DE19520925A1 - Verfahren zum keimarmen Füllen von Kunststoff-Flaschen, beispielsweise von PET-Flaschen, o. dgl. Behälter mit geringer Hitzebeständigkeit mit einem flüssigen Füllgut - Google Patents
Verfahren zum keimarmen Füllen von Kunststoff-Flaschen, beispielsweise von PET-Flaschen, o. dgl. Behälter mit geringer Hitzebeständigkeit mit einem flüssigen FüllgutInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 und
dabei insbesondere auf ein Verfahren zum keimarmen Füllen von Kunststoff-Flaschen
oder PET-Flaschen oder dgl. Behälter mit stillen Getränken, d. h. mit Getränken mit
einem CO2-Gehalt unter 3 g/l und einem PH-Wert kleiner als 4,5.
Behälter mit reduzierter thermischer Belastbarkeit im Sinne der Erfindung sind die
Standard-PET-Flaschen, aber auch andere Behälter, bei denen eine Fülltemperatur von
70°C zur Vermeidung von Verformungen oder einer Zerstörungen der Behälter nicht
überschritten werden sollte.
Zum sterilen oder aseptischen Füllen von Behältern, insbesondere auch mit Getränken,
sind verschiedene Verfahren bekannt, speziell für stille Getränke auch solche Verfahren,
bei denen das jeweilige Getränk (Füllgut) mit einer hohen Temperatur zwischen
75-95°C abgefüllt oder aber nach einer Kaltfüllung in den verschlossenen
Behälter bei entsprechend hoher Temperatur pasteurisiert wird.
Speziell bei Verwendung von Behältern in Form von Kartons oder Weichverpackungen
aus Verbundstoff ist im Getränkebereich auch eine aseptische Kaltfüllung üblich, da
diese Behälter höheren Temperaturen nicht standhalten. Bei diesem, allerdings recht
aufwendigen Verfahren wird der jeweilige Behälter durch Beaufschlagung mit einer
H₂O₂-Lösung (Wasserstoffperoxid-Lösung) und durch nachfolgende Trocknung mit
steriler Heißluft, ggf. auch in Kombination mit einer Bestrahlung mit UV-C-Licht
entkeimt. Das Füllen und Verschließen der Behälter erfolgt dann in einer Füll- und
Verschließmaschine, die in einem mit steriler Luft in vertikaler Laminarströmung von
oben nach unten beaufschlagten Raum untergebracht ist.
Unter "keimarmes Füllen" im Sinne der Erfindung ist ein Füllen zu verstehen, bei dem
die Kontaminationsrate des abgefüllten Produktes mit schädlichen Mikroorganismen so
gering ist, daß zumindest während der garantierten Mindesthaltbarkeit die biologische
Stabilität des abgefüllten Produktes garantiert ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, mit welchem ein keimarmes
Abfüllen von Füllgut in PET-Flaschen oder dgl. Behälter mit geringer thermischer
Belastbarkeit besonders rationell und auch mit hohen Leistungen möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 ausgebildet.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß eine
zweimalige, angepaßte Pasteurisation des Füllgutes erfolgt, und zwar eine erste
Pasteurisation des Füllgutes vor dem Füllen unter den für eine Pasteurisation üblichen
Bedingungen (Temperatur zwischen 70 und 100°C und ausreichende Heißhaltezeit)
und eine zweite Pasteurisation des Füllgutes nach dem Füllen und Verschließen des
jeweiligen Behälters in der thermischen Behandlung in der Weise, daß die
Kerntemperatur des Füllgutes über eine vorgegebene Heißhaltezeit bis zu 30 Minuten
während dieser thermischen Behandlung wenigstens 60°C, vorzugsweise 65°C beträgt.
Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, daß mit der ersten Pasteurisation
insbesondere auch alle hitzeresistenten, das Füllgut schädigende Bakterien, nämlich u. a.
