DE19526158A1 - Zugsicherungssystem - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Zugsicherungssystem nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiges Zugsicherungssystem ist in der Hauptpatentan
meldung P 44 06 720 und deren erster Zusatzpatentanmeldung
(internes Aktenzeichen 95 P 4110) offenbart. Bei dem dort
offenbarten neuen Zugsicherungssystem stellen sich die Zuge
selbst die in ihrem Fahrweg liegenden Weichen und sichern
sich gegen feindliche Fahrten und gegen zu dichtes Aufrücken,
indem sie bei den Stellteilen der Weichen individuelle Anfor
derungen auf Zuteilung einer Stellberechtigung hinterlegen,
wobei jedes Stellteil jeweils nur die Stellberechtigung eines
einzigen Zuges akzeptieren kann und mit der bei ihr hinter
legten Stellberechtigung für die Dauer der Hinterlegung den
Zugriff anderer Züge auf die Weiche und damit deren Passage
verhindert; die Hinterlegung von Anforderungen, welche eine
Weiche in gleicher Lage, aber in entgegengesetzter Fahrrich
tung zu einer bereits hinterlegten Anforderung beansprucht,
wird zurückgewiesen. Eine für einen Zug hinterlegte Stellbe
rechtigung wird gelöscht, wenn der Zug vom Stellteil der im
Fahrweg folgenden Weiche die Stellberechtigung für diese
Weiche erhalten hat bzw. eine Anforderung auf Zuteilung der
Stellberechtigung hinterlegt und ggf. Angaben über den Fahr
ort eines direkt vor ihm fahrenden Zuges erhalten hat und
wenn er die betreffende Weiche vollständig passiert hat; in
beiden Fällen ist es ihm möglich, die Länge der vor ihm
befindlichen freien Strecke bis maximal zur folgenden Weiche
zu ermitteln und seine Fahrweise entsprechend einzurichten.
Dieses neuartige Zugsicherungssystem benötigt zu seiner
Anwendung Züge, die in der Lage sind, mit den Stellteilen der
in ihrem Fahrweg liegenden Weichen und gegebenenfalls mit den
die Strecke befahrenden Zügen Informationen auszutauschen.
Solche Voraussetzungen liegen jedoch nicht immer vor. Insbe
sondere bei der Installation des neuen Zugsicherungssystems
in vorhandenen Bahnanlagen muß davon ausgegangen werden, daß
es mindestens vorübergehend auch Züge gibt, die zu einer
derartigen Kommunikation nicht fähig sind. Außerdem kann auch
nicht ausgeschlossen werden, daß es auf den Zügen oder bei
den Stellteilen der Weichen zu Störungen kommt, die eine
ordnungsgerechte Datenübertragung verhindern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Zugsicherungs
system gemäß erstem Zusatzpatent zum Hauptpatent 44 06 720 so
zu ertüchtigen, daß es anwendbar ist für Bahnanlagen, auf
denen u. a. auch Züge verkehren, die nicht mit Mitteln zur
Datenübertragung an andere Züge oder die Stellteile von
Weichen ausgerüstet sind oder bei denen die zug- oder
streckenseitige Datenübertragung vorübergehend oder dauernd
gestört ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Anwendung der
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1. Die Aufgabe
der Hinterlegung von Anforderungen auf Zuteilung der Stellbe
rechtigung übernimmt für derartige Züge ein zusätzliches
streckenseitiges Zugsicherungssystem, z. B. ein Stellwerk,
das hierzu auf die Stellteile der Weichen zugreift oder ein
Zugmeldesystem; die Steuerung dieser Züge geschieht über die
Rückfallebene optischer Signale, die vorzugsweise durch
Blocksignalisierung dargestellt ist. Mit dem Ausfahren eines
solchen Zuges auf die Strecke hinterlegt das Stellwerk oder
ein Bahnwärter eine Anforderung auf Zuteilung der Stellbe
rechtigung bei dem Stellteil der im Fahrweg vorausliegenden
Weiche. Auf diese Weise wird u. a. gewährleistet, daß ein an
das neue Zugbeeinflussungssystem angepaßter nachrückender Zug
das Vorhandensein eines vor ihm laufenden, in der unterlager
ten Rückfallebene geführten Zuges erkennen und dann seiner
seits ebenfalls auf optische Signale fahren kann, bis der
vorausfahrende Zug die Strecke geräumt hat. Die auch für
einen an das neue Zugsicherungssystem angepaßten Zug beim
Aus fahren auf die Strecke vorgenommene Vorblockung beim
Stellteil der im Fahrweg folgenden Weiche wird dort durch die
von ihm stammende inhaltlich übereinstimmende Anforderung auf
Zuteilung der Stellberechtigung überschrieben, so daß der
Zug, sobald die Bedingungen für das Fahren auf optische
Signale nicht mehr zu erfüllen sind, sofort die Stellberech
tigung des Stellelementes der vorausliegenden Weiche erlangen
und bis zu dieser Weiche vorrücken kann.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 anhand eines Blockschaltbildes die zusätzliche Einbe
ziehung eines Stellwerkes in die Steuerung eines
Bahnhofes und in
Fig. 2 die zusätzliche Einbeziehung eines solchen Stellwer
kes in die Steuerung einer Strecke zwischen zwei
Bahnhöfen.
