DE19523529A1 - Einrichtung zum Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter Substrate - Google Patents
Einrichtung zum Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter SubstrateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen
breiter, bewegter Substrate unter Verwendung einer Magnetfalle zwischen Ver
dampfer und Substrat. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet ist das
Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter Bänder mit Schichten aus Metallen oder che
mischen Verbindungen, insbesondere das Bedampfen von Bändern aus tempera
turempfindlichen und elektrisch isolierenden Materialien wie Kunststoffolien, Pa
pier, Karton, Textilien.
Es ist bekannt, die am Verdampfungsgut rückgestreuten Elektronen durch ein
starkes Magnetfeld am Auftreffen auf das Substrat zu hindern, um die damit ver
bundene zusätzliche Erwärmung oder elektrostatische Aufladung der Substrate
zu beschränken.
Beim Elektronenstrahlverdampfen mit kleineren Raten werden sogenannte Trans
verse-Elektronenstrahlverdampfer mit magnetischer 270°-Umlenkung des Elek
tronenstrahls verwendet. Durch das dafür erforderliche Magnetfeld werden auch
die rückgestreuten Elektronen weitgehend am Erreichen des zu beschichtenden
Substrates gehindert. Derartige Verdampfer haben nur eine geringe räumliche
Ausdehnung. Für das Beschichten breiter Substrate können zwar mehrere Ver
dampfer nebeneinander angeordnet werden, aber es wird wegen des Ratemaxi
mums über jedem Verdampfer nur eine unbefriedigende Schichtdickengleichmä
ßigkeit erreicht. Außerdem sind nur relativ geringe Verdampfungsraten möglich.
Schließlich können derartige Verdampfer wegen der fehlenden Druckentkopplung
zwischen Elektronenstrahlerzeugung und Verdampfung nicht für das reaktive
Verdampfen bei hohen Reaktivgasdrücken eingesetzt werden.
Zur Verbesserung der Schichtdickengleichmäßigkeit und Erzielung wesentlich
höherer Verdampfungsraten und zur reaktiven Verdampfung bei hohen Drücken
ist es bekannt, Elektronenstrahl-Linienverdampfer zu verwenden. In diesem Fall
wird der Elektronenstrahl in einer Axial-Elektronenkanone erzeugt und mittels ei
nes Ablenksystems mit hoher Frequenz linienförmig auf der Oberfläche des Ver
dampfungsgutes abgelenkt, das sich im allgemeinen über die gesamte Breite des
zu beschichtenden Substrates erstreckt. Es ist auch bekannt, bei derartigen Elek
tronenstrahl-Linienverdampfern ein starkes Magnetfeld, eine sogenannte Magnet
falle, oberhalb des Verdampfungsgutes anzuordnen, um das Auftreffen rückge
streuter Elektronen auf das Substrat zu reduzieren (DD-WP 204 947, DD-WP 237 526 A1).
Dabei wird der Elektronenstrahl unter einem bestimmten Winkel in das
annähernd horizontale Magnetfeld eingeschossen, so daß er auf eine schrauben
förmige Bahn gezwungen wird und nach etwa einer Viertel-Schraubendrehung auf
die Oberfläche des Verdampfungsgutes auftrifft. Für das Erzeugen einer geraden
Ablenklinie auf der Oberfläche des Verdampfungsgutes ist es erforderlich, daß
der Elektronenstrahl in jeder Ablenkphase unter dem gleichen Winkel in das hori
zontale Magnetfeld eintritt. Das kann durch Anordnen eines vertikalen magneti
schen Sektorfeldes (DD-WP 204 947) oder eines vertikalen Magnetfeldes mit ört
lich verschiedener Feldstärke (DD-WP 237 526 A1) zwischen Elektronenkanone
und Magnetfalle erreicht werden.
