DE19525925C2 - Verriegelungsvorrichtung für vorklappbare Lehne - Google Patents
Verriegelungsvorrichtung für vorklappbare LehneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für
eine vorklappbare Lehne nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Derartige Verriegelungsvorrichtungen werden insbesondere
bei vorklappbaren Lehnen von Kraftfahrzeugsitzen benötigt,
um ein Vorklappen eines Vordersitzes etwa bei Zusteigen
oder Aussteigen eines auf den hinteren Sitzen Platz nehmen
den Beifahrers zu ermöglichen.
Bekannte Verriegelungsvorrichtungen erfüllen problemlos die
Funktion, ein Vorklappen und Zurückklappen einer Lehne zu
ermöglichen. Im Rahmen der zunehmenden Bedeutung der Kraft
fahrzeugsicherheit im Kraftfahrzeugbau ist es allerdings
von wesentlicher Bedeutung, daß eine Verriegelungsvorrich
tung für eine Kraftfahrzeuglehne neben der Erfüllung der
funktionellen Aufgaben hohen Sicherheitsstandards genügt,
insbesondere die Position der Lehne auch unter ungewöhnli
chen Belastungen gesichert ist. Derartige Belastungen
können Erschütterungen, Vibrationen oder crashbedingte
Auswirkungen sein.
Aus der DE 39 23 966 A1 ist eine Verriegelungsvorrichtung
für eine vorklappbare Lehne, insbesondere eines Kraftfahr
zeugsitzes, bekannt, die neben einem mit der Lehne verbunde
nen, um eine Achse schwenkbaren Befestigungshebel noch
einem beweglich gelagerten Auslösehebel zur Ver- und Entrie
gelung des Befestigungshebels, einen schwenkbar gelagerten
Sicherungshebel zur Betätigung des Auslösehebels und ein
am Auslösehebel vorgesehenes Verriegelungselement aufweist,
das in einer Führungskulisse geführt wird. Bei dem Auslöse
hebel der bekannten Verriegelungsvorrichtung handelt es
sich jedoch um eine Sperrklinke mit einer Verzahnung,
welche mit einer entsprechenden, beim Vorklappen der Lehne
ortsfest bleibenden Verzahnung in zur Achse des Befesti
gungshebels radialem Eingriff bringbar ist, wobei die
zweite Führungskulisse im Sicherungshebel ausgebildet ist,
so daß das Verriegelungselement lediglich mittelbar der
Verriegelung des Befestigungshebels dient. Der Sicherungshe
bel ist zudem oberhalb des Auslösehebels am Befestigungshe
bel relativ entfernt von dessen Schwenkachse schwenkbar
gelagert, so daß neben der bei ungewöhnlichen Belastungen
bestehenden Gefahr des Versagens des Sperrklinkeneingriffs
durch seitliches Ausweichen bei der bekannten Vorrichtung
noch nachteilig ist, daß sie viel Raum beansprucht.
Aus der DE 35 15 455 A1 ist eine bis auf die Führungskulis
se im Befestigungshebel mit der vorgenannten im grundsätzli
chen Aufbau vergleichbare Verriegelungsvorrichtung bekannt,
bei der der Sicherungshebel auf der Achse des Befestigungs
hebels schwenkbar gelagert ist, so daß der Raumbedarf inso
fern geringer ausfällt; es bleibt jedoch der im Hinblick
auf außergewöhnliche Belastungen nicht unproblematische
Sperrklinkeneingriff.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriege
lungsvorrichtung für eine vorklappbare Lehne zur Verfügung
zu stellen, die auch bei ungewöhnlichen und außerordentli
chen Belastungen eine bestehende Verriegelung sicher und zu
verlässig aufrecht erhält und die sich dabei durch einen
einfachen, kompakten und kostengünstigen Aufbau auszeich
net.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungs
vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung sind zum
Führen des Verriegelungselementes zwei Führungskulissen
vorgesehen, die beim Vorklappen der Lehne gegeneinander
Verschwenken. Durch Anordnen zweier Führungsbereiche, die
im Falle der Verriegelung miteinander fluchten und durch
das sie durchsetzende Verriegelungselement an einer
Relativbewegung gehindert sind, während beim
Vorklappen der Lehne der eine ortsfest bleibt und der
andere mit dem Befestigungshebel verschwenkbar ist, wird in
Verbindung mit dem Einsatz eines Sicherungshebels zur Ver
riegelung des Auslösehebels eine sichere und zuverlässige
Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung erreicht. Durch
Anordnung des Sicherungshebels auf der Achse des Befesti
gungshebels ermöglicht die beanspruchte Erfindung einen kom
pakten und relativ wenige Teile aufweisenden Aufbau der Ver
riegelungsvorrichtung.
