DE19522319A1 - Verfahren zur Verarbeitung von Mehrkomponentenverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von MehrkomponentenverbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbei
tung von Mehrkomponentenverbindungen, wobei die jeweils in
Sprühdosen gelagerten Komponenten zur Herstellung der Mehr
komponentenverbindung miteinander in Wirkverbindung gebracht
werden.
Viele chemische Verbindungen weisen nach Zusammenmischen ihrer
Komponenten eine begrenzte Lagerzeit (Topfzeit) auf, wodurch sie
innerhalb dieser begrenzten Lagerzeit verarbeitet bzw. ihrer
Bestimmung zugeführt werden müssen.
Es ist bekannt, die Komponenten einer solchen Mehrkomponenten
verbindung einzeln zu lagern, und erst dann in Verbindung zu
bringen, wenn die Mehrkomponentenverbindung benutzt werden soll.
Mehrkomponentenverbindungen dieser Art finden zum Beispiel Ver
wendung bei Klebstoffen, Montageschäumen zum Einschäumen von
Fenstern, oder auch Lacken.
Insbesondere bei Lackverbindungen ist es bekannt, die einzelnen
Komponenten, in der Regel eine Lackmischung und einen Härter, in
Sprühdosen zu lagern, wobei die Innendrücke der jeweiligen
Sprühdosen voneinander verschieden sind. Bringt man nun die
unter Druck stehenden Sprühdosen miteinander in Verbindung,
kommt es zu einem Druckausgleich zwischen den Sprühdosen,
wodurch sich die jeweiligen Komponenten miteinander vermischen.
Hierbei erfolgt die Verbindung der Sprühdosen miteinander
beispielsweise über ein Ventil, das jeweiligen Ausgangsöffnungen
der Sprühdosen angepaßt ist.
Als nachteilig bei dieser Verbindung von Komponenten über den
Druckausgleich zweier Sprühdosen wird empfunden, daß auch bei
unterschiedlichen Anfangsdruckverhältnissen in beiden Dosen ab
einem gewissen Punkt ein Druckausgleich erreicht ist. Dies hat
zur Folge, daß die typischerweise mit einem höheren Anfangsdruck
vorgesehene Härterdose nicht restlos in die Lackdose entleert
wird.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens
zur Verarbeitung von Mehrkomponentenverbindungen, deren Kompo
nenten jeweils in Sprühdosen gelagert sind, durch das gewähr
leistet ist, daß der Inhalt der einen Sprühdose im wesentlichen
vollständig in die andere Sprühdose einführbar ist bzw. entleert
wird.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Angabe von Gasen sowie
Lack- und Härtermischungen, welche zur Verwendung bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von dem zuvor
genannten gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch gelöst, daß
vor dem Inverbindungbringen der Komponenten der Inhalt einer
Sprühdose erwärmt und/oder der Inhalt einer weiteren Sprühdose
abgekühlt wird.
Vorteilhaft hierbei ist, daß durch die Erwärmung bzw. Abkühlung
der jeweiligen Sprühdosen ein größeres Druckgefälle entsteht,
wodurch ein vollständigeres Inverbindungbringen der in den
Sprühdosen gelagerten Komponenten gewährleistet ist. Als be
sonders vorteilhaft erweist sich im Falle eines Zweikomponenten
lacks die Verwendung von Dimethylether als Treibgas sowohl bei
der die Lackmischung, als auch bei der die Härtermischung ent
haltenden Sprühdose.
Es soll nun anhand der beigefügten Zeichnung ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im einzelnen
beschrieben werden.
Die einzige Figur zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
In der Figur erkennt man eine Härter enthaltende Sprühdose 3
sowie eine Lack enthaltende Sprühdose 4. Die Sprühdose 3 steht
unter einem Innendruck P₂. Dieser Innendruck P₂ ist gegenüber
dem bei Raumtemperatur vorliegenden Innendruck der Sprühdose 3
dadurch erhöht, daß die Sprühdose 3 in ein mit warmem Wasser 2
gefülltes Wasserbad 1 eingebracht ist. Das Wasser 2 ist vorzugs
weise auf ca. 50°C erwärmt.
