DE19527514A1 - Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in strukturdynamischen Systemen - Google Patents
Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in strukturdynamischen SystemenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schnittstelle für die
Schwingungsreduktion in strukturdynamischen Systemen, mit einem
basisseitigen und einem strukturseitigen Bauteil und mit
mindestens einem eine Hauptrichtung aufweisenden Aktuator,
beispielsweise einem piezoelektrischen oder einem magneto
striktiven Aktuator, dessen Erstreckung in der Hauptrichtung
zwischen einem ersten Angriffspunkt an dem basisseitigen Bauteil
und einem zweiten Angriffspunkt an dem strukturseitigen Bauteil
durch ein Ansteuersignal kontrolliert veränderbar ist.
Als piezoelektrische Aktuatoren kommen insbesondere Piezo
polymere und Piezokeramiken in Frage. Als magnetostriktive
Aktuatoren sind insbesondere Legierungen seltener Erden
geeignet. Daneben können bei der Schnittstelle auch elektro
striktive Keramiken, strukturveränderliche Legierungen und
Polimere, elektro-rheologische Flüssigkeiten, magneto-rheologische
Flüssigkeiten und dgl. Verwendung finden. Entscheidend ist nur,
daß die Erstreckung des Aktuators zwischen den beiden Angriffs
punkten durch das Ansteuersignal kontrolliert veränderbar ist.
Dabei schließt die Veränderung der Erstreckung eine Veränderung
der Kraft ein, mit der der Aktuator in den Angriffspunkten
angreift, auch wenn diese Veränderung der Kraft mit keiner
auffälligen Veränderung der Erstreckung zwischen den Angriffs
punkten einhergeht.
Eine Schnittstelle der eingangs beschriebenen Art wird zwischen
einer Basis und einer schwingungsfähigen Struktur angeordnet, um
den durch Schwingungen der Basis in der Struktur erzeugten
dynamischen elastischen Verformen gezielt entgegenzuwirken und
diese auf dem Wege der Interferenz möglichst weitgehend
auszulöschen. Daneben können auch auf anderem Wege angeregte
Schwingungen der Struktur auf dem Wege der Interferenz ausge
löscht werden. Um die in der Struktur induzierten Schwingungen
und die Schwingungen der Basis zu registrieren, ist eine
Mehrzahl von Sensoren vorzusehen. Das Signal dieser Sensoren
wird in einer Regelung verarbeitet, um das Ansteuersignal für
die Aktuatoren zu generieren. Im Idealfall erzeugt der Aktuator
eine dynamische Deformation der Struktur, die sich gegenphasig
zur ursprünglichen, unbeeinflußten Deformation verhält, quasi im
Sinne einer vollkommenden Spiegelung an der Zeitachse. Als
geeignete Regelungen kommen dabei vorwiegend adaptive Elektro
niken in Frage, die sich an die aktuellen Gegebenheiten der
Basis und der schwingenden Struktur sowie weitere Einflüsse
anpassen.
Konkrete Anwendungen sind beispielsweise die schwingungsfreie
Lagerung eines Satelliten in einer startenden Rakete, die Unter
bindung der Schwingungsübertragung des Flugzeugsrumpfs auf ein
Leitwerk oder die Flügel eines Flugzeugs und dgl. Bei den
genannten Anwendungen ist ein besonderes Anfordernis an die
Schnittstelle, daß sie sich durch ein möglichst geringes Gewicht
auszeichnet.
Ein besonderes Problem bei den Schnittstellen der eingangs
beschriebenen Art besteht darin, daß der Aktuator einer
erheblichen mechanischen Belastung ausgesetzt ist. Dies gilt
nicht nur in der Hauptrichtung, in der Belastungen auf Druck und
Zug auftreten, sondern auch quer dazu, wo Belastungen auf Schub
und Scherung auftreten. Insbesondere die derzeit üblichen
Aktuatoren, d. h. piezoelektrische und magnetostriktive
Aktuatoren, weisen jedoch nur eine geringe Schub- -und
Scherfestigkeit auf. Auch ihre Zugfestigkeit in der Haupt
richtung ist nur gering. Einzig ihre Druckfestigkeit ist
ausreichend groß, um erheblichen mechanischen Belastungen
standzuhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schnittstelle der
eingangs beschriebenen Art aufzuzeigen, bei der eine mechanische
Überbelastung der eingesetzten Aktuatoren auch bei hoher
Belastung der Schnittstelle zuverlässig vermieden wird.
