DE19523034C1 - Verfahren zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei elektronischen Waagen und Waage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei elektronischen Waagen und Waage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Eliminierung von
Drifterscheinungen bei der Bestimmung des Gewichtes einer Last mittels einer
elektronischen Waage mit einem Meßwertaufnehmer, mit einer digitalen
Signalverarbeitungseinheit, mit einer Anzeigeeinheit und mit einer
Bedienungstastatur.
Verfahren zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei einer unbelasteten Waage
sind als Nullnachführeinrichtungen bzw. unter dem Begriff "auto-zero" allgemein
bekannt. Auch zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei einer belasteten
Waage ist bereits ein Verfahren aus der DE 30 35 126 C2 und aus der US
4139892 bekannt. In beiden Fällen wird bei geringen Änderungen des vom
Meßwertaufnehmer ermittelten Wertes angenommen, daß es sich um
Drifterscheinungen der Waage handelt und der Wert im Tara- bzw. Nullregister
wird entsprechend nachgeführt, so daß der an gezeigte Wert für die Last konstant
bleibt. Dadurch werden aber alle langsamen Laständerungen unterdrückt,
beispielsweise das Verdunsten von Flüssigkeiten, so daß die Waage für diese
Messungen nicht geeignet ist, bzw. das Drifteliminierungsverfahren für diese
Anwendungsfälle ausgeschaltet werden muß.
Aus der EP 0454 916 A1 ist weiterhin eine Kriechkorrektur bekannt, die z. B. das
Kriechen von Meßwertaufnehmern mit Dehnungsmeßstreifen nach einer
Laständerung korrigiert. Dazu wird die inverse Transferfunktion
zur Transferfunktion des Meßwertaufnehmers gebildet und durch eine
digitalelektronische Schaltung nachgebildet. Diese Schaltung kann jedoch nur den
systematischen Kriechfehler korrigieren, nicht jedoch die Drift, die durch
wechselnde Umgebungseinflüsse verursacht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Eliminierung von
Drifterscheinungen bei der Ermittlung des Gewichtes einer Last anzugeben, das
besser in der Lage ist, zwischen Drift der Waage und geringen
Gewichtsänderungen der Last zu unterscheiden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß bei unbelasteter Waage die
zeitliche Veränderung des Nullpunktes Δm₀/ΔT = a₀ gemessen und ein in
geeigneter Weise gefilterter Mittelwert gebildet und in der digitalen
Signalverarbeitungseinheit abgespeichert wird, daß nach dem Auflegen einer Last
zum Zeitpunkt t₀ der Wert im Nullpunktspeicher pro Zeiteinheit um den Wert
·f(t-t₀) erhöht wird und daß die Funktion f(t-t₀) für t-t₀ = 0 den Wert
1 hat und mit wachsendem t-t₀ allmählich auf den Wert 0 abfällt.
Es wird also bei unbelasteter Waage der Ist-Wert der Drift aufgenommen, gemittelt
und abgespeichert. Bei Belastung der Waage wird dann auf der Grundlage des
zuletzt abgespeicherten Driftmittelwerts der zukünftige Verlauf extrapoliert und
vom Lastwert abgezogen. Die Extrapolation wird dabei so gewählt, daß zuerst mit
100% des abgespeicherten Driftmittelwertes korrigiert wird und die Korrektur
allmählich so zurückgefahren wird, daß die Korrektur pro Zeiteinheit auf Null
zurückgeht. Dadurch wird dem Umstand Rechnung getragen, daß die
Umgebungsbedingungen und die anderen Ursachen für die Drift der Waage, wie z. B.
die Alterung von Bauelementen, in der ersten Zeit nach dem Aufbringen der
Last mit großer Wahrscheinlichkeit genauso sind wie vor dem Aufbringen der
Last, daß mit wachsender Zeit dies jedoch immer unsicherer wird, so daß die
weitere Extrapolation mit dem alten Driftwert daher nicht mehr sinnvoll ist. - Das
erfindungsgemäße Verfahren ist damit in der Lage, auch geringe Änderungen des
Gewichts der Last anzuzeigen, da sich die Nullpunktskorrektur nur nach dem
abgespeicherten Driftverhalten vor Aufbringen der Last richtet und unabhängig
von eventuellen langsamen Änderungen des Gewichts der Last ist.
