DE19521569A1 - Verfahren zum Melken von Tieren - Google Patents
Verfahren zum Melken von TierenInfo
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- A01J5/10—Pulsators arranged otherwise than on teat-cups
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, in dem einzelne
Tiere oder Tiergruppen ihren individuellen Erfordernissen
entsprechend gemolken werden können, wodurch die Melkergebnisse
entscheidend verbessert werden können.
Das Verfahren des Melkens mittels Melkzeugen und Pulsatoren ist
seit langem bekannt (DIN ISO 3918 und 5707). Bei älteren,
überwiegend mechanischen Pulsatoren waren die Parameter durch
Ausformung von Bauteilen fest vorgegeben und nur durch
Veränderungen von z. B. Durchgangsöffnungen oder Schiebern zu
verändern. Die als Frequenz bezeichnete Arbeitsgeschwindigkeit
des Pulsators war in erster Linie von der Höhe des
Betriebsvakuums abhängig. Einige Melkeinheiten konnten ihre
Parameter milchflußabhängig ändern, so z. B. das Duovac-System
der Fa. Alfa-Laval sowie das Nupulse-System. Neuere
Pulsatorventile werden überwiegend elektrisch oder elektronisch
angesteuert. Dabei können bei einigen Herstellern die
Funktionsparameter auf der Ansteuerungsplatine durch Verbinden
oder Trennen von Brücken bzw. die Einstellung von Dip-Schaltern
verändert werden. Andere Pulsatoren bieten auch die Möglichkeit
verschiedene Melkprogramme auf der Steuerplatine durch Dip
schalter einzustellen. Hierdurch kann die Arbeitsweise des
Melksystems auf die Tierart bzw. die Eigenarten der Herde
eingestellt werden. Nachteilig bei diesen bisher bekannten
Lösungen ist die Tatsache, daß die Einstellungen technisch sehr
aufwendig sind und deshalb meistenfalls nur bei der Erstinbe
triebnahme einer Melkanlage einmalig vorgenommen wurden. Andere
Melkeinheiten bieten heute die Möglichkeit, z. B. die Dauer der
Stimulationsphase (Vorbereitungsphase) und die Vorwahl
manueller oder automatischer Melkzeugabnahme bei Melkbeginn
einer Kuh am Melkplatz über Schalter oder Taster voreinzu
stellen. Ebenso besteht die Möglichkeit, auf den Vordervierteln
mit einer verkürzten Saugphase zu melken, um somit das
bekanntermaßen schädigende Blindmelken zu verhindern. Diese
letztgenannte Möglichkeit kann jedoch sinnvollerweise nur auf
allen Melkplätzen und damit auch nur für die gesamte Herde und
auch nur mit einem festen Wert für alle Tiere eingesetzt
werden, unabhängig davon ob dies für ein Einzeltier wirklich
sinnvoll ist.
Zusammenfassend läßt sich darlegen, daß mit den heute bekannten
Melkeinheiten nicht tierindividuell und damit tierangepaßt
gemolken werden kann, da sich einerseits viele Parameter nur
sehr aufwendig (z. B. nach Öffnung eines Gehäuses) einstellen
lassen, andererseits die leicht über Taster oder Schalter
einzustellenden Melkparameter eine derartige Vielzahl von
Kombinationen erlauben (z. B. bei 3 Stimulationsphasenlängen,
der Alternative manueller/automatischer Melkzeugabnahme, der
Alternative mit/ohne Nachmelkautomatik und der Alternative
mit/ohne Saugphasenverkürzung auf den Vordervierteln = 24
Melkroutinen, ohne Berücksichtigung von individuellen Saug
phasenverkürzungen auf den Vordervierteln oder tierindi
viduellen Schwellenwerten für Schaltvorgänge), daß der Melker
nicht mehr in der Lage ist, sich für alle Tiere die richtige
Einstellung zu merken. Dies trifft vor allem auf große Herden
mit zu, in denen häufig wechselndes Personal die Melkarbeit
verrichtet. Es ist aber bekannt, daß ständig wechselnde
Melkparameter nachteilige Einflüsse auf Eutergesundheit und
Ausmelkgrad haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Tiere individuell
sowohl unter den Gesichtspunkten der Pulsationsverhältnisse als
auch denen der Melkparameter zu melken, ohne daß es zu unge
wollten Fehleinstellungen oder Veränderungen der o.g. Parameter
kommt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für jedes
Tier in einer Datenbank oder in ähnlichen elektronischen
Speichermöglichkeiten sowohl die Pulsationsparameter (Frequenz,
Saugphasenlänge, Länge der Stimulationsphase, Unterschiede in
den Saugphasenlängen zwischen Euterhälften, Saugphasenlängen in
den Nachmelk- und Abschaltphasen) als auch die Melkparameter
(Schwellenwerte zur Ansteuerung von Nachmelkhilfen, Abschalt-
und Abnahmeautomatik) hinterlegt sind. Betritt nun ein Tier den
Melkstand, so wird es in einer Ausführungsform durch den Melker
identifiziert (z. B. Tiernummer), der dann diese Kennung manuell
in eine Steuereinheit eingibt. Diese Eingabe kann entweder an
einer zentralen Stelle im Melkstand mit gleichzeitiger Angabe
der Nummer des Standes, auf dem das Tier steht, erfolgen oder
an jedem einzelnen Melkplatz, wobei die Zuordnung der Melk
platznummer automatisch geschieht. In einer anderen Aus
