DE19531133A1 - Elektrischer Durchlauferhitzer - Google Patents
Elektrischer DurchlauferhitzerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen
Durchlauferhitzer mit mehreren einstellbaren
Heizleistungsstufen und einer Einrichtung zur Einstellung
der Heizleistungsstufen.
Bestimmungsgemäß hat ein elektrischer Durchlauferhitzer die
Aufgabe, die durch ihn hindurchfließende Flüssigkeit, im
allgemeinen Wasser, zu erwärmen. Bei funktionsgerechter
Erfüllung dieser Aufgabe wird das austretende Wasser
unabhängig von der Zulauftemperatur des Wassers, der
Speisespannung des Netzes, dessen Innenwiderstand, den
Widerstandswerten der Heizstufen, der Größe des
Wasserstroms stets und nach längerer Betriebszeit
(Alterung) eine vorgegebene Solltemperatur Tsoll mit einer
maximalen Abweichung von Δ Tsoll besitzen. Hierbei wird
vorausgesetzt, daß die erforderliche elektrische Leistung
des Durchlauferhitzers die Anschlußleistung nicht
übersteigt.
Ein solcher Durchlauferhitzer ist beispielsweise aus dem
deutsche Patent 34 15 542 bekannt. Dieser Durchlauferhitzer
umfaßt eine Aneinanderreihung von elektrisch beheizten
Heizleistungsstufen, welche vom Wasser sequentiell unter
Wärmeaufnahme durchströmt werden. Dabei ist eine Steuerung
des elektrischen Durchlauferhitzers mit mindestens einer
regelbaren Heizleistungsstufe derart vorgesehen, daß in
einer Steuerphase beim Heizbeginn die Heizleistung fast bis
an eine durch Messungen der Einlauftemperatur und der
Temperaturerhöhung der Einlauftemperatur pro Zeiteinheit
ermittelte Sollheizleistung herangeschaltet wird, die zum
Erreichen der Solltemperatur bei der vorliegenden
Durchflußmenge und Einlauftemperatur nötig ist, und daß in
einer nachfolgenden Regelphase die Auslauftemperatur der
Solltemperatur durch die regelbare Heizleistungsstufe
nachgeführt wird.
In vor der DE-PS 34 15 542 bekannten Ausführungsformen
wurde die Einstellung der Ausgangstemperatur durch eine
alleinige Steuerung realisiert. Dazu wird in einer
Steuereinrichtung aus der gemessenen Zulauftemperatur des
Wassers und dem aktuellen Wasserstrom mit der
Solltemperatur des austretenden Wassers bei angenommener
konstanter Netzspannung und gegebenem Widerstand der
Heizleistungsstufen die erforderliche Heizleistung als
Einschaltdauer berechnet. Diese berechnete Einschaltdauer
wird nach dem Prinzip der Schwimmungspaketsteuerung
eingestellt. Um die Flicker gemäß Norm IEC 555
(Spannungseinbrüche am inneren Widerstand des
Versorgungsnetzes nach kurzfristiger, vergleichsweise hoher
Leistungsaufnahme eines Verbrauchers) als Folge der durch
die Schwingungspaketsteuerung hervorgerufenen
Schaltvorgänge abzuschwächen, ist die Steuerung üblicher
Weise so organisiert, daß möglichst kleine
Leistungsunterschiede geschaltet werden und die
Schalthäufigkeit möglichst niedrig ausfällt. Dieser
Lösungsweg ist vergleichsweise einfach zu realisieren,
besitzt aber alle Nachteile einer Steuerung im Vergleich
zur eigentlich erwünschten Regelung der
Austrittstemperatur.