Das im vorstehenden für die Drift des Nullpunktes erläuterte Verfahren kann in
vorteilhafter Weiterbildung erweitert werden auf die Drift der Empfindlichkeit.
Dazu muß nur von Zeit zu Zeit die Empfindlichkeit gemessen werden, was bei
Waagen mit eingebauter Kalibriergewichtsschaltung kein Problem ist, und aus
den einzelnen gemessenen Werten die mittlere Empfindlichkeitsdrift
errechnet und abgespeichert werden; die Driftkorrektur für die Empfindlichkeit
kann dann in der entsprechenden Weise wie für den Nullpunkt beschrieben
durchgeführt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Figuren beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Waage,
Fig. 2 beispielhaft den Zeitverlauf des Nullpunktes einer Waage und die Extra
polation nach dem Auflegen einer Last,
Fig. 3 ein zweites Beispiel für den Zeitverlauf des Nullpunktes,
Fig. 4 ein Beispiel für den Zeitverlauf der Empfindlichkeit einer Waage und die
Extrapolation während des Wägebetriebes.
Im Blockschaltbild der Waage in Fig. 1 erkennt man den Meßwertaufnehmer 1
mit der Waagschale 2, den Analog/Digital-Wandler 4, die digitale
Signalverarbeitungseinheit 5, die Anzeige 6 und die Bedienungstasten 16. Zur
Nullstellung der Waage ist innerhalb der digitalen Signalverarbeitungseinheit 5
ein Speicher 7 vorhanden. In diesen Speicher 7 wird das Signal des
Meßwertaufnehmers 1 bei unbelasteter Waagschale 2 eingespeichert und
anschließend vom aktuellen Signal des Meßwertaufnehmers 1 subtrahiert, so daß
bei unbelasteter Waagschale der Wert 0 in der Anzeige 6 erscheint. Verändert
sich im Laufe der Zeit der Nullpunkt des Meßwertaufnehmers 1 geringfügig, so
wird bei Waagen mit Nullnachführeinrichtung der Wert im Speicher 7 jeweils um
diese kleinen Differenzen erhöht, so daß die Waagenanzeige 6 auf dem Wert 0
verharrt. - Die Funktionsweise der beschriebenen Komponenten einer
elektronischen Waage und der Nullnachführeinrichtung sind allgemein bekannt
und daher im vorstehenden nur ganz kurz erläutert.
In der erfindungsgemäßen Waage wird nun zusätzlich die zeitliche Veränderung
des Nullpunktes des Meßwertaufnehmers 1 Δm₀/Δt = a₀ bei leerer Waagschale
fortlaufend gemessen, daraus gleitend ein Mittelwert gebildet und dieser Wert
im Speicher 8 abgespeichert. Dadurch kann die digitale Signalverarbeitungs
einheit 5 auch nach dem Auflegen einer Last den wahrscheinlichen weiteren
Verlauf des Nullpunktes des Meßwertaufnehmers extrapolieren und diesen Wert
vom Lastsignal des Meßwertaufnehmers subtrahieren. Dieses ist beispielhaft in
Fig. 2 gezeigt. Im oberen Diagramm ist der zeitliche Verlauf des Signals vom
Meßwertaufnehmer 1 gezeigt. Bis zum Zeitpunkt t₀ ist die Waage dabei
unbelastet. Im mittleren Diagramm ist die Korrektur dargestellt, die die
Nullnachführeinrichtung durchführt. Nach der Korrektur ergibt sich dann der
Wert für die Anzeige, der im unteren Diagramm dargestellt ist und der bis zum
Zeitpunkt t₀ konstant gleich 0 ist. Im oberen Diagramm ist dabei durch die
Welligkeit der Kurve angedeutet, daß der Nullpunkt der Waage statistischen
Einflüssen unterliegt und etwas schwankt. Diese Schwankungen liegen im
allgemeinen unterhalb von 1 Digit und sind daher nur im höher aufgelösten
Meßwert innerhalb der digitalen Signalverarbeitungseinheit 5 erkennbar, nicht
jedoch in der Anzeige. Die Anzeige der Waage zeigt daher im allgemeinen keine
Schwankungen. Die Korrektur im mittleren Diagramm arbeitet ebenfalls mit
gemittelten Werten, so daß auch im mittleren Diagramm die Kurve ohne
Welligkeit gezeichnet ist.