In Fig. 1 ist ein kleinerer Bahnhof mit den Weichen W1 und
W2 dargestellt. Jeder dieser Weichen ist ein Stellteil ST1,
ST2 zugeordnet, in dem Anforderungen auf Zuteilung der Stell
berechtigung speicherbar sind; über die Stellteile erfolgt
auch das bedarfsweise Umstellen der Weichen und die Überwa
chung der Weichenlage. Die Stellteile ST1, ST2 sind an ein
Bussystem BUS angeschlossen, über das sie mit den die Strecke
befahrenden Zügen kommunizieren können, soweit diese mit
Mitteln zum Informationsaustausch mit ihnen versehen sind. In
Fig. 1 ist angenommen, daß der Zug Z1 mit derartigen Mitteln
ausgerüstet ist und eine entsprechende Anforderung an das
Stellteil ST1 abgesetzt hat. Diese Anforderung sieht vor, den
Bahnhof auf dem durchgehenden Gleis G1 zu befahren; die
Weiche W1 wird dabei von der spitzen Seite her auf ihrem
durchgehenden Strang beansprucht. Annahmegemäß soll im Stell
teil ST1 der Weiche W1 keine Stellberechtigung für einen
anderen Zug hinterlegt sein, so daß dort die Anforderung AZ1
ST1 in eine Stellberechtigung MZ1 für den Zug Z1 umgesetzt
werden kann. Aus einer entsprechenden Quittungsmeldung QZ1
ST1 des Stellteiles ST1 erkennt der Zug Z1 seine Stellberech
tigung hinsichtlich der Weiche W1. Unter der Voraussetzung,
daß sich kein Zug im Bereich zwischen der Weiche W1 und der
Weiche W2 aufhält, darf der Zug Z1 nun bis zu einem vor der
Weiche W2 gelegenen Streckenpunkt A vorrücken. Befindet sich
hingegen ein solcher Zug auf dem genannten Streckenabschnitt,
so hat er sich nach der Lehre des Hauptpatentes mit diesem in
Verbindung zu setzen, um aus dessen Positionsangaben die
jeweils freie Strecke zu bestimmen. Hierzu hat er das Stell
teil ST2 der vorausliegenden Weiche W2 nach einer dort ge
speicherten Stellberechtigungsanforderung oder einer bereits
erteilten Stellberechtigung für den das Gleis GI befahrenden
Zug zu befragen; aus der Antwort des Stellteil erkennt er die
Ansprechadresse des vor ihm befindlichen Zuges. Der Zug ver
sucht nun unter Verwendung der ihm mitgeteilten Adresse des
ihm voraus fahrenden Zuges zu diesem Kontakt herzustellen und
dessen Fahrort zu erfragen oder selbst zu bestimmen; der je
weils ermittelte Abstandswert ist ein Maß für die zulässige
Vorrückgeschwindigkeit, die sich möglicherweise laufend ver
mindert. Gelingt es ihm nicht, die Position des vor ihm
fahrenden Zuges zu erfragen oder zu bestimmen, so darf er die
Fahrt nur auf optische Signale oder mit verminderter Ge
schwindigkeit fortsetzen, die ihm jederzeit ein Anhalten auf
kürzestem Weg ermöglicht.