Weiterhin soll sich die Schnittstelle durch einen einfachen
Aufbau auszeichnen, der seinerseits in einen geringen Raumbedarf
und ein geringes Gewicht resultiert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Aktua
tor zwischen dem ersten und dem zweiten Angriffspunkt unter
Druckvorspannung steht und daß dem Aktuator zwischen dem
basisseitigen und dem strukturseitigen Bauteilen mindestens ein
elastisches Element parallel geschaltet ist, daß eine möglichst
geringe Längssteifigkeit parallel zu der Hauptrichtung des
Aktuators und eine möglichst höhe Quersteifigkeit quer zu der
Hauptrichtung des Aktuators aufweist. Durch die Druckvorspannung
auf den Aktuator, bei der es sich um eine elastische Vorspannung
handelt, wird sichergestellt, daß der Aktuator keinerlei
Zugbelastung ausgesetzt wird. Hieraus ergibt sich für die
Abstimmung der Vorspannkraft, daß sie mindestens denselben
Betrag aufweisen muß, wie die maximal zwischen den Angriffs
punkten des Aktuators auf die Schnittstelle einwirkenden
Zugkräfte. Vorzugsweise ist die Vorspannkraft jedoch noch
größer, um eine Sicherheitsreserve bereitzustellen.
Schub- und Scherbelastungen des Aktuators werden durch das dem
Aktuator parallel geschaltete elastische Element vermieden bzw.
soweit reduziert, daß die zulässigen Belastungen des Aktuators
nicht überschritten werden. Hierfür sorgt die hohe Quersteifig
keit des elastischen Elements quer zu der Haupterstreckungs
richtung des Aktuators. Hingegen ist die Längssteifigkeit des
elastischen Elements parallel zu der Hauptrichtung vorzugsweise
gering, um einen möglichst geringen Einfluß auf die Veränderun
gen der Erstreckung des Aktuators aufgrund des Ansteuersignals
auszuüben. Die verbleibende Längssteifigkeit des elastischen
Elements ist auch bei der Abstimmung der absoluten Vorspannkraft
zwischen den basisseitigen und dem strukturseitigen Bauteil zu
berücksichtigen.
Die Druckvorspannung des Aktuators kann durch eine oder mehrere
dem Aktuator parallel geschaltete Dehnschrauben aufgebracht
werden. Dabei ist die Längssteifigkeit der Dehnschrauben in
Richtung der Hauptrichtung des Aktuators, d. h. ihre Feder
konstante möglichst gering zu wählen, um eine gezielte
Veränderung der Erstreckung des Aktuators aufgrund des
Ansteuersignals zu ermöglichen.
Das dem Aktuator parallel geschaltete elastische Element ist
vorzugsweise rohrförmig ausgebildet, wobei es eine Rohrachse
aufweist. Die Bezeichnung rohrförmig bezeichnet dabei
insbesondere eine Rohrform mit kreisförmigem Querschnitt, da
entsprechende Rohre bekanntermaßen eine besonders hohe
Steifigkeit quer zu ihrer Rohrachse aufweisen. Es sind aber auch
andere Querschnittsformen möglich. Ebenso ist kein entlang der
Rohrachse konstanter Durchmesser des Rohrs erforderlich.
