DE19522865A1 - Material mit verbesserter UV Absorption - Google Patents

Material mit verbesserter UV Absorption

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DE19522865A1
DE19522865A1 DE1995122865 DE19522865A DE19522865A1 DE 19522865 A1 DE19522865 A1 DE 19522865A1 DE 1995122865 DE1995122865 DE 1995122865 DE 19522865 A DE19522865 A DE 19522865A DE 19522865 A1 DE19522865 A1 DE 19522865A1
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DE1995122865
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Eberhard Dr Raeuchle
Wolfgang Petasch
Rainer Dr Christ
Ulrich Dr Heywang
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CHRIST, RAINER, DR., 65451 KELSTERBACH, DE
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Merck Patent GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D1/00Processes for applying liquids or other fluent materials
    • B05D1/62Plasma-deposition of organic layers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C16/00Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes
    • C23C16/22Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the deposition of inorganic material, other than metallic material
    • C23C16/30Deposition of compounds, mixtures or solid solutions, e.g. borides, carbides, nitrides
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    • G02OPTICS
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Description

Die Erfindung betrifft ein Material mit verbesserter Absorption im ultravioletten Bereich, welches dadurch erhältlich ist, daß man mindestens eine organische Verbindung, welche ein Strukturelement der allgemeinen Formel I,
worin n 0 oder 1 bedeutet,
aufweist, mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens ("plasma-enhanced chemical vapor deposition") auf einem Trägermaterial abscheidet.
Das Aufbringen von dünnen Schichten zum Schutz von UV- empfindlichen Materialien erfolgt vorteilhaft im Plasma. Vor allem in Niederdruckplasmen können unter Verwendung geeigneter Monomere vielseitige chemische Reaktionen erzielt werden, die bei der Abscheidung von dünnen Filmen auf Substraten zu gewünschten Funktionen auf der Substratoberfläche führen. Als besonders günstig erweist es sich hierbei gasförmige oder leicht zu verdampfende Ausgangsstoffe (Monomere) einzusetzen.
Die Ausgangsstoffe müssen dabei so beschaffen sein, daß sie durch den Prozeß der Plasmapolymerisation einerseits ein dichtes Polymer bilden, andererseits das für die erwünschte Wirkung verantwortliche Strukturelement nicht zerstört wird.
Die europäische Patentanmeldung EP 0455 551-A beschreibt ein UV-absorbierendes Polycarbonatsubstrat, bei welchem mehrere Schichten einer Siliciumverbindung in einem PECVD-Verfahren aufgebracht werden.
In der JP 6-025448-A wird vorgeschlagen ein Benzotriazol-Derivat in einem PECVD-Verfahren auf einem Polyethylenfilm aufzupolymerisieren. Die dabei erhaltene Folie weist lediglich eine UV-Absorption im langwelligen Bereich (λmax = 350 nm) auf.
Das Problem der vorliegenden Erfindung bestand dagegen in der Bereitstellung von Substraten, welche im kurzwelligen Bereich UV- Strahlen absorbieren.
Dieses Problem wurde erfindungsgemäß gelöst durch Aufbringen einer Verbindung, welche ein Strukturelement der Formel I aufweist, auf ein Trägermaterial mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Material mit verbesserter Absorption im ultravioletten Bereich, welches dadurch erhältlich ist, daß man mindestens eine organische Verbindung, welche ein Strukturelement der allgemeinen Formel I,
worin n 0 oder 1 bedeutet,
aufweist, mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens auf einem Trägermaterial abscheidet.
Bevorzugte Ausführungsformen sind:
Materialien erhältlich durch Abscheiden von mindestens einer Verbindung ausgewählt aus den Formeln (1) bis (6),
worin
R¹ jeweils für H oder CH₃ steht,
R² für H, CH₃ oder CH₂-SO₃H steht,
R³ und R⁴ jeweils unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 C- Atomen stehen,
R⁵ für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen oder einen Homomenthylrest steht,
R⁶ für H oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen steht,
X für O oder NR⁶ steht, und
o und p jeweils 0,1, 2, 3, 4 oder 5 bedeuten.
Besonders bevorzugte Verbindungen dieses Typs sind:
Octyldimethyl-p-Aminobenzoesäureester (Octyldimethyl-PABA/ Eusolex 6007®), Homomenthylsalicylat, 4-Methyl­ benzylidencampher (Eusolex 6300®) und 4-Methoxy-4′-tert-butyl­ dibenzoylmethan.
Besonders bevorzugt sind Materialien, wobei man die PECVD- Abscheidung in Gegenwart eines Oligosiloxans. Bevorzugte Oligosiloxane sind Hexaalkyldisiloxane, vorzugsweise Hexamethyldisiloxan (HMDSO), In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das PECVD-Verfahren in Gegenwart von Sauerstoff oder Wasserstoff durchgeführt, wobei das Verhältnis Sauerstoff bzw. Wasserstoff zu dem Oligosiloxan zwischen 100 : 1 und 5 : 1, insbesondere etwa bei 10 : 1 liegt. HMDSO ist unter Normalbedingungen flüssig, verdampft aber unter den Reaktionsbedingungen sehr leicht. Während eine O₂/HMDSO- Mischung zu hydrophilen Polymerschichten führt, ergibt eine H₂/ HMDSO-Mischung hydrophobe Polymerschichten.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht darin, das erfindungsgemäße Material gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Gerade organische Substanzen mit Strukturelementen der Formel I können sehr empfindlich gegen Luftsauerstoff sein und schnell altern. Dieses Problem wurde erfindungsgemäß gelöst durch Aufbringen einer zusätzlichen Korrosionsschutzschicht auf das erfindungsgemäße Material mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist somit ein Material in Form eines Mehrschichtensystems umfassend folgende Schichten:
  • - eine auf das Trägermaterial aufgebrachte haftungsverbessernde erste Schicht,
  • - eine eingelagerte Barriereschicht zum Schutz des UV absorbierenden Materials,
  • - eine Schicht bestehend aus UV absorbierendem Material gemäß der vorangehenden Ansprüche, und
  • - eine Korrosionsschutzschicht.
Die Forderung nach einer guten Haftung der UV absorbierenden Schicht wird in diesem Mehrschichtensystem durch eine "Taperung" erreicht, d. h. durch einen Schichtaufbau, bei dem am Substrat beginnend, zunächst eine gut haftende Schicht abgeschieden wird, die dann graduell in die chemische Struktur der UV absorbierenden Schicht übergeht.
Vorzugsweise wird bei Substraten mit Polyethylenstruktur durch Plasmapolymerisation eines Alkans, vorzugsweise Methan, zunächst eine dem Ausgangssubstrat chemisch ähnliche Schicht aufgetragen, wodurch eine sehr gute Haftung erzielt wird.
Zur Unterdrückung von Diffusionsvorgängen zwischen dem Substrat und der UV absorbierenden Schicht kann zwischen diese beiden Schichten eine Barriereschicht aufgetragen werden. Vorzugsweise wird hierzu eine Schicht aus fluorierten Alkanen durch Plasmapolymerisation aufgetragen. Besonders bevorzugt sind Perfluoralkane mit 1 bis 8 C-Atomen, insbesondere Tetrafluormethan.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind:
  • a) Materialien, wobei die organische Verbindung ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 200 und 350 nm aufweist.
  • b) Materialien, welche eine UV-Durchlässigkeit von 0,5 bis 35% bei einer Wellenlänge von 290 bis 320 nm aufweisen.
  • c) Materialien, wobei das polymere Trägermaterial ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyalkylen, Polycarbonat, Polyester, Polystyrol und Polyvinylchlorid.
  • d) Materialien, wobei das verwendete Plasma bei einem Druck von 10 mbar, insbesondere bei etwa 5·10-2 mbar durch Einspeisung elektrischer Energie in Form von Mikrowellen erzeugt wird.
  • e) Materialien, wobei die organische Verbindung, welche ein Strukturelement der Formel I aufweist, in den Plasmaprozeß aus einem Verdampfer eingeführt wird.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Materials zur Herstellung von Folien, Fasern, Papier, Automobilscheiben und Sonnenbrillen.
Durch die erfindungsgemäßen Materialien kann eine Vielzahl von Gebrauchsgegenständen, z. B. Kunststoffe, Gläser, Textilien, Papier, Lacke, optische und elektronische Bauteile gegen UV-Strahlung geschützt werden.
In den Fig. 1 und 2 ist die Intensität der UV-Transmission in Abhängigkeit von der Wellenlänge verschiedener erfindungsgemäßer Materialien im Vergleich mit einem herkömmlichen Material (jeweils Kurve (c)) dargestellt:
Fig. 1: Mit Homomenthylsalicylat beschichtete Polyethylenfolie;
Kurve (a): In Gegenwart von Sauerstoff und HMDSO;
Kurve (b): In Gegenwart von Wasserstoff und HMDSO;
Fig. 2: Mit Octyldimethyl-p-aminobenzoesäureester beschichtete Polyethylenfolie;
Kurve (a): In Gegenwart von Sauerstoff und HMDSO;
Kurve (b): In Gegenwart von Wasserstoff und HMDSO.
Die nachfolgenden Beispiele dienen lediglich zur Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
In einer Plasmakammer wird eine Polyethylenfolie mit Homomenthylsalicylat in Gegenwart von HMDSO und Sauerstoff bei einem Druck von 5·10-2 mbar mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens umgesetzt. Man erhält eine UV absorbierende Folie (λmax = 305 nm), wobei die Schichtdicke der UV absorbierenden Schicht bei etwa 200 nm liegt. Der entsprechende UV-Transmissionsverlauf ist in Fig. 1, Kurve (a) dargestellt.
Beispiel 2
In einer Plasmakammer wird eine Polyethylenfolie mit Homomenthylsalicylat in Gegenwart von HMDSO und Wasserstoff bei einem Druck von 5·10-2 mbar mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens umgesetzt. Man erhält eine UV absorbierende Folie (λmax = 310 nm), wobei die Schichtdicke der UV absorbierenden Schicht bei etwa 200 nm liegt. Der entsprechende UV-Transmissionsverlauf ist in Fig. 1, Kurve (b) dargestellt.
Beispiel 3
In einer Plasmakammer wird eine Polyethylenfolie mit Octyldimethyl- PABA in Gegenwart von HMDSO und Sauerstoff bei einem Druck von 5·10-2 mbar mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens umgesetzt. Man erhält eine UV absorbierende Folie (λmax = 300 nm), wobei die Schichtdicke der UV absorbierenden Schicht bei etwa 200 nm liegt. Der entsprechende UV-Transmissionsverlauf ist in Fig. 2, Kurve (a) dargestellt.
Beispiel 4
In einer Plasmakammer wird eine Polyethylenfolie mit Octyldimethyl- PABA in Gegenwart von HMDSO und Wasserstoff bei einem Druck von 5·10-2 mbar mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens umgesetzt. Man erhält eine UV absorbierende Folie (λmax = 290-310 nm), wobei die Schichtdicke der UV absorbierenden Schicht bei etwa 200 nm liegt. Der entsprechende UV-Transmissionsverlauf ist in Fig. 2, Kurve (b) dargestellt.

