DE19526711A1 - Verfahren zur Bearbeitung von Siliciumwafern - Google Patents
Verfahren zur Bearbeitung von SiliciumwafernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Bearbeitung von
Siliciumwafern im allgemeinen und im speziellen die
Bearbeitung derartiger Wafer durch Schneiden des Blockes
unter Verwendung der verfügbaren primitiven Kristallflächen
an dem Siliciumblock als Ausrichtungshilfen bzw.
Bezugsgrößen zur kristallographischen Orientierung und für
das Schneidverfahren.
Die Herstellung integrierter Schaltungen erfordert
Wafer als grundlegendes Ausgangsmaterial. Derzeit werden die
bei der integrierten Schaltungsherstellung verwendeten
Siliciumwafer unter Verwendung eines hochentwickelten
Verfahrens bearbeitet, welches in Kürze so beschrieben
werden wird, daß die Erfindung besser zu verstehen ist.
Siliciumblöcke werden unter Verwendung des bekannten
Czochralski-Ziehverfahrens gezogen, bei welchem ein
Impfkristall in geschmolzenes Silicium getaucht und mit dem
Wachsen des Siliciumblockes herausgezogen wird. Es werden
entweder der Block oder der das geschmolzene Silicium
enthaltende Schmelztiegel oder beide während des Ziehens
gedreht. Bauteil-bezogene Überlegungen erfordern es, daß die
Wafer (100)-orientiert sind. Die Orientierung des Blockes
während des Sägens des Blocks ist kritisch, falls die Wafer
die erwünschte (100)-Orientierung haben sollen. Nachdem der
Block gezogen wurde, werden das Impfkristallende und das
gegenüberliegende Ende des Blocks entfernt. Der Block wird
auf den erwünschten Durchmesser geschliffen und zu einer
Röntgenbeugungsvorrichtung verbracht, bei welcher die (110)-
Orientierung örtlich festgelegt und entlang des Blocks mit
einer Linie markiert wird. Der Block wird dann zu einer
Schleifvorrichtung zurückgebracht, und eine an der
markierten Linie zentrierte Fläche wird bis zu einer
vorbestimmten Breite geschliffen. Der Block wird während des
Schleifens der ebenen Fläche in einer örtlich festgelegten
Stellung gehalten. Selbstverständlich kann anstelle einer
ebenen Fläche auch eine Nut, Ausnehmung oder andere Struktur
geschliffen oder in anderer Weise ausgebildet werden. Die
Fläche oder Nut kann mit einer Toleranz von ungefähr 1°
hergestellt werden. Der Block wird an einer Trägerplatte
befestigt und ein Prüfwafer so geschnitten, daß die (100)-
Orientierung durch Röntgenstrahlbeugung bestimmbar wird. Es
können Korrekturen erforderlich sein, und es sind
verschiedene Prüfwafer zu schneiden, bevor die erwünschte
Orientierung erreicht wird; s. beispielsweise "Silicon
Processing for the VLSI ERA", Band 1, Seiten 8-26, S. Wolf
und R. N. Tauber (1986), Lattice Press, bezüglich einer
Beschreibung des Ziehens des Blockes und der
Waferbearbeitung.
Das beschriebene Verfahren ist heute für viele Zwecke
geeignet, obwohl dieses einige Nachteile aufweist.
Beispielsweise wird im allgemeinen die Prüfung von zwei
Prüfwafern benötigt, bevor die erwünschte Blockorientierung
von ± 30 Bogenminuten erreicht wird. Genauere
Orientierungsanforderungen werden im allgemeinen mehr als
zwei Prüfungswafer erfordern. Das Verfahren trägt aufgrund
der Anzahl von Prüfwafern die vor dem Erreichen der
erwünschten (100)-Blockorientierung zu inspizieren sind, zu
den Waferkosten bei. Es ist wahrscheinlich, daß mit dem
Größerwerden der Waferdurchmesser auf mehr als die derzeit
weitverbreitet verwendeten 150 mm Durchmesser, die mit der
Blockorientierung verbundenen Kosten, einschließlich des
Flachschleifens, sogar noch stärker ansteigen. Ferner hat
eine Röntgenstrahlbeugungsvorrichtung eine Auflösungsgrenze
von ungefähr ± 10 Bogenminuten. Höhere Auflösungen können
mit einem Doppelbeugungssystem erreicht werden, welches
selbstverständlich komplizierter und teurer als ein
Einzelbeugungssystem ist. Ferner werden, zusätzlich zu den
mit den derzeitigen Ausrichtungstoleranzen verbundenen
Kosten, zukünftige integrierte Schaltungen, die kleinere
Abmessungsvorgaben verwenden, beispielsweise Größen von
0,25 µm oder kleiner, welche üblicherweise bei der
Herstellung großer Volumen verwendet werden, bessere
Steuerung der Waferorientierung erfordern, als es heute
nötig ist. Die Anforderung an eine bessere
Waferorientierungssteuerung wird durch Bauteilerfordernisse
auferlegt. Beispielsweise kann übermäßige Rauhigkeit bei
dünnen Gate-Oxiden an epitaxialem Silicium einer (100)-
Wafer-Fehlorientierung zugeschrieben werden und ist
unerwünscht. Die Oxidrauhigkeit kann beispielsweise zu
Leckströmen durch das Gate-Oxid führen. Weitere Beispiele
der Anforderung an bessere Waferorientierung von sowohl
(100) als auch (110) bestehen ebenfalls. Eine
Orientierungstoleranz von ± 1 Bogenminute wird
wahrscheinlich für (100)-Orientierung benötigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird eine Vielzahl von (111)-Kristallflächen (7) an einer
Endbearbeitungsvorrichtung montiert, und eine Vielzahl von
(100)-orientierten Wafern wird vom Block gesägt unter
Verwendung der (111)-Fläche als Bezugsfläche. Der Block ist
während des Sägeverfahrens an einer
Endbearbeitungsvorrichtung befestigt. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform wird der Block an einer
Endbearbeitungsvorrichtung befestigt und eine Fläche bzw.