In Fig. 2 ist nun angenommen, daß zum Zeitpunkt t₀ eine Last auf die Waagschale
2 des Meßwertaufnehmers 1 gelegt wird. Vom Zeitpunkt t₀ an steht also der
wirkliche Verlauf des Nullsignals des Meßwertaufnehmers nicht mehr zur
Verfügung. Aufgrund des letzten Nullsignals, das im Speicher 7 abgespeichert ist,
und des im Speicher 8 abgespeicherten Wertes für kann die digitale
Signalverarbeitungseinheit 5 den wahrscheinlichen weiteren Verlauf des
Nullsignals jedoch extrapolieren, wie dies im mittleren Diagramm von Fig. 2
gezeigt ist, diesen extrapolierten Wert vom aktuellen Lastsignal des
Meßwertaufnehmers (oberes Diagramm) abziehen und so die im unteren
Diagramm gezeichnete Waagenanzeige errechnen. Ist die aufgelegte Last konstant
und ändert der Meßwertaufnehmer seine Drift nicht, so wird dementsprechend die
Anzeige der Waage nach dem Auflegen der Last driftfrei immer denselben Wert
anzeigen.
Die eben gemachte Voraussetzung, daß der Meßwertaufnehmer zum Zeitpunkt t₀
seine Drift nicht ändert, ist zuerst mit hoher Wahrscheinlichkeit erfüllt; mit
wachsender Zeit ist es jedoch allmählich unsicherer, ob die
Umgebungsbedingungen und die anderen Ursachen für die Nullpunktsdrift des
Meßwertaufnehmers unverändert sind, ob die Nullpunktsdrift des
Meßwertaufnehmers also wirklich noch genauso ist wie vor dem Zeitpunkt t₀.
Deshalb ist vorgesehen, daß die Korrektur pro Zeiteinheit, die mit beginnt,
allmählich auf Null zurückgenommen wird. Im mittleren Diagramm von Fig. 2
verringert sich also allmählich die Steigung der Korrekturkurve. Das hat zur
Folge, daß die Waagenanzeige allmählich anfängt zu driften, falls die Last
konstant ist und der Meßwertaufnehmer weiterhin mit konstantem
weiterdriftet. Dieser Nachteil wird als kleineres Übel bewußt in Kauf genommen,
um zu vermeiden, daß die Drift in der Anzeige bei einer Änderung des
Driftverhaltens des Meßwertaufnehmers eventuell nach längerer Zeit durch die
Korrektur vergrößert wird und daß die Korrektur sich eventuell über lange Zeit
zu einem relativ großen, falschen Wert aufsummiert. Wichtig ist vielmehr, daß die
Korrektur in der ersten Zeit nach dem Lastwechsel mit sehr großer
Wahrscheinlichkeit zu einer richtigen Korrektur des Driftverhaltens der Waage
führt.