Der in Gegenrichtung auf den Bahnhof vorrückende Zug Z2 soll
annahmegemäß nicht dazu in der Lage sein, Informationen mit
den Stellteilen der in seinem Fahrweg liegenden Weichen aus
zutauschen oder mit anderen Zügen zu kommunizieren. Dieser
Zug Z2 soll den Bahnhof auf dem Gleis G2 passieren und die
Weiche W2 dabei von der spitzen Seite her auf ihrem abzwei
genden Strang beanspruchen. Um seine Fahrt zu sichern, ist
ein Stellwerk StW vorgesehen, dessen Aufgabe es ist, eine
Rückfallebene für das Zugsicherungssystem des Hauptpatentes
bereitzustellen, indem es die einzelnen Gleise des Bahnhofes
abschnittsweise durch optische Signale sichert. Dies ge
schieht in an sich bekannter Weise mittels Blocksignalisie
rung durch automatisches Auswerten von Frei- und Besetztmel
dungen. Da sich der Zug Z2 nicht mit dem Stellteil ST2 der in
seinem Fahrweg liegenden Weiche W2 in Verbindung setzen und
bei diesem die Stellberechtigung für die Weiche W2 erlangen
kann, ist er naturgemäß auch nicht in der Lage, sich seinen
Fahrweg selbst zu stellen. Dies veranlaßt statt dessen das
Stellwerk, das aus dem Vorhandensein von Gleisbelegungen oder
entsprechenden Meldungen von Streckenposten das Vorhandensein
eines Zuges ohne oder mit gestörten Informationsübertragungs
einrichtungen erkennt und für diesen den Fahrweg in Form von
Fahrstraßen oder Fahrstraßenabschnitten stellt. Hierzu hin
terlegt das Stellwerk im Stellteil ST2 der Weiche W2 eine
Anforderung AZ2 ST2 auf Zuteilung der Stellberechtigung. Es
ist angenommen, daß im Stellteil ST2 zum Zeitpunkt der Hin
terlegung der Anforderung auf Zuteilung der Stellberechtigung
keine für einen anderen Zug geltende Stellberechtigung und
auch keine Anforderung auf Zuteilung einer Stellberechtigung
hinterlegt ist. Mit dem Empfang einer entsprechenden Meldung
QZ1 ST2 für die Zuteilung der Stellberechtigung MZ2 wird das
Stellwerk in die Lage versetzt, die Fahrstraße, im vorliegen
den Fall die Weiche W2, in die durch den anliegenden Bean
spruchungsauftrag gegebene Lage zu stellen und in dieser Lage
zu verschließen. Die spätere Auflösung der eingestellten
Fahrstraße erfolgt in an sich bekannter Weise nach den für
das Stellwerk definierten Auflösebedingungen beim Räumen der
Weiche W2 und dem gleichzeitigen Besetzen des angrenzenden
Gleisabschnittes G2. Mit dem Auflösen der Fahrstraße wird die
Stellberechtigung MZ2 des Zuges Z2 im Stellteil ST2 zurückge
nommen, so daß dort die inzwischen hinterlegte Anforderung
auf Zuteilung der Stellberechtigung für den Zug Z1 zur Zutei
lung der entsprechenden Stellberechtigung führen kann. Zuvor
war durch das Stellwerk eine Anforderung auf Zuteilung der
Stellberechtigung für den Zug Z2 an das Stellteil ST1 über
mittelt und dort zusammen mit einem Eintrag für die Reihen
folge, in der die Stellberechtigungen erteilt werden sollen,
hinterlegt worden. Dort führt die hinterlegte Anforderung
nach Rücknahme der Stellberechtigung für den Zug Z1 zur
Zuteilung der Stellberechtigung für den Zug Z2 an das Stell
werk. Das Vorrücken des Zuges Z2 geschieht auf die vom Stell
werk gesteuerten optischen Signale S1 und S2. Die für den
Fahrweg des Zuges Z1 geltenden Signale S3 und S4 werden vom
Zug Z1 ignoriert, solange er weiß, daß die Strecke bis zur
vorausliegenden Weiche frei ist bzw. er den Abstand zum vor
ausfahrenden Zug erkennt oder die Signale werden vom Stell
werk dunkel geschaltet.
