DE19531456C2 - Verfahren zur Feststellung des Einklemmfalles bei einem elektromotorisch angetriebenen Fensterheber und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Feststellung des Einklemmfalles bei einem elektromotorisch angetriebenen Fensterheber und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung
des Einklemmfalles bei einem elektromotorisch ange
triebenen Fensterheber während des Schließvorganges,
bei welchem der Fensterhebermotorstrom während ei
ner Meßzeit gemessen wird, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei Fahrzeugen ist es bekannt, die Fensterscheiben
zum Schließen bzw. Öffnen mit elektromotorisch ange
triebenen Fensterhebern zu bewegen. Um festzustellen,
ob der Fensterheber in Schließrichtung einen Anschlag
erreicht hat, ist es üblich, die Stromaufnahme des Mo
tors als Kriterium zu nutzen, da der Motor beim Auf
treffen auf einen Widerstand mehr Strom aufnimmt als
beim normalen Schließvorgang. (DE 33 32 813 A1,
DE 35 32 073 A1).
Der Motorstrom steigt beim Anlaufen stark an und
fällt nach einiger Zeit auf ein normales Niveau ab.
Die Stromaufnahme des Motors ist beim normalen
Schließvorgang nicht immer konstant, sondern hängt
auch von äußeren Einflußfaktoren ab. Bei wachsendem
Widerstand, z. B. durch Reibung des Fenstergummis,
Abnutzung der Fensterführung, Temperatureinflüsse
usw. steigt die Stromaufnahme an, bis im Blockierfall die
Stromaufnahme bei einem relativ hohen Wert konstant
bleibt.
Es ist deshalb schwierig, eine fundierte Aussage dar
über zu treffen, ob beim Schließvorgang des Fensterhe
bers der Einklemmfall eingetreten ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum sicheren Erkennen
des Einklemmfalles anzugeben.
Die Aufgabe wird gemäß dem in den Ansprüchen 1
und 7 wiedergegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens gemäß
Anspruch 1 der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Vorzugsweise wird die Meßzeit in Abhängigkeit von
der Drehgeschwindigkeit des Fensterhebermotors bei
störungsfreiem Betrieb des Schließvorganges bestimmt.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die zeitli
che Verzögerung von Spitzenwerten des Fensterheber
motorstromes zur Erkennung des Einklemmfalles zu
nutzen, mit welchen das normale Stromniveau behaftet
ist. Diese Stromspitzenwerte werden durch den Motor
kollektor erzeugt. Ihr zeitliches Auftreten ist von der
Drehgeschwindigkeit des Motors abhängig.
Eine Verbesserung der Genauigkeit und somit der
Sicherheit bei der Feststellung des Einklemmfalles wird
dadurch erreicht, daß die Änderung zweier Stromspit
zenwerte bestimmt wird und beim Unterschreiten eines
Schwellwertes durch diese Änderung die Meßzeit neu
gestartet wird.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch die Auswer
tung der zeitlichen Abfolge der Stromspitzenwerte ein
deutig festgestellt werden kann, ob eine Blockierung des
Fensterhebers erreicht ist, da durch die Zunahme der
Reibungseffekte die Drehzahl des Motors beeinflußt
wird.
In einer Ausführung wird dabei der Fensterhebermo
torstrom während der Meßzeit mehrfach gemessen und
aus dieser Anzahl von Messungen die Änderung zwi
schen dem gemessenen Maximal- und Minimalwert des
Fensterhebermotorstromes bestimmt.
In einer Ausgestaltung wird der Meßvorgang erst
nach Ablauf einer Verzögerungszeit nach Anlaufen des
Motors gestartet. Dadurch werden beim Einschalten
des Motors auftretende Strom- bzw. Spannungsspitzen
eliminiert, die zu einer Verfälschung des Meßergebnis
ses führen können.
Dieser Vorteil kann aber auch dadurch erreicht wer
den, daß der Meßvorgang erst nach Erreichen eines
Startmotorstromes begonnen wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher er
läutert. Es zeigt
Fig. 1 Blockschaltbild einer Anordnung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 Flußdiagramm eines für den Mikrocomputer in
der Anordnung nach Fig. 1 vorgesehenen Programms.
Fig. 3 Strom-Zeit-Diagramm.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung ist der Fen
sterhebermotor 21 über einen Verstärker 22 mit einem
A/D-Wandler 23 eines Mikrocomputers 24 verbunden,
in welchem das Motorsignal gemessen und weiterverar
beitet wird. Dabei wird der Motorstrom gemessen.
Von den weiteren im Mikrocomputer 24 enthaltenen
Teilen sind zur Erläuterung der Erfindung lediglich zwei
Zeitzähler (Delaytimer 25, Zeitgeber 26), ein als
Schreib-Lese-Speicher ausgebildeter Meßwertspeicher
27 sowie zusätzlich eine Anzeigevorrichtung 28 darge
stellt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Programm wird nach
Aktivierung des Fensterhebermotors 21 beim Pro
grammteil 2 eine Verzögerungszeit TV durch Start des
Delaytimers 25 eingeleitet. Es findet eine Verzweigung
in Abhängigkeit davon statt, ob diese Verzögerungszeit
TV abgelaufen ist oder nicht. Ist der Delaytimer 25 aktiv,
wird bei 16 der Speicher zur Messung vorbereitet, in
dem der Pointer auf den ersten Speicherplatz gesetzt
wird und bei 17 der Zeitgeber 26 neu gestartet wird.