Die Zeitkonstante des allmählichen Zurücknehmens der Driftkorrektur kann
entsprechend dem üblichen Verhalten der Waage gewählt werden und wird etwa
in der Größenordnung Stunden liegen. Die Funktion f(t-t₀), die das allmähliche
Zurücknehmen der Driftkorrektur steuert, kann z. B. die Form
f(t-t₀) = [k+(t-t₀)] / [k+(t-t₀) + (t-t₀)²]
haben oder die Form
f(t-t₀) = [1+k(t-t₀)] · e-k(t-t₀).
Beide Funktionen beginnen für t-t₀ = 0 mit dem Wert 1, haben für t-t₀ = 0
eine waagerechte Tangente (d. h. die Zurücknahme der Driftkorrektur beginnt am
Anfang nur sehr langsam) und nähern sich für große
t-t₀ dem Wert 0. Dieser etwa glockenförmige Verlauf kann ohne großen
Rechenaufwand dadurch erreicht werden, daß der Wert aus zwei
hintereinander geschalteten, gleitenden Mittelwertfiltern aus den einzelnen a₀
errechnet wird und daß ab dem Zeitpunkt t₀, d. h. also vom Auflegen der Last
an, in das erste Filter der Wert 0 eingeschrieben wird. Dadurch kann die
Mittelwertbildung für die einzelnen a₀ und das Zurücknehmen der Driftkorrektur
durch dasselbe Filter erreicht werden.
Die in Fig. 2 gezeichneten zeitlichen Änderungen sind der Deutlichkeit halber viel
zu groß gezeichnet. In Wirklichkeit bewegen sich alle Drifteffekte in der
Größenordnung weniger Digit.
Da das beschriebene Korrekturverfahren das Signal des Meßwertaufnehmers nach
der Aufbringung der Last zum Zeitpunkt t₀ nicht zur Ermittlung der Größe der
Korrektur heranzieht, werden auch kleine Laständerungen (z. B. Verdunsten)
richtig wiedergegeben. Dies ist in Fig. 3 dargestellt. Das Signal des
Meßwertaufnehmers ist nach dem Aufbringen der Last zum Zeitpunkt t₀ etwa
konstant (oberes Diagramm). Trotzdem erkennt die Waage aufgrund der
vorherigen Drift des Nullpunktes die Änderung der Last und zeigt sie richtig an
(unteres Diagramm).
Das im vorstehenden für die Korrektur der Nullpunktdrift des
Meßwertaufnehmers beschriebene Verfahren kann auch für die Korrektur der
Drift der Empfindlichkeit herangezogen werden. Dazu weist der
Meßwertaufnehmer 1 in Fig. 1 vorteilhafterweise ein Kalibriergewicht auf, das
durch das Gewichtssymbol 3 angedeutet ist. Dieses Kalibriergewicht kann auf
Befehl der digitalen Signalverarbeitungseinheit 5 durch einen Motor so in
Wirkverbindung mit dem Meßwertaufnehmer 1 gebracht werden, daß es wie eine
von außen aufgebrachte Last wirkt. Durch Bestimmung der Differenz der Signale
mit und ohne aufgelegtes Kalibriergewicht kann dann die Empfindlichkeit des
Meßwertaufnehmers überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden. Der dazu
notwendige Empfindlichkeits-Korrekturfaktor ist im Speicher 9 in der digitalen
Signalverarbeitungseinheit 5 gespeichert. Zur Berücksichtigung der zeitlichen
Drift der Empfindlichkeit wird die Empfindlichkeitsbestimmung von Zeit zu Zeit
wiederholt und der Quotient ΔE/Δt = e₀ gebildet und daraus ein Mittelwert .
Dieser Mittelwert wird im Speicher 10 abgespeichert. Ist nun ab dem
Zeitpunkt t₀ eine Nachjustierung nicht mehr möglich, weil z. B. eine Last auf der
Waagschale liegt oder weil dauernd gewogen wird, so überbrückt die digitale
Signalverarbeitungseinheit 5 diese Zeit ohne aktuelle Neumessung der
Empfindlichkeit durch eine Extrapolation der in der Vergangenheit gemessenen
Kurve, wie es in Fig. 4 dargestellt ist und wie es für den Nullpunkt weiter oben
ausführlich erläutert wurde. Wieder wird die Größe der Korrektur pro Zeit
einheit allmählich zurückgenommen, um eine falsche Korrektur und ein
allmähliches Aufsummieren der Korrektur nach langen Zeiten zu vermeiden.