Damit sich der Mechanismus und der zeitliche Ablauf der An
forderung von Stellberechtigungen durch ein Stellwerk mög
lichst wenig von der Anforderung entsprechender Stellberech
tigungen durch die Züge unterscheidet, könnte das Stellwerk
seinen Wunsch nach Einstellung einer Fahrstraße einem ihm
zugeordneten Stellteilmodul zuführen, das hinsichtlich der
Anforderung von Stellberechtigungen die gleichen Funktionen
beinhalten wie ein Fahrzeuggerät. Dieses "stehende" Fahrzeug
gerät würde die Stellteile der in der gewünschten Fahrstraße
liegenden Fahrwegelemente ansprechen und dort Anforderungen
auf Zuteilung von Stellberechtigung hinterlegen. Zu irgend
einem Zeitpunkt wird es für alle in der zu stellenden Fahr
straße zu beanspruchenden Fahrwegelemente die Stellberech
tigung erhalten haben. Auf eine entsprechende Mitteilung des
"stehenden" Fahrzeuggerätes an das Stellwerk stellt dieses
die gewünschte Fahrstraße ein, verschließt sie und gibt die
Signale für den Zug frei.
Die Ausfahrt aus einem Bahnhof in die Strecke mit entspre
chender Ausfahrsignalisierung ist möglich bei Erhalt der
Stellberechtigung für den Ausfahrbereich und Eintrag der
Stellberechtigungsanforderung zusammen mit einer Reihenfolge
kennung in das Stellteil der Einfahrweiche des folgenden
Bahnhofs. An der Grenze benachbarter Stellwerke muß die einem
Zug beigegebene Adresse an das jeweilige Nachbarstellwerk
weitergegeben werden, damit dieses die gleiche Adresse zum
Einstellen der Fahrstraße nutzen kann.
Bei dem vorstehend geschilderten Ausführungsbeispiel war
angenommen, daß sich zwischen zwei benachbarten Weichen
ausschließlich jeweils ein einziger Zug aufhalten sollte.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem dies nicht so
ist. Hier befindet sich ein Zug Z4, der nicht mit Übertra
gungseinrichtungen oder der mit gestörten Übertragungsein
richtungen versehen ist, zusammen mit einem Zug Z3 auf einer
durch zwei Weichen W3 und W4 begrenzten Strecke mit durch
Lichtsignale begrenzten Abschnitten. Ein weiterer Zug Z5
folgt diesen beiden Zügen. Den Weichen zugeordnet sind die
Stellteile ST3 und ST4, die an ein gemeinsames Bussystem BUS
angeschlossen sind, zu dem auch das Stellwerk Zugriff hat.
Die Züge Z3 und Z5 sind in der Lage, mit den Stellteilen der
jeweils in Fahrrichtung vorausliegenden Weichen W3 und W4 zu
kommunizieren. Im unteren Teil der Fig. 2 ist ein Teil der
dynamischen Information der beiden Stellteile ST3 und ST4 für
die Weichen W3 und W4 dargestellt. Im Stellteil ST4 der
Weiche W4 sind die Anforderungen auf Zuteilung der Stellbe
rechtigung für drei Züge Z3, Z4 und Z5 hinterlegt, wobei die
Anforderung des Zuges Z3 zur Zuteilung der Stellberechtigung
MZ3 geführt hat. Diese Stellberechtigung ist durch die Angabe
eines Sternchens hinter der Bezeichnung des Zuges, für die
sie gilt, verdeutlicht. Die Anforderung des Zuges Z4 ist in
Fig. 2 mit dem Symbol für einen Kreis gekennzeichnet, was
besagt, daß diese Anforderung nicht vom Zug, sondern vom
Stellwerk hinterlegt wurde. Der Zug Z3 hatte seine Anforde
rung vor Befahren des Streckenabschnittes G3 im Stellteil ST4
der Weiche W4 hinterlegt; sie hatte spätestens beim Zurück
nehmen einer möglicherweise zuvor im Stellteil ST4 markierten
Stellberechtigung zur Zuteilung der Stellberechtigung an den
Zug Z3 geführt. Das Stellwerk StW hatte vor dem Befahren der
Weiche W3 durch den Zug Z4 die Anforderung auf Zuteilung der
Stellberechtigung für diesen Zug im Stellteil ST4 der folgen
den Weiche hinterlegt. Sie wird in eine entsprechende Stell
berechtigung umgewandelt, sobald die für den Zug Z3 dort hin
terlegte Stellberechtigung von diesem zurückgenommen wird.