führungsform werden die Tiere beim Betreten des Melkstandes
oder des Melkplatzes durch bekannte Verfahren automatisch
identifiziert und die Tierkennung mit der zugehörigen
Melkplatznummer an die Steuereinheit gemeldet. Diese Steuer
einheit überträgt in der Folge einen oder mehrere Datensätze,
der oder die die Pulsations- und Melkparameter enthalten, an
einen Prozessor einer an jedem Melkplatz installierten
Steuereinheit der Melkeinheit (Melkterminal). Dieses Melk
terminal steuert die Pulsatorventile, Nachmelkvorgänge sowie
die Abschalt- und Abnahmeautomatik und wertet Informationen von
Milchmengenmeßgeräten und Milchflußsensoren aus.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die
Steuerung der Pulsatorventile, Nachmelkvorgänge sowie Abschalt-
und Abnahmeautomatik auch von der zentralen Steuereinheit oder
ihr angegliederten Peripheriegeräten vorgenommen werden. Dabei
erfolgt die Datenübertragung über einen Bus oder ein ähnliches
Kommunikationssystem an jeden einzelnen Melkplatz.
Die Melkroutine eines jeden Tieres kann somit individuell
entsprechend den in der Steuereinheit abgespeicherten Daten
erfolgen. Eine Veränderung der Daten, wie sie im Verlauf der
Laktation gelegentlich notwendig werden kann, ist entweder am
Melkterminal und/oder direkt an der Steuereinheit möglich. Die
Einstellung der tierindividuellen Parameter kann durch die
Verwendung von einer oder von mehreren Standardmelkroutinen
erleichtert werden, in denen dann keine oder ggfs. nur wenige
Parameter verändert werden müssen.
Durch dieses Verfahren ist gewährleistet, daß jedes Tier mit
einer Vielzahl von individuellen Parametern gemolken werden
kann. Somit ist der von wissenschaftlicher Seite seit langem
bestehenden Forderung nach einem tierindividuellen Melken
Genüge getan. Die optimale Anpassung der Pulsationsparameter
und Melkparameter an die Bedürfnisse des Einzeltieres wird den
Milchentzug verbessern, die Blindmelkzeiten verkürzen und damit
die Eutergesundheit verbessern. Durch die Abwendung von für
alle Tiere gleich arbeitenden, "starren" Pulsatoren und Melk
einheitssteuerungen hin zu einem tierindividuell arbeitenden
Melkterminal wird darüberhinaus das Ausmelkergebnis verbessert
werden. Trotz einer nahezu unbegrenzten Vielzahl an Einstel
lungsmöglichkeiten, besteht dabei nicht die Gefahr, daß durch
Verwechslungen bei der Einstellung durch den Melker Tiere mit
falschen Melkparametern gemolken werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Melken von Tieren durch Verwendung eines mit
einer Unterdruckquelle in Verbindung stehenden Melkzeuges,
dessen Zitzengummis von einem Pulsator gesteuert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß einzelne oder mehrere Parameter des
gesamten Melkvorganges einschließlich der Vorbereitungsphase
und der Nachmelkphase tier- oder tiergruppenindividuell
steuerbar sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsierung, Pulsierungsfre
quenz, Saugphasenlänge, Länge der Stimulationsphase, Unter
schiede in den Saugphasenlängen zwischen den Euterhälften,
sowie die Parameter zur Steuerung des Melkvorganges tierin
dividuell oder tiergruppenindividuell steuerbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Schwellenwerte zur Ansteuerung von
Nachmelkhilfen und/oder Abschalt- und Abnahmeautomatiken tier-
oder tiergruppenindividuell steuerbar sind.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Pulsators und
der Melkeinheitssteuerung auf die jeweiligen Tiergruppen bzw.
das jeweilige Tier durch eine Steuereinheit erfolgt, in der
tierindividuelle Daten oder tiergruppenindividuelle Daten
abgespeichert sind.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabe einer Kennung zur
Identifizierung einer Tiergruppe oder eines Tieres manuell
durch den Benutzer erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tiere Identifizierungsmittel
tragen und beim Betreten eines Melkstandes oder Melkplatzes
automatisch identifiziert werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Melkvorgang nach einem
von mehreren Standardmelkprogrammen abläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121569 DE19521569A1 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren zum Melken von Tieren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995121569 DE19521569A1 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren zum Melken von Tieren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19521569A1 true DE19521569A1 (de) | 1997-01-02 |
Family
ID=7764320
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995121569 Withdrawn DE19521569A1 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Verfahren zum Melken von Tieren |
Country Status (1)
Country | Link |
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