Essig- und Milchsäurebakterien abgetötet werden, und daß derartige Bakterien in den
leeren, zu füllenden Behältern in der Regel nicht anzutreffen sind, wohl aber andere
Füllgutschädlinge, wie Schimmelpilzsporen, und dabei beispielsweise auch solche der
hitzeresistenteren Art, wie Schimmelpilzsporen des aspergillus niger, daß aber derartige
Schädlinge durch die thermische Behandlung des Füllgutes nach dem Abfüllen und
Verschließen der Behälter zuverlässig abgetötet werden können. Insgesamt wird somit
ohne eine thermische Überlastung der Behälter ein keimarmes Abfüllen erreicht,
welches den kommerziellen Anforderungen hinsichtlich Haltbarkeit des Produktes voll
gerecht wird.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Abtöten von Füllgutschädlingen durch
die angepaßte doppelte Pasteurisation erfolgt, sind Füllhilfsmittel, wie flüssige,
gasförmige oder dampfförmige Sterilisationsmedien allenfalls nur in einem geringeren
Umfange erforderlich, wodurch ein preiswertes Abfüllen bei hoher Leistung (gefüllte
Behälter je Zeiteinheit) gewährleistet ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figur, die in vereinfachter Darstellung und
im Block- bzw. Funktionsdiagramm eine Anlage zum Durchführen eines Verfahrens
gemäß der Erfindung wiedergibt, näher erläutert.
Die in der Figur dargestellte Anlage dient zum keimarmen Füllen von Flaschen, nämlich
von Kunststoff- bzw. PET-Flaschen 1 mit stillen Getränken (z. B. Fruchtsäften), die einen
PH-Wert kleiner als 4,5 aufweisen. Die Anlage besitzt bei der dargestellten
Ausführungsform im wesentlichen folgende Grundkomponenten, denen noch weitere,
nachstehend erwähnte Komponenten oder Funktionselemente zugeordnet sind:
- - Transporteur 2 mit Transportband 3 zum Zuführen der zu füllenden Flaschen 1;
- - an den Transporteur 2 anschließender Rinser 4 zum Behandeln der Flaschen 1 unmittelbar vor dem Füllen;
- - Füllmaschine 5, die sich über eine vorzugsweise von Transportsternen gebildete Transportstrecke 6 an den Rinser 4 anschließt;
- - Verschließer 7, der sich über eine vorzugsweise von mehreren Transportsternen gebildete Transportstrecke 8 an die Füllmaschine 7 anschließt;
- - Tunnelpasteurisiereinrichtung bzw. Tunnelpasteur 9 an einem Transporteur 10 zum Abführen der gefüllten und verschlossenen Flaschen 1;
- - zentrale Versorgungseinheit 11 zur Pasteurisierung des Füllgutes sowie zur Versorgung der Füllmaschine 5 mit dem pasteurisierten Füllgut;
- - Rückkühler 12 für das Füllgut in der Verbindungs- oder Versorgungsleitung 13 zwischen der Versorgungseinheit 11 und der Füllmaschine 5.
Der Rinser 4, die Füllmaschine 5 und der Verschließer 7 sind in üblicher und dem
Fachmann bekannter Weise als Maschinen umlaufender Bauart ausgeführt und ebenso
wie die Transportsterne der dazwischen liegenden Transportstrecken 6 und 8 für einen
synchronen Umlauf bzw. eine synchrone Arbeitsweise miteinander verblockt, wobei
diese Verblockung zwischen Rinser 4 und Füllmaschine 5 und Verschließmaschine 7
vorzugsweise elektronisch erfolgt, um eine größere räumliche Trennung zwischen dem
Rinser 4 und den übrigen Maschinen zu ermöglichen.
Mit 14 ist weiterhin eine Einhausung angedeutet, die einen Steril- oder Reinraum mit
extrem geringer Keimbelastung bildet, in welchem der Rinser 4 untergebracht ist. Der
Innenraum der Einhausung 14 ist über mehrere Einlässe 15 mit steriler bzw. keimfreier
Luft beaufschlagt, die an speziell hierfür vorgesehenen Auslässen 16 den Innenraum der
Einhausung 14 wieder verläßt, und zwar derart, daß sich ein möglichst laminarer Fluß
der Sterilluft innerhalb der Einhausung 14 von oben nach unten, d. h. ein Fluß
insbesondere auch ohne von der Sterilluft nicht durchströmten Bereichen ergibt.