- Selbstverständlich ist es auch möglich, die Empfindlichkeitsbestimmung mit
einem externen Kalibriergewicht durchzuführen. Der zeitliche Abstand Δt der
einzelnen Empfindlichkeitsbestimmungen braucht dabei nicht konstant zu sein.
Die in Fig. 1 weiter dargestellten Speicher 11 . . . 14 dienen z. B. dazu, den Zeitpunkt
t₀, einen Tarawert etc. abzuspeichern.
Weiterhin ist es möglich, daß nach dem Betätigen einer Taste 16′ die
abgespeicherten Werte von und/oder in der Anzeigeeinheit 6 angezeigt
werden. Dadurch hat der Bediener der Waage jederzeit die Möglichkeit, sich über
die aktuelle Drift der Waage zu informieren und z. B. Wägungen mit sehr hohen
Genauigkeitsansprüchen nur durchzuführen, wenn die Driftwerte unterhalb
gewisser Schwellen liegen. Liegen die Driftwerte zu hoch, so kann er solange
warten, bis beispielsweise die Temperaturänderungen, die die hohen Driftwerte
verursachten, abgeklungen sind und die Waage sich stabilisiert hat. Dasselbe gilt z. B.
auch für die Zeit nach dem Einschalten der Versorgungsspannung, in der die
Waage zuerst eine deutlich höhere Drift zeigt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei der Bestimmung des
Gewichtes einer Last mittels einer elektronischen Waage mit einem
Meßwertaufnehmer (1), mit einer digitalen Signalverarbeitungseinheit (5), mit
einer Anzeigeeinheit (6) und mit einer Bedienungstastatur (16), dadurch
gekennzeichnet, daß bei unbelasteter Waage die zeitliche Veränderung des
Nullpunktes Δm₀/Δt = a₀ gemessen und ein in geeigneter Weise gefilterter
Mittelwert gebildet und in der digitalen Signalverarbeitungseinheit (5)
abgespeichert wird, daß nach dem Auflegen einer Last zum Zeitpunkt t₀ der
Wert im Nullpunktspeicher pro Zeiteinheit um den Wert ·f(t-t₀) erhöht
wird und daß die Funktion f(t-t₀) für t-t₀ = 0 den Wert 1 hat und mit
wachsendem t-t₀ allmählich auf den Wert 0 abfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 für eine Waage, die zusätzlich ein
Kalibriergewicht (3) enthält, das mittels eines Motors mit dem
Meßwertaufnehmer (1) in Wirkverbindung gebracht werden kann, wobei der
sich ergebende Empfindlichkeits-Korrekturfaktor in einem Empfindlichkeits
speicher (9) abgespeichert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich das
Kalibriergewicht (3) in vorgegebenen Zeitabständen in Wirkverbindung mit
dem Meßwertaufnehmer (1) gebracht wird und dadurch die jeweilige
Empfindlichkeit E des Meßwertaufnehmers (1) festgestellt und abgespeichert
wird, daß aus den aufeinanderfolgend gemessenen Empfindlichkeiten und aus
der zwischen den Messungen verstrichenen Zeit Δt der Quotient ΔE/Δt = e₀
berechnet wird, daß aus mehreren Werten von e₀ ein Mittelwert berechnet
und abgespeichert wird, daß nach dem Auflegen einer Last zusätzlich zur
Nullpunktkorrektur der Empfindlichkeits-Korrekturfaktor im Empfindlich
keitsspeicher pro Zeiteinheit um den Wert ·f(t-t₀) erhöht wird und daß
die Funktion f(t-t₀) für t-t₀ = 0 den Wert 1 hat und mit wachsendem
t-t₀ allmählich auf den Wert 0 abfällt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funktion f(t-t₀) an der Stelle t-t₀ = 0 eine waagerechte Tangente
besitzt, daß also f′(t₀) = 0 gilt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch zwei
hintereinander geschaltete Mittelwertfilter aus den einzelnen a₀ gebildet wird
und daß die Funktion ·f(t-t₀) dadurch gebildet wird, daß für t<t₀ der
Wert 0 in das erste Mittelwertfilter eingeschrieben wird.
5. Elektronische Waage mit einem Meßwertaufnehmer (1), mit einer digitalen
Signalverarbeitungseinheit (5), mit einer Anzeigeeinheit (6) und mit einer
Bedienungstastatur (16) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in der digitalen Signalverarbeitungseinheit (5)
ein Rechner und Speicher (7 . . . 14) vorhanden sind, die bei unbelasteter Waage
die zeitliche Veränderung des Nullpunktes Δm₀/Δt = a₀ errechnen und einen
in geeigneter Weise gefilterten Mittelwert errechnen und abspeichern, die
nach dem Auflegen einer Last zum Zeitpunkt t₀ den Wert im
Nullpunktspeicher pro Zeiteinheit um den Wert ·f(t-t₀) erhöhen, wobei
die Funktion f(t-t₀) für t-t₀ = 0 den Wert 1 hat und mit wachsendem
t-t₀ allmählich auf den Wert 0 abfällt.
6. Elektronische Waage nach Anspruch 5, die zusätzlich ein Kalibriergewicht (3)
enthält, das mittels eines Motors mit dem Meßwertaufnehmer (1) in
Wirkverbindung gebracht werden kann, wobei der sich ergebende
Empfindlichkeits-Korrekturfaktor in einem Empfindlichkeitsspeicher (9)
abgespeichert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner und die
Speicher (7 . . . 14) in der digitalen Signalverarbeitungseinheit (5) so ausgestaltet
sind, daß sie bei Bedarf zusätzlich veranlassen, daß das Kalibriergewicht (3) in
vorgegebenen Zeitabständen in Wirkverbindung mit dem Meßwertaufnehmer
(1) gebracht wird und dadurch die jeweilige Empfindlichkeit E des
Meßwertaufnehmers (1) festgestellt und abgespeichert wird, daß der Rechner
und die Speicher (7 . . . 14) aus den aufeinanderfolgend gemessenen
Empfindlichkeiten und aus der zwischen den Messungen verstrichenen Zeit Δt
den Quotienten ΔE/Δt berechnen und abspeichern, daß sie aus mehreren
Werten von ΔE/Δt einen Mittelwert = berechnen und abspeichern,
daß sie nach dem Auflegen einer Last zusätzlich zur Nullpunktkorrektur den
Empfindlichkeits-Korrekturfaktor im Empfindlichkeitsspeicher pro Zeit
einheit um den Wert ·f(t-t₀) erhöhen, wobei die Funktion f(t-t₀) für
t-t₀ = 0 den Wert 1 hat und mit wachsendem t-t₀ allmählich auf den
Wert 0 abfällt.
7. Elektronische Waage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Bedienungstaste (16′) vorhanden ist, bei deren Betätigung der
abgespeicherte Wert von und/oder von in der Anzeigeeinheit (6)
angezeigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995123034 DE19523034C1 (de) | 1995-06-24 | 1995-06-24 | Verfahren zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei elektronischen Waagen und Waage zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19523034C1 true DE19523034C1 (de) | 1996-09-05 |
Family
ID=7765195
Family Applications (1)
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DE1995123034 Expired - Fee Related DE19523034C1 (de) | 1995-06-24 | 1995-06-24 | Verfahren zur Eliminierung von Drifterscheinungen bei elektronischen Waagen und Waage zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
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