Ebene unter Verwendung der (111)-Flächen als Bezugsflächen
geschliffen.
Gemäß einem breiteren Gesichtspunkt der Erfindung
kann eine beliebige Kristallebene mit bekannter Orientierung
am Block als Bezugsebene verwendet werden. Zusätzlich können
die Wafer mit anderen Orientierungen als (100) gesägt
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine das Zuchtende eines gezogenen Siliciumblocks
darstellende Seitenansicht und
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Siliciumblock, nachdem der
Konus und der Impfkristall entfernt wurden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf
eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben. Fig. 1 zeigt
eine Seitenansicht, in welcher das geimpfte Ende eines
Siliciumblockes im Zustand nach dem Ziehen dargestellt ist.
Dargestellt ist die Impfvorrichtung 1 bzw. Haltevorrichtung
1 der Nacken 3, der Konus 5 und (111)-Flächen 7 an der
Schulter 9. Ebenfalls durch eine unterbrochene Linie 11
dargestellt ist die Ebene, in welcher herkömmlicherweise der
Konus und der Impfling vor dem Sägen der Wafer entfernt
wurde. Wie aus Fig. 1 klar zu ersehen ist, wurden der Konus
und der Impfling unterhalb der Schulter und der (111)-
Flächen an der Schulter 9 entfernt. Dies bedeutet, es wurden
die (111)-Flächen entfernt. Gemäß derzeitiger Praxis wird
häufig versucht, die Größe der Flächen zu minimieren, da die
Flächen vor Beginn des Sägens entfernt werden und
ungenutztes und somit Abfallsilicium darstellen. Eine
beispielhafte Ebene, bei welcher gemäß der Erfindung der
Konus und der Impfling entfernt werden, ist durch die
durchgezogene Linie 13 dargestellt. Die (111)-Flächen 7 an
der Schulter 9 verbleiben, nachdem der Konus 5 und der
Impfling 1 entfernt wurden. Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf
den Block, nachdem der Konus und der Impfling entfernt
wurden. Die vier (111)-Flächen sind dargestellt als die
(100)-Oberfläche der Oberseite des Blocks. Der Block wird
durch Fachleute auf diesem Gebiet auf einfache Weise
hergestellt. Die Form einer typischen (111)-Fläche ist oval
und von einer Größe, die durchaus einen Quadratzentimeter
betragen kann. Die tatsächliche Größe und Form hängen von
dem beim Ziehen des Blocks verwendeten Verfahren ab und
können den Anforderungen entsprechend geändert werden.
Letztlich können Flächen, die größer als 1 cm² sind, gezogen
und verwendet werden. Die Größen und Formen ändern sich von
Block zu Block auf konsistente Weise, wenn konsistente
Ziehbedingungen verwendet werden. Die Größe der (111)-
Flächen kann durch zweckentsprechende Wahl der Anfangs-
Ziehbedingungen gesteuert werden, wie es für Fachleute auf
diesem Gebiet wohlbekannt ist. Die präzise Größe wird von
der optischen Meßtechnik abhängen, die zum Messen der
Orientierung der Säge in Bezug auf den Block eingesetzt
werden wird. Fachleute auf dem Gebiet werden auf einfache
Weise Flächen geeigneter Größe zum Durchführen der
vorliegenden Erfindung verwenden.
Die (111)-Flächen werden aufgrund ihrer optischen
Eigenschaften vorzugsweise als Bezugsebenen verwendet
werden. Diese sind optisch im wesentlichen perfekt. Dies
wird durch die Tatsache begründet, daß, wenn diese mit einem
zertifizierten optischen Bezugswerkzeug oder mit einer
Bezugsebene geprüft werden, die Newton′schen Ringe absolut
gerade sind. Diese optischen Eigenschaften machen die
Flächen ideal geeignet zur Verwendung als Bezugsebenen
während der kristallographischen Orientierung und des
Sägevorgangs.
