DE1953159C - Verfahren zur Aufbereitung von Sand und Kies sowie andern mineralischen als Baustoffzuschläge geeigneten Materialien - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Sand und Kies sowie andern mineralischen als Baustoffzuschläge geeigneten Materialien

Info

Publication number
DE1953159C
DE1953159C DE1953159C DE 1953159 C DE1953159 C DE 1953159C DE 1953159 C DE1953159 C DE 1953159C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
soluble
gravel
well
building material
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Josef 6941 Nieder-Liebersbach; Grünberger Eberhard Dipl.-Chem. Dr. 4000 Düsseldorf; Schmidt Friedo Eberhard 6800 Mannheim-Feudenheim. schriften sind an das Deutsche Patentamt Dienststelle Berlin 1 Berlin 61 Gitschiner Straße 97 - 103 Postscheckkonto Berlin-West 75 00 zu richte Compernass
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Düsseldorf

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbe- Als wasserlösliche makromolekulare Stoffe können reitung von Sand und Kies sowie anderen mineiali- die verschiedensten natürlichen oder synthetichen sehen, als Baustoffzuschläge geeigneten Materialien, Polymeren eingesetzt werden. Unter den natürlichen bei dem das Gut gewaschen, klassiert und entwässert wasserlöslichen Substanzen sind beispielsweise die wird. 5 verschiedensten sogenannten Pflanzengummisorten geZuschlagstoffe für Betonmischungen wie Sand, Kies, eignet, also beispielsweise Galactomannane wie Johan-Bims, gebrochenes Gestein, Lavalit und B.'ähaggregate nisbrotkernmehl oder Guarmehl eder auch Xanthanaus Schiefer usw. sollen häufiger eine oder mehrere Gum oder wasserlösliche Stärkeprodukte. Zu den enge Fraktionen vorgegebener Körnungscharakteri- letzteren zählen beispielsweise Methylstärke, Hydroxystik aufweisen. Besondere Anwendungszwecke des io äthylstärke, Carboxymethylstärke oder auch oxidativ Betons erfordern mitunter ein eng klassiertes Korn- abgebaute Stärke. Bevorzugt als wasserlösliche makrospektrum mittlerer Körnung, so daß in diesem Fall molekulare Stoffe werden jedoch wasserlösliche CeJIudie eine besonders hohe Restfeuchte aufweisende Fein- loseäther herangezogen. Es eignen sich beispielsweise fraktion unter 3 mm abklassiert werden muß. Dies Methylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Hydroxyist z. B. dann erforderlich, wenn eine wasserdurch- 15 propylcellulose, Methylhydroxypropylcelluiocc, Äthyllässige, d. h. hochporöse und permeable Betonstruktur hydroxyäthylcellulose, Hydroxyäthylcarboxymethylverlangt wird. cellulose.
Bei Betonauskleidungen von Stollen, Tunnelbauten Neben den erwähnten natürlichen wasserlöslichen oder Stützmauer η an Hanglagen tritt nämlich im Be- makromolekularen Stoffen können auch die verreich wasserführender Gebirgsschichten das Problem ao schiedensten synthetischen Polymeren verwendet werauf, den hydrostatischen Druck des Wassers auf die den we beispielsweise Polyacrylamid, die Alkalisalze Auskleidung durch Ableitung des Wassers zu mildern von Polyacrylsäure, wa'.serlösliche Mischpolymerisate oder ganz zu beseitigen. Dies kann durch eine wasser- des Acrylamids mit am Stickstoff substituiertem Acryldurchlässige Betonschicht erfolgen, die zwischen Aus- amid wie etwa das Mischpolymerisat aus Acrylamid kleidung und Gebirgswand eingeschaltet wird. as und N-tert.-Butylacrylamid, Ferner sind geeignet die
Bekanntlich wird die spezielle Eigenschaft eines wasserlöslichen Polyvinylmethyläther oder Polyvinyl-
Betons wesentlich von der Körnungslinie seiner Zu- alkohol oder Polyvinylpyrrolidon sowie aeren wasser-
schläge bestimmt. Die Einhaltung der betreffenden lösliche Mischpolymerisate mit beispielsweise Vinyl-
Kennlinie wird üblicherweise durch Sieb- oder Naß- acetat. Schließlich können noch eingesetzt werden die
klassierung und dosiertes Wiederzusammenmischen 30 Alkalisalze von Polystyrolsulfonsäure.