Die gewünschte geringe Längssteifigkeit des rohrförmigen
Elements ist beispielsweise mit zwei teleskopisch angeordneten
und elastisch aneinander abgestützten Rohrabschnitten zu
erreichen. Ebenso kann ein einziger Rohrabschnitt teleskopisch
an einem Bauteil der Schnittstelle geführt und elastisch an
diesem Bauteil abgestützt sein. Insbesondere aus Gewichts
gesichtspunkten ist es jedoch bevorzugt, wenn die gewünschten
Elastizitäten des rohrförmigen elastischen Elements durch in der
Wandung des rohrförmigen Elements angeordnete Fasern, Fäden oder
Drähte bestimmt werden. Bei den Fasern kann es sich beispiels
weise um Glas- oder Kohlefasern handeln, bei den Fäden um
Metall- oder textile Fäden und bei den Drähten um Metalldrähte.
Die gewünschte Quersteifigkeit des elastischen Elements wird
besonders gefördert, wenn die Fasern, Fäden oder Drähte zu zwei
gleichen Teilen in gegenläufigen Richtungen spiralförmig um die
Rohrachse des elastischen Elements angeordnet sind. Dabei ist
die Anordnung zu gleichen Teilen in gegenläufigen Richtungen
wichtig, um keine Vorzugsdrehrichtung um die Rohrachse auszu
zeichnen, mit der zwangsläufig unerwünschte Eigenschaften der
Schnittstelle verbunden wären. Für die spiralförmige Anordnung
um die Rohrachse sind insbesondere vergleichsweise steife Fa
sern, wie beispielsweise hochsteife Kohlefasern, oder Drähte
geeignet.
Der Steigungswinkel der spiralförmig angeordneten Fasern, Fäden
oder Drähte relativ zu der Rohrachse des elastischen Elements
beträgt vorzugsweise etwa 45 Grad. Dabei bedeutet etwa 45 Grad
den Bereich von 30 bis 60 Grad. Bei deutlich darüber und dar
unter liegenden Steigungswinkeln ergeben sich negative Einflüsse
auf die Längssteifigkeit des elastischen Elements im Sinne einer
unerwünschten Erhöhung.
Die Fasern, Fäden oder Drähte können zu einem dritten Teil
parallel zu der Rohrachse des elastischen Elements angeordnet
sein, wobei die parallel angeordneten Fasern, Fäden oder Drähte
weniger steif ausgebildet sind als die spiralförmig angeordneten
Fasern, Fäden oder Drähte. Für die Anordnung parallel zu der
Rohrachse sind insbesondere weniger steife Fasern, z. B. Glas
fasern und vor allem Fäden gut geeignet, die sich durch hohe
Dehnfähigkeit bei ausreichender Zugfestigkeit, aber geringe
Drucksteifigkeit auszeichnen. Es versteht sich, daß das
elastische Element insgesamt nicht nur entweder Fasern Fäden
oder Drähte aufweisen kann, sondern daß es auch Anwendungen
gibt, in denen gerade eine Kombination von Fasern und/oder Fäden
und/oder Drähten besondere Vorteile aufweist.
Insbesondere wenn das rohrförmige elastische Element Fasern zur
Bestimmung seiner Elastizitäten aufweist, sind diese Fasern in
eine formgebende Matrix eingebettet. Auch die Einbettung der
Fäden oder Drähten eine formgebende Matrix des rohrförmigen
elastischen Elements ist in der Regel sinnvoll. Eine geeignete
Matrix besteht beispielsweise aus einem isomorphen Kunstharz.
Zur vollen Ausnutzung des elastischen Elements und zur quasi
koaxialen Anordnung des elastischen Elements und des Aktuators
ist vorzugsweise eine Mehrzahl von Aktuatoren ringförmig um das
elastische Element angeordnet. Bei einem rohrförmigen elasti
schen Element kann auch statt dessen oder zusätzlich eine oder
eine Mehrzahl von Aktuatoren ringförmig in dem elastischen
Element angeordnet sein. Umgekehrt ist auch denkbar, eine
Mehrzahl von elastischen Elementen ringförmig um einen Aktuator
anzuordnen und eventuell darum einen weiteren Ring von
Aktuatoren vorzusehen. Entscheidend bei allen diesen Anordnungen
ist, daß die parallele Anordnung der Aktuatoren und der
elastischen Elemente zu keinen ungewollten Kippmomenten zwischen
der Basis und der Struktur führt, wenn alle Aktuatoren gleich
zeitig und gleichsinnig auf ein entsprechendes Ansteuersignal
hin ihre Erstreckung in ihren Hauptrichtungen ändern.