Bevorzugt ist die zweite der Führungskulissen in einem
gelenkig mit dem Befestigungshebel verbundenen und zwischen
diesem und dem Auslösehebel angeordneten Antriebshebel zur
Einstellung der Neigung der Lehne ausgebildet.
Zweckmäßigerweise ist der Auslösehebel am Befestigungshebel
gelagert und erhält die zweite, ortsfeste Führungskulisse
die im Patentanspruch 3 angegeben Ausbildung.
Die Endbereiche der Führungskulissen sind mit Vorteil in
ihrem Verriegelungsbereich derart konisch ausgebildet, daß
das Verriegelungselement in der Verriegelungsposition von
der einen Flanke der einen Kulisse und der gegenüberliegen
den Flanke der anderen Kulisse gefaßt und eingekeilt ist.
Hierdurch wird eine Spielfreiheit im Verriegelungszustand
gewährleistet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung befindet sich jedoch
auch im verriegelten Zustand im unteren Bereich der Füh
rungskulissen zwischen dem Verriegelungselement und den An
schlägen noch etwas Luft, um Raum zum Einarbeiten des Ver
riegelungselementes zu lassen, so daß auch nach langem
Gebrauch des Sitzes und einer damit verbundenen Einarbei
tung des Verriegelungselements noch eine spielfreie Lage
rung des Lehne gewährleistet ist.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine Auslösevor
richtung, insbesondere ein Bowdenzug vorgesehen, die am Si
cherungshebel angreift, wobei der Sicherungshebel eine von
der Auslösevorrichtung ausgehende Entriegelungskraft auf
den Auslösehebel überträgt und eine Entriegelung des Auslö
sehebels und eine Bewegung des Verriegelungselements in den
beiden Führungskulissen von der Verriegelungs- in die En
triegelungsposition erfolgt.
Der Auslösehebel ist vorteilhafterweise schwenkbar gelagert
und zweiarmig ausgebildet. Der Sicherungshebel weist einer
seits eine Rastnase und andererseits einen Anschlag auf,
wobei die Rastnase in eine Rastkerbe des Auslösehebels
eingreift. Der schwenkbare, zur Hauptverriegelung gehörende
Auslösehebel ist zweiarmig ausgebildet, wobei der eine
Hebelarm mit dem Verriegelungselement verbunden ist und der
andere Hebelarm einen dem Anschlag des Sicherungshebels
zugeordneten Anschlag aufweist.
Durch den Eingriff von Rastnase und Rastkerbe wird eine
Bewegung des Auslösehebels und damit eine Bewegung des Ver
riegelungselementes in der nierenförmigen Führungskulisse
verhindert, insbesondere eine nach oben gerichtete Bewegung
des Verriegelungselementes zum Entriegeln der Verriegelungs
vorrichtung. Ein ungewolltes Öffnen des Auslösehebels wird
auf diese Weise sicher verhindert.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in
den übrigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die
Figuren der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung zweier
spiegelbildlicher Verriegelungsvorrichtungen für
die linke und rechte Lehnenseite,
Fig. 2a eine Seitenansicht einer Verriegelungsvorrichtung
in der Verriegelungsposition;
Fig. 2b eine Seitenansicht einer Verriegelungsvorrichtung
am Anfang eines Entriegelungsvorgangs;
Fig. 2b' eine Seitenansicht der Verriegelungsvorrichtung
der Fig. 2a und der Fig. 2b aus entgegengesetzter
Richtung;
Fig. 2c eine Seitenansicht einer gelösten Verriegelungsvor
richtung;
Fig. 2c' eine Seitenansicht der Verriegelungsvorrichtung
der Fig. 2c aus entgegengesetzter Richtung;
Fig. 2d eine Seitenansicht einer gelösten Verriegelungsvor
richtung bei vorgeklappter Lehne;
Fig. 2d' eine Seitenansicht der Verriegelungsvorrichtung
der Fig. 2d aus entgegengesetzter Richtung und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Führungskulis
se.
