DE19532428A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzsignalen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von ZusatzsignalenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Übertra
gung von Zusatzsignalen der im Oberbegriff der Patentan
spruch 1 näher bezeichneten Art, sowie auf eine zur Durch
führung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung der im
Oberbegriff des Patentanspruch 12 bezeichneten Art. Ein
solches Verfahren ist in vielen Veröffentlichungen zum RDS-
Verfahren beschrieben, z. B. in "Digitale Technik für
Rundfunk und Fernsehen" R. v. Decker-Verlag 1995 von Paul
Dambacher im Abschnitt 2.2 auf den Seiten 56 bis 63
beschrieben.
Der Bedarf zur Übertragung von Zusatzinformationen im Rund
funk wächst ständig. Das setzt die bestmögliche Ausnutzung
der zur Verfügung stehenden Frequenz- und Zeitressourcen,
auch für programmkennzeichnende und ergänzende Informatio
nen, voraus.
Für den Bedarf an programmergänzenden Informationen wird
hauptsächlich das "RDS-Verfahren" (Radiodatensystem) und
das "ARI-Verfahren" (Autofahrerrundfunkinformationssystem)
benutzt. Beide Verfahren benutzen einen Hilfsträger (57
kHz), der entsprechend moduliert wird.
Fig. 1 zeigt die Lage des Hilfsträgers im NF-Spektrum. Wäh
rend beim ARI-Verfahren nur wenige Kenninformationen (z. B.
Bereichskennung und Durchsagekennung) übertragen werden
können, gestattet das RDS-Verfahren die Übertragung größe
rer Datenmengen. Die erreichbare Übertragungsgeschwindig
keit beträgt ca. 1,24 kBit/s. Dabei sind aber für einzelne
Anwendungen wie Radiotext, TMC (Traffic message channel),
PTY o. ä. nur wenige Gruppen in einer Sekunde nutzbar. Die
effektiv nutzbare Übertragungsgeschwindigkeit liegt teil
weise nur bei einigen wenigen 10 Bit/s.
Bekannt sind außerdem weitere Unterträgerverfahren, die mit
digital oder analog modulierten Unterträgern im Frequenzbe
reich oberhalb des RDS-Trägers arbeiten. Als Beispiele sol
cher Verfahren seien das Verfahren der Fa. SEIKO und das
sog. SCA-Verfahren genannt.
Die vorgenannten Verfahren haben alle gemeinsam den Nach
teil, daß für die sichere Funktion Anteile des Frequenzhu
bes vom Nutzsignal benötigt werden. Hinzu kommt, daß die
Reichweite der Zusatzinformationen nicht mit der Reichweite
des NF-Kanals, insbesondere beim Monoempfang, identisch
ist. Als weiterer Nachteil ist auch die mit den Unterträ
gerverfahren erreichbare Übertragungsgeschwindigkeit zu
werten, welche für die Einzelanwendungen nur gering ist.
Bei Übertragungswegen, die große Gebiete versorgen, (z. B.
Satelliten-Rundfunk) ist die Übertragung von regional rele
vanten Zusatzinformationen außerhalb des Nutzkanals teil
weise nicht möglich oder aber mit zusätzlichem Aufwand ver
bunden. Eine Anwendung im AM-Hörrundfunk ist nicht oder nur
mit Einschränkungen möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, daß, ohne zusätz
lichen Bedarf an Frequenzhub, ein Datenübertragungskanal
mit hoher Übertragungskapazität für die Übertragung von
Zusatzinformationen bereitgestellt wird.
Diese Aufgabe wird durch das im Kennzeichen des Patentan
spruchs 1 beschriebenen Verfahren gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den
Kennzeichen der Unteransprüche 2 bis 11 beschrieben.
Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
ist im Kennzeichen des Patentanspruch 12 beschrieben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den zugehörenden
Zeichnungen zeigen die:
Fig. 1 die Lage der Zusatzträger im Frequenzspektrum beim
Stand der Technik,
Fig. 2 das Eintasten der Zusatzträger in den Multiplexweg,
Fig. 3 das Eintasten der Zusatzträger in den NF-Weg,
Fig. 4 das NF-Spektrum mit Hilfsfrequenz,
Fig. 5 die Aufteilung des Bitstroms und die
Tab. 1 eine Abschätzung der theoretisch und praktisch
erreichbaren Übertragungsraten für ausgewählte
Modulationsverfahren beim FM-Hörrundfunk.
Für das Beispiel ist die Nutzung eines digital modulierten
Zusatzträgers erläutert. Anstatt eines Trägers können
selbstverständlich auch mehrere Zusatzträger (Mehrträger
verfahren) verwendet werden.