Es kann zweckmäßig sein, über der Transportstrecke 6 und/oder 8 Einreichungen 17,
beispielsweise Düsenanordnungen vorzusehen, über die die Flaschen 1 während des
Transportes vom Rinser 4 an die Füllmaschine 5 oder aber die gefüllten Flaschen 1 beim
Transport von der Füllmaschine 5 an den Verschließer 6 ständig mit steriler Luft
und/oder mit einem Sterilisationsmedium, beispielsweise mit Wasserdampf oder
Stickstoff beaufschlagt werden, wobei sich diese Düsenanordnungen teilweise auch
noch an der Füllmaschine 5 und/oder an der Verschließmaschine 7 fortsetzen können.
Grundsätzlich ist es weiterhin auch möglich, auch die Füllmaschine 5 und die
Verschließmaschine 7 in einer Einhausung 14′ mit den Einlässen 15 und Auslässen 16
oder getrennt vom Rinser 4 in einem gesonderten Gebäude- oder Abfüllraum
unterzubringen, der dann durch Luftfilter von oben her mit filtrierter Luft beaufschlagt
wird.
Um durch Feuchtigkeit evtl. ein Keimwachstum im Bereich der Füllmaschine 5 und des
Verschließers 7 sowie im Bereich der Transportstrecken 6 und 8 zu vermeiden, ist es
besonders vorteilhaft, im Innenraum der Einhausung 14 nur den Rinser 4 vorzusehen
und die Füllmaschine 5, die Verschließmaschine 7 sowie die beiden Transportstrecken
6 und 8 in einer gesonderten Einhausung 14′ unterzubringen bzw. gemeinsame
Einhausung in einen nur den Rinser 4 und einen die Füllmaschine 5 und den
Verschließer 7 aufnehmenden Raum zu trennen.
Die Füllmaschine 5 weist an dem Umfang ihres um die vertikale Maschinenachse
umlaufenden Rotors 5′ in bekannter Weise eine Vielzahl von Füllstellen 18 auf, von
denen jede von einem Füllelement mit Flüssigkeitsventil und einem unter jedem
Füllelement 19 angeordneten Behälterträger besteht.
Die einzelnen Füllstellen 18 sind durch Zwischenwände 20 voneinander getrennt.
Diese Zwischenwände 20, die Füllelemente 19, die Flaschenträger sowie weitere
Flächen der Füllmaschine 5 im Bereich der einzelnen Füllstellen 18 sind möglichst glatt
und eben ausgeführt, so daß eine wirksame Abspritzung und Reinigung (insbesondere
auch eine restlose Entfernung von Füllgutresten und/oder von evtl. Resten von beim
Füllen beschädigter Flaschen 1) sowie eine Beaufschlagung dieser für ein keimarmes
Abfüllen wesentlichen Bereiche der Füllmaschine 5 mit einem Sterilisationsmedium
möglich sind.
Die grundsätzliche Arbeitsweise des Systems ergibt sich aus der Figur, d. h. die Flaschen
1 werden dem Rinser 4 über den Transporteur 2 zugeführt, im Rinser 4 behandelt und
gelangen dann jeweils nacheinander über die Transporteinrichtung 6 an eine Füllstelle
18, an der bei umlaufendem Rotor 5′ das Füllen der jeweiligen Flasche erfolgt. Die
gefüllte Flasche gelangt dann über den Transporteur 8 an den Verschließer 7, wo die
Flasche verschlossen und an den Transporteur 10 zur weiteren Behandlung
weitergeleitet wird.