Gleichzeitig ermöglicht eine ringförmige Anordnung einer
Mehrzahl von Aktuatoren immer eine gezielte Verkippung der
Struktur gegenüber der Basis um eine beliebige senkrecht zu der
Symmetrieachse der Anordnung verlaufende Achse. Hierzu sind die
Aktuatoren auf nur einer Seite dieser Achse zwecks einer
Vergrößerung der Erstreckung in ihrer Hauptrichtung anzusteuern.
Die damit einhergehende asymmetrische Belastung der Aktuatoren
Ist bei einem ausgewogenen Verhältnis des Kippwinkels zu dem
Durchmesser der ringförmigen Anordnung vernachlässigbar.
Die beliebige Ausrichtung der Achse, um die die Verkippung der
Struktur gegenüber der Basis bewirkt wird, schließt eine
zeitlich veränderliche, d. h. auch eine periodisch umlaufende,
Achse ein. Bei einer solchen umlaufenden Achse ist die
Schnittstelle mit einer Taumelscheibenanordnung vergleichbar.
In einer bevorzugten konkreten Ausführungsform der Schnittstelle
sind das basisseitige und das strukturseitige Bauteil als Rohr
flansche ausgebildet, wobei die Rohrflansche durch eine Mehrzahl
der ringförmig angeordneten Dehnschrauben miteinander verbunden
sind und wobei für das rohrförmige elastische Element an jedem
Rohrflansch eine Führung vorgesehen ist, die zumindest eine
radiale Oberfläche dem rohrförmigen elastischen Elements spiel
frei abstützt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs
beispiels näher erläutert und beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 schematisch die Anwendung der Schnittstelle,
Fig. 2 die Schnittstelle im Längsschnitt,
Fig. 3 die Schnittstelle im Querschnitt und
Fig. 4 ein Detail des elastischen Elements der
Schnittstelle.
In Fig. 1 sind eine Basis 1 und eine Struktur 2 wiedergegeben,
zwischen denen eine Schnittstelle 3 angeordnet ist. Von der
Basis 1 werden Schwingungen 4 auf die Struktur 2 übertragen. Die
Schwingungen erfolgen in den translatorischen Richtungen x, y
und z und der rotatorischen Richtungen α, β und τ. Zusätzlich
wirken Störungen 5 direkt auf die Struktur 2 ein. Um sowohl die
von der Basis 1 auf die Struktur 2 übertragenen Schwingungen 4
als auch die Störungen 5 im Wege der Interferenz möglichst
weitgehend auszulöschen, ist die Schnittstelle 3 vorgesehen, die
an der Basis 1 und der Struktur 2 angreift und die induzierten
Schwingungen 4 und Störungen 5 mit dynamischen Verformungen der
Struktur 2 kompensieren destruktiv überlagert. Zur Ansteuerung
der Schnittstelle 3 ist ein Ansteuersignal 6 vorgesehen. Das
Ansteuersignal 6 wird von einer vorzugsweise adaptiven Regel
einrichtung generiert, die eingangsseitig von Ausgangssignalen
von Sensoren beaufschlagt wird, die ihrerseits vorzugsweise
sowohl an der Basis 1 als auch an der Struktur 2 angeordnet
sind. Die Sensoren sind hier ebenso wie die adaptive Regel
einrichtung nicht dargestellt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen den Aufbau der Schnittstelle 3.
Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine universelle
Schnittstelle, die dynamische Deformationen der Struktur in
allen Richtungen x, y und z sowie α, β und τ hervorrufen kann.