Gleichzeitig steht die die Lackmischung enthaltende Sprühdose 4
unter einem Innendruck P₁. P₁ ist gegenüber dem Innendruck der
Sprühdose 4 bei Raumtemperatur dadurch vermindert, daß die
Sprühdose 4 gegenüber der Raumtemperatur abgekühlt ist.
Das Erwärmen bzw. Abkühlen der jeweiligen Sprühdosen bzw. ihres
jeweiligen Inhalts kann auf verschiedene Arten erfolgen. Bei
spielsweise kann zur Kühlung die Sprühdose in einem Kühlschrank
gelagert werden. Das Erwärmen der Sprühdose kann, abgesehen von
der in der Figur dargestellten Möglichkeit mittels eines Wasser
bades, beispielsweise auch in einem die entsprechende Temperatur
aufweisenden Raum bzw. Behälter erfolgen.
Durch die so erzielte Steigerung des Druckgefälles zwischen den
Sprühdosen 3 und 4 ist es möglich, den Inhalt der Sprühdose 3
nahezu vollständig in die die Lackmischung enthaltende Sprühdose
4 zu drücken.
Selbstverständlich ist es möglich, die Sprühdosen auch ohne
Erwärmung bzw. Abkühlung miteinander in Wirkverbindung zu
bringen, wobei in diesem Falle das Druckgefälle nicht so aus
geprägt ist.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird sowohl in der
Sprühdose 3 als auch in der Sprühdose 4 Dimethylether als Treib
gas verwendet. Dieses Gas weist einen großen temperaturabhän
gigen Ausdehnungskoeffizienten auf, was zu relativ großen
Druckveränderungen bei Erwärmung bzw. Abkühlung führt.
Selbstverständlich können auch andere Gase als Treibgase
verwendet werden.
Dimethylether weist ferner den Vorteil auf, daß es mit sehr
vielen Lackprodukten verträglich ist.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die den
Lack enthaltende Sprühdose 4 Dimethylether und Lack in einem
Gewichtsverhältnis von im wesentlich 1 : 1 auf. Die Lackmischung
besteht vorzugsweise aus zwei Teilen eines Lackes auf Hydroxy
acrylatbasis mit organischen Lösungsmitteln und einem Teil eines
thermoplastischen Acrylharzes in einem Alkohol/Aromaten-Lösungs
mittelgemisch. Bei diesen beiden Lackbestandteilen handelt es
sich um lösungsmittelhaltige Acryllacke.
Die in der Härterdose 3 enthaltene Härtermischung setzt sich
vorzugsweise zusammen aus 4 Gewichtsteilen Dimethylether, 1,0
bis 2,0 Gewichtsteilen eines aliphatischen Isocyanates und 0,1
bis 1,0 Gewichtsteilen eines Gemisches aus Acetaten und Xylol.
Besonders bevorzugt ist eine Härtermischung mit 4 Gewichtsteilen
Dimethyether, 1,4 Gewichtsteilen eines aliphatischen Isocyanates
und 0,5 bis 0,6 Gewichtsteilen eines Gemisches aus Acetaten und
Xylol. Bei dem aliphatischen Isocyanat handelt es sich beispiels
weise um ein Diisocyanat, das nach dem Polyisocyanat-Poly
additionsverfahren mit Polyolen zu Polyurethanen umgesetzt ist.
Mit den angegebenen Lack- bzw. Härtermischungen und der Erhöhung
der Temperatur der Sprühdose 3 auf ca. 50°C und der Abkühlung
der den Lack enthaltenden Sprühdose 4 beispielsweise auf
Kühlschranktemperatur wird eine praktisch restlose Übergabe des
Inhalts der den Härter enthaltenden Sprühdose 3 in die den Lack
enthaltenden Sprühdose 4 erreicht.