Ein besonderes Problem beim Abfüllen des Füllgutes (Getränk) in die PET-Flaschen 1
besteht zum einen darin, daß eine ausreichend sterile Abfüllung zu fordern ist, d. h. eine
Abfüllung derart, daß die mögliche Kontaminationsrate so gering ist, daß Reklamationen
innerhalb der Mindesthaltbarkeitszeit des Produktes praktisch auszuschließen sind, die
Kontaminationsrate also beispielsweise in der Größenordnung von 1 : 100 000 liegt.
Andererseits sind aber die PET-Flaschen 1 zumindest in ihrer auf dem Markt üblichen
preiswerten Ausführung thermisch nur gering belastbar, d. h. Flaschentemperaturen von
maximal 60 bis 70°C dürfen nicht überschritten werden, so daß eine Nachsterilisation
des abgefüllten Produktes in der jeweils verschlossenen Flasche nicht möglich ist.
Um trotz der geringen thermischen Belastung der Flaschen 1 und der sich hieraus
ergebenden Einschränkungen ein keimarmes Füllen zu gewährleisten, sind Maßnahmen
auf verschiedenen Ebenen notwendig oder teilweise zumindest zweckmäßig, nämlich
eine spezielle Behandlung des Füllgutes, eine spezielle Behandlung der Packstoffe,
nämlich der Flaschen 1 und Verschlüsse 21, sowie auch eine spezielle Behandlung, d. h.
Reinigung und Sterilisation der für die keimfreie oder keimarme Abfüllung kritischen
Bereiche der Anlage, ggf. auch in Abhängigkeit von einer biologischen Kontrolle, in der
regelmäßig eine Partikel- und Keimzahlbestimmung der Luft in den von den
Einhausungen 14 und/oder 14′ gebildeten Reinräumen, über den Transportstrecken 6
und 8 bzw. den dortigen Transportsternen, sowie auch an anderen kritischen
Oberflächen der Maschinen, beispielsweise der Füllmaschine 5 und des Verschließers 7
erfolgt.
Im einzelnen ist folgendes vorgesehen:
Das Füllgut wird in der zentralen Versorgungseinheit 11 pasteurisiert, und zwar bei der
hierfür üblichen Temperatur. Bei dieser Pasteurisierung werden sämtliche
getränkeschädlichen Keime im Füllgut abgetötet, und zwar einschließlich der besonders
hitzeresistenten Essig- und Milchsäurebakterien. Die Pasteurisiertemperatur und/oder
Heißhaltezeit werden dabei dem jeweiligen Füllgut entsprechend angepaßt, d. h.
beispielsweise bei einem Füllgut mit hohem Fruchtfleischanteil werden diese Parameter
entsprechend angehoben.
Im Rückkühler 12 erfolgt dann eine Rückkühlung des Füllgutes auf die Fülltemperatur,
die zwischen 55 und 70°C liegt, wobei diese Fülltemperatur nach dem Rückkühlen
möglichst hoch gewählt wird. Durch die Einstellung der Fülltemperatur es aber auch
möglich ist, die in der jeweils gefüllten Flasche 1 über dem Füllgutspiegel verbleibende
Freiraumhöhe auf einen minimalen Wert derart einzustellen, daß die Überschwapp
verluste der jeweiligen Flasche 1 nach dem Füllen bis zum Verschließen möglichst
gering sind, und zwar auch bei einer hohen Fördergeschwindigkeit bzw. Leistung,
beispielsweise bis zu 70 000 Flaschen 1 je Stunde.
Beim Füllen der jeweiligen Flasche 1 mit dem heißen Füllgut kann dieses in der Flasche
vorhandene Schimmelpilzsporen oder dgl. Getränkeschädlinge aufnehmen. Um diese
über die Flaschen 1 eingetragenen Getränkeschädlinge abzutöten, erfolgt eine
thermische Behandlung jeder geschlossenen Flasche 1 in dem Tunnelpasteur 12 bei
einer Temperatur des flüssigen Füllgutes im Inneren der jeweiligen Flasche 1
(Kerntemperatur) bis zu 65°C und während einer Heißhaltezeit bis zu 30 Minuten. Bei
dieser thermischen Behandlung, bei der diejenigen Getränkeschädlinge, die über die
leere Flasche in das Füllgut eingebracht werden können, beispielsweise auch die
Schimmelsporen des besonders hitzeresistenten aspergillus niger abgetötet werden,
erfolgt zugleich durch eine thermische Ausdehnung des Produktes eine Verringerung
des Freiraumes in der jeweiligen Flasche 1, womit die durch das heiße Füllgut erfaßte
Gesamtinnenfläche der Flasche vergrößert wird, was ebenfalls zu einer Verbesserung
der Keimabtötung beiträgt.
