DE19521699A1 - Verfahren zum Beimischen eines Faserstoffes zu einem Hauptprodukt - Google Patents
Verfahren zum Beimischen eines Faserstoffes zu einem HauptproduktInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beimischen von an
sich nicht rieselfähigem, feinteiligem Faserstoff zu einem
feinteiligen Hauptprodukt, letzteres bestehend aus einem
oder mehreren Materialien, wie Holz, Bitumen, Pappe, Beton,
Lack und/oder Stein. Als Faserstoff kommt im Rahmen der Er
findung in erster Linie ein textiler Faserstoff, vorzugswei
se aus textilen Abfällen bzw. Reststoffen, infrage.
In der Textil- und Bekleidungsindustrie sowie bei Lumpen
sammlungen entstehen große Mengen textiler Faser-Abfälle,
sogenannter Restwertstoffe, die mit wirtschaftlichen Mitteln
nicht mehr zu neuen Textilien zu verarbeiten sind. Da auch
die Entsorgung aufwendig ist, besteht ein Interesse daran,
die Textilabfälle als Bestandteil anderer Produkte wieder zu
verwenden. Infrage kommt die Beimischung der Textilabfälle
in den Hauptprodukten der Spanplattenindustrie, der Bitumen
industrie, z. B. bei der Dachplattenherstellung, beim Her
stellen von Baumaterialien, z. B. Beton- oder Preßsteinen,
Speziallacken und dergleichen.
Bei den jeweiligen Hauptprodukten, denen die Textilabfälle
beizumischen sind, kann es sich ebenfalls um Abfallprodukte
handeln, die erst durch die Beimischung der Textilabfälle zu
neuen Wertstoffen werden. Beispielsweise fallen in der Holz
industrie riesige Mengen von Staub oder feinen Holzschnit
zeln an, die ebenso wie die Textilabfälle nur mit großem
Aufwand zu entsorgen sind. Diese beiden Komponenten - Textil
und Holz - könnte man unter Hinzufügung eines geeigneten
Klebers zu Preßplatten oder dergleichen Baumaterialien ver
arbeiten.
Die gattungsmäßige Produktion neuer Werkstoffe aus den tex
tilen Faserstoffen und mindestens einer weiteren Komponente
setzt jedoch eine homogene Vermischung der eingebrachten
Komponenten, z. B. der Textilabfälle und der Holzabfälle,
voraus. Eine homogene Mischung dieser Art läßt sich mit
wirtschaftlichen Mitteln bisher - speziell bei den Textil- und
Holzabfällen - nicht erzeugen. Auch in den anderen oben
dargestellten Beispielen bereitet es fast unüberwindliche
Schwierigkeiten, die faserigen Textilabfälle den gegebenen
falls zerkleinerten Hauptprodukten homogen beizumischen. In
der Regel verklumpen bzw. verfilzen die faserigen Textilab
fälle, so daß der - etwa durch Verkleben und Verpressen her
zustellende - neue Wertstoff entsprechend brüchig, undicht,
löcherig oder dergleichen wird.
Wenn man zwei zerkleinerte Feststoffe homogen miteinander
mischen will, setzt das voraus, daß beide Komponenten in ei
nem rieselfähigen Zustand zusammengeschüttet werden können.
Oft könnte man die genannten Produkte zu Pulver zermahlen,
so daß sich rieselfähige Pulver ergeben, die zu einer homo
genen Mischung zusammen zu schütten sind. Derartige pulver
förmige Ausgangsstoffe sind dann aber nicht mehr zu Platten
oder dergleichen zu verpressen, die den für Baustoffe dieser
Art notwendigen mechanischen Zusammenhalt besitzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an sich nicht rie
selfähige, zerkleinerte Faserstoffe so vorzubereiten, daß
sie mit einem ebenfalls zerkleinerten Hauptprodukt eingangs
genannter Art homogen zu vermischen sind, ohne daß in der
Mischung störende Verklumpungen der faserigen Komponente be
stehen bleiben. Das Verfahren soll bevorzugt auf Textilab
fälle als faserige Komponente, grundsätzlich aber auch auf
speziell hergestellte textile aber auch nicht textile Faser
stoffe anwendbar sein.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das Verfahren ein
gangs genannter Art darin, daß der Faserstoff mit einem Im
prägniermittel versteift, dann im Sinne eines Zerkleinerns
mechanisch behandelt und schließlich dem Hauptprodukt beige
mischt wird und daß danach die Versteifungswirkung der Im
prägnierung wieder aufgehoben bzw. aufgelöst wird.
