dieser Abmischung durch Ag­ glomeration und Trocknung ein schütt- und/oder rieselfähiges Fest­ stoffgut gebildet wird, das insbesondere als grobkörniges Pulver und/oder feinkörniges Gut ausgebildet sein kann. Während der Ag­ glomerationsstufe und/oder bevorzugt wenigstens anteilig nach der Ausbildung des agglomerierten Mehrstoff-Compounds wird H₂O2 in dieses Mehrstoff-Agglomerat eingetragen und darin gebunden.
Die Agglomerationsstufe unter Einsatz der Komponenten zu (K1) und (K2) wird bevorzugt unter intermediärer Mitwirkung einer wäßrigen Phase vorgenommen, die in den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wenigstens anteilig aus dem Feststoffgut wieder ausge­ tragen worden ist. Auch der Eintrag des H₂O₂ findet in an sich be­ kannter Weise in technisch wichtigen Ausführungsformen in der Form statt, daß wäßrige Zubereitungen des H₂O₂ in das Mehrstoff-Compound eingetragen werden. Auch hier gilt: der hier eingetragene Wasser­ anteil wird in bevorzugten Ausführungsformen ebenfalls wenigstens anteilsweise wieder durch Trocknung ausgetragen. Im nachfolgenden wird dabei auf die möglichen Technologien der Verwirklichung dieses Prinzips im einzelnen eingegangen. Es wird daraus ersichtlich, daß es besonders bevorzugt sein kann, in einer Vorstufe die wäßrige Agglomeration feinteiliger (K2)-Komponenten in Gegenwart geeigneter Zubereitungsformen der (K1)-Komponente(n) durchzuführen und das so gebildete Mischprodukt einer besonderen Trocknungsstufe zu unterwerfen, die eine nachfolgende durchdringende Imprägnierung des getrockneten Mehrstoff-Compounds mit der wäßrigen H₂O₂-Zubereitung ermöglicht bzw. begünstigt. Diese bevorzugte Trocknungsstufe zur Vorbereitung des nachfolgenden Eintrags von H₂O₂ ist eine Behand­ lung mit überhitztem Wasserdampf, Einzelheiten hierzu siehe im nachfolgenden.
Ein wesentlicher Kern des erfindungsgemäßen Handelns liegt in der zuvor schon dargestellten Konzeption, den als wirkungsvolle H₂O₂- bzw. Peroxo-Stabilisatoren bekannten festen Alkalisilikatverbin­ dungen dadurch eine noch stärkere und insbesondere multifunktionelle Bedeutung zu geben, daß der Mengenanteil der festen Alkalisilikate in den wasserlöslichen Mehrstoff-Compounds substantiell angehoben wird. Das stabilisierende Alkalisilikat wird gleichzeitig "fester Verdünner" im Mehrstoffgemisch und führt damit zu einer räumlichen Distanzierung der zerfallsbedrohten Feststoff­ komponenten mit Peroxo-Struktur. Hierdurch wird nicht nur die sich selbst verstärkende Weiterreaktion bei iniziierter Zersetzung, beispielsweise in einem Percarbonatkristall, verhindert, durch die erfindungsgemäß bevorzugte feindisperse Vermischung von Stabilisa­ tor und Peroxokomponente ist gleichzeitig sichergestellt, daß sehr kleine Teilchen der Peroxokomponente von dem Stabilisator umgeben sind.
Die Multifunktionalität dieser Stabilisatorkomponente auf Basis von Alkalisilikaten erschöpft sich aber nicht in dieser erhöhten Sta­ bilisierungswirkung. Im praktischen Einsatz der Mehrstoff-Compounds kann den jetzt in erhöhten Konzentrationen vorliegenden Alkalisi­ likatverbindungen eigenständige Funktion zukommen, die völlig un­ abhängig von ihrer Stabilisatorwirkung im festen Mehrstoff-Compound zu sehen ist. So kann diesem Alkalisilikat insbesondere auf dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel die Funktion der Wirkstoffkomponente zur Einstellung der gewünschten alkalischen Bereiche in der Waschflotte zukommen. Wichtiger ist eine ganz an­ dere Möglichkeit: Die Alkalisilikate können - insbesondere durch Auswahl geeigneter Modulbereiche (Molverhältnis SiO₂ : M₂O, wobei M = Alkalimetall) - zu aktiven Wirkstoffkomponenten der eingesetzten Wasch- und Reinigungsmittelgemische werden. In Betracht kommt hier insbesondere die Funktion der Alkalisilikate als Waschmittelbuilder und/oder -cobuilder zur Ausbildung und Verstärkung der Waschkraft in Abmischung mit den Tensidverbindungen und den weiteren Kompo­ nenten einer üblichen Wasch- bzw. Reinigungsmittelformulierung.
Ersichtlich wird hier ein für die Multifunktionalität der erfindungsgemäß eingesetzten Komponenten und insbesondere der (K1) Komponente wichtiger Vorteil: Es besteht hier die Möglichkeit der freien Auswahl und optimierten Anpassung der Wertstoffkomponente (K1) an den letztlich beabsichtigten Einsatzzweck des Mehrstoff- Compounds. Bei der Gewinnung der lagerstabilen Trockenform dieses Compounds, die als einfache Agglomeration und Auftrocknung des Mehrstoffgemisches vorgesehen ist, findet keine unerwünschte Ver­ änderung in der chemischen Beschaffenheit gerade der Komponente (K1) - insbesondere im Sinne einer Modul-Verschiebung - statt. Hierin unterscheidet sich die erfindungsgemäße Lehre grundlegend von einem Vorschlag des Standes der Technik zur Herstellung eines Gemisches aus Natriumsilikat und Natriumpercarbonat. Gemäß diesem Vorschlag soll Natriumsilikat mit dem Modul 2 mit wäßriger Kohlen­ säure in Gegenwart von Wasserstoffperoxid zur Umsetzung gebracht werden. Unter Verschiebung des Ausgangsmoduls von 2 auf den End­ modul von 4 im Natriumsilikatanteil des Endproduktes fällt ein Gemisch des entstehenden Natriumpercarbonats mit dem im Modul ab­ gewandelten Natriumsilikatanteil an. Die Lehre der Erfindung ist von einem solchen Zwang bezüglich der Veränderung der chemischen Beschaffenheit der Komponente (K1) frei.
Die Auswahl geeigneter Alkalisilikatverbindungen nach Art und Menge in den erfindungsgemäßen Mehrstoff-Coumpounds kann durch fachtech­ nische Überlegungen zum beabsichtigten Einsatzzweck, insbesondere zur Verwendung der Alkalisilikate als Waschmittelbuilder und/oder -cobuilder, bestimmt werden. Insoweit wird auf das allgemeine Fachwissen verwiesen, wobei im nachfolgenden nur auszugsweise eine Reihe wichtiger Gesichtspunkte besonders herausgestellt werden.
Besonders geeignete Alkalisilikate sind entsprechende Verbindungen des Natriums und/oder des Kaliums. Verbindungen des Natriums kann besondere Bedeutung zukommen, insbesondere auf dem Gebiet heute handelsüblicher Wasch- und Reinigungsmittel. Der Modul - d. h. das Molverhältnis von SiO₂ zu M₂O, wobei M hier Alkalimetall, insbe­ sondere also Natrium und/oder Kalium bedeutet - kann aus dem Ge­ sichtspunkt der Stabilisierung innerhalb eines sehr breiten Be­ reiches gewählt werden. Diese Tatsache leitet sich daraus ab, daß als Stabilisatoren für beispielsweise Percarbonat ja nicht nur Al­ kalimetallsilikate vorbeschrieben sind, der Stand der Technik sieht auch die Verwendung von hochdisperser Kieselsäure als solcher zum Stabilisieren von Natriumpercarbonat vor, siehe hierzu beispiels­ weise die DE-A 27 48 783. Nach den Angaben dieser Druckschrift kommt es dabei auf der Oberfläche der Percarbonatteilchen zu einer Natriumsilikatbildung und damit zum stabilisierenden Effekt.
Erfindungsgemäß geeignete Alkalisilikate entsprechen somit bei­ spielsweise dem Modulbereich von etwa 0,8 bis 10. Wird nicht nur die Stabilisierungswirkung des Alkalisilikats in die Betrachtungen einbezogen, sondern stellt die technische Lehre es insbesondere auch auf die sekundäre Wirkung dieser Stabilisatoren in der zum Einsatz kommenden wäßrigen Flotte ab, dann sind hier Zusatzüberle­ gungen zweckmäßig. So ist bekannt, daß für das Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel Alkalisilikate des Modulbereiches von etwa 1 bis 4 besondere Bedeutung haben, so daß diese Verbindungen die be­ vorzugten Stabilisatoren werden, wenn die Mehrstoff-Compounds auf dem angegebenen Sachgebiet Anwendung finden sollen. Innerhalb die­ ses Bereiches können Modulwerte von etwa 1,2 bis 3,8 und bevorzugt von etwa 1,5 bis 3,0 besondere Bedeutung haben, wobei in Wasch- und Reinigungsmitteln häufig Modulwerten im Bereich von 1,7 bis 2,7 große praktische Bedeutung zukommt. Für die erfindungsgemäße Lehre gilt, daß diesen sekundären Anforderungen an die Funktionsfähigkeit des Alkalisilikats im letztlich geforderten Einsatz in der Regel bedenkenlos entsprochen werden kann, ohne die Vorteile der verbes­ serten Stabilisierung der zersetzungsbedrohten Peroxoverbindungen zu gefährden.
Diese erste Zielvorstellung des erfindungsgemäßen Handelns der Stabilisierung der Mehrstoff-Compounds gegen den unerwünschten Zerfall der Peroxoverbindungen beeinflußt die Mindestmengen an Al­ kalisilikaten im Mehrstoff-Compound. Die einzusetzende Menge liegt deutlich über den im Stand der Technik empfohlenen Höchstwerten von etwa 1 Gew.-% und liegt bevorzugt bei unteren Grenzwerten von we­ nigstens 3-5 Gew.-% und insbesondere bei wenigstens etwa 10 Gew.-% an Alkalisilikat bezogen auf die Summe der Mengenanteile von (K1) - die Alkalisilikatverbindung(en) - und die im nachfolgenden noch im einzelnen zu diskutierenden Komponenten (K2) - die in Abmischung mit (K1) eingesetzten weiteren Feststoffkomponenten. Weiterhin be­ vorzugte untere Grenzwerte für den Mengenanteil an (K1) - wiederum bezogen auf die Summe (K1) + (K2) - liegen bei wenigstens etwa 15 Gew.-% und insbesondere bei wenigstens 25 Gew.-%.