Nach dem Ziehvorgang wird der Block zu einer
Schleifmaschine zum zylindrischen Formen auf den erwünschten
Durchmesser verbracht. Jedoch wird der Block nicht zu einer
Röntgenbeugungsvorrichtung zur Erkennung der (110)-
Orientierung verbracht. Statt dessen wird beispielsweise
eine optomechanische Anordnung, welche in Bezug auf die
radiale Stellung der Schleifscheibe bzw. des Schleifrades
ausgerichtet ist, zum Identifizieren der Stellung der (110)-
Orientierung durch Bezugnahme auf die (111)-Kristallfläche
an der Schulter verwendet. Die Ebene oder Ausnehmung wird
nun durch Schleifen hergestellt. Die Ebene wird zur
Waferorientierung während der verschiedenen Schritte der
nachfolgenden Waferverarbeitung bis zur integrierten
Schaltung verwendet. Diese Ebene muß jedoch während des
Sägevorgangs nicht unbedingt verwendet werden.
Bei der Ausrichtung des Blocks an der
Endbearbeitungsvorrichtung, beispielsweise der Wafersäge,
werden die (111)-Flächen zum Justieren verwendet. Es sind
verschiedene Vorgehensweisen für die Ausrichtung möglich.
Bei allen dieser Vorgehensweisen werden die optischen
Eigenschaften der (111)-Flächen einschließlich ihres hohen
Grades an kristallographischer Perfektion verwendet. Die
Ausrichtung findet zwischen den (111)-Flächen und einem Teil
der Endbearbeitungsvorrichtung, wie beispielsweise einer
Säge oder einem Säge-Schleif-System, statt. Im Falle der
Säge stellen die Sägeblätter die Maschinen- oder
Endbearbeitungsvorrichtungs-basierte Bezugsgröße dar. Im
Falle einer Säge-Schleif-Vorrichtung stellt ein Schleifrad
die Endbearbeitungsvorrichtungs-basierte Referenz dar. Die
benötigte optische Reflexion kann durch Modifikation eines
Teils der Sägeblattoberfläche oder des Schleifrads erhalten
werden. Eine beliebige Oberflächenendbearbeitungstechnik,
wie beispielsweise Elektropolieren, ist verwendbar, falls
die Vorrichtung nicht bereits eine entsprechende Einrichtung
hat.
Die Bezugsebenen oder die Endbearbeitungsvorrichtung
können optisch so modifiziert werden, daß die Anordnung
vereinfacht wird, beispielsweise durch Ändern des
Reflexionswinkels von den Bezugsebenen. Bei einer
Vorgehensweise werden kleine, optische flache Prismen mit
einem effektiven Winkel von 34,5° (dem Komplementärwinkel zu
den 55,5° zwischen den (111)- und den (100)-Ebenen) zu den
optisch flachen (111)-Flächen verwendet, um eine gemeinsame
Ebene zu erzeugen, die entweder in Bezug auf das
reflektierende Sägeblatt oder das Schleifrad ausgerichtet
werden kann. Monochromatisches Licht kann nun zur
Ausrichtung verwendet werden. Alternativ können derart
kleine Prismen oder andere strahlablenkende Anordnungen an
einem Träger befestigt werden, der wiederum an dem Sägeblatt
oder dem Schleifrad befestigt ist.
Nach der vollständigen Ausrichtung wird der
Sägevorgang durchgeführt. Dieses Verfahren ist gut bekannt
und erfordert keine Beschreibung. Es wird betont, daß das
beschriebene Verfahren schnelle und exakte Ausrichtung der
Blöcke und exaktes Sägen von Wafern mit einer erwünschten
Orientierung ermöglicht.
Abwandlungen der beschriebenen Ausführungsformen
können durch Fachleute auf dem Gebiet leicht angegeben
werden. Beispielsweise können andere Kristallflächen als
(111) zur Ausrichtung verwendet werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Siliciumwafern umfassend
die Schritte
des Befestigens eines Siliciumblocks mit Kristallflächen
(7) bekannter Orientierung in einer Bearbeitungs
und/oder Endbearbeitungsvorrichtung und
des Sägens einer Vielzahl von orientierten Wafern aus
dem Block unter Verwendung der Kristallflächen (7) als
Bezugsebene.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei welchem die Kristallflächen (7) (111)-Orientierung
haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei welchem die Wafer (100)-Orientierung haben.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
ferner umfassend das Verwenden eines Teils der
Bearbeitungs- und/oder Endbearbeitungsvorrichtung als
Bezugsgröße.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
bei welchem bei dem Schritt des Verwendens ein Sägeblatt
eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
bei welchem beim Schritt des Verwendens eine
Schleifscheibe oder ein Schleifrad eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
umfassend den weiteren Schritt des optischen Abwandelns
der Bezugsebenen oder der Bearbeitungs- und/oder
Endbearbeitungsvorrichtung.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
bei welchem bei dem Schritt des optischen Modifizierens
der Reflexionswinkel des Lichtes von der Bezugsebene
geändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
bei welchem beim Schritt des optischen Modifizierens der
Reflexionswinkel des Lichts von der Bearbeitungs
und/oder Endbearbeitungsvorrichtung geändert wird.
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