Die Mängel dieser Steuerung wurden durch die Offenbarung
der DE-PS 34 15 542 beseitigt, weil es vorgesehen wurde,
den eingangsseitigen Teil eines Durchlauferhitzer wie
bisher zu steuern und somit am Ende der Steuerstrecke eine
Wassertemperatur zu erreichen, die dem Sollwert der
Austrittstemperatur nahe kommt und diese dabei vorzugsweise
nicht übersteigt, und einen kleineren, ausgangsseitigen
Teil des Durchlauferhitzers als Regelstrecke zu betreiben
und für diesen Regelkreis die gemessene Austrittstemperatur
am Ausgang des eingangsseitigen Durchlauferhitzerteils als
Istwert zu betrachten.
Dieser Regelkreis wirkt entsprechend der Soll-Ist-
Wertdifferenz auf die Heizleistungsstufe dieses zweiten
kleineren Teils des Durchlauferhitzer. Weil für diesen
begrenzten Teil des Durchlauferhitzers Meß- und Stellort
hinreichend eng beieinanderliegend ausführbar sind, wird
eine zufriedenstehende Regelung möglich.
Das vorstehend skizzierte Prinzip einer Steuerung eines
Zulaufseitigen großen Teils des Durchlauferhitzer
(Steuerphase) und einer Regelung eines kleinen
auslaufseitigen Teils des Durchlauferhitzers (Regelphase)
beseitigt wesentliche Probleme einer alleinigen Regelung,
die aus dem speziellen Charakter der Regelstrecke folgt.
Der verbleibende Steuerung (Steuerphase) schränkt jedoch
den Regelbereich des Regelkreises ein, so daß nicht alle
Störungen in einem wünschenswert weiten Bereich ausgeregelt
werden können.
Zur Beseitigung dieses Nachteils wird es vorgeschlagen, die
Heizleistung einer jeden Heizstufe, insbesondere einer
jeden Heizwedel zu regeln. Hierdurch entsteht jedoch ein
großer apparativer Aufwand, weil zusätzliche Komponenten,
z. B. Regler, Stellglieder, Sollwert- und Istwertgeber, pro
Regelkreis erforderlich sind. Während durch
mikroelektronische Komponenten diese Mehraufwendungen im
allgemeinen unbedeutend in die Kosten eingehen, sind die
zusätzlich erforderlichen Sensoren von Nachteil.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
elektrischen Durchlauferhitzer anzugeben, mit dem die
vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem elektrischen Durchlauferhitzer
der eingangsgenannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Einrichtung die Heizleistungsstufen mittels einer
fuzzifizierten Bewertung einer oder mehrerer der
Eingangsgrößen Sollwertabweichung für die aktuelle
Flüssigkeitstemperatur, zeitliche Temperaturänderung,
zweite zeitliche Ableitung der Temperatur,
Flüssigkeitseintrittstemperatur, Flüssigkeitsstrom und
zeitliche Änderung des Flüssigkeitsstroms einstellt.
Auf diese Weise gelingt es, die Vorzüge beider Verfahren
unter gleichzeitiger Vermeidung der mit diesen Verfahren
verbundenen Nachteile zu kombinieren. Es wird ein besonders
guter Kompromiß zwischen einer noch ausreichenden
Regelbarkeit einerseits und einer noch hinreichend
aufwandsarmen Gerätetechnik andererseits erreicht.
Eine besonders gute Einstellung der
Wasseraustrittstemperatur und ein dabei vertretbarer,
technisch und wirtschaftlich sinnvoller Aufwand ergibt
sich, wenn zwei Heizleistungsstufen in Reihe geschaltet
vorgesehen sind, wobei die erste Stufe - in
Strömungsrichtung der Flüssigkeit gesehen - einer
Grobregelung und die zweite Stufe einer Feinregelung
unterliegen. Auf diese Weise werden zwei unterschiedliche
Fuzzifizierungsgrade zur Temperatureinstellung
herangezogen, wobei mittels entsprechend abgestimmter
Fuzzy-Sets zunächst eine Grob-Annäherung an die
Sollaustrittstemperatur und anschließend eine Fein-
Annäherung erfolgen.