Erfindungsgemäß wird der Faserstoff zunächst mit einem Ver
steifungsmittel imprägniert, das imprägnierte Material wird - vor
zugsweise nach Trocknung der Imprägnierung - mechanisch
behandelt, beispielsweise zerhackt, zerschnitten oder auf
sonstige Weise zerkleinert, und erst dann mit dem ebenfalls
feinteiligen Hauptwerkstoff vermischt. Da das imprägnierte
und zerkleinerte Fasermaterial natürlich faserig bleibt, ist
ein Verklumpen aber dieser Komponente auch im zerkleinerten
Zustand nicht auszuschließen. Nach dem Beimischen in das
Hauptprodukt ist daher das Fasermaterial immer noch mehr
oder weniger stark verklumpt - man kann auch sagen: verfilzt -,
so daß die erstrebte Homogenität, das heißt eine Gleich
verteilung der Einzelteilchen der beiden Komponenten der Mi
schung noch keineswegs erreicht ist.
Zu der Homogenisierung kommt es erst durch den vierten er
findungskennzeichnenden Schritt, nämlich durch Auflösung
der Versteifungswirkung der Imprägnierung. Der Kern der Er
findung besteht also darin, daß man die Faserstoffe für den
Vorgang des Vermischens mit dem Hauptprodukt imprägniert und
anschließend wieder entimprägniert. Die Imprägnierung soll
vor dem Zerkleinern stattfinden, da man beim Imprägnieren
der bereits zerkleinerten Wasser- bzw. Textilkomponente ein
breiförmig verklebtes Material erhielte. Erfindungsgemäß ge
lingt es, zerkleinerte Faserstoffe, insbesondere Textilab
fälle, die an sich nicht oder doch nur sehr unvollkommen
rieselfähig sind, homogen einem ebenfalls zerkleinerten
Hauptprodukt beizumischen bzw. homogen in dem Hauptprodukt
zu verteilen.
Gemäß weiterer Erfindung wird ein Faserstoff, vorzugsweise
Textilabfall, mit einem durch ein Lösungsmittel, insbesonde
re Wasser, lösbaren Imprägniermittel, das das Fasermaterial
nach dem Trocknen versteift, behandelt. Ein so vorbereitetes
Textilmaterial läßt sich mechanisch, z. B. durch Schneiden
oder Hacken, zerkleinern. Vorzugsweise wird ein stärkeähnli
ches und damit wasserlösliches Imprägniermittel, wie
Schlichte, eingesetzt. Derartige Imprägniermittel sind in
der Textilindustrie, insbesondere beim Weben, in großer
Vielfalt bekannt, sie werden für einen Bearbeitungsvorgang,
nämlich das Weben, auf das textile Garn aufgebracht und nach
dem Weben wieder entfernt. Auch im Rahmen der Erfindung wird
das Imprägniermittel in erster Linie für den Vorgang des
Beimischens und Homogenisierens des zerkleinerten Faser
stoffs im zerkleinerten Hauptprodukt vorgesehen.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens hat es sich als
besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das zum Aufheben der
Imprägnierung eingesetzte Lösungsmittel zugleich ein Ver
steifungsmittel des aus der fertigen homogenen Mischung her
zustellenden Werkstoffs enthält. Bevorzugt wird daher als
Lösungsmittel eines stärkehaltigen Imprägniermittels ein
wasserlösliches Harz, insbesondere Melaminharz, vorgesehen.