Zusammen mit den festen Alkalisilikatverbindungen (K1) sieht die Erfindung die Mitverwendung einer oder mehrerer weiterer feintei­ liger Feststoffkomponente(n) vor, die in der erfindungsgemäßen De­ finition mit (K2) bezeichnet werden. Vertreter dieser (K2)-Komponente können anorganische und/oder organische Verbin­ dungen und insbesondere entsprechende wasserlösliche Salze sein. Geeignet sind dabei insbesondere solche Verbindungen, die zur Bin­ dung von H₂O₂ und gegebenenfalls H₂O befähigt sind. Ein hier ent­ scheidendes Element für das erfindungsgemäße Handeln liegt darin, daß diese (K2)-Vertreter ihrerseits nicht zur Ausbildung von H₂O₂-Komplexverbindungen erhöhter Stabilität befähigt sein müssen. Die bloße Befähigung zur Anlagerung von H₂O₂ auch ohne besondere Stabilitätserfordernisse bestimmt bereits die Auswahl bevorzugter Komponenten der Klasse (K2). Auch hier wird der Sachverhalt aus der Modellvorstellung verständlich, die der erfindungsgemäßen Konzep­ tion zugrundeliegt: Die Komponenten (K2) liegen in sehr feiner Verteilung in dem als Stabilisator und Verdünnungsmittel dienenden Alkalisilikat - der Komponente (K1) - vor. Wird in der im nachfol­ genden noch zu schildernden Weise Wasserstoffperoxid in das Misch­ produkt eingetragen, dann können diese (K2)-Komponenten gewisser­ maßen als Fänger für das H₂O₂ dienen und diese unter Normalbedin­ gungen an sich flüssige Komponente in-situ fixieren und damit die Feststoffeigenschaften sicherstellen. Bekannt ist, daß zahlreiche Vertreter anorganischer und/oder organischer Salze zu einer solchen Fixierung nicht nur von beispielsweise Kristallwasser befähigt sind, sondern auch das H₂O₂-Molekül in einen Strukturverband fest­ legen können. Insoweit kommt der Definition der (K2)-Komponenten eine große Breite zu.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien aus dem Bereich anorga­ nischer Salze benannt die Carbonate, Bicarbonate, Sulfate, Haloge­ nide, Borate, Phosphate und/oder Polyphosphate. Diese Salze werden zweckmäßigerweise ebenfalls als Alkalisalze und dabei insbesondere als Natrium- und/oder Kaliumsalze als Komponente (K2) in die erfindungsgemäßen Mehrstoff-Compounds eingearbeitet. Der eingangs zitierte druckschriftliche Stand der Technik belegt, daß alle diese Komponenten auch zur Anlagerung von H₂O₂-Molekülen befähigt sind, so daß damit die Fixierung dieser bei Raumtemperatur flüssigen Verbindung in den Feststoffverbund sichergestellt ist. In diesem Zusammenhang gilt die folgende Zusatzüberlegung: Selbst die Alka­ lisilikate zu (K1) sollten - insbesondere unter den nachfolgend noch im einzelnen geschilderten Bedingungen für ihre Zustandsform - befähigt sein, H₂O₂-Anteile in ihre Feststoffstruktur einzulagern. Insbesondere dürfte das für übertrocknete, gleichwohl aber wasserlösliche Formen der Alkalisilikate in Ketten- beziehungsweise Bandstruktur und/oder Flächenstruktur gelten, die in der Fachspra­ che bekanntlich auch als sogenannte Q2- beziehungsweise Q3-Formen bezeichnet werden. Es liegt also durchaus im Rahmen der Erfindung, daß wenigstens Anteile des in das Mehrstoff-Compound einzulagernden Wasserstoffperoxids auch in der Alkalisilikat-(K1)-Komponente ein­ gelagert sind. Gleichwohl kommt der Mitverwendung der (K2)-Mischungskomponenten erfindungswesentliche Bedeutung zu. Sie bilden in bevorzugten nachfolgend noch geschilderten Ausführungs­ formen die Grundlage für eine physikalische Ausgestaltung des auf­ getrockneten Gutes mit mikroporöser Gutstruktur und dementsprechend vergleichsweise großer BET-Oberfläche und großem kumulativem Vo­ lumen.
Neben oder anstelle der zuvor im einzelnen aufgezählten anorga­ nischen Salze können organische (K2)-Komponenten in Abmischung mit dem Alkalisilikat zum Einsatz kommen. Auch hier gilt wie bei den zuvor genannten anorganischen Salzen, daß die organischen Fänger­ komponenten bevorzugt wasserlöslich und insbesondere zur Einbindung des H₂O₂-Moleküls befähigt sein sollen. In Betracht kommen als Vertreter für solche organischen (K2)-Verbindungen insbesondere Alkalisalze von niederen Carbonsäuren, wobei entsprechende Alkali­ salze von niederen polyfunktionellen Carbonsäuren besonders bevor­ zugt sind. Auch hier sind die bevorzugt eingesetzten Alkalisalze entsprechende Verbindungen des Natriums und/oder Kaliums. Beispiele für bevorzugte polyfunktionelle Carbonsäuren sind Citronensäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Amionocarbonsäuren und/oder Nitrilotriessigsäure. Neben oder an­ stelle solcher monomerer Salze können aber auch entsprechende oligomere und/oder polymere Polycarboxylate vorliegen, wie sie als sogenannte Cobuilderkomponenten in heutigen Waschmittelformulie­ rungen in großem Umfang eingesetzt werden. Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen). Geeignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Besonders geeignet können Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure sein, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allge­ meinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000 und insbesondere 50 000 bis 100 000. Besonders bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Terpolymere, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylal­ kohol beziehungsweise Vinylalkohol-Derivate oder die als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate enthalten.
In einer wichtigen Ausführungsform werden als (K2)-Komponente(n) Mischungen von mehreren "Fänger-Substanzen" der angegebenen Art eingesetzt. Hier kann für die spezielle Auswahl solcher (K2)-Gemische wieder das allgemeine Fachwissen für die Bedingungen des praktischen Einsatzes der Mehrstoff-Compounds, zum Beispiel im Wasch- beziehungsweise Reinigungsmittel, entscheidend sein. An ei­ nem Beispiel wird das sofort verständlich:
Der (K1)-Komponente auf Basis Alkalisilikat kann im fertigen Waschmittel die Hauptbuilderfunktion zukommen, die aber üblicher­ weise die Mitverwendung einer Cobuilderkomponente fordert, um zur gewünschten Waschkraftverstärkung zu kommen. Bekannte Cobuilder sind organische polyfunktionelle Carboxylatverbindungen, sei es in der Form niedermolekularer polyfunktioneller Carbonsäuresalze, insbesondere der Citrate, sei es in der Form der zuvor beschrie­ benen Oligo- beziehungsweise Polycarboxylate. Aus weiterführenden anwendungstechnischen Gründen kann gleichzeitig aber die Mitver­ wendung von Soda und/oder Natriumsulfat in dem Mehrkomponenten- Compound gewünscht werden. Die Erfindung ermöglicht beliebige Kom­ binationen, wie sie letztendlich von der Fachwelt gefordert werden, ohne das erfindungsgemäße Prinzip zu verlassen. Als "Fänger-Sub­ stanzen" für wenigstens einen Anteil des H₂O₂ dienen dann im Mehrkomponenten-Compound die in Mischung vorliegenden anorganischen und organischen (K2)-Komponenten. Das als (K1)-Komponente einge­ setzte Alkalisilikat wirkt als Stabilisator und gleichzeitig als Feststoffverdünner für die (K2)-Fängersubstanzen. Im praktischen Einsatz kommt jeder Mischungskomponente die ihr zugedachte Funk­ tionalität zu, beziehungsweise wird dann von ihr ausgefüllt.
Auch für den Mengenanteil der (K2)-Komponenten gilt, daß bevorzugte Untergrenzen vorliegen, wobei sich diese nachfolgenden Zahlenan­ gaben wiederum auf die Summe von (K1) + (K2) beziehen. Im einzelnen gilt: Vorzugsweise liegen die (K2)-Komponenten in ihrer Gesamtheit in Mengen von wenigstens etwa 5 Gew.-% und insbesondere von wenig­ stens etwa 10 Gew.-% vor. Es kann zweckmäßig sein, daß der Anteil an (K2)-Komponente(n) wenigstens 15 Gew.-% und vorzugsweise wenig­ stens 20 Gew.-% - jeweils bezogen auf die Summe (K1) + (K2) - aus­ macht.
Für die Abmischungen von (K1) und (K2) gilt damit, daß bevorzugte Obergrenzen für den Mengenanteil an (K1) bei etwa 95 Gew.-% und vorzugsweise bei 90 Gew.-% liegen. Besonders zweckmäßig können Mengen der (K1)-Komponente im Bereich von etwa 25 bis 80 Gew.-% sein. Hieraus leitet sich für die bevorzugte Obergrenze für den Mengenanteil (K2) der Zahlenwert von etwa 75 Gew.-% ab. Im allge­ meinen werden Mengen an (K2)-Komponente(n) im Bereich von etwa 15 bis 60 Gew.-% besonders zweckmäßig sein. Bevorzugt ist dabei wei­ terhin, daß auch die (K2)-Anteile wenigstens weitgehend wasserfrei aufgetrocknet und von beispielsweise als Kristallwasser gebundenen Wasseranteilen befreit sind.
In diesem Zusammenhang können erfindungsgemäß zwei Ausführungs­ formen unterschieden werden:
In einer ersten Ausführungsform beträgt der Mengenanteil (K1) im Mehrstoff-Compound höchstens etwa 50 Gew.-% und vorzugsweise nicht mehr als etwa 35-40 Gew.-%, bei gleichzeitig erhöhtem Anteil an H₂O₂-Bindern (K2). Hier kann dann dieser Anteil (K2) beispielsweise bis zu 75-80 Gew.-% betragen. In dieser Ausführungsform lassen sich vergleichsweise große Mengen an H₂O₂ in dem Mehrstoff-Compound la­ gern und - durch die innige Abmischung mit den Komponenten zu (K1) wirkungsvoll stabilisieren -. Diese Komponente(n) (K1) liegt gleichwohl noch in gegenüber dem Stand der Technik bedeutend er­ höhter Konzentration vor und kann beispielsweise im Rahmen der Textilwäsche ihrer Eigenfunktion wirkungsvoll entsprechen.