Ein besonders guter Kompromiß zwischen Komplexität der
Fuzzy-Sets und einer hinreichend genauen
Temperatureinstellung ergibt sich, wenn für die
Sollwertabweichung der aktuellen Temperatur ein Fuzzy-Set
mit vorzugsweise fünf oder sieben Zugehörigkeitsfunktionen
und/oder für die zeitliche Temperaturänderung ein Fuzzy-Set
mit vorzugsweise drei oder fünf Zugehörigkeitsfunktionen
vorgesehen sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Durchlauferhitzers;
Fig. 2 ein erstes Fuzzy-Set der Solltemperaturabweichung
der Grobregelung;
Fig. 3 ein erstes Fuzzy-Set der zeitlichen
Temperaturänderung der Grobregelung;
Fig. 4 eine erste Fuzzy-Regelbasis der Grobregelung;
Fig. 5 das Fuzzy-Set der zeitlichen Leistungsänderung der
Grob- und Feinregelung;
Fig. 6 ein erstes Fuzzy-Set der Solltemperaturabweichung
der Feinregelung;
Fig. 7 ein erstes Fuzzy-Set der zeitlichen
Temperaturänderung der Feinregelung;
Fig. 8 die Formel zur Berechnung der Defuzzifizierung
der zeitlichen Leistungsänderung;
Fig. 9 eine erste Fuzzy-Regelbasis der Feinregelung;
Fig. 10 ein zweites Fuzzy-Set der Solltemperaturabweichung
der Grobregelung;
Fig. 11 ein zweites Fuzzy-Set der zeitlichen Temperatur
änderung der Grobregelung;
Fig. 12 eine zweite Fuzzy-Regelbasis der Grobregelung in
Matrixdarstellung;
Fig. 13 ein zweites Fuzzy-Set der Solltemperaturabweichung
der Feinregelung;
Fig. 14 ein zweites Fuzzy-Set der zeitlichen
Temperaturänderung der Feinregelung; und
Fig. 15 eine zweite Fuzzy-Regelbasis der Feinreglung in
Matrixdarstellung.
Fig. 1 zeigt das Blockschaltbild eines Durchlauferhitzers
2, der zwei Heizleistungsstufen 4, 6 mit jeweils zwei
Heizwedeln 4a, 4b bzw. 6a, 6b aufweist. Jede
Heizleistungsstufe verfügt am Ende der jeweiligen
Temperaturregelstrecke über einen Sensor 8 bzw. 10. Die
Sensoren 8, 10 messen die Ist-Temperatur des Wasserstroms
Tistp bzw. Tist.
Die Signale der Sensoren 8, 10 werden an eine Einrichtung
zur Einstellung der Heizleistungsstufen 4, 6 übermittelt,
die aus Gründen der Anschaulichkeit hier als separate
Einrichtungen 12a, 12b dargestellt sind. Die Einrichtungen
12a, 12b steuern wiederum ihrerseits die Heizwendel 4a, 4b
bzw. 6a, 6b.
Die Einrichtung 12a ist dabei als Fuzzy-Grobregelung
ausgelegt, wobei als Solltemperatur der Grobregelung der
Wert Tsollg vorgesehen ist. Dieser Wert Tsollg wird im
Ausführungsbeispiel bestimmt aus der Gleichung:
Tsollg 2/3 x Tsoll + 10/3 Kelvin.
Die Einrichtung 12a zur Einstellung der Heizleistungsstufe
4 bewertet die Sollwertabweichung ΔT für die aktuelle
Wassertemperatur Tistg gemäß den in Fig. 2 dargestellten
Zugehörigkeitsfunktionen und die zeitliche
Temperaturänderung T gemäß den in Fig. 3 aufgestellten
Zugehörigkeitsfunktionen.
Die Zugehörigkeit µ(Tnull) ist vergleichsweise schmal
gehalten, damit schon geringe Temperaturabweichungen ΔT von
der Solltemperatur Tsollg aus- und bewertbar sind. Die
Zugehörigkeiten µ(Tneg) und µ(Tpos) sind für das sanfte
Ausregeln bei mäßigem Abstand von der Solltemperatur Tsollg
zuständig. Die Zugehörigkeiten µ(Tnegn) und µ(Tposp)
sind für eine maximale Änderung der Heizleistung P
zuständig, damit mit der Grobregelung eine hohe Dynamik
erreicht wird.