Das rechtzeitige Hinterlegen von Anforderungen bei dem Stell
teil mindestens der im Fahrweg jeweils vorausliegenden Weiche
ist erforderlich, damit nachfolgende Züge dort die vorausfah
renden Züge erkennen und gegebenenfalls mit diesen Verbindung
aufnehmen können (Folgefahrschutz) und damit Anforderungen
auf Zuteilung der Stellberechtigung durch die Strecke in
Gegenrichtung befahrende Züge zurückgewiesen werden können
(Gegenfahrschutz). Wäre der Zug Z4 nicht vorhanden, so würde
der Zug Z5 beim Abfragen des Stellteiles ST4 die Adresse des
dann vor ihm fahrenden Zuges Z3 erfragen können, um dann mit
ihm Kontakt aufzunehmen. Durch Abfrage von dessen Fahrposi
tion oder durch aktive Abstandsmessung zu diesem Zuge könnte
der Zug Z5 die Länge der freien Strecke bis zu diesem bestim
men, um dann auf dieser Strecke vorzurücken. Um Kenntnis von
der für ihn verfügbaren freien Strecke zu erhalten, wäre es
aber auch möglich, daß der Zug Z3 dem Stellteil ST4 oder dem
Stellteil ST3 ständig seinen jeweiligen Abstand mitteilt oder
daß diese Stellteile den Abstand zu diesem Zug aktiv bestim
men und den jeweiligen Abstandswert an den Zug Z5 übermit
teln.
Mit dem Abfragen des Stellteiles ST4 erkennt der Zug Z5, daß
sich vor ihm ein Zug Z4 befindet, der nicht dazu eingerichtet
ist, mit den Stellteilen und/oder mit ihm Verbindung aufzu
nehmen. Für den Zug Z5 bedeutet dies, daß er nicht Bescheid
weiß über die Länge der vor ihm liegenden freien Strecke, es
sei denn, daß die Stellteile ST3 oder ST4 den Zug Z4 orten
und ihm entsprechende Positionsangaben übermitteln könnten.
Sofern dies nicht möglich ist, gilt für den Zug Z5 die für
das Zugsicherungssystem vorgesehene Rückfallebene Blocksigna
lisierung, d. h. bei der gegenwärtigen Position des vor ihm
fahrenden Zuges Z4 darf der Zug Z5 über das dann den Fahrtbe
griff zeigende Blocksignal S5 zunächst lediglich bis zu dem
Halt zeigenden Blocksignal S6 vorrücken. Entsprechende Licht
signale lassen sich vom Stellwerk her auch durch Überwachung
der Streckenbelegung mittels Streckenposten oder sonstiger
Überwachungskriterien anschalten. Eine andere Rückfallebene
wäre z. B. die Minderung der Vorrückgeschwindigkeit des Zuges
Z5 auf einen Wert, der jederzeit ein rechtzeitiges Anhalten
hinter einem langsam vorrückenden oder liegengebliebenen Zug
ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Zugsicherungssystem ist in der Lage,
gleichzeitig mehrere zwischen aufeinander folgenden Weichen
verkehrende Züge zu steuern und zu überwachen, die mit oder
ohne Einrichtungen zur gegenseitigen Informationsübertragung
oder zum Austausch von Informationen mit Stelleinrichtungen
versehen sind. Alle Züge ohne solche Übertragungseinrichtun
gen oder mit gestörten Sende- und/oder Empfangseinrichtungen
und die ihnen jeweils direkt nachfolgenden Züge werden vom
Stellwerk her gesteuert und fahren nach den Bedingungen der
Rückfallebene; alle anderen Züge stellen sich selbst ihren
Fahrweg und halten Abstand voneinander durch Abfrage von
Fahrzeugpositionen oder aktive Abstandsermittlung. Die zugse
lektive Steuerung des Bahnbetriebes und die streckenseitige
Steuerung des Bahnbetriebes stehen gleichberechtigt nebenein
ander und kommen bedarfsweise, abhängig von der jeweiligen
Zugfolge, auch intermittierend zur Anwendung. Zu irgendwel
chen Gefährdungen des Bahnbetriebes durch den wechselweisen
Zugriff auf die Stellelemente kann es nicht kommen, weil
jedes Stellelement zu jedem Zeitpunkt nur eine einzige Zu
griffsberechtigung aufweisen kann und dieses Stellelement
damit nur für einen einzigen Zug verfügbar ist.