der Kornfraktionen erreicht. Für einen sogenannten Nach einer bevorzugten Ausführungsform können
Einkornzuschlag ist es demgegenüber lediglich erfor- die makromolekularen wasserlöslichen Stoffe gleich-
deilicn, aus dem gesamten Kornspektrum eine be- zeitig mit dem zur Betonmischung notwendigen
stimmte Fraktion herauszuklassieren, was am besten Zementanteil zugefügt werden
mit entsprechend abgestuften Mehrdeck sieben gelingt. 35 Die wasserlöslichen makromolekularen Stoffe kön-
Des weiteren ist die Zusammensetzung des Bindemitteis nen sowohl in trockener pulvriger Form mit gewayehe-
von Bedeutung, die wegen der ungewöhnlichen Korn- nem und gesiebtem Material zugesetzt werden. Es ist
Zusammensetzung auf diese abgestimmt sein muß und aber auch möglich, dit Stoffe zunächst mit Wasser an-
daher im engsten Zusammenhang mit dem Reinheits- zuteigen oder zu lösen und sie in dieser Form zuzu-
grad und dem Fehlkornanteil des Zuschlagmaterials 40 setzen. Das Mischen erfolgt zv. eck mäßig in Zwangs
zu sehen ist. mischern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Der Zusatz an wasserlöslichen Cellulosederivaten
einen neuen Weg zur Aufbereitung von Kies und Sand erfordert beim Aufbereitungswasser in der Regel keine
sowie anderen mineralischen Baustoffzuschlägen auf- besondere Einstellung des pH-Wertes. Lediglich bei
zuzeigen, mit denen ein wasserdurchlässiger Porbeton 45 stark saurer Reaktion erhöhen sich die Zugabemengen
auch durch Verspritzen hergestellt werden kann. etwas, während mehr zum alkalischen Bereich hin
Erfindungsgemäß werden aus dem gewaschenen etwas geringere Mengen erforderlich sind.
Rohmaterial enge Kornfraktionen mittlerer Körnung Es ist zwar bekannt, daß Celluloseether der genannvon 3 bis 7 mm und/oder IS bis 30 mm abgesiebt und ten Art als Entwässerungshilfen von Erzflotationskonnach mechanischer Entwässerung der jeweiligen so zentraten, als Klärmittel und Irirnartige Flocker VerFraktion auf maximal 15°/0 Restfeuchte mit 300 bis Wendung finden können. Im vorliegenden Fall soll aber 2000 g/t eines makromolekularen wasserlöslichen Stof- erstmals die Fähigkeit der genannten Mittel, Wasser fes versetzt. aufzunehmen und für einige Ziit zu binden, im Rah-
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei der Auf- men eines Verfahrens zur Aufbereitung von Sand und
bereitung von üblichen als Baustoffzuschläge geeig- 55 Kies usw. dazu dienen, sowohl die Restfeuchte des
neten Materialien verwendet werden. In erster Linie Kiesmaterials als Anmachwasacrunteil nutzbar zu
wird es zum Autbereiten von Sand und Kies benutzt. machen als auch in Gegenwart des Zementanteils den
Es ist aber auch möglich, das Verfahren bei gebroche· Abbindevorgang hinauszuzögern. Dies ist insbeson-
nem Gestein oder Blfihaggregate enthaltenden Mine· dere dann von Vorteil, wenn das Aufbereitungsgut zur
rauen wie Bims, Ton, Schiefer, Lavalit u. dgl. anzu« 60 Herstellung von Transport- oder Spritzbeton verwen-
wenden. Der Zusatz von makromolekularen wasser' det wird. Es ist weiterhin bekannt, eisiem Zementbrei
löslichen Stoffen hat den Zweck, die wasserbindende Fruktose und Dextran zuzusetzen, damit der Abbinde·
Eigenschaft dieser Stoffe dazu auszunutzen, die nach Vorgang des Zements verzögert wird (deutsche Aus<
der Entwässerung verbleibende Restfeuchte des Zu· legeschrift 1087 505). Diese Maßnahme dient dem
Schlagmaterials zu erhallen und auch nach späterer öj Zweck, tias vorzeitige Entwässerung eines Zementbreis Zugabe des erforderlichen Zcmenuntcils den Ab* in ölbohrlfichern zu verhindern, was mit dem Problem
bmdevorgang zu verzögern und auch eine Verdunstung der Aufbereitung von Detonzuschingsmaterial techtr ,-
dieses Wesseranteils ai verhindern, logisch nicht» zu tun hat. Dennoch wurden Versuche
mit Dextran und Fruktose unternommen, wobei sich jedoch herausgestellt hat, daß, abgesehen von dem für eine bautechiiische Verwertung indiskutablen K.ostenfaktor, sich in Gegenwart von Kalk chemische Verbindungen bilden, wodurch die Festigkeit des Beton-Prüfwürfels um mehr als 25°/„ herabgesetzt wird. Schließlich sind noch eine Reihe von handelsüblichen Dichtungs-, Beschleunigungs- und Verzögerungsmilteln bekannt (Betonstein-Zeitung, 1965, S. 169 und 237), die aber dem Verwendungszweck des durth das erfindungsgemäße Verfahren gewonnenen Zuschlagstoffes für wasserdurchlässigen Beten nicht dienlich sein können, weil sie sämtlich zur Verbesserung der Wasserdichtigkeit des Betons beitragen sollen.
Beispiele
Eine Kiesmischung, die die verschiedensten Anteile enthielt, wurde durch Naßklassierung in eine Fraktion der Körnung von 3 bis 7 mm und eine weitere der Körnung von 15 bis 30 mm aufgeteilt Die Fraktionen hatten eine Restfeuchte von 10°/0. Zu beiden Kiesfraktionen wurden folgende Zusätze gegeben, wobei auf jeweils 11 folgende Zusätze entfielen:
1. 350 g Hydroxypropylmethylcellulose, Viskosität
in 2%iger Lösung bei 200C nach H ö ppi er 8000OcP.
2. 130Of Methylcellulose, Viskosität in 2aljger Lösung bei 2O0C nach H ö ρ ρ 1 e r 300 cP.
3. 700 g Miithyltellulote, T'?skosität in 2°/oigei· Lösung bei 20" C nach H ö ρ ρ 1 e r 300 cP.
4. 1800 g Methyleellulose, Viskosität in 2°/,iger Lösung b<:i 200C nach H ö ρ ρ 1 e r 300 cP.
5. 700 g Methylcellulose, Viskosität in 2°/oiger Lösung bri 20° C nach H ö ρ ρ 1 e r 4500 cP.
6. 400 g Hyroxydäthylcarboxylcelliilnse, Viskosität in 2°/aiger Lösung bei 20°C nach Höppler 400OcP.
7. 1000 g Polyacrylamid, Viskosität in 10°/„iger Lösung bei 200C nach H ö ρ ρ 1 e r 100 000 cP.
8. 1600 g Guarmehl, Viskosität in 2%iger Lösung bei 2O0C nach H ö ρ ρ 1 e r 10 000 cP.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Aufbereitung von Sand und Kies sowie anderen mineralischen, als Baustoffzuschlag für wasserdurchlässigen Beton geeigneten Materialien, bei dem das Gut gewaschen, klassiert und entwässert wird, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem gewaschenen Rohmaterial enge Kornfraktionen mittlerer Körnung von 3 bis 7 mm und/oder 15 bis 30 mm abgesiebt und nach mechanischer Entwässerung der jeweiligen Fraktion auf maximal 15°/0 Restfeuchte mit 300 bis 2000 g/t eines makromolekularen wasserlöslichen Stoffes versetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als makromolekulare Stoffe wasserlösliche Celluloseäther eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliche makromolekulare Substanzen Alkalisalze der Polyacrylsäure bzw. Polymerisate des Acrylamide eingesetzt werden.