Vielmehr sind die dynamischen Verformungen aufgrund der
Schnittstelle 3 gemäß den Fig. 2 und 3 auf eine transla
torische Richtung, die hier als Hauptrichtung 7 bezeichnet wird,
und zwei rotatorische Richtungen, denen hier eine Nickachse 27
und eine Gierachse 28 als Drehachsen zugeordnet sind,
beschränkt. Die Schnittstelle 3 weist ein basisseitiges Bauteil
8 und ein strukturseitiges Bauteil 9 auf. Beide Bauteile 8, 9
sind als Rohrflansche 10, 11 ausgebildet. Die Rohrflansche 10,
11 sind durch Dehnschrauben 12 und Muttern 13 miteinander
verbunden. Dabei sind die Dehnschrauben 12 ringförmig um die
Hauptrichtung 7 angeordnet. Zwischen den Rohrflanschen 10 und 11
ist eine Mehrzahl von Aktuatoren 14 angeordnet. Die Anordnung
ist wiederum ringförmig um die Hauptrichtung 7. Die Aktuatoren
14 greifen jeweils an Angriffspunkten 15 und 16 an dem basis
seitigen Bauteil 8 und dem strukturseitigen Bauteil 9 an. Die
Angriffspunkte 15 und 16 liegen auf Hauptrichtungen 17 der
einzelnen Aktuatoren 14. Die Hauptrichtungen 17 sind die
Richtungen, in denen sich die Erstreckung der Aktuatoren 14
aufgrund des Ansteuersignals 6 verändert. Im Mittel fallen die
Hauptrichtungen 17 mit der Hauptrichtung 7 der Schnittstelle 3
zusammen. Innerhalb des Rings der Aktuatoren 14 ist ein
elastisches Element 18 vorgesehen. Das elastische Element 18 ist
zwischen dem basisseitigen Bauteil 8 und dem strukturseitigen
Bauteil 9 parallel zu den Aktuatoren 14 angeordnet. Das
elastische Element 18 ist rohrförmig ausgebildet und weist eine
Rohrachse 19 auf, die mit der Hauptrichtung 7 zusammenfällt. Das
elastische Element 18 zeichnet sich durch eine hohe Quersteifig
keit senkrecht zu der Rohrachse 19 und eine geringe Längs
steifigkeit in Richtung der Rohrachse 19 aus. Für das elastische
Element 18 sind an den Rohrflanschen 10 und 11 Führungen 20 und
21 vorgesehen, die die radialen Oberflächen 22 und 23 des
elastischen Elements 18 spielfrei abstützen. Auf diese Weise
wird weitestgehend verhindert, daß Kräfte quer zu den
Hauptrichtungen 17 auf die Aktuatoren 14 einwirken und zu einer
Schub- oder Scherbelastung führen. Gleichzeitig verhindert eine
mit den Dehnschrauben 12 aufgebrachte Druckvorspannung auf die
Aktuatoren 14, daß diese nicht auf Zug beansprucht werden. Damit
verbleibt ausschließlich eine unschädliche Druckbelastung der
Aktuatoren 14. Übliche Aktuatoren, wie piezoelektrische oder
magnetostriktive Aktuatoren sind sehr druckstabil.
Bei gleichzeitiger und gleichsinniger Ansteuerung aller
Aktuatoren 14 zur Veränderung ihrer Erstreckung in ihren
Hauptrichtungen 17 kommt es zwischen dem basisseitigen Bauteil
8 und dem strukturseitigen Bauteil 9 zu einer translatorischen
Relativbewegung in der Hauptrichtung 17. Bei gleichzeitiger,
aber gegensinniger Ansteuerung der Aktuatoren 14 auf den beiden
Seiten der Nickachse 27 oder der Gierachse 18 oder bei
Ansteuerung von Aktuatoren 14 auf nur einer Seite dieser Achsen
kommt es hingegen zu einer rotatorischen Relativbewegung
zwischen dem basisseitigen Bauteil 8 und dem strukturseitigen
Bauteil 9 um die Nickachse 27 bzw. die Gierachse 28. Durch
Überlagerung von rotatorischen Relativbewegungen sowohl um die
Nickachse 27 als auch um die Gierachse 28 können rotatorische
Relativbewegungen um beliebige in der von der Nickachse 27 und
der Gierachse 28 aufgespannten Ebene und senkrecht zu der
Hauptrichtung 17 verlaufende Drehachsen verwirklicht werden.