In der anderen der hier angesprochenen Ausführungsformen liegt der Mengenanteil (K1) oberhalb 50 Gew.-%. Hier ist dann insbesondere die Möglichkeit zur Ausbildung eines multifunktionellen Mehrstoff-Compounds im Sinn einer Builder/Bleiche für Textilwasch­ mittel gegeben.
Mehrstoffkomponenten der erfindungsgemäßen Art sind zur Aufnahme und Fixierung von gegebenenfalls beträchtlichen Mengen an H₂O₂ be­ fähigt. Es wird im nachfolgenden noch im einzelnen geschildert werden, daß dieses Peroxid entweder bei der Agglomeration und Auf­ trocknung des Mehrkomponentengemisches und/oder auch nachträglich in das Mehrstoff-Compound eingetragen werden kann. Im fertigen Compound beträgt der Gehalt an fixiertem H₂O₂ und/oder dessen ins­ besondere in-situ entstehenden Folgeprodukten wenigstens etwa 0,2 bis 0,3 Gew.-% und vorzugsweise wenigstens etwa 0,5 Gew.-%. Wichtig sind höhere Gehalte an H₂O₂, die dann beispielsweise bei wenigstens etwa 1 Gew.-% und insbesondere bei wenigstens etwa 3 Gew.-% liegen. Je nach der Beschaffenheit der Feststoffmischung aus (K1) und (K2)-Komponenten können beträchtliche Anteile an H₂O₂ lagerstabil in das Gut eingelagert werden, so daß weiterhin bevorzugte Unter­ grenzen für den H₂O₂-Gehalt bei beispielsweise wenigstens 5 Gew.-%, bei wenigstens 7 oder 8 Gew.-%, oder bei wenigstens 10 Gew.-%, ge­ gebenenfalls aber auch deutlich höher, zum Beispiel bei 15 oder auch 20 Gew.-%, liegen können. In diesem Zusammenhang gelten die nachfolgenden weiteren Überlegungen, die einen weiteren beträcht­ lichen Freiheitsgrad für das erfindungsgemäße Handeln aufzeigen:
Die als "Fänger-Substanzen" eingesetzten (K2)-Komponenten werden in der erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform frei von H₂O₂-Anteilen in das aufzutrocknende Stoffgemisch eingebracht. Das Wasserstoffperoxid wird als getrennte Komponente im Rahmen der Auftrocknung und/oder nachträglich zugegeben und in das Mehrstoff-Compound eingearbeitet. Es besteht jetzt praktisch Frei­ heit in der Wahl der Menge an Wasserstoffperoxid bis zur maximalen Beladbarkeit beziehungsweise Fixierbarkeit dieser Komponente im Mehrstoff-Compound. Es können also praktisch beliebige Prozentsätze der zur Verfügung stehenden Kapazität des Mehrstoff-Compounds mit dem Wasserstoffperoxid mittels seiner Fixierung im Compound ausgenutzt werden. Hieraus wird sofort ein weiterer wichtiger Vor­ teil für das erfindungsgemäße Handeln verständlich:
Die (K2)-Fänger-Substanzen sind ja nicht nur zur Fixierung von H₂O₂ befähigt, sie sind insbesondere zur Bindung von Wasser - sei es in Komplexform, sei es als Kristallwasser oder als bloße Anlagerungsverbindung - in der Lage. Hieraus leiten sich im Zusam­ menhang mit der zuvor gebrachten Überlegung wichtige Vorteile für die Erfindung ab: Die insgesamt zur Fixierung freistehende Kapazi­ tät der (K2)-Substanzen kann anteilsweise zur Fixierung von H₂O₂-Molekülen, gewünschtenfalls anteilsweise darüber hinaus aber auch zur Fixierung von Wassermolekülen eingesetzt werden. Es be­ steht damit die Möglichkeit der Coexistenz dieser zwei Komponenten im Mehrstoff-Compound, wobei insbesondere hier ja noch zusätzlich die Fähigkeit des Alkalisilikates - der (K1)-Komponente - zu be­ rücksichtigen ist, seinerseits Wasser in seine Molekülstruktur aufzunehmen und hier zu fixieren. In der im nachfolgenden noch im einzelnen geschilderten bevorzugten Ausführungsform, diese (K1)-Komponente in der Form eines übertrockneten und dementspre­ chend stark verringerte Restwasseranteile enthaltenden Gutes ein­ zusetzen, erschließt sich damit die Möglichkeit, im praktischen Eintrag des Wasserstoffperoxids mit handelsüblichen wäßrigen Per­ oxidlösungen zu arbeiten, ohne damit die Lagerstabilität des fer­ tigen peroxidhaltigen Mehrstoff-Compounds zu gefährden. Der im Rahmen dieses Peroxideintrags mit eingebrachte Wasseranteil kann gewünschtenfalls wenigstens sehr weitgehend durch die Trocknung wieder ausgetragen werden, es kann aber durchaus tolerierbar sein, nicht unbeträchtliche Wasseranteile neben dem Wasserstoffperoxid im Gut zu belassen, ohne damit notwendigerweise Instabilität bezüglich des Peroxidanteiles auszulösen.
Zusammen mit diesen neuen Elementen der Erfindung kann von dem Fachwissen zur Optimierung der Peroxidstabilisierung im hier be­ troffenen Gebiet Gebrauch gemacht werden. Ohne Anspruch auf Voll­ ständigkeit seien einige wichtige Gesichtspunkte herausgegriffen:
Auch für die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Mehrstoff-Compounds gilt, daß katalytisch aktive Reststoffe, insbesondere entsprechende Schwermetallspuren, soweit wie möglich auszuschließen und/oder durch zusätzliche Komplexierung beziehungsweise Maskierung so zu binden sind, daß sie ihre katalytische Aktivität verlieren. Auch erfindungsgemäß kann es dementsprechend bevorzugt sein mit nicht mehr als wenigen ppm, im allgemeinen nicht mehr als 2 bis 5 ppm an insbesondere Eisen im aufzutrocknenden Gut zu arbeiten.
Die Mitverwendung zusätzlicher Stabilisierungsmittel erschließt den breiten Bereich geeigneter Komponenten, der in der eingangs zi­ tierten Literatur mit einzelnen Vertreter aufgezählt ist. Besondere Bedeutung kann hier der an sich bekannten Maßnahme zukommen, die wäßrige Peroxidlösung wenigstens zur Arbeitsstufe des Eintrages in das Mehrstoff-Compound durch Mitverwendung wasserlöslicher Stabi­ lisatoren in geringen Konzentrationen zu stabilisieren. In Betracht kommen hier insbesondere die wasserlöslichen Magnesiumsalze wie Magnesiumsulfat, Magnesiumhalogenid und vergleichbare Verbindungen. Geeignete organische Stabilisatoren sind insbesondere Komplexbild­ ner, wobei lediglich als Beispiele benannt seien: Salze von Polyphoshonsäuren, insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure (DETPMP) oder Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure (EDTMP). Weitere Beispiele sind: Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Nitrilotriessigsäure (NTA) oder die in den DE 22 34 135, DE 31 25 638 und EP 0442 549 im einzelnen benannten Stabilisatoren. Die Menge dieser vorbe­ kannten Stabilisatorkomponenten liegt in dem üblichen Bereich, d. h. bei vergleichsweise sehr geringen Mengen bezogen auf die Wertstoffe des erfindungsgemäßen Mehrkomponenten-Compounds. Im allgemeinen liegen die mitverwendeten Stabilisatoren des Standes der Technik bei höchstens etwa 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mehrstoff-Compounds. Weiterführende Angaben zu auch erfindungsgemäß geeigneten Komplexbildnern für Schwermetalle finden sich in der einschlägigen Fachliteratur, z. B. Dr. L. Hartinger "Taschenbuch der Abwasserbehandlung für die metallverarbeitende Industrie", Bd.1: Chemie, Kapitel 3.7.5 "Metallausfällung" und Kapitel 4.5 "Metall­ komplexverbindungen", Carl Hanser Verlag München Wien 1976 sowie "Lehr- und Handbuch der ABWASSERTECHNIK", 3. Auflage, Bd.VII, Ka­ pitel 8.2.2 "Neutralisation und Metallausfällung", Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften Berlin.
Beim Einsatz der Schwermetall-Maskierungsmittel kann es in einer bevorzugten Ausführungsform zweckmäßig sein, diese Stabilisatoren in die mit zu hohen Gehalten an Schwermetallen belasteten Kompo­ nenten beziehungsweise Mehrkomponentengemische einzuarbeiten, bevor die Beladung der Mehrstoffmischung mit dem wäßrigen H₂O₂ erfolgt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß zu hohe Gehalte an Schwermetallresten so weitgehend inaktiviert werden, daß eine un­ erwünschte Katalyse der H₂O₂-Zersetzung verhindert wird. Neben oder anstelle einer solchen Vorbehandlung des schwermetallhaltigen Gutes mit den Stabilisatoren beziehungsweise Maskierungsmitteln kann es wünschenswert sein, geringe Anteile entsprechender Stabilisatoren beziehungsweise Maskierungsmittel auch den wäßrigen H₂O₂-Lösungen zuzugeben, die in das Mehrstoff-Compound im Rahmen seiner Auftrock­ nung oder im Rahmen eines getrennten nachträglichen Beladungs­ schrittes eingearbeitet werden.
Für eine großtechnische Herstellung von Mehrstoff-Compounds im erfindungsgemäßen Sinne ist insbesondere die Mischungskomponente (K1) als Problemkomponente anzusehen. Die großtechnische Herstel­ lung von Wasserglas führt in aller Regel zu Schwermetallverunrei­ nigungen in Bereichen, die deutlich oberhalb der aus Stabilitäts­ gründen zuvor angegebenen Grenzwerte liegen. So ist beispielsweise davon auszugehen, daß beim Arbeiten mit großtechnisch gewonnenen wäßrigen Alkalisilikatlösungen, insbesondere entsprechenden Was­ serglaslösungen des Modulbereiches für Wasch- und Reinigungsmittel, in aller Regel (K1)-Komponenten mit einem doch beträchtlichen Ge­ halt an Schwermetallverunreinigungen vorliegen. So kann hier bei­ spielsweise schon der Gehalt an unerwünschtem Eisen im Bereich oberhalb 50 ppm und insbesondere im Bereich von 100-250 ppm - be­ zogen auf festes Alkalisilikat - gegeben sein. In einer besonders wichtigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre eröffnet sich jedoch die Möglichkeit, auch solche vergleichsweise stark mit Schwermetallspuren verunreinigten Einsatzmaterialien zur Herstel­ lung wirkungsvoll stabilisierter Mehrstoff-Compounds im erfindungsgemäßen Sinne einzusetzen. Hier hat sich die folgende Arbeitsweise als zweckmäßig erwiesen:
Die mit Schwermetallanteilen verunreinigte Alkalimetallsilikatkom­ ponente (K1) wird in Form einer wäßrigen Lösung in einer Vorstufe mit dem jeweils gewählten Stabilisator bzw. Stabilisatorgemisch versetzt, intensiv vermischt und bei Raumtemperatur oder auch er­ höhten Temperaturen für einen Zeitraum von wenigstens etwa 10-15 Minuten zur Abreaktion gebracht. Besonders geeignet kann die Abre­ aktion der Schwermetallverunreinigungen in der Alkalimetallsili­ katlösung mit den zugesetzten Stabilisatoren im Bereich der Raum­ temperatur bei Reaktionszeiten im Stundenbereich liegen. Als Sta­ bilisatoren eignen sich insbesondere die zuvor genannten Verbin­ dungen von der Art des HEDP und der damit im Zusammenhang genannten verwandten Substanzen mit der Befähigung zur Komplexbildung mit den Schwermetallanteilen.