Die thermische Nachbehandlung der gefüllten und verschlossenen Flaschen kann auch
im Rückkühler 12 erfolgen, d. h. dieser Rückkühler übernimmt dann die Funktion des
Tunnelpasteurs 9.
Um eine möglichst große Keimfreiheit der leeren Flaschen 1 zu gewährleisten, werden
diese im Rinser 4 mit Sterilluft, mit Dampf, mit einer Desinfektionsmittellösung
(beispielsweise Wasserstoffperoxid - H₂O₂ -) und/oder mit Sterilwasser behandelt,
wodurch sich eine Keimreduzierung bis zu fünf Zehnerpotenzen (log 5) erreichen läßt.
Besonders vorteilhaft ist hierbei ein Ausblasen der jeweiligen Flasche 1 am Beginn der
Behandlung im Rinser 4 mit steriler Luft, womit sich bereits eine Keimreduktion in der
Größenordnung von etwa 4 Zehnerpotenzen (log 4) erreichen läßt. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist am Auslaß des Rinsers 4 eine UV-Einrichtung 22 vorgesehen, mit
der jede aufrecht stehende Flasche 1 von oben her mit einer UV-C-Strahlung bzw. mit
UV-C-Licht so behandelt wird, daß nicht nur eine Behandlung der Innen- und
Außenfläche der Flasche im Bereich der Flaschenmündung, sondern zugleich durch die
offene Flaschenmündung hindurch auch eine eine Behandlung weiterer Flächen des
Flascheninnenraumes erfolgt, wodurch sich eine wesentliche Verbesserung der
Keimfreiheit jeder Flasche ergibt.
Ebenso wie die Flaschen 1 werden auch die Verschlüsse 21 unmittelbar vor ihrer
Verwendung zumindest an denjenigen Flächen, die mit dem Füllgut in Berührung
kommen, mit einem Sterilisationsmedium, beispielsweise mit überhitztem Dampf bzw.
Sattdampf und/oder mit UV-C-Strahlen behandelt, um auch an den Verschlüssen 21
anhaftende Getränkeschädlinge abzutöten. Bei der dargestellten Ausführungsform ist
eine entsprechende Behandlungseinrichtung 23 für die Verschlüsse an dem vom
Verschlußmagazin 24 nach unten führenden Verschlußkanal 25 der Verschließmaschine
7 vorgesehen. Die Verschließmaschine 7 ist dabei bevorzugt so ausgeführt, daß am
Ende oder aber bei einer Pause des Füllens und Verschließens diejenigen Verschlüsse
21, die die Behandlungseinrichtung 23 bereits passiert haben und nicht mehr benötigt
werden, in das Verschlußmagazin 24 zurückgeführt werden, und zwar über eine
Transportstrecke 26, so daß jede Flasche 1 auch bei erneuter Inbetriebnahme der
Anlage stets mit einem Verschluß verschlossen wird, der unmittelbar zuvor in der
Einrichtung 23 behandelt bzw. sterilisiert wurde.
Am Füllende wird über das jeweilige Füllelement 19 oder über dessen Füllrohr Sterilluft
oder ein Inertgas, beispielsweise flüssiger Stickstoff oder ein CO2-Gas in den jeweiligen,
über dem Füllgutspiegel verbleibenden Frei- oder Restraum der Flasche eingeleitet.
Zusätzlich hierzu oder anstelle hiervon erfolgt über die Anordnung 17 eine
Beaufschlagung der jeweils gefüllten und an die Verschließmaschine 7 weitergeleiteten
aufrecht stehenden Flasche 1 von oben her mit einem inerten Gas, vorzugsweise mit
flüssigem Stickstoff oder mit CO2-Gas.
