DE19532350B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtransportieren von Kopsen bei einer Ringspinnmaschine - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Abtransportieren von vollen Kopsen (13) an einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit einer Vielzahl von Spinnstellen (11), wenigstens einem, mit Greifern (15) für jede Spinnstelle (11) versehenen Dofferbalken (12) zum Auswechseln von vollen Kopsen (13) und Leerhülsen (14) an den Spindeln (19), wobei die Kopse (13) und Leerhülsen (14) in Längsrichtung des Maschinengestells mittels einer Steckzapfen (16, 17) für die Kopse (13) bzw. die Leerhülsen (14) aufweisenden Transportvorrichtung (18) von den Spinnstellen (11) wegbzw. zu den Spinnstellen (11) hintransportierbar sind, bei welchem Verfahren der Dofferbalken (12)
– Leerhülsen (14) vom Hauptzapfen (16) der Transportvorrichtung (18) auf Nebenzapfen (15) umsteckt,
– hochfährt und volle Kopse (13) von den Spindeln (19) abnimmt, nach unten fährt und die Kopse (13) auf den Hauptzapfen (16) der Transportvorrichtung (18) absetzt,
– die Leerhülsen (14) von den Nebenzapfen (17) abhebt, hochfährt und auf die Spindeln (19) absetzt,
worauf der Spinnvorgang fortgesetzt...
– Leerhülsen (14) vom Hauptzapfen (16) der Transportvorrichtung (18) auf Nebenzapfen (15) umsteckt,
– hochfährt und volle Kopse (13) von den Spindeln (19) abnimmt, nach unten fährt und die Kopse (13) auf den Hauptzapfen (16) der Transportvorrichtung (18) absetzt,
– die Leerhülsen (14) von den Nebenzapfen (17) abhebt, hochfährt und auf die Spindeln (19) absetzt,
worauf der Spinnvorgang fortgesetzt...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtransportieren von vollen Kopsen an einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 5.
- Bei bekannten Ringspinnmaschinen (siehe z.B. WO 90/03461,
DE 41 13 092 A1 ,EP 0 445 374 A1 ,DE 295 07 054 U1 ist es üblich, die auf der Transportvorrichtung nach einem Hülsenwechsel angeordneten vollen Kopse erst abzutransportieren, wenn der Spinnvorgang bereits wieder gestartet worden ist. Hierbei geht man von der Tatsache aus, daß für den Abtransport der vollen Kopse während des Spinnvorganges ausreichend Zeit zur Verfügung steht, während andererseits nach einem Kops-Hülsenwechsel der Spinnvorgang so schnell wie möglich wieder in Gang gesetzt werden soll, um Totzeiten möglichst zu vermeiden. - Nach dem Absetzen der vollen Kopse auf der Transportvorrichtung kann es bei den Spinnstellen, an denen schon vor dem Kopswechsel ein Fadenbruch erfolgte, dazu kommen, daß der lose Faden, der sich auf dem Kops befindet, an der Membrane des vorzugsweise pneumatisch arbeitenden Greifers hängen bleibt. Der Faden wird dann beim Erfassen und Transportieren der Leerhülse eingeklemmt, und beim Aufsetzen auf die Spindel bleibt der Faden wegen der statischen Aufladung an der Hülse haften und wird beim Anlaufen der Spindeln vom sich bildenden Kops auf die Hülse gewickelt.
- Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, mit denen auch beim Vorliegen eines Fadenbruches an einem oder mehreren Kopsen der hierbei an den Kopsen vorhandene lose Faden keine Störung des anschließenden Spinnprozesses herbeiführen kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale der kennzeichnenden Teile der Ansprüche 1 und 5 vorgesehen.
- Der Erfindungsgedanke ist also darin zu sehen, daß entgegen der bisher vertretenen Auffassung, daß das Abtransportieren der vollen Kopse ohne Zeitdruck durchgeführt werden kann, die Transportvorrichtung sofort in Gang gesetzt wird, um die vollen Kopse so schnell aus dem Bereich der zugeordneten Spinnstelle herauszutransportieren, daß etwa vorhandene lose Fäden an einzelnen oder mehreren Kopsen vor dem Beginn des Spinnvorganges aus dem Bereich der zugeordneten Leerhülse weggezogen und dadurch nicht von dieser aufgewickelt werden können.
- Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens entnimmt man den Ansprüchen 2 bis 4 und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung den Ansprüchen 5 bis 8.
- Mit besonderem Vorteil wird die Erfindung bei Spinnmaschinen mit Zapfenschlitten-Transportvorrichtungen verwendet, wie sie beispielsweise aus der WO 90/03461 oder der
DE 41 13 092 A1 bekannt sind. - Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur eine schematische Ansicht von drei Spinnstellen einer erfindungsgemäßen Ringspinnmaschine wiedergibt.
- Nach der Zeichnung sind an einem nichtdargestellten Maschinengestell nebeneinander zahlreiche, z.B. 200 Spinnstellen
11 in gleichen Abständen angeordnet, welche jeweils eine Vorgarnspule20 , ein anschließendes Streckwerk21 , danach Spindeln19 und einen in Richtung des Doppelpfeiles F auf- und abbewegbaren sowie nach vorn und hinten schwenk baren Dofferbalken12 aufweisen. Der Dofferbalken12 besitzt pneumatische Greifer15 , welche aus um eine Öffnung26 herum angeordneten Ringschläuchen bestehen, die durch Druckluft aufgeblasen werden können und dadurch in die Öffnungen26 eingeführte Enden von Leerhülsen14 bzw. Kopsen13 so erfassen können, daß diese durch den auf- und abgehenden bzw. verschwenkbaren Dofferbalken12 von einer im unteren Bereich des Maschinengestells angeordneten Transportvorrichtung18 zu den Spindeln19 und umgekehrt befördert werden können. - Die Transportvorrichtung
18 besteht aus einem sich entlang der Spinnstellen11 horizontal in Richtung eines Doppelpfeiles f bewegbaren Transportband22 , welches in den gleichen Abständen wie die Spinnstellen11 Mitnehmer23 und nach oben weisende Nebenzapfen17 trägt. Die Mitnehmer23 stehen in Mitnahmeeingriff mit Zapfenschlitten25 , die mit durch die Mitnehmer23 bestimmten Abstand entsprechend dem Abstand der Spinnstellen11 auf einer stationären Laufbahn24 gleiten können, die sich unterhalb des Transportbandes22 horizontal und parallel zur Längsrichtung des Maschinengestells erstreckt. Jeder Zapfenschlitten25 trägt einen nach oben weisenden Hauptzapfen16 . - Nach der Zeichnung sind auf den Hauptzapfen
16 der Zapfenschlitten25 volle Kopse13 angeordnet, während die von der Oberseite des Transportbandes22 wegstehenden Nebenzapfen17 aufgesteckte Leerhülsen14 tragen. - Die Ringspinnmaschine weist eine schematisch angedeutete Zeitsteuerung
27 auf, die die Bewegungsabläufe des Dofferbalkens12 mit den Greifern15 , der Transportvorrichtung18 und den Betrieb der Spinnmaschine steuert. - Die Arbeitsweise der beschriebenen Ringspinnmaschine ist wie folgt:
Während eines Spinnvorganges wird das Vorgarn von den Vorgarnspulen20 über das Streckwerk21 zu den Spindeln19 geführt, auf denen sich zunächst Leerhülsen14 befinden, die nach und nach mit dem sich bildenden Garn bespult werden, bis sie zu vollen Kopsen13 geworden sind. - Während des Spinnvorganges werden außerhalb der Ringspinnmaschine die Zapfenschlitten
25 mit Leerhülsen14 bestückt, die zu den jeweils zugeordneten Spinnstellen11 mittels der Transportvorrichtung18 befördert werden. - Sobald die auf den Spindeln
19 befindlichen Hülsen zu vollen Kopsen13 geworden sind, ergreift der entsprechend bewegte Dofferbalken12 die zunächst auf den Hauptzapfen16 sitzenden Leerhülsen14 und setzt diese auf die Nebensteckzapfen17 . Anschließend fährt der Dofferbalken12 dann nach oben und ergreift die auf den Spindeln19 sitzenden Kopse13 , um diese nach unten zu befördern und auf die Hauptzapfen16 aufzusetzen. Die Zeitsteuerung27 bewegt hierbei das Transportband22 jeweils in eine solche Position, daß der in Längsrichtung des Maschinengestells feststehende Dofferbalken12 mit seinen Greifern15 wahlweise mit den Hauptzapfen16 bzw. den Nebensteckzapfen17 in vertikale Ausrichtung kommt. - Nachdem die vollen Kopse