Erst nach dieser getrennt in einer Vorstufe durchgeführten Inertisierung der (K1)-Komponente wird deren Abmischung mit den Fängersubstanzen zu (K2) vorgenommen. Dabei kann in einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform die Agglome­ ration der in feinteiliger Form zugegebenen Fängerkomponenten zu (K2) unter Einsatz der so vorbehandelten und stabilisierten wäß­ rigen Alkalisilikatlösung als Bindemedium erfolgen. Aus dem so ge­ bildeten Agglomerat wird dann durch wenigstens anteilsweise Auf­ trocknung das Träger-Compound gebildet, das in einer nachfolgenden Arbeitsstufe mit H₂O₂ beladen werden kann. Einzelheiten dazu werden im nachfolgenden noch gegeben.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zubereitungsformen der Feststoffgemische und deren Beladung mit dem Wasserstoffperoxid wird durch den übergeordneten Gedanken gesteuert, die (K1)- und die (K2)-Komponenten in eine möglichst innige Abmischung zu bringen. Hierzu kann es besonders zweckmäßig sein, in der zuvor beschrie­ benen Arbeitsweise vorzugehen: feinteilige, aber feste Komponenten zu (K2) werden mit wäßrigen Zubereitungen der Komponente(n) zu (K1) unter gleichzeitiger intensiver Vermischung agglomeriert und in dieser Form aufgetrocknet und damit in die Feststoffphase über­ führt. Insbesondere kann durch die freie Wahl der Komponenten zu (K1) und (K2) nach Art und Menge die optimale Abstimmung der im Fertigprodukt gewünschten Funktionen erfolgen.
Die Agglomeration kann in an sich bekannter Weise erfolgen, ver­ wiesen wird beispielsweise auf die einschlägige Fachliteratur.
Das feinteilige Feststoffgut - insbesondere die Komponenten zu (K2) - kann mit mittleren Teilchengrößen im Bereich von beispielsweise 0,1 bis 1,5 mm und insbesondere mit mittleren Teilchengrößen im Bereich von 0,2 bis 0,8 mm eingesetzt werden. Ein besonders geeigneter Bereich für mittlere Teilchengrößen dieser Feststoff­ komponenten kann bei 0,2 bis 0,5 mm und insbesondere bei etwa 0,2 bis 0,4 mm liegen. Entsprechende Zahlenbereiche gelten für den Fall, daß auch die Komponenten zu (K1) wenigstens anteilsweise als Feststoffe dem Agglomerationsverfahren zugeführt werden.
Wie bereits zuvor angedeutet, liegt allerdings eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in der folgenden Ausgestaltung: Die Ausbildung des Mehrstoff-Compounds erfolgt in einer ersten Verfahrensstufe durch Naßagglomeration der in feinteiliger Fest­ stofform eingesetzten Komponenten zu (K2), wobei als Flüssigphase eine insbesondere wäßrige Zubereitung - Lösung und gegebenenfalls Dispersion - von (K1)-Komponenten eingesetzt wird. Insbesondere die Mischungsverhältnisse von (K2) zu (K1) bestimmen hier auch die je­ weiligen Angebotsformen. Insbesondere bei der Herstellung von Mehrstoff-Compounds mit hohen Gehalten an (K1)-Komponenten kann deren anteilige Mitverwendung als Feststoffpartikel im Naßagglome­ rationsprozeß sinnvoll sein.
Das primär anfallende Naßagglomerat wird in bevorzugten Ausfüh­ rungsformen der Erfindung vor dem Eintrag von Wasserstoffperoxid einem Trocknungsverfahren unterworfen. Geeignet sind hier grund­ sätzlich alle Trocknungstechniken, insbesondere entsprechende Ver­ fahren unter Einsatz einer Heißgasphase als Trocknungsmedium. Die Verwendung von heißer Luft und/oder heißen Inertgasen kann hier besonders zweckmäßig sein, um unerwünschte Abreaktionen der Kompo­ nente(n) zu (K1) mit CO₂-Anteilen des Trocknungsgases auszuschlie­ ßen.
Der Einsatz von Heißgasphasen kann wichtig insbesondere im Zusam­ menhang mit der folgenden Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lehre sein: In bevorzugten Mehrstoff-Compounds der Erfindung liegt die (K1)-Komponente (Alkalisilikat) mit einem Restwassergehalt vor, der deutlich unter den Gleichgewichtswassergehalt des jeweiligen Materials abgesenkt ist. Der Wassergehalt eines typischen Wasser­ glases mit Modulwerten im Bereich von etwa 2 bis 3,7 liegt bei den üblichen Auftrocknungsverfahren im Bereich von etwa 18 bis 20 Gew.-%. Erfindungsgemäß kann es wünschenswert sein, diesen Wassergehalt unter den Grenzwert von 18 Gew.-% und insbesondere auf einen Grenzwert von höchstens 15 Gew.-% abzusenken. Eine weiterführende Absenkung des Restwassers in den Bereich deutlich übertrockneter Wassergläser kann wünschenswert sein. So liegt in bevorzugten Aus­ führungsformen der Restwassergehalt der (K1)-Komponente im Bereich von etwa 3 bis 12 Gew.-% und insbesondere im Bereich von etwa 5 bis 10 Gew.-% - Gew.-% jeweils bezogen auf die (K1)-Komponente. Das Alkalisilikat ist insbesondere röntgenamorph. Verfahren zur Her­ stellung solcher übertrockneter Natriumdisilikate sind beispiels­ weise beschrieben in der EP-A-0 444 415. Geschildert wird dort die Herstellung eines als Gerüststoff in Waschmitteln einzusetzenden amorphen Natriumdisilikates mit Wassergehalten von 0,3 bis 6 Gew.-%. Die Herstellung dieser hochentwässerten amorphen Disilikate erfolgt in einem Mehrstufenverfahren, das zunächst die Herstellung eines pulverförmigen amorphen Materials mit einem Wassergehalt von 15 bis 23 Gew.-% vorsieht. Dieses Material wird nachfolgend bei Temperaturen von 250 bis 500°C mit Rauchgas im Gegenstrom behan­ delt. Das so aufbereitete Material wird dann zerkleinert.
Auch im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre kann an derartige Auf­ trocknungsmechanismen gedacht werden. Es hat sich allerdings ge­ zeigt, daß besonders brauchbare Ergebnisse dann erhalten werden, wenn in bestimmten, nachfolgend noch geschilderten Arbeitsschritten als Trocknungsgas und/oder als Schutzgas eine ganz bestimmte Ar­ beitshilfe eingesetzt wird, nämlich überhitzter Wasserdampf. Gerade diese Verwendung des überhitzten Wasserdampfes als Trocknungs- und/oder Schutzgas zur Auftrocknung der erfindungsgemäß zusammen­ gesetzten Mehrstoffgemische bringt vielgestaltige Vorteile mit sich. Hier sei zunächst nur auf die wichtigsten Elemente verwiesen:
Das Arbeiten mit überhitztem Wasserdampf wird in der Regel unter Kreislaufführung des Wasserdampfes und damit unter Ausschluß von Fremdgasen, insbesondere unter Ausschluß von Kohlendioxid, durch­ geführt. Für die Auftrocknung von Alkalisilikatverbindungen sind damit beträchtliche Vorteile, insbesondere bezüglich der Einstel­ lung hoher Löslichkeiten verbunden. Die Anmelderin beschreibt in ihren parallelen deutschen Patentanmeldungen P 44 06 591.4 und P 44 06 592.2 den Einsatz der an sich bekannten Verfahrensmethodik der Heißdampftrocknung auf das Auftrocknen von wäßrigen Lösungen von Alkalisilikatverbindungen und von Abmischungen solcher Alkali­ silikate mit anorganischen und/oder organischen Salzen, die im Sinne der erfindungsgemäßen Definition als (K2)-Komponenten ausge­ bildet sein können. Die Offenbarung dieser beiden parallelen Schutzrechtsanmeldungen wird hiermit ausdrücklich auch zum Offen­ barungsinhalt der vorliegenden Anmeldung gemacht. Zur Vervollstän­ digkeit der Erfindungsoffenbarung sei kurz zusammengefaßt:
Ein entscheidender Kerngedanke liegt in der Anwendung des Prinzips der Trocknung, insbesondere der Sprüh- und/oder Wirbelschicht­ trocknung, wäßriger Zubereitungen von Wertstoffen und Wertstoffgemischen mit überhitztem Wasserdampf als Heißgasstrom zur Zuführung der Verdampfungsenergie in das zu trocknende Gut und der gleichzeitigen Aufnahme des verdampften Wasseranteiles in dem Strom des überhitzten Wasserdampfes und Abführung dieses verdampften Wasseranteiles zusammen mit dem aus der Trocknungszone abgezogenen überhitzten Wasserdampfstrom. Der ausgetragene Wasseranteil wird kondensiert und aufgearbeitet, während der Rest des überhitzten Dampfes im geschlossenen Kreislauf in die Trocknungszone zurückgeführt wird, nachdem ihm der durch die Trocknung entnommene Energiebetrag wieder zugeführt worden ist.
Die Anmelderin beschreibt dieses Arbeitsprinzip der Trocknung, insbesondere von Wertstoffen und Wertstoffgemischen aus dem Gebiet der Netz-, Wasch- und Reinigungsmittel, in einer Reihe veröffent­ lichter Druckschriften und älterer Anmeldungen. Das dort offenbarte Prinzip der Heißdampftrocknung wird hiermit ausdrücklich auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindungsoffenbarung gemacht. Ver­ wiesen wird hier insbesondere auf die nachfolgenden Druckschriften: DE-A 40 30 688 sowie die weiterführenden Veröffentlichungen gemäß DE-A 42 04 035; 42 04 090; 42 06 050; 42 06 521; 42 06 495; 42 08 773; 42 09 432 und 42 34 376.