Ist der Delaytimer 25 inaktiv, wird im Programmteil 3
der A/D-Kanal 23 des Mikrocomputers 24 angewählt
und der aktuell anliegende Wert des Motorstromes im
Programmteil 4 gemessen. Im Programmteil 5 wird der
aktuell gemessene Motorstrom 1 mit einem Start
schwellwert IS des Motorstromes verglichen. Ist der ge
messene Motorstrom 1 kleiner als der Startschwellwert
IS, werden die Programmteile 16 und 17 aktiviert.
Übersteigt er diesen, beginnt der eigentliche Meßvor
gang, indem bei 6 mit Hilfe des Zeitgebers 26 die Meß
zeit T gestartet und ein Motorstromspitzenwert gemes
sen wird. Der gemessene Motorstromspitzenwert wird
im Schritt 8 im Speicher abgelegt. Danach wird bei 9
abgefragt, ob der Speicher voll belegt ist. Ist dies nicht
der Fall, wird bei 14 festgestellt, ob die zwischen dem
Auftreten von zwei Spitzenwerten zulässige Zeit Tmax
überschritten ist.
Ist der Speicher voll belegt wird bei 10 der Pointer auf
Speicheranfang gesetzt und bei 11 aus den gespeicher
ten Spitzenwerten der Maximal- und der Minimalwert
des Motorstromes bestimmt und der Betrag der Diffe
renz zwischen beiden gebildet. Im einfachsten Fall um
faßt der Speicher nur zwei Speicherplätze, so daß stän
dig der Betrag bzw. der zeitliche Abstand zweier aufein
anderfolgenden Motorstromspitzenwerte verglichen
wird.
In einer weiteren Verzweigung wird bei 12 festge
stellt, ob die ermittelte Änderung des Motorstromspit
zenwertes kleiner ist als ein vorgegebener Grenzwert.
Ist dies der Fall, wird bei 13 der Zeitgeber retriggert.
Wird keine Änderung festgestellt, wird sofort zu Schritt
14 übergegangen und überprüft, ob die Zeit Tmax zwi
schen zwei Spitzenwerten überschritten ist. Ist dies der
Fall, wird angezeigt, daß der Einklemmfall vorliegt
(Schritt 15). Danach beginnt bei 16 das Programm wie
der von vorn.
Ist die Zeit Tmax nicht überschritten, wird das Pro
gramm sofort wieder gestartet.
In Fig. 3 ist der Stromverlauf des Fensterhebermo
tors während des normalen Schließvorganges darge
stellt. Wie bereits erläutert, beginnt die Meßzeit erst
nach Überschreitung einer Startschwelle und/oder nach
Ablauf einer Verzögerungszeit. Der Motorstrom-Diffe
renzgrenzwert ist dabei als eine festgelegte Differenz
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stromwerten dar
gestellt.
Als Zeit Tmax wird die Zeitdauer zwischen zwei auf
einanderfolgenden Motorstromspitzenwerten festge
legt, die aus der Drehgeschwindigkeit des Fensterheber
motors bei störungsfreiem Betrieb bestimmt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Erkennen des
Einklemmfalles bei einem elektro
motorisch angetriebenen Fensterheber,
insbesondere für Kraftfahrzeuge,
während des Schließvorganges, bei
welchem der Fensterhebermotorstrom
während einer Meßzeit gemessen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beträge und der zeitliche Abstand
zweier aufeinanderfolgender Strom
spitzenwerte des Fensterhebermotorstroms
gemessen werden und die Änderung
der Beträge der Stromspitzenwerte
bestimmt wird und beim Unterschreiten
eines Schwellwertes durch diese
Änderung die Meßzeit neu gestartet
wird, wobei bei Überschreitung eines
in Abhängigkeit von der Drehge
schwindigkeit des Fensterhebermotors
bei störungsfreiem Betrieb des
Schließvorganges vorbestimmten Zeiträume
(Tmax) für den zeitlichen Abstand
der zwei Stromspitzenwerte auf Vorliegen
des Einklemmfalles erkannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spitzenwerte des Fensterheber
motorstromes während der Meßzeit (T) mehrfach
gemessen werden und aus dieser Anzahl von Mes
sungen die Änderung zwischen dem gemessenen
Maximal- und Minimalwert bestimmt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßzeit
(T) erst nach dem Erreichen eines Startmotorstro
mes (IS) begonnen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßzeit
erst nach Ablauf einer Verzögerungszeit (TV) nach
Anlaufen des Motors begonnen wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung des Motorstromes über einen Analog/Di
gital-Wandler erfolgt, der mit einem Mikrocompu
ter verbunden ist und daß für den Mikrocomputer
ein Programm nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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DE1995131456 DE19531456C2 (de) | 1995-08-26 | 1995-08-26 | Verfahren zur Feststellung des Einklemmfalles bei einem elektromotorisch angetriebenen Fensterheber und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE19531456C2 true DE19531456C2 (de) | 2002-06-06 |
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ID=7770480
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Country | Link |
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1995
- 1995-08-26 DE DE1995131456 patent/DE19531456C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Gerthsen, Kneser, Vogel: Physik, Springer-Verlag Heidelberg, New York, Tokyo, 15. Aufl., 1986, S. 17, Mitte * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19531456C1 (de) | 1997-02-06 |
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