Fig. 1 zeigt zwei Verriegelungsvorrichtungen für den Be
reich der linken und rechten Lehnenbefestigung. Dabei sind
die Teile der Verriegelungsvorrichtung für die linke Lehnen
befestigung und die Teile der Verriegelungsvorrichtung für
die rechte Lehnenbefestigung spiegelbildlich ausgebildet.
Fig. 1 zeigt einen Befestigungshebel 1 für den Lehnenrahmen
(nicht dargestellt). Der Befestigungshebel 1 weist einen La
gerbolzen 10 auf, auf dem ein noch zu beschreibender Zahn
segmenthebel 2 und ein Sicherungshebel 4 gelagert sind.
Weiter ist in dem Befestigungshebel 1 eine Führungskulisse
11 ausgebildet. Die Führungskulisse 11 weist zwei Anschläge
110a, 110b auf. Wie später erläutert wird, beschränken die
Anschläge 110a, 110b den Schwenkbereich eines Auslösehebels
3. Weiter ist am Befestigungshebel 1 eine Aussparung 13 zur
Lagerung eines noch zu beschreibenden Lagerbolzens 30
vorgesehen.
Über eine Lagerbohrung 20 ist ein als Zahnsegmenthebel
ausgebildeter Antriebshebel 2 auf dem Lagerbolzen 10 des
Befestigungshebels 1 gelagert, so daß Zahnsegmenthebel 2
und Befestigungshebel 1 schwenkbar miteinander verbunden
sind. Am unteren Rand des Zahnsegmenthebels 2 ist eine
Verzahnung 23 vorgesehen. Für eine Neigungsverstellung der
Kraftfahrzeuglehne greift in die Verzahnung 23 ein nicht
dargestelltes Antriebsritzel oder eine Antriebsschnecke
ein. Das Antriebselement ist mit einem Elektromotor verbun
den, so daß in üblicher Weise eine Neigungsverstellung
möglich ist.
Im Zahnsegmenthebel 2 ist eine Führungskulisse 21 für die
Lehnenneigungseinstellung ausgebildet. Die Führungskulisse
21 weist Anschläge 210 auf, die die Grenzen der Neigungsein
stellung der Lehne definieren.
Weiter ist im Zahnsegmenthebel 2 eine Führungskulisse 22
für den Verriegelungsbolzen 31 ausgebildet. Die Führungsku
lisse 22 weist gemäß Fig. 3 eine nierenförmige Gestalt auf.
Sie bildet einen Verriegelungsbereich 223, der an einen
unteren Anschlag 220a angrenzt. Ebenso bildet sie einen
oberen Bereich 222 aus, der an einen oberen Anschlag 220b
angrenzt. Zwischen Verriegelungsbereich 223 und oberem
Bereich 222 befindet sich ein Kniebereich 221.
Auf der dem Befestigungshebel 1 abgewandten Seite des
Zahnsegmenthebels 2 befindet sich ein Federlagerbolzen 24,
auf dem ein Bereich einer als Schenkelfeder ausgebildeten
Rückstellfeder 5 gelagert ist, wie im Zusammenhang mit der
Beschreibung der Rückstellfeder 5 noch erläutert werden
wird.
An den Zahnsegmenthebel 2 schließt sich ein Auslösehebel
oder Kniehebel 3 an. Der Auslösehebel 3 weist zwei Bolzen
auf, einen Lagerbolzen 30 und einen Verriegelungsbolzen 31.
Der Lagerbolzen 30 lagert unmittelbar in einer kreisförmi
gen Aussparung 13 des Befestigungshebels 1. Auslösehebel 3
und Befestigungshebel 1 sind auf diese Weise schwenkbar
miteinander verbunden, wobei der Zahnsegmenthebel 2 zwi
schen Auslösehebel 3 und Befestigungshebel 1 angeordnet
ist.