Das geschlossene Kreislaufsystem des überhitzten Wasserdampfes er­ möglicht die CO₂-freie Auftrocknung und vermeidet damit uner­ wünschte Sekundärreaktionen im zu trocknenden Gut. Die Bedingungen der Auftrocknung können bezüglich des Restwassergehaltes beliebig gesteuert werden. Insbesondere ist die Abführung von Wasser unter gleichzeitiger Kondensation der Kieselsäurereste zu Oligomer- und/oder Polymerverbindungen möglich. Dabei können praktisch be­ liebige Grade der Übertrocknung im Silikatmaterial eingestellt werden, ohne die spontane und leichte Löslichkeit des aufgetrock­ neten Produktes in Wasser nachteilig zu beeinträchtigen. Unter Be­ rücksichtigung der Tendenz des Kieselsäurerestes zur dreidimensio­ nalen Vernetzung und damit zur Ausbildung schwerlöslicher bis un­ löslicher Anteile im Trockengut liegt hier ein ganz entscheidender Vorteil für den Einsatz des überhitzten Wasserdampfes als Trock­ nungsmedium. Weiterhin gilt: Das primäre Trockengut fällt in Form eines freifließenden körnigen Materials beträchtlicher Schüttge­ wichte an, gleichwohl besitzt dieses Trockengut zur Belegung mit weiteren Wert- und/oder Hilfsstoffen geeignete BET-Oberflächen, die weit über die rechnerisch zu ermittelnden Außenhüllen der Korn­ struktur hinausgehen. Grund ist, daß hier als primäres Trockengut ein Material mit mikroporöser saugfähiger Gutinnenstruktur anfällt, die in einem nachfolgenden Arbeitsschritt mit hinreichend fließfä­ higen Komponenten gefüllt werden kann. Es ist sofort verständlich, daß ein Material solcher Beschaffenheit für die nachträgliche Um­ setzung mit wäßrigen Peroxidlösungen besonders gut geeignet sein muß. Auch für das Auflöseverhalten des erfindungsgemäßen Trocken­ gutes ist diese mikroporöse Innenstruktur von mitentscheidender Bedeutung. Wichtig ist sie schließlich auch für eine im nachfol­ genden noch zu schildernde Ausführungsform, die eine weiterführende Belegung der Kornstruktur mit Hüllschichten vorsieht.
Eine der wichtigsten Ausführungsformen für die Gewinnung der erfindungsgemäßen Mehrstoff-Compounds liegt in der Anwendung dieses Verfahrensprinzips der Trocknung unter Einsatz von überhitztem Wasserdampf als Heißgasphase. Hier können allerdings wiederum 2 alternativ oder auch in Kombination miteinander einsetzbare Ver­ fahren unterschieden werden:
Die erste Ausführungsform sieht vor, alle Bestandteile des fertigen Mehrstoff-Compounds im Rahmen eines Materialdurchganges durch Ag­ glomeration miteinander zu vereinigen und aufzutrocknen. Dabei können die Bestandteile in Abmischung miteinander, aber auch we­ nigstens anteilsweise in voneinander getrennten Strömen der Trock­ nungszone zugeführt und hier im Rahmen des Auftrocknungsprozesses miteinander vereinigt werden.
In einer zweiten und besonders wichtigen Ausführungsform wird die Wasserstoffperoxidkomponente der Trocknungsstufe gar nicht oder nur anteilweise zugeführt. Als Primärgut der Agglomeration und Trock­ nung fällt damit ein kornförmiges Gut aus den Komponenten (K1) und (K2) sowie gegebenenfalls mitverwendeten weiteren Bestandteilen an. Wie in der zuvor erwähnten Patentanmeldung der Anmelderin P 44 06 592.2 beschrieben, ist bei einer solchen Auftrocknung von Alkalisilikat in Abmischung mit anderen Feststoffen das anfallende Verfahrensprodukt ein kornförmiges Gut mit der angestrebten mikroporösen Innenstruktur. Entsprechendes gilt für die hier be­ troffene Ausführungsform, nur einen Anteil der einzutragenden H₂O₂-Menge in dieser Trocknungsstufe mitzuverwenden. Diese Ausfüh­ rungsformen sehen dann eine nachgeschaltete Arbeitsstufe vor, in der die Beladung des bevorzugt mikroporösen Trocknungsgutes mit Wasserstoffperoxid stattfindet. Hier kann auf den zuvor disku­ tierten Stand der Technik verwiesen werden, der die entsprechende Imprägnierung eines Trägers mit oder ohne Einsatz der Wirbel­ schichttechnik mit wäßrigen H₂O₂-Lösungen beschreibt. Diese Beladungs­ stufe kann mit dem gleichzeitigen und/oder nachfolgenden Austrag des leichter flüchtigen Wasseranteiles aus der Beladungsstufe ver­ bunden werden.
Auf eine weitere Besonderheit des Arbeitens mit überhitztem Was­ serdampf in wenigstens einer der Verfahrensstufen zur Gewinnung des angestrebten Mehrkomponenten-Compounds sei ausdrücklich eingegan­ gen: Die Alkalisilikate der (K1)-Komponente sind bekanntlich unter Wasseraustrag zum dreidimensionalen Raumaufbau - der sogenannten Q4-Struktur - befähigt, die sich durch begrenzte Wasserlöslichkeit auszeichnet. In der Phase des überhitzten Wasserdampfes entstehen selbst bei ausgesprochenen Übertrocknungen der (K1)-Komponente keine oder praktisch keine unlöslichen Anteile. Der Alkalisilikat­ anteil des Trockengutes zeichnet sich durch hohe Wasserlöslichkeit auch bei Umgebungstemperatur aus. Sein Anteil an unlöslichem Gut liegt üblicherweise < 3 Gew.-% und insbesondere < 1 Gew.-%. Für die erfindungsgemäß angestrebte Multifunktionalität der Feststoff- Compounds ist diese hohe Bereitschaft zur Wasserlöslichkeit gerade auch des (K1)-Anteiles entscheidungserheblich, wenn im praktischen Einsatz beispielsweise die Builderfunktion angestrebt ist.
Von dieser die Löslichkeit der (K1)-Komponente regulierenden Wir­ kung des überhitzten Wasserdampfes kann beispielsweise auch wie folgt Gebrauch gemacht werden: Ein Mehrkomponentengemisch im Sinne der erfindungsgemäßen Kombinationen kann zunächst in grundsätzlich beliebiger Weise in Abwesenheit von überhitztem Wasserdampf agglomeriert und aufgetrocknet werden. In einer nachgeschalteten Arbeitsstufe wird durch Behandlung mit überhitztem Wasserdampf dann die Wasserlöslichkeit dieser Mehrstoffmischung und insbesondere der (K1)-Komponente geregelt. Der druckschriftliche Stand der Technik kennt hier entsprechende Hinweise, vergleiche dazu beispielsweise DE-A 23 60 502. Für den Einsatz einer solchen Verfahrensmodifikation bietet sich begreiflicherweise insbesondere die nachträgliche Im­ prägnierung eines vorgebildeten trockenen Mehrstoff-Compounds mit dem Wasserstoffperoxid an.
Der Eintrag des Wasserstoffperoxids kann zwar bereits im Rahmen der Agglomeration und Auftrocknung der zuvor erwähnten wäßrigen Zube­ reitung der Komponenten (K1) und (K2) erfolgen, bevorzugt wird aber der Eintrag des Wasserstoffperoxids in ein vorgebildetes Trockengut vorgenommen. Für diese erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform bietet sich begreiflicherweise an, das Trockengut mit möglichst großer Oberfläche dem nachträglichen Eintrag des Wasserstoffper­ oxids beziehungsweise seiner wäßrigen Zubereitungsformen anzubie­ ten. Dabei kann dann beispielsweise in der Wirbelschicht oder auch in anderen Formen gearbeitet werden, verwiesen wird hierzu bei­ spielsweise auf die DE-C 21 33 566 und die DE-A 23 44 017. Be­ schrieben ist in der zuletzt genannten Druckschrift die entspre­ chende Herstellung von Perhydratverbindungen auf Basis Natriumcarbonat, Natriumphosphat oder Mischungen davon. Das äußerst feinteilige Material (Teilchengröße von etwa 0,05 bis 1,4 mm) wird mit einer wäßrigen Peroxidlösung (Konzentration von 35 bis 90 Gew.-%) besprüht und für einen Zeitraum von beispielsweise 15 Mi­ nuten im Bereich mäßig erwärmter Temperaturen (20 bis 60°C) gehal­ ten. In der zuerst genannten Druckschrift wird unter vergleich­ baren Bedingungen, hier aber in der Wirbelschicht unter Einsatz eines Fluidisierungsgases gearbeitet. In der erfindungsgemäß jetzt modifizierten Ausgestaltung eines solchen Verfahrens können ver­ gleichbare Verfahrensschritte eingesetzt werden, insbesondere kann dabei aber auch die Temperatur angehoben werden.
Besonders geeignet sind für die Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrstoff-Compounds Verfahren, bei denen die Auftrocknung der gleichzeitig oder nachträglich zugegebenen wäßrigen Peroxidlösung unter Einsatz von und/oder im Schutz einer Gasphase vorgenommen wird. Sofort verständlich wird das an dem folgenden Beispiel: Gas­ phasen können als Trägergas für die Wirbelschichttrocknung und/oder für den Auftrag der Wasserstoffperoxidlösung und die nachfolgende Trocknung auf ein vorgebildetes feinteiliges Feststoffgut einge­ setzt werden. Grundsätzlich verkürzt der Einsatz strömender Heiß­ gasphasen die Dauer der Auftrocknung und damit den Zeitraum der Temperaturbeanspruchung. Durch die geeignete Temperaturwahl der Heißgasphase kann die maximal gewünschte Guttemperatur eingestellt beziehungsweise kontrolliert werden. So ist beispielsweise die Ad­ dition von H₂O₂ an ausgewählte (K2)-Komponenten, beispielsweise Natriumcarbonat, eine exotherme Reaktion. Beim Arbeiten mit hoch­ konzentrierten Wasserstoffperoxidlösungen kann es wünschenswert sein, einer Überhitzung des Feststoffgutes dadurch gegenzu­ steuern, daß mittels der Schutzgasphase überschüssige Wärmebeträge abgeführt werden.