Fig. 2 zeigt ein Übersichtsbild für den Übertragungskanal,
die zusätzlich erforderlichen Funktionseinheiten sind stark
umrandet. Dabei ist zu erkennen, daß der Zusatzdatenträger
außerhalb des klassischen FM-Sendeweges erzeugt wird. Der
Zusatzträger kann in seiner Bezugsphase z. B. mit dem
Stereopilotträger, ggf. mit der Trägerphase oder einer
Hilfsfrequenz synchronisiert werden, um einfachste Demo
dulationsschaltungen zu ermöglichen.
Die Art der digitalen Modulation kann frei gewählt werden.
In der Tab. 1 ist eine Abschätzung der Übertragungsge
schwindigkeit bis zu einer 64-QAM-Modulation erfolgt. Die
dem Zusatzträger digital aufmodulierten Datenströme werden
über einen Umschalter in den NF-Kanal eingetastet. Dabei
kann die Eintastung des Zusatzkanals in den linken/rechten
Tonkanal oder in den Multiplexkanal erfolgen. Im Fall ste
reofoner Anwendung können in den beiden Tonkanälen auch
getrennte Datenwege eingerichtet werden.
Im Beispiel der Fig. 2 ist die Eintastung in den Multiplex
kanal und im in Fig. 3 dargestellten Beispiel in den linken
Kanal erklärt.
Die Eintastung in den Multiplexweg wird auf der Sendeseite
vorgenommen. Dabei ist eine einfache Synchronisierung des
Zusatzträgers mit der Pilotfrequenz möglich. Im Empfänger
kann dadurch eine einfache Demodulationsschaltung aufgebaut
werden.
Bei der Eintastung in die Tonkanäle (auf der Studioseite
möglich und sinnvoll) wird die Generierung und Übertragung
einer Synchronisierfrequenz bei z. B. 15 kHz vorgeschlagen,
um auch hier wieder eine einfache Demodulation zu errei
chen. Fig. 4 zeigt eine mögliche NF-Spektrumsbelegung mit
dem Zusatzträger und dem Pilotsignal.
Eine Synchronisierung ist auch über Synchronisationsbits
innerhalb des Datenstroms möglich. Auch ist die Aufteilung
des Datenstroms in einen Kopfteil für die Synchronisation
o. ä. und einen Datenteil sinnvoll. Dieser Kopfteil kann
dann zweckmäßigerweise mit einer niederstufigen digitalen
Modulation übertragen werden, um auch hierbei eine relativ
einfache Demodulation zu unterstützen (siehe hierzu auch
Fig. 5).
Die Zeitdauer für die Eintastung ist frei wählbar und kann
dem Übertragungsbedarf angepaßt werden. Aufgrund der hohen
Datenkapazität ist die Eintastung als kurze Bursts, z. B.
nach den Nachrichten, Zeitzeichen, Stationskennungen o. ä.
sinnvoll. Auch erscheint es durchaus sinnvoll, den digita
len Zusatzträger für die Gestaltung des Zeitzeichens, der
Stationskennung oder anderer Standardtonfolgen zu benutzen.
Aufgrund der des hohen Automatisierungsgrades bei der Pro
grammproduktion und bei der Programmabwicklung können die
Bursts auch zu größeren Einheiten zusammengefaßt und in
geeigneten Zeiten (Nachts, frühe Morgenstunden) übertragen
werden. Im Empfänger erfolgt eine geeignete Auswertung und
Zwischenspeicherung.
Bedingt durch den guten Störabstand im NF-Nutzkanal, kann
der Pegel für den Zusatzdatenträger bis auf das für die
Demodulation erforderliche Maß reduziert werden. Die Anwen
dung eines Kanalschutzes erhöht die Übertragungssicherheit
und bietet Spielraum für weitere Pegelreduzierungen. Der
Kanalschutz ist besonders unter dem mobilen Empfangsaspekt
von Bedeutung.
Durch die Anwendung moderner digitaler Modulationsverfahren
mit einer hohen Bandbreiteeffizienz ist bei relativ gerin
gem Störabstandsbedarf einen Zusatzdatenkanal im NF-Kanal
zu schaffen, der langfristig Datenanforderungen im gesamten
Versorgungsgebiet des UKW-Senders bewältigen kann. So kann
mit diesem Zusatzkanal ein Vielfaches der Übertagungsge
schwindigkeit des RDS-Kanals erreicht werden. Dadurch sind
eine Reihe von Anwendungen möglich, die durch die Nutzung
der RDS-Technik nicht oder nur zum Teil erreichbar sind.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der
digital modulierte Zusatzträger auch Informationen für die
meßtechnische Auswertung des Übertragungskanals übertragen
kann oder der digital modulierte Zusatzträger selbst für
die Auswertung der Eigenschaften des Übertragungskanals
genutzt werden kann.