Claims (8)
1. Zugsicherungssystem für eine durch mehrere, aus jeweils
einem oder mehreren Fahrzeugen bestehende Züge befahrbare
Bahnanlage mit Weichen, über die sich die Züge beim Vorrücken
Fahrwege stellen, indem sie drahtlos entsprechende Stellauf
träge an die Stellteile der Weichen übermitteln, wobei jeder
Zug, der eine Strecke befahren möchte, mit den Stellteilen
der in seinem Fahrweg liegenden Fahrwegweichen Verbindung
aufnimmt und dort Anforderungen auf Zuteilung der Stellbe
rechtigung stellt, die dort hinterlegt werden, sofern nicht
bereits Anforderungen für die Beanspruchung der betreffenden
Weiche in der gleichen Lage, aber in Gegenfahrrichtung hin
terlegt oder eine entsprechende Stellberechtigung erteilt ist
und die für den Fall, daß von dort keine aktuelle Stellbe
rechtigung an einen anderen Zug vergeben wurde, zum Setzen
einer Markierung führt, welche ihn für die betreffende Weiche
als stellberechtigt kennzeichnet und wobei diese Markierung
für eine Weiche wieder zurückgenommen wird, wenn der betref
fende Zug die betreffende Weiche nach dem Hinterlegen einer
Anforderung auf Zuteilung der Stellberechtigung bei dem
Stellteil der in seinem Fahrweg vorausliegenden Weiche voll
ständig passiert hat, nach dem Hauptpatent 44 06 720 und
dessen erstem Zusatzpatent (internes Aktenzeichen
GR 95 P 4110)
dadurch gekennzeichnet,
daß neben dieser zugselektiven Steuerung des Bahnbetriebes eine zusätzliche streckenseitige Steuerung (StW) vorgesehen ist, die zur Behandlung von Zügen (Z4), die nicht mit den Stellteilen (ST3, ST4) oder mit anderen Zügen (Z3, Z5) kommu nizieren können, die Stellelemente (St4) der in deren Fahrweg liegenden Weichen (W4) aufruft und dort Anforderungen auf Zuteilung der Stellberechtigung der betreffenden Weichen für einen solchen Zug (Z4) hinterlegt,
daß die zusätzliche Steuerung auf den Empfang der Stellbe rechtigungsmarkierung des Stellelementes (ST4) einer von ihr angeforderten Weiche (W4) die betreffende Weiche einzeln oder gemeinsam mit anderen Weichen, für die sie die Stellberechti gung hat, ggf. umstellt und verschließt
und daß sie beim Vorliegen der Auflösebedingungen die beim Stellelement (ST4) der Weiche (W4) gesetzte Markierung wieder zurücknimmt, nachdem sie zuvor eine Anforderung auf Zuteilung der Stellberechtigung für diesen Zug (Z4) beim Stellteil der im Fahrweg vorausliegenden Weiche hinterlegt hat.
dadurch gekennzeichnet,
daß neben dieser zugselektiven Steuerung des Bahnbetriebes eine zusätzliche streckenseitige Steuerung (StW) vorgesehen ist, die zur Behandlung von Zügen (Z4), die nicht mit den Stellteilen (ST3, ST4) oder mit anderen Zügen (Z3, Z5) kommu nizieren können, die Stellelemente (St4) der in deren Fahrweg liegenden Weichen (W4) aufruft und dort Anforderungen auf Zuteilung der Stellberechtigung der betreffenden Weichen für einen solchen Zug (Z4) hinterlegt,
daß die zusätzliche Steuerung auf den Empfang der Stellbe rechtigungsmarkierung des Stellelementes (ST4) einer von ihr angeforderten Weiche (W4) die betreffende Weiche einzeln oder gemeinsam mit anderen Weichen, für die sie die Stellberechti gung hat, ggf. umstellt und verschließt
und daß sie beim Vorliegen der Auflösebedingungen die beim Stellelement (ST4) der Weiche (W4) gesetzte Markierung wieder zurücknimmt, nachdem sie zuvor eine Anforderung auf Zuteilung der Stellberechtigung für diesen Zug (Z4) beim Stellteil der im Fahrweg vorausliegenden Weiche hinterlegt hat.
2. Zugsicherungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Steuerung durch ein Stellwerk dargestellt
ist.
3. Zugsicherungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Stellwerk ein Modul zugeordnet ist, das die Funktio nen eines Zuges hinsichtlich der Anforderung auf Zuteilung der Stellberechtigung auf Stellelemente beinhaltet und das vom Stellwerk Informationen über die in eine zu stellende Fahrstraße einzubeziehenden Weichen erhält,
daß dieses Modul mit der Zuteilung der Stellberechtigung für einzelne oder alle Stellteile der in eine Fahrstraße einzube ziehenden Weichen dies dem Stellwerk mitteilt und
daß das Stellwerk daraufhin die Fahrstraße über diejenigen Weichen hinweg einstellt, von deren Stellteilen die Zugriffsberechti gung für das Modul vorliegt.
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Stellwerk ein Modul zugeordnet ist, das die Funktio nen eines Zuges hinsichtlich der Anforderung auf Zuteilung der Stellberechtigung auf Stellelemente beinhaltet und das vom Stellwerk Informationen über die in eine zu stellende Fahrstraße einzubeziehenden Weichen erhält,
daß dieses Modul mit der Zuteilung der Stellberechtigung für einzelne oder alle Stellteile der in eine Fahrstraße einzube ziehenden Weichen dies dem Stellwerk mitteilt und
daß das Stellwerk daraufhin die Fahrstraße über diejenigen Weichen hinweg einstellt, von deren Stellteilen die Zugriffsberechti gung für das Modul vorliegt.
4. Zugsicherungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Steuerung durch einen Meldebetrieb darge
stellt ist, wobei eine für einen Zug erteilte Stellberechti
gung auch für alle diesem Zug folgenden Züge gilt, die ent
sprechende Anforderungen bei dem Stellteil hinterlegt haben
und diese Stellberechtigung für die Dauer der Beanspruchung
durch diese Züge nicht an einen die Strecke in Gegenfahrrich
tung befahrenden Zug zu vergeben ist.
5. Zugsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Steuerung zur Behandlung von Zügen (Z4),
die nicht dazu eingerichtet sind oder denen es nicht gelingt,
Anforderungen auf Zuteilung der Stellberechtigung bei den im
Fahrweg vorausliegenden Weichen (W4) zu hinterlegen und für
die ihnen direkt nachfolgenden Züge (Z5) eine Rückfallebene
bereitstellt.
6. Zugsicherungssystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückfallebene durch Blocksignalisierung oder durch
individuell steuerbare Lichtsignale dargestellt ist.
7. Zugsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Züge (Z5) bzw. die zusätzliche Steuerung einen direkt
vor ihnen bzw. einen direkt vor einem von ihr gesteuerten und
überwachten Zug (Z5) laufenden Zug (Z4) aus der Reihenfolge
der für die gleiche Fahrrichtung im Stellteil (ST4) der im
Fahrweg jeweils vorausliegenden Weiche (W4) hinterlegten An
forderungen auf Zuteilung der Stellberechtigung (Z3*, Z4°,
Z5) erkennen.
8. Zugsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfang einer Anforderung auf Zuteilung der Stellbe
rechtigung durch einen Zug, die inhaltlich übereinstimmt mit
der beim Ausfahren dieses Zuges auf die Strecke von der
zusätzlichen Steuerung vorgenommenen Vorblockung dieses
Zuges, diese im Stellelement der im Fahrweg vorausliegenden
Weiche ersetzt.
Applications Claiming Priority (2)
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DE4406720A DE4406720C2 (de) | 1994-02-25 | 1994-02-25 | Zugsicherungssystem |
DE19526159A DE19526159C1 (de) | 1994-02-25 | 1995-07-11 | Zugsicherungssystem |
Publications (2)
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DE19526158A1 true DE19526158A1 (de) | 1997-01-16 |
DE19526158C2 DE19526158C2 (de) | 1998-08-13 |
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ID=25934268
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995126158 Expired - Fee Related DE19526158C2 (de) | 1994-02-25 | 1995-07-11 | Zugsicherungssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19526158C2 (de) |
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