In den Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre fällt schließlich eine weitere Modifizierung der gebundenes H₂O₂ enthaltenden Mehrstoff- Compounds. Hier sind insbesondere zwei Behandlungsschritte zu be­ rücksichtigen, die auch miteinander verbunden werden können.
In der eingangs angegebenen Schilderung des Standes der Technik wird auf die zahlreichen Vorschläge verwiesen, Natriumpercarbonat mit einer hinreichend dichten Umhüllung zu versehen um damit den Ausschluß einer durch zutretende Feuchtigkeit induzierten Zerset­ zung zu bewirken. Dieser methodische Ansatz ist für Natriumpercarbonatkristalle aus den angegebenen Gründen nur be­ schränkt sinnvoll. Für das im Sinne des erfindungsgemäßen Handelns jetzt lagerstabil stabilisierte Gut kann diese Verfahrensmaßnahme sinnvoll sein. Durch eine solche abschließende Umhüllung mit anor­ ganischen und/oder organischen Hüllsubstanzen kann insbesondere eine unerwünschte Interaktion beim Einsatz in festen Waschmittelgemischen mit anderen Komponenten solcher Wirkstoffgemische ausgeschlossen werden. Als Hüllsubstanzen kommen die zahlreichen Materialien aus den Vorschlägen des Standes der Technik in Betracht, verwiesen wird nocheinmal auf die DE-A 41 09 953 und die umfangreiche darin zitierte Sekundärliteratur. Ein besonders einfaches Beispiel für eine anorganische Umhüllung ist die abschließende Belegung der Gutaußenflächen mit Wasserglas, wobei das hier eingesetzte Alkalisilikat mit den (K1)-Komponenten identisch sein oder aber auch davon abweichen kann. Organische Hüllmaterialien können als Schmelze aufgetragen werden, so daß hier ein zusätzlicher Nachtrocknungsschritt sich erübrigt.
Die zweite Möglichkeit der Nachbehandlung eines insbesondere mit mikroporöser Gutstruktur anfallenden Mehrstoff-Compounds im Sinne der erfindungsgemäßen Definition macht Gebrauch von den ver­ gleichsweise großen BET-Oberflächen und dem entsprechend vergrößerten kumulativen Volumen, die sich aus der hohen Mikroporösität des Gutes ableiten. Die Erfindung sieht hier vor, weitere Wert- und/oder Hilfsstoffe in einer bei Auftragstemperatur fließfähigen Angebotsform auf das primäre Trockengut aufzubringen und die mikroporöse Gutinnenstruktur wenigstens anteilsweise damit auszufüllen. Als Imprägniermasse sind beispielsweise entsprechende Wert-und/oder Hilfsstoffe aus dem Bereich der Netz-, Wasch- und Reinigungsmittel geeignet. In Betracht kommen hier insbesondere Tenside beziehungsweise tensidhaltige flüssige Zubereitungen, die bevorzugt wasserfrei sind - beispielsweise also fließfähige Niotenside -, aber auch weitere Builder beziehungsweise Cobuilder­ komponenten, Antischaummittel, Lösungsvermittler und beliebige an­ dere Wertstoffe.
Eine solche Beladung der Gutaußen- und -innenstruktur mit bei Auf­ tragstemperatur fließfähigen Verbindungen, die insbesondere oleophile Molekülanteile enthalten, kann zu einer substantiellen zusätzlichen Stabilisierung der Peroxid: enthaltenden Mehrstoff- Compounds bei ihrer Lagerung in Abmischung mit weiteren Mischungs­ komponenten, insbesondere aus dem Gebiet der Wasch- und Reini­ gungsmittel, führen. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang nochmals auf die eingangs erwähnte Veröffentlichung E. Rommel, Seifen-Öle- Fette-Wachse, a.a.O. Beschrieben werden dort Lagertests, um die Stabilität des Natriumpercarbonats in Waschmittelgemischen zu un­ tersuchen. Aufgezeigt wird hier, daß eine bestimmte Angebotsform des Percarbonats, bei der eine Umhüllung des percarbonathaltigen Mehrstoffgutes mit ausgewählten und oleophile Molekülanteile ent­ haltenden waschaktiven Substanzen vorgesehen ist, eine so weitge­ hende Stabilisierung der Mehrstoffmischung bewirkte, daß eine hohe Lagerbeständigkeit selbst in handelsüblicher Verpackung mit einer Wasserdampf-Durchlässigkeit von ca. 100 g/m² · Tag unter Normalbe­ dingungen festgestellt wurde. Auch erfindungsgemäß kann dieses Arbeitsergebnis zum multifunktionellen Einsatz der mitverwendeten Komponenten beitragen. Als Füll- beziehungsweise Hüllmaterial ein­ gesetzte Komponenten mit oleophilen Molekülanteilen, zum Beispiel Niotenside und/oder Fettalkohole, erhalten funktionelle Bedeutung sowohl im Sinne der weiter erhöhten Lagerbeständigkeit als der im praktischen Einsatz gewünschten und/oder benötigten Wertstoffkom­ ponenten.
Die Schüttdichten des insbesondere in der Agglomeration und Trock­ nung mit überhitztem Wasserdampf als Trocknungsgas hergestellten Mehrkomponentengutes liegen üblicherweise bei wenigstens etwa 150 g/l und vorzugsweise bei wenigstens 200 g/l. Diese unteren Zahlen­ werte gelten schon für das Mehrkomponenten-Compound aus (K1) und (K2)-Bestandteilen. Durch die Beladung mit Peroxid und die gegebe­ nenfalls zusätzliche abschließende Umhüllung und/oder Beladung des mikroporösen Korninnenraumes mit weiterführenden Wert- und/oder Hilfsstoffen werden die Schüttdichten des Materials deutlich ange­ hoben. Sie liegen insbesondere bei wenigstens 350 g/l. Durch ge­ eignete Maßnahmen lassen sich die Schüttgewichte des kombinierten Materials sehr weitgehend frei variieren. So können die in modernen Waschmitteln mit Schüttdichten von wenigstens etwa 700 g/l ange­ strebten Werte jederzeit eingestellt werden.
Auf eine mögliche Variation in der Ausbildung und Zusammensetzung der Mehrstoff-Compounds sei ausdrücklich verwiesen: In der Defini­ tion der (K2)-Komponenten wird eingangs angegeben, daß hier auch solche Trägerverbindungen geeignet sind, die mit H₂O₂ vergleichs­ weise stabile Komplexe bilden. Insbesondere kommt hier Alkaliborat als Träger beziehungsweise Fängerkomponente in Betracht. In wich­ tigen Ausführungsformen wird eine solche (K2)-Komponente allerdings nur anteilsweise und insbesondere in Abmischung mit anderen H₂O₂-bindenden (K2)-Komponenten vorliegen. Möglich ist auch die Mitverwendung weiterer Hilfs- und/oder Wertstoffe beim primären Aufbau des Mehrstoff-Compounds, soweit durch diese mitverwendeten Komponenten die Verwirklichung der Prinzipien des erfindungsgemäßen Handelns nicht verhindert wird.
Zur Optimierung des Arbeitsergebnisses und Einstellung optimaler Stabilitäten im fertigen mehrfunktionellen Compound haben sich die nachfolgenden Elemente als besonders hilfreich erwiesen:
Es kann weiterhin zweckmäßig sein, bei der Beladung eines vorge­ bildeten Trägercompounds aus den (K1)- und (K2)-Komponenten mit einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung sehr milde Temperaturbe­ dingungen einzusetzen. So kann hier die Anwendung von Beladungs­ temperaturen unterhalb 35°C und insbesondere bis höchstens etwa 30°C zweckmäßig sein, wobei gleichzeitig vorzugsweise möglichst hochkonzentrierte wäßrige H₂O₂-Lösungen aufgetragen werden. Der Auftrag in der Wirbelschicht hat sich hier besonders bewährt. Ge­ eignet sind beispielsweise entsprechende handelsübliche Wasser­ stoffperoxidlösungen eines Gehaltes von etwa 70% H₂O₂. Diese Bela­ dungsstufe wird in der Regel in Gegenwart einer Schutzgasphase durchgeführt. Hier kann insbesondere beim Arbeiten bei den ge­ nannten niederen Temperaturen Luft als Schutzgas eingesetzt werden. Es kann dabei zweckmäßig sein auch die Temperatur dieser Schutz­ gasphase bei den genannten niederen Temperaturwerten nicht über 35°C zu halten. Die Angaben der nachfolgenden Beispiele zeigen, daß hier im Rahmen einer technisch akzeptablen Nachtrocknungsperiode - die üblicherweise nicht mehr als etwa 1 Stunde beträgt - ein hin­ reichender Austrag des zudosierten Wassers möglich ist.
Zusätzliche Stabilisatoren können zusammen mit der wäßrigen Was­ serstoffperoxidlösung in das multifunktionelle Compound eingetragen werden. In der Regel ist das allerdings in der hier zuvor geschilderten Ausführungsform nicht notwendig, selbst wenn die großtechnisch eingetragenen vergleichsweise größeren Schwermetall­ spuren vorliegen, durch getrennte Inaktivierung zuvor aber maskiert worden sind.
Beispiele Beispiel 1
In einem Sprühturm wurde ein Slurry aus 99 Gew.-% Natronwasserglas mit dem Modul 2.0 und 1 Gew.-% Komplexbildner für Eisen mit dem Handelsnamen "Turpinal SLR" dampfgetrocknet. Der komplexbildende Bestandteil ist Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP). Das so getrocknete Wasserglas/Komplexbildner-Compound wies ein Schüttge­ wicht von 100 g/l auf. In einem Verdichtungsschritt (Walzenpresse) wurde das Schüttgewicht auf 550 g/l angehoben.
Eine Feststoffmischung aus 30 Gew.-% des oben beschriebenen Na­ tronwasserglases (Modul 2.0) und 70% Soda wurde in einem Lödige- Mischer mit einer Flüssigkeitsmischung besprüht. Das Flüssigkeits­ gemisch bestand aus 70%iger wäßriger H₂O₂-Lösung, die zum stöchiometrischen Umsatz der oben eingesetzten Soda zu Natriumpercarbonat (Na₂CO₃, 1,5 H₂O₂) notwendig ist, 5 Gew.-% einer wäßrigen Wasserglaslösung N 2.0 und 0,03 Gew.-% HEDP. Die Angaben in Gew.-% beziehen sich auf die Einsatzmenge des Feststoffge­ misches.