Ein perspektivisch bedeutsamer Vorteil ist auch dadurch
gegeben, daß der Zusatzkanal auch bei zukünftigen digitalen
Modulationsverfahren für das NF-Nutzsignal (DAB-Rundfunk,
Satellitenrundfunk) mit übertragen werden kann. Daraus
ergibt sich, daß heute auf die Nutzung des Kanals
aufgebaute Anwendungen auch bei neuen digitalen
Rundfunksystemen weiter verwendet werden können.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß die
Übertragung der Zusatzinformationen parallel und unabhängig
vom RDS-Verfahren erfolgen kann. Es entsteht kein
zusätzlicher gerätetechnischer Aufwand auf der Senderseite
oder in den BK-Netzen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Übertragung von Zusatzsignalen innerhalb
eines niederfrequenten Übertragungskanals, insbesondere
in einem Rundfunkkanal mit einem/mehreren modulierten
Zusatzträger/n, dadurch gekennzeichnet,
daß studio- bzw. senderseitig der/die Zusatz
träger während definierter Zeiträume in den Signalweg
eines Nutzsignales eingetastet und dabei digital modu
liert wird/werden und daß empfangsseitig die rückge
wonnenen digitalen Informationen gespeichert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die definierten Zeiträume der Zusatzträgereintastung
in Form von zu Gruppen zusammengefaßter Daten-Bursts
in zeitlich großen Abständen übertragen werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zusatzdatenstrom in einen Kopfteil
und in einen Datenteil zerlegt wird und für den Kopf
teil ein niederstufiges digitales Modulationsverfahren
und für den Datenteil ein höherstufiges Modulations
verfahren verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die definierten Zeiträume der Eintastung
des/der Zusatzträger mit der Pilotfrequenz oder einem
Synchronhilfssignal synchronisiert wird/werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die definierten Zeiträume der Zusatzträger
eintastung zur Gestaltung von Zeitzeichen, Stations
kennungen, bzw. anderen Standardtonfolgen verwendet
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die übertragenen und auf der Empfangsseite
gespeicherten Informationen im Empfänger selbst oder
in Zusatzeinrichtungen zum schnelleren Auffinden von
gewünschten Programmteilen oder zu Archivierungs
zwecken ausgewertet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Eintastung in das Nutzsignal des linken
bzw. rechten Tonkanals, in das Multiplexsignal, bzw.
in den Monokanal beim Hörrundfunk erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Eintastung in das Nutzsignal des ersten
bzw. zweiten Tonkanals beim Fernsehrundfunk erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Zusatzinformationen für ein Fernsehsignal
in wenigstens einem der Begleitkanäle übertragen
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein eingetasteter Zusatzträger mit Signalen
zur Messung der Kanaleigenschaften beaufschlagt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Zusatzträger selbst für die Messung der
Kanaleigenschaften benutzt wird.
12. Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzsignalen inner
halb eines niederfrequenten Übertagungskanals, insbe
sondere in einem Rundfunkkanal mit einem/mehreren
modulierten Zusatzträger/n, dadurch ge
kennzeichnet, daß in einem Nutzsignalweg
zum Sender hin ein steuerbarer Umschalter und an des
sen Steuereingang eine Eintaststeuerung liegen, und
daß am ersten Eingang dieses Umschalters das zu beauf
schlagende Nutzsignal und an dessen zweitem Eingang
der/die Zusatzträger über eine digitale Modulation
liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132428 DE19532428A1 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzsignalen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132428 DE19532428A1 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzsignalen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532428A1 true DE19532428A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7771111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995132428 Ceased DE19532428A1 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Übertragung von Zusatzsignalen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19532428A1 (de) |
Citations (3)
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CH307827A (de) * | 1952-05-21 | 1955-06-15 | Hoepp Konrad | Fernsteuereinrichtung, welche die Information von Rundfunkempfängern über Rundfunkprogramme bewirkt. |
DE2948518A1 (de) * | 1979-12-01 | 1981-06-04 | Blaupunkt Werke Gmbh | Verfahren zum uebertragen von zusaetzlichen informationen |
DE2419279C3 (de) * | 1974-04-22 | 1982-03-04 | Standard Elektrik Lorenz Ag, 7000 Stuttgart | Fernsehsystem |
-
1995
- 1995-09-02 DE DE1995132428 patent/DE19532428A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
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