13 auf den Zapfenschlitten25 abgesetzt worden sind, ergreift der Dofferbalken12 nach entsprechender Ausrichtung mit den Nebensteckzapfen17 die dort befindlichen Leerhülsen14 , befördert die Hülsen nach oben und steckt sie schließlich auf die Spindeln19 auf. - Erfindungsgemäß wird nunmehr die Transportvorrichtung
18 durch die Zeitsteuerung27 in Bewegung gesetzt, bevor der Spinnvorgang erneut beginnt. - Die Zeitsteuerung
27 leitet den nächsten Spinnvorgang erst ein, wenn die vollen Kopse13 soweit von der zugeordneten Spinnstelle11 entfernt sind, daß etwa am vollen Kops befindliche lose Fäden auf jeden Fall so weit von der Spinnstelle11 entfernt sind, daß sie nicht mehr an der zugeordneten Leerhülse14 , die anschließend auf die zugeordneten Spindeln19 aufgesteckt wird, haften können, wodurch ein Einwickeln von solchen losen Fäden beim nächsten Spinnvorgang auf die nächste Leerhülse wirksam vermieden wird. -
- 11
- Spinnstelle
- 12
- Dofferbalken
- 13
- volle Kopse
- 14
- Leerhülsen
- 15
- Greifer
- 16
- Hauptsteckzapfen
- 17
- Nebensteckzapfen
- 18
- Transportvorrichtung
- 19
- Spindeln
- 20
- Vorgarnspulen
- 21
- Streckwerk
- 22
- Transportband
- 23
- Mitnehmer
- 24
- Laufbahn
- 25
- Zapfenschlitten
- 26
- Öffnung
- 27
- Zeitsteuerung
Claims (9)
- Verfahren zum Abtransportieren von vollen Kopsen (
13 ) an einer Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit einer Vielzahl von Spinnstellen (11 ), wenigstens einem, mit Greifern (15 ) für jede Spinnstelle (11 ) versehenen Dofferbalken (12 ) zum Auswechseln von vollen Kopsen (13 ) und Leerhülsen (14 ) an den Spindeln (19 ), wobei die Kopse (13 ) und Leerhülsen (14 ) in Längsrichtung des Maschinengestells mittels einer Steckzapfen (16 ,17 ) für die Kopse (13 ) bzw. die Leerhülsen (14 ) aufweisenden Transportvorrichtung (18 ) von den Spinnstellen (11 ) wegbzw. zu den Spinnstellen (11 ) hintransportierbar sind, bei welchem Verfahren der Dofferbalken (12 ) – Leerhülsen (14 ) vom Hauptzapfen (16 ) der Transportvorrichtung (18 ) auf Nebenzapfen (15 ) umsteckt, – hochfährt und volle Kopse (13 ) von den Spindeln (19 ) abnimmt, nach unten fährt und die Kopse (13 ) auf den Hauptzapfen (16 ) der Transportvorrichtung (18 ) absetzt, – die Leerhülsen (14 ) von den Nebenzapfen (17 ) abhebt, hochfährt und auf die Spindeln (19 ) absetzt, worauf der Spinnvorgang fortgesetzt und die Kopse (13 ) von der Transportvorrichtung (18 ) abtransportiert werden, dadurch gekennzeichnet , daß die vollen Kopse (13 ) durch die Transportvorrichtung (18 ) aus dem Bereich der jeweils zugeordneten Spinnstelle (11 ) wegtransportiert werden, bevor der Spinnvorgang fortgesetzt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnvorgang
20 sec bis 25 sec nach Einschalten der Transportvorrichtung (18 ) zwecks Abtransports der vollen Kopse (13 ) gestartet wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnvorgang erst gestartet wird, wenn der jeder Spinnstelle (
11 ) zugeordnete Kops (13 ) wenigstens bis zur nächsten (übernächsten etc.) Spinnstelle (11 ) transportiert worden ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnvorgang erst gestartet wird, wenn die vollen Kopse um 0,7m bis 1,5m von der betreffenden Spinnstelle (