Das Flüssigkeitsgemisch wurde rasch aufgesprüht und die eingetra­ gene Wassermenge verdampfte weitgehend und wurde über einen Vaku­ umanschluß aus dem Mischer abgezogen. Die wäßrige Wasserglaslösung fungierte als Bindemittel für die eingesetzten Feststoffe. Das fertige Agglomerat aus Wasserglas N und Natriumpercarbonat wies ein Schüttgewicht von 600 g/l auf.
Das H₂O₂ konnte zu 99% mit der Soda zu Natriumpercarbonat umge­ setzt werden. Das agglomerierte Fertigprodukt wurde anschließend noch 20 min in einer Wirbelschicht nachgetrocknet.
Beispiel 2
Es wurde wie im Beispiel 1 gearbeitet. Nach der Fertigstellung wurden die Granulate mit einer feuchtigkeitsschützenden Schicht aus einem C₁₈-Fettalkohol ("Lorol C 18®") und einem Niotensid mit 40 EO-Einheiten ("Dehydol TA 40"), Mischungsverhältnis 80 : 20, über­ zogen. Das Endprodukt beinhaltete 20% der organischen Komponenten.
Beispiel 3
Es wurde wie in den Beispielen 1 und 2 gearbeitet. Das Granulat des Beispieles 2 wurde nach intensiver Vermischung mit den organischen Komponenten, in diesem Fall 80% Dehydol TA 40 und 20% Dehypon LT 104® (Fettalkohol C₁₂-C₁₈ + 10 EO, n-butyl verschlossen), in ei­ ner Matrizenpresse zu etwa 1 mm Granulaten geformt. In einem Marumerizer (Verrunder) wurde ihnen die endgültige Kugelform gege­ ben.
Beispiel 4
Es wurde wie in den Beispielen 1 bis 3 gearbeitet. Die 1-mm- Granulate (durchschnittlicher Korndurchmesser) wurden mit einer abschließenden Schutzschicht umhüllt. Die Coatingschicht (15 Gew.-% bzgl. der Granulatmenge) bestand aus 80 Gew.-% Fettalkohol Lorol C18 und 20 Gew.-% Niotensid Dehydol TA 40.
Beispiel 5
Es wurde wie in den Beispielen 2 bis 4 gearbeitet. Das Feststoff­ gemisch bestand in diesem Falle aus 30% Natronwasserglas 2.0 incl. Komplexbildner, 20% Tri-Na-Citrat und 50% Soda. Das Feststoffge­ misch wurde in einem Sprühturm mit überhitztem Wasserdampf ge­ trocknet. Während des Besprühens mit einer 70%igen H₂O₂-Lösung wurde das leicht lösliche Tri-Na-Citrat zum Teil angelöst und diente als Bindemittel für die Aufbaugranulation. Das H₂O₂ wurde stöchiometrisch zum Soda und Tri-Na-Citrat zugesetzt, um die ent­ sprechenden Anlagerungsverbindungen herzustellen. Die Ausbeute an H₂O₂-Anlagerungsverbindungen betrug nach der Trocknung zur Rest­ wasserentfernung 94%. Die Granulate wurden anschließend mit einer 30%igen Schicht aus 55 Gew.-% Dehydol TA 40, 30 Gew.-% Lorol C18 und 15 Gew.-% Dehypon LT 104 in einem Lödige Mischer umhüllt.
Beispiel 6
Es wurde wie in den Beispielen 1 bis 5 gearbeitet. Das Granulat aus Beispiel 5, bestehend aus Wasserglas N 2.0 mit HEDP, Percitrat (C₆H₅O₇Na₃ · 2 H₂O₂), Percarbonat (Na₂CO₃ · 1,5 H₂O₂), wurde mit einem Niotensidgemisch 70 Gew.-% Dehydol TA 40 und 30 Gew.-% Dehypon KT 104 vermischt und zu ca. 1 mm Granulaten verpreßt. Es wurden 15 Gew.-% Niotensid bzgl. des Ausgangsmaterials zugegeben. Die nach Außen abschließende Coatingschicht ist in einer Wirbel­ schicht auf die Granulate aufgetragen worden. Es ist dabei mit ei­ ner Mischung aus Antischaummittel ("Paraffin SIK", Mischung unter­ schiedlicher Paraffin-C-Kettenlängen mit einem mittleren Schmelz­ punkt von 58°C) und Niotensid Dehydol TA 40 gearbeitet worden. Das Mischungsverhältnis betrug 94 : 6. Die fertigen Granulate ent­ hielten 15% Coatingmaterial.
Die so hergestellten Compounds aus Builder-, Alkaligeber und Bleichmittel bzw. mit zusätzlich integriertem Cobuilder und der z. B. vor Feuchtigkeit schützenden Coatingschicht wiesen gute bis sehr gute Stabilitäten bei Lagerung in offenen Gefäßen ohne und mit Zu­ mischung anderer Waschmittelkomponenten auf. Der Gehalt an Aktiv­ sauerstoff nahm innerhalb von 6 Wochen im Mittel um 1,5% ab.

Claims (51)

1. Wenigstens anteilig wasserlösliches festes Mehrstoff-Compound, insbesondere für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln, Bleichmitteln und/oder Desinfektionsmitteln, enthaltend absor­ biertes und/oder gebundenes Wasserstoffperoxid (H₂O₂) sowie gegebenenfalls unter dessen Einwirkung gebildete Per- Verbindungen, aufgenommen in einer Abmischung von
  • - (K1) festen Alkalisilikaten des Modulbereichs (Molverhältnis SiO₂ : M₂O, wobei M = Alkalimetall) von 0,8 bis 10 und
  • - (K2) wenigstens einer weiteren, bevorzugt wenigstens antei­ lig wasserlöslichen anorganischen und/oder organischen Feststoffkomponente, die zur Aufnahme von H₂O₂ und gegebe­ nenfalls H₂O befähigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
  • - im Mehrstoff-Compound die Mengenanteile (K1) bei wenigstens 3 bis 5 Gew.-% und die Mengenanteile (K2) bei wenigstens 5 bis 10 Gew.-% liegen - Gewichtsprozent jeweils bezogen auf die Summe (K1) + (K2),
  • - dabei das Mehrstoff-Compound als Agglomerat einer Vielzahl haftfest miteinander verbundener Feinpartikel der Komponente (K2) und gegebenenfalls (K1) ausgebildet ist, dessen fein­ partikuläres Gut wenigstens anteilsweise als entsprechendes Feststoffgut in die Agglomeration eingebracht worden ist,
  • - und daß der Eintrag von H₂O₂ während und/oder bevorzugt we­ nigstens anteilig nach der Ausbildung des agglomerierten Mehrstoff-Compounds vorgenommen worden ist.
2. Mehrstoff-Compound nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung des Mehrstoff-Compounds als Agglomerat unter intermediärer Mitwirkung einer wäßrigen Phase vorgenommen worden ist, wobei bevorzugt wenigstens ein Anteil dieser wäß­ rigen Hilfsflüssigkeit aus dem Mehrstoff-Compound wieder abge­ zogen worden ist.
3. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es als schütt- und/oder rieselfähiges Feststoff­ gut und dabei insbesondere als grobkörniges Pulver und/oder kornförmiges Gut ausgebildet ist.
4. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens ein Anteil der Komponente (K1) wasserlöslich ist und dabei während der Agglomeration in ge­ löster Form über das körnige Gut verteilt und darauf getrocknet worden ist.
5. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Komponenten (K1) wenigstens anteilig als Binder in dem Agglomerat vorliegen.
6. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beladung des Mehrstoff-Compounds mit H₂O₂ wenigstens überwiegend nach der Agglomerierung des feinteiligen Mischgutes vorgenommen worden ist, wobei aber auch H₂O₂ und/oder Per-Verbindungen enthaltende Mischkomponenten in die Agglomerationsstufe eingesetzt worden sein können.
7. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens die Feststoffpartikel der Komponen­ te(n) zu (K1) H₂O₂-Stabilisatoren, insbesondere organische und/oder anorganische Maskierungsmittel und/oder Komplexbildner für die Inaktivierung von Schwermetallspuren, enthalten.
8. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stabilisatoren in eine insbesondere wäßrige Lösung der Komponente(n) zu (K1) eingearbeitet und hier zur Abreaktion mit den darin vorliegenden Schwermetallspuren ge­ bracht worden sind.
9. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Stabilisatoren organische Komplexbildner von der Art HEDP, EDTA, NTA, DETPMP und/oder EDTMP wenigstens an­ teilig in die Komponente (K1) eingearbeitet sind.
10. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Komponente (K2) ausgewählte Einzelkomponenten oder eine Mehrzahl zur Bindung von H₂O₂ befähigter Verbin­ dungen, insbesondere entsprechende anorganische und/oder orga­ nische Salze, vorliegen.
11. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens anteilsweise als Komponente (K2) wasserlösliche anorganische Salze, insbesondere Carbonate, Bicarbonate, Sulfate, Halogenide, Borate, Phosphate und/oder Polyphosphate vorliegen.
12. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß wenigstens anteilsweise als Komponente (K2) Al­ kalisalze von niederen und dabei bevorzugt polyfunktionellen Carbonsäuren, wie Zitronensäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren und/oder Nitrilotriessigsäure und/oder polymere Polycarboxylate vorliegen.
13. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Komponente (K2) Mischungen aus anorganischen und organischen Alkalisalzen, insbesondere entsprechende Carbonate, Sulfate und/oder Borate, zusammen mit Salzen der Zitronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Wein­ säure und/oder der Zuckersäuren, vorliegen.
14. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sein Mengenanteil (K1) höchstens etwa 50 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 35 bis 40 Gew.-%, bei gleichzeitig erhöhtem Anteil an H₂O₂-Bindern (K2) beträgt, oder daß - ins­ besondere zur Ausbildung eines multifunktionellen Mehrstoff- Compounds, z. B. als Builder/Bleiche für Textilwaschmittel - der Mengenanteil (K1) oberhalb 50 Gew.-% liegt.
15. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sein Anteil (K2) wenigstens 15 Gew.-%, vorzugs­ weise wenigstens 20 Gew.-%, insbesondere aber nicht mehr als 75 bis 80 Gew.-%, beträgt.
16. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sein Gehalt an H₂O₂ und/oder dessen Folgepro­ dukten wenigstens 0,5 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 1 Gew.-% und insbesondere wenigstens 3 Gew.-%, z. B. wenigstens 5 bis 10 Gew.-% - auch hier Gewichtsprozent bezogen auf Summe von (K1) + (K2) - beträgt.
17. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es als Komponente (K1) wasserlösliche Alkalime­ tallsilikate, insbesondere Natrium- und/oder Kalium-Wasserglä­ ser, enthält, deren Modul bevorzugt im Bereich von 1 bis 4 liegt.
18. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die haftfesten Agglomerate der feinteiligen In­ haltsstoffe zu (K1) und (K2) mittels und/oder im Schutz einer Heißgasphase aufgetrocknet worden sind.
19. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 18, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Auftrocknung insbesondere noch H₂O₂-freier Agglomerate in überhitztem Wasserdampf als Heißgas- und/oder Schutzgasphase durchgeführt worden ist.
20. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 19, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es in einem Mehrstufenverfahren aufgetrocknet worden ist, wobei bevorzugt in wenigstens einer Verfahrens­ stufe - insbesondere wenigstens in der letzten Auftrocknungsstufe des noch nicht mit H₂O₂ beladenen Mehrstoff-Compounds - mit über­ hitztem Wasserdampf als Trocknungs- und Schutzgasphase gear­ beitet worden ist.
21. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 20, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sein (K1)-Anteil übertrocknet ist und dessen Wassergehalt insbesondere höchstens etwa 15 Gew.-% beträgt, vorzugsweise aber darunter liegt und beispielsweise im Bereich von etwa 5 bis 12 Gew.-% liegt.
22. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 21, dadurch gekenn­ zeichnet, daß auch die (K2)-Anteile wenigstens weitgehend wasserfrei aufgetrocknet und von beispielsweise als Kristall­ wasser gebundenen Wasseranteilen wenigstens anteilsweise be­ freit sind.
23. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 22, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es zusätzliche Stabilisatoren für H₂O₂, insbesondere Magnesiumionen und/oder andere bekannte Stabili­ satoren, und dabei insbesondere Maskierungsmittel für mehrwer­ tige Metallionen, enthält.
24. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 23, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es mit bei Raumtemperatur bevorzugt festen anor­ ganischen und/oder organischen Hüllschichten versehen und ins­ besondere versiegelt ist.
25. Mehrstoff-Compound nach Ansprüchen 1 bis 24, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Hüll- und Deckschichten und/oder als die mikroporöse Gutinnenstruktur wenigstens anteilig ausfüllende Beladung auf getrocknete Wassergläser und/oder organische feste oder fließfähige Verbindungen mit oleophilen Molekülanteilen, z. B. fettalkohole und/oder Niotenside, vorliegen.
26. Multifunktionelles Mehrstoff-Compound in Feststofform für den Einsatz in Wasch- und/oder Reinigungsmitteln, enthaltend we­ nigstens 15 Gew.-% Alkalisilikate des Modulbereiches von 1 bis 4, vorzugsweise von 1, 2 bis 3, in Abmischung mit wenigstens 10 Gew.-% feinteiliger anorganischer und/oder organischer wasserlöslicher und/oder wasserdispergierbarer Salze, insbe­ sondere aus dem Bereich der Builder- bzw. Cobuilder-Komponenten und/oder Gerüststoffe für Wasch- und Reinigungsmittel, das durch Agglomeration und Auftrocknung von Abmischungen der das Mehrstoff-Compound bildenden Komponenten zu einem bevorzugt rieselfähigen Gut hergestellt worden ist, dadurch gekennzeic­ hnet, daß es zusätzlich H₂O₂ eingebunden enthält.
27. Multifunktionelles Compound nach Anspruch 26, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das H₂O₂ im Rahmen der Auftrocknung und/oder durch nachträglichen Auftrag in das Mehrstoff-Compound einge­ bunden worden ist.
28. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 und 27, dadurch gekennzeichnet, daß das H₂O₂ in Form einer wäßrigen Lösung in das agglomerierte Mehrstoff-Compound eingetragen worden ist, wobei bevorzugt der eingetragene Wasseranteil wenigstens anteilsweise durch Trocknung wieder entfernt worden ist.
29. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoff-Compound durch Einwirkung und/oder im Schutz einer Heißgasphase aufgetrocknet worden ist.
30. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrstoff-Compound durch Trocknung wasserhaltiger Agglomerate der das Mehrstoff-Compound bildenden Komponenten mit einer Heißgasphase hergestellt worden ist.
31. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß zur Trocknung des nicht mit H₂O₂ beladenen Trägers überhitzter Wasserdampf als Heißgasphase eingesetzt worden ist.
32. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftrocknung des Mehrstoff-Compounds unter Bedingungen durchgeführt worden ist, daß sein Wasser­ glasanteil als übertrocknetes Gut - bevorzugt mit Restwasser­ gehalten unterhalb 15 Gew.-% - vorliegt.
33. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an Alkalisilikat - bevorzugt als Natrium- und/oder Kaliumsilikat - wenigstens 15 Gew.-% und vorzugsweise 25 bis 80 Gew.-% und dabei insbesondere 45 bis 65 Gew.-% beträgt - Gewichtsprozent bezogen auf Summe der wasserfreien anorganischen und gegebenenfalls organischen Kom­ ponenten des Mehrstoff-Compounds.
34. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an anorganischen und/oder or­ ganischen Salzen 15 bis 75 Gew.-%, insbesondere 20 bis 60 Gew.-%, beträgt.
35. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 34, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an H₂O₂ wenigstens 0,5 Gew.-%, vorzugsweise wenigstens 2 Gew.-% und insbesondere wenigstens 5 bis 10 Gew.-%, beträgt.
36. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß es mit anorganischen und/oder organischen Hüll- und Schutzschichten versehen ist.
37. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß als Umhüllung, insbesondere aber auch als Imprägniermasse in der mikroporösen Gutinnenstruktur, Wert- und/oder Hilfsstoffe aus dem Bereich der Netz-, Wasch- und Reinigungsmittel - beispielsweise weitere Builder- bzw. Cobuilder-Komponenten, Tenside, insbesondere Niotenside, Antischaummittel und/oder Lösungsvermittler - vorliegen.
38. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 37, dadurch gekennzeichnet, daß es Schüttdichten von wenigstens 150 g/l, vorzugsweise von wenigstens 200 g/l und insbesondere von we­ nigstens 350 bis 400 g/l aufweist.
39. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 38, dadurch gekennzeichnet, daß sich wenigstens der Alkalisilikat-Anteil des Trockengutes durch hohe Wasserlöslichkeit auch bei Umge­ bungstemperatur auszeichnet, wobei bevorzugt dessen Anteil an unlöslichem Gut < 3 Gew.-% und insbesondere < 1 Gew.-% ist.
40. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 50 Gew.-%, vorzugsweise wenig­ stens 80 Gew.-% des Alkalimetallsilikat-Anteiles als übertrocknetes Gut mit Oligomer- bzw. Polymerstruktur der Kie­ selsäurereste vorliegen, wobei bevorzugt der wenigstens über­ wiegende Anteil dieser Oligo- bzw. Polykieselsäuren Q2- und/oder Q3-Struktur aufweist.
41. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 40, dadurch gekennzeichnet, daß der Silikatanteil des Trockengutes rönt­ genamorph ist.
42. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 41, dadurch gekennzeichnet, daß der Modul der eingearbeiteten röntgen­ amorphen Alkalisilikate, insbesondere entsprechender Natrium­ silikate, im Bereich von etwa 1,5 bis 3,0, vorzugsweise im Be­ reich von 1,7 bis 2,7, liegt.
43. Multifunktionelles Compound nach Ansprüchen 26 bis 42, dadurch gekennzeichnet, daß es weitere Stabilisatoren gegen uner­ wünschte H₂O₂-Zersetzung, z. B. Magnesiumsalze und/oder Maskie­ rungsmittel für mehrwertige Metallionen, inkorporiert enthält.
44. Verfahren zur Herstellung der Mehrstoff-Compounds nach Ansprü­ chen 1 bis 43, dadurch gekennzeichnet, daß man die feintei­ lige(n) Komponente(n) zu (K2) und gegebenenfalls auch als Feststoff vorliegende Komponenten zu (K1) unter Einsatz einer bevorzugt wäßrigen Flüssigphase zu einem schütt- und rieselfähigen Material agglomeriert und trocknet und dabei gleichzeitig mit und/oder nach dieser Trocknung H₂O₂ in das Mehrstoffgut einführt.
45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Agglomeration die Komponente(n) (K1) wenigstens anteilsweise als wäßrige Zubereitung einsetzt.
46. Verfahren nach Ansprüchen 44 und 45, dadurch gekennzeichnet, daß man als Agglomerationshilfe wäßrige Wasserglaslösungen einsetzt, die vor ihrem Eintrag durch Umsetzung mit Komplex­ bildnern für Schwermetalle passiviert worden sind.
47. Verfahren nach Ansprüchen 44 bis 46, dadurch gekennzeichnet, daß man das bevorzugt getrocknete und dabei insbesondere be­ züglich der Komponente (K1) übertrocknete Agglomerat aus (K1) und (K2) mit wäßrigem H₂O₂ beaufschlagt und gegebenenfalls nachtrocknet, wobei es weiterhin bevorzugt sein kann, daß man mit 30 bis 80 gew.-%igen, vorzugsweise 50 bis 75 gew.-%igen wäßrigen H₂O₂-Lösungen arbeitet, denen zur zusätzlichen Stabi­ lisierung bekannte Stabilisatoren, insbesondere Magnesiumsalze, in geringer Konzentration zugesetzt sein können.
48. Verfahren nach Ansprüchen 44 bis 47, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trocknung und bevorzugt auch die Übertrocknung im Rahmen einer Sprüh- und/oder Wirbelschicht-Behandlung mit einer Heißgasphase als Trocknungsmedium durchführt.
49. Verfahren nach Ansprüchen 44 bis 48, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Auftrag des H₂O₂ in wenigstens einer Trock­ nungsstufe mit überhitztem Wasserdampf als Trocknungsgas ar­ beitet.
50. Verfahren nach Ansprüchen 44 bis 49, dadurch gekennzeichnet, daß man das bevorzugt übertrocknete Mehrstoff-Compound mit ei­ ner wäßrigen und gegebenenfalls zusätzliche Stabilisatoren enthaltenden H₂O₂-Lösung beaufschlagt, dabei bevorzugt in einer Wirbelschicht arbeitet und vorzugsweise wenigstens einen Anteil des eingetragenen Wassers wieder austrägt.
51. Wasch- und Reinigungsmittel in fester Zubereitungsform, insbe­ sondere Textilwaschmittel auf Basis einer Abmischung von Tensiden, Builder-Komponenten, Bleichmitteln und weiteren üb­ lichen Wert- und/oder Hilfsstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bleichmittel-Komponente und gegebenenfalls als multifunktionelle Builder- und Bleichmittel-Komponente Mehrstoff-Compounds gemäß Ansprüchen 1 bis 43 enthalten.
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