Dabei sind auch zeitlich veränderliche, d. h. beispielsweise
periodisch umlaufende, Drehachsen möglich.
Die gewünschten Elastizitäten des elastischen Elements 18 längs
und quer der Rohrachse 19 werden durch Fasern 24, 25 bestimmt,
die in einer beispielsweise aus Kunstharz bestehenden form
gebenden Matrix 26 des elastischen Elements 18 eingebettet sind.
Dies ist in Fig. 4 skizziert. Dabei sind zwei Fasern 24 und 25
schematisch wiedergegeben, die für zwei gleich große Anteile der
Fasern stehen, die in entgegengesetzten Richtungen spiralförmig
um die Rohrachse 19 angeordnet sind. Dabei beträgt die Steigung
der Fasern 24 und 25 zu der Rohrachse 19 jeweils 45 Grad. Bei
den Fasern handelt es sich um hochsteife Kohlefasern, die die
gewünschte hohe Quersteifigkeit des elastischen Elements 18
bewirken. Gleichzeitig verhindert die spiralförmige Anordnung
der Fasern 24 und 25 das Entstehen einer unerwünscht hohen
Längssteifigkeit in Richtung der Rohrachse 19. Parallel zu
dieser Richtung kann zwar ein dritter Anteil Fasern angeordnet
sein. Es sind dann jedoch weniger steife Fasern beispielsweise
Glasfasern auszuwählen. Eine andere Möglichkeit besteht darin,
in Richtung der Längsachse 19 Fäden in die Matrix 26
einzubetten, die dehnfähig und zugfest sind, aber keine
Drucksteifigkeit aufweisen. Neben Fasern und Fäden können auch
Drähte in geeigneter Weise in die Matrix eingebettet werden, um
die gewünschten unterschiedlichen Steifigkeiten des elastischen
Elements 18 in Richtung der Rohrachse 19 und quer zu dieser zu
erreichen.
Bezugszeichenliste
1 Basis
2 Struktur
3 Schnittstelle
4 Schwingungen
5 Störungen
6 Ansteuersignal
7 Hauptrichtung
8 basisseitiges Bauteil
9 strukturseitiges Bauteil
10 Rohrflansch
11 Rohrflansch
12 Dehnschraube
13 Mutter
14 Aktuator
15 Angriffspunkt
16 Angriffspunkt
17 Hauptrichtung
18 elastisches Element
19 Rohrachse
20 Führung
21 Führung
22 Oberfläche
23 Oberfläche
24 Faser
25 Faser
26 Matrix
27 Nickachse
28 Gierachse
2 Struktur
3 Schnittstelle
4 Schwingungen
5 Störungen
6 Ansteuersignal
7 Hauptrichtung
8 basisseitiges Bauteil
9 strukturseitiges Bauteil
10 Rohrflansch
11 Rohrflansch
12 Dehnschraube
13 Mutter
14 Aktuator
15 Angriffspunkt
16 Angriffspunkt
17 Hauptrichtung
18 elastisches Element
19 Rohrachse
20 Führung
21 Führung
22 Oberfläche
23 Oberfläche
24 Faser
25 Faser
26 Matrix
27 Nickachse
28 Gierachse
Claims (10)
1. Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in struktur
dynamischen Systemen, mit einem basisseitigen und einem
strukturseitigen Bauteil und mit mindestens einem eine
Hauptrichtung aufweisenden Aktuator, beispielsweise einem
piezoelektrischen oder einem magnetostriktiven Aktuator, dessen
Erstreckung in der Hauptrichtung zwischen einem ersten
Angriffspunkt an dem basisseitigen Bauteil und einem zweiten
Angriffspunkt an dem strukturseitigen Bauteil durch ein
Ansteuersignal kontrolliert veränderbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aktuator (14) zwischen dem ersten
Angriffspunkt (15) und dem zweiten Angriffspunkt (16) unter
Druckvorspannung steht und daß dem Aktuator (14) zwischen dem
basisseitigen Bauteil (8) und dem strukturseitigen Bauteil (9)
mindestens ein elastisches Element (18) parallel geschaltet ist,
das eine möglichst geringe Längssteifigkeit parallel zu der
Hauptrichtung (17) des Aktuators (14) und eine möglichst hohe
Quersteifigkeit quer zu der Hauptrichtung (17) des Aktuators
(14) aufweist.
2. Schnittstelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorspannung des Aktuators (14) durch mindestens eine dem
Aktuator (14) parallel geschaltete Dehnschraube (12) aufgebracht
wird.
3. Schnittstelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elastische Element (18) rohrförmig ausgebildet
ist und eine Rohrachse (19) aufweist.
4. Schnittstelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elastizitäten des rohrförmigen elastischen Elements (18)
durch in der Wandung des rohrförmigen Elements (18) angeordnete
Fasern (14, 25), Fäden oder Drähte bestimmt werden.
5. Schnittstelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasern (24, 25), Fäden oder Drähte zu zwei gleichen Teilen
in gegenläufigen Richtungen spiralförmig um die Rohrachse (19)
des elastischen Elements (18) angeordnet sind.
6. Schnittstelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steigungswinkel der spiralförmig angeordneten Fasern (24,
25), Fäden oder Drähte relativ zu der Rohrachse (19) des
elastischen Elements (18) etwa 45° beträgt.
7. Schnittstelle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fasern (24, 25), Fäden oder Drähte zu einem
dritten Teil parallel zu der Rohrachse (19) des elastischen
Elements (18) angeordnet sind, wobei die parallel angeordneten
Fasern, Fäden oder Drähte weniger steif ausgebildet sind als die
spiralförmig angeordneten Fasern (24, 25), Fäden oder Drähte.
8. Schnittstelle nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung des rohrförmigen elastischen
Elements (18) eine formgebende Matrix (26) aufweist, in die die
Fasern (24, 25), Fäden oder Drähte eingebettet sind.
9. Schnittstelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß daß eine Mehrzahl von Aktuatoren (14)
ringförmig um das elastische Element (18) angeordnet sind.
10. Schnittstelle nach den Ansprüchen 2, 3 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das basisseitige Bauteil (8) und das
strukturseitige Bauteil (9) als Rohrflansche (10 und 11)
ausgebildet sind, wobei die Rohrflansche (10, 11) durch eine
Mehrzahl der ringförmig angeordneten Dehnschrauben (12)
miteinander verbunden sind und wobei für das rohrförmige
elastische Element (18) an jedem Rohrflansch (10 bzw. 11) eine
Führung (20 bzw. 21) vorgesehen ist, die zumindest eine radiale
Oberfläche (22 oder 23) des rohrförmigen elastischen Elements
(18) spielfrei abgestützt.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19527514A DE19527514C2 (de) | 1995-07-27 | 1995-07-27 | Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in strukturdynamischen Systemen |
EP96111243A EP0756103B1 (de) | 1995-07-27 | 1996-07-12 | Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in strukturdynamischen Systemen |
DE59603270T DE59603270D1 (de) | 1995-07-27 | 1996-07-12 | Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in strukturdynamischen Systemen |
US08/687,212 US5765817A (en) | 1995-07-27 | 1996-07-25 | Interface for vibration reduction in structural-dynamic systems |
CA002182160A CA2182160C (en) | 1995-07-27 | 1996-07-26 | Interface for vibration reduction in structural-dynamic systems |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19527514A DE19527514C2 (de) | 1995-07-27 | 1995-07-27 | Schnittstelle für die Schwingungsreduktion in strukturdynamischen Systemen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19527514A1 true DE19527514A1 (de) | 1997-01-30 |
DE19527514C2 DE19527514C2 (de) | 1999-04-22 |
Family
ID=7767962
Family Applications (2)
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---|---|---|---|
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Family Applications After (1)
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