Die Beaufschlagung bzw. Injektion mit flüssigem Stickstoff hat den Vorteil, daß dieser
schnell verdampft und durch ihn mit Getränkeschädlingen evtl. kontaminierte Luft aus
der Flasche ausgetrieben wird. Der Sauerstoffanteil im Flaschenhals wird weiterhin stark
reduziert, was nicht nur die Oxidation des Füllgutes verhindert, sondern insbesondere
auch das Wachstum vieler Getränkeschädlinge hemmt. Die Beaufschlagung der
Flaschen 1 mit dem flüssigen Stickstoff ist so dosiert, daß der größte Anteil an Stickstoff
verdampft ist, bevor die jeweilige Flasche 1 geschlossen wird, sich also im Inneren der
geschlossenen Flasche 1, insbesondere auch bei der späteren thermischen Behandlung
im Tunnelpasteur oder im Rückkühler 12, kein allzu großer, die jeweilige Flasche
verformender Druck aufbaut.
Anstelle von flüssigem Stickstoff können die noch nicht verschlossenen Flaschen 1
durch die Einrichtung 17 auch mit CO2-Gas beaufschlagt werden.
In der Verschließmaschine 7 und/oder an deren Verschließköpfen können Düsen oder
Austrittsöffnungen für Wasserdampf vorgesehen sein, so daß unmittelbar vor dem
Verschließen jeder Flasche 1 noch eine Behandlung der Mündung dieser Flasche mit
Dampf erfolgt und so insbesondere auch an der Mündungsoberseite haftende
Getränkeschädlinge abgetötet werden.
Weiterhin ist es auch möglich, den Transporteur 10 zumindest jeweils auf einer
Teillänge so auszubilden, daß die jeweils verschlossenen Flaschen 1 ruckartig durch
den Tunnelpasteur 9 oder den Rückkühler 12 hindurchbewegt werden, so daß durch
Umwälzen des flüssigen Füllgutes in der jeweiligen Flasche 1 sich eine verbesserte
thermische Behandlung ergibt sowie gleichzeitig durch die ruckartigen
Transportbewegungen die Flascheninnenfläche auch oberhalb des Füllgutspiegels
vollständig mit dem heißen Füllgut benetzt und dort vorhandene Keime abgetötet
werden.
Nach Ablauf der vorgegebenen Heißhaltezeit (bis zu 30 Minuten) im Tunnelpasteur 9
bzw. im Rückkühler 12 wird jede gefüllte und verschlossene Flasche 1 auf eine deutlich
unter der Temperatur der thermischen Behandlung (65°C) liegende Temperatur
zurückgekühlt, um eine zu hohe thermische Belastung des Füllgutes zu vermeiden.
Um ein Einschleppen von Keimen über den Transporteur 2 zu verhindern, ist dieser so
ausgebildet, daß dessen Transportband 3 beim Umlauf ständig sterilisiert bzw. entkeimt
wird. Hierzu ist bei der dargestellten Ausführungsform die rückgeführte Länge
(Untertrum) des Transportbandes 3 durch eine oder mehrere Reinigungswannen 27
geführt, in der das Transportband mit heißem Wasser behandelt wird. Auch andere
Maßnahmen zur Reinigung und Entkeimung des Transportbandes, beispielsweise die
Beaufschlagung mit einem Sterilisationsmedium, beispielsweise heißer Dampf usw. sind
denkbar. Ebenso werden andere Elemente der Gesamtanlage, beispielsweise die die
Transportstrecken 6 und 8 bildenden Transportsterne im jeweiligen Rückführbereich,
d. h. dort, wo keine Flaschen 1 sich in diesen Transportsternen befinden, über ortsfeste
Einrichtungen 28 mit einem Desinfektionsmittel, beispielsweise mit Wasserdampf oder
Wasserstoffperoxid und/oder mit Heißwasser kontinuierlich oder zyklisch beaufschlagt.