Claims (10)

1. Material mit verbesserter Absorption im ultravioletten Bereich erhältlich durch Abscheidung mindestens einer organischen Verbindung, welche ein Strukturelement der allgemeinen Formel I, worin n 0 oder 1 bedeutet,
aufweist, mit Hilfe eines PECVD-Verfahrens auf einem Trägermaterial.
2. Material nach Anspruch 1 erhältlich durch Abscheiden von mindestens einer Verbindung ausgewählt aus den Formeln (1) bis (6), worin
R¹ jeweils für H oder CH₃ steht,
R² für H, CH₃ oder CH₂-SO₃H steht,
R³ und R⁴ jeweils unabhängig voneinander für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 12 C- Atomen stehen,
R⁵ für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen oder einen Homomenthylrest steht,
R⁶ für H oder geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen steht,
X für O oder NR⁶ steht, und
o und p jeweils 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 bedeuten.
3. Material, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die PECVD-Abscheidung in Gegenwart eines Oligosiloxans durchführt.
4. Material in Form eines Mehrschichtensystems umfassend folgende Schichten:
  • - eine auf das Trägermaterial aufgebrachte haftungsverbessernde erste Schicht,
  • - eine eingelagerte Barriereschicht zum Schutz des UV absorbierenden Materials,
  • - eine Schicht bestehend aus UV absorbierendem Material gemäß der vorangehenden Ansprüche, und
  • - eine Korrosionsschutzschicht.
5. Material, nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die organische Verbindung ein Absorptionsmaximum in einem Wellenlängenbereich zwischen 200 und 350 nm aufweist.
6. Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine UV-Durchlässigkeit von 0,5 bis 35% bei einer Wellenlänge von 290 bis 320 nm aufweist.
7. Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Trägermaterial ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Polyalkylen, Polycarbonat, Polyester, Polystyrol und Polyvinylchlorid.
8. Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Plasma bei einem Druck von 10 mbar durch Einspeisung elektrischer Energie in Form von Mikrowellen erzeugt wird.
9. Material nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die organische Verbindung, welche ein Strukturelement der Formel I aufweist, in den Plasmaprozeß aus einem Verdampfer eingeführt wird.
10. Verwendung des Materials nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Herstellung von Folien, Fasern, Papier Automobilscheiben und Sonnenbrillen.
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