Für die zeitliche Änderung der Temperatur T sind drei
Zugehörigkeitsfunktionen vorgesehen. Die Zugehörigkeit
µ(Dnull) deckt den Bereich um den Nullpunkt der
zeitlichen Temperaturänderung ab, in dem auch kleine
zeitliche Änderungen von Interesse sind. Die
Zugehörigkeiten µ(Dneg) und µ(Dpos) fallen besonders
dann ins Gewicht, wenn bei einer noch vergleichsweise
großen Abweichung der Ist-Temperatur Tistg von der
Solltemperatur Tsollg aufgrund hoher zeitlicher
Änderungsgeschwindigkeiten der Temperatur (hoch dem Betrage
nach) bereits eine Reaktion erfolgen muß.
Fig. 4 zeigt in einer Tabelle die Regelbasis der
Grobregelung für die Verknüpfung der Zugehörigkeiten der
Eingangsgrößen hier Sollwertabweichung ΔT und zeitliche
Temperaturänderung . Diese Verknüpfung der Zugehörigkeiten
der Eingangsgrößen wird als Inferenz bezeichnet. Die
Einrichtung 12a arbeitet also auch als Inferenzstufe.
Für das Fuzzy-Set der Leistung, P sind fünf
Zugehörigkeitsfunktionen vorgesehen, und zwar gemäß Fig. 5
die Zugehörigkeiten µ(Pnegn), µ(Pneg), µ(Pnull),
µ(Ppos) und µ(Pposp). Die Zugehörigkeit der Leistung P
steht nicht für eine absolute Leistung- sondern für eine
norminierte, zeitliche Leistungsveränderung . Die
Zugehörigkeiten für die Leistung P müssen defuzzifiziert
werden, wobei als Defuzzifizierungsmethode die
Linienschwerpunktmethode verwendet wird, die gemäß der
Formel in Fig. 8 berechnet wird.
Die mögliche Leistungsveränderung liegt in einem
geschlossenen Intervall von -1 bis + 1. Es handelt sich
hierbei nicht um die tatsächlich zu verändernde Leistung,
sondern um einen normierten Wert für die zeitliche
Leistungsänderung . Dieses Intervall wurde nochmals in
fünf Teilintervalle unterteilt:
P1. P = [-1 bis -0,75)
P2. P = [-0,75 bis -0,25)
P3. P = [-0,25 bis + 0,25]
P4. P = (+ 0,25 bis + 0,75]
P5. P = (+ 0,75 bis + 1].
P2. P = [-0,75 bis -0,25)
P3. P = [-0,25 bis + 0,25]
P4. P = (+ 0,25 bis + 0,75]
P5. P = (+ 0,75 bis + 1].
Bei einer maximal zu veranlassenden zeitlichen
Leistungsänderung gemäß Teilintervall P1 und P5 wird die
Heizleistung P mit der höchstmöglichen Schalthäufigkeit
geändert, wobei diese Änderung immer unter Beachtung der
Flicker gemäß DIN IEC 555 geschieht. Im vorliegenden Fall
ist dies bei den Heizwendeln 4a und 4b alle etwa 600 ms der
Fall. Bei vergleichsweise geringeren zeitlichen Änderungen
der Leistung gemäß den Teilintervallen P2 und P4 wird die
Heizleistung in einem größeren Zeitabstand geschaltet. Im
Ausführungsbeispiel hat sich ein Wert von etwa 1000 ms als
günstig erwiesen. Bei diesem Wert ist das Schaltverhalten
ausgeglichen, es erfolgt aber, trotzdem noch ein ausreichend
schnelles Ausregeln der Solltemperaturabweichung ΔT. Bei
einem Wert für die zeitliche Änderung der Leistung im
Teilintervall P3 erfolgt keine Veränderung der aktuellen
Heizleistung P.
In zur beschriebenen Grobregelung analoger Weise wird bei
der Feinregelung mittels der Einrichtung 12b verfahren. Die
Zugehörigkeitsfunktionen für die Sollwertabweichung ΔT
der aktuellen Temperatur T_ ist sind in Fig. 6 dargestellt.
Für die zeitliche Änderung der Temperatur sind drei
Zugehörigkeitsfunktionen vorgesehen wie diese in Fig. 7
dargestellt sind. Die Regelbasis zur Verknüpfung der
Zugehörigkeiten der Eingangsgrößen, hier Sollwertabweichung
ΔT und die zeitliche Änderung der Temperatur , ist in
Fig. 9 dargestellt.
Eine Defuzzifizierung der Feinregelung erfolgt gemäß der in
Fig. 8 dargestellten Formel, welche nach der
Linienschwerpunktmethode abgeleitet ist. Für die zeitliche
Leistungsänderung sind die in Fig. 5 dargestellten
Zugehörigkeitsfunktionen vorgesehen. Das Intervall für die
normierte zeitliche Leistungsänderung verläuft auch für
die Feinregelung in einem geschlossenen Intervall von -1
bis + 1, welches die vorstehend beschriebene Unterteilung
in fünf Teilintervalle P1 bis P5 aufweist.
Bei einem Wert für die nominierte zeitliche
Leistungsänderung im Teilintervall P1 oder P5 wird die
Heizleistung mit der höchstmöglichen Schalthäufigkeit
geändert, im Rahmen dessen, was unter der Beachtung der
Flicker möglich ist. Bei den Heizwedeln 6a und 6b ist dies
vorliegend alle etwa 30 Millisekunden der Fall. Die hier
gewählte Zeit von 30 Millisekunden für die Feinregelung
unterscheidet sich signifikant von dem für die Grobregelung
gewählten Zeit von etwa 600 ms. Bei einem Wert der
normierten zeitlichen Leistungsänderung in den
Teilintervall P2 oder P4 wird in einem größeren Zeitabstand
geschaltet, und zwar mit einem Wert von etwa 120
Millisekunden. Auch dieser Wert von 120 Millisekunden für
die Feinregelung ist signifikant kleiner als der Wert von
1000 Millisekunden, der bei der Grobregelung vorgesehen
ist. Bei einem Hineinfallen in das Teilintervall P3 erfolgt
keine Veränderung der Leistung P.
Die Wahl der Kurven für die Zugehörigkeitsfunktionen gemäß
den Fig. 2, 3, 5, 6 und 7 sowie deren Anzahl und
Verteilung, das Aufstellen der Fuzzy-Regeln gemäß Fig. 4
und 9 und die Art der Verknüpfung ist vom zu regelnden
Prozeß abhängig. Die Komplexität ergibt sich aus den
Prozeßgegebenheiten und ist hier nicht höher gewählt
worden, als es zum Erfüllen der Aufgabenstellung notwendig
gewesen ist. Deshalb sind der hier vorgesehene Anwendung
des elektrischen Durchlauferhitzers für die
Solltemperaturabweichung ΔT fünf Zugehörigkeitsfunktionen
und für die zeitliche Temperaturänderung drei
Zugehörigkeitsfunktionen vorgesehen.
Darüberhinaus ist es auch alternativ oder zusätzlich
möglich, die Fuzzy-Regelung durch eine Bewertung der
Wassereintrittstemperatur Tein und des Wasserstroms zu
realisieren. Bezüglich der in den Fig. 4 und 9 gezeigten
Regelbasen führt dies im Fall einer zusätzlichen Bewertung
von Tein und Wasserstrom zu einer vierdimensionalen
Regelbasis. Die damit erreichbare Genauigkeit der
Einstellung der Wasseraustrittstemperatur Taus rechtfertigt
jedoch den einmalig vergleichsweise hohen Aufwand bei der
Erstellung der Regelbasen.