Trotz optimaler Gestaltung dieser Hilfsfelder ergeben sich Grenzen bezüglich der
erreichbaren Länge der Ablenklinien und somit der Breite der zu beschichtenden
Substrate. Insbesondere beim Bedampfen mit sehr hohen Raten und beim reakti
ven Bedampfen ist der Totaldruck in der Bedampfungskammer so hoch, daß es
zu Wechselwirkungen zwischen Elektronenstrahl und Restgas kommt. In der Um
gebung des Elektronenstrahls entsteht ein Plasma, welches zur Streuung und zur
Leistungsdichteverringerung des Elektronenstrahls führt. Dieser Effekt ist um so
stärker, je größer der Abstand zwischen der Elektronenkanone und dem Auftreff
punkt des Elektronenstrahls auf dem Verdampfungsgut ist. Für die Erzeugung
einer hohen und gleichmäßigen Verdampfungsrate gibt es somit eine Grenze für
die maximale Länge der Ablenklinie, d. h. für die Breite der zu beschichtenden
Substrate.
Es ist weiterhin bekannt, bei Verwendung von Elektronenstrahl-Linienverdampfern
ohne Magnetfalle größere Beschichtungsbreiten durch lückenloses Aneinander
reihen von mehreren Ablenklinien zu erreichen. Auch bei
Elektronenstrahl-Linienverdampfern mit Magnetfalle ist ein lückenloses Aneinanderreihen der Ab
lenklinien zunächst naheliegend. Versuche und Untersuchungen zeigten jedoch,
daß diese Lösung nach dem bisherigen Erkenntnisstand nicht praktikabel ist, da
die geometrische Länge einer Magnetfalle zur Erzeugung einer geraden Ab
lenklinie stets größer als die Länge der erzeugten Ablenklinie ist.
Anhand der Fig. 1 soll dies erläutert werden. Sie zeigt in der Draufsicht zwei
lückenlos aneinandergereihte Elektronenstrahl-Linienverdampfer mit Magnetfalle
entsprechend dem Stand der Technik (DD-WP 237 526 A1). Die in den Elektro
nenkanonen 1, 1′ erzeugten und horizontal abgelenkten Elektronenstrahlen 2, 2′
werden durch das Magnetfeld 3 der durch die Polschuhe 4, 5 gebildeten Magnet
falle 6 auf den Verdampfertiegel 7 gelenkt und bilden die zwei Ablenklinien 8, 8′.
Im Polschuh 5 ist ein horizontaler Spalt 9 eingebracht, durch welchen die horizon
tal abgelenkten Elektronenstrahlen 2, 2′ in das Magnetfeld 3 eintreten. Für die
Erzeugung gerader Ablenklinien 8, 8′ muß der Eintrittswinkel α beider Elektro
nenstrahlen 2, 2′ in das Magnetfeld 3 in jeder Ablenkphase den gleichen Wert
besitzen, obwohl die Eintrittswinkel β₁₁. . .β1n des Elektronenstrahls 2 und die Ein
trittswinkel β₂₁. . .β2n des Elektronenstrahls 2′ in jeder Ablenkphase unterschied
lich sind. Entsprechend dem bekannten Stand der Technik kann das erreicht wer
den, indem im horizontalen Spalt des Polschuhs 5 ein örtlich veränderliches verti
kales Magnetfeld durch individuell erregbare Magnetspulen 10 erzeugt wird.
Beim Aneinanderreihen von zwei Elektronenstrahl-Linienverdampfern mit Magnet
falle 6 ergibt sich nun das Problem, daß an der Anschlußstelle zwischen den bei
den benachbarten Systemen der Umlenkwinkel im vertikalen Spalt-Magnetfeld für
den Elektronenstrahl 2 einen völlig anderen Wert (180° -α -β1n) als für den Elek
tronenstrahl 2′ (180° -α -β₂₁) haben muß. Ein ständiges Umschalten des vertikalen
Magnetfeldes an dieser Stelle ist wegen der erforderlichen hohen Frequenz der
horizontalen Strahlablenkung und der hohen Induktivität der Magnetspulen 10
nicht möglich. Das bedeutet, daß die beiden Elektronenstrahlen 2, 2′ im Spalt des
Polschuhs 5 einen relativ großen Abstand voneinander haben müssen und ein
unmittelbares Aneinanderreihen der Ablenklinien 8, 8′ nicht möglich ist. Diese
Tatsache ist die Ursache dafür, daß bisher die Realisierung von Elektronenstrahl-Linienverdampfern
mit Magnetfalle 6 für Beschichtungsbreiten von wesentlich
mehr als einem Meter nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter Substrate mit
Elektronenstrahl-Linienverdampfer und Magnetfalle zu schaffen, mit der beliebig breite Substrate
mit hoher Schichtdickengleichmäßigkeit bedampft werden können. Es sollen meh
rere Elektronenstrahl-Linienverdampfer mit Magnetfalle so nebeneinander ange
ordnet sein, daß sich die einzelnen Ablenklinien lückenlos oder auch überlappend
aneinander anschließen. Als Elektronenkanonen sollen Axialkanonen verwendet
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Einrichtung hat den Vorteil, daß durch die wechselseitig
versetzte Anordnung der Elektronenkanonen zu beiden Seiten des Verdampfers,
längs der Magnetfalle das lückenlose oder sogar überlappende Aneinandereihen
von Ablenklinien möglich wird. Diese Lösung ist nur möglich, wenn erfindungsge
mäß die durch die einander gegenüberliegenden Polschuhe eingeschossenen
und horizontal abgelenkten Elektronenstrahlen parallel zur Ablenklinie eine
gleichsinnig gerichtete Geschwindigkeitskomponente aufweisen. Durch die wech
selseitige Anordnung der Elektronenkanonen längs der beiden gegenüberliegen
den Polschuhe der Magnetfalle können beliebig viele Ablenklinien lückenlos ne
beneinander angeordnet und damit beliebig breite Substrate beschichtet werden.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es auch möglich, die einzelnen Ab
lenklinien nicht nur lückenlos oder überlappend, sondern auch mit geringen Ab
ständen zueinander aneinanderzureihen. Dadurch lassen sich beliebig breite
Substrate mit beliebigen Schichtdickenprofilen quer zur Bewegungsrichtung des
Substrates bedampfen.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert. In den zugehö
rigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Einrichtung nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine Einrichtung zum Elektronenstrahlbedampfen breiter Substrate im
horizontalen Schnitt,
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch die Einrichtung gemäß Fig. 2.
Die in Fig. 2 und 3 gezeigte Einrichtung dient zum Bedampfen von breiter Kunst
stoffolie mit Aluminium.
An einem Rezipienten 11 sind beidseitig je zwei Elektronenkanonen 12; 12′, die
einen mit bekannten Mitteln ablenkbaren Elektronenstrahl 13; 13′ erzeugen, ge
geneinander versetzt horizontal angeflanscht. Ein keramischer Verdampfertiegel
14, in dem sich das zu verdampfende Verdampfungsgut 15 (im Beispiel Alumini
um) befindet, ist quer zum Substrat, der Kunststoffolie 16, angeordnet. Die
Kunststoffolie 16 wird über eine Kühlwalze 17 mittels eines Bandlautwerkes (nicht
gezeichnet) durch den Verdampfungsraum geführt. Der Verdampfertiegel 14 ist
von einer an sich bekannten Magnetfalle 18 umgeben. Die zu beiden Seiten den
Verdampfertiegel 14 überragenden Polschuhe 19; 19′ der Magnetfalle 18 haben
in gleicher Höhe mit der Achse der Elektronenkanonen 12; 12′ Spalte 20; 20′.
Diese Spalte 20; 20′ sind in Längsrichtung so ausgedehnt und angeordnet, daß
die Elektronenstrahlen 13; 13′ ungehindert im gesamten Ablenkbereich auf das
Verdampfungsgut 15 auftreffen können, und zwar derart, daß sich die Ablenklini
en 21 zu einer Linie aneinanderreihen.
Die horizontal abgelenkten Elektronenstrahlen 13; 13′ jeder Elektronenkanone 12;
12′ treten durch die Spalte 20; 20′ in den Polschuhen 19; 19′ in das durch die Ma
gnetspulen 22 erzeugte Magnetfeld 23 der Magnetfalle 18 ein und werden von
diesem in an sich bekannter Weise nach unten auf die Oberfläche des Verdamp
fungsgutes 15 gelenkt. Durch geeignete Erregung der Magnetspulen 24 im Be
reich der Spalte 20; 20′ treten die Elektronenstrahlen 13; 13′ in jeder Ablenkphase
mit dem gleichen Winkel α bzw. γ in das Magnetfeld 23 ein. Die Eintrittswinkel
α bzw. γ werden so eingestellt, daß die einzelnen Ablenklinien 21 auf einer Ge
raden in Längsrichtung und mittig auf dem Verdampfungsgut 15 verlaufen. Der
Verdampfertiegel 14, die Polschuhe 19; 19′ sowie die Elektronenkanonen 12; 12′
sind symmetrisch zur Tiegelachse angeordnet, so daß die Eintrittswinkel α; γ an
beiden Polschuhen 19; 19′ gleich sind.
Für die Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist es wichtig, daß die
Geschwindigkeitskomponente aller in das Magnetfeld 23 eintretenden Elektro
nenstrahlen 13; 13′ parallel zur Tiegellängsachse den gleichen Richtungssinn
aufweisen und so gerichtet sind, daß die Elektronenstrahlen 13; 13′ durch das
Magnetfeld 23 nach unten auf das Verdampfungsgut 15 gelenkt werden. Die Län
gen der einzelnen Ablenklinien 21 können je nach der gewünschten Schicht
dickenverteilung auf der Kunststoffolie 16 durch die Amplituden der horizontalen
Strahlablenkung in den Elektronenkanonen 12; 12′ so eingestellt werden, daß
sich die einzelnen Ablenklinien 21 entweder lückenlos aneinanderreihen oder
sich überlappen; sie können aber auch einen kleinen definierten Abstand vonein
ander haben. Diese Einstellung erfolgt in einer Weise, daß einerseits eine hohe
Schichtdickengleichmäßigkeit auf der Kunststoffolie 16 erzielt und andererseits
ein Verspritzen von Verdampfungsgut 15 an den Berührungspunkten der Ab
lenklinien 21 vermieden wird.
Claims (1)
- Einrichtung zum Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter Substrate, bestehend aus einem Linienverdampfer mit einer Magnetfalle, die oberhalb des Verdampfungsgutes ein in Richtung der Substratbewegung ausgerich tetes horizontales Magnetfeld durch zwei Polschuhe erzeugt, die sich über die gesamte Substratbreite erstrecken, und horizontal angeordnete Elek tronenkanonen vom Axialtyp mit Ablenkmitteln zur Führung der von ihnen erzeugten Elektronenstrahlen auf einer geraden Linie auf dem Verdamp fungsgut quer zur Bewegungsrichtung des Substrats, dadurch gekenn zeichnet, daß auf jeder Seite der Magnetfalle (18) mindestens eine Elek tronenkanone (12; 12′) angeordnet ist, daß in jedem der beiden gegen überliegenden Polschuhe (19; 19′) der Magnetfalle (18) mindestens ein horizontaler Spalt (20; 20′) zum Durchtritt eines horizontal abgelenkten Elektronenstrahls (13; 13′) eingebracht ist, daß der Spalt (20; 20′) jeder Elektronenkanone (12; 12′) derart zugeordnet und in seiner Länge ausge bildet ist, daß die von jedem Elektronenstrahl (13; 13′) durch seine Ablen kung erzeugten Bereiche auf dem Verdampfungsgut (15) lückenlos zu ei nem Gesamtbereich sich über die Breite des Substrats (16) erstreckend aneinanderreihbar sind, und daß zwei benachbarte Ablenklinien (21), die durch jeweils gegenüberliegende Polschuhe (19; 19′) in das horizontale Magnetfeld (23) eintreten, von zwei Elektronenstrahlen (13; 13′) erzeugt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123529 DE19523529A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Einrichtung zum Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter Substrate |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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---|---|
DE19523529A1 true DE19523529A1 (de) | 1997-01-02 |
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ID=7765491
Family Applications (1)
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DE1995123529 Withdrawn DE19523529A1 (de) | 1995-06-28 | 1995-06-28 | Einrichtung zum Hochrate-Elektronenstrahlbedampfen breiter Substrate |
Country Status (1)
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DE (1) | DE19523529A1 (de) |
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