DE19529318C2 - Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegenstände und die nach diesem Verfahren hergestellten dekorativen Gebrauchsgegenstände - Google Patents

Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegenstände und die nach diesem Verfahren hergestellten dekorativen Gebrauchsgegenstände

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    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Herstellung von dekorativen Gebrauchsgegenständen beschrieben, mit dem eine wesentlich höhere Lebensdauer des Dekors erreicht wird, wozu das Dekor nicht äußerlich aufgebracht, sondern in das Innere des Gebrauchsgegenstandes eingearbeitet wird. Gleichzeitig werden auch nach dem Verfahren hergestellte Gebrauchsgegenstände beschrieben.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her­ stellung dekorativer Gebrauchsgegenstände sowie die nach diesem Verfahren hergestellten dekorativen Gebrauchsgegen­ stände.
Bisher wurden dekorative Gebrauchsgegenstände durch Auf­ bringen dekorativer Muster mittels Dekorfolien, durch Spritzen, Bemalen usw. hergestellt. Bei der bisherigen Art der Aufbringung des Dekors bestand stets die Gefahr, daß durch den ständigen Gebrauch das Dekor beschädigt bzw. ab­ genutzt und unansehnlich wurde.
In der US 3 484 876 wird ein Toilettensitz mit einem Toi­ lettendeckel beschrieben, bei dem in den fertigen Deckel eine Vertiefung eingearbeitet ist, in welche eine Dekora­ tion eingebracht wird, wobei die Dekoration im nachhinein mittels einer weiteren Schicht eingeschmolzen oder klebend befestigt wird.
Die DE 82 22 115 U1 offenbart in gegenständlicher Weise einen Toilettensitz, der durch zwei Halbzeuge gebildet wird, welche einen geschäumten Innenkern umschließen.
Dieser Toilettensitz wird hergestellt, indem eines der Halbzeuge aus einer Kunststoffmasse als Ausgangsmaterial unter Anwendung von Wärme und Druck gepreßt wird. Bei dem Herstellungsverfahren des bekannten Toilettensitzes der DE 82 22 115 U1 wird in eines der Halbzeuge eine Vertiefung eingearbeitet. Beide Halbzeuge werden zum Gebrauchsgegen­ stand, nämlich dem Toilettensitz, vereinigt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegen­ stände zur Verfügung zu stellen, bei denen das Dekor nicht mehr der Abnutzung unterliegt und somit wesentlich länger hält.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen dekorativen Gebrauchsgegenstand bereitzustellen, bei dem das Dekor nicht mehr der Abnutzung unterliegt und dessen Haltbarkeit somit wesentlich verbessert ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfahren mit den in den Ansprüchen 1 und 2 angegebenen Merkmalen bzw. durch den dekorativen Gebrauchsgegenstand nach Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprü­ chen beansprucht. Beispiele dekorativer Gebrauchsgegen­ stände sind den Figuren zu entnehmen. Es zeigen die
Fig. 1A und 1B: einen Querschnitt eines dekorativen Ge­ brauchsgegenstandes zur Aufnahme fester oder flüssiger Dekorationsmaterialien, die
Fig. 2: die Seitenansicht des dekorativen Ge­ brauchsgegenstandes gemäß den Fig. 1a bzw. b, die
Fig. 3: eine mögliche Formvariante eines deko­ rativen Gebrauchsgegenstandes,
  • a) geschlossen und
  • b) geöffnet.
Der dekorative Gebrauchsgegenstand besteht gemäß den Fig. 1a und b aus zwei Halbzeugen, nämlich einem Oberteil (1) und einem Boden (3), die durch Klebung an der Klebe­ stelle (2) miteinander verbunden sind und einen Hohlraum (4) umschließen. Das Oberteil (1) wird aus einer festen Kunststoffmasse unter Anwendung von Wärme und Druck ge­ preßt, wobei der Preßvorgang durch Anlegen eines Vakuums an die Preßform unterstützt werden kann. Der Boden (3) wird aus dem gleichen oder einem anderen Material, das flüssig eingesetzt wird, hergestellt. Bei der Herstellung wird das flüssige Material des Bodens (3) in eine Vakuum­ form unter gleichzeitiger Ausbildung einer Vertiefung ge­ saugt und wird bis nach der Durchpolymerisation des Mate­ rials in der Form belassen. Der fertige Deckel (1) besteht aus einer Polyacrylatmasse. Der Boden kann ebenfalls aus einer Polyacrylatmasse oder aus einer anderen, unter den Verfahrensbedingungen polymerisierenden Masse bestehen.
Das Einbringen von festen Dekorationsmaterialien in den Hohlraum (4) des dekorativen Gebrauchsgegenstandes erfolgt vor dem Verkleben der beiden Halbzeuge, das mittels Acrylat-, Epoxid- oder Kontaktkleber erfolgt.
Als festes Dekorationsmaterial kommen Materialien wie Stoffe, Leder, Felle, Papier, Steine, Farbsteine oder nach den Wünschen des Käufers geformte Kunststoffteile in Be­ tracht. In das feste Dekorationsmaterial können Muster, Reliefstrukturen sowie Schriftzüge eingearbeitet werden.
Zur Erzielung spezieller optischer Effekte können zusätz­ lich auch Leuchtstoffröhren oder nach Anregung durch Be­ strahlung selbst leuchtende Stoffe zugesetzt werden.
Die festen Dekorationsmaterialien können lose eingelegt oder eingeklebt werden.
Das Einbringen flüssiger Dekorationsmaterialien erfolgt dagegen erst nach dem oben bereits beschriebene Verkleben der beiden Halbzeuge durch eine für diesen Zweck vorgese­ hene Öffnung in einem der Halbzeuge, die nach dem Einbrin­ gen des flüssigen Dekorationsmaterials mittels eines ge­ eigneten Stopfens verschlossen wird, wozu dieser einge­ preßt oder eingeklebt wird.