Der vorstehend beschriebene Durchlauferhitzer eignet sich
selbstverständlich nicht nur zum Erwärmen von Wasser,
sondern ist bei entsprechender Modifikation prinzipiell zum
Erwärmen aller Flüssigkeiten geeignet.
Ein zweites Beispiel für die Fuzzy-Regelung wird in den
Fig. 10 bis 15 gegeben.
Auch hierbei ist die Einrichtung 12a als Fuzzy-Grobregelung
ausgelegt, wobei als Solltemperatur der Grobregelung der
Wert Tsollg vorgesehen ist. Dieser Wert ist sinnvollerweise
kleiner als die Solltemperatur Tsoll am Ausgang des
Durchlauferhitzers 2 und mindestens so groß, daß die
folgende Stufe 6 mit ihrer Heizleistung in der Lage ist,
die gewünschte Temperatur am Ausgang des Durchlauferhitzer
zu erreichen.
Tsollg wird in diesem Ausführungsbeispiels bestimmt aus der
Gleichung:
Tsollg = 0.76 * Tsoll
Die Einrichtung 12a zur Einstellung der Heizleistungsstufe
4 bewertet die Sollwertabweichung ΔTg für die aktuelle
Wassertemperatur Tistg (Abweichung gleich Sollwert minus
Istwert) gemäß den in Fig. 10 dargestellten
Zugehörigkeitsfunktionen und die zeitliche
Temperaturänderung g gemäß den in Fig. 11 dargestellten
Zugehörigkeitsfunktionen.
Fig. 12 zeigt in einer Matrix die Regelbasis der
Grobregelung für die Verknüpfung der Zugehörigkeiten der
Eingangsgrößen Sollwertabweichung ΔTg und die zeitliche
Temperaturänderung g. Diese Verknüpfung der
Zugehörigkeiten der Eingangsgrößen wird als Inferenz
bezeichnet. Die Einrichtung 12a arbeitet also auch als
Inferenzstufe. Für jedes Feld der Matrix wird eine AND-
Verknüpfung zwischen Zeilen und Spaltenzugehörigkeit
durchgeführt.
Die Zugehörigkeiten µ der Felder müssen noch
defuzzifiziert werden, um eine exakte Stellgröße für den
Ausgangswert, in vorliegenden Fall die Veränderung der
Heizleistung, zu erhalten. Hier eignet sich wieder die in
Fig. 8 dargestellte Formel.
Die mögliche Leistungsveränderung liegt in einem
geschlossenen Intervall von -1 bis +1. Es handelt sich
dabei nicht um die tatsächlich zu verändernde Leistung,
sondern um einen normierten Bereich, der ein Maß dafür
darstellt, wann geschaltet wird.
Dieses Intervall wurde nochmals in 18 Teilintervalle
unterteilt. Jedem Teilintervall wird eine Zeit zugewiesen,
nach der zur jeweils benachbarten Leistungsstufe geschaltet
wird.
- 1. = [-1 . . . -0.9) . . . Leistung nach 600 ms verringern
- 2. = [-0.9 . . . -0.8) . . . Leistung nach 660 ms verringern
- 3. = [-0.8 . . . -0.7) . . . Leistung nach 720 ms verringern
- 4. = [-0.7 . . . -0.6) . . . Leistung nach 780 ms verringern
- 5. = [-0.6 . . . -0.5) . . . Leistung nach 840 ms verringern
- 6. = [-0.5 . . . -0.4) . . . Leistung nach 900 ms verringern
- 7. = [-0.4 . . . -0.3) . . . Leistung nach 960 ms verringern
- 7. = [-0.3 . . . -0.2) . . . Leistung nach 1020 ms verringern
- 8. = [-0.2 . . . -0.1) . . . Leistung nach 1080 ms verringern
- 9. = [-0.1 . . . +0.1] . . . Leistung konstant halten
- 10. = (+0.1 . . . +0.2] . . . Leistung nach 1080 ms erhöhen
- 11. = (+0.2 . . . +0.33] . . . Leistung nach 1020 ms erhöhen
- 12. = (+0.3 . . . +0.43] . . . Leistung nach 960 ms erhöhen
- 13. = (+0.4 . . . +0.5] . . . Leistung nach 900 ms erhöhen
- 14. = (+0.5 . . . +0.6] . . . Leistung nach 840 ms erhöhen
- 15. = (+0.6 . . . +0.72] . . . Leistung nach 780 ms erhöhen
- 16. = (+0.7 . . . +0.8] . . . Leistung nach 720 ms erhöhen
- 17. = (+0.8 . . . +0.9] . . . Leistung nach 660 ms erhöhen
- 18. = (+0.9 . . . +1] . . . Leistung nach 600 ms erhöhen.
Bei der Heizleistungsstufe 4 ist es im vorliegenden Fall
vorgesehen, daß die Leistung Pg in sechs
Leistungsabstufungen unterteilt ist.
In zur beschriebenen Grobregelung analoger Weise wird bei
der Feinregelung mittels der Einrichtung 12b verfahren. Die
Zugehörigkeitsfunktionen für die Sollwertabweichung ΔT der
aktuellen Temperatur Tist sind in Fig. 13 dargestellt. Die
Zugehörigkeiten der zeitliche Änderung der Temperatur
sind in Fig. 14 dargestellt. Die Regelbasis zur Verknüpfung
der Zugehörigkeiten der Eingangsgrößen, hier
Sollwertabweichung ΔT und die zeitliche Änderung der
Temperatur , ist in Fig. 15 dargestellt.
Die Inferenzbildung und Defuzzifizierung erfolgt analog der
Grobregelung. Das sich ergebende geschlossene Intervall ist
in folgende 19 Teilintervalle unterteilt:
- 1. = [-1 . . . -0.9) . . . Leistung nach 90 ms verringern
- 2. = [-0.9 . . . -0.8) . . . Leistung nach 120 ms verringern
- 3. = [-0.8 . . . -0.7) . . . Leistung nach 150 ms verringern
- 4. = [-0.7 . . . -0.6) . . . Leistung nach 180 ms verringern
- 5. = [-0.6 . . . -0.5) . . . Leistung nach 210 ms verringern
- 6. = [-0.5 . . . -0.4) . . . Leistung nach 240 ms verringern
- 7. = (-0.4 . . . -0.3) . . . Leistung nach 270 ms verringern
- 8. = (-0.3 . . . -0.19) . . . Leistung nach 300 ms verringern
- 9. = (-0.19 . . . -0.08) . . . Leistung nach 330 ms verringern
- 10. = (-0.08 . . . +0.08) . . . Leistung konstant halten
- 11. = (+0.08 . . . +0.19) . . . Leistung nach 330 ms erhöhen
- 12. = (+0.19 . . . +0.3) . . . Leistung nach 300 ms erhöhen
- 13. = (+0.3 . . . +0.4) . . . Leistung nach 270 ms erhöhen
- 14. = (+0.4 . . . +0.5) . . . Leistung nach 240 ms erhöhen
- 15. = (+0.5 . . . +0.6) . . . Leistung nach 210 ms erhöhen
- 16. = (+0.6 . . . +0.7) . . . Leistung nach 180 ms erhöhen
- 17. = (+0.7 . . . +0.8) . . . Leistung nach 150 ms erhöhen
- 18. = (+0.8 . . . +0.9) . . . Leistung nach 120 ms erhöhen
- 19. = (+0.9 . . . +1) . . . Leistung nach 90 ms erhöhen.
Bei der Heizleistungsstufe 6 ist es im vorliegenden Fall
vorgesehen, daß die Leistung P in 24 Leistungsabstufungen
unterteilt ist.