4. Verfahren nach "inem der Ansprüche 1 eis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem makromolekularen wasserlöslichen Stoff gleichzeitig der zur Betonmischung notwendige Zementanteil mit zugesetzt wird.

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3417024A1 (de) * 1983-05-10 1984-11-29 Sato Road Co., Ltd., Tokio/Tokyo Verfahren zum herstellen eines wasserdurchlaessigen zementbetonbauwerks

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3417024A1 (de) * 1983-05-10 1984-11-29 Sato Road Co., Ltd., Tokio/Tokyo Verfahren zum herstellen eines wasserdurchlaessigen zementbetonbauwerks

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69632610T2 (de) Zementzusammensetzungen und ihre Verwendung zur Zementierung von Ölbohrlöchern oder ähnlichen
DE69708294T2 (de) Cellulosenanofibrillen enthaltende flüssigkeit und seine verwendung zur betreibung von erdölfeldern
DE1909919A1 (de) Verfahren zum Zementieren von OElbohrloch-Verbohrungen
DE3100148A1 (de) Saeureloeslicher zement und verfahren zu dessen verwendung
DE2830528A1 (de) Additiv fuer tiefbohrzementschlaemme
EP0045026B1 (de) Verfahren zur Bodenverfestigung
DE1433197A1 (de) Geologisches Bohrverfahren und dafuer geeignete Bohrlochfluessigkeit
EP1648833B1 (de) Verfahren zur behandlung von wässrigem schlamm
DE1953159C (de) Verfahren zur Aufbereitung von Sand und Kies sowie andern mineralischen als Baustoffzuschläge geeigneten Materialien
DE2727077C2 (de) Verfahren zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Sperrschicht als Auskleidung einer Grube für eine Mülldeponie od.dgl.
DE19529850C2 (de) Verfahren zur Verbesserung der Fließ- und Abbindeeigenschaften von mineralischen Pumpversatzmischungen für Salzgesteine
DE19537616C2 (de) Natriumbentonitfreie Injektionsmittelsuspension
EP0142116B1 (de) Mittel zum Abdichten von Bohrlochwandungen
DE1953159B1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Sand und Kies sowie anderen mineralischen als Baustoffzuschlaege geeigneten Materialien
EP0755992B1 (de) Injektionsmittel sowie unter Verwendung des Injektionsmittels hergestellte Injektionssuspensionen
DE3041087A1 (de) Verfahren zum entwaessern der schlammschicht eines industrieprozess-bergeteiches
JPH06501444A (ja) 増強された溶液粘度を示すベントナイト粘土を製造する方法
DE369289C (de) Verfahren, um Moertel- und Zementmassen zur dauerhaften, zuverlaessigen Ausfuehrung von Trockenlegungen, Dichtungsarbeiten, Wasserbauten und aehnlichen Arbeiten geeignet zu machen
EP0654516A1 (de) Flüssiges Bohrspül- und Zementierungsmittel
DE10002827C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines pumpfähigen Dichtwandkonzentrats und dessen Verwendungen
DE19937270C2 (de) Verfahren zur Abdeckung von Halden mit stark geneigten Flanken, insbesondere von Rückstandssalzhalden aus der Salzaufbereitung
DE956212C (de) Verfahren zur Herstellung eines Bohrfluessigkeitszusatzes, insbesondere fuer Tiefbohrungen
DEC0008048MA (de)
DE2315828C3 (de) Verfahren und Mittel zum Vermeiden des Zusammenballens und zum Hemmen des Quellens toniger oder tonhaltiger Teilchen
DE383905C (de) Verfahren der Brikettbereitung, insbesondere aus Brennstoffen jeder Art, Erzen usw. unter Verwendung eingedickter Zellstoffablauge als Bindemittel