11 ) wegtransportiert worden sind. - Spinnmaschine, insbesondere Ringspinnmaschine, mit einer Vielzahl von Spinnstellen (
11 ), wenigstens einem, mit Greifern (15 ) für jede Spinnstelle (11 ) vorgesehenen Dofferbalken (12 ) zum Auswechseln von vollen Kopsen (13 ) und Leerhülsen (14 ) an den Spindeln (19 ), wobei die Kopse (13 ) und Leerhülsen (14 ) in Längsrichtung des Maschinengestells mittels einer Steckzapfen (16 ,17 ) für die Kopse (13 ) bzw. die Leerhülsen (14 ) aufweisenden Transportvorrichtung (18 ) von den Spinnstellen (11 ) wegbzw. zu den Spinnstellen (11 ) hintransportierbar sind, mit einer Zeitsteuerung (27 ), die dafür sorgt, daß der Dofferbalken (12 ) – Leerhülsen (14 ) vom Hauptzapfen (16 ) der Transportvorrichtung (18 ) auf Nebenzapfen (15 ) umsteckt, – hochfährt und volle Kopse (13 ) von den Spindeln (19 ) abnimmt, nach unten fährt und die Kopse (13 ) auf den Hauptzapfen (16 ) der Transportvorrichtung (18 ) absetzt, – die Leerhülsen (14 ) von den Nebenzapfen (17 ) abhebt, hochfährt und auf die Spindeln (19 ) absetzt, worauf der Spinnvorgang fortgesetzt und die Kopse (13 ) von der Transportvorrichtung (18 ) abtransportiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsteuervorrichtung (27 ) so ausgebildet ist, daß die vollen Kopse (13 ) durch die Transportvorrichtung (18 ) aus dem Bereich der jeweils zugeordneten Spinnstelle (11 ) wegtransportiert werden, bevor der Spinnvorgang fortgesetzt wird. - Spinnmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsteuerung dafür sorgt, daß der Spinnvorgang 20 sec bis 25 sec nach Einschalten der Transportvorrichtung (
18 ) zwecks Abtransports der vollen Kopse (13 ) gestartet wird. - Spinnmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnvorgang durch die Zeitsteuerung erst gestartet wird, wenn der jeder Spinnstelle (
11 ) zugeordnete Kops (13 ) wenigstens bis zur nächsten (übernächsten etc.) Spinnstelle (11 ) transportiert worden ist. - Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnvorgang durch die Zeitsteuerung erst gestartet wird, wenn die vollen Kopse um 0,7m bis 1,5m von der betreffenden Spinnstelle (
11 ) wegtransportiert worden sind. - Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung (
18 ) ein im Abstand der Spinnstellen (11 ) angeordnete Mitnehmer (23 ) aufweisendes Transportband (22 ) sowie eine längliche und sich parallel sowie vorzugsweise unter dem Transportband (22 ) erstreckende stationäre Laufbahn (24 ) aufweist, auf der Zapfenschlitten (25 ) angeordnet sind, die mit den Mitnehmern (23 ) in Mitnahmeeingriff stehen und an ihrer Oberseite Hauptsteckzapfen (16 ) aufweisen, wobei am Transportband (22 ) oder den Zapfenschlitten (25 ) jeweils einer Spinnstelle (11 ) zugeordnete und nach oben weisende Nebenzapfen (27 ) vorgesehen sind.
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EP0445374A1 (de) * | 1990-02-21 | 1991-09-11 | Zinser Textilmaschinen GmbH | Vorrichtung zum Abziehen von Spulen und Aufstecken von Hülsen an Spinn- oder Zwirnmaschinen |
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DE29507054U1 (de) * | 1995-04-26 | 1995-08-31 | Maschinenfabrik Rieter Ag, Winterthur | Spinnmaschine mit einer pneumatische Greifer aufweisenden Doffervorrichtung |
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- 1996-08-30 IT IT96MI001810A patent/IT1284126B1/it active IP Right Grant
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