Die Wahl der Kurven in den Fig. 10, 11, 13, 14 sowie
deren Anzahl und Verteilung, das Aufstellen der Fuzzy-
Regeln gemäß Fig. 12 und 15 und die Art der Verknüpfung ist
vom zu regelnden Prozeß abhängig. Die Komplexität ergibt
sich aus den Prozeßgegebenheiten und ist hier nicht höher
gewählt worden, als es zum Erfüllen der Aufgabenstellung
notwendig gewesen ist. Das zeigt sich beispielsweise auch
darin, daß der fuzzimäßige Aufwand für die Feinregelung
höher ist als für die Grobregelung.
Claims (5)
1. Elektrischer Durchlauferhitzer (2) mit mehreren,
einstellbaren Heizleistungsstufen (4, 6) und einer
Einrichtung (12a, 12b) zur Einstellung der
Heizleistungsstufen (4, 6), dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (12a, 12b) die Heizleistungsstufen (4, 6)
mittels einer fuzzifizierten Bewertung einer oder mehrerer
der Eingangsgrößen Sollwertabweichung (ΔT) für die
aktuelle Flüssigkeitstemperatur (Tist, Tistg), zeitliche
Temperaturänderung (), zweite zeitliche Ableitung der
Temperatur (), Flüssigkeitstemperatur (Tein),
Flüssigkeitsstroms und zeitliche Änderung des
Flüssigkeitsstroms einstellt.
2. Elektrischer Durchlauferhitzer (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Heizleistungsstufen (4, 6)
in Reihe geschaltet vorgesehen sind, wobei die erste Stufe
(4) in Strömungsrichtung der Flüssigkeit gesehen - einer
Grobregelung und die zweite Stufe (6) einer Feinregelung
unterliegen.
3. Elektrischer Durchlauferhitzer (2) nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Sollwertabweichung
(ΔT) der aktuellen Temperatur (Tist, Tistg) ein Fuzzy-Set
mit vorzugsweise fünf oder sieben Zugehörigkeitsfunktionen
vorgesehen ist.
4. Elektrischer Durchlauferhitzer (2) nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die
zeitlicher Temperaturänderung (T) ein Fuzzy-Set mit
vorzugsweise drei oder fünf Zugehörigkeitsfunktionen
vorgesehen ist.
5. Elektrischer Durchlauferhitzer (2) nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Verknüpfung der fuzzifiziert bewerteten Eingangsgrößen eine
vorzugsweise zweidimensionale Matrix vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19531133A DE19531133A1 (de) | 1995-08-24 | 1995-08-24 | Elektrischer Durchlauferhitzer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19531133A DE19531133A1 (de) | 1995-08-24 | 1995-08-24 | Elektrischer Durchlauferhitzer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19531133A1 true DE19531133A1 (de) | 1997-02-27 |
Family
ID=7770269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19531133A Ceased DE19531133A1 (de) | 1995-08-24 | 1995-08-24 | Elektrischer Durchlauferhitzer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19531133A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10000101B4 (de) * | 2000-01-04 | 2005-06-02 | Robin Gollinger | Einrichtung zum Erwärmen von Flüssigkeiten |
DE102009054621A1 (de) * | 2009-12-14 | 2011-06-16 | J. Eberspächer GmbH & Co. KG | Verfahren zum Betreiben eines Heizsystems, insbesondere für ein Fahrzeug oder Gebäude, und Heizsystem |
-
1995
- 1995-08-24 DE DE19531133A patent/DE19531133A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10000101B4 (de) * | 2000-01-04 | 2005-06-02 | Robin Gollinger | Einrichtung zum Erwärmen von Flüssigkeiten |
DE102009054621A1 (de) * | 2009-12-14 | 2011-06-16 | J. Eberspächer GmbH & Co. KG | Verfahren zum Betreiben eines Heizsystems, insbesondere für ein Fahrzeug oder Gebäude, und Heizsystem |
DE102009054621B4 (de) * | 2009-12-14 | 2021-02-11 | Eberspächer Climate Control Systems GmbH | Verfahren zum Betreiben eines Heizsystems, insbesondere für ein Fahrzeug oder Gebäude, und Heizsystem |
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