Der Verriegelungsbolzen 31 erstreckt sich durch die Füh
rungskulisse 22 des Zahnsegmenthebels 2 und wird in dieser
geführt. Weiter erstreckt sich der Verriegelungsbolzen 31
gleichzeitig durch die Führungskulisse 11, so daß dieser im
Überschneidungsbereich der beiden Führungskulissen 11, 22
geführt wird. Der Verriegelungsbolzen 31 sperrt den Befesti
gungshebel 1 und den Zahnsegmenthebel 2 dabei gegeneinan
der.
Die Endbereiche der Führungskulissen 11, 22 sind in ihrem
Verriegelungsbereich, d. h. in der Nähe der Anschläge 110a,
220a konisch ausgebildet, so daß der Verriegelungsbolzen 31
von der einen Flanke der Kulisse 11 und der gegenüberliegen
den Flanke der Kulisse 22 gefaßt wird. Der Verriegelungsbol
zen 31 wird somit im verriegelten Zustand zwischen jeweils
einer Flanke der Kulissen 11, 22 eingekeilt. Dadurch wird
eine sehr gute Spielfreiheit im Verriegelungszustand gewähr
leistet.
Jedoch liegt der Verriegelungsbolzen 31 im verriegelten Zu
stand nicht direkt an den Anschlägen 110a, 220a an. Viel
mehr ist ein kleiner Zwischenraum ausgelassen, damit gewähr
leistet ist, daß sich der Verriegelungsbolzen einarbeiten
kann und so für dauerhafte Spielfreiheit sorgt.
Der Auslösehebel 3 weist zwei Schenkel oder Hebelarme auf,
wobei der eine Hebelarm den Verriegelungsbolzen 31 aufweist
und der andere Hebelarm einen Anschlag 32 ausbildet. Dazwi
schen befindet sich der Lagerbolzen 30. Benachbart dem Ver
riegelungsbolzen 31 ist im Auslösehebel 3 eine Rastkerbe
300 vorgesehen.
Ein schwenkbarer Sicherungshebel 4 weist an entgegengesetz
ten Enden einen Anschlag 42 und eine Rastnase 400 auf,
wobei der Anschlag 42 mit dem Anschlag 32 des Auslösehebels
3 und die Rastnase 400 mit der Rastkerbe 300 des Auslösehe
bels 3 korrespondiert. Die jeweiligen Elemente sind für ein
Aneinanderanliegen bzw. ein Einrasten vorgesehen. Entspre
chend liegen Auslösehebel 3 und Sicherungshebel 4 in einer
gemeinsamen Ebene senkrecht zur durch den Lagerbolzen 10
definierten Achse. Der Sicherungshebel 4 ist über eine
Lagerbohrung 40 auf dem Lagerbolzen 10 gelagert.
Die Rückstellfeder 5 weist einen Federbereich auf, von dem
sich zwei Federschenkel erstrecken. Ein Federschenkel ist
in einer Einhängung 41 des Sicherungshebels 4 eingehängt.
Der andere Federschenkel stützt sich an einem Widerlager
ab.
Weiter weist der Sicherungshebel 4 eine Einhängung 43 für
eine Auslösevorrichtung wie etwa einen Bowdenzug auf. Mit
tels eines derartigen Betätigungselementes ist über die
Einhängung 43 der Sicherungshebel 4 um seine Achse 6 zur
Auslösung eines Entriegelungsvorgangs schwenkbar.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Verriegelungsein
richtung wird im folgenden anhand der Fig. 2a-2d bzw. 2b'
bis 2d' im einzelnen erläutert.
In Fig. 2a ist die Verriegelungsvorrichtung im verriegelten
Zustand dargestellt. Die Rastnase 400 des Sicherungshebels
4 und die Rastkerbe 300 des Auslösehebels 3 befinden sich
im Eingriff. Der Verriegelungsbolzen 31 befindet sich im
Verriegelungsbereich 220a der Führungskulisse 22 und im
Verriegelungsbereich der Führungskulisse 11, d. h. in der
Nähe des Anschlags 110a. Dies ist inbesondere auch in Fig.
2b' zu erkennen. Der Verriegelungsbolzen 31 ist von der
einen Flanke der Führungskulisse 11 und der gegenüberliegen
den Flanke der Führungskulisse 22 eingekeilt, so daß kein
Spiel auftreten kann. Wie in Fig. 2b' zu erkennen ist,
befindet sich zwischen dem Anschlag 220a und dem Verriege
lungsbolzen 31 noch etwas Luft zum Einarbeiten des Verriege
lungsbolzens 31.
Aufgrund des Umstandes, daß der Verriegelungsbolzen sich im
unteren Bereich 223 der Führungskulisse 22 befindet, ist
eine nach oben gerichtete Bewegung des Verriegelungsbolzens
31 ausgeschlossen. Zum Lösen der Verriegelung ist der Ver
riegelungsbolzen 31 in Richtung des Kniebereichs 221 zu
führen. Hat er diesen erreicht, kann die Lehne vorgeklappt
werden, wobei sich der Verriegelungsbolzen 31 in den oberen
Bereich 222 bewegt. Bei Anordnung des Verriegelungselements
31 im Verriegelungsbereich 223 der Führungskulisse 22 und
im Verriegelungsbereich der Führungskulisse 11 ist somit
die Hauptverriegelung wirksam. Die Hauptverriegelung nimmt
die von der vorklappbaren Lehne ausgehenden Kräfte auf.
Durch den Eingriff von Rastnase 400 und Rastkerbe 300
erfolgt eine Sicherungsverriegelung der Hauptverriegelung.
Diese Sicherungsverriegelung nimmt die von der Hauptverrie
gelung ausgehenden Kräfte auf und verhindert, daß der Ver
riegelungsbolzen 31 in Richtung des Kniebereichs 221 beweg
bar ist. Ein ungewolltes Öffnen des Auslösehebels 3 wird
somit sicher verhindert, auch bei großen Belastungen, etwa
bei einem Crash oder Vibrationen.
Zwischen dem Anschlag 42 des Sicherungshebels 4 und dem
Anschlag 32 des Auslösehebels 3 befindet sich ein Spalt
oder Abstand 7. Durch einen ausreichenden Abstand 7 wird
zum einen ermöglicht, das bei Auslösen eines Entriegelungs
vorgangs zunächst eine Entriegelung der Sicherungsverriege
lung und anschließend der Hauptverriegelung erfolgt. Anson
sten wäre der Sicherungshebel 4 blockiert und die
Sicherungsverriegelung könnte nicht gelöst werden. Zum
anderen wird durch den Abstand 7 verhindert, daß etwa durch
auf den Auslösehebel 3 aufgetragene Schwingungen die Si
cherungsverriegelung ungewollt gelöst wird. Der Spalt 7 ver
hindert die Übertragung derartiger Schwingungen auf den Si
cherungshebel 4, so daß die Sicherheit der Sicherungsverrie
gelung nicht gefährdet ist.
Fig. 2b und Fig. 2b' zeigen aus gegenüberliegenden Seiten
die Verriegelungsvorrichtung während der ersten Phase eines
Entriegelungsvorganges, bei der lediglich die Sicherungsver
riegelung gelöst ist. Der Entriegelungsvorgang wird über
eine handbetätigte Auslösevorrichtung (nicht dargestellt)
gegen die auf den Sicherungshebel 4 aufgrund der Rückstell
feder 5 wirkende Federkraft ausgelöst. Hierzu wird der Si
cherungshebel 4 etwa durch einen an der Einhängung 43
befestigten Bowdenzug angehoben. Dadurch werden Rastnase
400 und Rastkerbe 300 außer Eingriff gebracht. Der Verriege
lungsbolzen 31 befindet sich jedoch weiterhin im Verriege
lungsbereich 223 der Führungskulisse 22 sowie dem Verriege
lungsbereich der Führungskulisse 11, so daß der Auslösehe
bel 3 mit dem Verriegelungselement 31 die Lehne noch verrie
gelt hält.
Bei einer weiteren Drehung des Sicherungshebels 4 drückt
der Anschlag 42 des Sicherungshebels 4 den Anschlag 32 des
Auslösehebels 3 nach oben. Dabei wird der Auslösehebel 3 um
die durch die Aussparung 13 und den Lagerbolzen 30 definier
te parallele Achse geschwenkt. Dies bewirkt, daß der Verrie
gelungsbolzen 31 in Richtung des Kniebereichs 221 in der
Führungskulisse 22 und in Richtung des Anschlags 110b der
Führungskulisse 11 geführt wird, so daß eine Entriegelung
und ein Vorklappen der Lehne möglich werden.