Als flüssiges Dekorationsmaterial kommen verschiedenfarbi­ ge Flüssigkeiten in Betracht, die im wesentlichen nicht miteinander mischbar sind.
Diesen Flüssigkeiten können zur Erhöhung des optischen Ef­ fektes Feststoffe, nämlich Flittermaterialien, oder nach Anregung durch Bestrahlung selbst leuchtende Stoffe zuge­ setzt werden.
Mit Hilfe dieses Verfahrens können dekorative Gebrauchsge­ genstände in Plattenform, nämlich Tischplatten, Wandver­ kleidungen, Kacheln oder Fußbodenplatten hergestellt wer­ den. Das Verfahren eignet sich aber auch zur Herstellung anderer dekorativer Gebrauchsgegenstände beliebiger Form, für die als typischer Vertreter die Klosettbrille bzw. der Klosettdeckel oder beide in Kombination stehen.
Die Fig. 2 zeigt einen solchen aus zwei Halbzeugen zusam­ mengesetzten dekorativen Gebrauchsgegenstand in der Sei­ tenansicht, während die Fig. 3a eine mögliche Formvari­ ante eines solchen in geschlossenem und die Fig. 3b in geöffnetem Zustand zeigt.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegen­ stände aus zwei Halbzeugen,
wobei eines der Halbzeuge des dekorativen Gebrauchs­ gegenstands aus einer festen Kunststoffmasse als Aus­ gangsmaterial unter Anwendung von Wärme und Druck ge­ preßt wird,
wobei in mindestens einem der Halbzeuge des dekorati­ ven Gebrauchsgegenstands eine Vertiefung eingearbeitet wird und
wobei die Halbzeuge zum dekorativen Gebrauchsgegen­ stand vereinigt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Halbzeug des dekorativen Gebrauchsge­ genstands aus dem gleichen oder einem anderen Material in flüssiger Form hergestellt wird, indem das flüssige Material in eine Vakuumform gesaugt wird, wo es durch Polymerisation aushärtet,
daß in das zweite Halbzeug eine Vertiefung zur Aufnah­ me eines Dekorationsmaterials eingearbeitet wird,
daß bei festen Dekorationsmaterialien das Dekorations­ material vor Vereinigung der Halbzeuge in die Vertie­ fung eingelegt oder eingeklebt wird und
daß das Vereinigen der Halbzeuge zum fertigen dekora­ tiven Gebrauchsgegenstand durch Kleben mit Acrylat- oder Epoxidkleber oder Kontaktkleben unter Druck durchgeführt wird.
2. Verfahren zur Herstellung dekorativer Gebrauchsgegen­ stände aus zwei Halbzeugen,
wobei eines der Halbzeuge des dekorativen Gebrauchs­ gegenstands aus einer festen Kunststoffmasse als Aus­ gangsmaterial unter Anwendung von Wärme und Druck ge­ preßt wird,
wobei in mindestens einem der Halbzeuge des dekorati­ ven Gebrauchsgegenstands eine Vertiefung eingearbeitet wird und
wobei die Halbzeuge zum dekorativen Gebrauchsgegen­ stand vereinigt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Halbzeug des dekorativen Gebrauchsge­ genstands aus dem gleichen oder einem anderen Material in flüssiger Form hergestellt wird, indem das flüssige Material in eine Vakuumform gesaugt wird, wo es durch Polymerisation aushärtet,
daß in das zweite Halbzeug eine Vertiefung zur Aufnah­ me eines Dekorationsmaterials sowie eine Öffnung zum Einfüllen flüssiger Dekorationsmaterialien eingearbei­ tet wird,
daß das Vereinigen der beiden Halbzeuge zum fertigen dekorativen Gebrauchsgegenstand durch Kleben mit Acry­ lat- oder Epoxidkleber oder Kontaktkleben unter Druck durchgeführt wird,
daß das flüssige Dekorationsmaterial durch die Ein­ füllöffnung in den Gebrauchsgegenstand eingefüllt wird und
daß die Einfüllöffnung durch Einpressen oder Einkleben eines geeigneten Stopfens verschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als feste Dekorationsmaterialien Stoffe, Leder, Felle, Papier, Steine, Farbsteine oder speziell ge­ formte Kunststoffteile verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in das feste Dekorationsmaterial Muster, Relief­ strukturen oder Schriftzüge eingearbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als festes Dekorationsmaterial eine Leuchtstoff­ röhre verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den in Anspruch 3 genannten festen Dekorationsmaterialien noch eine Leuchtstoffröhre oder nach Anregung durch Bestrahlung selbstleuchtende Stoffe verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Dekorationsmittel verschiedenfar­ bige Flüssigkeiten, die im wesentlichen nicht mitein­ ander mischbar sind, eingesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Dekorationsmaterial Flüssigkeiten, in der Feststoffe enthalten sind, eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Halbzeug aus einer festen bereits durchpolymerisierten Poly­ acrylatmasse hergestellt wird.
10. Dekorativer Gebrauchsgegenstand, erhältlich nach einem der Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der dekorative Gebrauchsgegenstand ein plat­ tenförmiger Gegenstand oder ein Gegenstand mit belie­ biger Form ist.
11. Dekorativer Gebrauchsgegenstand nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß er als Tischplatte, Wandverkleidung, Kachel, Fußbodenplatte, Klosettbrille, Klosettdeckel oder als eine Kombination von Klosettbrille und Klosettdeckel gestaltet ist.
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DE8222115U1 (de) * 1982-08-05 1982-12-16 Schmidt, Dieter, 7121 Löchgau Wc-toilettensitz

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