Claims (14)
1. Verfahren zur Verarbeitung von Mehrkomponentenverbindungen,
wobei die jeweils in Sprühdosen gelagerten Komponenten zur
Herstellung der Mehrkomponentenverbindung miteinander in
Wirkverbindung gebracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Inverbindungbringen der Komponenten der Inhalt
wenigstens einer Sprühdose (3) erwärmt, und/oder der Inhalt
wenigstens einer weiteren Sprühdose (4) abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Inverbindungbringen der Komponenten dadurch erfolgt, daß der
Inhalt wenigstens einer Sprühdose in wenigstens eine weitere
Sprühdose eingedrückt wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Inverbindungbringen der Komponenten
mittels Eindrückens ein Ventilmechanismus (5) verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mehrkomponentenverbindung zwei
Komponenten aufweist, und die jeweiligen Komponenten eine
Lackmischung und ein Härter sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor
Inverbindungbringen der Komponenten die die Lackverbindung
enthaltende Sprühdose (4) abgekühlt, und die den Härter
enthaltende Sprühdose (3) erwärmt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in der die Lackmischung enthaltenden
Sprühdose (4) und/oder in der den Härter enthaltenden
Sprühdose (3) ein Treibgas mit einem hohen Temperatur
ausdehnungskoeffizienten verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
verwendete Treibgas Dimethylether ist.
8. Sprühlackmischung für Zweikomponenten-Lacke zur Verarbeitung
in einer Sprühdose, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
Anteil Dimethylether aufweist.
9. Sprühlackmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lackmischung und Dimethylether in einem Gewichts
verhältnis von im wesentlichen 1 : 1 vorliegen.
10. Sprühlackmischung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lackmischung die folgende
Zusammensetzung aufweist: Zwei Gewichtsteile eines Lackes
auf Hydroxyacrylatbasis mit organischen Lösungsmitteln, ein
Gewichtsteil eines thermoplastischen Acrylharzes in einem
Alkohol /Aromaten-Lösemittelgemisch.
11. Härtermischung für Zweikomponenten-Lacke zur Verarbeitung in
einer Sprühdose, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
Anteil Dimethylether aufweist.
12. Härtermischung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sie folgende Inhaltsstoffe aufweist: 4 Gewichtsteile
Dimethylether, 1 bis 2 Gewichtsteile eines aliphatischen
Isocyanats und 0,1 bis 1 Gewichtsteile eines Gemisches aus
Acetaten und Xylol aufweist, wobei es sich bei dem ali
phatischen Isocyanat um ein Diisocyanat, das nach dem
Polyisocyanat-Polyadditionsverfahren mit Polyolen zu
Polyurethanen umgesetzt ist, handelt.
13. Härtermischung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
sie die folgenden Anteile aufweist: 4 Gewichtsteile
Dimethylether, 1,4 Gewichtsteile eines aliphatischen
Isocyanats und 0,5 bis 0,6 Gewichtsteile eines Gemisches aus
Acetaten und Xylol.
14. Zweikomponenten-Lack, hergestellt durch Inverbindungbringen
einer Sprühlackmischung nach einem der Ansprüche 8 bis 10
und einer Härtermischung nach einem der Ansprüche 11 bis 13.
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Publication Number | Publication Date |
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DE19522319C2 DE19522319C2 (de) | 1999-07-08 |
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ID=7764762
Family Applications (1)
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DE19522319A Expired - Fee Related DE19522319C2 (de) | 1995-06-20 | 1995-06-20 | Verfahren zur Verarbeitung von Mehrkomponentenverbindungen |
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Country | Link |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Citations (4)
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---|---|---|---|---|
DE3119949A1 (de) * | 1981-05-20 | 1982-12-23 | Urlhart, Alfons, 8398 Pocking | Misch- und dosiergeraet fuer zweikomponentenkleber und giessharze mit wegwerfmischkopf. |
DE3207258C2 (de) * | 1982-03-01 | 1985-04-18 | Klebchemie, M.G. Becker GmbH & Co KG, 7504 Weingarten | Doppelventil, das als Aufsatz und Abschluß für zwei ineinandergeschachtelte, eine Sprühdose bildende Behältnisse dient |
CH674717A5 (en) * | 1987-11-10 | 1990-07-13 | Profil Ag | Mixing device for at least two cartridges - has mixing head, semi-outer welded shells, supplies, strips or screw conveyor |
US5249862A (en) * | 1990-12-21 | 1993-10-05 | Thera Patent Gmbh & Co.Kg Gesellschaft Fur Industrielle Schutzrechte | Dynamic mixer |
-
1995
- 1995-06-20 DE DE19522319A patent/DE19522319C2/de not_active Expired - Fee Related
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