Durch die durch die Auslösevorrichtung ausgelöste Drehung
des Sicherungshebels 4 um die Achse 6 wird somit die Si
cherungsverriegelung und anschließend die Hauptverriegelung
gelöst, so daß eine Bewegung des Verriegelungselements in
den Führungskulissen 11, 22 von der Verriegelungs- in die
Entriegelungsposition erfolgt.
Fig. 2c und Fig. 2c' zeigen die Verriegelungsvorrichtung im
entriegelten Zustand. Der Anschlag 42 des Sicherungshebels
4 ist inzwischen weiterbewegt worden und drückt gegen den
Anschlag 32 des Auslösehebels 3, bis dieser in die Entriege
lungsposition gelangt ist. Der Verriegelungsbolzen 31 ist
in der Führungskulisse 11 und der Führungskulisse 22 ge
führt worden und befindet sich in der Führungskulisse 22 im
Kniebereich 221 und in der Führungskulisse 11 im Bereich
des Anschlags 110b. Die Hauptverriegelung der Lehne ist nun
gelöst, da eine nach oben gerichtete Bewegung des Verriege
lungsbolzens 31 nicht mehr behindert wird. Die Lehne kann
nun vorgeklappt werden, wobei der Verriegelungsbolzen 31 in
den oberen Bereich 222 der Führungskulisse 22 schwenkt, bis
er den Anschlag 220b erreicht hat. Die Stellung bei vorge
klappter Lehne ist in Fig. 2d und Fig. 2d' dargestellt.
Zur Rückführung der Lehne in den verriegelten Zustand wird
die Lehne ohne Eingriff auf die Handbetätigung zurückge
schwenkt, wobei der Verriegelungsbolzen 31 in den Verriege
lungsbereich 223 der Führungskulisse 22 und in Richtung des
Anschlages 110a der Führungskulisse 11 geschwenkt wird. Nun
erfolgt selbsttätig aufgrund der Wirkung der Federkraft
der Rückstellfeder 5 der Eingriff der Rastnase 400 in die
Rastkerbe 300 und damit die Sicherungsverriegelung des Ver
riegelungselements 31.
Der Verriegelungsbolzen 31 wird nun wiederum aufgrund der
konischen Ausbildung der Führungskulissen 11, 22 in der
Nähe der Anschläge 110a, 220a von der einen Flanke der
Kulisse 11 und der gegenüberliegenden Flanke der Kulisse 22
eingekeilt, so daß Spielfreiheit im Verriegelungszustand
vorliegt.
Claims (12)
1. Verriegelungsvorrichtung für eine vorklappbare Lehne,
insbesondere eines Kraftfahrzeugsitzes, mit einem mit
der Lehne verbundenen, um eine Achse (6) schwenkbaren Be
festigungshebel (1), einem beweglich gelagerten Auslöse
hebel (3) zur Ver- und Entriegelung des Befestigungshe
bels (1), einem auf der Achse (6) des Befestigungshebels
(1) schwenkbar gelagerten Sicherungshebel (4) zur Betäti
gung des Auslösehebels (3), und einem am Auslösehebel
(3) vorgesehenen Verriegelungselement (31), das in einer
Führungskulisse (11) des Befestigungshebels (1) und
einer zweiten Führungskulisse (22) geführt wird, die
beim Vorklappen der Lehne ortsfest bleibt, wobei bei ver
riegeltem Befestigungshebel (1) das Verriegelungselement
(31) die eine Führungskulisse (11) mit einem damit fluch
tenden Bereich der zweiten, ortsfesten Führungskulisse
(22) gegen eine Schwenkbewegung verriegelt und an dem
fluchtenden Bereich einer der Führungskulissen (11, 22)
an einem Ende abknickend ein Bereich für den Freigang
des Verriegelungselements (31) beim Vorklappen der Lehne
anschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die zweite Führungs
kulisse (22) in einem gelenkig mit dem Befestigungshebel
(1) verbundenen und zwischen diesem und dem Auslösehebel
(3) angeordneten Antriebshebel (2) zur Einstellung der
Schräglage der Lehne ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der
Auslösehebel (3) am Befestigungshebel (1) gelagert ist
und bei der die zweite, ortsfeste Führungskulisse (22)
einen Verriegelungsbereich (223), der an einen unteren
Anschlag (220a) angrenzt, einen Kniebereich (221) und
einen oberen Bereich (222), der an einen oberen Anschlag
(220b) angrenzt, aufweist, und die Führungskulisse (11)
des Befestigungshebels (1) einen Verriegelungsbereich
aufweist, der an einen Anschlag (110a) angrenzt, wobei
bei Stellung des Verriegelungselements (31) in den Ver
riegelungsbereichen der Führungskulissen (11, 22) eine
Verriegelung der Lehne stattfindet.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der
die Endbereiche der Führungskulissen (11, 22) in ihrem
Verriegelungsbereich zum Einkeilen des Verriegelungsele
ments (31) derart konisch ausgebildet sind, daß jeweils
eine Flanke der Führungskulissen (11, 22) an der ihr zu
geordneten Seite des Verriegelungselements (31) anliegt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der
der Auslösehebel (3) schwenkbar gelagert und zweiarmig
ausgebildet ist und der Sicherungshebel (4) einen An
schlag (42) und eine Rastnase (400) aufweist, wobei die
Rastnase (400) in eine Rastkerbe (300) des Auslösehebels
(3) eingreifen kann und der eine Hebelarm des Auslösehe
bels (3) mit dem Verriegelungselement (31) verbunden ist
und der andere Hebelarm einen dem Anschlag (42) des Si
cherungshebels (4) zugeordneten Anschlag (32) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der eine Rückstellfeder
(5) vorgesehen ist, durch die die Rastnase (400) in
Bezug auf die Rastkerbe (300) vorgespannt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, mit einem Antriebshebel (2)
nach Anspruch 2, bei der die Rückstellfeder (5) als
Schenkelfeder mit einem schraubenförmigen mittleren
Bereich ausgebildet ist, der auf einem Federlagerbolzen
(24) des Antriebshebels (2) gelagert und ein Federschen
kel in einer im Sicherungshebel (4) ausgebildeten Einhän
gung (41) eingehängt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer
Auslösevorrichtung, insbesondere einem Bowdenzug, die am
Sicherungshebel (4) angreift, wobei der Sicherungshebel
(4) eine von der Auslösevorrichtung ausgehende Entriege
lungskraft auf den Auslösehebel (3) überträgt und eine
Entriegelung des Auslösehebels (3) und eine Bewegung des
Verriegelungselements (31) in den beiden Führungskulis
sen (11, 22) von der Verriegelungs- in die Entriegelungs
position erfolgt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der der Sicherungshebel
(4) eine Einhängung (43) für die Auslösevorrichtung zur
Betätigung des Auslösehebels (3) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einem
Antriebshebel (2) nach Anspruch 2, bei der auch der
Antriebshebel (2) auf der Achse (6) des Befestigungshe
bels (1) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit
einem Antriebshebel (2) nach Anspruch 2, bei der der An
triebshebel (2) eine Verzahnung (23) für ein Antriebs
mittel zur Einstellung der Schräglage der Lehne auf
weist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der
der Auslösehebel (3) mittels eines Lagerbolzens (30)
mit dem Befestigungshebel (1) schwenkbar verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995125925 DE19525925C2 (de) | 1995-07-04 | 1995-07-04 | Verriegelungsvorrichtung für vorklappbare Lehne |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE10025606C2 (de) * | 2000-05-24 | 2003-01-30 | Faurecia Autositze Gmbh & Co | Rastverstellvorrichtung |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1430115A1 (de) * | 1964-01-17 | 1969-07-31 | Keiper Fa F | Gelenkbeschlag fuer verstellbare Lehnen |
DE2514819A1 (de) * | 1975-04-04 | 1976-10-21 | Keiper Kg | Fahrzeug- insbesondere kraftwagensitz |
DE3515455A1 (de) * | 1984-05-09 | 1985-11-14 | Shiroki Kinzoku Kogyo K.K., Fujisawa, Kanagawa | Rueckwaertsneigungswinkel-einstelleinrichtung |
DE3923966A1 (de) * | 1989-07-20 | 1991-02-07 | Keiper Recaro Gmbh Co | Gelenkbeschlag fuer sitze, insbesondere kraftfahrzeugsitze mit verstellbarer und freischwenkbarer rueckenlehne |
-
1995
- 1995-07-04 DE DE1995125925 patent/DE19525925C2/de not_active Expired - Fee Related
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