Ein besonders günstiges Ausführungsbeispiel der Erfindung
besteht darin, daß ein mit einem stärkeähnlichen Produkt be
handelter Textilabfallstoff zerkleinert, einer Holzstaub-
und/oder Holzschnitzelmischung beigemischt und dann durch
Beigeben eines Lösungsmittels homogenisiert wird. Mit dem
Begriff "Homogenisieren" wird dabei verstanden, daß die bei
den Bestandteile, nämlich die textilen Abfallteilchen und
die Teilchen des Holzprodukts sich in der Mischung gleich
verteilen bzw. gleich verteilt werden.
Mit einem Verfahren zum Beimischen von nicht rieselfähig
feinteiligen, textilen Faserstoffen, bevorzugt aus textilen
Abfällen, zu einem ebenfalls feinteiligen Hauptprodukt läßt
sich eine homogene Mischung der beiden Produkte herstellen,
wenn das Textilmaterial vor dem Zerkleinern mit einem Im
prägniermittel versteift und nach dem Zerkleinern mit dem
Hauptprodukt vermischt wird und wenn danach die Verstei
fungswirkung der Imprägnierung wieder gelöst wird.
Claims (8)
1. Verfahren zum Beimischen von nicht rieselfähigem, fein
teiligem Faserstoff zu einem feinteiligen Hauptprodukt,
letzteres bestehend aus einem oder mehreren Materialien, wie
Holz, Bitumen, Pappe, Beton, Lack und/oder Stein,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faserstoff mit einem Imprägniermittel versteift,
dann im Sinne eines Zerkleinern mechanisch behandelt und
schließlich dem Hauptprodukt beigemischt wird und daß danach
die Versteifungswirkung der Imprägnierung wieder aufgehoben
bzw. gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faserstoff nach dem Imprägnieren und vor dem mecha
nischen Behandeln getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Faserstoff mit einem durch ein Lösungsmittel, insbe
sondere Wasser, lösbaren Imprägniermittel, das den Faser
stoff nach dem Trocknen versteift, behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein stärkeähnliches und damit wasserlösliches Impräg
niermittel, wie Schlichte, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Lösen des Imprägniermittels ein wasserhaltiges Harz,
insbesondere Melaminharz, eingesetzt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit einem stärkeähnlichen Produkt behandelter texti
ler Faserstoff zerkleinert, mit einer Holzstaub- und/oder
Holzschnitzelmischung zusammengebracht und dann durch Zusatz
eines das stärkeähnliche Produkt lösenden Mittels, z. B. Was
ser, homogenisiert wird.
7. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 6, zum Verwerten von textilem Abfallstoff.
8. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 6 zum Verwerten von Holzstaub und/oder Holz
schnitzeln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19521699A DE19521699A1 (de) | 1995-06-14 | 1995-06-14 | Verfahren zum Beimischen eines Faserstoffes zu einem Hauptprodukt |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19521699A DE19521699A1 (de) | 1995-06-14 | 1995-06-14 | Verfahren zum Beimischen eines Faserstoffes zu einem Hauptprodukt |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19521699A1 true DE19521699A1 (de) | 1996-12-19 |
Family
ID=7764401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19521699A Withdrawn DE19521699A1 (de) | 1995-06-14 | 1995-06-14 | Verfahren zum Beimischen eines Faserstoffes zu einem Hauptprodukt |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19521699A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6183849B1 (en) | 1999-09-17 | 2001-02-06 | Exxon Research And Engineering Company | Method for manufacturing composite board using high oil content wax and the composite board made using high oil content wax |
-
1995
- 1995-06-14 DE DE19521699A patent/DE19521699A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6183849B1 (en) | 1999-09-17 | 2001-02-06 | Exxon Research And Engineering Company | Method for manufacturing composite board using high oil content wax and the composite board made using high oil content wax |
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