Ebenso erfolgt beispielsweise eine kontinuierliche oder zyklische äußere Reinigung und
Desinfektion der Füllstellen 18 in dem zwischen dem Auslauf und dem Einlauf
gebildeten Totwinkel der Drehbewegung des Rotors 5′, und zwar mit Hilfe der dortigen
Einrichtung 29.
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es
versteht sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Ergänzungen möglich sind, ohne daß
dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Bezugszeichenliste
1 PET-Flasche
2 Transporteur
3 Transportband
4 Rinser
5 Füllmaschine
6 Transportstrecke
7 Verschließer
8 Transportstrecke
9 Tunnelpasteur
10 Transporteur
11 zentrale Versorgungseinheit
12 Rückkühler
13 Verbindungsleitung
14, 14′ Einhausung
15 Einlaß für sterile Luft
16 Auslaß für Luft
17 Düseneinrichtung
18 Füllstelle
19 Füllelement
20 Zwischenwand
21 Verschluß
22 UV-Einrichtung
23 Verschlußbehandlungseinrichtung
24 Verschlußmagazin
25 Verschlußkanal
26 Transporteinrichtung
27 Reinigungswanne
28, 29 Reinigungs- und Entkeimungseinrichtung
2 Transporteur
3 Transportband
4 Rinser
5 Füllmaschine
6 Transportstrecke
7 Verschließer
8 Transportstrecke
9 Tunnelpasteur
10 Transporteur
11 zentrale Versorgungseinheit
12 Rückkühler
13 Verbindungsleitung
14, 14′ Einhausung
15 Einlaß für sterile Luft
16 Auslaß für Luft
17 Düseneinrichtung
18 Füllstelle
19 Füllelement
20 Zwischenwand
21 Verschluß
22 UV-Einrichtung
23 Verschlußbehandlungseinrichtung
24 Verschlußmagazin
25 Verschlußkanal
26 Transporteinrichtung
27 Reinigungswanne
28, 29 Reinigungs- und Entkeimungseinrichtung
Claims (18)
1. Verfahren zum keimarmen Füllen von Kunststoff-Flaschen, beispielsweise von
PET-Flaschen, oder dgl. Behälter (1) mit geringer Hitzebeständigkeit mit einem flüssigen
Füllgut, bei dem das Füllgut in einer Pasteurisierungseinrichtung (11) bei einer
Pasteurisier-Temperatur pasteurisiert und im heißen Zustand unter Verwendung einer
Füllmaschine (5) in die Behälter (1) abgefüllt und bei dem die gefüllten Behälter
anschließend in einer Verschließmaschine (7) mit Verschlüssen (21) verschlossen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllgut nach dem Pasteurisieren auf eine
unter der Pasteurisier-Temperatur liegenden Fülltemperatur abgekühlt wird, und daß
jeder Behälter (1) nach dem Füllen und Verschließen einer thermischen
Nachbehandlung unterzogen wird, bei der das Füllgut im Inneren des jeweiligen
Behälters (1) über eine vorgegebene Heißhaltezeit auf einer Temperatur
(Kerntemperatur) von wenigstens 60°C gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerntemperatur des
Füllgutes bei der thermischen Behandlung des gefüllten und verschlossenen Behälters
(1) etwa 65°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fülltemperatur
zwischen 55 und 70°C gewählt ist, vorzugsweise etwa 70°C beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heißhaltezeit bei der thermischen Behandlung des gefüllten und verschlossenen
Behälters bis zu 30 Minuten, beispielsweise zwischen 20 und 30 Minuten gewählt
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behälter (1), insbesondere im Bereich ihrer Behältermündung vor dem Füllen mit
einer keimtötenden Strahlung, vorzugsweise mit UV-C-Licht behandelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Behälter (1) vor dem Füllen und vorzugsweise auch vor ihrer Behandlung mit der
keimtötenden Strahlung in einem Rinser (4) behandelt werden, der in einem von der
nachfolgenden Füllmaschine (5) getrennten Raum oder Einhausung (14)
untergebracht ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der
Behälter (1) vor dem Füllen durch einen in einem Reinraum (14) angeordneten Rinser
(4) erfolgt, und daß der Reinraum (14) mit steriler oder keimfrei gefilterter Luft
beaufschlagt ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllen
der Behälter und/oder Verschließen der Behälter mit Hilfe einer in einem Reinraum
(14′) untergebrachten Füllmaschine (5) bzw. Verschließmaschine (7) erfolgt, wobei
der Reinraum mit keimfrei gefilterter Luft und/oder Sterilluft beaufschlagt ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die
thermische Behandlung der gefüllten und verschlossenen Flaschen in wenigstens
einem Tunnelpasteur (9) und/oder in einer das Rückkühlen des Füllgutes auf die
Fülltemperatur bewirkenden Rückkühler (12) erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Füllen der oberhalb des Füllgutspiegels in jedem Behälter verbliebene, von dem
Füllgut nicht eingenommene Behälterraum mit einem Schutz- oder Inertgas,
beispielsweise mit Stickstoff, vorzugsweise mit flüssigem Stickstoff, oder mit Sterilluft
oder mit einem CO2-Gas beaufschlagt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Beaufschlagung mit
dem flüssigen Stickstoff derart dosiert ist, daß dieser in der bis zum Verschließen des
betreffenden Behälters (1) verbleibenden Zeit weitestgehend verdampft ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Behälter (1) unmittelbar vor dem Verschließen in der Verschließmaschine (7) an der
Behältermündung mit einem Sterilisationsmedium, vorzugsweise mit Heißdampf
behandelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Verschluß (21) in der Verschließmaschine (7) unmittelbar vor dem Aufsetzen auf
einen zu verschließenden Behälter (1) in einer Einrichtung (23) sterilisiert wird,
beispielsweise durch Beaufschlagung mit einem flüssigen oder gas- bzw.
dampfförmigen Sterilisationsmedium, beispielsweise gesättigter Wasserdampf
und/oder durch Behandlung mit einer keimtötenden Strahlung, beispielsweise mit
UV-C-Strahlen.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (23)
zum Behandeln der Verschlüsse (21) an wenigstens einem Verschlußkanal (25)
vorgesehen ist, an welchem die Verschlüsse aus einem Magazin (24) zugeführt
werden, und daß nach Beendigung und/oder bei einer längeren Unterbrechung des
Füllens diejenigen Verschlüsse (21), die sich bezogen auf ihre Bewegung im
Verschlußkanal (25) nach der Behandlungseinrichtung (23) befinden, und nach der
Beendigung und/oder der Unterbrechung nicht mehr benötigt wurden, entfernt
und/oder an das Magazin (24) zurückgeführt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
gefüllte und verschlossene Behälter (1) zumindest während eines Teils der
thermischen Behandlung des Füllgutes im verschlossenen Behälter ruckartig bewegt
wird, um eine vollständige Benetzung auch der Innenflächen des Behälters und/oder
des Verschlusses in dem vom Füllgut nicht eingenommenen Restraum des Behälters
zu erreichen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Behälter nach der thermischen Behandlung auf eine deutlich unter der Temperatur
der thermischen Behandlung liegenden Temperatur abgekühlt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, daß
verwendete Transporteure (2) oder Transporteinrichtungen (6, 8) zum Zuführen der
Behälter (1) und/oder zum Weiterleiten der Behälter (1) zwischen den verwendeten
Maschinen oder Maschinenaggregaten periodisch oder kontinuierlich gereinigt
und/oder mit einem Sterilisationsmedium behandelt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995120925 DE19520925A1 (de) | 1995-06-08 | 1995-06-08 | Verfahren zum keimarmen Füllen von Kunststoff-Flaschen, beispielsweise von PET-Flaschen, o. dgl. Behälter mit geringer Hitzebeständigkeit mit einem flüssigen Füllgut |
Applications Claiming Priority (1)
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WO2008014967A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum befüllen von folienbeuteln |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |